Hallo,
Bei meinen Recherchen bezüglich einer Karriere als Pilot bei der Bundeswehr, bevorzugt Strahlflugzeugführer, habe ich mir die Frage gestellt, ob es möglich ist, auch ohne Studium (Aeronautical Engineering) die Offizierslaufbahn einzuschlagen?
Welche Voraussetzungen sind dafür nötig?
Grundlage der Information ist folgender Artikel, in dem von drei Wegen zum Jetpiloten gesprochen wird:
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/luftwaffe/aktuelles/vom-schreiner-zum-eurofighter-piloten-1882448
Vielen Dank für kommende Antworten!
Hierzu wird Ralf bestimmt mehr sagen können, aber Abweichungen vom regulären Weg gibt es in der Regel nur, wenn die fliegerischen Tests überdurchschnittlich gut und vielversprechend sind.
Danke für deine Antwort. Ich weiß, dass das Thema hier schon einmal behandelt wurde, aber wie ich von einem ehemaligen Tornado Piloten erfahren habe, wechseln die Regularien ständig...
Hintergrund ist, dass ich mit meinen 24 Jahren selbst bei einer Eignung für Jets das Cockpit wohl erst als Rentner betrete, wenn noch die Studienzeit dazu kommt...
Das Alter spielt doch überhaupt keine Rolle, solange man geeignet ist. Wir haben hier bei uns an der Dienststelle auch zwei Offiziere, die originär MB bzw. ET studiert haben und als LfzTOffz eingesetzt wurden, bevor sie sich als Pilot beworben haben und übernommen wurden. Die sind beide knapp über 30 und starten erst im Laufe des Jahres mit ihrer fliegerischen Ausbildung. Einer unserer Operateure direkt vor Ort ist auch diesen Weg gegangen und fliegt immer noch mit Ü40. Unser WSO ist selbst Ü50 noch geflogen, bevor er entschieden hat, uns nur noch beratend, aber nicht mehr im Rahmen der Flugerprobung zur Seite zu stehen.
Schaue ich mir dann die Studiendauer von 4,5 Jahren inkl. der fliegerischen Ausbildung an, wüsste ich jetzt nicht, warum du nah am Rentenalter sein solltest?
Und deswegen erneut: Warum sollte man dir bei mittelmäßiger fliegerischer Eignung ein Abweichen von der Regelausbildung ermöglichen, wenn es auch andere genauso gute geeignete Kandidaten gibt, die den Regelweg gehen wollen? Abweichen wird man davon nur, wenn du entsprechend außergewöhnliche Performance in den Tests ablieferst, dass die Bundeswehr dies als lohnenswert erachtet.
Aber wie gesagt, das ist meine Laienmeinung aus Sicht der Lfz-Entwicklung mit gewissen Berührungspunkten zur Fliegerei. Unsere Personaler können den Sachverhalt mit Sicherheit besser und ausführlicher darstellen und dürfen mich natürlich auch gerne korrigieren. ;)
Es gibt eine kleine Quote für KpfFlzFhr als OATrD, die ohne Studium eingestellt werden, diese werden als SaZ 16 eingestellt, Laufbahnperspektive A11. Eine über Durchschnitt liegende Flg Eignung ist hier handlungsleitend (oder aber keine Studieneignung). Als OATrD mit Studium erfolgt eine BOA-Zusage, Laufbahnperspektive A14.
Mann kann auch den Weg des OAMilFD wählen, der ist auch ohne Studium und mit Beförderung zum Leutnant erfolgt die Übernahme zum BS, Laufbahnperspektive A11.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass mit jungen Jahren eine bessere flg. Eignung gegeben ist. Mit 25 nimmt das alles -wenn auch langsam- schon wieder ab. Deswegen werden auch ungern Bewerber, die älter als 26 sind, genommen, also liegst du da noch voll im Korridor.
@TE: trotzdem musst/solltest du dir genau überlegen, welchen Weg du gehen willst, jung ins Cockpit hin oder her, auch wenn man kein Top Gunner wird, so kann man ohne weiteres als "durchschnittlicher" KpfFlzFhr eine gute Karriere machen.
Vielen Dank für die Info!
Das hört sich nach einer schwierigen Entscheidung an, die man da treffen muss.
Wenn das Fliegen im absoluten Mittelpunkt stehen soll und ich nur solange in der Bundeswehr bleiben möchte, wie ich auch fliegen kann, ist SaZ dann der bessere Weg, wenn man vom finanziellen Aspekt absieht?
Wenn du nur solange bleiben willst, wie du fliegst, kommt ja der BS grds. nicht in Frage.
Aber man wird auch älter und dann ist ein Schreibtisch auch nicht zu verachten (mal von einer sicheren Versorgung ganz abgesehen). Oftmals ist man dann noch Scheinerhalter und fliegt seine Pflichtstunden.
Hallo Ralf,
"Mann kann auch den Weg des OAMilFD wählen, der ist auch ohne Studium und mit Beförderung zum Leutnant erfolgt die Übernahme zum BS, Laufbahnperspektive A11."
Wie genau kann man sich diesen Werdegang vorstellen?
Muss man dazu schon Fw sein oder geht auch einfach ein Laufbahnwechsel? Bsp Mannschaften zu OAMilFD
Danke schon mal für deine Antwort.
Das geht sowohl für Ungediente als auch auch für alle aktiven Soldaten in der Laufbahngruppe der Msch und Unteroffiziere.
Ausbildung siehe Anlage
Hallo Ralf, ich habe in der Kp ebendfalls einen Soldaten der sich für die Laufbahn interessiert jedoch nur die Realschule besitzt. Ist es für ihn dennoch möglich über den OAMilFD diese Laufbahn zugehen ?
Ja, absolut möglch und auch gewollt.