Bundeswehrforum.de

Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: Gregor1991 am 20. August 2019, 12:06:51

Titel: Angehörige gem. Staatenliste SÜG bei Bewerbung um Einstellung
Beitrag von: Gregor1991 am 20. August 2019, 12:06:51
Guten Tag, Kameraden.

Ich heiße Gregor und bin in Russland geboren. Im März 2018 bin ich nach Deutschland allein gezogen, als Spätaussiedler. Also ich besitze die deutsche Staatsbürgerschaft seit fast 1.5 Jahren.

Vor kurzem hat die Laufbahn der Offiziere bei der Bundeswehr mein Interesse geweckt. Ich habe mich schon bei der Karriereberatung beworben, im Oktober/November soll ich diese Prüfung in Köln haben. Darauf bereite ich mich intensiv vor.

Wie ich bei der Karriereberatung erfahren habe, als deutscher Staatsbürger, der seinen Pass seit mehr als einen Jahr besitzt, darf ich bei der Bundeswehr dienen. Aber es gibt auch andere Faktoren - wegen der gespannten außenpolitischen Situation. Ich verstehe, dass ein Gespräch mit dem Abschirmdienst für mich unvermeidbar ist. Noch dazu - meine Mutter ist in Russland geblieben und arbeitet als Polizistin, sie ist ein Oberstleutnant (aber sie geht im Mai 2020 in Rente). Davon habe ich in meinem Fragebogen offen geschrieben, um zu zeigen, dass ich ein offener Mensch bin, der nichts zu verdunkeln hat.

Leider bei der Karriereberatung habe ich keine Antworten bekommen. Sie sagten mir, dass gemäß dem Gesetz ich das Recht zu dienen habe. Aber sie haben keine Ahnung, wie jetzt der Abschirmdienst agiert. Deswegen hat dieser Offizier bei der Karriereberatung mich darum gebeten, nach dem abgeschlossenen Verlauf der Bewerbung ihm davon zu sagen, was mit mir geworden ist (weil er selbst Interesse hat, zu erfahren, was mit den Leuten wie ich passiert). Im Prinzip bin ich nicht schlechter Kandidat mit dem Bachelor im Bereich der Internationalen Beziehungen und bin auch ein Übersetzer für Deutsch. In der Bundeswehr möchte ich in der Fernmeldetruppe oder bei der elektronischen Kampfführung dienen. Ich habe ein bestätigtes Deutsch C1 Niveau und nicht schlechte Englischkenntnisse.

Deswegen habe ich eine Frage an euch. Stellen wir uns vor, dass ich diese Prüfung in Köln bestehe. Wie sieht dann meine Situation weiter aus? Habe ich aus eurer Sicht die Chance, dieses Gespräch mit dem Abschirmdienst zu bestehen? Habt ihr vielleicht positive Beispiele mit den Leuten wie ich? In Russland war ich nur ein Wehrpflichtiger 2014-2015 gewesen und hatte seit dem keine Connections mit dem Militär oder sowas. Danke im Voraus für eure Antworten.

P.S. Im Internet habe ich mit anderem Spätaussiedler über den Dienst gesprochen. 2018 wollte er nur als einfacher Soldat dienen. Und er hat sich erfolgreich beworben und sogar 2 Monate in der Kaserne verbracht. Aber dann wurde er überraschenderweise von dem Verteidigungsministerium in Bonn angerufen. Danach hatte er ein Gespräch mit den Sicherheitsleuten. Die haben ihm gesagt, dass er jetzt den Dienst verlassen soll und kann zurückkehren im Jahr 2021. Die Begründung: aus der Sicht dem Abschiermdienst soll er 5 Jahr in Deutschland wohnen, bevor er dienen darf (zu diesem Zeitpunkt hat er in Deutschland nur 2.5 Jahre gelebt). Deswegen wurde er entlassen. In der Karriereberatung in seiner Stadt waren alle erstaunt und hatten keine Ahnung davon, dass sowas passieren kann. Dieses Gespräch mit ihm hat meine Bedenken geweckt.


EDIT: Titel passend zur Frage geändert
Titel: Angehörige gem. Staatenliste SÜG bei Bewerbung um Einstellung
Beitrag von: F_K am 20. August 2019, 12:25:48
Hallo,

ich würde Dich bitten, den Threadtitel zu ändern - die Bezeichnung ist "Staatenliste im Sinne von § 13 Absatz 1 Nummer 17 SÜG1", und dort ist Russland genannt.

Bei einer Person, deren Eltern noch in Russland leben und die sogar bei staatlichen Institutionen arbeiten, kann sicherlich ein Sicherheitsrisiko gesehen werden - dies ist dann bei wohl den meisten Offizierdienstposten problematisch.

Bewerbe Dich, dann gibt es eine verbindliche Auskunft.

Viel Erfolg.
Titel: Angehörige gem. Staatenliste SÜG bei Bewerbung um Einstellung
Beitrag von: Tommie am 20. August 2019, 12:26:18
So sehr Sie für die Bundeswehr interessant sind, weil Sie mehrsprachig sind, weil Sie Muttersprachler Russisch sind, so sehr werden Sie (leider) Probleme mit der Sicherheitsüberprüfung bekommen. So lange Sie in Russland lebende Verwandte haben, die dann auch noch im dortigen öffentlichen Dienst (hier: Polizei!) sind, so lange stellen Sie ein Sicherheitsrisiko dar und Ihnen wird keine "Erweiterte Sicherheitsüberprüfung mit Sicherheitsermittlungen" bescheinigt werden, die für die meisten Dienstposten der Elektronischen Kampfführung notwendig ist!

Wahrscheinlich wird es darauf hinaus laufen, dass man Sie bis zum März 2023 auf die Warteliste setzt, bis Sie 5 Jahre in Deutschland leben! Bewerben Sie sich auf jeden Fall, machen Sie alles mit, unterstützen Sie die Bundeswehr bei den notwendigen Maßnahmen, aber seien Sie nicht enttäuscht, wenn man Sie nicht sofort einstellen wird!
Titel: Angehörige gem. Staatenliste SÜG bei Bewerbung um Einstellung
Beitrag von: Gregor1991 am 20. August 2019, 12:37:01
Zitat von: Tommie am 20. August 2019, 12:26:18
So sehr Sie für die Bundeswehr interessant sind, weil Sie mehrsprachig sind, weil Sie Muttersprachler Russisch sind, so sehr werden Sie (leider) Probleme mit der Sicherheitsüberprüfung bekommen. So lange Sie in Russland lebende Verwandte haben, die dann auch noch im dortigen öffentlichen Dienst (hier: Polizei!) sind, so lange stellen Sie ein Sicherheitsrisiko dar und Ihnen wird keine "Erweiterte Sicherheitsüberprüfung mit Sicherheitsermittlungen" bescheinigt werden, die für die meisten Dienstposten der Elektronischen Kampfführung notwendig ist!

Wahrscheinlich wird es darauf hinaus laufen, dass man Sie bis zum März 2023 auf die Warteliste setzt, bis Sie 5 Jahre in Deutschland leben! Bewerben Sie sich auf jeden Fall, machen Sie alles mit, unterstützen Sie die Bundeswehr bei den notwendigen Maßnahmen, aber seien Sie nicht enttäuscht, wenn man Sie nicht sofort einstellen wird!

Danke für die Antwort!

Wird dass nicht helfen, dass meine Mutter bald eine Rentnerin wird?

Im Jahr 2023 bin ich schon älter als 29 Jahr alt (Jetzt bin ich 27). Kann ich dann sowieso diese Laufbahn beginnen?
Titel: Angehörige gem. Staatenliste SÜG bei Bewerbung um Einstellung
Beitrag von: Tommie am 20. August 2019, 15:04:30
Добрый день, Грегори!

Nein, es wird nichts helfen, wenn Deine Mutter in Rente geht! Und der Ablauf ist folgender: Deine Eltern werden vom FSB unter Druck gesetzt, gegebenenfalls verschwindet Deine Mama in der Lubjanka, und das wird Dir nicht gefallen. Du wirst alles tun, um Mama zu retten und genau das macht Dich erpressbar. Und aus diesem Grunde wirst Du keine Sicherheitsfreigabe erhalten, was dazu führt, dass Du nicht eingestellt werden wirst.
Titel: Angehörige gem. Staatenliste SÜG bei Bewerbung um Einstellung
Beitrag von: Gregor1991 am 20. August 2019, 16:02:49
Zitat von: Tommie am 20. August 2019, 15:04:30
Добрый день, Грегори!

Nein, es wird nichts helfen, wenn Deine Mutter in Rente geht! Und der Ablauf ist folgender: Deine Eltern werden vom FSB unter Druck gesetzt, gegebenenfalls verschwindet Deine Mama in der Lubjanka, und das wird Dir nicht gefallen. Du wirst alles tun, um Mama zu retten und genau das macht Dich erpressbar. Und aus diesem Grunde wirst Du keine Sicherheitsfreigabe erhalten, was dazu führt, dass Du nicht eingestellt werden wirst.

Davon habe ich gehört. Bedeutet dass, dass die Bewerber russische Frauen (russische Männer) aus der Ukraine, Russland, Weißrussland usw. heiraten nicht dürfen, weil sie fast alle dort Angehörige haben?

Auf jeden Fall, habe ich meinen Weg angefangen. Ich werde ich schreiben, welche Entscheidung ich bekomme.
Titel: Angehörige gem. Staatenliste SÜG bei Bewerbung um Einstellung
Beitrag von: Tommie am 20. August 2019, 16:19:37
So ist es, leider! Beispiel: Ein deutscher Soldat war in Termiz, Uzbekistan, stationiert und hat sich von dort eine Frau "mitgebracht". Nachdem deren gesamte Verwandtschaft noch dort lebte und Uzbekistan von einer Demokratie weiter entfernt ist, als der Mond von der Erde, wurde ihm auf der Stelle seine Sicherheitsfreigabe aberkannt und er wurde von seiner Stelle weg versetzt. Wenn ich z. B. eine Ukrainerin heiraten würde, hätte ich das selbe Problem!

Die von "F_K" erwähnte Staatenliste enthält quasi alle Staaten der früheren Sowjetunion, außer denen, die jetzt zur NATO gehören, China, Kuba und noch ein paar "Exoten"! Auch Georgien und die Ukraine stehen da drauf, obwohl die NATO zu beiden Staaten intensive Partnerschaftsbemühungen unternimmt. Fakt ist jedoch, dass speziell der SWR und die GRU in allen Ländern, die früher zur Sowjetunion gehört haben, sehr "umtriebig" sind, was ich aus eigenen Erfahrungen bestätigen kann.
Titel: Angehörige gem. Staatenliste SÜG bei Bewerbung um Einstellung
Beitrag von: Gregor1991 am 20. August 2019, 16:38:50
Zitat von: Tommie am 20. August 2019, 16:19:37
So ist es, leider! Beispiel: Ein deutscher Soldat war in Termiz, Uzbekistan, stationiert und hat sich von dort eine Frau "mitgebracht". Nachdem deren gesamte Verwandtschaft noch dort lebte und Uzbekistan von einer Demokratie weiter entfernt ist, als der Mond von der Erde, wurde ihm auf der Stelle seine Sicherheitsfreigabe aberkannt und er wurde von seiner Stelle weg versetzt. Wenn ich z. B. eine Ukrainerin heiraten würde, hätte ich das selbe Problem!

Die von "F_K" erwähnte Staatenliste enthält quasi alle Staaten der früheren Sowjetunion, außer denen, die jetzt zur NATO gehören, China, Kuba und noch ein paar "Exoten"! Auch Georgien und die Ukraine stehen da drauf, obwohl die NATO zu beiden Staaten intensive Partnerschaftsbemühungen unternimmt. Fakt ist jedoch, dass speziell der SWR und die GRU in allen Ländern, die früher zur Sowjetunion gehört haben, sehr "umtriebig" sind, was ich aus eigenen Erfahrungen bestätigen kann.

Das ist klar, danke. Aber die Frage ist, warum die Karriereberatung davon keine Ahnung hat. Ich denke, sie sollten den Leuten das sagen, wenn jemand sich bewerben will. Auf jeden Fall bedeutet das, dass man viel Energie, Zeit usw. darin investiert. Es wäre besser, solche Kleinigkeiten zu wissen.

Ich versuche trotzdem, diese Barrieren zu überwinden. Vielleicht Menschenfaktor wird in meinem Fall eine Rolle spielen.
Titel: Angehörige gem. Staatenliste SÜG bei Bewerbung um Einstellung
Beitrag von: wolverine am 20. August 2019, 18:01:46
Da gibt es doch keine pauschalen Antworten und es wird jeder Einzelfall auch individuell bewertet. Nur ist eben auch klar, dass die Möglichkeiten geringer werden je enger die Verbindung zu Personen aus der Staatenliste ist.
Zu sagen, dass Spätaussiedler keine Chance auf Einstellung haben, ist auch falsch. Insofern ist der Karriereberatung da nicht unbedingt ein Vorwurf zu machen. Außerdem beraten die eben nur und treffen selbst keine Entscheidung.

Aber bei erst sehr kurzer Zeit in Deutschland, Eltern noch in Russland und dort im Staatsdienst hat man schon eine Menge Bedenken angehäuft. EloKa ist regelmäßig eine sicherheitsempfindliche Tätigkeit, was die Chancen noch einmal schmälert.
Titel: Angehörige gem. Staatenliste SÜG bei Bewerbung um Einstellung
Beitrag von: DeltaEcho am 20. August 2019, 18:05:17
Was heißt den viel Zeit und Energie? Es waren zwei Termine und ein paar Stunden.

Karriereberater entscheiden nicht wer eine SÜ bekommt oder nicht. Bei deinem Weg und den Bereich der dich interessiert, sehe ich auch schwarz.

Wieso möchte ein Spätaussiedler nach 27 Jahren in Russland, bei dem min. ein Elternteil für dich Sicherheitsbehörden arbeitet, gerade in den Bereich welcher sehr Sicherheitsempfindlich ist?
Titel: Angehörige gem. Staatenliste SÜG bei Bewerbung um Einstellung
Beitrag von: Kestrel am 20. August 2019, 21:19:08
Zitat von: Gregor1991 am 20. August 2019, 12:06:51(...)
P.S. Im Internet habe ich mit anderem Spätaussiedler über den Dienst gesprochen. 2018 wollte er nur als einfacher Soldat dienen. Und er hat sich erfolgreich beworben und sogar 2 Monate in der Kaserne verbracht. Aber dann wurde er überraschenderweise von dem Verteidigungsministerium in Bonn angerufen. Danach hatte er ein Gespräch mit den Sicherheitsleuten. Die haben ihm gesagt, dass er jetzt den Dienst verlassen soll und kann zurückkehren im Jahr 2021. Die Begründung: aus der Sicht dem Abschiermdienst soll er 5 Jahr in Deutschland wohnen, bevor er dienen darf (zu diesem Zeitpunkt hat er in Deutschland nur 2.5 Jahre gelebt). Deswegen wurde er entlassen. In der Karriereberatung in seiner Stadt waren alle erstaunt und hatten keine Ahnung davon, dass sowas passieren kann. (...)
Das trifft es auf den Punkt, denn der MAD muss mindestens die letzten fünf Jahre überprüfen können. Und der "Menschenfaktor" spielt dabei rein gar keine Rolle...

Vor März 2023 wird das also nicht werden - und zwar in keiner militärischen Laufbahn der Bundeswehr. Es dennoch zu probieren macht keinen Sinn, weil der MAD bis dahin immer wieder ein Verfahrenshindernis feststellen und die Überprüfung deswegen einstellen wird.

Danach (ab diesem Zeitpunkt) wäre es eine Einzelfallentscheidung, die vermutlich sehr, sehr lange in Anspruch nehmen würde - wenn es überhaupt klappt. Und mit größter Wahrscheinlichkeit wäre ein etwaiger Sicherheitsbescheid dann auch mit diversen Auflagen verbunden, z.B. mit einem privaten wie dienstlichen Reiseverbot nach RUS mindestens in der Zeit, in der ein sicherheitsempfindliche Tätigkeit ausgeübt würde. Und jeder Kontakt wäre zu melden...

Möglich ist alles, möglich ist auch eine Einstellung unter diesen Rahmenbedingungen.
Aber eine Wette dazu eingehen würde ich trotzdem nicht.

Zitat von: Gregor1991 am 20. August 2019, 16:38:50(...)Aber die Frage ist, warum die Karriereberatung davon keine Ahnung hat. Ich denke, sie sollten den Leuten das sagen, wenn jemand sich bewerben will. (...)
Das sind eben Feinheiten, die die Personalgewinnungsorganisation nicht kennt. Und vielleicht auch gar nicht kennen will; sonst müsste man diversen potenziellen Bewerbern ja von vornherein die Tür weisen. Also erstmal in Richtung Bewerbung bzw. Einstellung beraten - wenn das dann doch schiefgeht, dann ist eben der böse MAD schuld...

Aber wie schon aufgezeigt: Der hat in diesen Fällen gar keine Wahl, er muss das Verfahren einstellen. Und die oben erwähnte mögliche Einzelfallentscheidung nach Ablauf der fünf Jahre trifft am Ende auch wieder nicht der MAD, sondern der Geheimschutzbeauftragte.
Titel: Angehörige gem. Staatenliste SÜG bei Bewerbung um Einstellung
Beitrag von: Gregor1991 am 20. August 2019, 21:31:54
Zitat von: Kestrel am 20. August 2019, 21:19:08
Vor März 2023 wird das also nicht werden - und zwar in keiner militärischen Laufbahn der Bundeswehr.

Es ist nicht lange so? Weil ich die Geschichten von Spätaussiedlern gehört, die in 90 Jahren nach 2 Jahren in Deutschland in die Armee gegangen sind. Natürlich war das damals die Wehrpflicht.

Aber danke für solche ausführliche Antwort. Solche würde ich bei der Karriereberatung nicht bekommen. Und das finde ich ein bisschen problematisch. Aber das macht natürlich Sinn, so viele Bewerber, wie möglich, einzuladen, weil nur 1/6 diese Prüfung schafft. System betrachtet das ist vielleicht richtig, was sie machen.
Titel: Angehörige gem. Staatenliste SÜG bei Bewerbung um Einstellung
Beitrag von: Kestrel am 20. August 2019, 21:45:58
In den 90ern wurde auch nicht jeder Soldat gleich welcher Laufbahn bei Einstellung einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen - heute schon.
Titel: Angehörige gem. Staatenliste SÜG bei Bewerbung um Einstellung
Beitrag von: BSG1966 am 20. August 2019, 22:34:56
Zitat von: Gregor1991 am 20. August 2019, 21:31:54
Es ist nicht lange so? Weil ich die Geschichten von Spätaussiedlern gehört, die in 90 Jahren nach 2 Jahren in Deutschland in die Armee gegangen sind. Natürlich war das damals die Wehrpflicht.

Aber danke für solche ausführliche Antwort. Solche würde ich bei der Karriereberatung nicht bekommen. Und das finde ich ein bisschen problematisch. Aber das macht natürlich Sinn, so viele Bewerber, wie möglich, einzuladen, weil nur 1/6 diese Prüfung schafft. System betrachtet das ist vielleicht richtig, was sie machen.

Es könnte ja zB sein dass Sie eine Eignung für eine weniger sicherheitsrelevante Tätigkeit bekämen, und wenn Sie dann an einer Einstellung interessiert wären, dann wäre es win-win, Sie eingeladen zu haben, obwohl es mit der Sicherheitssufe für EloKa nichts würde.
Titel: Angehörige gem. Staatenliste SÜG bei Bewerbung um Einstellung
Beitrag von: Gregor1991 am 20. August 2019, 23:04:56
Zitat von: BSG1966 am 20. August 2019, 22:34:56
Zitat von: Gregor1991 am 20. August 2019, 21:31:54
Es ist nicht lange so? Weil ich die Geschichten von Spätaussiedlern gehört, die in 90 Jahren nach 2 Jahren in Deutschland in die Armee gegangen sind. Natürlich war das damals die Wehrpflicht.

Aber danke für solche ausführliche Antwort. Solche würde ich bei der Karriereberatung nicht bekommen. Und das finde ich ein bisschen problematisch. Aber das macht natürlich Sinn, so viele Bewerber, wie möglich, einzuladen, weil nur 1/6 diese Prüfung schafft. System betrachtet das ist vielleicht richtig, was sie machen.

Es könnte ja zB sein dass Sie eine Eignung für eine weniger sicherheitsrelevante Tätigkeit bekämen, und wenn Sie dann an einer Einstellung interessiert wären, dann wäre es win-win, Sie eingeladen zu haben, obwohl es mit der Sicherheitssufe für EloKa nichts würde.

Ich brauche nicht unbedingt EloKa. Als Erstes habe ich im Fragebogen die Fernmeldetruppe geschrieben (ist das auch sicherheitsrelevant, wie ich verstehe?). Ich würde einfach wissen, ob die Bundeswehr mich überhaupt einsetzen darf, wenn ich so einen Hintegrund habe. Wie gesagt, im März 2023 bin ich schön älter, als 29 Jahre (etwa 31). In diesem Fall sehe meine Einstellung bei der Bundeswehr selbst problematisch.
Titel: Antw:"Toxic" Land = "Toxic" Bewerber?
Beitrag von: BSG1966 am 20. August 2019, 23:53:22
Grundsätzlich ist die deutsche Staatsbürgerschaft ausreichend um eingestellt zu werden. Für welche Tätigkeiten welche näheren Umstände wichtig sind, das sollten Sie mit MAD und Co. erörtern.

Was die Einstellung über 29 (aktuell) angeht - wenn Sie eine verwertbare Ausbildung (zB abgeschlossenes Studium) haben, können Sie als Seiteneinsteiger mit höherem Dienstgrad eingestellt werden. Sollten Sie aktuell nicht die Voraussetzungen erfüllen könnten Sie ja Ausbildung/Studium zivil absolvieren um später dann auf diesem Wege einzusteigen.
Titel: Antw:Angehörige gem. Staatenliste SÜG bei Bewerbung um Einstellung
Beitrag von: LwPersFw am 21. August 2019, 07:20:19
@Kestrel hat Ihnen die Rahmenbedingungen genannt. Mehr ist hier nicht möglich.

Nur im Bewerbungsverfahren werden Sie erfahren, wie die zuständigen Stellen in Ihrem Einzelfall entscheiden.

z.B. zur wesentlichen "5-Jahres-Hürde"

Also ... bewerben Sie sich ... und warten ab was passiert. Machen Sie sich aber einfach nicht zu viele Hoffnungen.

Grundsätzlich zu empfehlen ist dabei aber die Bewerbung für Verwendungen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit keine SÜ 2 oder sogar SÜ 3 erfordern...

also z.B. nicht EloKa...Fm...  eher allg. Stabsdienst... Nachschub...




Titel: Antw:Angehörige gem. Staatenliste SÜG bei Bewerbung um Einstellung
Beitrag von: Gregor1991 am 21. August 2019, 17:52:03
Vielen Dank für eure Antworten. Werde mir Gedanken machen. Jetzt verstehe ich meine Perspektiven besser. Letzten Endes dreht sich nicht alles um die Bundeswehr. Vielleicht muss ich etwas anderes suchen.

Aber wie gesagt, ich schreibe hier, was mit mir weiter bei der Bewerbung passiert.