Hallo Forum und ggf. zukünftige Kameraden,
ich bin in einem Abschnitt meines Lebens angelangt, an dem mir eine Verpflichtung möglich ist und möchte diese Chance unbedingt nutzen! Dafür bewerbe ich mich für eine Unteroffizierslaufbahn mit Portepee und werde meine Credits aus einem abgebrochenen Studium an eine Fern-Uni transferieren, das Studium (Internationale Beziehungen) dann dort parallel beenden.
Ich möchte als SaZ und ggf. BZ irgendwann auch in beratenden Funktionen (Staatsbildung, Völkerverständigung) bei Auslandseinsätzen mitwirken.
Leider kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, welche Wege man im Rahmen der Verpflichtungszeit beschreiten kann. Und meinen Erfahrungen nach - bei allem Respekt ggü. den KCs - befürchte ich kann der Berater des KCs das auch nicht wirklich, oder? Welche Soldaten sind an der Vermittlung und Beratung bei der Entwicklungshilfe oder sonstiger Völkerverständigung beteiligt? Wie kommt man da hin? Könnte ich dort hinkommen?
Ich stelle es mir in etwa so vor: 3 Jahre Ausbildung - 5 Jahre ggf. 2-3 mal im Ausland für irgendwas eingesetzt - 5 Jahre ggf. 2-3 mal in beratenden Funktionen im Ausland eingesetzt.
Nunja, die Informationen, wie grundsätzlich eine Laufbahn aussehen kann, findest du schon auf der karriere.de-Seite.
Das was du dir so vorstellst, ist eher auf Ebene der Offiziere angesiedelt und da schon selten. Eigentlich findet man das wohl im AA oder bei den NGO.
Feldwebel sind auf Meisterebene, damit erklät sich das schon, dass auf dieser Ebene solche Aufgaben nur schwerlich abgebildet sind.
Der Auftrag der Bundeswehr ist halt schon irgendwie anders: hat eher was mit Kämpfen zu tun.
Zitat von: Ralf am 12. März 2019, 12:37:23
Der Auftrag der Bundeswehr ist halt schon irgendwie anders: hat eher was mit Kämpfen zu tun.
Ich bin kein Soldat. Noch nicht. Aber dass die Bundeswehr nicht zum "Kämpfen" entsandt wird, dass weiß ich dann doch. Dass in den Einsatzgebieten zur Umsetzung des Auftrages auch gekämpft werden muss, liegt in der Natur der Sache.
Es gibt doch Wege sich aus der Unteroffizierslaufbahn für einen höheren Posten zu bewerben. Was wäre so falsch daran, über den Unteroffizier einzusteigen und sich später für einen höheren Posten zu bewerben?
Daran wäre nichts falsch. Es gibt nur keine Garantie, dass es kappt.
Woher kommen denn die PUOs des Stabspersonals der Missionsquartiere oder des Militärattachestabes ?
Zitat... Aber dass die Bundeswehr nicht zum "Kämpfen" entsandt wird, dass weiß ich dann doch...
Stimmt, als "bewaffnetes THW" zum Brunnen bohren und Schulen malern. Jedenfalls beruhigen damit etliche rot/grün angehauchten Politiker damit ihr "Gewissen", wenn sie im Bundestag einem neuen Einsatz oder einer Verlängerung eines bestehenden Einsatzes zustimmen. Hat gleichzeitig den angenehmen Nebeneffekt, dass das den deutschen Michel so schön einlullt, ganz besonders dann, wenn demnächst Wahlen anstehen. Aber träumen Sie ruhig weiter.
Zitat von: KlausP am 12. März 2019, 13:25:33
Zitat... Aber dass die Bundeswehr nicht zum "Kämpfen" entsandt wird, dass weiß ich dann doch...
Stimmt, als "bewaffnetes THW" zum Brunnen bohren und Schulen malern. Jedenfalls beruhigen damit etliche rot/grün angehauchten Politiker damit ihr "Gewissen"
Naja, da sprach der Stammtisch. Den MdBs (vor allem der SPD) spreche ich durchaus schon zu, das sie da wissen wofür sie zustimmen. Aber natürlich gibt es in diesem Punkt einen Unterschied zwischen der Auffassung von parlamentarischen Mandatsträgern und ihren Parteifreunden an der Basis.
ZitatAber dass die Bundeswehr nicht zum "Kämpfen" entsandt wird, dass weiß ich dann doch.
Da liegst du leider falsch. So gut wie jede Tätigkeit dient dazu, etwas zu machen, was der Bereitstellung einer Fähigkeit bedeutet, die dazu gedacht ist Gewalt zu projizieren oder sie auch anzuwenden oder zumindest mittelbar dazu beiträgt.
Zitat von: GustavG am 12. März 2019, 13:12:08
Woher kommen denn die PUOs des Stabspersonals der Missionsquartiere oder des Militärattachestabes ?
Aus ihren Werdegängen. Sich aber zu bewerben, viele Jahre irgendeinen anderen Dienst zu machen, um dann ggf. für eine dieser recht wenigen Dienstposten ausgesucht zu werden, ist schon ziemlich unsicher. Und die Dienstposten in den Missionsquartieren sind DP, die je nachdem, wer die Kontingente zu stellen hat, zu besetzen sind.
Man wird primär für seine Verwendung im Inland eingestellt und diesen "Job" gilt es zu erledigen.
Ein MilAttFw macht zwar vieles, aber keine Völkerverständigung oder Staatsbldung. Er ist dafür da, dass der MilAtt seine Termine organisiert bekommt, seine Einladungen ausspricht/erhält und vorbereitet, Dienstreisen organisert etc.
Ok Danke. Darf ich das so zusammenfassen?:
a) die Bundeswehr ist zum kämpfen (töten/verwunden) im Einsatz
und
b) es gibt keine Verwendung, welche - eher als andere - in einer staatsbildenden/diplomatischen oder ihr verwandten späteren Verwendung mündet
So siehts aus.
@GustavG:
Interkulturelle Einsatzberatung ist für dich das Stichwort.
Würde CIMIC nicht einen Teil der Wunschvorstellungen abdecken?
Sprich zivil-militärische Zusammenarbeit?