Ich habe die Frage, wie aktuell mit dem Thema "Verhalten bei Beschuss" umgegangen wird bzw. wie es korrekt ausgebildet werden sollte. Bei den Rekrutinnen https://www.youtube.com/watch?v=fM8KhLJZofE ab 6:28 reagiert die Gruppe auf einen überraschenden Beschuss von der Seite mit Anschlag stehend freihändig, siehe 6:57. Damals, so glaube ich mich zu erinnern, habe ich gelernt, daß bei überraschendem Feuer sofort in Stellung zu gehen ist, und, insbesondere wenn ein MG zu hören ist, die weitere Bewegung nur noch gleitend stattzufinden hat. Irritierend finde ich daher auch den Versuch ab 7:13, gegen das Feindfeuer aufrecht gehend vorzurücken.
Wie ist heute der Stand?
Es handelt sich um eine GA Ausbildung.
Die MG Stellung ist falsch gewählt.
Ein MG3 mit 2 G36 Schützen hat mehr Feuerkraft und aus Stellung einen höheren Gefechtswert als ein Grp ohne Schwerpunktwaffe - da muss man ausweichen - wird ja dann auch gezeigt.
Vielleicht auch nicht alles was in einer Youtube-Serie über eine Grundausbildung gezeigt wird strengstens auf Plausibilität durchleuchten....
In der GA, oder in jeder Ausbildung, können ja immer nur beispielhafte Situationen gegeben werden. Es gibt da schon ein paar allgemeingültige Regeln, z.B. erstmal eine Lagebeurteilungewie von F_K beschrieben (Gegner hat Schwerpunktwaffe, ist überlegen, also ausweichen), dann z.B. Wirkung geht vor Deckung. Und in Erstausbildungen wird darauf geschaut, ob die Soldaten überhaupt reagieren, und wenn ja dann als Gruppe.
Keine Sorge, im Laufe der weiteren Ausbildung üben die Soldaten oft genug, mit solchen Situationen umzugehen.
Hier wurde vielleicht auch einfach konventionelles Szenario (Lochkoppel) mit Einsatz (Plattenträger/SK4) etwas durcheinander geschmissen. Beim Arbeiten mit Plattenträger/SK4-Weste im Einsatzszenario geht es ja, je nach Lage, oftmals eher in die Richtung "gepanzerte" Seite (Front) Richtung Feind drehen und erstmal massiv das Feuer erwidern um den Feind in Deckung zu zwingen. Da schmeißt sich dann aber auch beim Ausweichen/Lösen vom Feind keiner in Stellung.
Nunja, auch mit Platte gehe ich in Stellung (Position, um Feuerkampf zu führen), und wenn es die Situation hergibt, nehme ich jede Deckung, die ich bekommen kann - denn auch ne Platte macht nicht unsterblich.
Aber die Tätigkeiten des Einzelschützen sind schon komplex, und die Lagebeurteilung für den GrpFhr schwierig ..
Deshalb meine Frage, denn damals war mein Drill eben nicht sonderlich komplex: Sowie es von der Seite überraschend knallt, erstmal alles blitzschnell so hoch wie die Grasnarbe machen, denn gerade bei MG-Feuer wäre aufrecht bleiben schnell die letzte aller Aktionen. So wurde uns das antrainiert, über die gesamte GA. Nach Erreichen der Grasnarbe den Blick in Feindrichtung bekommen, Verbindung halten, ggfs. Feuer erwidern usw.
Wenn "überraschend" Feuer von der Seite kommt wird es vermutlich keiner Überleben.
Man könnte jetzt wieder tausende Szenare phantasieren. Am Ende entscheidet das Gefecht, ob hinlegen oder stehenbleiben die "richtige" Variante war.
Zu meiner aktiven Zeit war die richtige Reaktion bei überraschendem Beschuss "Schilde HOCH! - TESTUDOOOOO!!!!!"
Offtopic:
ZitatNach dem Ende der Antike verlor diese taktische Formation in der Schlacht dann an Bedeutung
Quelle: Wiki
Aber Schlammtreibers Dienstzeit ist halt schon "länger" her ...