Hallo,
ich möchte versuchen meine Vorstellungen mit der Realität in Einklang bringen und mein Vorwissen ergänzen. Ich werde mich bald für die Offizierslaufbahn bewerben und brüte noch etwas über den Verwendungsreihen. Über manche Tätigkeiten in der Bw erfährt man nur Spärliches und Oberflächliches, so auch über den Operationsdienst der Marine.
Was das Internet verrät ist, dass die OPZ eines Schiffes das taktische Herz bildet (Lagebilderstellung, Informationsverarbeitung und daraus folgende Entscheidungen). So weit, so verinnerlicht.
Ich weiß zwar, dass bei der Marine erst später entschieden wird was die künftige Verwendung sein wird, aber da Operationsdienst wohl mein Erstverwendungswunsch sein wird, werde ich später in Köln dafür argumentieren müssen wieso ich das möchte und warum ich denke, dass mein geistiges Fähigkeitsprofil darauf passt.
Wie ich es verstanden habe sind gefordert:
- lange Aufmerksamkeitsspanne
- abstraktes Denken
- räumliches Denken
- Teamfähigkeit
Ich stelle mir vor, dass diese Kriterien am Zweck der Lagebilderstellung orientiert sind. Ich meine aber zu wissen, dass in einer OPZ auch andere Aufgabenbereiche zu bedienen sind, wie Feuerleitung oder Navigation (ergänzt oder berichtigt, wenn ich etwas Falsches schreibe, es interessiert mich).
Demnach sind die Anforderungsprofile unterschiedlich angelegt. Manche Aufgaben werden von Offizieren wahrgenommen, andere von Bootsleuten oder Gasten. So weit so gut.
Auf wen verteilt sich was? Hier im Forum wird dies bezüglich einiges zu den Bootsleuten genannt. Vielleicht möchte mir jemand erzählen womit er seine Dienstzeit verbringt und wie er sie empfindet?
Ist sie stressig oder mental belastend? Monoton oder arbeitsintensiv? Ich möchte gerne wissen, wovon ich rede wenn ich Operationsdienst sage.
Grds.: Offizieranwärter für die Marine werden entweder als Marineflieger oder Marine allgemein eingeplant. D.h., eine Festlegung, was du machen willst (außer Pilot), musst und kannst du jetzt noch nicht treffen. Das wird im letzten Studienjahr dann festgelegt.
Unbeschadet dessen, dass es natürlich generell Sinn macht, sich darüber zu informieren.
Zu erst mal, Navigation im klassischen Sinne finden nicht in der OPZ statt, sondern auf der Brück. Die Offiziere bei der Marine bekommen alle eine Navigatorische "Grund"ausbildung. In der OPZ allerdings findet wenn, Navigation, dann taktische Navigation statt. Was genau das ist werden Sie anhand von eingestuften Vorschriften während der Ausbildung kennen lernen. Genauso wie das zusammenarbeiten im OPZ-Team.
Zitat von: Der Pestdoktor am 19. Juli 2021, 22:16:41
Ist sie stressig oder mental belastend? Monoton oder arbeitsintensiv?
Eigentlich alles. je nachdem in welcher Phase einer Seefahrt man sich befindet.
In gewissen Phasen (Kriegsmarsch oder Gefecht) sind auch andere Offiziere in der OPZ als der klassische Operateur. Da sind tatsächlich auch Wäffner für die Waffenleitung und auch Elektroniker mit in der OPZ.
Die ganze Zusammenarbeit in einer OPZ ist zu komplex um sie mit ein paar Sätzen zu beschreiben. Lassen Sie es einfach auf sich zukommen. Es wird keiner von Ihnen erwarten das sie die komplexen Aufgabengebiete des Operationsdienstes kennen.
Vielen Dank für Ihre Antworten. Sie haben mir sehr geholfen.