Auch wenn dies ein längerer Eintrag würde ich mich freuen, wenn Sie diesen Eintrag lesen und ihre Meinung dazu kundgeben.
Sehr geehrte Forumnutzer,
ich habe mich in letzter Zeit wieder vermehrt mit Politik und insbesondere der Bundeswehr auseinandergesetzt. Durch das Lesen etlicher Artikel entsteht der Eindruck, als wäre die Bundeswehr nicht mehr in der Lage Deutschland im Verteidigungs-Fall adäquat oder sogar überhaupt noch verteidigen zu können, trotz des relativ hohen Verteidigungshaushalt.
Dies soll kein Vorwurf an die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sein, aber an die Politik und die Führung der Bundeswehr.
Durch die Auseinandersetzung mit diesem Thema fragte ich mich was ich denn anders machen würde, wenn ich Verteidigungsminister wäre.
Ich fände es interessant von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr zu hören, wo sie Handlungsbedarf sehen, und was sie ändern wollen würden.
Ich, der nicht in der Bundeswehr ist und auch noch nicht viel vom Leben gesehen hat, habe einige Ideen zusammengetragen und bin gespannt auf eure Meinung dazu und eure eigenen Ideen, sofern ihr euch dazu äußern wollt!
Meine Ideen:
- Ich würde die Wehrpflicht wieder einführen, um den normalen Bürger an die Bundeswehr heranzuführen und die Rekurtierungsprobleme, damit hoffentlich zu beseitigen. Ausserdem finde ich es wichtig, dass es mehr Reservisten gibt, um im Kriegsfall eine ordentliche Reserve zu haben.
- Ich würde die Privatisierung der Bundeswehr stoppen und wieder abschaffen, da ich es nicht richtig finde, dass Kasernen beispielsweise durch externe Sicherheitsfirmen geschützt wird. Auch finde ich es nicht gut, wenn die Reperaturwerkstätten nicht in der Hand der Bundeswehr sind, weil es die Handlungsfähigkeit der Bundeswehr einschränkt.
- Ich würde die Kosten von Mieten und Pensionsleistungen auslargern, da sie nichts mit der tatsächlichen Verteidigung zu tun haben. Dies bedeutet, dass ich zusätzliches Geld beantragen würde, um diese 7 Milliarden Euro ausgleichen zu können.
- Ich würde die Anforderungen an die Soldaten angleichen und erhöhen, da ich es nicht gerecht finde, dass Frauen weniger leisten müssen als Männer, weil es den Feind nicht interessiert ob er gegen eine Frau oder gegen einen Mann kämpft. Auch finde ich, dass die heutigen Anforderungen an den Soldaten in der AGA zu gering sind. Des weiteren finde ich es nicht gut, dass es unfitte, wenn nicht sogar dicke, Soldaten in der Bundeswehr gibt.
- Ich weiß nicht wo die Bundeswehr und wie sie soviel Geld ausgibt, aber trotzdem es überall an Ausrüstung fehlt oder, dass das Gerät nicht einsatzbereit ist. Es kann nicht sein, dass Deutschland eine nicht funktionstüchtige Armee hat.
- Ich würde einen Bürokratieabbau vorantreiben, um das System zu entschlanken und zu vereinfachen.
- Des weiteren würde ich 5 Hubschrauberträger, 6 neue U-Boote und weitere Fregatten beschaffen, um die Marine zu stärken. Bei der Luftwaffe und dem Heer das gleiche Spiel.
- Den Etat würde ich mir bei einer Summe von 80 Milliarden wünschen.
Ich bin gespannt auf euer Feedback und eure Ideen zum Thema.
Mit freundlichen Grüßen
Florian Becker
Zum Glück stellt sich die Frage was du als Verteidigungsminister tun würdest nicht, denn all das was du schreibst (auch wenn du es gut meinst), zeigt nur, dass du nicht den blassesten Schimmer davon hast, wie Politik und Militär in diesem Land funktionieren. Vor allem begreifst du nicht, dass Militär kein Selbstzweck ist und dass Der Staatshaushalt dieses Geld (80 Milliarden, bist du ein Troll?) nicht einfach so bereitstellen kann, und, auch wenn ich mir natürlich deutlich mehr finanzielle Mittel für unsere Armee wünsche, diese horrende Masse an Geld sicherlich an anderen Stellen viel besser aufgehoben ist.
Wenn die Bw eins für genau gar nichts braucht, dann sind das Hubschrauberträger🤣
Interessant, dass er die Träger ohne Hubschrauber gefordert hat.
Selbst mit wäre es genauso unsinnig.
Wenn das Heer die U-Boote erhalten hat spiele ich mit dem Gedanken mich als Senior Wiedereinsteller zu versuchen.
Gesendet von meinem 5044D mit Tapatalk
Zitat von: IcemanLw am 15. Juni 2019, 23:27:33
Interessant, dass er die Träger ohne Hubschrauber gefordert hat.
Was landet dann auf den Hubschrauberträgern?
Drei für unsere Mikado´s ?
Zitat von: Razzon am 16. Juni 2019, 09:12:25
Wenn das Heer die U-Boote erhalten hat spiele ich mit dem Gedanken mich als Senior Wiedereinsteller zu versuchen.
Gesendet von meinem 5044D mit Tapatalk
Und die Luftwaffe.... naja okay, mit genug Antrieb fliegen die auch.
Warum wird hier eigentlich das Toilettenpapier nicht thematisiert?
Das wäre wirklich mal eine Maßnahme :D Toll wäre auch, wenn es sich noch dazu vernünftig wieder wegspülen lässt.
Zitat von: Andi am 16. Juni 2019, 17:20:09Warum wird hier eigentlich das Toilettenpapier nicht thematisiert?
Heißt das jetzt, dass endlich das abschleifen privater Fahrzeuge mit dem dienstlichen Toilettenpapier gestattet werden wird ;D ?
Also im Bereich der Unterkünfte/ Betreuung würde ich irgendeine Form von gratis Anbindung an einen Streaming-Dienst, nebst schnellen W-LAN anbieten.
Ist natürlich nicht die soziale Lösung aber ich bin mir sicher, wenn Soldaten ihre Serien schauen können oder ihre Spiele zocken, so würden den Disziplinarvorgesetzten, gerade in den abgelegenen Standorten einige Ermittlungen und Verhängungen erspart bleiben. ;D
Ich mag die Idee mit den Hubschrauberträgern für die Luftwaffe
Endlich ein ordentliches Gefährt um am Schwörmontag beim Nabada die Donau in Ulm unsicher zu machen


Das ginge mit einem U-Boot freilich auch, wenn auch weniger spektakulär.
Außerdem könnte das HSG64 einen Träger im Bodensee brauchen um die Decklandebefähigung für alle LFF mit geringsmöglichen Aufwand sicherzustellen
Nicht schon wieder eine Bodenseeflotte
Und wenn wir das alles beschafft haben, wieder 2mio Soldaten zum Betrieb des ganzen haben (80Milliarden reicht ja) sind wir trotzdem am Arsch weil die DSF vergessen haben. Die - Deutsche Space Force - ist das A und O um uns gegen die Goa'uld und Ori zu Verteidigen! (google hilft)
Zitat von: S1NCO am 16. Juni 2019, 18:18:29
Also im Bereich der Unterkünfte/ Betreuung würde ich irgendeine Form von gratis Anbindung an einen Streaming-Dienst, nebst schnellen W-LAN anbieten.
Ist natürlich nicht die soziale Lösung aber ich bin mir sicher, wenn Soldaten ihre Serien schauen können oder ihre Spiele zocken, so würden den Disziplinarvorgesetzten, gerade in den abgelegenen Standorten einige Ermittlungen und Verhängungen erspart bleiben. ;D
Der Grundgedanke ist nicht schlecht aber warum Gratis? einfach pro Soldat 5-10 pro Monat kassieren von denen die es nutzen wollen und feritg. Da würde die BW sicherlich kein Minusgeschäft mit machen.
Und deswegen geht dieses Forum den Bach herunter.
Weil jeder interessante kreative Anstoß direkt als Schwachsinn abgetan wird und nur lächerliche Antwortbeiträge dabei rumkommen. Dann doch lieber gar nicht antworten.
Natürlich handelt es sich hierbei um eine Utopie, aber die Wünsche des Threaderstellers fand ich absolut nachvollziehbar.
Wehrpflicht, bzw eine allgemeine Dienstpflicht für Frauen und Männer in Deutschland könnte viele Probleme lösen. Wohlgemerkt würde ja leider nur die Wehrpflicht funktionieren, da ja Zwangsarbeit verboten ist und der Zivildienst nur eine Alternative sein darf. Andersherum würde das ganze Konzept aber mehr Sinn ergeben. Jeder wird zum Zivildienst verpflichtet und wer das nicht machen will kann gerne den Dienst an der Waffe antreten. Wohlgemerkt Männer und Frauen.
Die sportliche Leistungsfähigkeit dieser Armee ist tatsächlich am Abgrund und als Vorgesetzter sind einem großenteils die Hände gebunden. In diesem Bereich muss aufjedenfall viel mehr getan werden,
denn Übergewicht sollte kein Problem einer Armee sein. Ist es aber defintiv in der Bundeswehr wenn man sich mal ehrlich umschaut.
Wir brauchen mehr als 300 Pz und 30 Kampfhubschrauber im Heer. Oder wir schaffen den Bumms gleich komplett ab. Die Logistik hinter 200 Panzern ist ähnlich teuer wie die hinter 2000, weshalb ja die Niederländer komplett auf ihre winzige Panzerwaffe verzichtet haben. Genauso verhält es sich bei Luftfahrzeugen. Nur hier ist das Preisschild für eine kleine Flotte noch ungemein größer.
Wenn wir schon nicht verteidigungsfähig sein wollen, und das sind wir absolut nicht, dann können wir auch richtig sparen. Weg mit den Panzern und KpfHubschraubern, mit der HeeresFlgAbw ging das ja auch. Seit Jahren habe ich kein Szenario mehr mit fdl Lw. Bedrohung gesehen, weil wir da auch nichts mehr entgegensetzen könnten.
Andere Alternative: wieder realistische Zahlen beschaffen, 2000+ Kpz, 200+ KpfHubschr, 400+ TrspHubSchr etc.
Die Frage müsste sich ein Verteidigungsminister halt stellen. Will ich Deutschland im Zweifel verteidigen können, oder nicht. Und im Grunde ist es sein einziger Job dafür zu sorgen, dass das im Verteidigungsfall möglich ist.
Letzter Punkt: Eine eigene Rüstungsindustrie stark erhalten. Ein Land ohne eigene starke Rüstungsindustrie wird keinen Krieg längerfristig führen können. Material wiegt in Kriegszeiten mehr als Personal und wer schneller nachproduziert gewinnt die Überhand. Deswegen sollte man sich dringend eine eigene hochentwickelte Rüstungsindustrie erhalten. Die eigene Industrie muss regelmäßig Aufträge in angemessener Stückzahl bekommen um auch Anreize zu bekommen sich mit Wehrtechnik auseinanderzusetzen. Zur Zeit gibt es in vielen Bereichen Monopolprobleme (Airbus macht Hubschrauber, Jets) ohne große Konkurrenz bzw. Wettbewerb im Lande. Das sehe ich als großes Problem.
Ich bin natürlich auch kein Experte auf diesen Gebieten und das ist hoffentlich aus diesen wirren Äußerungen deutlich geworden. Das sind nur persönliche Meinungen ohne großen Background, aber auch das wird wohl erlaubt sein.
ZitatDie Logistik hinter 200 Panzern ist ähnlich teuer wie die hinter 2000,
Eben nicht, da hängt ein ganzer Rattenschwanz dran! Mit dem Aufwuchs wächst auch im großen Maß der Anteil an der Logistik, angefangen von der Ersatzteilbeschaffung, Infrastruktur, Personal (mil/ziv), usw. Weiterhin kommt einr Aufwuchs von Querschnittgeräten wie Bergepanzer, Bergefahrzeuge hinzu. Munition & Kraftstoffe nicht vergessen. Um das zu händeln benötigt man weitere LogRgt.
Selbst bei den hier formulierten Ideen, die noch ernst gemeint waren, kommen grundlegende und realistische Betrachtungen zu kurz. Es ist in etwa wie mit den 80 Mio. Bundestrainern zur WM...jeder hat Ideen, kaum einer betrachtet jedoch alle Rahmenbedingungen und bewahrt den Blick für das Ganze.
Dazu gehören z.B.:
- Berücksichtigung der verfügbaren Haushaltsmittel bzw. des Wehretats, jetzt und prognostisch zukünftig,
- Berücksichtigung der äußeren Lage, Bündnisse, weltpolitische Entwicklungen, Interessen -> Anforderungsprofil an dt. SK,
- Berücksichtigung der dt. Gesellschaft im Wandel der Zeit, z.B. wie bekomme ich Nachwuchs aus der #r2g-Greta-F4F Generation Z² in die Luke eines KPz Leopard?
- daraus resultierend, Anforderungen an die Personalgewinnung, wer muss noch Uniform tragen, wo reicht zivil ohne BMI-Auflage?
- die generelle Situation auf dem dt. Arbeitsmarkt / Bw als Konkurrent zu zivilen Unternehmen.
- [...]
Nun zu dem, was hier geäußert wurde:
ZitatIch würde die Wehrpflicht wieder einführen
Unabhängig davon, dass die Wehrpflicht nur ausgesetzt ist, haben sich schon viele Experten darüber den Kopf zerbrochen. Informieren Sie sich mal darüber, was dieser Stunt kosten würde, was es an zusätzlichem Personal binden würde und was das für die Infrastruktur bedeutet und wiegen Sie das dann mit dem Vorteil der "Inhouse-Rekrutierung" ab. Auch wenn ich ein Befürworter der Wehrpflicht bin, da so die Bindung an die Gesellschaft gestärkt wird, halte ich dies, aus finanziellen Gründen zur Zeit für sekundär wichtig.
Zitatdie Privatisierung der Bundeswehr stoppen und wieder abschaffen, da ich es nicht richtig finde, dass Kasernen beispielsweise durch externe Sicherheitsfirmen geschützt wird
Dann schützen wir die Kasernen wieder selbst. Im Zeitalter der SAZV, aber auch schon zu alten Modellzeiten, heißt es dann: Stunden kloppen, die ich woanders besser gebrauchen kann. Ist aber nur ein Beispiel, es gibt sicherlich Outsourcing-Projekte, die kritisch zu hinterfragen sind, m.M.n. z.B. HIL GmbH und BwBM.
ZitatIch würde die Kosten von Mieten und Pensionsleistungen auslargern, da sie nichts mit der tatsächlichen Verteidigung zu tun haben
Glauben Sie im Ernst, dass dann, selbst wenn das möglich wäre, die freiwerdenden Mittel zusätzlich zur Verfügung stünden? Zum Unterhalt von SK gehören nunmal auch Kosten für Personal und Infrastruktur.
ZitatIch würde die Anforderungen an die Soldaten angleichen und erhöhen, da ich es nicht gerecht finde, dass Frauen weniger leisten müssen als Männer, weil es den Feind nicht interessiert ob er gegen eine Frau oder gegen einen Mann kämpft. Auch finde ich, dass die heutigen Anforderungen an den Soldaten in der AGA zu gering sind. Des weiteren finde ich es nicht gut, dass es unfitte, wenn nicht sogar dicke, Soldaten in der Bundeswehr gibt
Unterschiede Frau / Mann check. Die Anforderungen generell sollten jedoch nicht angehoben werden. Hier gilt es zu berücksichtigen, dass nur ein gewisses Nachwuchspotential zur Verfügung steht. Hier ist Flexibilität bei den Anforderungen gefordert, sprich, wie eingangs beschrieben, ist der Dienstposten zwingend mit einem Soldaten zu besetzen und wenn ja, welche körperlichen Anforderungen sind an diesen zu stellen. Wenn Sie nur den drahtigen, top fitten Katalogkörpersoldaten wollen, dann werden Sie feststellen, dass die Bevölkerung dies in der Masse gar nicht mehr her gibt.
Zitat- Ich weiß nicht wo die Bundeswehr und wie sie soviel Geld ausgibt, aber trotzdem es überall an Ausrüstung fehlt oder, dass das Gerät nicht einsatzbereit ist. Es kann nicht sein, dass Deutschland eine nicht funktionstüchtige Armee hat. Ich würde einen Bürokratieabbau vorantreiben, um das System zu entschlanken und zu vereinfachen.
Bürokratieabbau "soll laufen". Handlungsbedarf ist erkannt. Ebenso bei der Beschaffung von Wehrmaterial. Das ganze beginnt aber schon z.B. bei EU-weiten Ausschreibungsverfahren. Bei dem Thema gilt es m.M.n. anzupacken.
ZitatDes weiteren würde ich 5 Hubschrauberträger, 6 neue U-Boote und weitere Fregatten beschaffen, um die Marine zu stärken. Bei der Luftwaffe und dem Heer das gleiche Spiel
Zitatwieder realistische Zahlen beschaffen, 2000+ Kpz, 200+ KpfHubschr, 400+ TrspHubSchr etc.
2000 KPz entsprechen ca. 45 PzBtl, vom Personal ganz zu schweigen. Dazu die Infrastruktur. Hubschrauberträger tragen Hubschrauber. Wie wollten Sie das finanziell hinterlegen?
ZitatDen Etat würde ich mir bei einer Summe von 80 Milliarden wünschen.
Das ist wahrscheinlich die Antwort. Der Wunsch ist der Vater des Gedankens, sagte Shakespeare. Nun ja, schauen Sie doch einfach mal tagtäglich in die Medien, bewerten Sie die aktuelle Entwicklung in der Politik und dann folgern Sie daraus, was in Zukunft mit dem Wehretat passieren wird.
Um das mal abzubinden:
Die Bundeswehr hat ein Konzept, um in den nächsten Jahren den neuen "alten" Herausforderungen begegnen zu können. Dabei muss immer im "Bündnis" gedacht werden und die Beurteilung der Lage endet eben nicht mehr an der Landesgrenze. Die spannende Frage ist, wie das Konzept zukünftig finanziell hinterlegt wird, wie die Beschaffung arbeitet und ob man aus vergangenen Fehlern gelernt hat. Gute Ideen sind in allen Bereichen, z.B. der Nachwuchsgewinnung da, die Politik ist jetzt gefordert, diese umzusetzen. Und hier, um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen, ist die Ministerin nun mal die Schlüsselfigur.
Zitat von: tank1911 am 18. Juni 2019, 10:33:26
Hubschrauberträger tragen Hubschrauber.
:)
"This is a Panzerschiff. It schiffs Panzers." ;D
Zitat von: tank1911 am 18. Juni 2019, 10:33:26
Selbst bei den hier formulierten Ideen, die noch ernst gemeint waren, kommen grundlegende und realistische Betrachtungen zu kurz. Es ist in etwa wie mit den 80 Mio. Bundestrainern zur WM...jeder hat Ideen, kaum einer betrachtet jedoch alle Rahmenbedingungen und bewahrt den Blick für das Ganze.
Das läßt sich innerhalb dieser Diskusion doch recht einfach (toller Witz, ich weiß) lösen.
Jeder trägt sein Steinchen zum Mosaik bei, so das sich ein Gesamtbild ergibt, über das man dann IN VERNÜNFTIGEM TONFALL reden/diskutieren kann.
Wenn man mal die ganzen Schwachsinnsbeiträge wegläßt, ist dieser Thread ein durchaus interessanter Diskusionsanstoß, finde ich!
Zitat... Unabhängig davon, dass die Wehrpflicht nur ausgesetzt ist ...
Wenn schon Krümel ka...en dann auch richtig. Die Wehrpflicht ist weder abgeschafft noch ausgesetzt, das Wehrpflichtgesetz ist ja nach wie vor in Kraft. Lediglich die
Einberufung zum Grundwehrdienst ist ausgesetzt.
ZitatDeutschlands Männer müssen nicht länger ihren Wehrdienst oder einen zivilen Ersatzdienst antreten. Rund 55 Jahre nach ihrer Einführung setzte der Bundestag am Donnerstag, 24. März 2011, die allgemeine Wehrpflicht zum 1. Juli dieses Jahres aus. [...] Die Aussetzung der Wehrpflicht ist Teil der angestrebten Streitkräftereform... [...]
Quelle: www.bundestag.de
Genau genommen besteht die Wehrpflicht nach § 1 WPflG unverändert, womit Sie, KlausP, Recht haben. §2 sagt jedoch "Die §§ 3 bis 53 gelten im Spannungs- oder Verteidigungsfall", womit eine Verpflichtung vorliegt, die aktuell rechtlich inaktiv ist, die Exekution der Pflicht ist de facto ausgesetzt.
Mit meinem Statement zur Wehrpflicht wollte
ich jedoch nicht "klugscheißen" (
im Gegensatz zu einigen anderen hier im Forum), sondern unterstreichen, dass es zur Reaktivierung der Wehrpflicht keiner episch breiten Gesetzgebungsschlacht bedarf, sondern die notwendigen Gesetze per se existieren.
Alles gut. Ich hab wohl so'n ollen gelben Grinsekopp vergessen. ;)
Es ist eben schon auffällig häufig geschehen, dass relativ ausführlich und bedeutungsschwanger - man habe in letzter Zeit ja so viel nachgedacht und gelesen und sei jetzt zu einem Punkt gelangt, an den die ganzen Experten sicher noch gar nicht gedacht hätten (Bürkotratieabbau könnte also unser System entschlanken? Hört, hört! ;D usw usf) - in Verbindung mit steiler These Diskussionen angestoßen/Kataloge vorgelegt werden und daraufhin aber nichts wirklich Interessantes mehr passiert.
Ich halte es da eher schon für einen Service, einen weiteren Beitrag in dieser Reihe immerhin am Leben zu erhalten, bis sich herausstellt, dass diesmal wirkliches Interesse am Thema und an der Diskussion besteht.
Das war zumindest meine Motivation, mich hier zu "beteiligen" ;D
Zumindest den TE scheint das ja hier auch nicht mehr zu interessieren.
Bezüglich Wehrpflicht ist mit Interessantes aufgefallen.
Seit 2011 braucht keiner KDV
KDVG
§ 11 Spannungs- und Verteidigungsfall, Bereitschaftsdienst
(1) Im Spannungsfall (Artikel 80a des Grundgesetzes) und im Verteidigungsfall (Artikel 115a des Grundgesetzes)
1. ist § 3 Abs. 2 Satz 1 nicht anzuwenden,
2. kann die Frist nach § 6 Abs. 1 Satz 1 auf zwei Wochen verkürzt werden und
3. ist der Widerspruch gegen eine Entscheidung des Bundesamtes innerhalb einer Woche nach ihrer Bekanntgabe zu erheben.
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