Servus werte Community,
da in einiger Zeit meine GA in Weißenfels beginnt, habe ich mich gefragt, ob bzw. wie man Verletzungen in der GA entgegenwirken kann. Die Suchfunktion des Forums hat dazu nichts ausgespuckt (vielleicht bin ich auch deppert), aber einige Altgediente werden ja sicher was dazu sagen können.
Natürlich bin ich mir bewusst, dass eine gute Grundfitness und gesunder Menschenverstand schon viel bringt, aber das hat einem Kollegen mit shin splints irgendwie auch nix genutzt. War wahrscheinlich nur Pech, aber würde die GA aufgrund von Krankheit ungern wiederholen.
Eine Verletzung die aus einem Unfall resultiert ist schwer zu vermeiden, da der Unfall in den wenigsten Fällen geplant oder gewollt ist.
Ansonsten fallen mir auf die Schnelle folgende Verletzungsvermeidungsmöglichkeiten ein:
- Dusche nicht zu heiss aufdrehen. Bei uns kommt gefühlt Kochwasser (Verbrühungsgefahr).
- Handyladekabel nicht mit ins Bett. (Strangulationsrisiko).
- BW Socken privat beschaffen und ordentlich vor Dienstantritt benutzen (Blasengefahr).
- Kugelschreiber aus der Ärmeltasche wenns ins Feld geht (Stechgefahr).
Am besten das beherzigen, was Ihnen die Ausbilder sagen. Denn die wissen wie es geht und auch wie man Unfälle in den einzelnen Ausbildungsabschnitten vermeidet.
Zig Millionen junger Menschen sind seit bestehen der Bundeswehr ohne Verletzungen durch die GA gekommen. Warum sollten das gerade bei Ihnen anders sein?
1.) Beherzigen Sie ohne wenn und aber die Hinweise der Ausbilder
Damit kommen Sie zu 99,9% störungsfrei durch die AGA. Ja, es wird mal anstrengend. Ja, es wird auch mal doof. Und Ja, vielleicht wirds auch mal nass, kalt und blöd weil grade Hunger, Pipi, Durst oder was auch immer ist. Dennoch ist eine AGA keine unüberwindbare Hürde, denn genau um Ihnen zu ermöglichen die AGA zu bestehen gibt es Ausbilder. Und in aller Regel verstehen die ihr Handwerk sehr gut und
"bringen sie da durch". Ihnen wird jeder Schritt erklärt und wenn sie genau das machen, was vom Ausbilder gesagt wird, passiert ihnen auch nix. Die meisten Unfälle passieren, wenn der Rekrut den Anweisungen des Ausbilders nicht folgt. Auch wenn Ihnen auf den ersten Blick nicht einleuchten mag, warum z.B. ausschließlich auf die vom Ausbilder erklärte Art vom Hinderniss gesprungen werden darf, machen Sie es dennoch so!
2.) Sie müssen kein Übermensch sein, um zu bestehen
Die AGA ist darauf ausgelegt, aus durchschnittlichen Menschen Soldaten zu machen. Hierzu müssen sie kein Überflieger in Sachen Sport sein; natürlich sollten Sie aber auch kein Couchpotato sein. Eine durchschnittliche Grundfitness vorausgesetzt, ist das alles gut zu schaffen. Selbst wenn das nicht auf Sie zutrifft ist das schaffbar, denn in der AGA wird ihre körperliche Leistungsfähikeit verbessert und
das sorgt dafür, dass sie - so sie denn mitziehen - am Ende die Anforderungen auch erfüllen können.
Je nachdem wie lange Sie noch vor der AGA haben, schadet Lauftraining auf keinen Fall, auch Rückenkräftigung Gold wert.
3.) Geben Sie niemals von selbst auf und versuchen Sie, anderen Kameraden zu helfen
Sollte klar sein; solange Sie alles versuchen, um eine Herausforderung zu bestehen, werden die Ausbilder alles tun um sie in die Lage zu versetzen, es auch zu schaffen.
Seien sie aber immer 100% ehrlich wenn ihr Ausbilder sie fragt, ob Sie noch können; absoluter Einsatz darf nicht in Selbstschädigung münden.
Ich habe die Erfahrung gemacht das sich viele Rekruten leichter tun wenn man sich klar macht, dass es in jeder Herausforderung jemanden gibt, der besser oder schlechter
ist als man selbst; niemand ist zu 100% der geborene Soldat, jeder hat etwas das ihm leicht fällt und anderes, womit man sich schwer tut.
Soll heißen, wenn es bei Ihnen gerade gut läuft, versuchen Sie anderen zu helfen, bei denen es nicht läuft; nennt man dann auch Kameradschaft ;)
Denn im Gegenzug findet sich dann vermutlich auch jemand der ihnen hilft, wenn es bei Ihnen gerade nicht läuft.
Aber, und das schreibe ich bewusst komplett fett: Machen Sie sich keinen Kopf! Die AGA ist eine tolle Erfahrung, gehen sie mit frohem Mut und wachem Geist an die Aufgabe heran und sie werden sehen, es wird einen tolle Erfahrung. Viel Glück und Erfolg!
Tibikantensyndrom ist keine Verletzung, sondern eine Überlastungserscheinung. Passiert. Sollte mit den neueren Stiefeln aber eher weniger passieren.
Wirklich darauf achten, dass man sich nicht verletzt tut man imho erst, wenn man selber mal verletzt war.
Nach Problemen mit der Schulter dehnt man sich mehr und achtet mehr auf seine Rotatoren.
Nach Verletzungen im Bereich des Knies, geht man beim Sonntagsspiel in der Kreisliga nicht mehr in den Zweikampf als würde es um den Champions League-Pokal gehen.
Hör auf deine Ausbilder.
Ansonsten, mach dir nicht zu viele Sorgen.
Kümmere dich darum, dass du eine Solide Ausdauer hast.
Ich bin vor 11 Jahren auch als 17-jähriger, durchschnittlich belastbarer Mensch ohne Blessuren durch die GA gekommen.
Viel Erfolg und noch wichtiger, viel Spaß!
Lass dich bei der Wahl der Stiefel nicht stressen und achte darauf, dass sie vernünftig passen.
Nicht immer ist das Personal vor Ort ausreichend geschult um behilflich zu sein, deshalb empfiehlt es sich vorab bereits damit zu beschäftigen (Bergstiefel Kategorie B/C sind dem Stiefel der BW sehr ähnlich).
Vor allem in Zeiten von Corona sind längere Fehlzeiten problematisch und führen schnell dazu, dass man die GA wiederholen muss.
Korrekt, Stiefelwahl ist ein guter Punkt. Generell bei der Einkleidung drauf achten das die Sachen passen und nicht über die Maßen beschleunigen lassen...wenn die Sachen nicht sitzen wirds mistig.
In Sachen Corona achten Sie von sich aus drauf alles erdenkliche dafür zu tun das es sie nicht erwischt und alles wird gut.
Kleiner Hinweis, die Corona-Impfung / Booster sind für Soldaten Pflicht
Zitat von: VeggieBurger am 29. Dezember 2021, 12:37:56
Wirklich darauf achten, dass man sich nicht verletzt tut man imho erst, wenn man selber mal verletzt war.
Nach Problemen mit der Schulter dehnt man sich mehr und achtet mehr auf seine Rotatoren.
Nach Verletzungen im Bereich des Knies, geht man beim Sonntagsspiel in der Kreisliga nicht mehr in den Zweikampf als würde es um den Champions League-Pokal gehen.
Hör auf deine Ausbilder.
Ansonsten, mach dir nicht zu viele Sorgen.
Kümmere dich darum, dass du eine Solide Ausdauer hast.
Ich bin vor 11 Jahren auch als 17-jähriger, durchschnittlich belastbarer Mensch ohne Blessuren durch die GA gekommen.
Viel Erfolg und noch wichtiger, viel Spaß!
Vielen Dank, die GA wird sicher eine interessante Erfahrung. Ausdauer sollte eigentlich kein Problem darstellen, kommt aber auch darauf an, was man unter "solide" versteht.
Zitat von: Chern187 am 29. Dezember 2021, 13:51:37
Lass dich bei der Wahl der Stiefel nicht stressen und achte darauf, dass sie vernünftig passen.
Nicht immer ist das Personal vor Ort ausreichend geschult um behilflich zu sein, deshalb empfiehlt es sich vorab bereits damit zu beschäftigen (Bergstiefel Kategorie B/C sind dem Stiefel der BW sehr ähnlich).
Vor allem in Zeiten von Corona sind längere Fehlzeiten problematisch und führen schnell dazu, dass man die GA wiederholen muss.
Danke, das werde ich bei der Einkleidung auf jeden Fall berücksichtigen!
Zitat von: Deepflight am 29. Dezember 2021, 17:39:44
Korrekt, Stiefelwahl ist ein guter Punkt. Generell bei der Einkleidung drauf achten das die Sachen passen und nicht über die Maßen beschleunigen lassen...wenn die Sachen nicht sitzen wirds mistig.
In Sachen Corona achten Sie von sich aus drauf alles erdenkliche dafür zu tun das es sie nicht erwischt und alles wird gut.
Kleiner Hinweis, die Corona-Impfung / Booster sind für Soldaten Pflicht
Danke, auch das werde ich beherzigen. Wobei Selbstschutz vor Corona in Form von Impfung und Einhaltung der AHA-Regeln ja eigentlich selbstverständlich sein sollte, ob Soldat oder nicht.
Sollte, könnte, wäre und wenn sind arme Brüder....
Und ein Punkt der bisher nicht angesprochen wurde: Die Wochenenden zur Regeneration nutzen. Nicht zusätzlich Sport machen.
...und nicht zuviel trinken an den WEn...