Ich möchte auf YouTube einen eigenen Channel aufmachen.
Der GI sieht bekanntlich in jedem Soldaten einen Influencer. Dazu folgende Fragen:
-Darf ich in meinen Videos auch Uniform tragen, bzw. auf Stube nach Dienst aufnehmen? Inwiefern greift hier das Film- und Fotografierverbot?
-Zur Bundeswehr möchte ich in meinen Aufnahme keine Meinungsmache betreiben, sondern maximal von meinen Erfahrungen berichten. OpSec bezüglich von Einsätzen werden berücksichtigt.
-Meine zukünftige Zielgruppe (u.a. Follower) sehe ich im Bereich Jugend, hier insbesondere Sport, Lifestyle und Beauty. Wie könnte man hier die Bundeswehr mit einbringen?
Habt ihr noch Tipps und Hinweise?
Das Film- und Fotografierverbot beginnt und endet in der Regel am Kasernenzaun. Also natürlich auch in der Unterkunft.
Ausnahmegenehmigungen können beantragt werden. Dazu würde ich es aus dem Bauch heraus beim jeweiligen S2 oder Kasernen-Offz, etc versuchen.
Inhaltlich und administrativ gibt es aber bestimmt ein Merkblatt oder sowas ;-)
Ich persönlich würde dienstliche Inhalte auf menschliche Aspekte reduzieren und fachbezogene Themen, wie auch Namen von Kameraden weglassen.
Sollte auf der Stube und/oder in Uniform gedreht werden sind ein korrekter Anzug und eine ordentliche Stube natürlich selbstverständlich.
Hier finden sich alle grundsätzlichen Vorgaben...
...auch als PDF zum Download... >> Social Media Guidelines als Download
https://www.bundeswehr.de/de/social-media-bundeswehr
Zitat von: LwPersFw am 30. Dezember 2019, 19:57:05
Hier finden sich alle grundsätzlichen Vorgaben...
...auch als PDF zum Download... >> Social Media Guidelines als Download
https://www.bundeswehr.de/de/social-media-bundeswehr
Wenn ich diese Guidelines auf folgendes Video
https://www.youtube.com/watch?v=8Tan5rjttko anwende, würde ich also keinen Fehler machen?
Das ist doch nicht dein Ernst????
Nein, Ernst spielt da wohl nicht mit ... ::)
Dafür fehlt mir echt der Humor.
Ich frag mich immer, warum man sich so in der Öffentlichkeit darstellen muss?
Ist mir das Bild, der Like oder dieser Kommentar nach Jahren oder nach einem
Karrieresprung unter Umständen peinlich?
Sollte hier greifen...
Dies ist doch eindeutig formuliert...
...und wer vom Alter her Soldat sein darf...
...von dem erwarte ich auch, dass er dies mental richtig umsetzen kann...
"DAS WICHTIGSTE VORAB:
Die Bundeswehr begrüßt es sehr, wenn sich ihre Angehörigen zu ihrem Arbeitgeber bekennen, und ist sehr daran interessiert, Sie im Umgang mit dem Social Web zu unterstützen.
Beachten Sie jedoch, dass die gesetzlichen Verpflichtungen für die Angehörigen der Bundeswehr oder die Vorschriften zur Militärischen Sicherheit auch in der digitalen Welt gelten.
Wenn Sie die folgenden Tipps und Hinweise befolgen, profitieren alle Beteiligten davon."
"CHECKLISTE FÜR POSTINGS:
• Was, wenn das auf einer Titelseite landet?
• Weiß ich das aus zuverlässigen Quellen oder nur vom Hörensagen?
• Würde ich das vor 100 Leuten zu meinen Vorgesetzten oder meiner Dienststellenleitung sagen?
• Was, wenn Terroristen oder Kriminelle diese Informationen bekommen?
• Ist mir das Bild, der Like oder dieser Kommentar nach Jahren oder nach einem Karrieresprung unter Umständen peinlich?
• Kann ich ausschließen, dass durch mein Foto oder Video die Militärische Sicherheit gefährdet wird oder die Rechte Dritter verletzt werden?
• Habe ich die Zustimmung von allen abgebildeten Personen?
Stellen Sie sicher, dass Sie von sich selbst nicht mehr preisgeben, als Sie beabsichtigen und dürfen.
Machen Sie sich bewusst, dass einmal online gestellte Inhalte, Likes oder Bilder auch nach einem Profilwechsel immer mit Ihnen in Verbindung gebracht werden können – auch noch nach Jahren, nach einer Versetzung und auch nach Ihrem Dienstzeitende.
Das Netz vergisst nicht!"
Und bitte die Drehgenehmigung nicht vergessen, wenn wir schon albern sind.
Gesendet von meinem Mobilgerät
Zitat von: SolSim am 30. Dezember 2019, 22:53:59
Dafür fehlt mir echt der Humor.
Ich frag mich immer, warum man sich so in der Öffentlichkeit darstellen muss?
Das ist der heutige Lifestyle, bzw. der Zeitgeist der Gesellschaft. Und ich finde das schön, wenn man andere an seinem Glück teilhaben lässt.
Zitat von: HIFiRE am 31. Dezember 2019, 09:20:59
Ist mir das Bild, der Like oder dieser Kommentar nach Jahren oder nach einem
Karrieresprung unter Umständen peinlich?
Sollte hier greifen...
Danke für diesen verwertbaren Anhaltspunkt. Wenn man zu seiner Persönlichkeit steht, sollte es einem nicht peinlich sein. Auch Politiker sehen in ihren Jugendsünden kein Stigma, hier Joschka Fischer aka Steinewerfer oder mit Turnschuhen im Bundestag.
Um als Influencer auch wahrgenommen zu werden, muss man sich halt auch vom Mainstream abheben. Sonst wendet sich die Zeilgruppe / Follower schnell einem anderen zu.
Ich lassmich jeden Herbst dagegen impfen. ::)
@AnnaG.
Vielleicht sollten Sie in Ihren ersten 4 Dienstjahren darauf verzichten.
Sollten Ihnen durch diese Tätigkeiten Einnahmen entstehen, so ist dies anzuzeigen. (Steuern/ Nebentätigkeit)
Ich persönlich finde es immer befremdlich, wenn man als einfacher Landsknecht z.B. auf Instagram dann plötzlich Kameradinnen sieht (die männlichen Kameraden interessieren mich da persönlich eher weniger), die sich dann leicht bekleidet in der Sonne, am Strand oder sonst irgendwo rekeln, besonders dann, wenn Sie in der Besoldungsgruppe deutlich über mir stehen. Es ist nicht, dass der Anblick nicht gefällt, aber ich finde es etwas merkwürdig, vor 10 Jahren wäre das unvorstellbar gewesen. (m.M.n.)
Was soll denn Sinn und Zweck dahinter sein? Wollen sie ihre Tätigkeit näher beschreiben oder aber den Weg einiger YouTuber gehen und am Ende durch Product Placement Geld verdienen?
Und ich weiß nicht ob mir das gedachte Bild von jemanden in Uniform, fletzend auf dem Bett, mit offener Feldbluse oder im T-Shirt als Vorgesetzter gefallen würde.
Oder beabsichtigen sie Beauty-Tipps zum Thema Tarnschminke zu geben? Oder Rucksackpackhinweise für den EK, die richtige Chest-Rig Konfiguration für Orts- und Häuserkampf oder aber wie man in ner Panzerkombi im Wald korrekt die Notdurft verrichtet ohne sich zu beträufeln ?
Probleme, die ich erkenne:
1. Nebentätigkeit: Die "Tätigkeit" als "Influencer" ist rechtlich schwer zu greifen! Der zeitliche Aufwand ist schwer abzuschätzen, die Einnahmen sind schlecht zu erfassen!
2. Versteuerung geldwerten Vorteils: Jede Zuwendung, also zum Beispiel eine kostenlose Übernachtung, etc. sind steuerlich zu erfassen! Wer hier etwas vergisst, ist rechtlich schnell zu fassen und wird bestraft! Eine Strafe in den ersten vier Dienstjahren kann zur sofortigen Entlassung führen, was auch regelmäßig vorkommt!
3. Der Übergang zwischen dem "Posten lustiger Bilder und Videos" und einer Verletzung der Regeln zur militärischen Sicherheit ist fließend! Wenn der erste Kamerad sie anzeigt, weil er keine Genehmigung erteilt hat, in einem Ihrer Beiträge "mitzuspielen", ist ganz schnell "finito la musica" für Sie, u. a mit den o. a. Konsequenzen, also sofortige Entlassung wegen Störung der militärischen Ordnung, etc. ...
Zitat von: AnnaG. am 31. Dezember 2019, 13:19:58Das ist der heutige Lifestyle, bzw. der Zeitgeist der Gesellschaft.
"Das ist der Zeitgeist,
da kann man nichts gegen tun,
die Geister dieser Zeit
sind gegen alles immun!"(Hamburger Arroganz, 1987,
https://www.youtube.com/watch?v=zK9j11LU_fo)
Zitat von: AnnaG. am 31. Dezember 2019, 13:19:58Und ich finde das schön, wenn man andere an seinem Glück teilhaben lässt.
Und das muß man öffentlich tun?
Zitat von: AnnaG. am 31. Dezember 2019, 13:19:58Um als Influencer auch wahrgenommen zu werden, muss man sich halt auch vom Mainstream abheben.
Abgesehen vom Zweck mit/für/um die Bw, wie von Haudegen richtig angemerkt, sollte man vor allem und zuerst im Dienst durch Leistung, vorbildliches Verhalten etc. auffallen, ansonsten mangelt es an Credibility.
Anna G., was haben Sie für eine Selbstwahrnehmung ? Es ist einfach nur peinlich und ohne Niveau.
Oder sind Sie ein Troll ?
Wenn das verlinkte Video ein Vorbild sein soll- das ist weder Lifestyle oder Zeitgeist. Das ist einfach nur peinlich und da passt rein gar nichts.
Nimm dir das als Vorbild und du wirst direkt zur Lachnummer im Zug. Bekommen das jemals unterstellte Soldaten von dir zu sehen, bekommst du in der Einheit kein Bein mehr an die Erde.
Lustig, vielleicht auch Lifestyle, wären Tipps wie man möglichst schnell von Tarnschminke im Gesicht zu ausgehfertig mutiert. Wie man die Tarnschminke wieder aus dem Gesicht bekommt. Wie man auf/nach Biwak seine Haare wieder gepflegt und sortiert bekommt. Sowas.
Zitat von: Haudegen am 31. Dezember 2019, 13:48:45
Was soll denn Sinn und Zweck dahinter sein?
Erfahrungsweitergabe aus den Auslandseinsätzen, Besucherinterviews mit Messebesucher (GamesCom, CosPlay, usw.), aktuelle Theme (Einsatzfähigkeit der Truppe, Neuanschaffungen)
Wollen sie ihre Tätigkeit näher beschreiben oder aber den Weg einiger YouTuber gehen und am Ende durch Product Placement Geld verdienen?
Product Placement soll erst viel später folgen, unzwar als Praxistest von Rucksäcken, Stiefeln oder Verlegekiste.
Ich stelle mir eine wöchentliche Zusammenfassung meiner persönlichen Woche mit bearbeiteten Videozusammenschnitte vor. Ober das ich Interviews von Messen hochlade.
Oder beabsichtigen sie Beauty-Tipps zum Thema Tarnschminke zu geben?
Nein. siehe unten.
Zitat von: ulli76 am 31. Dezember 2019, 14:48:43
Wenn das verlinkte Video ein Vorbild sein soll- das ist weder Lifestyle oder Zeitgeist. Das ist einfach nur peinlich und da passt rein gar nichts.
Nimm dir das als Vorbild und du wirst direkt zur Lachnummer im Zug. Bekommen das jemals unterstellte Soldaten von dir zu sehen, bekommst du in der Einheit kein Bein mehr an die Erde.
Kleingeister gibt es leider überall.
Lustig, vielleicht auch Lifestyle, wären Tipps wie man möglichst schnell von Tarnschminke im Gesicht zu ausgehfertig mutiert. Wie man die Tarnschminke wieder aus dem Gesicht bekommt. Wie man auf/nach Biwak seine Haare wieder gepflegt und sortiert bekommt. Sowas.
Sowas würde die Zielgruppe drastisch reduzieren. Den Interessentenkreis bilden hierfür doch max. Soldaten der Grundi oder besserwissene Neulinge.
Es ist schon gesagt worden:
Im Dienst / in der Kaserne darf man keine Fotos / Videos machen ...
Und die "angeblichen Kleingeister" kommen schnell und "brutal" mit Dienstrecht, bis zur Entlassung ...
Manche Fehler sollte man nicht machen - vielErfolg.
Naja, noch offensichtlicher kann sich ja fast kein Troll outen. Da braucht man die gute alte Verschwiegenheitspflicht in dienstlichen Angelegenheiten gar nicht zu erwähnen.
Und damit sollte alles erwähnt sein.