Guten Morgen
Kann mir ein Fachmann hier im Forum verraten, welche Werte für die Statistik ,,Einstellungen im laufenden Jahr"
genommen werden?
Vor der Grundausbildung oder nach der Grundausbildung ?
Da viele Rekruten/in in der Grundausbildung alles hinschmeissen.
Danke für Eure Antworten
;)
Die Einstellung ist ein feststehender Begriff, also der Eintritt in die Bundeswehr.
Die Abbrecher in den ersten 6 Monaten sind in den Ergänzungsbedarfen bereits planerisch berücksichtigt.
Verstehe ich das Richtig, publiziert werden z.B. 20000 Neueinstellungen, in Wirklichkeit sind es aber 20000 - 33 % ?
Nein. 20.000 Einstellungen sind 20.000 Einstellungen.
Und was sollen die -33% sein?
Als 33 % sind die Abbrecher in den ersten 6 Monaten gemeint.
Ich kenne keine 33%. Ich kennen je nach MilOrgBer bei den FWDL zwischen 18 und 35% und bei den SaZ zwischen 13 und 22%.
Die 33 % waren nur eine Schätzung, sorry.
Wir haben nur gehört wieviele in der Grundausbildung aufhören und uns sehr gewundert!
Ist doch echt traurig.
Unseren Sohn gefällt es super !
Das hat auch nicht immer mit Nichtgefallen zu tun, sondern oftmals andere Gründe : Studiumsplatz wird zugeteilt, anderes Jobangebot wird angenommen. Es werden oftmals mehrere Bewerbungen geschrieben.
Klar gibt es diese Gründe, aber der Aufwand der Bundeswehr ist doch ziemlich groß.
Nach dem ersten Marsch haben auch welche aufgehört, dies nennt man auch fehlende Fitness ;)
Und falsche Selbsteinschätzung gepaart mit ordentlicher Information über das, was auf einen zukommt.
Wobei ich der festen Überzeugung bin, dass es die meisten schaffen würden. Ab sich auch mal durchbeißen und Durchhaltevermögen zu zeigen dann überfordert. Man wählt den einfachsten Weg und bricht ab. Und jährlich werden zwischen 20 und 30% Wiedereinsteller eingestellt.
Zitat... Klar gibt es diese Gründe, aber der Aufwand der Bundeswehr ist doch ziemlich groß. ...
Ja, und? Es war doch der Wille der Politik, dass jedem Bewerber eine sechsmonatige Frist zum Widerruf der Verpflichtungserklärung eingeräumt wird. Die Bundeswehr ist nun verpflichtet, das umzusetzen.
Dies ist, so glauben wir, in der heutigen Generation verloren gegangen, heute ist man stark, wenn man sein eigenes Nest beschmutzt.
Gibt es auch Statistiken, in welchen Laufbahnen wo es die meisten Abbrecher gibt ?
Im Fernsehen sieht man halt nur, dass die Fitness der angehenden Offiziersanwärter nicht die Beste ist.
Klar das Fernsehen ist das Eine, aber sollte man nicht lieber ,, Fitte" angehende Offiziersanwärter zeigen ?
Klar es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, aber man kann aus einer Schnecke kein Rennpferd machen.
Oder ist die mangelnde Fitness der Rekruten wirklich so mangelhaft ?
Zitat von: Unentschlossene familie am 02. Dezember 2019, 07:58:56
Klar das Fernsehen ist das Eine, aber sollte man nicht lieber ,, Fitte" angehende Offiziersanwärter zeigen ?
Wir verfügen in diesem Land "leider" nicht über staatliche Propagandasender, die nur das zeigen, was das Kanzleramt oder der Bendlerblock freigeben ;)
;D ;D ;D
Zitat... Oder ist die mangelnde Fitness der Rekruten wirklich so mangelhaft ? ...
Wenn ich mir so manche Anfrage hier im Forum so ansehe - ja (aussteigender Anschauung kann ich dazu nichts mehr beitragen). Da wird nach den
Mindestanforderungen gefragt und gleichzeitig nach infanteristischen Verwendungen. Manche Bewerber haben scheinbar jahrelang keinen Sport gemacht, auch solche, die gerade aus der Schule kommen. Manchmal liest man hier, dass schon die Anforderungen des BFT bei der Eignungsfeststellung zu viel verlangt sind.
Es läuft mittlerweile vieles schief !
Die meisten Schüler wollen das Abitur machen und anschliessend studieren, da bleibt für viele keine Zeit mehr für Sport.
Es geht schon in der Schule los, meine Kinder sind nie im Sportunterricht 1000m gelaufen, Bundesjugendspiele werden
Nicht mehr gemacht.
Naja, ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass die Quote in anderen Berufsfeldern nicht wirklich viel anders ausschaut. Also andere Arbeitgeber auch diesen extra Aufwand betreiben und einkalkulieren müssen. Und die Quote ist jetzt auch nicht so wahnsinnig veränderlich gewesen die letzten Jahre.
Auch wenn es mit Sicherheit einen gesellschaftlichen Wandel gibt, aber da jetzt wieder die "früher war alles anders/besser" Keule gegenüber der heutigen Generation rauszuholen bzw. etwas zum Bedauern zu finden, ist meiner Meinung nach schon ein wenig übertrieben. ;)
Bleiben wir bitte bei den Tatsachen:
Im Jugendbereich wird fürs DSA 800 Meter gelaufen - insoweit ist schon selbstverständlich, das die Strecke 1000 Meter nicht "auf dem Stundenplan" steht.
Und natürlich können Kinder neben dem Abitur auch ein, zwei Sportarten und ggf. ein Instrument lernen - und noch viel Zeit mit Handy und Netflix verbringen ...
Zitat von: F_K am 02. Dezember 2019, 09:15:21
Bleiben wir bitte bei den Tatsachen:
Im Jugendbereich wird fürs DSA 800 Meter gelaufen - insoweit ist schon selbstverständlich, das die Strecke 1000 Meter nicht "auf dem Stundenplan" steht.
Und natürlich können Kinder neben dem Abitur auch ein, zwei Sportarten und ggf. ein Instrument lernen - und noch viel Zeit mit Handy und Netflix verbringen ...
Mein kleiner ist 14 Jahre und ich meinte ja auch nicht Alle, die Guten können eben alles gut ! ;)
Zitat von: Unentschlossene familie am 02. Dezember 2019, 08:39:35
Es läuft mittlerweile vieles schief !
Die meisten Schüler wollen das Abitur machen und anschliessend studieren, da bleibt für viele keine Zeit mehr für Sport.
Das liegt doch
zum großen Teil an DEN Verantwortlichen in diesem Lebensabschnitt... - Den Eltern !
Wenn ich sehe, dass mein Kind z.B. schon ganz schön zu tun hat, den normalen Schulstoff zu verarbeiten ... muss das Kind dann auch noch 2...3...4 Vollzeit-Hobbys haben ?
Reicht dann nicht 1 ?
Es ist ja schön, wenn mein Kind das Abbi mit 1,0 macht, Klavier wie Mozart spielen kann und dann auch noch die Deutsche Meisterschaft im Reiten gewinnt (mindestens)...
Wenn dabei aber 24 h vom Tag nicht mehr ausreichen und mein Kind unter einem mittelprächtigen Burnout leidet...
... läuft da erziehungstechnisch etwas falsch - und dafür tragen die Eltern die Verantwortung.
Der "Jugendbereich" geht beim DSA bis zum "Erwachsenen", also bis einschließlich 17 Jahre - in diesem Altersband sind die meisten (G8) Abiturienten, und ein 14 Jähriger allemal ... wo ist jetzt die Frage / das Problem?
@ LwPersFw:
Wer "ganz viel zu tun hat", den normalen Schulstoff zu verarbeiten, ist vermutlich auf der Schulform nicht "richtig" ..
Aus meiner Sicht gehört zumindest eine Sportart zur "Ausbildung" der Kinder dazu (Kreisklasse ist da ausreichend).
Ob die Bundesjugendspiele wirklich irgendwie die Sportlichkeit von Schülern fördern, halte ich dann doch eher für eine Wunschvorstellung.
Ob früher Schulsport irgendwie die Sportlichkeit oder gar Spass am Sport gefördert hat, wage ich dann doch zu bezweifeln.
@ Ulli:
Ob Schulsport aus "Sportverweigerern" "Sportkanonen" machen kann, darf sicherlich bezweifelt werden ...
Im Schulsport meiner Tochter werden pro Halbjahr zwei Sportarten vermittelt - eigentlich gute Sache (Hockey, Basketball, Badminton, Tanzen, Schwimmen, ..) - finde ich ganz gut - klar ist man danach kein Profi, aber man hat einen guten Eindruck der Sportart - und macht auch Mal Dinge, die man bisher nicht gesehen hat.
Zitat von: ulli76 am 02. Dezember 2019, 20:26:08
Ob früher Schulsport irgendwie die Sportlichkeit oder gar Spass am Sport gefördert hat, wage ich dann doch zu bezweifeln.
Ulli, was meinst mit "früher" - wieviel früher? Wir hatten früher 3 Stunden in der Woche Schulsport, und es hat Spass gemacht. Und die Sportlichkeit hat es mit Sicherheit gefördert, da wurde in Leichtathletikdisziplinen schon gut trainiert.
nicht zu vergessen - mindestens einmal im Monat Schwimmen (auch wenn wir ne halbe Stunde mit dem Buss bis zum nächsten Bad fahren mussten)
wobei ich aber auch erwänen sollte , das die Grundfitness hölher war weil wir als Kinder/Jugendliche viel mit dem Fahrrad unterwegs waren
wenn wir irgendwo hin wollten oder mussten - Mamataxi war da noch nicht so verbreitet
Also ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass in meiner aktiven Zeit, damals noch mit Wehrpflicht, ein sehr deutlicher, nicht gefühlter, sondern mess- und belegbarer Unterschied in der sportlichen Fitness der eintreffenden GWDL festzustellen war, je nachdem ob es sich um 18jährige "frisch von der Schule" handelte (die hatten zwangsweise zwei mal die Woche Sport mindestens) oder um bereits Berufstätige, gerade Lehre abgeschlossen oder sowas (die machten in ihrer Freizeit oft gar keinen Sport mehr, weil entweder keine Zeit oder keine Lust).
Ehrlich, der Unterschied zwischen einem "Abiturientenquartal" (Herbst) und dem berüchtigten 3-M-Quartal (Maurer, Metzger, Mörder...) in Frühjahr (?) war frappierend. Unter dem Strich mögen die Maurer dann die besseren Soldaten (Infanteristen) gewesen sein, weil duldsamer und durchhaltefähiger, aber in Sachen Fitness lagen die Abiturienten klar vorne. Auch wenn die eigene Erinnerung an den Sportunterricht eher grau sein mag, hier muss man doch mal eine Lanze für den Schulsport brechen.
Ich weiss schlichtweg nicht, ob sich an der Sportdidaktik inzwischen entscheidende Punkte geändert wurden.
Ich sag mal so- ich hab ne komplette Karriere als SaZ 18+ hinter mir. Dementsprechend ist meine Schulzeit schon etwas her.
Das was da getrieben wurde, hatte mit Sportpädagogik nichts zu tun. Zusätzlich noch ein sabbernder männlicher Sportlehrer- hat damals keinen interessiert.
Ich hab´s später versucht bei meinen eigenen Rekruten besser zu machen. Zumindest im Rahmen der Möglichkeiten. Da haben gerade die Unsportlichen gelernt, dass man tatsächlich besser zum Ziel kommt, wenn man shclichtweg langsam läuft und nicht versucht, mit der Gruppe mitzukommen.
Mal eine doofe Frage, gibt es AMILA noch? Heisst jetzt wenn dann sicherlich anders war aber zu meiner Zeit Pflicht Programm für alle. Also nach der Aga die ja sowieso die härteste und kälteste mit den krasses ten Ausbildern war.
Gefühlt wurde mit AMILA die Fitness aller Soldaten suggsesive gesteigert. Meine alle Mal.
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Statt Amila die IGF die jährlich abzulegen sind. Plus Sportausbildung innerhalb der Einheit. https://de.wikipedia.org/wiki/Weisung_Individuelle_Grundfertigkeiten
Zitat von: ulli76 am 03. Dezember 2019, 17:58:47
Zusätzlich noch ein sabbernder männlicher Sportlehrer- hat damals keinen interessiert.
Ich bin in Bayern zur Schule gegangen. Da war (und ist!) der Sportunterricht streng nach Geschlechtern getrennt ;)