Grüßt euch!
Zum aufschließen meines Themas von vor zwei Wochen: Meine Bewerbungsunterlagen sind mittlerweile angekommen ausgefüllt und bereit abgeschickt zu werden.
Außerdem möchte ich noch den Punkt anhängen, das Ich nicht wusste ob Ich hier posten solle oder im Bereich "Allgemein" - sorry also schon mal im Voraus :)
Nun zu meiner Sache:
Nachdem Ich die Bewerbung und Alle anderen Unterlagen ausgefüllt hatte, habe Ich das grübeln bekommen und würde gerne persönliche Meinungen und Eindrücke bekommen.
Die Frage die Mir im Kopf schwirrte (und es immer noch tut): Lieber Feldwebel Fachdienst oder doch Offizier mit Studium (Natürlich Truppendienst)?
Ich versuche meine Gedankengänge und Vorstellung mal "ordentlich" darzustellen.
Wer bin Ich und Was habe Ich?
Ich bin 20 Jahre, ich habe 2 Ausbildungen (Technischer Assistent Informatik (2,3), Fachinformatiker Systemintegration Note: 2,5); Fachabitur (2,3); Feldwebeleignung (T2) im Februar 2020 erhalten.
Ich habe schon mehrere Stellen angeboten bekommen die mir nicht wirklich zugesagt haben (Ort, Lage).
Was möchte Ich (Wichtigkeit von oben nach unten)?
- Eine Tätigkeit im Bereich IT-Administration - Weitverkehr / Lokale Netzwerke, Geoinformationsdienst.
- Arbeit am Gerät
- Ich möchte Studieren. (IT-Sicherheit, Cyber-Secruity, Technische Informatik, Geografie)
- Nach Möglichkeit Berufssoldat werden.
- Standortsicherheit
Vielleicht stellt sich die Frage Wie ich auf einmal dazu komme mich als Offizier zu bewerben?
Dazu springe Ich zurück zu meinem ersten Beratungsgespräch im Oktober 2019 - in der mir der nette Stabsfeldwebel erzählt hat das der Feldwebel Fachdienst üblicherweise derjenige der die "Arbeit" am Gerät vornimmt während der Offizier derjenige ist der alles Plant, Verwaltet etc. etc. Natürlich habe Ich dann für den Feldwebel entschieden, weil es mir wichtig war bspw. selbst Verantwortung zu übernehmen Netzwerke aufzubauen und einzurichten. Der Herr hatte leider nicht soviel Ahnung von der Materie IT - das hatte Er mir auch direkt am Anfang gesagt, daher haben wir mehr über die Hauptbeschäftigung - das Soldat sein gesprochen. Durch das Forum habe ich dann, aber auch in anderen Threads gesehen, das auch Offiziere direkt "am Gerät" sein können - natürlich dann, aber auch Büro
Feldwebeleignung habe Ich dann 02.2020 in Berlin erhalten, mir wurden sofort Stellen vorgeschlagen, vielleicht kann sich ja noch Jemand an meinen alten Thread ^erinnern^ =)
Im Sommer habe ich mit dem Vater meiner jetzigen Freundin gesprochen der damals Bootsmann bei der Marine war - er empfahl mir mich als Offizier zu bewerben und das maximale aus meinen Möglichkeiten "rauszuholen". Ich habe auch davor schon darüber nachgedacht Mich "einfach mal" zu bewerben um mir die Möglichkeit offen zu halten doch als Offizier einzusteigen - natürlich möglichst mit Studium. Nun. Hier bin Ich nun. Realität hat mich eingeholt.
Meine bisherigen "ausgemalten" Szenarien sind:
-Feldwebel Fachdienst - Einstieg als Stabsunteroffizier (weil Berufsausbildung) - 12 Jahre dienen, Möglichst viele Weiterbildungen absolvieren, den BFD in Anspruch nehmen und dann ein Ziviles Studium absolvieren.
-Feldwebel Fachdienst - Einstieg gleich wie Nr.1 - 12 Jahre dienen, Weiterbildungen absolvieren und es versuchen während der Zeit als Berufssoldat und eventuell auch in die Fachdienstoffiziers-Laufbahn aufzusteigen.
-Offizier Truppendienst - Einstieg OA - Studieren (MINT) "möglichst Erfolgreich ^^" - dann Berufssoldat oder Zivil mein bereits vollendetes Studium nutzen
Es mir klar das man nicht einfach "wird" es verlangt ziemlich Viel, deshalb ist es Mir wichtig auch zu wissen was Ich genau will und mich darauf zu fokussieren und das Beste zu geben.
Mir ist ebenfalls klar das Ich keine Offizierseignung habe und es daher bisher nur der Feldwebel für Mich in Frage kommt. Trotzdem würde Ich gerne eure Meinung hören. Ich hoffe das einige von Euch mir bei meiner Entscheidung helfen können.
Sollte mir noch was Einfallen, füge Ich es einfach als Antwort hinzu.
(sorry falls Ich irgendwas falsch verstanden/geschrieben habe)
Zitat von: Justicey0 am 13. November 2020, 00:58:56
Im Sommer habe ich mit dem Vater meiner jetzigen Freundin gesprochen der damals Bootsmann bei der Marine war - er empfahl mir mich als Offizier zu bewerben und das maximale aus meinen Möglichkeiten "rauszuholen".
Bootsleute bei der Marine sind sehr weise Männer und Frauen, deshalb hören Sie auf den Rat und versuchen Sie das bestmögliche für sich heraus zu hohlen.
Ansonsten könnten Sie es irgendwann bereuen.
Zitat von: Justicey0 am 13. November 2020, 00:58:56
Ich habe schon mehrere Stellen angeboten bekommen die mir nicht wirklich zugesagt haben (Ort, Lage).
Wenn ich das aber wiederum lese, stellt sich mir gleich wieder die Frage, ist die
Bundeswehr wirklich was für Sie?
Standortsicherheit und Offizier / BS?
ZitatIch habe schon mehrere Stellen angeboten bekommen die mir nicht wirklich zugesagt haben (Ort, Lage).
Wollen Sie Karriere machen? Dann sollten Sie nicht wählerisch in Bezug auf Ort und Lage sein.... ::)
Sie sollten sich die Frage stellen, ob Karriere oder Standortsicherheit, den beides geht bei der BW sehr schlecht.
Offz Trp Dienst geht immer einher mit vielen Dienststellen. (Bei Karriere wunsch)
Fd Fw ist es wahrscheinlicher, das Sie immer am gleichen Standort bleiben.
Zitat von: BulleMölders am 13. November 2020, 08:08:41
Zitat von: Justicey0 am 13. November 2020, 00:58:56
Im Sommer habe ich mit dem Vater meiner jetzigen Freundin gesprochen der damals Bootsmann bei der Marine war - er empfahl mir mich als Offizier zu bewerben und das maximale aus meinen Möglichkeiten "rauszuholen".
Bootsleute bei der Marine sind sehr weise Männer und Frauen, deshalb hören Sie auf den Rat und versuchen Sie das bestmögliche für sich heraus zu hohlen.
Ansonsten könnten Sie es irgendwann bereuen.
Zitat von: Justicey0 am 13. November 2020, 00:58:56
Ich habe schon mehrere Stellen angeboten bekommen die mir nicht wirklich zugesagt haben (Ort, Lage).
Wenn ich das aber wiederum lese, stellt sich mir gleich wieder die Frage, ist die Bundeswehr wirklich was für Sie?
Bootsleute bei der Marine sind halt nicht ganz so eingeschränkt in Sachen "Ort, Lage".
Long Story short - Standortsicherheit und "Karriere machen" bzw "das meiste rausholen" schließen einander beinahe aus. Sinnieren Sie mal ne Runde über die Stichworte "Versetzung, Lehrgänge, Auslandseinsatz, Auslandsdienstposten" und dann treffen Sie in Ruhe Ihre Entscheidungen - je nachdem wie ernst das mit der Freundin ist, sind Sie nicht verkehrt beraten, sie in Ihre Überlegungen aktiv mit einzubeziehen. Rächt sich sonst manchmal im Nachhinein.
Zitat von: Justicey0 am 13. November 2020, 00:58:56
-Offizier Truppendienst - Einstieg OA - Studieren (MINT) "möglichst Erfolgreich ^^" - dann Berufssoldat oder Zivil mein bereits vollendetes Studium nutzen
Wenn du den Punkt Standortsicherheit streichen könntest und am besten das Thema Freundin auch, dann könntest du dich auf die Laufbahn Offizier Truppendienst konzentrieren.
Wenn du dich ins Studium richtig rein kniest und sehr gute Leistungen erzielst, besteht die Möglichkeit auf einen Masterabschluss. Der könnte unter anderem die Chancen auf BS erhöhen.
Gibt es eigentlich noch die Möglichkeit als Berufsoffizieranwärter eingestellt zu werden?
Master ist der Regelstudienabschluss und hat daher eher wenig mit den gezeigten Leistungen im Bachelor zu tun.
Da ihn somit quasi jeder macht, bringt es letztendlich auch keinen großen Vorteil bei der Auswahl zum BS.
Im technischen Bereich mit MINT Abschluss ist die Konkurrenz allerdings auch nicht allzu groß, was die BS Auswahl angeht. ;)
Setzt aber alles entsprechende räumliche Flexibilität voraus. Und genau das ist ja hier der Konflikt.
Zitat
Gibt es eigentlich noch die Möglichkeit als Berufsoffizieranwärter eingestellt zu werden?
Ja, wenn a) in dem Werdegang Bedarfe durch den Bedarfsträger geäußert wurden und b), wenn man zu den leistungsstärksten 10% der Bewerber gehört.
Also wenn du Offizier werden würdest bliebe dir mangels Abitur nur der Studiengang "Technische Informatik und Kommunikationstechnik" an der Universität der Bundeswehr München.
Wie ich von einigen Kameraden gehört hab sieht es bei manchen Verwendungen mit der Standortsicherheit selbst als Offizier relativ gut aus, da man die Fachkompetenz z.B. als Programmierer braucht.
Aber da bin ich nicht der Experte, ich hab keine Technische Verwendung, kann aber zum Studiengang einiges erzählen.
Hallo!
Erstmal ein Danke für die reichlichen Antworten.
Zur Aufklärung: Standortsicherheit - damit meinte ich den Dienstposten nicht Alle 1-2 Jahre den Dienstposten zu wechseln. Wie Ich sehe ist das aber eine Voraussetzung. Noch zum anfügen: Ich weiß das die Bundeswehr Deutschlandweit ihre Stellen besetzt und bin damit auch nicht "nicht" einverstanden. Zum Thema Auslandseinsatz stehe ich nicht wirklich abgeneigt, Ich würde gerne mal die Erfahrung machen wollen.
Momentan ergibt sich das Bild das ich möglichst mein Maximum herausholen sollte. Nun habe ich zum IT-Offizier eine Frage - beschäftigt dieser sich mehr um Planung und Verwaltung? Oder ist dieser auch "Am Gerät" (so sagen Ich und mein Arbeitskollege das immer ^^)?
Zum Thema Studiengang, Ich wusste schon von der Karriereberaterin, dass Mir durch das Fachabitur eigentlich nur Technische Informatik und Kommunikationstechnik "übrig" (für meine Wünsche) bliebe.
Unterscheidet sich dieser überhaupt von den "Abitur" Studiengängen im Bereich Informatik?
Noch mal zum Anfügen: Standortsicherheit als "low-priority" (Deswegen auch ganz Unten) sehen. Es ist für mich nicht das wichtigste, Ich sah es nur beim Feldwebel Fachdienst als Vorteil.
Wenn Du Offizier werden willst, musst Du Dich entsprechend bewerben - viel Erfolg.
Option 1 und 2 kannst Du ja schon machen - willst aber derzeit wegen Standort nicht?! - und sagst dann, Standort wäre nicht wichtig?
Mal ein wenig platt und pauschal als mögliches Beispiel für (Technischer) Offizier und Standortsicherheit bei der Luftwaffe und damit die Masse des Personals am Standort:
- 1 Jahr Grundausbildung und Offizierschule
- 4 Jahre technisches Studium in München
- 7 Jahre Verwendung in Manching
Die Verwendung in Manching beinhaltet vereinfacht in Zusammenarbeit mit Airbus die Programmierung der Software für die Luftfahrzeuge der Luftwaffe. Inkl. Zulassung, Qualitätssicherung, Simulatortests, etc. Für den Eurofighter gibts da auch noch Leute, die ausschließlich die Hardware betreuen, aber ich will nicht zu sehr ins Detail gehen.
Da fachlich sehr speziell, wird von uns auch niemand versetzt und wir haben mehr oder weniger eine Standortgarantie. Die gesamten 13 Jahre haben sich viele von uns nicht nördlicher als Ingolstadt aufgehalten.
Wird man dann jedoch BS, dann gehts auf Grund der geforderten Verwendungsbreite direkt los mit bundesweiten Veränderungen. Macht ja auch Sinn. Als Chef und je höher der Dienstgrad ist man weniger Spezialist und mehr Generalist. Dabei hilft natürlich ein möglichst vollumfänglicher Kenntnisstand über viele Bereiche der Bundeswehr.
@F_K
Mir wurde bisher der FlugabwehrraketenFeldwebel Patriot und der EloKa vorgeschlagen. (Meine Umgebung, habe aber Abgelehnt weil ich mich da nicht "sehe").
Im August wurden mir ITfw Stellen in Cham, Staffelsee, Euskirchen vorgeschlagen, habe Ich nicht angenommen, weil Ich da schon mit den Gedanken Offizierbewerbung gespielt habe und Ich wollte nicht unbedingt eine Stelle im Voraus besetzen bei der Ich mir Unsicher bin - da sie vielleicht jemand anderes haben möchte.
Ich habe mich vermutlich etwas ungünstig ausgedrückt, war auch schon spät. Ich weiß das Bundeswehr auch Bundesweit bedeutet, damit habe Ich mich arrangiert.
@dunstig Danke für dein Einblick das hilft mir bei meiner Meinungsbildung.
Was ich dazu fragen wollen würde, gibt es denn auch Offiziere die !bspw.! in einem Rechenzentrum eingesetzt werden und dort Administrieren/Aufbauen/Einbinden ?
Wäre jetzt das erste konkrete Beispiel was mir Einfallen würde, genau das würde ich nämlich machen wollen. Weniger den Programmierungsteil - mehr etwas mit Netzwerk/Infratruktur
ZitatFlugabwehrraketenFeldwebel Patriot
Das wäre eine hohe StO-Sicherheit gewesen, denn es gibt nur wenige StO.
ZitatWas ich dazu fragen wollen würde, gibt es denn auch Offiziere die !bspw.! in einem Rechenzentrum eingesetzt werden und dort Administrieren/Aufbauen/Einbinden ?
Selbst wenn es die gibt: keiner weiß, wo du in 6 Jahren hinkommen wirst, welche Stellen es dann gibt und welche frei sind.
Löse dich von dem kleindetaillierten Denken, sonst verbaust du dir alles.
Ich bin kein Experte und hab nur relativ wenige solcher Einheiten gesehen, aber im IT Bereich ist man bis auf wenige Ausnahmen (wie an unserer Dienststelle) als Offizier eher nicht rein fachlich eingesetzt. Gerade im Bereich der Netzwerke und Administration sind das doch mit Masse Feldwebel. Der Offizier ist da höchstens Vorgesetzter und koordiniert die Arbeit.
Ansonsten kann ich das von Ralf gesagte nur unterstreichen.
@Ralf
Wurde mir auch gesagt, mir haben die Weiterbildungen und die Aufgaben nicht zugesagt. Und w.G. möchte ich vorallem in eine Tätigkeit von der Ich weiß, dass Sie mir Spaß macht.
Ich übertreibe jetzt mal, Ich möchte mich nicht zum "Dienst" zwingen.
Ansonsten Danke für den Rat, werde Ich mir zu Herzen nehmen.
@Dunstig
Ja das ist das was ich schon vermutet habe. Trotzdem danke für dein Einblick. Vielleicht kommt ja jemand aus dem Bereich und kann davon mal "berichten".
Zitat von: Justicey0 am 13. November 2020, 14:30:49
Zum Thema Studiengang, Ich wusste schon von der Karriereberaterin, dass Mir durch das Fachabitur eigentlich nur Technische Informatik und Kommunikationstechnik "übrig" (für meine Wünsche) bliebe.
Unterscheidet sich dieser überhaupt von den "Abitur" Studiengängen im Bereich Informatik?
Ja sogar ganz erheblich.
Man kann nach den ersten 4 Trimestern eine Richtung wählen und hat dann mehr mit Informatik zu tun oder mehr mit Elektrotechnik (Kommunikationstechnik).
Außerdem gibt es Praktika in der Vorlesungsfreien Zeit (18 Wochen im Bachelor), manche Vorlesungen erfordern Praktika (Laborarbeit) um sie zu bestehen und man darf Klausuren nicht schieben und es gibt kein Fortschrittsschema wie bei den anderen Studiengänge.
Auch ist es nicht leicht nur weil es ein FH Studiengang ist.