Guten Tag zusammen,
ich mein Studium in theoretischer Physik abgeschlossen und möchte mich für den höheren Dienst bewerben. Laut Bewerbungsbogen
https://bewerbung.bundeswehr-karriere.de/erece/unregattach?param=Y2FuZF9ocm9iamVjdD0wMU5CMDAyMjQ4ODcmYXR0YWNobWVudD0wMDAwMDI=&sap-client=300&sap-language=DE kann ich mich zwischen dem Naturwissenschaftlicher Dienst oder dem Technischer Verwaltungsdienst mit Fachrichtung Wehrtechnik entscheiden.
Meine Fragen sind:
- Worin unterscheiden sich die beiden oben genannten Dienste in ihren Aufgaben ?
- Arbeitet man beim (NaturDie.) eher theoretisch und beim (TechVer.-Wehrtechnik) eher praktisch?
- Kann man später von einem Dienst in den anderen wechseln?
- Kennt jemand eine Quelle mit detaillierten Informationen zum Naturwissenschaftlicher Dienst (mögliche Bereiche in denen man Arbeiten kann, mögliche Aufgaben etc.)
Grüße
Kurzer Hinweis vorab: Ich kenne mich mit dem naturwissenschaftlichen Dienst nur vergleichsweise wenig aus. Ich will aber trotzdem versuchen, aus meiner bisherigen Diensterfahrung die Fragen zumindest zum Teil zu beantworten.
Zitat von: Particledust am 10. April 2020, 11:00:44Worin unterscheiden sich die beiden oben genannten Dienste in ihren Aufgaben ?
Der höhere technische Verwaltungsdienst (htD) ist mit einer eigenen Laufbahnausbildung (technisches Referendariat) verbunden, der höhere naturwissenschaftliche Dienst (hnwD) nicht. Das wirkt sich vor allem in der Amtsbezeichnung aus: htD > technischer Regierungsrat, hnwD > Regierungsrat. Es kann sich u. U. auch im späteren Berufsleben auf die Karriere auswirken (Stichwort Bewerbungsvoraussetzungen in Stellenausschreibungen für verschiedene Dienstposten).
Zitat von: Particledust am 10. April 2020, 11:00:44Arbeitet man beim (NaturDie.) eher theoretisch und beim (TechVer.-Wehrtechnik) eher praktisch?
Pauschal kann man das - so meine Meinung - nicht sagen. Aus meiner bisherigen Erfahrung heraus: Der Verwaltungsanteil im htD ist wohl - gerade am Anfang im Einstiegsamt - etwas höher als im hnwD. Im späteren Berufsweg gleicht sich das aber mehr oder weniger an - natürlich auch immer abhängig davon, wo man eingesetzt ist. Im BAAINBw, wo es primär um Beschaffungsverfahren geht, ist der fachliche Anteil naturgemäß deutlich geringer als z. B. am WIS.
Zitat von: Particledust am 10. April 2020, 11:00:44Kann man später von einem Dienst in den anderen wechseln?
Theoretisch ja, praktisch wird es vermutlich eher schwierig werden. Der htD setzt eine Laufbahnausbildung voraus, die dann zur Laufbahnbefähigung führt. Die Laufbahnbefähigung kann man auch durch entsprechende (mehrjährige) Berufserfahrung nachweisen (Einzelfallprüfung durch die personalführende Dienststelle!). Da wäre dann nach einigen Jahren möglicherweise ein Wechsel denkbar. Umgekehrt - vom htD in den hnwD - sollte es einfacher gehen. Weiterhin bildet die Bundeswehr ihren Nachwuchs im htD selbst aus. Es wird auch nicht über Bedarf ausgebildet, wodurch der Bedarf an "Wechslern" vermutlich eher gering sein wird.