Hallo zusammen,
Ich bin nun knapp ein halbes Jahr Soldat und noch eine Weile auf Lehrgängen. Ich habe dementsprechend noch nicht so viel für unser Land geleistet.
Da ich Recht viel mit der Bahn unterwegs bin, teilweise auch in Uniform, ist es mir nun schon zum zweiten Mal passiert, dass sich Zivilisten für meinen Dienst für unser Land bedankt haben.
Ich war da jedesmal etwas überrascht und wusste nicht so recht was ich da nun drauf antworten soll.
Ist euch das schon Mal passiert?
Was habt ihr dazu gesagt?
LG
Daniel
In neun Jahren Dienstzeit bisher noch nicht, aber vielleicht ändert sich ja gerade etwas in der Gesellschaft... finds aber auch übertrieben. Unserem Land zu dienen ist unser Job und wir werden dafür gut bezahlt. Dank gebührt eher ehrenamtlichen Rettungssanitätern oder der freiwilligen Feuerwehr und allen anderen ehrenamtlichen Helfern in Deutschland.
Ein ,,Schön zu hören" oder ,,Schön, dass Sie das so sehen" tut doch keinem weh.
Im Amerikanischen würde man auf "Thank you for your service" mit "Thank you for your support" also "Danke für Ihre Unterstützung" antworten.
Bei mir hat sich auch einer mal bedankt und die Hand gereicht, weil ich beim Sportmachen (zivil am Wochenende, nicht in einer Garnisonsstadt) so einen privat beschafften, grünen Rollkragenpulli mit Einheitswappen und Deutschlandflagge an den Ärmeln trug. Das Ding ist quasi ein Laufpulli,ist superwarm und passt perfekt, deswegen trag ich das sowohl im Dienst als auch zum Sport.
Er hat sich bedankt und weil ich nie im Leben erwartet hätte, das mir das mal passiert, habe ich kurz verlegen gegrinst und "Sehr gerne." gesagt. Genauso wie du befinde ich mich noch in der Ausbildung, wenn auch ein bisschen fortgeschrittener. Also habe ich bisher auch der Bundeswehr eigentlich nur Geld gekostet und nichts geleistet, außer Lehrgänge zu bestehen.
Aber ich glaube am elegantesten macht man es so wie ich gemacht habe.
Ein "Verweigern" und sagen, man hätte (noch) nichts geleistet wäre ebenso ein Tritt ins Fettnäpfchen wie Ignorieren und gar arrogantes Gehabe. Einfach freundlich reagieren. Sicherlich wird dir diese Situation öfter passieren, wenn mehr Soldaten ab Januar Bahn fahren
Ich habe gelernt, die korrekte Anrede für Homo Sapiens außerhalb der Luftwaffe sei "Sterblicher", und man solle ihre Huldigungen gnädig hinnehmen 8)
ZitatDank gebührt eher ehrenamtlichen Rettungssanitätern oder der freiwilligen Feuerwehr und allen anderen ehrenamtlichen Helfern in Deutschland.
Naja, die Feuerwehren sind zu 80% Saufvereine und zu 20% überlastete Freiwillige Feuerwehren die sich verrenken nur um der Gemeinde/Stadt eine Hauptamtliche Wache oder BF zu ersparen (je nach landesrechtlicher Regelung). Zudem ist das Risiko das zu erleben was ein Soldat im Einsatz sieht oder zu sterben doch relativ gering.
Ein Soldat leistet dann doch ein "Bisschen" mehr als ein Löschknecht.
Und ein RS fährt in der Regel wenn als dritter auf dem RTW mit oder auf einem KTW. Auch hier wieder unterschiedlich je nach HiOrG und Land.
Es wäre schön wünschenswert wenn die Zivilisten sich bei Soldaten bedanken. Aber Feuerwehr ist einfach eine Pflichtaufgabe der Städte und gibt es keine freiwilligen, gibt es eben eine Pflichtfeuerwehr oder was hauptamtliches.
Und das alles sage ich als ehemaliger Gruppenführer und RS einer relativ großen FF mit ca. 350 Einsätzen pro Jahr und einer Dienstzeit von zuletzt 15 Jahren.
:o Ich glaube Sie haben da ein vollkommen falsches Bild von einer Freiwilligen Feuerwehr.
Zitat von: Gast999 am 04. Dezember 2019, 14:52:56
:o Ich glaube Sie haben da ein vollkommen falsches Bild von einer Freiwilligen Feuerwehr.
Nein den ich kann das genauso bestätigen. Wenn man aus Dörflichen Gegenden kommt, dass ist es schon fast eine Pflicht, bei der dortigen FFW dabei zu sein. Klar man machte auch Übungen und Schulungen. Aber hauptsächlich waren es über 50% eine Gaudi mit Trink-Eskapaden.
War nicht meine welt und damit bin ich auch ausgetreten.
Pardon darauf wollt ich nicht hinaus. Ich selbst bin auch in einer dörflichen Gegend in der ff.
Ich hätte es besser differenzieren sollen. Die Risiken bei einem feuerwehreinsatz verletzt zu werden ist meiner Ansicht nach höher als bei Soldaten. Das muss ich hier den ehemaligen Feuerwehrleuten aber sicherlich nicht sagen das eine ff die gleichen Situation entgegnet wie einer Berufsfeuerwehr.
Da muss man auch nicht gross diskutieren weil sich da die Meinungen sowieso festfahren.
Zitat
Ich hätte es besser differenzieren sollen. Die Risiken bei einem feuerwehreinsatz verletzt zu werden ist meiner Ansicht nach höher als bei Soldaten. Das muss ich hier den ehemaligen Feuerwehrleuten aber sicherlich nicht sagen das eine ff die gleichen Situation entgegnet wie einer Berufsfeuerwehr.
Tut mir leid aber das ist Blödsinn. Mir ist 15 Jahren noch kein einziger Einsatz im Verband untergekommen, wo jemand stirbt, PTBS, oder verletzt wird. Doch halt, einer der in der 30er Zone mit 80 gegen einen Baum gefahren ist auf dem Weg zum GH, aber der war nur leicht verletzt. Und wir hatten 2 Autobahnkreuze, 2 Bahnlinien und Einzugsgebet vom Flughafen.
FF und BF kann man nicht vergleichen, macht man aber ist aber sinnlos. So gut wie jeder Brandschutzbedarfsplan bescheinigt einer örtlichen kleinen FF eine mangelhafte Mannschaftsstärke und so gut wie keine Tag Alarmsicherheit.
Wenn man unbdingt meint Feuerwehrleuten "danken" zu müssen, dann höchstens BF Feuerwehrleuten.
Das Riskio bei Soldaten ist weitaus höher, zudem leisten diese deutlich mehr ziehen oft um, Lehrgänge weit weg usw. Auch die vielgelobte Kameradschaft der Feuerwehr hält nur bis zur nächsten Beförderung.
Hier wäre ein Dank eher angebracht als einem Löschknecht der bei den Eimerfestspielen Gold Blau erreicht hat.
Wir spielen jetzt aber nicht die Bundeswehr gegen diverse Hilfsorganisationen aus?
Da muss man unterscheiden sempai.
Wenn eine FF eine hauptamtliche Wache hat oder es eine BF gibt sieht der Freiwillige natürlich seltener was schlimmes. Von Kameraden wo es sowas nicht gibt hört man schon anderes, härteres.
Zitat von: ulli76 am 06. Dezember 2019, 18:08:25
Wir spielen jetzt aber nicht die Bundeswehr gegen diverse Hilfsorganisationen aus?
Ne das machen andere. Wie war dieser Facebook Post der umging?
"Hätte ich doch lieber gelernt Menschen zu töten als sie zu retten" (sinngemäß zitiert)
Hatte mit ein paar Feuerwehr Kameraden echt Stress als die das geteilt haben.
ZitatVon Kameraden wo es sowas nicht gibt hört man schon anderes, härteres.
Was denn? Ich habe schon div. Tote gesehen auch Kinder usw. Mir macht das nichts aus, und ich bin da nicht alleine. Als ich vor 15 Jahren Anfang, sagte der damalige Kommandant (ehmaliger Offizier übrigens) das die Feuerwehr einfach nichts für einen ist, wenn man das nicht verträgt, und da hat er einfach Recht.
Ich denke im Einsatz der Bw wird man mit schlimmeren Sachen konfrontiert.
Schlimm ist immer relativ.
Aber wie ordnest du das ein?
Klar ist es schlimmer selbst im Feuerkampf zu stehen und einen Kameraden neben sich fallen zu sehen als ein totes Kind zu bergen oder was Feuerwehr und Rettungsdienst noch alles erleben, aber was kommt häufiger vor?
Ein objektives Maß gibt es ohnehin nicht, aber daran sollte man auch denken.
Wo soll eigentlich diese völlig unnötige Diskussion hinführen? Dass es Rettungskräfte gibt, die Schlimmes erleben? Akzeptiert? Dass es Soldaten gibt, die das auch tun. Ja, gibt es. Dass es einer besser verkraftet als andere? Ja, ist so. Und nun? Sempai ist ein ganz Harter, bekommt aber seit einem Jahr keine Bewerbung gebacken? Ist nur sein Problem.
Den Rest verstehe ich nicht. Wenn sich einer für den Job bedankt, gut so. Gern geschehen. Wenn einer lieber pöbelt, auch ok. Stehe ich darüber.
Dein Kommandant ist ein dummer Schnacker.
Und genau solche dummen Sprücher verhindern, dass sich die Betroffenen rechtzeitig Hilfe holen.
Dem kann ich nur beipflichten!
Zitat von: sempai am 04. Dezember 2019, 12:55:45
ZitatDank gebührt eher ehrenamtlichen Rettungssanitätern oder der freiwilligen Feuerwehr und allen anderen ehrenamtlichen Helfern in Deutschland.
Naja, die Feuerwehren sind zu 80% Saufvereine und zu 20% überlastete Freiwillige Feuerwehren die sich verrenken nur um der Gemeinde/Stadt eine Hauptamtliche Wache oder BF zu ersparen (je nach landesrechtlicher Regelung). Zudem ist das Risiko das zu erleben was ein Soldat im Einsatz sieht oder zu sterben doch relativ gering.
Ich kann leider absolut nicht nachvollziehen, wo sie einen derartigen Schmarrn herhaben. Je nach eigenem Ehrgeiz und Mentalität innerhalb der FF gibt es solche und solche. Aber alle FFen über einen Kamm zu scheren und zu behaupten dass seien Säufer oder unfähige BFler ist genauso eine infame Unterstellung, wie zu behaupten alle Soldaten seien dumm und würden auf Knechterei und Gehorsam stehen.
Im Gegenteil, ich habe im Feuerwehreinsatz - von der kleinen 3-Auto-Wehr bis zur Wehr in doppelter Zugstärke und 12 Autos - meistens hochmotivierte, gut ausgebildete und fähige Menschen getroffen und kennengelernt.
Ebenso auch Kameraden, die an dem, was Sie in ihren Feuerwehreinsätzen gesehen und erlebt haben, kaputt gegangen sind.
Ihre Behauptung ist also nicht nur falsch, sondern auch respektlos und beleidigend für die Menschen, die sich dort engagieren.
ZitatUnd ein RS fährt in der Regel wenn als dritter auf dem RTW mit oder auf einem KTW. Auch hier wieder unterschiedlich je nach HiOrG und Land.
Auch dies ist absoluter Nonsens, fast jedes LandesRettDstG sieht auf dem Rettungswagen einen Notfallsanitäter/RA und einen RS vor. Eine Besetzung mit zwei höherqualifizierten ist zwar wünschenswert, aber so gut wie nirgends realisierbar.
Sempai, schäme Dich und schweige.
Dein Kommentar ist ein Tritt auf's Schienbein jedes Sanitäters, Feuerwehrmannes oder sonstigen Helfers. Ich kann Dir nur wünschen, nie in eine schlimme Situation zu kommen.
Denk mal drüber nach, was Du da undifferenziert und ungefiltert von Dir gibst.
Auch wenn sich Menschen solche Berufe selbst aussuchen, egal warum, man kann dankbar sein, dass es sie gibt. Das merkt man dann, wenn man sie für sich oder seine wichtigen Mitmenschen braucht.