Guten Tag geehrte Community,
ich bin in ferner Zukunft als Informationstechnikfeldwebel eingeplant und hätte eine Frage bezüglich dem Einzelkämpferlehrgang 1 und einem Scharfschützenlehrgang. Ist es Feldwebeln im allgemeinen Fachdienst gestattet, diese Lehrgänge zu absolvieren?
Mit kameradschaftlichen Grüßen
Signaller
Den Scharfschützenlehrgang auf keinen Fall. Der EKL kann bei freien Kapazitäten auch anderen Feldwebeln als denen der "infanteristischen" Verwendungen (Jg, GebJg, FschJg, PzGren, HAufkl) zugewiesen werden. Gehen Sie also nicht davon aus, dass Sie dafür eingeplant werden.
Wenn du die Gelegenheit bekommst, die obligatorische Vorbereitung zu machen und dann einen freien Lehrgangsplatz (dir steht er nicht zu, jeder Jägerfeldwebel usw braucht den zwingend) und dich dein Chef für entsprechend lange Zeit entbehren kann (glaube es sind 3+6 Wochen oder so), dann kann das klappen.
Im Fernmeldezug eines Infanteriebataillons kann sowas vielleicht klappen, in einem ITBtl ist das eher selten (kenne einen Fall, bei dem es geklappt hat...das war aber vor SAZV usw).
Bis du soweit bist (Laufbahnlehrgänge abgeschlossen,...) kann die Welt aber auch völlig anders aussehen.
Zum Scharfschützenlehrgang hat "KlausP" schon alles gesagt! Der ist für Ihre AVR definitiv nicht vorgesehen und da werden auch keine Kapazitäten für geschaffen. Außerdem kriegt man hier im Forum immer Plaque auf den Zähnen, wenn da jemand, der noch nie in seinem jungen Leben mit einer Kriegswaffe geschossen hat, nach so etwas fragt! Die "Waffen" an den Schießbuden auf dem Jahrmarkt sind dejustierte Luftpumpen und die Anzahl der Rosen, die Sie dort für Ihre Freundin "erschossen" haben, sagt eher nichts über Ihre Eignung zum Scharfschützen aus ;) ! Und ... stunden- bzw. ggf. tagelang in einer Deckung zu liegen und in die Tüte zu ..., ist meist nur im Film "cool"!
Den EKL-1 machen Sie definitiv NICHT, bevor Sie ...
... erstens Feldwebel sind!
... zweitens für Ihre AVR komplett ausgebildet sind!
... drittens Ihr Einheitsführer dies genehmigt und Sie einen Lehrgangsplatz zugewiesen bekommen!
Und glauben Sie mir, bis Voraussetzung zwei abgehakt ist, fließt noch einiges Wasser den ... hier beliebigen Fluss einsetzen ;) ! ... hinunter ;) ! Mal ganz abgesehen davon, dass man vor dem EKL-1 auch noch die entsprechende Vorausbildung (EKV) nachweisen muss, die ebenfalls kein "Kindergeburtstag" ist, erfordert dieser Lehrgang ein Maß an körperlicher Fitness, das nicht zu unterschätzen ist. Sie werden Ab Ihrer Einstellung einen sehr hohen Aufwand betreiben müssen, um überhaupt so fit zu sein, dass man Ihnen die EKV zutraut! Die durchschnittliche "Couch Potato" mit einer heizungsnahen Verwendung schafft das in der Regel nicht.
Fazit: 1. Den Scharfschützen vergessen Sie besser gleich, weil der für Sie nicht stattfinden wird! 2. Für den EKL-1 haben Sie zumindest theoretische Chancen, mehr sieht man dann, wenn die Voraussetzungen stimmen!
Oder, um das Kind beim Namen zu nennen und Klartext zu reden:
Nein, in der Regel ist nicht vorgesehen zur phantasievollen Selbstverwirklichung des Einzelnen das Beste aus beiden Welten zusammenzuwerfen - entspannter Indoorjob mit heizungsnaher Verwendung für den Alltag PLUS coole Ranger-Elite-Commando-voll-der-harte-Stecher-Patches zur Profilierung am Wochenende vor vermeintlich begattungswilligem Publikum.
Ist eher eine seltene Ausnahme, dass Steuergelder in dieser Weise verblasen werden.
Zitat von: schlammtreiber am 13. Mai 2019, 08:57:50
...begattungswilligem Publikum.
oder besamungswillig ;D
Offtopic:
Im Sinne der nunmehr (mindestens) 3 Geschlechter und vieler Kombinationsmöglichkeiten sollten wir allgemein von (vermutetem) Balzverhalten sprechen - da das Geschlecht und die Neigung des TE ja unklar sind.
Ich verstehe immer nicht was alle immer auf dem EKL-1 wollen?
Man rödelt den ganzen Tag mit Scheiße viel Gepäck durch den Spessart, kriegt nix zu fressen und spätestens ab Woche 2 stinkt jeder Teilnehmer wie ein toter Iltis.
Aber wenns glücklich macht, bitteschön.
Es kommt gut, wenn man der Freundeselite beim Bier während des öden Fußballspiels davon erzählen kann ;)
Wer erzählt schon gern, dass er in nem kleinen Kabuff hockt und Inventarnummern auf Tastaturen und Mäuse klebt^^
Signaller, fragen Sie doch mal im KarriereCenter nach, ob Sie noch in den Truppendienst wechseln können.
Andi Sie Hellseher, wer weiß, was Sie im Tennisklub erzählen? :-\
Ich kann zumindest vom EK erzählen, ich als Offizier habe den nämlich gemacht :)
Hat doch bestimmt Spaß gemacht. Vllt sogar mehr als Tennis.
Zitat von: Haudegen am 13. Mai 2019, 14:42:23
Man rödelt den ganzen Tag mit Scheiße viel Gepäck durch den Spessart, kriegt nix zu fressen und spätestens ab Woche 2 stinkt jeder Teilnehmer wie ein toter Iltis.
Siehe oben.
Ich weiß nicht, wie du auf Tennis kommst? Ärzte spielen Golf.
Golf wirkt so abgesondert, ist aber gem. FDGO erlaubt. Warum nicht Tennis mit einem Golfball?
Hmm...ich weiß noch nicht was ich werden will.
Wer als Feldwebel Scharfschütze werden möchte hat natürlich noch die Möglichkeit sich beim KSK zu bewerben.
Nur der Plan: "Ich habe einen relativ bequemen Bürojob, möchte aber die ganz harten Lehrgänge machen, einfach nur damit ich sie habe", wird wohl nicht klappen.
Wenn man die Lehrgänge aus Interesse machen möchte, weil man auf den harten Kram steht, kann ich das noch verstehen, dann hätte man sich aber eine andere Verwendung aussuchen sollen.
Und will man die Lehrgänge nur um zu prahlen was für ein toller Hecht man ist, sollte man vielleicht bedenken dass dort Dinge gelehrt und gelernt werden, die für die berechtigten Teilnehmenden überlebenswichtig sein können und die für den den Dienstherrn auch nicht so günstig sind, dass jeder mal aus Jux und Tollerei überall reinschnuppern kann.
Letzteres unterstelle ich dem Threadersteller nicht, denn ich hoffe nicht dass jemand mit so einer Einstellung die Feldwebeleignung erhalten hat.
Letztendlich gehören dazu auch viele Stunden Vorbereitungszeit. Wie soll das auf funktionieren, wenn man eine andere Verwendung hat. Diese Zeit ist im Stundenansatz nicht vorgesehen.
Liebe Kameraden, es gibt einige körperliche Fähigkeiten, die schon aus allgemein gesundheitlichen Gründen angestrebt und gehalten werden sollten wie der
Geländelauf 3000 Meter im Feldanzug, mit 10 Kilogramm schweren Rucksack, in maximal 18:59 Minuten als Überprüfungslauf und die Fähigkeit, mit 30kg Rucksack zu marschieren.
Ich nehme mal diejenigen aus, die dies nicht mehr können wegen altersspezifischer Erkrankung oder Verschleiß bzw. Unfällen etc.
Aber es sollte sich jeder vor Augen führen, dass tägliches Training dazugehört, egal ob jemand im Gelände oder in der Schreibstube ist. Diese MINDEST(!!!)
Voraussetzungen der Einzelkämpfervorbereitung sind eine gute Guideline für die eigene Kontrolle, ob man noch fit ist, unabhängig vom Alter, unabhängig ob jemand 20 oder 60 ist.
Wer diese Tests nicht besteht, sollte dringend einen Termin zur Vorsorgeuntersuchung bei seinem Doc machen...
@ mounty:
Schöner Ansatz - wie gesagt, es gibt Kameraden, die einen deutlich zu hohem BMI haben und mit Ausnahmegenehmigung im Einsatz sind (die haben zwar die 30 kg "Zusatzgewicht"), aber Marsch und Laufen sind nur noch eingeschränkt möglich .. der Dienstherr nimmt dies wohl so hin.
Na da wäre ich ja schön dämlich, wenn ich mir völlig ohne Grund durch irgendwelche Gepäckläufe die Gelenke kaputt mache.
@ F_K Bei den Kameraden mit 30 kg "BMI-Zusatzgewicht" wird dieses Zusatzgewicht immer mitgeschleppt...auch wenn der Kamerad krank ist und Grippe hat...das ist für den Bewegungsapparat und Herz eine andauernde Zusatzbelastung.
Ich formuliere meinen schönen Ansatz aus der Motivation, vielleicht einen Kameraden zu erreichen der dies liest und dann motiviert ist, die notwendigen Vorsorgeuntersuchungen zu machen...
Aus unserem engeren Kameradenkreis sind zwei Kameraden in den letzten Monaten im Alter von 53 und 35 Jahren gestorben, die beide leider nicht die empfohlenen notwendigen Vorsorgeuntersuchungen gemacht hatten. Deren BMI war zusletzt weit überschritten, wie die Ärzte sagten, Eigenbild der damals voll fitte Fallschirmjäger, die Gesundheit litt aber unter dem sitzenden Job als Informatiker, regelmässiger täglicher Bewegungssport wurde ein Fremdwort :( Das ist einfach traurig.
@dunstig "ohne Grund durch irgendwelche Gepäckläufe die Gelenke kaputt machen"
Solche Belastungen wie unvorbereitete Gepäckläufe können - das kann ein Mediziner allerdings besser als ich erklären - durch Belastungsspitzen den Knorpel z.B. im Kni schädigen, Risse sich bilden die nicht ausheilen und im Laufe der Jahre die Grundlage für Arthrose legen...
Deshalb ist ein solches unvorbereitete Laufen mit Zusatzgewicht einfach sehr schlecht.
Ganz schlecht ist es, wenn motiviert aber untrainiert mit Fersenlauf und grossen Vertikalbewegungen auf hartem Boden und hohem Rucksackgewicht gelaufen wird...
Das könnten wir mal im Sportthread diskutieren, wie lange, d.h. wieviel Jahre (!) der Körper braucht, um durch regelmässiges Training aufgebaut zu werden.
Trainingsintervalle:
Es handelt sich nicht um kurzfristige Trainingsintervalle von jeweils 3 Monaten, sondern von Trainingsintervallen von 1 Jahr, 2 Jahren (Aufbau von Sehnen, Bändern und Knochen) und 5 Jahren mit vielen Höhen und Tiefen zwischendurch.
Vertikalbewegung:
Ziel muss beim Laufen sein und zwar mit oder ohne Gewicht, dass die Vertikalbewegung möglichst gering beleibt. Messbar z.B. mit bestimmten Smartwatches (Garmin etc) und Brustband.
>--------------------------> Der Kopf bleibt auf einer Ebene beim Laufen >----------------------->
Bei mir ist da gerade die gemessene Vertikalbewegung 3 cm bei Lauf im unebenen Gelände mit 20kg Gewichtsweste bei 7 km Laufstrecke. Die könnte noch etwas besser werden Richtung 2-1 cm Vertikalbewegung. Ein Sportstudent schaffte gerade die ~1 cm Vertikalbewegung mit Gewichtsweste :)
Schrittfrequenz (Schritte pro Minute SPM) sollte trotz Gewicht wie auch ohne Gewicht bei ca. 180 liegen.