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Fragen und Antworten => Ausbildung und Ausrüstung => Thema gestartet von: Christian84 am 28. April 2020, 12:20:44

Titel: Stiefel, was wird akzeptiert?
Beitrag von: Christian84 am 28. April 2020, 12:20:44
Guten Tag, ich bin neu im Forum und bitte daher eventuelle Formfehler zu entschuldigen.

Zur Frage: Ich habe wohl im kommenden Jahr die Möglichkeit den Wehrdienst nachzuholen (Grundwehrdienst außerhalb des Wehrdienstes, organisiert durch die Landeskommandos), da ich aufgrund ziviler Qualifikationen für eine Beorderung vorgesehen bin, Reservistenstatus habe (über eine InfoDVag), aber damals nicht mehr zum Wehrdienst hin musste (Generation "Wehrungerechtigkeit").

Mein Problem: Ich habe im Zehengelenk eine leichte Arthrose, die beherrschbar ist, allerdings in den normalen Kampfstiefeln (Schwer) aufgrund der harten Sohle sofort Beschwerden macht. Im "Turnschuh" habe ich kaum Probleme, je härter der Schuh, desto schlechter.

Ein Ausrüster hat mir zum Haix Black Eagle Tactical oder Athletic (high) geraten, da dieser erheblich weicher und flexibler am Fuß ist als praktisch alle anderen Stiefel. https://www.haix.de/haix-black-eagle-athletic-2.0-gtx-high-black
Die Schuhe sind hoch, wasserfest, ölfest, usw. usw., nur eben nicht der original "Kampfstiefel Schwer", wie das Standardmodell von Haix oder Meindl.

Ich würde im technischen Bereich eingesetzt, also grds. werde ich mit meinen 35 Jahren ohnehin jetzt nicht mehr in ein Jagdkommando geschickt, von daher macht die Beorderung grds. weiterhin Sinn, ich arbeite ganz normal und bin sonst auch körperlich leistungsfähig/sportlich. Für die 10 Tage "Grundwehrdienst" werde ich aber eben Grün tragen müssen/dürfen und damit eben auch vernünftiges Schuhwerk.
Gibt es Erfahrungen mit "Alternativschuhwerk" im Dienst? Diese verkürzte Grundausbildung traue ich mir in jedem Fall zu, nur würde ich ohne flexiblere Schuhe einfach absehbar Probleme bekommen. Lässt man sich das genehmigen oder so? Danke vorab!
Titel: Antw:Stiefel, was wird akzeptiert?
Beitrag von: wolverine am 28. April 2020, 12:31:07
Naja, wenn man mit der dienstlich gelieferten Ausrüstung nicht zehn Tage ohne Probleme durchhält, stellt sich immer die Frage, ob man denn überhaupt wehrdienstfähig ist. Ansonsten bleibt nur abwarten, wer was bereit ist, zu akzeptieren.
Titel: Antw:Stiefel, was wird akzeptiert?
Beitrag von: KlausP am 28. April 2020, 12:38:58
Zitat... Mein Problem: Ich habe im Zehengelenk eine leichte Arthrose, die beherrschbar ist, allerdings in den normalen Kampfstiefeln (Schwer) aufgrund der harten Sohle sofort Beschwerden macht. Im "Turnschuh" habe ich kaum Probleme, je härter der Schuh, desto schlechter. ...

Und was hat der Musterungsarzt dazu gesagt? Oder hatten Sie bisher gar keine Untersuchung auf Dienstfähigkeit?
Titel: Antw:Stiefel, was wird akzeptiert?
Beitrag von: IcemanLw am 28. April 2020, 13:47:33
Was akzeptiert wird hängt praktisch von deinem Vorgesetzten ab.
Bei uns war es, außer wenn es ein großes Antreten gab, kein Problem kein Problem Stiefel wie von dir beschrieben zu tragen.

So wie ich die neue Anzugordnung verstanden habe ist das aber nicht mehr zulässig.
Titel: Antw:Stiefel, was wird akzeptiert?
Beitrag von: F_K am 28. April 2020, 14:36:39
Es ist nicht zulässig - auch weil es sich um Bekleidung mit Schutzfunktion handelt, die ja (so der Vortrag) eben NICHT bei dem gewählten Stiefel gegeben ist (deckt sich mit den Angaben des Herstellers zum Stiefel).

Ob es ggf. "übersehen" wird, kann von hier nicht eingeschätzt werden.
Titel: Antw:Stiefel, was wird akzeptiert?
Beitrag von: polarbear1984 am 28. April 2020, 16:30:54
Zitat von: wolverine am 28. April 2020, 12:31:07
Naja, wenn man mit der dienstlich gelieferten Ausrüstung nicht zehn Tage ohne Probleme durchhält, stellt sich immer die Frage, ob man denn überhaupt wehrdienstfähig ist. Ansonsten bleibt nur abwarten, wer was bereit ist, zu akzeptieren.

"Ich würde im technischen Bereich eingesetzt, also grds. werde ich mit meinen 35 Jahren ohnehin jetzt nicht mehr in ein Jagdkommando geschickt,"
Wie gesagt, ob das sinnvoll oder nicht ist, kann man diskutieren. Da die Zahl der fitten Techies/Programmierer bei der BW scheinbar überschaubar ist und ich noch 30 Dienstjahre vor mir hätte, biete ich es der BW zumindest weiterhin an.
Titel: Antw:Stiefel, was wird akzeptiert?
Beitrag von: polarbear1984 am 28. April 2020, 16:36:36
Zitat von: KlausP am 28. April 2020, 12:38:58
Zitat... Mein Problem: Ich habe im Zehengelenk eine leichte Arthrose, die beherrschbar ist, allerdings in den normalen Kampfstiefeln (Schwer) aufgrund der harten Sohle sofort Beschwerden macht. Im "Turnschuh" habe ich kaum Probleme, je härter der Schuh, desto schlechter. ...

Und was hat der Musterungsarzt dazu gesagt? Oder hatten Sie bisher gar keine Untersuchung auf Dienstfähigkeit?

Er hat mich während der InfoDVag gemustert, T2. Allerdings kam da auch nichts weiter zur Sprache, da ich im Leben außerhalb wirklich schweren Schuhwerks keine echten Probleme hatte. Ich möchte allerdings natürlich lieber vermeiden, zum Musterungsarzt zu rennen und ein Fass aufzumachen, von dem man keine Ahnung hat, was es wird.
Titel: Antw:Stiefel, was wird akzeptiert?
Beitrag von: F_K am 28. April 2020, 16:38:44
Wurden Angaben zur Athrose gemacht?

Der mil. Fragebogen fragt explizit danach - also Falschangabe?
Titel: Antw:Stiefel, was wird akzeptiert?
Beitrag von: KlausP am 28. April 2020, 16:41:09
Zitat... Er hat mich während der InfoDVag gemustert, T2. ...

Wie lange ist das her?

Zitat... Ich möchte allerdings natürlich lieber vermeiden, zum Musterungsarzt zu rennen und ein Fass aufzumachen, von dem man keine Ahnung hat, was es wird. ...

Da müssen Sie auch nicht ,,hinrennen", dazu werden Sie dann schon aufgefordert. Und beim Arzt sind Sie verpflichtet, alle Vorerkrankungen und möglichen Beeinträchtigungen wahrheitsgemäß anzugeben.
Titel: Antw:Stiefel, was wird akzeptiert?
Beitrag von: Eisensoldat am 28. April 2020, 17:17:36
Um es kurz zu machen: es werden nur die dienstlich gelieferten Stiefel akzeptiert, wenn die Vorgesetzten ihre Aufgabe ernst nehmen und sich an die Vorschriften halten. (Ansonsten begehen die Vorgesetzten ein Dienstvergehen). Sinn der Musterung ist ja unter anderem festzustellen, ob der Testand am Dienstbetrieb mit der dienstlich gelieferten Ausrüstung teilnehmen kann. Wenn (dauerhaft) nicht, ist er oder sie nicht wehrdienstfähig.
Titel: Antw:Stiefel, was wird akzeptiert?
Beitrag von: Daveg am 06. August 2020, 19:01:58
Zitat von: Christian84 am 28. April 2020, 12:20:44

Mein Problem: Ich habe im Zehengelenk eine leichte Arthrose, die beherrschbar ist, allerdings in den normalen Kampfstiefeln (Schwer) aufgrund der harten Sohle sofort Beschwerden macht. Im "Turnschuh" habe ich kaum Probleme, je härter der Schuh, desto schlechter.


Besagt nicht die Logik, dass genau andersherum ein Schuh drauß wird  ;)

Harte Sohle = kaum Abrollbewegung im Fuss und im Zehengelenk = keine Schmerzen, weiche Sohle = viel Bewegung = Schmerzen. Gibt ja nicht umsonst Arthroseeinlagen, welche im Bereich des Zehengelenks einen harten Einsatz haben und die Sohle damit versteifen.