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Fragen und Antworten => Reserve => Thema gestartet von: tutima_54 am 21. September 2020, 14:54:32

Titel: ROA mit 54
Beitrag von: tutima_54 am 21. September 2020, 14:54:32
Hallo Zusammen,

vor Kurzem hatte ich mich mit einem Freund unterhalten, der OTL der Reserve ist. Von ihm habe ich erfahren, daß es seit 2015 ein neues "Reservisten"-Konzept gibt.
Als langjährig gedienter (SaZ12, OFw) hat mich das ganze Thema angepsrochen/gereitzt, nochmal etwas für die Truppe zu tun, aber dann als ROA.
1997 hatte ich die Truppe verlassen und kurz darauf die Allgemeine Hochschulreife erworben. Studiert hatte ich nicht, aber an einer Privatakademie die Ausbildung zum
Mediendesigner und im Anschluß zum Industriedesigner gemacht. Ich habe mittlerweile mehr als 15 Jahre Berufserfahrung in der Automobil- und Luftfahrtindustrie und insgesamt
20 Jahre Berufserfahrung.
Wie gesagt, könnte ich mir das nochmal vorstellen, als Reservist bei der Truppe tätig zu werden.
Jetzt meine Frage: hat die Truppe für jemand wie mich und in meinem Alter (aber fit  ;D ) noch Verwendung?
Ich könnte mir z.B. sehr gut im Bereich Simulationstechnik (LW) vorstellen, da ich in diesem Bereich (Echtzeitdarstellung) Erfahrung habe.

Suggestions welcome!

Besten Dank und einen schönen Tag
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: wolverine am 21. September 2020, 15:45:05
Da kein Studienabschluss vorhanden ist, kommt ein Seiteneinstieg nicht in Frage. Bleibt die ResOffz-Ausbildung a. d. W. (außerhalb des Wehrdienstes). Hierzu müsste man sich bei BAPersBw bewerben, ein AC durchführen und anschließend zur Ausbildung zugelassen werden und diese durchlaufen.
Ob das Ihre Interessen trifft oder Ihre Bewerbung erfolgreich verläuft, weiß ich nicht.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: PzPiKp360 am 21. September 2020, 17:27:22
Soll es unbedingt etwas berufsnahes sein? Oder lieber mehr grün? Und was war bei "langjährig gedient" die Truppengattung bzw. die Verwendung?

Need more input.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: tutima_54 am 21. September 2020, 18:19:13
"Soll es unbedingt etwas berufsnahes sein? Oder lieber mehr grün? Und was war bei "langjährig gedient" die Truppengattung bzw. die Verwendung?

Need more input."

Ich war in der Luftwaffe bei FlaRakBtl 32, später FlaRakG33 als TCA (Tactical Control Assistant)/TCO (Tactical Control Officer) eingesetzt.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: tutima_54 am 21. September 2020, 18:22:25
Zitat von: wolverine am 21. September 2020, 15:45:05
Da kein Studienabschluss vorhanden ist, kommt ein Seiteneinstieg nicht in Frage. Bleibt die ResOffz-Ausbildung a. d. W. (außerhalb des Wehrdienstes). Hierzu müsste man sich bei BAPersBw bewerben, ein AC durchführen und anschließend zur Ausbildung zugelassen werden und diese durchlaufen.
Ob das Ihre Interessen trifft oder Ihre Bewerbung erfolgreich verläuft, weiß ich nicht.


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---------->    Ja, das wäre meine Absicht: ROA a.d.W.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Tommie am 21. September 2020, 18:39:21
Beginnen wir mal vollkommen emotionslos und ohne jedes Vorurteil zu rechnen:

1. Nehmen Sie das Ende des Monats, in dem Sie das 63. Lebensjahr vollenden, also des Monats in dem Sie Ihren 63. Geburtstag feiern! Dieses Datum resultiert aus der Tatsache, dass man bis zum Ablauf des Monats, in dem man das 63. Lebensjahr vollendet, befördert werden kann!
2. Gehen Sie jetzt mindestens 5,5 Jahre, besser jedoch 6 Jahre zurück! Denn mindestens 5,5 Jahre sollte man Offizier sein (Stichtag: Beförderung zum Leutnant!), um Hauptmann werden zu können! Sechs Jahre deswegen, weil im Leben nicht immer alles glatt geht ;) !

Und jetzt geben Sie uns eine Zahlt, ab heute (grob) gerechnet! Wie lange haben Sie Zeit für Bewerbung, Einstellung und Offiziersausbildung?

Warum Hauptmann? In der Regel möchte die Bundeswehr von denen, die sie umfangreich und teuer ausbildet, auch noch ein bisschen was haben ;) ! Wenn Ihre Offizierskarriere schon beim Oberleutnant enden müsste, wenn sie beim Leutnant ja erst beginnt, wird man in der Regel davon ausgehen, dass Sie zu alt für die gewünschte Laufbahn sind!
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 21. September 2020, 19:13:50
Alternative:

Als OFw "weitermachen" - dann wäre man sehr schnell Hauptfeldwebel und eine passende Aufgabe lässt sich da sicher finden,

Viel Erfolg.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Tommie am 21. September 2020, 19:16:10
Zitat von: tutima_54 am 21. September 2020, 18:19:13Ich war in der Luftwaffe bei FlaRakBtl 32, später FlaRakG33 als TCA (Tactical Control Assistant)/TCO (Tactical Control Officer) eingesetzt.

Ich bin gerade nicht im Büro, daher kann ich nur sehr begrenzt eine Aussage treffen, in wie weit die im Rahmen der Vordienstzeit erworbenen ATBs überhaupt noch verwendbar sind! Hier müsste eventuell der "Ralf" einspringen ;) !
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: tutima_54 am 21. September 2020, 20:18:42
Zitat von: Tommie am 21. September 2020, 18:39:21
Beginnen wir mal vollkommen emotionslos und ohne jedes Vorurteil zu rechnen:

1. Nehmen Sie das Ende des Monats, in dem Sie das 63. Lebensjahr vollenden, also des Monats in dem Sie Ihren 63. Geburtstag feiern! Dieses Datum resultiert aus der Tatsache, dass man bis zum Ablauf des Monats, in dem man das 63. Lebensjahr vollendet, befördert werden kann!
2. Gehen Sie jetzt mindestens 5,5 Jahre, besser jedoch 6 Jahre zurück! Denn mindestens 5,5 Jahre sollte man Offizier sein (Stichtag: Beförderung zum Leutnant!), um Hauptmann werden zu können! Sechs Jahre deswegen, weil im Leben nicht immer alles glatt geht ;) !

Und jetzt geben Sie uns eine Zahlt, ab heute (grob) gerechnet! Wie lange haben Sie Zeit für Bewerbung, Einstellung und Offiziersausbildung?

Warum Hauptmann? In der Regel möchte die Bundeswehr von denen, die sie umfangreich und teuer ausbildet, auch noch ein bisschen was haben ;) ! Wenn Ihre Offizierskarriere schon beim Oberleutnant enden müsste, wenn sie beim Leutnant ja erst beginnt, wird man in der Regel davon ausgehen, dass Sie zu alt für die gewünschte Laufbahn sind!


Vielen Dank für Ihr Rechenmodell  :)

Daher ist Ihre Annahme ist berechtigt und liegt durchaus in meiner Abwägung. Für die Laufbahn ROA a.d.W. sehe ich das aber nicht kritisch.
Was sich mir jedoch nicht erschließt, ist Ihre Annahme, die Bundeswehr müsse in mich als Reservist umfangreich und teuer für eine Ausbildung investieren. Wo sehen Sie in den Lehrgängen die an einigen Tagen im Jahr stattfinden eine teuere Ausbildung, die der Bundeswehr dann nicht lange genug dienlich wäre?
Der ROA a.d.W wird ja nicht zum Luftfahrzeugführer ausgebildet oder erhält ein komplettes Studium und eine zusätzliche zeitintensive Ausbildung in der Truppe.
Es kann natürlich sein, daß die Initiative des "Soldat in 20 Tagen" eine jüngere Zielgruppe anspricht als mich. Allerdings finde ich in diesem Zusammenhang keine Angaben zur Altersbeschränkung.
Was die Beförderung anbetrifft:
Wenn sich die Regel bestätigt, ist die Zeit knapp und wahrscheinlich maximal Olt bis 63 möglich, wenn von der bisherigen Dienstzeit nichts anerkannt wird und wenn die Altersgrenze nicht angehoben wird (Glaskugel). Ich ginge davon aus, daß OFw in OFR ,,umgewandelt" wird und dadurch eine Dienstzeitanrechnung stattfindet.

Für Aufklärung bin ich als Außenstehender sehr dankbar.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 21. September 2020, 20:21:54
Egal wie hoch der Aufwand ist, der NUTZEN ist für die BW bei so spätem Einstieg nicht gegeben.

Ein OFw wird mit Wechsel der Laufbahn OFw OA.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Tommie am 21. September 2020, 20:33:18
So lange Sie nicht Leutnant sind, sind Sie in Ausbildung! Jeder Lehrgang kostet Geld, RDL-Prämie, Fahrtkosten und Gedöns! Und selbst als Leutnant ist Ihr "Nutzwert" eher überschaubar, wenn man es ein wenig derber formulieren würde, könnte man sagen, dass Sie zwar (theoretisch) zu allem fähig sind, aber praktisch zu nichts zu gebrauchen sein werden! Bis ein ResOffz mit Ihrer "Historie" in der Lage sein wird, das zu tun, was man von ihm erwartet, also z. B. einen aktiven Soldaten zu vertreten, der in einen Einsatz oder auf einen längeren Lehrgang geht, werden Sie zu alt sein!

Und -glauben Sie mir!- es ist wirklich nicht schön, wenn Kameraden, die zwanzig Jahre jünger und mehrere Dienstgrade weiter sind als Sie, danach fragen, was denn mit Ihrer Karriere falsch gelaufen sind und ob die das Truppendienstgericht zum Leutnant gemacht hat ;D ! Für mich ist der Versuch, mit 54 Jahren noch eine Karriere als ResOffz zu starten ungefähr so, wie wenn man in der kurzen Lederhose hinter der Blasmusik herläuft, und genau weiß, dass man sie vor dem Ausmarsch aus dem Stadion ohnehin nicht mehr erreichen wird!
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Ralf am 21. September 2020, 20:34:01
Zitat von: Tommie am 21. September 2020, 19:16:10
Zitat von: tutima_54 am 21. September 2020, 18:19:13Ich war in der Luftwaffe bei FlaRakBtl 32, später FlaRakG33 als TCA (Tactical Control Assistant)/TCO (Tactical Control Officer) eingesetzt.

Ich bin gerade nicht im Büro, daher kann ich nur sehr begrenzt eine Aussage treffen, in wie weit die im Rahmen der Vordienstzeit erworbenen ATBs überhaupt noch verwendbar sind! Hier müsste eventuell der "Ralf" einspringen ;) !
ROA adW Lw nur als PersOffz oder PresseOffz.
Bei besonderem Bedarf ist die Zulassung als ROA bis zum vollendeten 35. Lebensjahr – in Einzelfällen mit Ausnahmegenehmigung auch darüber hinaus, möglich. Woraus sollte sich hier nun eine Ausnahme ableiten lassen?
Es wäre wohl eine Verwendung als UmP zielgerichterer.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Tommie am 21. September 2020, 20:35:13
Aha, somit hat der Plan "ROA" die erste Feindberührung schon nicht überlebt ;) ! Fassen wir zusammen: Knicken, lochen, abheften ... ;D !
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: tutima_54 am 21. September 2020, 21:03:59
Zitat von: Tommie am 21. September 2020, 20:35:13
Aha, somit hat der Plan "ROA" die erste Feindberührung schon nicht überlebt ;) ! Fassen wir zusammen: Knicken, lochen, abheften ... ;D !

Ob er die Feindberührung überlebt, wird das Gespräch am Mittwoch mit dem "Bw-Karriere"-Center klären.

Mal ganz im Ernst: hier geht es doch nicht um einen Hauptberuf und schon gar nicht um Geld verdienen, sondern mit etwas Spaß an der Sache
dem Staat noch etwas zu dienen.
Wenn man "alten Knacker" in der Truppe nicht brauchen kann, ist's auch gut. Ich muss nicht; ich habe auch noch andere "sinnvolle" Hobbies.

bis dahin dürfen Sie sich in Sicherheit wiegen ;-)
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: tutima_54 am 21. September 2020, 21:05:39
Zitat von: Ralf am 21. September 2020, 20:34:01
Zitat von: Tommie am 21. September 2020, 19:16:10
Zitat von: tutima_54 am 21. September 2020, 18:19:13Ich war in der Luftwaffe bei FlaRakBtl 32, später FlaRakG33 als TCA (Tactical Control Assistant)/TCO (Tactical Control Officer) eingesetzt.

Ich bin gerade nicht im Büro, daher kann ich nur sehr begrenzt eine Aussage treffen, in wie weit die im Rahmen der Vordienstzeit erworbenen ATBs überhaupt noch verwendbar sind! Hier müsste eventuell der "Ralf" einspringen ;) !
ROA adW Lw nur als PersOffz oder PresseOffz.
Bei besonderem Bedarf ist die Zulassung als ROA bis zum vollendeten 35. Lebensjahr – in Einzelfällen mit Ausnahmegenehmigung auch darüber hinaus, möglich. Woraus sollte sich hier nun eine Ausnahme ableiten lassen?
Es wäre wohl eine Verwendung als UmP zielgerichterer.


UmP? Da muss ich passen. Was bedeutet das?
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: wolverine am 21. September 2020, 21:06:33
Unteroffizier mit Portepee
Feldwebellaufbahn
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Tommie am 21. September 2020, 21:08:21
Ich dneke mal, Sie sollten "Ralf" vertrauen, er ist schon länger Personaler als ich ;) ! Und wenn Ihnen der Karriereberater sagt, dass es möglich wäre, lügt er schlicht und ergreifend!

Ach ja, weder "Ralf", noch ich müssen jemals Angst vor Ihnen haben, denn "Ralf" ist vom Dienstgrad her in Sphären, die wir für Sie bereits ausgeschlossen haben, und ich bin in einem Bereich, mit dem sich weder ein "junger" Leutnant, noch eine "gesichtsälterer" Oberleutnant gerne anlegt ;) !
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: tutima_54 am 21. September 2020, 21:35:44
Zitat von: Tommie am 21. September 2020, 21:08:21
Ich dneke mal, Sie sollten "Ralf" vertrauen, er ist schon länger Personaler als ich ;) ! Und wenn Ihnen der Karriereberater sagt, dass es möglich wäre, lügt er schlicht und ergreifend!

Ach ja, weder "Ralf", noch ich müssen jemals Angst vor Ihnen haben, denn "Ralf" ist vom Dienstgrad her in Sphären, die wir für Sie bereits ausgeschlossen haben, und ich bin in einem Bereich, mit dem sich weder ein "junger" Leutnant, noch eine "gesichtsälterer" Oberleutnant gerne anlegt ;) !

Ihr Dienstgrad juckt mich ehrlich gesagt nicht. Und wer vor Ihnen Angst haben muss juckt mich auch nicht.
Aber ich schätze Ihren Tip, daß "Ralf" die kompetentere Person ist; ich werde mich an Ihn halten.  ;)
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: tutima_54 am 21. September 2020, 21:36:43
Zitat von: wolverine am 21. September 2020, 21:06:33
Unteroffizier mit Portepee
Feldwebellaufbahn

Besten Dank! Hätte ich auch gleich drauf kommen können  ::)
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Thanks4yourService am 21. September 2020, 21:38:09
Mehrere der Kameraden auf den ROL 1-3 waren ü50. Einige mit DG OG (26.4), zahlreiche mit DG H, M, OTL (26.2). Dies nur zur Info. Faktisch scheint es also möglich, trotz höheren Alters RO zu werden.
M.E wird aber  die Laufbahn ROA a.d. W. gem 26.2  derzeit gerade überarbeitet, so dass Bewerbungen derzeit nicht möglich sind.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Thanks4yourService am 21. September 2020, 21:39:31
Korrigiere: Laufbahn gem. 26.4 wird gerade überarbeitet.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: tutima_54 am 21. September 2020, 21:43:35
Zitat von: Thanks4yourService am 21. September 2020, 21:39:31
Korrigiere: Laufbahn gem. 26.4 wird gerade überarbeitet.

Besten Dank für die Info. Ich denke, das werde ich genau so im Gespräch erfahren.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: PzPiKp360 am 21. September 2020, 22:22:46
Zitat von: Ralf am 21. September 2020, 20:34:01Bei besonderem Bedarf ist die Zulassung als ROA bis zum vollendeten 35. Lebensjahr – in Einzelfällen mit Ausnahmegenehmigung auch darüber hinaus, möglich. Woraus sollte sich hier nun eine Ausnahme ableiten lassen?
Gibt es diese Altersgrenze wirklich noch? Mein letzter Stand ist, daß die "ausgesetzt" sei, und kenne inkl. mir selbst etliche Beispiele...

Zitat von: tutima_54 am 21. September 2020, 20:18:42Ich ginge davon aus, daß OFw in OFR ,,umgewandelt" wird und dadurch eine Dienstzeitanrechnung stattfindet.
Leider ist das ausgerechnet für die ROA a.d.W. seit neulich ausdrücklich nicht mehr der Fall, daß eine Vordienstzeit angerechnet wird, egal wie lang und bis zu welchem Dienstgrad, um nicht die Reservisten gegenüber den Aktiven zu übervorteilen. Es gilt "Beginn der Laufbahn", das ist der erste Tag des ROL-Modul 1, an dem der Silberdraht verliehen wird, und aus dem OFw ein OFw (ROA) würde. (HptFw würden durch den Silberdraht tatsächlich zum OFähnr "befördert".) Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten, Jahresbericht 2019 (61. Bericht), Seite 42:
ZitatEine Ungleichbehandlung, die Reserveoffizieranwärter außerhalb des Wehrdienstes bisher bei der Beförderung besser stellte als Reserveoffizieranwärter im Wehrdienst und ,,aktive" Offizieranwärter, hat die Bundeswehr zu Recht geändert. In der Vergangenheit galt für Reserveoffizieranwärter außerhalb des Wehrdienstes zur Berechnung des Datums der Beförderung zum Leutnant der Reserve der Tag des erstmaligen Eintritts in die Bundeswehr, so dass es zu teils deutlich verkürzten Beförderungszeiträumen kam. Nach Klarstellung der unpräzisen Formulierung in der maßgeblichen Zentralen Dienstvorschrift ist auch für Reserveoffizieranwärter außerhalb des Wehrdienstes nunmehr der Tag der Zulassung zur Laufbahn, mithin die Ernennung zum Reserveoffizieranwärter, maßgeblich für die Berechnung des Datums der Beförderung. Dass diese Neuregelung auf Missfallen der Reserveoffizieranwärter außerhalb des Wehrdienstes trifft, ist nachvollziehbar. Aus Gleichbehandlungsgründen war diese Klarstellung allerdings erforderlich.

Zitat von: tutima_54 am 21. September 2020, 21:03:59Ob er die Feindberührung überlebt, wird das Gespräch am Mittwoch mit dem "Bw-Karriere"-Center klären.
Warnung: Zumindest meiner und mehrerer anderer Kameraden Erfahrung nach ist das Wissen um die Details des ROA a.d.W. bei den meisten Karriereberater nicht...also, nicht so stark ausgeprägt.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: tutima_54 am 21. September 2020, 22:29:31
Zitat von: PzPiKp360 am 21. September 2020, 22:22:46
Zitat von: Ralf am 21. September 2020, 20:34:01Bei besonderem Bedarf ist die Zulassung als ROA bis zum vollendeten 35. Lebensjahr – in Einzelfällen mit Ausnahmegenehmigung auch darüber hinaus, möglich. Woraus sollte sich hier nun eine Ausnahme ableiten lassen?
Gibt es diese Altersgrenze wirklich noch? Mein letzter Stand ist, daß die "ausgesetzt" sei, und kenne inkl. mir selbst etliche Beispiele...

Zitat von: tutima_54 am 21. September 2020, 20:18:42Ich ginge davon aus, daß OFw in OFR ,,umgewandelt" wird und dadurch eine Dienstzeitanrechnung stattfindet.
Leider ist das ausgerechnet für die ROA a.d.W. seit neulich ausdrücklich nicht mehr der Fall, daß eine Vordienstzeit angerechnet wird, egal wie lang und bis zu welchem Dienstgrad, um nicht die Reservisten gegenüber den Aktiven zu übervorteilen. Es gilt "Beginn der Laufbahn", das ist der erste Tag des ROL-Modul 1, an dem der Silberdraht verliehen wird, und aus dem OFw ein OFw (ROA) würde. (HptFw würden durch den Silberdraht tatsächlich zum OFähnr "befördert".) Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten, Jahresbericht 2019 (61. Bericht), Seite 42:
ZitatEine Ungleichbehandlung, die Reserveoffizieranwärter außerhalb des Wehrdienstes bisher bei der Beförderung besser stellte als Reserveoffizieranwärter im Wehrdienst und ,,aktive" Offizieranwärter, hat die Bundeswehr zu Recht geändert. In der Vergangenheit galt für Reserveoffizieranwärter außerhalb des Wehrdienstes zur Berechnung des Datums der Beförderung zum Leutnant der Reserve der Tag des erstmaligen Eintritts in die Bundeswehr, so dass es zu teils deutlich verkürzten Beförderungszeiträumen kam. Nach Klarstellung der unpräzisen Formulierung in der maßgeblichen Zentralen Dienstvorschrift ist auch für Reserveoffizieranwärter außerhalb des Wehrdienstes nunmehr der Tag der Zulassung zur Laufbahn, mithin die Ernennung zum Reserveoffizieranwärter, maßgeblich für die Berechnung des Datums der Beförderung. Dass diese Neuregelung auf Missfallen der Reserveoffizieranwärter außerhalb des Wehrdienstes trifft, ist nachvollziehbar. Aus Gleichbehandlungsgründen war diese Klarstellung allerdings erforderlich.

Zitat von: tutima_54 am 21. September 2020, 21:03:59Ob er die Feindberührung überlebt, wird das Gespräch am Mittwoch mit dem "Bw-Karriere"-Center klären.
Warnung: Zumindest meiner und mehrerer anderer Kameraden Erfahrung nach ist das Wissen um die Details des ROA a.d.W. bei den meisten Karriereberater nicht...also, nicht so stark ausgeprägt.

Danke für diese wichtige Information! Ich werde darauf achten und ggf. entsprechend rückfragen.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Ralf am 22. September 2020, 06:48:15
Zitat von: Thanks4yourService am 21. September 2020, 21:38:09
Mehrere der Kameraden auf den ROL 1-3 waren ü50. Einige mit DG OG (26.4), zahlreiche mit DG H, M, OTL (26.2). Dies nur zur Info. Faktisch scheint es also möglich, trotz höheren Alters RO zu werden.
M.E wird aber  die Laufbahn ROA a.d. W. gem 26.2  derzeit gerade überarbeitet, so dass Bewerbungen derzeit nicht möglich sind.
Achtung, nicht verwechseln, es gibt Unterschiede zwischen ROA und RO sowie ROA iVm 26 (2). 26 (4) ist ausgesetzt. Da sind große Unterschiede, auch hinsichtlich der Altersgrenzen.
ZDv A-1340/49 ist grds. maßgeblich hinsichtlich der Altersgrenzen (von mir o.a. zitiert); sie ist aber auch -wie zitiert- flexibel genug beu außerordentlichem Bedarf.
ZDv A- 1322/11 idjgF gibt die Bedarfe wieder (Nr. 387) und sieht für 2021 (liegt derzeit im BMVg zur Billigung) vor: 10 Einstellungs-/Zulassungsmöglichkeiten für ROA Lw außerhalb des Wehrdienstes gem. § 43 (2) SLV in den Fachtätigkeiten
+ 8 PersOffz SK und
+ 2 PresseOffz SK.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: PzPiKp360 am 22. September 2020, 10:04:53
Ja, das ist ein wichtiger Hinweis, gerne nochmals ausführlicher:

Der ROA a.d.W. läuft nach § 43 (2) SLV und hat ausdrücklich mit Dingen wie einem abgeschlossen, gar fachlich passenden Studium oder vorläufig höherem Dienstgrad nichts zu tun! Diese anderen Verfahren kürzen sich meiner bescheidenen Ansicht nach mit RO-SE (Reserveoffizier-Seiteneinsteiger) besser ab, und laufen nach § 43 (3) in Verbindung mit § 26 (2) (fachlich passendes Studium für bestimmten Dienstposten) oder in Verbindung mit § 26 (4) (überhaupt studiert, ohne fachliche Bindung, aktuell ausgesetzt).

Ein paar Krümel, warum § 26 (4), ein Pilotprogramm, nun wieder ausgesetzt wurde (https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/die-reserve-der-bundeswehr/aktuelles-aus-der-reserve-der-bundeswehr/seiteneinstieg-in-die-laufbahn-der-offiziere-reserve-des-truppendienstes-ausgesetzt-272960): Hier wurden Kameradinnen und Kameraden "erschaffen", bei denen der Unterschied zwischen "Dienstgradträger" und tatsächlichen Fähigkeiten einfach zu krass war. Im Vergleich:

1. Beim ROA a.d.W. nach 43.2 (ab jetzt Kurzformen) lernt der Kandidat auch über RDL bei seinem Betreuungstruppenteil (und nicht nur über die ROL-Module an den Schulen) und krabbelt über Jahre langsam die Dienstgradtreppe hoch, wobei das Verhältnis von Lernkurve, erworbenen Kompetenzen und Dienstgrad so gerade noch vertretbar sind. Man wird entsprechend eingesetzt und ernst genommen.
2. Beim RO-SE nach 43.3/26.2 kann es zwar raketenhaft vom OGefr zum Oberstlt gehen, echte "Neckermänner", aber das basiert auf ziviler Kompetenz, gerne mit Doktorgrad, und ist an einen bestimmten Dienstposten gebunden, wo fachliche Dinge getan, aber keine Truppen im Grünen kommandiert werden.
3. Beim RO-SE nach 43.3/26.4 geht es zum OLt, weil man einen Studienabschluss hat, landet aber mangels fachlicher Verwendung bzgl. des Dienstpostens erstmal im Nix. Man trägt zwar diesen Dienstgrad, aber im Vergleich zum Aktiven, der in den Jahren bis zu diesem Dienstgrad üblicherweise Schießausbilder, Zugführer und eventuell sogar schon Auslandseinsatzerfahrung auf der Habenseite hat, hat der 26.4er im "schlimmsten" Fall (Start als Ungedienter) gerade mal 30 Tage RD (20 Tage ASSA und 10 Tage ROL1) hinter sich, und weiß bei seiner STAN-Waffe P8 noch nicht, wo das gute und wo das böse Ende ist. Im Ergebnis werden diese Kameraden für nichts eingesetzt oder auch nur eingeplant, und werfen den Bettel frustriert wieder hin.

Wie das mit dem ROA a.d.W. so läuft, beginnend mit dem Gespräch im Karrierecenter, ab hier: https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,62256.msg642256.html#msg642256
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Eisensoldat am 22. September 2020, 10:28:36
Um das mal kurz zusammenzufassen:

1) der TE kann, wegen fehlenden Studiums, nicht Reserveoffizier als Seiteneinsteiger werden.
2) ROA a.d.W. erfordert hohen Zeitbedarf für die Ausbildung, die der TE komplett durchlaufen müsste, da die Vordienstzeiten und Erfahrung nicht angerechnet werden dürfen um ungediente Anwärter nicht zu benachteiligen
3) daraus resultiert, dass der Bewerber wahrscheinlich nach erfolgreicher Bewerbung, und durchlaufen der Ausbildung, nur noch ganz wenig "Nettolaufzeit" in einer (irgendeiner ) Verwendung hat.

Er braucht also m.E. sowieso Ausnahmeregelungen, um als Reserveoffizier weiterzukommen.
Nach meiner persönlichen Einschätzung macht es mehr Sinn, zu Punkt 1 ) eine Ausnahme zu beantragen (Berücksichtigung der Ausbildung auf der Akademie + Berufserfahrung anstelle Studiums).
Ansonsten hat er natürlich tolle Möglichkeiten als UmP; da kann er ganz schnell StFw, und bei passendem DP sogar OStFw werden
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: tutima_54 am 22. September 2020, 10:33:17
Besten Dank für die umfangreichen Informationen!
Ich bin jetzt ein Stück weiter und es bildet eine gute Grundlage beim Telefongespräch mit dem Karriereberater. Alles weitere wird sich ergeben.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Tommie am 22. September 2020, 11:06:59
Zitat von: Eisensoldat am 22. September 2020, 10:28:36Ansonsten hat er natürlich tolle Möglichkeiten als UmP; da kann er ganz schnell StFw, und bei passendem DP sogar OStFw werden.

Brrrrr, vorne kürzer ;) ! Zuerst einmal sollte man abklären, in wie weit die ATBs, die dem TE bisher zuerkannt werden, überhaupt noch relevant sind! Sollten die allerdings zu nichts mehr zu gebrauchen sein, weil z. B. das Waffensystem nicht mehr existiert, wird es schon ziemlich eng!
Aber konform gehe ich mit der Aussage, dass er relativ schnell StFw werden könnte! Eine RDL auf einem neuen Beorderungsdienstposten, die mindestens 12 Tage umfasst, dabei muss zwingend eine Beurteilung erfolgen, dann kommt schon die Urkunde mit der Beförderung zum HptFw, wenn in der Beorderungsverwendung insgesamt 24 Tage Wehrdienst geleistet wurden! Ab dem Zeitpunkt der Beförderung zum HptFw werden erneut 24 Wehrübungstage fällig, es muss mindestens ein Kalenderjahr ins Land gegangen sein und eine erneute Beurteilung wird fällig, dann kann eine Beförderung zum Stabsfeldwebel erfolgen!

Eine Beförderung zum Oberstabsfeldwebel ist auch in der Reserve den Kameraden vorbehalten, die Spitzenleistungen erbracht, herausragend beurteilt wurden und einen Gewinn für die Reserve darstellen! Dazu gehört u. a. dass man die eindeutige Mehrheit alles für den Spitzendienstposten notwendigen ATBs zuerkannt hat!

Ein Beispiel: Ein Spitzendienstposten in unserem Bereich erfordert folgende ATBs: 1. SanFw 2. Ass Fü/Mgmt GesVers 3. PersFw SK 4. StdstBearbr SK 5. ADSB Bw

Der "ADSB Bw" ist ein 1-Wochen-Lehrgang, der auch für Reservisten frei gegeben ist, daher sehe ich hier kein Problem! Aber wer die ersten vier ATBs nicht hat, wird auf diesen Spitzendienstposten definitiv nicht gespiegelt werden! Ein Lösungsansatz wäre hier dann, den Kameraden auf den Lehrgang "StDstBearbr SK" zu schicken, bei dem ihm auch die ATB "OrgFw SK" zuerkannt wird. Danach bekommt er aufgrund dieser Ausbildung dann den "Ass Fü/Mgmt GesVers" zuerkannt, die quasi nur der "OrgFw für den ZSanDstBw" ist. Aber Oberstaber wird er erst, wenn er auch die ATB PersFw SK, z. B. auf dem Res-Lehrgang, den es dafür gibt, erworben hat!

Daher lautet mein Fazit im Prinzip ähnlich: 1. Prüfung der ATBs des TE 2. Falls möglich eine Beorderung auf einem geeigneten Dienstposten 3. gegebenenfalls Nachsteuern DP-relvantes Ausbildungen ... und dann, schaun mer mal ;) !
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Eisensoldat am 22. September 2020, 12:00:18
@ Tommie: deswegen schrub ich ja "bei geeignetem DP". Ansonsten Danke für die Erläuterung der Fristen usw. Die braucht der TE aber erst dann, wenn er in die UmP-Schien geht.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: HUE-68 am 05. November 2020, 18:51:14
Hallo Tutima,

ich durchlaufe als ROA a.d.W. grade das Modul II und bin Jahrgang 1968.
In den Modulen gab es sogar noch lebensältere Jahrgänge.
Lass dich hier nicht entmutigen. Entscheiden wird alleine das BAPers.

Viel Glück !
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Holgi33 am 06. November 2020, 20:28:21
Wenn ich auf alle Aussagen hier damals gehört hätte wäre ich heute noch Gefreiter.

Mein Laufbahnwechsel mit Test in Erfurt ist im März ausgefallen und ich warte auf einen neuen Termin.

Ach ja, bin Baujahr 1965.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: dirkstark am 14. April 2021, 16:53:36
Zitat von: Holgi33 am 06. November 2020, 20:28:21
Wenn ich auf alle Aussagen hier damals gehört hätte wäre ich heute noch Gefreiter.

Mein Laufbahnwechsel mit Test in Erfurt ist im März ausgefallen und ich warte auf einen neuen Termin.

Ach ja, bin Baujahr 1965.

Wie gings weiter?
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Holgi33 am 15. April 2021, 20:58:11
Termine ausgefallen und dann im Herbst die Info bekommen das ich nicht berücksichtigt werde und ich mich für 2021 neu bewerben soll.

Habe ich zwar gemacht und es geht wegen Corona genau so weiter wie 2020, glaube aber langsam ich bleibe Portepee bzw. denke darüber nach ganz auszusteigen.

Habe einfach zu lange gewartet.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: MikeKiloSierra am 05. August 2025, 17:40:23
Zitat von: PzPiKp360 am 22. September 2020, 10:04:53Beim RO-SE nach 43.3/26.4 geht es zum OLt, weil man einen Studienabschluss hat, landet aber mangels fachlicher Verwendung bzgl. des Dienstpostens erstmal im Nix. Man trägt zwar diesen Dienstgrad, aber im Vergleich zum Aktiven, der in den Jahren bis zu diesem Dienstgrad üblicherweise Schießausbilder, Zugführer und eventuell sogar schon Auslandseinsatzerfahrung auf der Habenseite hat, hat der 26.4er im "schlimmsten" Fall (Start als Ungedienter) gerade mal 30 Tage RD (20 Tage ASSA und 10 Tage ROL1) hinter sich,

Was würdest Du solch einem 26.4er empfehlen im Sinne Von ATNs?
Schiessausbilder
ZgFhr
EinsOffz
Wehrübung im Ausland

Was noch damit er das aufholen kann?   
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 05. August 2025, 22:32:28
Wieviel Zeit hat der ResOffz denn?

Er ist KEIN Offizier seiner Truppengattung, noch Zugführer...
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: arcd008 am 06. August 2025, 02:40:37
Hi,

Zitat von: MikeKiloSierra am 05. August 2025, 17:40:23
Zitat von: PzPiKp360 am 22. September 2020, 10:04:53Beim RO-SE nach 43.3/26.4 geht es zum OLt, weil man einen Studienabschluss hat, landet aber mangels fachlicher Verwendung bzgl. des Dienstpostens erstmal im Nix. Man trägt zwar diesen Dienstgrad, aber im Vergleich zum Aktiven, der in den Jahren bis zu diesem Dienstgrad üblicherweise Schießausbilder, Zugführer und eventuell sogar schon Auslandseinsatzerfahrung auf der Habenseite hat, hat der 26.4er im "schlimmsten" Fall (Start als Ungedienter) gerade mal 30 Tage RD (20 Tage ASSA und 10 Tage ROL1) hinter sich,

Der 26.4. bekommt den DG Oberleutnant erst nach 28 Tage RDL auf dem entsprechenden Dienstposten. Für den DP muss er nach (!) den RO-Modulen, die an der OSH/OSLw stattfinden, erst noch ausgebildet werden. Erst mit der Beorderung erhält dieser den vorläufigen DG, nach einer RDL von 28 Tagen auf dem Dienstposen dann den DG endgültig.

Was würdest Du solch einem 26.4er empfehlen im Sinne Von ATNs?
Schiessausbilder
ZgFhr
EinsOffz
Wehrübung im Ausland
Was noch damit er das aufholen kann?   
Der Einsatzoffizier ist eine Sackgasse für die 26(4). Der ist "Mädchen für alles", aber man bekommt keine Ausbildung. Damit kann man zwar beordert werden, m.W. ist das aber kein DP, der dann für den endgültigen DG qualifiziert. ZgFhr? Dann viel Zeit mitbringen, wenn dies von dem Beorderungstruppenteil als sinnvoll angesehen wird und Kapazitäten überhaupt vorhanden sind. Gleiches gilt für den "Schießausbilder". Wehrübung im Ausland...sinnlos, da man ja noch für keinen DP ausgebildet ist. Was soll die BW mit einem im Ausland anfangen, wenn im Inland noch nicht mal eine Verwendung besteht?

so long
arcd008
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: xnos am 06. August 2025, 07:50:38
Das Ganze kann dann heißen, dass jemand auf einen nicht-strukturgebundenen Dienstposten in der Personalreserve bei Truppenteil XY beordert wird mit der Soll-ATN EinsatzOffz SK.

Gruppen-/Zugführer werden für Reservisten in 6 Wochen Fernausbildung und 3 Wochenenden-Präsenzphasen (Anfang 2xTage, Mitte 3xTage, Ende 4xTage) angeboten - das sollte für einen Reservisten möglich sein, der schon die ROA a.d.W. Ausbildung absolviert hat.

Auch gibt es mehrwöchige Lehrgänge, bei denen ab bspw. 25 belegten Plätzen durch Aktive ein Platz für einen Reservisten besteht.

Die Frage ist aber, ob BAPersBw einen auf die Lehrgänge gehen lässt, oder ob es heißt, dass die nötige Qualifikation für den Dienstposten durch die ROA a.d.W. Ausbildung erreicht werde. Und damit hätte man dann die Sackgasse erreicht.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 06. August 2025, 08:12:25
BAPers macht Laufbahnausbildung, Verwendungslehrgänge macht die Truppe - und Offz der TrGattung ist in der Regel ein Lehrgang von mehreren Monaten - und benötigt Voraussetzungen - z. B. eine SGA.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: MikeKiloSierra am 07. August 2025, 18:45:53
Zitat von: xnos am 06. August 2025, 07:50:38Die Frage ist aber, ob BAPersBw einen auf die Lehrgänge gehen lässt, oder ob es heißt, dass die nötige Qualifikation für den Dienstposten durch die ROA a.d.W. Ausbildung erreicht werde. Und damit hätte man dann die Sackgasse erreicht.

Vielen Dank. Wnd wenn der 26(4) Olt dann nun eine Resi ZgFhr Ausbildung zum ZgFhr macht und dann schließlich auf einen ZgFhr DP im HSchRgt beordert wird dann sollte er aus Der Sackgasse wieder heraus sein nach Deiner Logik!?

Zumindest steht dann der Weg zum KEO, EinhFhr Ausbildung und dann zum Stellv Kp Chef offen?

Wie siehst Du das?   
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: xnos am 07. August 2025, 20:02:29
Zitat von: MikeKiloSierra am 07. August 2025, 18:45:53Vielen Dank. Wnd wenn der 26(4) Olt dann nun eine Resi ZgFhr Ausbildung zum ZgFhr macht und dann schließlich auf einen ZgFhr DP im HSchRgt beordert wird dann sollte er aus Der Sackgasse wieder heraus sein nach Deiner Logik!?

Zumindest steht dann der Weg zum KEO, EinhFhr Ausbildung und dann zum Stellv Kp Chef offen?   

In der Theorie geht das. Also ich kenne ein paar Kameraden, die als OFR die Ausbildung abgeschlossen haben und sich dann erfolgreich in den Heimatschutz umbeordern lassen konnten. Das war schon aufwendig, aber durch die Arbeit des Kompaniechefs ging das. Dort wurde nun ein Ausbildungsplan erstellt (Gruppen-/Zugführer) und die sollen entsprechend aufgebaut werden. Bei mir als RO-SE ging das leider nicht mehr. Insofern: Schwierig.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 07. August 2025, 22:14:03
Ein KpChef MUSS Offizier seiner TrGattung sein, das ist ein Lehrgang von MEHREREN Monaten - dies ist für ROA adW NICHT vorgesehen.

Es ist NICHT vorgesehen.

(Möglich ist viel - Menschen wsren auf dem Mond - Res auf dem FschSpr Lehrgang automatisch (sind nur 4 Wochen) - und da kenne ich genau 2 - der eine mit Eingabe, der andere war ich ... praktisch nicht vorgesehen - Ausnahme bestätigt die Regel).
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: MikeKiloSierra am 07. August 2025, 23:00:11
Zitat von: F_K am 05. August 2025, 22:32:28Wieviel Zeit hat der ResOffz denn?

Pro Jahr 8 Wochen. Baujahr 1978.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: MikeKiloSierra am 07. August 2025, 23:06:21
Zitat von: xnos am 07. August 2025, 20:02:29In der Theorie geht das. Also ich kenne ein paar Kameraden, die als OFR die Ausbildung abgeschlossen haben und sich dann erfolgreich in den Heimatschutz umbeordern lassen konnten. Das war schon aufwendig, aber durch die Arbeit des Kompaniechefs ging das. Dort wurde nun ein Ausbildungsplan erstellt (Gruppen-/Zugführer) und die sollen entsprechend aufgebaut werden. Bei mir als RO-SE ging das leider nicht mehr. Insofern: Schwierig.

Warm going das nicht mehr? Ich bin gerade dabei mich von der SKB (gespiegelter S3 strukturgebundener DP) in eine HschKp umbeordern zu lassen als 24.4er um genau diesen Weg zu gehen (Ausbildungsplan Gruppen-/Zugführer/KEO) der mir in Der HschKp genauso auch vorgeschlagen wurde. Und genau deswegen mache ich das auch um weniger Neckermann und mehr ResOffz zu werden.     
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: MikeKiloSierra am 07. August 2025, 23:11:43
Zitat von: F_K am 07. August 2025, 22:14:03dies ist für ROA adW NICHT vorgesehen.

Und wenn man als 26.4er in eine HschKp umbeordert wird und dann die Leiter Gruppen-/Zugführer/KEO/stellvKp Chef nach oben krabbelt, ist man dann nicht Offizier seiner TrGattung? Oder versteht Ich das falsch? Ich bin gerade dabei mich in einer HschKp auf den EinsOffz beordern zu lassen mit Der Mir zugesagten Aussicht auf die Leiter Leiter Gruppen-/Zugführer/KEO/stellvKp Chef.
Macht das Sinn? 
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: xnos am 08. August 2025, 04:28:33
Zitat von: MikeKiloSierra am 07. August 2025, 23:06:21Warm going das nicht mehr?   

Er (Kompaniechef) sagte mir, dass er einen Offizier, der nicht die Gruppen-/Zugführer-Befähigung habe, nicht vor die Truppe stellen könne. Es fehle das militärische Know-How für den Gefechtsdienst und das werde von den untergebenen Soldaten ab meiner Dienstgradgruppe erwartet. Bei den OFR sei das schon schwierig, aber bei mir sei da in Richtung Zugführer erst einmal nichts möglich.

Wir sind dennoch im Kontakt für andere Verwendungen aufgrund meiner zivilen Qualifikation und das ,,Mitüben" würde auch gehen.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 08. August 2025, 06:52:05
Es fängt ja fängt ja damit an, dass man SOLDAT seiner Truppengattung sein muss - nicht nur abgeschlossene GA, also Soldat SK.

Die Ausbildung Soldat HSch dauert als FWDL HSch 3 Monate (ohne Urlaub).
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: PzPiKp360 am 08. August 2025, 08:06:23
Zitat von: F_K am 07. August 2025, 22:14:03Ein KpChef MUSS Offizier seiner TrGattung sein, das ist ein Lehrgang von MEHREREN Monaten - dies ist für ROA adW NICHT vorgesehen.

Es ist NICHT vorgesehen.

Mittlerweile glaube ich, daß das eines der Kernprobleme ist:

Egal ob RFA oder ROA, diese Konzepte sind bisher nur "vom Frieden her" gedacht: "Da, Ihr engagierten Resis, bekommt Ihr Laufbahnen und Dienstgrade, und bekommt irgendwo zwischen Gruppenführer in ResEinheiten und Stabsgehilfe auch etwas zu tun. Aber richtige Ausbildungen, richtige Führungsaufgaben, richtige Kampfaufträge, das ist eben NICHT vorgesehen - wenn der Krieg kommt, dann machen so etwas nur die Profis."

Die Auswirkung dieser Denke konnte man schon im WK I beobachten, als nach Ausfall der Profis in den ersten Wochen und Monaten die ResOffz an die Front kamen - die als Freiwillige ein Jahr gedient hatten, eingestellt als Fahnenjunker und als Leutnant wieder raus - die einen Dienstgrad hatten, aber mangels weiterer Ausbildung und Übungen dann zwar mit Stand, akademischem Hintergrund und Liederbuch ihrer Studentenverbindung an die Front kamen, dafür vom soldatischen Handwerk aber keine weitere Ahnung hatten.

Vielleicht sollten wir uns die Vorgänge in der Ukraine genauer anschauen, und die Reserve eher "vom Krieg her" denken: Die Resis von heute sind die Front von morgen - und anfangen, vorzusehen, daß entsprechende Rollen übernehmen werden müssen, und entsprechend ausbilden bzw. Ausbildungen anbieten.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 08. August 2025, 08:34:20
@ PzPiKp:

Für Führungsaufgaben sind ROA SaZ 3 vorgesehen - diese haben die notwendige Ausbildung - dazu ehemalige Längerdienende SaZ.

Mit "Kurzzeitausbildungen" kann man die notwendige Ausbildungshöhe nicht erreichen.

Ja - ROA adW sind vom Umfang her zu wenig in zu wenig ausgebildet - die können in der Regel zu wenig.

(Anekdote - mit einem OGefr (aktiv) bei einem Reservistenschiessen gewesen - Ergebnis - Verwunderung darüber, wieviele "hohe" Dienstgrade nicht mal Basisdinge können - beu einem einfachen Nsak Schulschiessen).
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: PzPiKp360 am 08. August 2025, 09:10:22
Zustimmung zum Befund, daß ROA adW querschnittlich zu niedrig ausgebildet sind - aber nochmals, das ist nicht deren Schuld, weil die nicht wollten oder nicht könnten, sondern weil der Dienstherr nicht mehr bzw. nichts passendes anbietet - dann aber die Vakanzen vor Ort gefüllt sehen möchte, und beklagt, daß diese Res zu wenige ATN haben.

Ja, gerade SaZ 12 Offz sollten Führungsaufgaben übernehmen, weil ausgebildet und erfahren. Realität ist aber, daß die, bei DZE Anfang/Mitte 30, dann jahrelang oder nie mehr etwas vom Bund wissen möchten, sondern sich nach den Offz-Wanderjahren mit Niederlassung, Immobilie, zivilem Berufseinstieg und Familie befassen. Von wegen GBO, bisher nicht gerade ein Erfolgsmodell.

Erschwerend kommt hinzu, daß viele der SaZ-Offz-KameradInnen sich nach DZE, durch Affinität zu den Themen, staatliche Übernahmeprogramme usw. sich dann zivil in Bereichen wie Blaulicht, Bw-Verwaltung, Rüstungsindustrie, KRITIS usw. ansiedeln - und das dafür sorgt, daß die nach aktueller Weisungslage nicht mehr beordert sein können.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: xnos am 08. August 2025, 09:21:25
Zitat von: PzPiKp360 am 08. August 2025, 09:10:22Zustimmung zum Befund, daß ROA adW querschnittlich zu niedrig ausgebildet sind - aber nochmals, das ist nicht deren Schuld, weil die nicht wollten oder nicht könnten, sondern weil der Dienstherr nicht mehr bzw. nichts passendes anbietet - dann aber die Vakanzen vor Ort gefüllt sehen möchte, und beklagt, daß diese Res zu wenige ATN haben.

Genau das.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: doc. am 09. August 2025, 12:44:32
Zitat von: MikeKiloSierra am 07. August 2025, 23:11:43Ich bin gerade dabei mich in einer HschKp auf den EinsOffz beordern zu lassen mit Der Mir zugesagten Aussicht auf die Leiter Leiter Gruppen-/Zugführer/KEO/stellvKp Chef.
Macht das Sinn? 

Abgesehen von der Frage ob das geht oder nicht - die Frage die ich mir in ähnlicher Situation gestellt hatte (und mit "nein" beantwortet habe) und die sich jeder militärische Führer stellen sollte: "Habe ich das notwendige Handswerkszeug um ggfs. einen Zug/eine Kompanie im Einsatz zu führen und nicht mit 90% Verlust oder gar nicht zurückzukehren?" Und da geht es nicht um die Tatsache dass das auch dem besten General passieren kann, sondern um das eigene Können.

Auch wenn das pathetisch klingt, aber darum geht es. Die unterstellten Soldaten verlassen sich darauf, dass ich meinen Job beherrsche und vertrauen darauf im Zweifel mit ihrem Leben. Und dieses Vertrauen möchte ich nicht enttäuschen. Ganz abgesehen davon, dass Du im HSch auch erfahrene UoP führen wirst und die schnell merken, ob Du das kannst was Du können sollst.

Letztlich ist das eine persönliche Entscheidung, und ich kann es verstehen, wenn jemand die Gelegenheit nicht verpassen möchte. Für mich habe ich die Entscheidung getroffen, eine Verwendung anzustreben, die ich evtl. nicht nur praktisch, sondern auch auf dem Papier "können kann". Ja, das sind für 26.4er nicht viele, aber es gibt welche.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 09. August 2025, 15:07:41
Aus gutem Grund gibt es kaum noch "spezielle" Lehrgänge für Res - eben weil auch der Gegner nicht zwischen Statusgruppen unterscheidet.

ENTWEDER der Reservist macht die gleiche Ausbildung (mit ggf. einem monatelangen Zeitansatz), oder eben nicht - dann KANN er aber die Aufgaben nicht leisten.

Wer Züge und Kompanien als Reservist / ROA führen möchte, soll halt SaZ 2/3 machen und sich engagieren - so ist es vorgesehen.

Mit ein paar Wochenende geht es nicht - da blamiert man sich schon eher beim nsak Schiessen, weil man Tätigkeiten Einzelschütze nicht sicher beherrscht ...
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: xnos am 09. August 2025, 16:08:20
Zitat von: F_K am 09. August 2025, 15:07:41ENTWEDER der Reservist macht die gleiche Ausbildung (mit ggf. einem monatelangen Zeitansatz), oder eben nicht - dann KANN er aber die Aufgaben nicht leisten.

Wer Züge und Kompanien als Reservist / ROA führen möchte, soll halt SaZ 2/3 machen und sich engagieren - so ist es vorgesehen.

Mit ein paar Wochenende geht es nicht - da blamiert man sich schon eher beim nsak Schiessen, weil man Tätigkeiten Einzelschütze nicht sicher beherrscht ...

Ok - das hat mittlerweile jeder verstanden. Und was wird dann mit den ROA-, RFA-, Neckermann- und Wochenendreservisten? Wird das dann angepasst - Stichwort: ,,Kriegstüchtig"?
Oder wurden diese auf Kosten des Steuerzahlers bespaßt und danach lässt man die Leute in Datenbeständen als Karteileichen enden?
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: PzPiKp360 am 09. August 2025, 16:45:51
Zitat von: F_K am 09. August 2025, 15:07:41Aus gutem Grund gibt es kaum noch "spezielle" Lehrgänge für Res - eben weil auch der Gegner nicht zwischen Statusgruppen unterscheidet.

ENTWEDER der Reservist macht die gleiche Ausbildung (mit ggf. einem monatelangen Zeitansatz), oder eben nicht - dann KANN er aber die Aufgaben nicht leisten.

Wer Züge und Kompanien als Reservist / ROA führen möchte, soll halt SaZ 2/3 machen und sich engagieren - so ist es vorgesehen.

Mit ein paar Wochenende geht es nicht - da blamiert man sich schon eher beim nsak Schiessen, weil man Tätigkeiten Einzelschütze nicht sicher beherrscht ...

Mal in Länder wie die Schweiz schauen, die bekommen die 500 bis 700 Ausbildungstage für solche Funktionen in Blöcken und Modulen über die Jahre hin. Wir sind an dem Punkt, an dem wir solche Dinge endlich neu denken müssen, dabei vielleicht sogar von anderen Staaten lernen könnten, sonst bleiben wir in der aktuellen Misere dauerhaft stecken.

Und was das Schießen angeht, da würde die Reserve gerne sehr viel mehr machen wollen, aber es gibt keine Schießzeiten, keine Anlagen, keine Munition. Es ist politisch einfach nicht gewollt.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: MikeKiloSierra am 09. August 2025, 17:24:22
Zitat von: F_K am 09. August 2025, 15:07:41Wer Züge und Kompanien als Reservist / ROA führen möchte, soll halt SaZ 2/3 machen und sich engagieren - so ist es vorgesehen.

Da gebe Ich Dir völlig Recht. Im scharfen Einsatz muss man das soldatische Handwerk 100% beherrschen und das kann man nicht als Freizeitsoldat erlenen.

Stellt sich dann die Frage warum der Dienstherr beschlossen hat eine HschDiv aufzustellen (als Resultat der Strategie Der Reserve Von 2019) und das Modell 'Grundausbildung für Ungediente' entwickelt hat was ausschließlich zukünftige Resis produziert aber keine Soldaten die für den scharfen Einsatz ausgebildet werden!?

Sicher soll der Hsch Wach- und Sicherungsaufgaben im Innern wahrnehmen sowie Katastrophenhilfe leisten. Aber wie stellt sich dann der Dienstherr die Lage vor sollte der Feind wirklich auf Deutsches Staatsgebiet vorstossen?   
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: xnos am 09. August 2025, 17:53:59
Zitat von: MikeKiloSierra am 09. August 2025, 17:24:22Aber wie stellt sich dann der Dienstherr die Lage vor sollte der Feind wirklich auf Deutsches Staatsgebiet vorstossen?   

Ab einem gewissen Zeitpunkt wird es dann so, wie in den beiden großen Kriegen auch schon:
Erfahrene Unteroffiziere steigen auf und ,,Learning by Doing" bzw. ,,Training on the job".
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 09. August 2025, 18:30:27
Der "Wochenendresi" wird genau dass, was in UKR mit den Wehrpflichtigen "passiert" - ein Gewehrträger im "Graben" - ggf. nach Auffrischungsausbildung.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: xnos am 09. August 2025, 19:36:36
Und die RFA- und ROA-Neckermänner?
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 09. August 2025, 20:08:19
Die Feldwebel werden halt eine Grp in der Sicherung / Verteidigung führen - ein Neckermann irgendetwas in einem Stab - aber Mangels Eignung keine Züge / Kp / Btl ...
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: xnos am 09. August 2025, 20:31:39
Zitat von: F_K am 09. August 2025, 20:08:19ein Neckermann irgendetwas in einem Stab - aber Mangels Eignung keine Züge / Kp / Btl ...

Und dafür bestand die theoretische Ausbildung aus PolBil, UN, NATO, EU, Völkerrecht, Wehrrecht und Einführung in einen Brigadebefehl?
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 09. August 2025, 20:44:38
@ xnos:

Was willst Du hören?

Kurz - Ja.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: FlaRak31 am 10. August 2025, 07:24:13
Vielleicht denke ich ja falsch, aber...

Das Heer hat aktuell 4 Divisionen.

Wenn es im Baltikum los gehen sollte, stehen da 5.000 Mann zum ersten Gegenhalten, bis die Division Schnelle Kräfte eintrifft.

Hinter der Division Schnelle Kräfte folgen dann als zweite Welle die 1. & 10. Panzerdivision.

Damit hat das Heer nur noch die Heimatschutzdivision in Deutschland.

Gleichzeitig mit der Eskalation werden abertausende Reservisten eingezogen, die fix fit gemacht, ausgebildet, aufgefrischt (nennen wir es, wie wir wollen) werden müssen.

Dafür stehen dann doch nur noch die Heimatschützer zur Verfügung.
Ist ja sonst keiner mehr da.

Die Heimatschützer müssen aber auch
- die kritische Infrastruktur schützen
- aber auch den Host-Nation-Support und Drehscheibe Deutschland sicher stellen
- und laut unserem obersten HSch-Chef General Henne nun auch eine Kampfdivision sein

https://www.focus.de/politik/deutschland/brandneue-truppe-fuer-uns-jetzt-packt-general-aus-wie-er-deutschland-vor-putin-schuetzt_c6285d37-1ba4-4caf-b14c-773c0e437a87.html

Ich denke, wir können jeden Neckermann, RFA, Roa und wie auch immer gut gebrauchen. Egal, was der oder die für ATN's haben. Bei dem großen Aufgabenspektrum findet sich immer was zu tun.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 10. August 2025, 09:32:40
Gibt es einen Plan für die "Rekonstitution"?

AFAIK nein.

Also ist der "Plan" von flarak eine persönliche Idee.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: FlaRak31 am 10. August 2025, 10:38:19
Gibt es aus Deiner Sicht einen logischen Gedankenfehler?
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Ralf am 10. August 2025, 10:55:28
ZitatIch denke, wir können jeden Neckermann, RFA, Roa und wie auch immer gut gebrauchen.
Sicherlich ist haben besser als brauchen. Das heißt aber nicht, dass es sie wirklich braucht. Durch die verpflichtende Grundbeorderung gehen jedes Jahr einige tausend Offz, Fw und Uffz in die Reserve.
Wird man aber erst genau wissen, wenn es überall wieder V-SollOrg gibt.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 10. August 2025, 11:19:41
Um Ralf zu ergänzen, was die "Wichtigkeit" von ROA adW angeht - einige Tausend Offz (Studiert, SaZ 10+) gehen jedes Jahr in die Reserve - wieviele ROA starten die Ausbildung?
Wieviele davon erreichen das Niveau (Ausbildung, Erfahrung, Fähigkeiten) von 10+ Jahren?

(Ich kenne jede Menge leistungsfähiger RO, die einen guten Beitrag leisten - aber auch das allgemeine Niveau der Reserve).
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: xnos am 10. August 2025, 11:51:14
Wofür dann die ,,Bespaßung" auf Kosten des Steuerzahlers?

Es wurde Steuergeld in Menschen investiert, die kaum in den aktuellen Strukturen zu gebrauchen sind, ohne aber Möglichkeiten zu bieten, um ,,Befähigungs-Lücken" schließen zu können.

Tut mir leid, das kann ich nicht verstehen.

Wenn ich einen finanziellen Ausgleich entsprechend meines Gehalts bekommen würde UND die gesetzliche Absicherung, dass ,,mein Arbeitsplatz" auch ,,meiner" bleibt, dann wäre auch ROA 2/3-Jahre möglich. Aber das gibt es ja auch nicht. Mal von den ganzen Selbstständigen abgesehen...

So stellt sich erneut die Frage: Wofür überhaupt die ROA- und RFA-Schiene?
Für das Ausbilden wird dann auch noch aktives Personal gebunden. Das ließe sich ebenfalls einsparen.

Und interessanterweise ist das eine Frage, die nicht einmal vor Ort beantwortet werden konnte. Als Steuerzahler ist das ziemlich unbefriedigend und das macht die Rolle als ,,Multiplikator" nicht einfacher.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 10. August 2025, 12:04:51
ROA 2 / 3 ist sinnvoll und wird genutzt - auch ROA adW, können, bei entsprechendem Engagement Dinge bewegen - es geht, muss gewollt werden - vom Einzelnen.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: xnos am 10. August 2025, 12:12:03
Zitat von: F_K am 10. August 2025, 12:04:51es geht, muss gewollt werden - vom Einzelnen.

Das stimmt einfach nicht.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Ralf am 10. August 2025, 12:52:53
ZitatSo stellt sich erneut die Frage: Wofür überhaupt die ROA- und RFA-Schiene?
Du hast es ja selbst schon beantwortet, als "Multiplikator", weiteres Standbein in die Gesellschaft, einige Potenziale bleiben dabei.
Gegenfrage: warum gibt es den FWDL kurz? Selbe Antwort.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 10. August 2025, 12:56:06
@ xnos:

Was stimmt nicht?

Ich kenne jede Menge RO, die "wilde Dinge gemacht haben" - es geht, WENN man WILL (und auch kann), und bereit ist, ggf. die Folgen zu tragen.

Ein Ansatz "die Besoldung SaZ reicht mir nicht, ich will zusätzlichen Ausgleich und Arbeitsplatzsicherheit auch nach 3 Jahren" ist halt weder Gesetz, noch sinnvoll
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: MikeKiloSierra am 10. August 2025, 14:12:44
Zitat von: F_K am 10. August 2025, 11:19:41Um Ralf zu ergänzen, was die "Wichtigkeit" von ROA adW angeht - einige Tausend Offz (Studiert, SaZ 10+) gehen jedes Jahr in die Reserve - wieviele ROA starten die Ausbildung?

Die Frage ist wieviele ROA adW beenden die Ausbildung erfolgreich? Mir wurde mal vom BAPers gesagt es würden sich jedes Jahr circa 1300 bewerben und 50 bekommen einen Platz. Also sind das in den letzten 10 Jahren circa 500 ROA adW. Kennt hier jemand genauso Zahlen?   
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Ralf am 10. August 2025, 15:15:38
Im Groben passt das schon, aktuell ein par mehr, wegen den vielen Bewerbungen ja nun auch der "NC" für Bewerbungen (das war doch beim adW, wenn ich mich nicht irre).
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: D1987 am 10. August 2025, 18:54:07
Ja, der adw hatte nun NC. Mich würde die Anzahl Bewerbungen interessieren
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: PzPiKp360 am 10. August 2025, 19:37:17
Zitat von: Ralf am 10. August 2025, 10:55:28
ZitatIch denke, wir können jeden Neckermann, RFA, Roa und wie auch immer gut gebrauchen.
Sicherlich ist haben besser als brauchen. Das heißt aber nicht, dass es sie wirklich braucht. Durch die verpflichtende Grundbeorderung gehen jedes Jahr einige tausend Offz, Fw und Uffz in die Reserve.
Wird man aber erst genau wissen, wenn es überall wieder V-SollOrg gibt.
Die GBO und deren Effekt scheinen noch unklar: Meiner bescheidenen Beobachtung nach läuft das noch ziemlich zäh, und selbst die, die beordert werden von Amts wegen, tauchen in den nächsten Jahren nicht oder nie wieder auf RDL auf, weil nach xy Jahren SaZ andere Dinge wie ziviler Beruf, Niederlassung, Immobilie, Familie im Vordergrund stehen. Dazu gesellt sich die nun anscheinend konsequent durchgesetzte Maßnahme, daß KameradInnen, die nach DZE wegen entsprechenden Angeboten, Übernahmeprogrammen, Affinität usw. in Bereichen wie Bw-Verwaltung, Blaulicht, Rüstungsindustrie, KRITIS usw. eingestiegen sind, gar nicht mehr beordert werden bzw. gerade die Info bekommen, daß ihre Beorderung aufgehoben wird.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: die Alten am 10. August 2025, 19:41:27
Also im V-Fall würde ich hoffen, dass die "Alten Uffze, Feldwebel" mit an Bord sind - wie KlausP, BayernBazi, Hubschrauberbär - wenn auch nicht mehr so fit, ein Panzermann KlausP am Bildschirm mit Echtzeitdaten und Bildern vom Kampfgeschen, kann da viel herauslesen und den StOffz ein guter Berater sein.

Ein BayernBazi mit Muli Know-How kann Nachschub - Logistikkette auch im schweren Gelände sicherstellen, bzw. gut beurteilen.

Erfahrene Piloten wie Hubschrauberbär sind für die Truppe von unschätzbaren Wert, wie die o.g. auch.

ZitatFlaRak31 - Ich denke, wir können jeden Neckermann, RFA, Roa und wie auch immer gut gebrauchen. Egal, was der oder die für ATN's haben. Bei dem großen Aufgabenspektrum findet sich immer was zu tun.

In Dokus von Orginalaufnahmen in den Kriegen war oft die Rede von vielen tausenden gefallenen jungen Offizieren gerade von West-Point gekommem, Offizierschulen. Oft mussten Unteroffiziere, Feldwebel den Angriff/Verteidigung weiterführen.

In Ukr Krieg laut Prof. Neitzel war der älteste in Ausbildung in D - 71 Jahre - Panzerfahrer oft um die 60 Jahre....

Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: KlausP am 10. August 2025, 20:05:34
Zitat... Also im V-Fall würde ich hoffen, dass die "Alten Uffze, Feldwebel" mit an Bord sind - wie KlausP ...

Tut mir leid, aber mit 72 bin ich sowas von raus ...  ;D
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: xnos am 10. August 2025, 21:11:46
@ F_K:

Ich kenne wiederum genug RO, bei denen es leider gar nicht läuft, weil immer wieder weitere Steine im Weg liegen.

In diversen Threads habe ich Erfahrungswerte geteilt; selbst hier - das alles muss ich jetzt nicht nochmal aufrollen.

,,Wilde Dinge": Ggf. steht demnächst ein Lehrgang an, für den ich viel hin und her telefoniert habe - der Hörsaalleiter will mich auch dabei haben.
Aber mal sehen, ob BAPersBw das nun final genehmigt; wäre nicht das erste Mal, dass es doch nicht klappt.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: dunstig am 11. August 2025, 09:59:08
Zitat von: PzPiKp360 am 08. August 2025, 09:10:22Zustimmung zum Befund, daß ROA adW querschnittlich zu niedrig ausgebildet sind - aber nochmals, das ist nicht deren Schuld, weil die nicht wollten oder nicht könnten, sondern weil der Dienstherr nicht mehr bzw. nichts passendes anbietet - dann aber die Vakanzen vor Ort gefüllt sehen möchte, und beklagt, daß diese Res zu wenige ATN haben.
Ich habe es an anderer Stelle schon mal geschrieben, trifft hier aber in der Folge genauso zu. Man sollte endlich mal anfangen infrage zu stellen, ob es wirklich so sinnvoll war, immer mehr Ausbildungen zentral an irgendwelchen Schulen zu bündeln, um die ATN zu erhalten, statt wie früher einfach als AAP abzuhalten.

Was bei meiner ATN (ja meine Blase, wird mir aber von Offzen aller Couleur aus dem Studium ebenfalls so berichtet) früher fast ausschließlich am Arbeitsplatz stattgefunden hat und man somit die relevanten theoretischen Anteile direkt in der Praxis erlebt hat, bzw. sich im Selbststudium relevantes Vorschriftenwissen methodisch aneignen musste, die Dienststelle und deren Funktionsweise sowie Schlüsselpersonal kennen gelernt hat, Abläufe und den tatsächlichen relevanten Dienstalltag praktizieren konnte, tingelt man nun erstmal monatelang durch die Republik von Schule zu Schule und wird immer mal wieder bei der Dienststelle zwischengeparkt, die in den kurzen Zeiten auch wenig mit einem anfangen kann.

An den Schulen bekommt man dann zwar vieles in aller Breite präsentiert, wirklich mitarbeiten können diejenigen zunächst aber auch noch nicht, weil alles andere, was oben genannt wurde, eben noch fehlt und auch erst mal in der Einheit vermittelt werden muss. Wenn ich da die Zeit an den Schulen, das Zwischenparken und das dann dennoch notwendige Einarbeiten ins Verhältnis ggü. der früheren AAP setze, ist es erschreckend, was da häufig an Arbeitszeit vergeudet wird. Und einen qualitativ besseren (d.h. für die Praxis des Dienstalltags relevanten) Wissensstand konnten wir auch nicht feststellen.

Und das schlägt sich meiner Meinung nach ebenfalls auf die Reservisten durch. Sicherlich wird es mehr als genug Bereiche geben, in denen es sinnvoll ist, über Monate und Jahre an die Schulen zu gehen, um die notwendige ATN zu erhalten. Ich behaupte aber, dass ein ganz großer Teil davon auch direkt am Arbeitsplatz stattfinden könnte.

Schönes Beispiel (natürlich etwas verkürzt und plakativ dargestellt) meiner letzten Tätigkeit, weil es das Vorgehen Industrie und Bundeswehr für ein und exakt die selbe Tätigkeit schön gegenüberstellt: Die Industrie stellt für exakt die selbe Tätigkeit Ingenieure von der Uni ein und erwartet, dass sie sich in die Thematik einfinden können, bzw. schult sie wo notwendig 2-3 Wochen vor Ort. Die Bundeswehr schickt die Leute erstmal ein Jahr durch die Republik, um die ATN zu erlangen. Anschließend folgt dann nochmal die selbe Schulung wie von der Firma, weil das ATN Wissen für die Tätigkeit vor Ort nur bedingt weiterhilft. Da geht gut und gerne mal ein Jahr verloren. Das auf alle Personen der Einheit skaliert ergibt einen erschreckenden Umfang an potentiell nicht geleisteter Arbeit sowie nicht erlangter Erfahrung in einer hochspezialisierten Tätigkeit. Reservisten in der Tätigkeit, die aus der aktiven Zeit die ATN nicht schon haben? Eher unmöglich, obwohl die ATN überhaupt nicht notwendig wäre für die tatsächliche Arbeit.

Natürlich ist diese Tätigkeit nicht repräsentativ für die gesamte Bundeswehr. Zeigt aber ganz schön, dass sich die Bundeswehr einem zentralisiertem Ausbildungsumfang unterworfen hat, den sich kein Unternehmen leisten würde und der für die tatsächliche Arbeitsfähigkeit auch hinterfragt werden sollte.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 11. August 2025, 10:57:48
@ Dunstig:

Ich schätze ja Deine Meinung und halte die Situationsbeschreibung für DEINEN Bereich für auch zutreffend.

However:

Wieviele ROA (insbesondere) adW werden denn bei "Euch" im Jahr verwendet / ausgebildet?
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: wolverine am 11. August 2025, 13:22:02
Zitat von: FlaRak31 am 10. August 2025, 07:24:13Vielleicht denke ich ja falsch, aber...
...

Gleichzeitig mit der Eskalation werden abertausende Reservisten eingezogen, die fix fit gemacht, ausgebildet, aufgefrischt (nennen wir es, wie wir wollen) werden müssen.

Dafür stehen dann doch nur noch die Heimatschützer zur Verfügung.
Ist ja sonst keiner mehr da.
Stellen wir doch nur einmal die Kontrollfrage, welche Handwaffen für diese "abertausende Reservisten" zur Verfügung stehen?
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: panzerjaeger am 11. August 2025, 13:30:13
ZitatStellen wir doch nur einmal die Kontrollfrage, welche Handwaffen für diese "abertausende Reservisten" zur Verfügung stehen?

Jene G36, die bei Einführung des neuen G95 in der aktiven Truppe ersetzt werden.


Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 11. August 2025, 13:48:31
@ Panzerjäger:

Bitte reflektieren, was Ralf mit der zukünftigen Aufstellung einer "V Struktur" sagen wollte - Materialaustattung Pers folgt natürlich dem Personal.

Aber ja, zukünftigt ist dies eine kostengünstige Option.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: dunstig am 11. August 2025, 13:52:25
Zitat von: F_K am 11. August 2025, 10:57:48@ Dunstig:
Ich schätze ja Deine Meinung und halte die Situationsbeschreibung für DEINEN Bereich für auch zutreffend.
Wie gesagt, meine Situationsbeschreibung ist ein Beispiel, welches sicherlich nicht auf sämtliche Bereiche der Bundeswehr zu übertragen ist. Es soll nur verdeutlichen, dass sich die Bundeswehr hier meiner Meinung nach einen Ausbildungsumfang an Schulen leistet, der über die Zeit etwas über das Ziel hinausschießt und für die eigentliche Tätigkeit ein Verbleib und Arbeiten vor Ort zielführender wäre.

Daher bleibe ich dabei, dass man das Konzept von immer weiter zentralisierten Schul-ATNs für die eigentliche Tätigkeit im großen Stil überdenken sollte und wieder mehr hin zu einer Einarbeitung und Ausbildung genau dort, wo am Ende auch die Tätigkeit stattfinden wird, kommen sollte. Nämlich am Arbeitsplatz.

Das würde (meiner bescheidenen Logik nach) dann in der Konsequenz auch den Reservisten (allgemein, nicht nur ROA adW) zu gute kommen, die die notwendige Ausbildung und ATN dann "nebenbei" vor Ort absolvieren. Genau dort, wo es dann auch drauf ankommt.

Dass das nicht für jede Ausbildung funktionieren wird und gerade dort, wo grundlegende einheitliche Ausbildung vonnöten ist, ist durchaus klar. Das "Verschulen" ist hier meiner Meinung nach aber ausgeufert und steht in keinem Verhältnis zum Benefit und der Masse an Personal die dort gebunden/geparkt wird. Insbesondere ggü. einem Mitarbeiten in der Dienststelle.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 11. August 2025, 14:00:13
@ Dunstig:

Infanterie und die Aufgaben für ROA sind ein "Handwerk" - und die "Truppe" macht dies Handwerk nicht so oft - daher ist gerade dort eine zentrale Ausbildung (die auch alle Resourcen hat), eine gute Lösung.

Es gibt Beispiele für "übertriebene Verschulung" - aber die Inf / ROA Themen sind gerade das Beispiel, warum Schule gut und richtig ist.

Also - für Deinen Bereich stimme ich Dir voll zu - dies ist auf das Thema hier aber NICHT übertragbar.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: Ralf am 11. August 2025, 14:09:54
AAP bindet in großem Umfang Kräfte in den Verbänden, die andere Aufgaben haben. Könnte man sagen, o.k. bringt man diese eben zusätzlich raus, weil die Schulen nicht so viel benötigen. Ist aber eine Milchmädchenrechnung, denn, wenn ich jedes Halbjahr 1-2 Personen zur AAP bekommen, was mach das Personal am Ende dann? Und im Ergebnis brauche ich eben viel mehr Personal.
Und die APP ist weder "genormt" noch einheitlich und davon abhängig, wie gut die Ausbilder sind.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: xnos am 11. August 2025, 14:21:18
Zitat von: F_K am 11. August 2025, 14:00:13aber die Inf / ROA Themen sind gerade das Beispiel, warum Schule gut und richtig ist.

X-Fach Völkerrecht/UN jeweils in der ersten und dritten Präsenz eines jeden Moduls ist sicherlich nicht notwendig.

Sich an einem Brigadebefehl abarbeiten, obwohl dies nicht mal im Ansatz die Tätigkeitsebene der ROA sein wird, ist auch nicht notwendig.

Und wenn ein ,,Wehrrechts-Seminar" damit beginnt, dass man den Inhalt der nächsten paar Stunden sowieso nicht brauche, dann... ja. Was soll man dazu sagen?

Für die Kameradinnen und Kameraden, die ohnehin einen vorläufigen höheren Dienstgrad aufgrund eines spezifischen Dienstpostens erhalten haben, wäre es sicherlich besser, direkt ,,on the job" ausgebildet zu werden, anstatt neunmal zur jeweiligen Schule zu müssen.

Das bringt mich wieder zur Frage, warum soviel Personal für eben diese Ausbildung gebunden wird?

Das ganze Ausbildungskonzept der ROA ist hinfällig.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: PzPiKp360 am 11. August 2025, 15:15:43
Das mit den Schulen an sich (ferne, zentrale Orte, lange Lehrgänge am Stück) ist für Res egal welchen Zugangs schon schwierig genug, das aktuell noch größere Problem ist, daß "Reserve ist immer mitzudenken" defacto oft nicht stattfindet. Es ist nicht selten kompliziert bis unmöglich, als Res einen Lehrgangsplatz zu bekommen, selbst wenn die Zeit mitgebracht wird, selbst wenn der Dienstposten es vorsieht, selbst wenn freiwillig auf § 8 USG (Mindestleistung) abgestellt wird - BAPers lässt sich nicht erweichen, und lehnt ab.

Dieses Problem wurde in der Fragerunde, als vor Jahren der damalige Schulkommandeur OSH (BG Rohde) in den ROA a.d.W./RO-SE-Hörsaal kam, von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern angesprochen, als er fragte, was besser gemacht werden könne. Insbesondere die Kameraden der Kampftruppe waren klar: "Bitte, öffnen Sie die Truppenschulen für uns.". Er meinte nur, daran könne er wohl leider nichts machen, das liege außerhalb der OSH, aber immerhin nach oben melden. Jahre sind vergangen. Verändert hat sich... naja. Zeitenwende, oder so.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: dunstig am 11. August 2025, 15:43:17
Zitat von: Ralf am 11. August 2025, 14:09:54AAP bindet in großem Umfang Kräfte in den Verbänden, die andere Aufgaben haben. Könnte man sagen, o.k. bringt man diese eben zusätzlich raus, weil die Schulen nicht so viel benötigen. Ist aber eine Milchmädchenrechnung, denn, wenn ich jedes Halbjahr 1-2 Personen zur AAP bekommen, was mach das Personal am Ende dann? Und im Ergebnis brauche ich eben viel mehr Personal.
Und die APP ist weder "genormt" noch einheitlich und davon abhängig, wie gut die Ausbilder sind.
Danke für die Antwort, der ich durchaus zustimme, aber nicht komplett mitgehe. Natürlich ist der Aufwand vor Ort erst einmal höher, weil noch zusätzliche Inhalte vermittelt werden müssen. Ich habe in meiner AAP in einem mittlerweile aufgelösten Verband aber noch erlebt, wie das sinnvoll in den Dienst- und Arbeitsalltag der Dienststelle integriert werden kann. Dort wurden je nach Jahrgang zwischen 1 und 8 AAPisten ausgebildet. Das Stammpersonal dafür war aber immer das selbe. Warum sollte es für soetwas auch extra Personal benötigen? Da kam man nach dem Studium an, man wurde in den Dienstalltag integriert und hat normal mitgearbeitet und die AAP läuft quasi neben dem Dienstgeschehen mit und immer wenn thematisch etwas neues kommt, wird der entsprechende Hintergrund mit eingesteuert. Quasi AAP als sinnvolle Ergänzung der sowieso notwendigen Einarbeitung. Ich würde ganz klar sagen, dass die Einheit von der Mitarbeit der AAPisten schon sehr zeitnah profitiert hat und dies nicht als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für "Eh-da" Personal aufgefasst wurde. Und auch dem "eingesessenen" Personal hat es nicht geschadet, sich ab und an mit aktualisierten Inhalten auseinanderzusetzen. ;)

Und nur weil ich das Personal jetzt an die Schulen schicke, kann ich mir diese Einarbeitung im Anschluss aber nicht sparen. Dieses Investment habe ich immer noch. Stattdessen habe ich aber noch den Malus, dass das Personal zwischen den Lehrgängen häufig sinnlos geparkt ist und Zeit absitzt und dann an den Schulen viel Wissen vermittelt bekommt, was keine wirkliche Relevanz für den anstehenden Dienstalltag hat. Bzw. wie von xnos beschrieben mitunter auch noch redundant vermittelt wird. Selbst wenn ich das nur auf meine alte Dienststelle beziehe und sehr konservativ hochskaliere, ist das einfach erschreckend, wie viel Personentage da ungenutzt und nicht nutzbar draufgehen.

Einheitlichkeit und Normung gehe ich auch nur teils mit. Für viele Ausbildungen sicherlich notwendig. Dort, wo aber eine AAP sinnvoll erscheinen kann, meiner Meinung nach nicht immer notwendig. Jede Dienststelle hat am Ende wieder ihre Besonderheiten, eigene Prozesse und Tools, eigene Geschäftsordnungen, eigene Umsetzung von Regelungen, usw. usf. Um auf meinem Dienstposten zurechtzukommen und zeitnah effizient arbeiten zu können, bleibe ich daher dabei, dass es zielführender und sinnvoller wäre, direkt dort einzusteigen, mitzuarbeiten und vor Ort ausgebildet zu werden, statt über Monate an externen Einrichtungen zu verweilen.

Und das sind die Fälle, in denen eben auch Reservisten davon profitieren würden, wenn nicht mehr alles als Lehrgang an Schulen (und dort eben auch mit begrenzten Kapazitäten) stattfinden würde, sondern mehr wie früher direkt am Arbeitsplatz passieren könnte.

Das soll nicht heißen, dass ich es als schwarz/weiß sehe und ich verstehe insbesondere auch F_Ks vorgebrachten Punkt. Ich fände es aber begrüßenswert, wenn man hier im großen Stil mal kritisch jede "verschulte" ATN infrage stellen und neu denken würde. Ohne das wird man sich sonst auch weiterhin schwer tun, genug geeignete und auf dem Papier ausgebildete Reservisten zu haben.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: FlaRak31 am 11. August 2025, 16:12:03
Frage:
Wenn ich in der ROA oder RFA Ausbildung den Unterricht von zu Hause am PC mitverfolge, ist das dann Freizeit oder DVAG oder auch RDL?
Ich habe die Möglichkeit des Tele-Lernens bis jetzt als großen Fortschritt verstanden, um Kilometer- und Unterbringungskosten zu vermeiden und die Freizeit des Lernenden zu schonen.
Das wäre doch ein gewichtiger Pluspunkt der zentralen Ausbildung, wenn nur eine Person viele viele Schüler/Studenten ortsunabhängig unterrichten kann und diese (sofern sie in den Einheiten gerade aktiv sind) ihr neues Wissen gleich einbringen, vertiefen und verfestigen können (quasi die Fortführung als AAP) und somit sogar auch noch einen Wissentransfer in die Fläche ermöglichen, wenn die Themen in der Einheit weiter gedacht und diskutiert werden können.

Das sollte BAPers doch auch gut finden und mehr Seiteneinsteiger und Aufsteiger gut und günstig qualifizieren, anstatt sich wie im Post von PzPiKp360 zu verhalten und ROA's in Sackgassen zu manövrieren.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 11. August 2025, 16:48:24
Ach Jungs,

Wehrrecht gehört halt zur Laufbahnausbildung dazu, wie VorgV und "sowas".

Ist aber NICHT der Kern der Inf Ausbildung - beim BrigBefehl geht es auch nicht darum, den RO zu befähigen, daran mitzuarbieten - sondern im den Blick auf das "große Ganze" zu vermitteln - scheint nicht immer zu funktionieren.

Worum es mir geht:
- Leitung / Durchführung eines (Schul-) Schießens - geht nur praktisch
- Durchführung Gefechtsschießen
- Grp / Zg im Angriff / Verteidigung / Verzögerung ... ist eben keine Theorie.

Offensichtlich sind die Erfahrungen hier sehr unterschiedlich - mir hat man gesagt "Na, und .. wenn da steht für "Res nicht geöffnet", ignorieren, wir fordern den Lehrgang dann mit Begründung an - kein Problem.

Eine stichhaltige Begründung muss es natürlich geben.

Mann MUSS halt SELBER den Drang haben, vom TrT unterstützt werden, und dann auch auf die mehrwöchigen Lehrgänge gehen - geht alles.
Kenne einen RO (gut, Berufsresi), der ist als OTL besser ausgebildet als viele aktive Soldaten (eben in 2, 3 Verwendungen).

Ich habe auf diesen Lehrgängen viel gelernt - und "mein" TrT hätte dies mangels Material und Personal auch NICHT leisten können (eben weil andere Ebene - ein XXX Kommando kann halt "nicht" einfach einen Zg Fuchs zur AAP vor die Tür stellen, dass funktioniert nicht ...)
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: MikeKiloSierra am 11. August 2025, 23:05:19
Zitat von: dunstig am 11. August 2025, 15:43:17Einheitlichkeit und Normung gehe ich auch nur teils mit. Für viele Ausbildungen sicherlich notwendig. Dort, wo aber eine AAP sinnvoll erscheinen kann, meiner Meinung nach nicht immer notwendig. Jede Dienststelle hat am Ende wieder ihre Besonderheiten, eigene Prozesse und Tools, eigene Geschäftsordnungen, eigene Umsetzung von Regelungen, usw. usf. Um auf meinem Dienstposten zurechtzukommen und zeitnah effizient arbeiten zu können, bleibe ich daher dabei, dass es zielführender und sinnvoller wäre, direkt dort einzusteigen, mitzuarbeiten und vor Ort ausgebildet zu werden, statt über Monate an externen Einrichtungen zu verweilen.

Und das sind die Fälle, in denen eben auch Reservisten davon profitieren würden, wenn nicht mehr alles als Lehrgang an Schulen (und dort eben auch mit begrenzten Kapazitäten) stattfinden würde, sondern mehr wie früher direkt am Arbeitsplatz passieren könnte.

Da gehe ich voll MIT. Gerade fuer Resi Offz im Hsch kann man GrFhr und ZgFhr als AAP ausbilden.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: dieAlten am 12. August 2025, 10:28:10
Vielleicht mal Kern-Prioritäten setzen und Persomal militärisch ausbilden für den Kampf, das scharfe Gefecht - und sich über die etwaigen Fronteinsätze klar werden, welche Konsequenzen das hat. Berichte aus Polen über Verteidigung des Landes zeigen ein klares Bild auf: Männer und Frauen üben gemeinsam und teilen sich auch die Stuben, in den etwaigen Fronteinsätzen wird das auch nicht anders sein und da auf engsten Räumen. (Getrennte WC und Duschen gibts da auch nicht....

(Also Anmerkungen hier über Lehrgänge und viel über Recht-Theoriewissen haben wohl im scharfen Gefecht kaum einen Wert, da gehts wohl eher darum bei Zug-Führer, wie erklär ich meinen Soldaten die Verteidigung/Angriff und du kannst dabei sterben, schwer verletzt werden....)


ZitatDer ukrainische Personalmangel wird durch die Überlegenheit der russischen Drohnenkriegsführung ebenfalls schlimmer: Es ist schwierig, verwundete Soldaten von der Frontlinie zu evakuieren oder sie abzulösen. Teilweise sind Soldaten 200 Tage oder länger an vorderster Front und können nicht rotiert werden, weil die Gefahr von Drohnenangriffen so groß ist. Dadurch kann auch nicht genug neues Personal an die Front geschickt werden.

https://www.tagesspiegel.de/internationales/militarexperte-nach-ukraine-frontbesuch-die-besten-soldaten-sind-entweder-tot-verwundet-oder-gefangen-14129063.html

Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 12. August 2025, 12:15:53
@ MKS:

Verständnisfrage:

Wenn es NICHT mal gelingt, (einfachste) Tätigkeiten Einzelschütze (Sichere Handhabung Handwaffe) beim HSch zu vermitteln (zumindest in der Breite), wie soll es dort gelingen, komplexe Tätigkeiten wie GrpFhr / ZgFhr in AAP zu vermitteln?

Sollen dass die "Dienstgrade" machen, die sich schon mit Handwaffen blamieren?

Einfach mal die Vorschriften lesen, welchen Ausbildungsumfang die Schulen für diese solche Tätigkeiten vorsehen (Jägerfeldwebel einige Monate), und dann überlegen, wie dass im HSch in RDL / DVag über welchen Zeitraum abgebildet werden soll ...
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: panzerjaeger am 12. August 2025, 13:30:23
ZitatWenn es NICHT mal gelingt, (einfachste) Tätigkeiten Einzelschütze (Sichere Handhabung Handwaffe) beim HSch zu vermitteln (zumindest in der Breite),

Woher kommt diese Erkenntnis?
Zumindest ich habe das bei der HschKp Berlin deutlich anders erlebt, mit sehr qualifizierten Ausbildern, die dem was ich z.B. an der USLw in Appen kennengelernt habe in nichts nachstanden.

Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: F_K am 12. August 2025, 13:47:06
@ Panzerjäger:

Ja, individuelle Erfahrungen unterscheiden sich natürlich - ich war einmal Leitender beim NSAK Schießen Ausbildung HSch (und warum war ich Leitender? Weil die Hsch Kp (ein Regiment), für ein paar Schiessbahnen nicht genug Funktioner stellen konnte - also qualifiziertes Personal für die Ausbildung FEHLTE, obwohl da nur 50 Soldaten vor Ort waren und kein Regiment), meine Ausbilder waren super, keine Frage - die Vorausbildung der Soldaten war nicht gut bis schlecht.

Letztens Leitender bei einem NSAK Schießen für Res, "ausgewähltes" NSAK implementierte Res, Ausbilder wieder super - 50 % der Reservisten wiesen erhebliche Mängel auf (Beginnend mit Waffenhandhabung - ein paar Mal fielen Patronen beim "Durchladen Pistole" in den "Sand" - weil die Waffe schon fertiggeladen war - keine Sicherheit im Umgang mit der Waffe, ca. 40 % haben die Bedingungen für Bronze nicht erreicht - Schussbild wie "Schrotflinte".).

Die Tatsache, dass es einzelne, engagierte Res (hier Ausbilder) gibt, die gut ausgebildet sind, ist ja unbestritten -- es geht mir um den Durchschnitt der Soldaten.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: D1987 am 12. August 2025, 15:22:24
Aber ehrlicherweise - Ich sehe das bei mir selbst. Wenn ich jede Woche die Pistole in der Hand habe und ordentlich Messing erwärme, dann werde ich besser. Wenn ich einen Monat nicht war, ist die erste Packung Mun quasi für die Tonne. Je größer die Distanz zum letzten Mal, desto schlimmer. Man verliert  einfach viel Kompetenz hierbei, daher schon verständlich, dass die Res alle schlecht schießen.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: xnos am 12. August 2025, 15:25:18
@ F_K - jetzt komme ich doch noch einmal zu einer längeren Antwort:

Es müssten ,,nur" die wesentlichen Inhalte des Wehrrechts vermittelt werden - SG, WStG, VorgV und WDO (Anmerkung: Die Aufzählung gerne ergänzen).
Das auch wiederholt in den Präsenzphasen, ABER vor allem im Eigenstudium bzw. während der Telephasen durch Hausaufgaben, die dann vor Ort besprochen werden. So ließe sich eine Menge Zeit einsparen und anderweitig nutzen.
Und das generell mit allen Inhalten, denn auch die 45-minütigen Video-Einheiten erachte ich als eher nicht gewinnbringend und wenn dann auch noch die Technik streikt, dann... naja. Natürlich müsste dann genügend Material zur Wissensaneignung zur Verfügung stehen!

Zu den Wehrrecht-Blöcken: Manche Seminare fingen durch die Rechtslehrkraft damit an, dass der Inhalt der nächsten Stunden nicht gebraucht werde. Da hat es mich nicht verwundert, dass manche nebenbei am Handy waren, für den Zivilberuf am PC gearbeitet oder einfach abgeschaltet hatten.

Kurze Frage: Arbeiten Teilnehmer eines Gruppen- oder Zugführerlehrgangs auch an einem Brigadebefehl, um einen Einblick in das ,,große Ganze" zu erhalten? Kann ich mir nicht vorstellen, immerhin soll doch stets nur ein Schwerpunkt gebildet werden! ;)

Schlimmer daran war eher, dass sich manche Neckermänner richtig in das Thema reingesteigert hatten und mehr Input dieser Art haben wollten. Da äußerte ich auch, dass das nicht einmal im Ansatz deren Tätigkeitsbereich sein werde - ein kurzer Einblick in das Thema genüge und dann bitte für uns auf das Wesentliche zurück.

Zitat von: F_K am 11. August 2025, 16:48:24Worum es mir geht:
- Leitung / Durchführung eines (Schul-) Schießens - geht nur praktisch
- Durchführung Gefechtsschießen
- Grp / Zg im Angriff / Verteidigung / Verzögerung ... ist eben keine Theorie.

Ja! Gerne sowas! Und viel davon!
Aber das war leider - zumindest in den von mir besuchten Modulen - nicht der Fall.

So bleibt für mich folgendes Resümee:

Die ROA-Ausbildung, so wie sie aktuell ist, mit vielen Inhalten ohne wesentliche Inhalte hat zwar auch Spaß gebracht und gelernt wurde ja etwas(!), aber der Eindruck, dass Steuergeld mehr oder weniger ,,verschwendet" wurde, der ist halt da.

Dazu dann noch in meinem Fall ein Beorderungstruppenteil, durch den nichts ausgebildet werden kann und von dem ich zu hören bekommen habe, dass sie mich gar nicht wollten und dass es gar keinen Bedarf gebe.
Das wurde auch deutlich, als ich knapp drei Wochen vor Ort war und es hinsichtlich ,,meines Dienstpostens" nichts zu tun gab. Und das ist auch weiterhin der Status - daher keine Übung vor Ort möglich.

Eine Umbeorderung zum Heimatschutz scheitert aktuell daran, weil der RO auf Papier zu nichts befähigt ist. Und BAPersBw verweigerte die Teilnahme am Gruppen- bzw. Zugführerlehrgang (Res), wodurch eine ,,Befähigungs-Lücke" zumindest in Teilen hätte geschlossen werden können. Das nenne ich mal: Sackgassen-Niveau.
Und glaube mir lieber F_K, es ging schon sehr viel Zeit drauf für Mails und Telefonate.

Die ROA-Ausbildung kann ich daher nur dann empfehlen, wenn nicht mit einem höheren vorläufigen Dienstgrad eingestiegen wird, weil dann mehr Ausbildung möglich ist,
ODER als RO-SE nur dann, wenn einem das Tätigkeitsfeld UND der Beorderungstruppenteil zusagt - vielleicht hierzu vorab eine ,,Kennenlern-DVag" arrangieren, um das besser abschätzen zu können.
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: dunstig am 12. August 2025, 16:00:01
Zitat von: F_K am 12. August 2025, 13:47:06Letztens Leitender bei einem NSAK Schießen für Res, "ausgewähltes" NSAK implementierte Res, Ausbilder wieder super - 50 % der Reservisten wiesen erhebliche Mängel auf (Beginnend mit Waffenhandhabung - ein paar Mal fielen Patronen beim "Durchladen Pistole" in den "Sand" - weil die Waffe schon fertiggeladen war - keine Sicherheit im Umgang mit der Waffe, ca. 40 % haben die Bedingungen für Bronze nicht erreicht - Schussbild wie "Schrotflinte".).
Das wird jetzt langsam arg OT, aber ich war ja auch als nSAK Ausbilder tätig und das von dir beschriebene klingt nach allen aktiven Einheiten bei denen ich unterstützt habe, bei denen Schießen lediglich einmal im Jahr für die Erfüllung IGF absolviert wurde. Vielleicht nicht ganz so drastisch was die prozentualen Anteile anging und es war auch ein bisschen Vorwissen da, auf dem dann aufgebaut werden konnte, aber abseits der grünen Vernwendungen würde ich mir nicht allzu viele Illusionen machen, dass das bei der aktiven Truppe querschnittlich so viel besser aussieht ;)
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: MikeKiloSierra am 16. August 2025, 13:28:35
Zitat von: xnos am 12. August 2025, 15:25:18Und BAPersBw verweigerte die Teilnahme am Gruppen- bzw. Zugführerlehrgang (Res), wodurch eine ,,Befähigungs-Lücke" zumindest in Teilen hätte geschlossen werden können. Das nenne ich mal: Sackgassen-Niveau.

Kannst Du nicht die EinsOffz ATN machen? Die kann man nämlich durch AAP erwerben.

Ich konnte als 26.4er die EinsOffz AAP machen, auf einem S3 Spiegel-DP in der Truppenreserve in einem aktiven Verband. BAPers war das ganz entspannt mit. Nun lasse Ich mich auf einen EinsOffz DP in einer HschKp umbeordern.

Anscheinend geht sowas.     
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: doc. am 16. August 2025, 14:07:28
Zitat von: MikeKiloSierra am 16. August 2025, 13:28:35Nun lasse Ich mich auf einen EinsOffz DP in einer HschKp umbeordern.

Anscheinend geht sowas.     

Ja - das bestreitet bestimmt auch niemand. Aber - aus eigener Erfahrung - was machst Du dann da? Natürlich kannst Du im Übungsbetrieb alles mögliche machen - aber Du *kannst* keinen Zug taktisch führen, ganz zu schweigen von einer Kompanie und schon bei den Dingen die F_K aufgezählt hat wird's kritisch, z.B. beim Leiten von Schießen. Aufgrund Deines DG setzt man das voraus und wenn alles gut geht, dann mag das mit einer Einweisung und 2, 3 mal mitlaufen gehen. Aber was, wenn mal wirklich was schiefläuft? Ich würde diese Verantwortung ohne vernünftige Ausbildung nicht tragen wollen.

Ganz davon abgesehen - welcher Offz-DP in einer HSchKp ist nur mit der Qualifikation EinsOffz hinterlegt? KEO?
Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: xnos am 16. August 2025, 15:25:28
Mehr als KEO ist da wohl nicht drin. Nach meinem Wissen wird für diese ,,Tätigkeit" keine weitere Ausbildung über die ROA-Ausbildung benötigt - stellvertretend eine Vernehmung durchführen, das ist dann machbar.

Titel: Antw:ROA mit 54
Beitrag von: xnos am 16. August 2025, 15:27:52
Ergänzend - grad (wieder-)gefunden:

https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php?topic=69835.0