Guten Abend die Damen und Herren,
ich hatte in diesem
https://soldat-und-technik.de/2020/08/bewaffnung/23504/nutzerkreiserweiterung-des-wirkmittel-90-mm-in-der-bundeswehr/
Artikel von Soldat und Technik gelesen, dass das Wirkmittel 90 langfristig an die Heeresaufklärungstruppe ausgegeben werden soll. Da ich demnächst auch den Goldgelben "beitreten" werde, wollte ich fragen ob hier jemand ein bisschen mehr Einsicht in das Thema hat und mir vielleicht erklären kann, inwieweit man sich den Einsatz des Waffensystems in der Aufklärung vorstellen kann.
Soll das Teil in jedem Fennek verladen werden und wozu? Die Bekämpfung von (leicht) gepanzerten Zielen ist mWn nicht gerade Aufgabe der Heeresaufklärung. Oder wird es hier nur als Blende- und Beleuchtungsmittel verstanden?
MfG
CharlieSierra
Panzerabwehr aller Truppen mit dem entsprechenden Wirkmittel der Familie.
Leicht- bzw. Ungepanzerte Ziele werden mit 40 mm HV "beglückt", dies auch unter Schutz.
Alter Grundsatz: "Better to look at it than to look for it"...oder "Haben ist besser als brauchen".
Wenn der Aufklärer kinetisch wirken muss, ist schonmal was schiefgelaufen...dennoch wird mit 40mm, Cal 50 und anderen lustigen Sachen rumgefahren...einfach weil es manchmal nötig sein kann, genauso wie die Fähigkeit zur abgesessenen Panzerabwehr.
Und Heeresaufklärung ist nicht nur die aufgesessene Spähaufklärung mit Fennek. Die machen tatsächlich den geringsten Teil aus, gerade mal eine Kp pro AufklBtl...auch wenn sie sich am wichtigsten/tollsten vorkommen mit ihren Autos, dem Sherry und dem "Reitergeist"...
Da gehört noch ganz viel anderes dazu: LeSpäh, LLAufkl, FeSpäh, technische Aufklärung mit Radar, Luna etc., Feldnachrichten...
Gerade die letztgenannten haben im Einsatz gerne mal ein buntes Potpourri an Waffen dabei weil sie relativ alleine unterwegs sind.
Wie schon gesagt, Panzerabwehr ALLER Truppen, das muss zur Not auch der Geschäftszimmersoldat können.
Und mit Panzerfaust/Wirkmittel90 o.ä. muss man ja nicht immer nur auf gepanzerten Feind wirken...damit kann man auch mal einen Durchbruch in einer Lehmmauer schaffen...hinter dem sich vielleicht zufällig (abgesessener) Feind verschanzt hatte...
Das meiste Zeugs braucht man eh nie. Aber es ist gut wenn man es hat wenn man es braucht.
Vielleicht will man ja ein wenig in alte Zeiten zurück... ;)
Ab 20:00 im Video
Ersetze die eigenen Panzer durch WM 90 ... ;)
https://youtu.be/MAsmSAIrJ9A
200/3, von dem Ansatz bin ich jetzt auch ausgegangen, aber mit diesem Grundsatz "Besser haben und nicht brauchen..." wäre ja quasi alles zu legitimieren. Man könnte so auch ohne weiteres wieder Kampfpanzer in der Aufklärung rechtfertigen.
Dass die Heeresaufklärung weit mehr als nur den aufgesessenen Spähzug umfasst, ist mir bewusst aber,
(1) macht "FENNEK" in einem AufklBtl mit 6 Zügen die deutliche Mehrheit aus und
(2) werden wohl LLaufkl, LeSpäh und insbesondere FeSpäh keine, ich nenne es jetzt mal "Bunkerfaust" (ist der falsche Begriff, ich weiß) mitführen. An die FN hatte ich tatsächlich nicht gedacht.
Großes Dankeschön übrigens für die Antwort, das gilt auch für F_K, ulli und LwPersFw
P.S.: Weiß hier jemand, wann man als OA ohne Studium in der Heeresaufklärung einen Verwendungswunsch (Fennek, leSpäh, FN, Drohne, Radar, etc.) äußern kann? An wen wendet man sich da am besten? Den S1 im Bataillon?
PersFhr und letztendlich wird dies vor dem OL 3 festgelegt bzw. wie auch immer der zukünftig heißt.
Naja- man sollt das haben, was ZWECKMÄßIG ist und den eigentlichen Auftrag nicht gefährdet. Deswegen wäre auch ein Kampfpanzer in der Aufklärung eher nicht sinnvoll.
Im Rahmen LV / BV kann einem ein Fd Pz mal "über den Weg" laufen - Panzerabwehr aller Tr.
... und mit dem Ballistikrechner ist das eine tolle Waffe.