Habe vor 9 Wochen meine AGA angefangen und möchte nun endgültig die Bundeswehr verlassen. Heute Abend ist natürlich wieder die einreise zur Kaserne. Wie gehe ich da am besten vor? Morgen früh im Dienstzimmer melden und sagen dass ich aufhören möchte? Bin ich dann noch am selben Tag weg? Problem ist nur, dass morgen Biwak ist... Ein Event, dass ich definitiv verpassen möchte.
Können die mir trotzdem vorschreiben ins Biwak mitzukommen?
Die Ausschleusung nimmt wenige Tage in Anspruch. Es macht keinen Sinn, dich mit auf´s Biwak mitzunehmen.
Es besteht ja auch die Möglichkeit, dass du dich neukrank meldest. (Der Arzt hat bestimmt Verständnis)
Du solltest dennoch unbedingt so schnell wie möglich das Gespräch mit deinen Vorgesetzten führen und Ihnen dein Anliegen schildern.
Darf ich fragen, warum du die Truppe wieder verlassen willst? Du hast immerhin schon 9 Wochen geschafft, also ist dauert die GA auch nicht mehr so lange.
Ist es anders als du dir vorgestellt hast?
Die Grundausbildung spiegelt nicht unbedingt den Alltag nach der Grundausbildung wieder.
Wenn ich dein Vorgesetzter wäre, würde ich dich nicht mehr mit ins Biwak mitnehmen.
Im Innendienst gibt es bestimmt auch etwas, was erledigt werden kann.
Bist du SaZ oder FWDler?
@Nahje
3 Tage Biwak noch zu machen/ 9 Wochen hast du schon geschafft/
Zieh es durch bis zum Ende auch wenns nicht gefällt/Im Leben gibt es vieles was dir nicht gefallen wird du es aber trotzdem machen musst
Denk dran: Du machst es für dich!
Wieso neukrank? Ist jemand krank?
Wenn du SaZ bist:
NACH Ernennung zum SaZ gilt dann:
"2.1. Ablauf/Zuständigkeiten
2.1.1. TrT/DSt
übersendet unverzüglich an BAPersBw Ref PersFü:
•den vom Antragsteller unterschriebenen Widerruf der Verpflichtungserklärung
•eine Kopie der widerruflichen Verpflichtungserklärung
•Vorschlag des Entlassungstages aus Sicht der Einheit/Dienststelle
2.2. BAPersBw Ref PersFü
•setzt die Dienstzeit der Antragsteller gem. (§ 40 Abs. 7 SG) neu fest (die Dienstzeit endet in diesen Fällen mit Ablauf der neu festgesetzten Dienstzeit gem. § 54 Abs. 1 Satz 1 SG).
•erstellt und versendet:
•die Mitteilung über die Beendigung des Dienstverhältnisses bei Widerruf der Verpflichtungserklärung,
•die Mitteilung über die Dauer des Dienstverhältnisses."
Zitat von: Löwe von Eutin am 22. April 2019, 14:37:35
Es besteht ja auch die Möglichkeit, dass du dich neukrank meldest. (Der Arzt hat bestimmt Verständnis)
Du solltest dennoch unbedingt so schnell wie möglich das Gespräch mit deinen Vorgesetzten führen und Ihnen dein Anliegen schildern.
Darf ich fragen, warum du die Truppe wieder verlassen willst? Du hast immerhin schon 9 Wochen geschafft, also ist dauert die GA auch nicht mehr so lange.
Ist es anders als du dir vorgestellt hast?
Die Grundausbildung spiegelt nicht unbedingt den Alltag nach der Grundausbildung wieder.
Wenn ich dein Vorgesetzter wäre, würde ich dich nicht mehr mit ins Biwak mitnehmen.
Im Innendienst gibt es bestimmt auch etwas, was erledigt werden kann.
Bist du SaZ oder FWDler?
Wir sind ein nur sehr kleiner Zug und die Leistungen von allen sind sehr schlecht. Ich bewege mich da im Mittelfeld. Bin nicht der Beste aber auch nicht der schlechteste. Es wurde schon angedroht, dass 80% der Leute die AGA wiederholen werden müssen. Auch haben die Ausbilder gesagt, dass wir sowohl sportlich als auch gefächtsmäßig (Im Biwak wurde nur Feuerüberfall geübt und jedes Mal lief es miserabel) der schlechteste Zug sind, den die je hatten.
Nach der AGA folgt ja auch die erweiterte Grundausbildung, welche logischerweise auf das vermittelte der AGA aufbaut. Altes wird vertieft und neues kommt hinzu... Das traue ich mir nicht zu, das auf die Reihe zu kriegen. Und 90% aus meinem Zug auch nicht. (Wir sind nur 12)
Wir sind nicht nur schlecht was das Gefecht und die Sportlichkeit angeht, es werden auch so noch durchgehend Fehler gemacht, wofür alle dann gerade stehen müssen. Sowas wie Univil rumlaufen sollte nach 9 Wochen nicht mehr passieren. Dann geht das Geschrei der Ausbilder wieder los und ich merke wieder wie sehr mir das alles keinen Spaß bereitet. Vor allem wenn diese "beißen" Momente kommen, beim Sport oder sonst wo. Habe immer noch blaue Flecken von der HiBa. Ich habe Woche für Woche weiter gemacht, weil ich dachte, es wird besser. Es wurde schlimmer. Meine Motivation, meine Leistungen, alles im Keller. Ich habe einfach keinen Nerv für die Bundeswehr. Ständig Leute um sich herum haben, die einen Befehle geben können und einen anschreien. Ich wusste was mich erwartet, aber nicht wie es sich anfühlt.
Über das lange Wochenende bin ich noch einmal in mich gegangen. Vor allem da auch jetzt das zweite Biwak ansteht, was noch mal sehr viel härter und stressiger als das Erste werden soll. (die Ausbilder haben sich heiser gebrüllt, weil wir so schlecht waren) Außerdem sind wir wenn es hoch kommt nur 10 Mann beim Biwak, wahrscheinlich sogar weniger, wenn manche noch MSG sind oder sich neukrank melden. 6 Soldaten sind dann dauerhaft gebunden an die Alarmposten, Streife und Feuerwache und 4 (oder weniger) können dann Holz sammeln oder ruhen... Das wird nichts.
Ach ja, ich bin SaZ4. Wäre ich nur FWDL <12 wäre ich vielleicht doch geblieben. Aber 4 Jahre militärisch möchte ich nicht, auch wenn es später entspannter wird.
Zitat von: sledgehammer am 22. April 2019, 15:01:56
@Nahje
3 Tage Biwak noch zu machen/ 9 Wochen hast du schon geschafft/
Zieh es durch bis zum Ende auch wenns nicht gefällt/Im Leben gibt es vieles was dir nicht gefallen wird du es aber trotzdem machen musst
Denk dran: Du machst es für dich!
Das ist ja die Frage. MUSS ich es machen? Wenn ich es nicht machen muss, dann mache ich es nicht.
Auf die 3 Tage weniger kommt es auch nicht an. Im Ganzen geht es ja auch nicht ums Biwak. Ich möchte die Bundeswehr nicht wegen dem Biwak verlassen...
Zitat von: sledgehammer am 22. April 2019, 15:01:56
Denk dran: Du machst es für dich!
Nahje hat diese Entscheidung für sich getroffen. Der Appell geht also ins Leere.
btw @ Nahje:
Das Rumgebrülle sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass dies die 148'845. GA der Sorte "schwierigste aller Zeiten" mit den "schlechtest motivierten Soldaten der jüngeren deutschen Geschichte" ist. Wer alles seine GA nicht besteht, bestimmt auf keinen Fall der Ausbilder mit der kräftigsten Stimme.
Du hast doch noch etwas Zeit, um den Widerruf zu ziehen.
Motivation: Schau doch mal, ob sich deine finsteren Vorahnungen erfüllen :)!
@Nahje
Du lässt dich entmutigen weil ein paar Ausbilder dich anschreien?
Den Gefallen würde ich niemand tun, du weisst was du kannst, also mach es!
die paar Stunden im Gelände mit Alarmposten, Streife und Feuerwache - wenn du Holz sammelst "riech mal dran" und schau dir das Feuer an und nach dem Biwak schläfst du wie ein kleines Kind.
Deine Sicht der Dinge nach dem Biwak wird eine Andere sein. Verpasse das nicht.
Deine Schilderung spricht allerdings auch nicht für die Ausbilder, die sich selbst mit Eurer Betitelung als das Schlechteste, was sie jemals hatten, ihr eigenes Unvermögen bestätigen.
Und wer glaubt, wenn er schreit, jemanden motivieren zu können, hat bei seiner eingenen Ausbildung zum Ausbilder nichts verstanden. Mit einer Ausnahme, man will Stress erzeugen. Das sollte man aber erst, wenn man bestehende Fertigkeiten prüfen will.
Vielleicht kannst du ja für Dich, abhängig davon, welchen Karriereweg Du eischlagen willst, die Motivation entdecken, es als Ausbilder später besser zu machen, als die mit denen es Du jetzt zu tun hast.
Reisende soll man nicht aufhalten, dafür gibt es ja schließlich die 6monatige Widerrufsfrist. Melden Sie morgen früh Ihrem Gruppenführer, dass Sie von Ihrem Recht auf Widerruf Ihrer Verpflichtungserklärung Gebrauch machen. Danach sind Sie so schnell wie möglich zu entlassen. Was alles dazu gehört und wie der bürokratische Ablauf ist, hat @Ralf ja geschrieben.
Nur als Hinweis, weil wir das schon oft lesen durften: Nicht in 3 Wochen ankommen, dass Sie eine übereilte Entscheidung getroffen haben und gaaaaanz schnell wieder rein wollen.
@Nahje
für was sind sie nach der Ausbildung eingeplant? Die Grundausbildung ist nur ein kleiner Teil der Bundeswehr.
Ich finde es ist ein großer Fehler die Bundeswehr zu verlassen, wenn man seinen zukünftigen Dienstposten noch nicht gesehen hat.
Ich kenne einige die nach der Grundausbildung, die einen entspannten Job im Büro haben.
Zitat von: KlausP am 22. April 2019, 15:41:30
Reisende soll man nicht aufhalten, dafür gibt es ja schließlich die 6monatige Widerrufsfrist. Melden Sie morgen früh Ihrem Gruppenführer, dass Sie von Ihrem Recht auf Widerruf Ihrer Verpflichtungserklärung Gebrauch machen. Danach sind Sie so schnell wie möglich zu entlassen. Was alles dazu gehört und wie der bürokratische Ablauf ist, hat @Ralf ja geschrieben.
Nur als Hinweis, weil wir das schon oft lesen durften: Nicht in 3 Wochen ankommen, dass Sie eine übereilte Entscheidung getroffen haben und gaaaaanz schnell wieder rein wollen.
Auch wenn bereits die SaZ Ernennung war?
Ja, natürlich gelten die 6 Monate auch dann. Wäre sonst ja Quatsch, weil die Berufung in das Dienstverhältnis eines Soldaten auf Zeit innerhalb der ersten (4 oder 5) Tage nach Diensteintritt erfolgen soll.
Zitat von: Nahje am 22. April 2019, 17:11:34
Auch wenn bereits die SaZ Ernennung war?
Du könntest das ja auch lesen, was ich dir weiter oben geschrieben habe.
Zitat von: Löwe von Eutin am 22. April 2019, 14:37:35
Es besteht ja auch die Möglichkeit, dass du dich neukrank meldest. (Der Arzt hat bestimmt Verständnis)
Jo und die Soldaten, die wegen ner Erkrankung da sind und umso länger warten müssen, freuen sich noch mehr.
Bitte rufen Sie nicht zur missbräuchlicher Inanspruchnahme der UTV auf. Danke.
Zitat von: BSG1966 am 22. April 2019, 18:33:35
Jo und die Soldaten, die wegen ner Erkrankung da sind und umso länger warten müssen, freuen sich noch mehr.
Bitte rufen Sie nicht zur missbräuchlicher Inanspruchnahme der UTV auf. Danke.
Sich neukrank zu melden stellt meiner Meinung nach kein Dienstvergehen oder einen Missbrauch dar.
Vlt. kann man ja so auch eine Brücke bauen und die Vorgesetzten fragen nach wo der Schuh drückt.
Ich werde Ihrer Bitte in Zukunft aber beherzigen.
Einem Militärgeistlichen wird der Kamerad sich vor Ort wohl eher nicht anvertrauen können.
Der Fachkundige Mediziner wird im Zweifelsfall entscheiden, ob Jemand in der Verfassung ist an einem Biwak teilzunehmen.
Ich würde meinen Kameraden auch nicht zur Last fallen wollen. (Die freuen sich nämlich auch nicht, wenn Sie zusätzliches Geraffel duch die Gegend schleppen dürfen, weil einer abklappt, der vorher schon kaputt (egal ob physisch oder psychisch) war.
Wie mir scheint, sieht es aber in erwähnter Einheit sowieso nicht so gut aus.
Ich habe noch nie von einem so dermaßen demoralisierten Haufen gehört!
Sicherlich ist die Masse der Rekruten nicht so sportlich und fit und belastbar wie vor 20 Jahren,
aber wenn die Soldaten so angeblich schlechte Leistungen erbringen, dann arbeiten die entweder nach Dienstschluss kontraproduktiv gegen an (vlt. zu viel Fastfood, übermäßiger Alkoholkonsum, keine weitere Bewegung?) oder aber die Ausbilder schaffen es nicht in der zur Verfügung gestellten Dienstzeit die Fähigkeiten und Kentnisse richtig zu vermitteln. Vlt. auch ein bisschen von beidem. (Ist aber alles nur Spekulation!)
Zitat... Ich habe noch nie von einem so dermaßen demoralisierten Haufen gehört! ...
Na ja, wir kennen nur eine sehr subjektiv gefärbte Seite. Und wenn Rekruten sich nach 9 Wochen sowas immer noch gefallen lassen, ist ihnen auch nicht mehr zu helfen.
Ich weiß aber auch, dass man den einen oder anderen Ausbilder in so einer GA-Einheit, der jahrelang nichts andres macht als Rekruten auszubilden, schon mal zurück auf den Pfad der Tugend führen muss.
Warum soll er sich denn krank melden?
Er hat keine Lust mehr. Von dem was er schreibt ist es wohl auch nicht der große Verlust wenn jemand so wenig Willen hat durchzuziehen und sich von etwas Rumgebölke der Ausbilder in´s Boxhorn jagen lässt.
Also morgen Kündigung abgeben, dann wir die Entlassung und ausschleusung eingeleitet und gut ist. Das dauert wenige Tage mit Klamotten abgeben, Entlassungsuntersuchung, Papiere fertig machen. Was soll er da noch auf biwak?
Zitat von: Nahje am 22. April 2019, 17:11:34
Zitat von: KlausP am 22. April 2019, 15:41:30
Reisende soll man nicht aufhalten, dafür gibt es ja schließlich die 6monatige Widerrufsfrist. Melden Sie morgen früh Ihrem Gruppenführer, dass Sie von Ihrem Recht auf Widerruf Ihrer Verpflichtungserklärung Gebrauch machen. Danach sind Sie so schnell wie möglich zu entlassen. Was alles dazu gehört und wie der bürokratische Ablauf ist, hat @Ralf ja geschrieben.
Nur als Hinweis, weil wir das schon oft lesen durften: Nicht in 3 Wochen ankommen, dass Sie eine übereilte Entscheidung getroffen haben und gaaaaanz schnell wieder rein wollen.
Auch wenn bereits die SaZ Ernennung war?
Wenn Sie eine widerrufliche Verpflichtungserklärung unterschrieben haben... ja
Wenn Sie eine unwiederrufliche Verpflichtungserklärung unterschrieben haben... nein
Zitat von: Löwe von Eutin am 22. April 2019, 19:03:04
Sich neukrank zu melden stellt meiner Meinung nach kein Dienstvergehen oder einen Missbrauch dar.
Vlt. kann man ja so auch eine Brücke bauen und die Vorgesetzten fragen nach wo der Schuh drückt.
Ich werde Ihrer Bitte in Zukunft aber beherzigen.
Einem Militärgeistlichen wird der Kamerad sich vor Ort wohl eher nicht anvertrauen können.
Der Fachkundige Mediziner wird im Zweifelsfall entscheiden, ob Jemand in der Verfassung ist an einem Biwak teilzunehmen.
Ich würde meinen Kameraden auch nicht zur Last fallen wollen. (Die freuen sich nämlich auch nicht, wenn Sie zusätzliches Geraffel duch die Gegend schleppen dürfen, weil einer abklappt, der vorher schon kaputt (egal ob physisch oder psychisch) war.
Wie mir scheint, sieht es aber in erwähnter Einheit sowieso nicht so gut aus.
Ich habe noch nie von einem so dermaßen demoralisierten Haufen gehört!
Sicherlich ist die Masse der Rekruten nicht so sportlich und fit und belastbar wie vor 20 Jahren,
aber wenn die Soldaten so angeblich schlechte Leistungen erbringen, dann arbeiten die entweder nach Dienstschluss kontraproduktiv gegen an (vlt. zu viel Fastfood, übermäßiger Alkoholkonsum, keine weitere Bewegung?) oder aber die Ausbilder schaffen es nicht in der zur Verfügung gestellten Dienstzeit die Fähigkeiten und Kentnisse richtig zu vermitteln. Vlt. auch ein bisschen von beidem. (Ist aber alles nur Spekulation!)
Was soll uns dieser geballte Unsinn eigentlich sagen?
Zur letzten Bemerkung: Lassen sie es doch einfach. Einer muss ja anfangen >:(.
Also ich kann den TE schon verstehen. An einen Dienstherren, bei dem ich das Gefühl habe, nur verarscht zu werden, würde ich mich auch nicht länger binden.
Aaaaber:
Was die Aussagen des Ausbilders (nur einer oder sagen das alle?) angeht: Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Es gibt einen festgelegten Umfang an Ausbildungen, die abgeschlossen werden müssen und dann wird die ATN (Ausbildungs- und Tätigkeitsnummer) zuerkannt. Wach- und Sanausbildung, etwas Recht und ein Biwak incl Alarmposten usw reichen meiner Errinnerung nach. Selbst wenn nicht, werdet ihr dafür in den wenigsten Fällen die gesamte Grundausbildung wiederholen.
Nach der Grundausbildung (dann sehr wahrscheinlich mit anderen Ausbildern) ist der Führungsstil und der Umgang oft deutlich anders. Der Gefechtsdienst wird nicht unbedingt einfacher, aber mit klarem Ziel und weniger Dummfick macht das Ganze dann meist sogar Spaß.
Viele Soldaten (als was bist du eigenplant?) haben auch Dienstposten, die körperlich gar nicht fordernd sind und bei denen auch zwischen Mannschaftssoldaten und Feldwebeln ein normaler, kameradschaftlicher Umgang herrscht.
Nutze die 6 Monate Widerruftsfrist und guck dir zumindest deine Stammeinheit an. Wenn du merkst, dass es da genauso ist, kannst du dann immer noch gehen.
Innerhalb von wenigen Tagen wirst du wohl eh keinen Job finden, also bedenke auch den finanziellen Vorteil.
@Löwe von Eutin: Da der TE hier nichts von einer Krankheit erzählt hat, sondern von Unlust, bringt der Rat mit dem Arzt nichts. Entweder muss er eine Krankheit vortäuschen (Dienstvergehen) oder wird ins Biwak geschickt.
Ich sehe hier beim TE keinen Fall von den Belastungen nicht gewachsen und will heim zu Mutti (solche Kameraden brauchen wir tatsächlich nicht), sondern jemanden, der sich völlig zu Recht die Sinnfrage stellt, warum er der Bundeswehr dienen soll, wenn seine Ausbilder (idR. die einzigen längerdienenden Soldaten, die er kennt) so einen schlechten Eindruck abgeben.
Hier vergeudet die Bundeswehr oft Potential. Gleiches gilt für Einstellungsprozesse, die sich über viele Monate hinziehen, Stammeinheiten, die vom Auftauchen der neuen Soldaten überrrascht sind und und und
Also zu meiner Grundwehrdienstzeit hatten einige Kameraden auch so Ihre Probleme sei es mit dem Durchhalten, Herzschmerzen oder mit dem "Druck" durch die Ausbilder und da an meinem Standort damals kein Militärgeistlicher vor Ort war, oder die betroffenen Kameraden sich auch nicht an den Chef, Spieß oder Zugführer wenden wollten oder konnten, haben Sie sich einem in der Kaserne befindlichen Oberfeldarzt anvertraut, der alle Kameraden dazu bewegen konnte, die Grundausbildung bis zum Ende durchzustehen. Er hat sich wohl auch den einen oder anderen Gruppenführer mal etwas "sensibilisiert".
Leute die keinen Einsatz zeigen, Leute die unmotiviert sind, die nicht "Wollen" brauchen wir in der Truppe nicht. - Vollkommen richtig.
Aber man sollte doch nach den Gründen Fragen, wenn Jemand, der anscheinend nicht zur oben genannten Kategorie gehört auf eigenen Wunsch den Dienst vorzeitig quittiert oder?
Vielleicht nimmt sich der Threadersteller ja nochmal die Worte von funker07 zu Herzen, wünschenswert wäre es auf jedenfall.
(Ich melde mich aus dem Thema ab)
@funker07
Der beste Kommentar den ich bisher im Forum gelesen habe. Ehrlich und Wahrhaftig! die Sinnfrage zu stellen!
ZitatIch sehe hier beim TE keinen Fall von den Belastungen nicht gewachsen und will heim zu Mutti (solche Kameraden brauchen wir tatsächlich nicht), sondern jemanden, der sich völlig zu Recht die Sinnfrage stellt, warum er der Bundeswehr dienen soll, wenn seine Ausbilder (idR. die einzigen längerdienenden Soldaten, die er kennt) so einen schlechten Eindruck abgeben.
Hier vergeudet die Bundeswehr oft Potential. Gleiches gilt für Einstellungsprozesse, die sich über viele Monate hinziehen, Stammeinheiten, die vom Auftauchen der neuen Soldaten überrrascht sind und und und
Wir kennen ja den Thread-Ersteller nicht, und wissen daher nicht ob er sich immer so verhält wenn er mal etwas "Stress" hat. Ich würde an seiner Stelle zumindest die GA abschließen, er kann ja danach immer noch kündigen. Wenn er nach 9 Wochen ohne abgeschlossene GA ausscheidet, was erzählt er dann einem zukünftigen Arbeitgeber? "Wenn es schwierig wird, neige ich dazu abzuhauen"?
So kann er sagen, dass er zwar erkannt hat dass die Bw nicht der richtige Platz ist, er aber wenigstens den ersten Ausbildungsabschnitt durchgezogen hat.
@eisensoldat
ist doch schnurzpiepsegal.
Er lässt das dann einfach im Lebenslauf weg, das hat seinen zukünftigen Arbeitgeber ja nicht zu interessieren.
Obwohl der Einwand grundsätzlich richtig ist...
Es gibt Arbeitgeber, die durchaus mit den Gepflogenheiten der Bundeswehr vertraut sind. Die können 1+1 zusammenzählen.
Ähm - Was im Lebenslauf nicht drinsteht, kann auch nicht interpretiert werden
Dann hat er halt in der Zeit nach der Schule ein wenig Pause gemacht... gereist... im Biergarten rumgelungert...
Ist ja nicht so als wäre dass ungewöhnlich wenn man mit 17 schon die Schule verlässt
Also ist der TE gut beraten, dass Kapitel BW nicht zu erwähnen... ist ja auch legitim
Und ich war in der irrigen Annahme, auch in Lebensläufen müsste man wahrheitsgemäße Angaben machen.
Bei mir hätte der junge Mann Schwierigkeiten wenn er 2 Monate seines Lebens nicht im Lebenslauf erwähnt und es dann rauskommt....
ZitatUnd ich war in der irrigen Annahme, auch in Lebensläufen müsste man wahrheitsgemäße Angaben machen.
Als würde sich der Wettbewerb auf dem zivilen Arbeitsmarkt zu 100% dran halten.
Zivil: der ehrliche ist der dumme. Isso. Außerdem wäre es in diesem Fall keine Lüge, sondern einfach nur Verschwiegenheit. Andererseits gibt es - aus der Sicht vieler Zivilisten - schlimmeres als seinen Dienst beim Bund aufzugeben. Weglassen hört sich für manche verantwortungslos an, aber die Welt ist kein Ponny-Hof und man sollte überlegen, ob man sich anpasst oder nicht.
ZitatBei mir hätte der junge Mann Schwierigkeiten wenn er 2 Monate seines Lebens nicht im Lebenslauf erwähnt und es dann rauskommt....
Zivil: Hätte - Fahrradkette und kein Grund Ängste zu erzeugen. Selbst Vorstrafen muss man in den meisten Fällen im zivilen nicht angeben.
Zitat von: Eisensoldat am 24. April 2019, 07:30:42
Bei mir hätte der junge Mann Schwierigkeiten wenn er 2 Monate seines Lebens nicht im Lebenslauf erwähnt und es dann rauskommt....
Ja ne ist klar... weil das auch arbeitsrechtlich tragbar wäre... 🙄
Ich habe in meinem letzten Lebenslauf meine Grundschul- und Kindergartenzeit verschwiegen, Ich lade dich herzlich dazu ein, deswegen gegen mich Strafanzeige zu stellen.
Einige Praktika nach meinem DZE habe ich auch nicht reingestellt, auch einfach weil ich meinen Lebenslauf optisch nicht überladen will.
@Ralf Ist ja richtig, aber der TE hat ja nicht geäußert dass er in seinen Lebenslauf irgendwelche Ausbildungen/Qualifikationen erfinden will... also ist der Vorwurf aus der Luft gegriffen...
Mal ganz im Ernst... was zum Henker ist daran unlauter, eine Station im Lebenslauf wegzulassen wenn es in der mal nicht geklappt hat? (Und man nichts stattdessen erfindet)
Wisst ihr noch alle, als der TE gefragt hatte, ob er die Bundeswehr besser in seinem Lebenslauf verschweigen sollte?
Nein?
Ich auch nicht...
Zitat von: nicxx am 24. April 2019, 08:40:17
@Ralf Ist ja richtig, aber der TE hat ja nicht geäußert dass er in seinen Lebenslauf irgendwelche Ausbildungen/Qualifikationen erfinden will... also ist der Vorwurf aus der Luft gegriffen..
Ich wüsste nicht, dass ich das Thema angefangen hatte, sondern das warst ja du.
Zitat von: nicxx am 23. April 2019, 20:30:51
Ähm - Was im Lebenslauf nicht drinsteht, kann auch nicht interpretiert werden
Dann hat er halt in der Zeit nach der Schule ein wenig Pause gemacht... gereist... im Biergarten rumgelungert...
Ist ja nicht so als wäre dass ungewöhnlich wenn man mit 17 schon die Schule verlässt
Also ist der TE gut beraten, dass Kapitel BW nicht zu erwähnen... ist ja auch legitim
Die drei Beispiele waren offenkundig auch nicht dazu gedacht, sie so in einem Lebenslauf niederzuschreiben, sondern wären das, was Ich als Arbeitgeber natürlicherweise als Erklärung vorhalten würde, wenn ein Bewerber nach der Schule mal 2-3 Monate nix im Lebenslauf stehen hat.
Ob er bleiben soll, hat er auch nicht gefragt. Ergänzung um konsequent zu bleiben:
Büroratische Hürden können sehr nervig sein. Er hat sie in seinem Alter "gemeistert" und will nun seine Chance aufgeben nur weil die bösen Ausbilder rummotzen. Er ist doch mit der Situation nicht auf sich allein gestellt. Ich findes es leichtfertig abzuhauen, auch seiner Gruppe gegenüber.
Zum Lebenslauf: In der Zeit befand er sich im Bewerbungsprozess und hat nebenbei Sport getrieben.
Da bereits hier alles gesagt wurde, nur nicht von jedem, beenden wir die Abteilung Hilfestellung zur Erstellung eines Lebenslaufes, der einen Anhalt gibt, was man getan hat oder auch gerne getan hätte.