Hallo,
Ich bin 19 Jahre alt, habe letztes Jahr Abitur gemacht und wollte 2018 eigentlich den Freiwilligen Wehrdienst ableisten. Ich habe ihn aber nach kurzer Zeit abgebrochen; eine Entscheidung, die ich schnell bereut habe. Ich habe mich nach der Schule in einer Phase befunden, in der ich sehr orientierungs- und ziellos umhergeirrt bin und mit nichts zufrieden war. Ich habe mich selber sehr unter Druck gesetzt.
Die Entscheidung, den Wehrdienst abzubrechen, kam entgegen meiner üblichen Art sehr spontan und unüberlegt. Schon kurze Zeit später habe ich mich natürlich maßlos über mich selbst geärgert. Ich hätte einfach die Zähne zusammenbeißen und das durchziehen müssen - ggf. mal mit jemanden reden, der mehr Lebenserfahrung mitbringt und mir ein paar Ratschläge hätte geben können.
Jetzt mache ich jedenfalls eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin mit dem Ziel, anschließend zu studieren. Meine Frage: Ist es klug, sich trotz der oben geschilderten Vorgeschichte für eine höhere Laufbahn bei der Bundeswehr zu bewerben oder wäre es sinnvoller, erstmal die Ausbildung zu Ende zu bringen, um zu beweisen, dass ich im Stande bin, etwas durchzuziehen?
Ich weiß, dass mein Lebenslauf momentan stark an meiner Offizierseignung zweifeln lässt und ich im Grunde noch nichts auf die Reihe bekommen habe außer dem Abitur. Könnt ihr mir da vllt. eine kurze Einschätzung geben? Kann ich die Angelegenheit auch mit einem Karriereberater besprechen?
Viele Grüße und frohe Weihnachten :)
Wie ist die Abi Note?
Ansonsten sind natürlich gleich zwei Abbrüche schwer zu erklären - sie tun es immer wieder ...
Daher: Ausbildung erfolgreich abschließen, ca. 1 Jahr vor Ende bewerben.
Viel Erfolg.
Was willst du studieren? Medizin?
Du kannst dich ja auch parallel zur Ausbildung bewerben. Wenns nichts wird, weiter machen.
Zitat... Kann ich die Angelegenheit auch mit einem Karriereberater besprechen? ...
Das sollten Sie sogar. Der KB wird dafür sogar noch bezahlt. Zu Ihren Chancen bei der Eignungsfeststellung in Köln wird er aber genauso wenig etwas sagen können wie wir hier (außer, er hätte 'ne Glaskugel ;)). Wie Sie dort abschneiden und ob das für eine Einstellungszusage ausreicht liegt ganz alleine bei Ihnen.
Danke für die Antworten :)
@ulli76: Ja, zivil auf jeden Fall. Da ich gemessen am NC ein relativ schlechtes Abitur von 2,2 habe, liebäugle ich auch damit, in 3 Jahren dann ggf. im Ausland zu studieren. Mit einer abgeschlossenen Krankenpflegeausbildung hätte ich dann die Möglichkeit, nebenbei etwas Geld zu verdienen.
Allerdings sehe ich mich in Zukunft beruflich eben weniger als zivile Ärztin als als Sanitätsoffizier. Mich hat immer die Kombination aus Soldat + Arzt gereizt und ich möchte auf jeden Fall später auch ins Ausland. Ganz vielleicht (aber da muss ich wirklich erst mit einem Karriereberater sprechen, weil ich mich in der Richtung noch nicht ausführlich informiert habe) kommt bei Offizierseignung aber fehlender Studieneignung auch eine andere Verwendung in Frage, weil der Wunsch, Soldat zu werden, doch noch etwas schwerer wiegt als der, Medizin zu studieren.
Darf man fragen, wieviel Leerlauf du zwischen Abi und FWD sowie der anschliessenden Ausbidlung hattest?
Zitat von: Ralf am 24. Dezember 2018, 14:38:27
Du kannst dich ja auch parallel zur Ausbildung bewerben. Wenns nichts wird, weiter machen.
Bitte so und nicht anderst, sonst hättest du seit deinem Abi zwei(?) Jahre "vergeudet".
@Angemon84
Abitur: 07/2017
FWD: 02/2018
Ausbildung: 09/2018
Dazwischen habe ich gearbeitet. Ich weiß, das sieht nicht rosig aus.
Sollte ich mich jetzt schon bewerben, würde ich das natürlich parallel machen und die Ausbildung nur dann auf Eis legen, wenn ich eingestellt werde.
Mir geht es hauptsächlich darum, dass ich dem Psychologen im Assessmentcenter mit meinem aktuellen Lebenslauf vermutlich nur ein müdes Stirnrunzeln und kritische Fragen entlocken werde. Die Bundeswehr hat schließlich schon einmal Geld und Ressourcen in mich gesteckt, ohne dass es sich am Ende rentiert hätte. Säße ich auf der anderen Seite des Schreibtisches, stünde ich einer erneuten Einstellung wahrscheinlich sehr skeptisch gegenüber, Personalmangel hin oder her.
Sollte ich jetzt scheitern und die Offizierseignung nicht erhalten, kann ich mir die Angelegenheit vermutlich erstmal komplett abschminken.
Ich werde nach den Feiertagen auf jeden Fall einen Termin beim Wehrdienstberater vereinbaren. Momentan leuchtet mir nur an jeder Straßenecke die BW-Werbung entgegen und das versetzt mir dann doch immer einen kleinen Stich ::) :D
Weder bei OA, noch bei SanOA gibt es "Personalmangel", im Gegenteil, Bewerber werden teilweise ohne Testung abgelehnt, weil die Prüfkapazität nicht ausreichend ist.
Also zweimal schon Dinge beendet / abgebrochen, ohne das Option B verfügbar gewesen ist.
edit: Autokorrektur bereinigt
ZitatSollte ich jetzt scheitern und die Offizierseignung nicht erhalten, kann ich mir die Angelegenheit vermutlich erstmal komplett abschminken.
Wenn Sie "lediglich" die Offiziereignung nicht bekommen, aber sonst alles andere passt, wird man Ihnen evtl. eine Feldwebelverwendung anbieten. Die können Sie dann annehmen oder ablehnen - das ist Ihre Entscheidung. Dafür gibt es im ACFüKrBw in Köln extra einen Einplaner für die Feldwebellaufbahn.
Ich würde gerne etwas anderes schreiben, aber ich denke, es sieht bei dem Vorhaben sehr schlecht aus.
1.: Unabhängig von deinem Lebenslauf: Mit einem NC von 2,2 sieht es sehr schlecht aus, hiermit als SanOA genommen zu werden. Die BW könnte ihre Plätze hierfür locker nur mit 1,0-1,5 Abibewerbern füllen, wie du auch anderen Erfahrungsberichten & Forenbeiträgen entnehmen kannst. Es wäre nicht mal sicher, ob du überhaupt mit deinem Schnitt nur zur Vortestung in ein KarrC eingeladen würdest.
Eine Alternative wäre nur, im Ausland bis zum Physikum zu studieren, und dann zum beginnenden 5. Semester als seiteneinsteiger mit Dienstgrad Oberfähnrich als SaZ 13 (nicht mehr 17) einzutreten. Allerdings weiß ich nicht, ob die BW ein Physikum aus dem Ausland, beispielsweise aus Ungarn von der Semmelweiss Uni, in der Form anerkennt.
2. Gewisse Brüche im Lebenslauf von jungen Menschen sind ja durchaus erlaubt und lassen sich glaubhaft erklären. Würdest du allerdings deine Ausbildung jetzt abbrechen (die dir beim Auswahlverfahren fürs ACFüKrBw ohnehin kaum was bringt), glaube ich kaum, dass du damit noch irgendwelche Chancen hättest. Gerade bei SanOAs kann die BW sehr sehr gut aussortieren. Es gibt einfach Tausende bewerber, die bessere Vorraussetzungen haben. :(
Mein Rat kann nur sein, irgendwie (gibt ja jetzt auch In DE eine Neuregelung) einen Medizinplatz zuergattern und dann anschließend als SanOffz eintreten. Das alles liegt auch nicht so sehr an deinem Lebenslauf, sondern an deinen Schnitt. Mit einem Schnitt müsstest du schon eine herausragende Vortestung, eine herausragende OffzEignung und einen durchstrukturierten Lebenslauf haben. Tut mir leid :/
(Alles aber nur meine Sicht der Dinge)
Zitat von: philaB am 24. Dezember 2018, 16:15:39
@Angemon84
Abitur: 07/2017
FWD: 02/2018
Ausbildung: 09/2018
Dazwischen habe ich gearbeitet. Ich weiß, das sieht nicht rosig aus.
Sollte ich mich jetzt schon bewerben, würde ich das natürlich parallel machen und die Ausbildung nur dann auf Eis legen, wenn ich eingestellt werde.
Mache besser erst deine Ausbildung fertig, und bewerbe dich ein Jahr vor der Abschlussprüfung. Du kannst doch wahrscheinlich aufgrund des Abitur verkürzen, oder? Mit den Lücken (> 6 Mpnate) hast du es generell auf dem Arbeitsmarkt schwerer. Was dir nach der Ausbildung bei der Bewerbung zugute kommt, ist deine Lebenserfahrung. Du hast ja in der Zwischenzeit gearbeitet.
Da ein Prüfergebnis des Assessmentcenter der Bundeswehr 2 Jahre Bestand hat, solltest du den Versuch nicht auf gut Glück verschwenden, sondern planvoll zum Ausbildungsende. Bei der Bewerbung gibts du ja auch Erst- und Zweitwunsch an. Gehen wir mal davon aus, dass das mit dem SanOffz nix wird, wird man dir auch Alternativen im Assessmentcenter anbieten. Ich kann dir aber aus eigender Erfahrung sagen, dass eine abgebrochener FWD bzw. OA-Ausbildung kein Hinderungsgrund für eine erneute Verpflichtung sein muss.
Erstmal danke für den ganzen Input, das hilft mir schon sehr weiter :)
Die Feldwebellaufbahn kommt für mich nicht in Frage, da ich auf jeden Fall zeitnah studieren möchte. Ich merke das in der Ausbildung gerade stark, dass mir das Akademische sehr fehlt. Ich lerne einfach gerne.
Eine Verkürzung der Ausbildung ist meines Erachtens nicht möglich.
Zitat von: Angemon84 am 24. Dezember 2018, 17:04:41
Gehen wir mal davon aus, dass das mit dem SanOffz nix wird, wird man dir auch Alternativen im Assessmentcenter anbieten. Ich kann dir aber aus eigender Erfahrung sagen, dass eine abgebrochener FWD bzw. OA-Ausbildung kein Hinderungsgrund für eine erneute Verpflichtung sein muss.
Danke! Ich werde mir das alles auf jeden Fall nochmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Wahrscheinlich ist es wirklich am besten, es zu einem späteren Zeitpunkt mit einer Bewerbung zu versuchen. Einen Karriereberater beanspruche ich frecher Weise trotzdem nochmal für mich.
Also, wirklich danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, mir ein paar Meinungen an die Hand zu geben. Ich bin da ziemlich auf mich allein gestellt und hin und wieder tut mir etwas Input von außen ganz gut ;D
Ich wünsche euch auf alle Fälle schonmal schöne Weihnachten und einen entspannten Start ins neue Jahr!
Zitat von: philaB am 24. Dezember 2018, 17:46:15
Die Feldwebellaufbahn kommt für mich nicht in Frage, da ich auf jeden Fall zeitnah studieren möchte.
ZitatDie aktuelle Wartezeit für ein Medizinstudium liegt bei 15 Semestern. Dies entspricht 7,5 Jahren!
Nur mal so
Wartesemester aus den Köpfen streichen. In spätestens drei Jahren nützen sie einem gar nichts mehr, da die Wartezeitquote abgeschafft wird. Wer in den letzten 4 Jahren Abi gemacht hat, jetzt Abi macht oder bald Abi machen wird, wird niemals in seinem Leben einen Medizinplatz über Warten erhalten. Selbst wenn er 20 Jahre wartet
Zitat von: SGBunny am 24. Dezember 2018, 19:22:57
Zitat von: philaB am 24. Dezember 2018, 17:46:15
Die Feldwebellaufbahn kommt für mich nicht in Frage, da ich auf jeden Fall zeitnah studieren möchte.
ZitatDie aktuelle Wartezeit für ein Medizinstudium liegt bei 15 Semestern. Dies entspricht 7,5 Jahren!
Nur mal so
I know ;) Ich denke auch nicht über ein Auslandsstudium nach, weil ich Deutschland so schrecklich finde.
Warum hast du den FWD nicht durchgezogen, nach welcher Zeit hast du gekündigt?
Wann ist denn die Idee Medezinstudium entstanden?
Wann die Idee FWD?
.. und wann Altenpfleger?
Komische Geschichte ...
Ich hoffe mal du hast den fwd nicht in den ersten paar Tagen abgebrochen. Alles andere wäre Noch vermittelbar. (Kann man ja notfalls im Psychologengespräch auch mit ein paar Notlügen umschreiben)
Lügen ist immer gut. Solche Leute brauchen wir hier!
Mir doch egal was er da sagen will. Dass er etwas anderes äußeren wird, als ,,kein Bock gehabt zu haben" (was ich bei ihm so rauslese) wäre jetzt aber nicht so tragisch, sofern er nicht sowas behauptet wie seine Eltern wären pflegebedürftige geworden...
Als personaler mit seinem Schnitt (und auch Vita) würd ich ihn erstmal sowieso nicht einstelle
Hm, dazu ganz kurz: Ich habe noch nie etwas abgebrochen oder unterlassen, weil ich "keinen Bock" hatte und ich bitte darum, von so einer Unterstellung Abstand zu nehmen. Ich kann leider keinen rationalen Grund für den Abbruch des Wehrdienstes nennen, weil ich in dieser Zeit wirklich etwas neben mir stand. Im Wesentlichen war ich sehr orientierungslos. Ich habe ein breit gefächertes Interesse (Medizin, Geschichte, Recht, Kunst) und wusste nicht, welchen Weg ich am ehesten einschlagen sollte. Ich hatte auch Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen. Dadurch habe ich mir erst einen so großen Druck aufgebaut, der mich permanent begleitet hat. Auch während des FWDs hat mich das sehr belastet und ich habe (über Nacht) entschieden, dass ich mit diesem Ballast den Wehrdienst nicht leisten kann. Wie gesagt, mittlerweile bereue ich es. Wie sich herausgestellt hat, hätte es schon vollkommen ausgereicht, mir meine Sorgen mal von der Seele zu reden. Aber ich wusste nicht, an wen ich mich wenden sollte. Ich bin es gewohnt, meine Angelegenheiten alleine zu regeln. Dass das nicht immer funktioniert, musste ich jetzt eben auf die harte Tour lernen.
Also, abschließend: Ich habe falsche Entscheidungen getroffen. Das kann ich nicht mehr ändern und die Konsequenzen trage ich jetzt ja auch. Vielleicht ist es gar nicht schlecht, wenn ich erst die Ausbildung mache und in der Zeit noch etwas reifer werde. Wenn es dann trotzdem nicht klappt bei der Bundeswehr, bleibt mir eben nur der zivile Weg. Zivile Hilfsorganisationen sind nach dem Studium evtl. auch eine Alternative, wenn auch nicht direkt zu vergleichen mit Auslandseinsätzen der BW.
Es ist wie es ist.
Trotzdem danke für euer Engagement und eure Einschätzungen :)
Warum machst du dann Pflege, wenn du in Hilfsorganisationen willst? Warum dann keine Ausbildung zum NFS?
Ich möchte nicht in der Pflege bleiben, ich möchte Ärztin werden. Erst dann -wenn BW keine Option mehr ist- wären zivile Hilfsorganisationen eventuell eine Alternative. So weit denke ich aber erstmal gar nicht, bis dahin ist es schließlich noch ein weiter Weg.
Servus philaB,
was mir noch eingefallen ist: Wenn du bei dem Karriereberater bist, frage ihn ob er dir ein mehrtätgiges Truppenpraktikum bei den "Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst ,,Ostfriesland"" eintütet.
ZitatKernaufgabe ist die flexible, schnelle und qualitativ hochwertige sanitätsdienstliche Versorgung im Einsatz. Dies gilt sowohl im nationalen als auch im multinationalen Rahmen. Die Verpflichtungen Deutschlands in der NATO, der Europäischen Union und der Vereinten Nationen definieren den Rahmen des Einsatzspektrums. Dazu gehören:
Nationale militärische Rettungs- und Evakuierungsoperationen
Soforteinsätze zur humanitären Not- und Katastrophenhilfe
Sanitätsdienstliche Versorgung in der NATO Response Force (NRF)
Sanitätsdienstliche Versorgung in European Battle Groups (EU BG),
Very High Readiness Joint Task Force (VJTF)
[/color]
Mir hatte damals als Azubi so ein Truppenpraktikum viel Spass gemacht, und du hast unmittelbar die Kontaktmöglichkeiten zu den Kameraden.
Schöne Feiertage noch.
@ Phila:
"Lücken" und "Brüche" im Lebenslauf sind immer eine Unterlassung, ob die Ursache dann "Unlust" oder "sonst was" ist, ist unerheblich.
Wer Medizin studieren möchte, sollte ein (sehr) gutes Abitur machen, wer OA werden will, sich ca. 1 Jahr vor dem Abitur bewerben.
Wenn man nicht "in der Pflege bleiben will", sollte man keine Ausbildung in dem Bereich machen (sondern z. B. NFS, wie Ulli schon sagte).
Trotzdem viel Erfolg.
KdoSES hat aber auch wieder mit dem normalen SanOffz-Dasein nichts zu tun.
Moin,
@F_K Danke für Ihre Sicht der Dinge, ich sehe das stellenweise allerdings anders. Das Thema dieses Threads sollten primär aber nicht meine Chancen auf einen Studienplatz sein, deswegen lassen wir das jetzt am besten einfach mal so stehen.
@Angemon Dankeschön! Mit dem KdoSES habe ich mich schonmal beschäftigt. Inwieweit so ein Truppenpraktikum in nächster Zeit realisierbar ist, muss ich sehen, aber Lust hätte ich auf jeden Fall.
@ulli76 Beim Stichwort Praktikum fällt mir spontan ein: Wissen Sie vielleicht, ob es möglich ist, als ziviler Azubi in Absprache mit dem eigenen Ausbildungsbetrieb einen praktischen Einsatz in einem der Bundeswehrkrankenhäuser zu absolvieren, wenn ich in einem höheren Lehrjahr bin? Oder ist das komplett unüblich?
Schöne Feiertage :)
Pflegepraktikum fürs Studium im BWK geht immer. Wo du gegebenenfalls auch ein bisschen mehr machen darfst, als nur Bettpfannen ausleeren und Patienten waschen.
Das Pflegepraktikum hat aber nix mit dem Dasein als Arzt oder SanOffz zu tun. Das kann -abhängig auch davon wo du bist- ein richtiger Bullshitjob sein. Been there, done that.
Darf man denn in der Krankenpflegerausbildung seine Praktika aussuchen? Eigentlich dachte ich nämlich die werden vom eigenen Lehrbetrieb festgelegt. Da kenn ich mich aber nicht aus
Momentan befinde ich mich ja auch im praktischen Einsatz in einem zivilen Krankenhaus. Dass man dabei wenig mit Medizin am Hut hat, ist mir natürlich klar, darum geht es auch nicht. Ich bin bloß neugierig auf ein BWK & bei einer späteren Bewerbung macht es evtl. auch keinen allzu schlechten Eindruck, wenn man schonmal Interesse an der BW bekundet hat.
Die Einsatzorte werden auch tatsächlich vom Lehrbetrieb festgelegt. Da bei uns alles sehr familiär ist und wenn ich auch weiterhin sehr gute Leistungen zeige und meine Ausbilder frühzeitig darauf hinweise, dass ich Interesse hätte, zumindest einen Teil eines Einsatzes in einem BWK zu absolvieren, kann ich mir durchaus vorstellen, dass sich das realisieren ließe. War eben aber auch nur ein spontaner Gedanke.
Na gut, ich werde mir das jedenfalls alles über die Feiertage mal durch den Kopf gehen lassen und bei Zeiten den armen Karriereberater damit konfrontieren ;)
Ich denke das wird nicht gehen, dass du einen Praxiseinsatz im BWK machst.
Die hängen ja auch an der Pflegeschule.
BWK ist jetzt nicht SOO viel anders als ein ziviles Krankenhaus. Interessiert dann die Bundeswehr auch nicht mehr soo, eben weil der Unterschied nicht groß ist.
Das Blöde ist ja, dass du schon einen Einblick in die Bundeswehr hattest als FWDL (auch wenn das mit einer späteren Tätigkeit als SanOffz nicht viel zu tun hat).
Pflegepraktikum braucht sie nicht mehr, wenn sie eine Pflegeausbildung hat @nicoxxx.
Eine Möglichkeit wäre, sich in der Reserve zu engagieren. Such dir doch eine nette Kameradschaft des Reservistenverbandes bei dir in der Nähe.
Wenn du SanOffz werden willst, brauchst du vor allem eins- Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz. Das Studium ist elendig lang (und jetzt nicht soo akademisch geprägt wie andere Studienrichtungen), als Soldat muss man durchhalten können wenn es schwierig wird. Bei SanOffzen kommt die Schwierigkeit dazu, dass man da nicht so langsam reinwächst und der Routinebetrieb oft fast nichts mit Einsatzbetrieb zu tun hat. Und man wird mit Situationen konfrontiert, für die man nicht oder nicht gut ausgebildet ist.
Danke @ulli :)
Ich habe vor Jahren meinen Freiwilligen Wehrdienst im Folgemonat der Grundausbildung abgebrochen - bereue diesen Abbruch nicht - habe meine Beweggründe dazu im Gespräch dargelegt und durfte mit einer OA - Einplanung Köln wieder verlassen.
Ich hatte das Gefühl, dass der Notendurchschnitt gänzlich nur eine sekundäre Rolle spielt.
Alleine aus dem Grund, dass die Bewerber aus allen 16 Bundesländern kommen und verschiedene Bildungswege, teils ohne Abitur hinter sich haben.
Das Wichtigste ist, an den Tagen deiner Eignungsfeststellung, in den Tests und Gesprächen zu überzeugen.
Wer das nicht schafft, wird wohl noch so einen guten, lückenlosen Lebenslauf vorweisen können.
Es gibt durchaus Unterschiede bei der Auswahl zwischen einem "normalen" Studium oder einen Medizinstudium.
Die geäußerten Bedenken im Eingangspost beziehen sich auf die Eignung zum Offizier, dazu habe ich meine Erfahrungen geteilt.
Ich habe keine Medizin studiert, mich noch als SanOA beworben.
Ich habe aber unter ähnlichen Voraussetzungen die Offiziereignung bekommen, die losgelöst von Verwendungs- und Studienwunsch erteilt wird.
Danke @Nordpol. Meine Frage bezog sich ja auch auf die Offizierseignung, nicht auf die Studieneignung. Von daher helfen mir deine Erfahrungen durchaus weiter
Bei der Vorauswahl (wer erhält überhaupt eine Einladung) ist die Abiturnote bei den Abiturienten DAS Wesentliche Entscheidungskriterium.
Da es auch Offiziere / OA ohne Abitur gibt, ist die Abiturnote dafür nicht allein relevant.
Soll es jetzt eine "normale" Offizierlaufbahn werden? Die "Geschichte" wird immer lustiger ...
Das sind Spekulationen, ab wann man eingeladen wird oder nicht.
Genügend Bewerber werden auch noch über den Vortest eingeladen, wenn der Numerus Clausus zu schlecht für eine direkte Einladung nach Köln ist.
Eine mangelhafte Vergleichbarkeit des Abiturschnitts ist doch bekannt, auch bei den Prüfinstanzen.
Zu einem 1,X Abitur in Bayern gehört definitiv mehr als zu einem 1,X Abitur in Bremen, Hamburg und auch NRW.
Das ist aber ein anderes Thema, spielt aber in die Problematik rein.
Ich sage auch nicht, dass der Schnitt keine Rolle spielt.
Zitat von: F_K am 25. Dezember 2018, 19:12:15Soll es jetzt eine "normale" Offizierlaufbahn werden? Die "Geschichte" wird immer lustiger ...
Na, dann beenden wir die "Geschichte" an dieser Stelle mal, bevor es in einer Komödie ausartet. Wenn es Sie wirklich interessiert, lesen Sie sich noch einmal meinen zweiten Post durch, da habe ich die Sachlage klar beschrieben.
Abschließend noch einmal danke für jeden Ratschlag und Hinweis, ihr habt mir wirklich sehr weitergeholfen.
Zitat von: philaB am 25. Dezember 2018, 18:12:57
Danke @Nordpol. Meine Frage bezog sich ja auch auf die Offizierseignung, nicht auf die Studieneignung. Von daher helfen mir deine Erfahrungen durchaus weiter
Man kann das eine nicht vom anderen trennen, das ist ein Trugschluss. Was nützt dir eine Offiziereignung, wenn du unbedingt Mediziner werden müsstest. Mediziner ohne ein medizinisches Studium geht nicht.
So langsam komme ich aber auch nicht mehr klar, was du nun willst. Arzt werden oder Offizier TrD?
Ein ehemaliger Schulkamerad hatte sich vor einigen Wochen als SanOA mit einem Abiturdurchschnitt von 2,9 (Niedersachsen) beworben. Er wurde zum Vortest nach Hannover eingeladen. Anschließend kam der Brief, dass seinem Wunsch des SanOA nicht entsprochen werden könne, nach Köln wurde er nichtsdestotrotz eingeladen.
Nur mal so in den Raum geworfen, vielleicht hilft es wem hier. :D
@Ralf:
Zitat von: philaB am 24. Dezember 2018, 15:15:12Mich hat immer die Kombination aus Soldat + Arzt gereizt und ich möchte auf jeden Fall später auch ins Ausland. Ganz vielleicht (aber da muss ich wirklich erst mit einem Karriereberater sprechen, weil ich mich in der Richtung noch nicht ausführlich informiert habe) kommt bei Offizierseignung aber fehlender Studieneignung auch eine andere Verwendung in Frage, weil der Wunsch, Soldat zu werden, doch noch etwas schwerer wiegt als der, Medizin zu studieren.
@LwLauch
Danke ;)
Wir sind hier etwas vom Thema abgekommen, fürchte ich. Mein größtes Problem ist, dass ich den Abbruch des Wehrdienstes, der gerade mal ein knappes Jahr her ist, nicht wirklich plausibel erklären kann und die Aussage "ich stand zu der Zeit etwas neben mir" auf den Psychologen im Assessmentcenter wohl nicht sehr vertrauenerweckend wirkt, wenn es um meine psychische Stabilität und geistige Reife geht. Deshalb, so mein Gedankengang, wäre eine Bewerbung zu einem späteren Zeitpunkt vllt. sinnvoller. Alles andere -Studium, Verwendungswünsche, etc.- haben gerade überhaupt keine Priorität.
Nichtsdestotrotz danke ich euch für eure Einschätzungen. Mehr kann ich gar nicht von euch verlangen, es sei denn, es hat doch jemand die Kristallkugel bei sich gebunkert... :o ;)
Zitat von: philaB am 25. Dezember 2018, 22:18:38
@Ralf:
Zitat von: philaB am 24. Dezember 2018, 15:15:12Mich hat immer die Kombination aus Soldat + Arzt gereizt und ich möchte auf jeden Fall später auch ins Ausland. Ganz vielleicht (aber da muss ich wirklich erst mit einem Karriereberater sprechen, weil ich mich in der Richtung noch nicht ausführlich informiert habe) kommt bei Offizierseignung aber fehlender Studieneignung auch eine andere Verwendung in Frage, weil der Wunsch, Soldat zu werden, doch noch etwas schwerer wiegt als der, Medizin zu studieren.
@LwLauch
Danke ;)
Wir sind hier etwas vom Thema abgekommen, fürchte ich. Mein größtes Problem ist, dass ich den Abbruch des Wehrdienstes, der gerade mal ein knappes Jahr her ist, nicht wirklich plausibel erklären kann und die Aussage "ich stand zu der Zeit etwas neben mir" auf den Psychologen im Assessmentcenter wohl nicht sehr vertrauenerweckend wirkt, wenn es um meine psychische Stabilität und geistige Reife geht. Deshalb, so mein Gedankengang, wäre eine Bewerbung zu einem späteren Zeitpunkt vllt. sinnvoller. Alles andere -Studium, Verwendungswünsche, etc.- haben gerade überhaupt keine Priorität.
Nichtsdestotrotz danke ich euch für eure Einschätzungen. Mehr kann ich gar nicht von euch verlangen, es sei denn, es hat doch jemand die Kristallkugel bei sich gebunkert... :o ;)
Ob der Abbruch ein Jahr oder 10 Jahre her ist. Danach fragen wird man dich definititiv. Mich hat man auch nach Sachen gefragt die schon 8 Jahre her sind. Diese musste ich ebenfalls plausibel erklären können. Also Gras über die Sache wachsen lassen ist nicht. Bei mir ging es aber lediglich um eine FW Eignung und nicht um eine Offz Eignung. Das nur nebenbei.
Ich persönlich halte die Erklärung "Ich stand neben mir..." übrigens für absoluten Käse. Wenn sie die Zeit für zu anspruchsvoll gehalten haben. Bspw. Körperlich dann kommunizieren sie das auch so und erklären wie sie sich in der Hinsicht gebessert haben. Das bringt einem mehr Punkte. Anders habe ich es auch nicht gemacht beim Gespräch. Ich habe die Karten auf den Tisch gelegt (Nein, keine Notlügen oder was auch immer hier der ein oder andere rät) sondern tatsächlich alles was negativ an meinem persönlichen Werdegang war. Ich konnte aber eben auch begründen wieso das nicht mehr so ist, wie ich mich in dieser Hinsicht verbessert habe und konnte eben dazu die entsprechenden Resultate vorlegen.
Weiterhin sollten sie sich darüber im klaren sein das man an sie als OA bzw. später als Offz höhere Ansprüche stellt als an den Rest der Truppe. Schließlich sind sie dann, insofern sie es schaffen, in der höchsten Laufbahn beim Militär. Das gilt nicht nur für den sportlichen Teil sondern eben auch für den fachlichen Teil.