ZitatVereinbarkeit von Familie und Beruf sehr wichtig.
Auch das geht, bspw. mit einem Umzug.
Gott sei Dank, dass alle Soldaten eine erwerbslose Partnerin haben, kinderlos sind und per se kein Eigentum bewohnen... Sollten sie doch schulpflichtige Kinder haben, oder wider Erwarten einen Partner mit Beruf, stellt der Bund natürlich von heute auf morgen einen entsprechenden Betreuungsplatz sicher und kümmert sich um einen neuen Arbeitgeber für den Partner (wenn gewünscht)... Das subjektive Attraktivitätsempfinden der Gegend wird einfach durch den DV befohlen.
Ja, heute klingt's aus aller Mund: Heut ist's wieder schön beim Bund!
PersQueen, vielen Dank für deinen offenen Worte und genauso ist es und genau das nervt. Meine Partnerin hat ein festen und gut bezahlten Job, ja stellt euch vor sie ist emanzipiert welch ein Wunder und wir haben seit kurzem auch Eigentum.
Was gibt es an der Stabsdiensttätigkeit nicht zu verstehen ? Ich kann doch ganz normal in einem Verband dieser Tätigkeit nachgehen oder etwa nicht ? Klar macht es auch Sinn, die Expertise die man besitzt einzubringen, aber das andere macht auch Sinn und motiviert umso mehr, also irgendwo mitten in der Republik zu sitzen...
@ derNeue:
Alles schön und gut - Immobilität schränkt nunmal die weitere Verwendung / Karriere ein.
Im Zivilen noch mehr als bei der BW.
Zitat von: PersQueen am 04. Februar 2022, 12:26:06
ZitatVereinbarkeit von Familie und Beruf sehr wichtig.
Auch das geht, bspw. mit einem Umzug.
Gott sei Dank, dass alle Soldaten eine erwerbslose Partnerin haben, kinderlos sind und per se kein Eigentum bewohnen... Sollten sie doch schulpflichtige Kinder haben, oder wider Erwarten einen Partner mit Beruf, stellt der Bund natürlich von heute auf morgen einen entsprechenden Betreuungsplatz sicher und kümmert sich um einen neuen Arbeitgeber für den Partner (wenn gewünscht)... Das subjektive Attraktivitätsempfinden der Gegend wird einfach durch den DV befohlen.
Ja, heute klingt's aus aller Mund: Heut ist's wieder schön beim Bund!
Niemand wird zu etwas gezwungen, die Zeiten sind vorbei. Und wenn man dann die Vereinbarkeit von Familie und Beruf priorisiert, dann bitte nicht meckern, wenn der Dienstherr einen nicht mehr priorisiert.
Lieber Andi, es geht nicht ums priorisieren...
Es ging um die Aussage, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit einem Umzug geregelt wird. So lösen sich alle Probleme in Luft auf und alle sind glücklich.
Das ist allerdings sehr kurz gedacht und - mit Verlaub - gequierlte Sch....
Das der Neue bei entsprechender Immobilität nicht mehr alle Chancen hat, wird ihm wohl auch klar sein.
@ PersQueen:
Ralf hat EIN Beispiel genannt, mit dem sich die Pendelzeiten, und damit verbundene Probleme lösen lassen.
Er hat überhaupt nicht behauptet, diese EINE Möglichkeit würde alle Probleme lösen.
Es, wird doch niemand gezwungen, Soldat zu werden. Die Rahmenbedingungen sind doch vor Einstellung jedem Kandidaten erläutert worden. Ich wundere mich immer wieder...
Nichtsdestotrotz muss man sich schon eingestehen, dass die Bundeswehr eine Vielzahl von Standorten und Verwendungen an maximal unattraktiven Dienstorten hat. Da würde ich selbst als ungebundener Single nicht hin, egal für welche Verwendung. Wir hatten auch einige Top Leute, die sich gegen eine Weiterverpflichtung entschieden haben, nachdem feststand, dass die Standorte aufgelöst werden (zB ED, FFB, ...) und wohin es im Anschluss gehen sollte. Selbiges trifft auf den ein oder anderen geeigneten Wechselkandidaten für Mangelverwendungen zu. Interesse an der Tätigkeit wäre da, aber nicht an den jeweiligen Standorten. Mitunter auch ein Grund für die niedrige Quote an BS Antragsstellern bei uns, aber da spielen viele Dinge mit rein und darum geht es hier ja eigentlich auch nicht.
@ Dunstig und Alle:
"Attraktivität" liegt wohl im Auge des Betrachters - manchen finden z. B. niedrige Mieten attraktiv.
Aber sei es drum - dies ist wohl KEIN Auswahlkriterium für Standorte der Bw.
Die Bedingungen (bundesweite Versetzbarkeit, Einsätze, Verpflichtungszeiten usw...) sind jedem VOR Einstellung klar...sollten sie zumindest sein. Wer sich mit diesen Bedingungen nicht abfinden kann, der sucht sich halt was auf dem zivilen Arbeitsmarkt...und auch da wird einem die passende Stelle nicht mundgerecht vor die Haustür gebaut...und die allerwenigsten zivilen Arbeitnehmer bekommen z.B. den Umzug bezahlt, wenn sie eine Stelle fern der Heimat annehmen (müssen). Von großzügigen Reisebeihilfen für Fernpendler habe ich aus der zivilen Wirtschaft bislang auch noch nichts gehört und selten nur von einer Kostenübernahme für die Pendlerwohnung. Von daher geht es uns da vergleichsweise schon sehr gut.
Jaja, Lebensumstände können sich ändern...aber auch diese Option muss man vor einer Einstellung zumindest im Ansatz in Betracht ziehen (Was wäre wenn...).
Und natürlich kann ein "RPA-Führer" nur dort eingesetzt werden, wo es auch das Waffensystem gibt...es wird einem wohl niemand die Steuereinheit ins Homeoffice oder in eine benachbarte Kaserne stellen. Ebenso natürlich ist es, dass bei einer evtl. anschliessenden Stabsverwendung die gewonnene Expertise möglichst zielführend eingesetzt und der Experte nicht querschnittlich "verbraten" wird...ich setzte ja auch keinen Ex-U-Boot-Kommandanten als G4 in die Gebirgsjägerbrigade bloß weil der da wohnt...ergibt einfach keinen Sinn...
Bei "Weigerung" wird die Karriere halt zur Sackgasse...
ZitatWas gibt es an der Stabsdiensttätigkeit nicht zu verstehen ? Ich kann doch ganz normal in einem Verband dieser Tätigkeit nachgehen oder etwa nicht ? Klar macht es auch Sinn, die Expertise die man besitzt einzubringen, aber das andere macht auch Sinn und motiviert umso mehr, also irgendwo mitten in der Republik zu sitzen...
Tut mir leid, ich versteh es immer noch nicht. Du willst also bspw. in Erding im Stab sitzen und "Stabsdienst" machen (was genau soll das denn sein) als ausgebildeter RPAFhr?
Und wer fliegt dann diese Dinger, übt in Simulatoren etc.? Und warum sollte man jemanden langwierig als RPAFhr ausbilden und ihn anschl. nicht dafür einsetzen?
Die Stabsverwendungen gibt es ja später als Folgeverwendungen anhand der erworbenen Expertise, dass diese dann auch in den jeweiligen Einheiten (Kdo Lw, BMVg...) erfolgen, sollte klar sein. Oder meinst du damit, dass du dann in der Folgeverwendung im Kdo Lw eine Außenstelle "Erding" hast?
Ich verstehe es wirklich nicht, was du ausdrücken willst.
Zitat von: PersQueen am 04. Februar 2022, 13:24:10
Lieber Andi, es geht nicht ums priorisieren...
Es ging um die Aussage, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit einem Umzug geregelt wird. So lösen sich alle Probleme in Luft auf und alle sind glücklich.
Das ist allerdings sehr kurz gedacht und - mit Verlaub - gequierlte Sch....
Das der Neue bei entsprechender Immobilität nicht mehr alle Chancen hat, wird ihm wohl auch klar sein.
Du interpretierst da auch nur das rein, was du willst. Umzug ist eine Lösung. Und oftmals die gewählte.
Wenn man hier für sich selbst definierte Hinderungsgründe hat, also wie hier eine gutbezahlte Tätigkeit der Ehefrau (zumal der TE mit keiner Silbe geschrieben hat, dass er nicht umziehen kann/will), dann muss man eben abwägen, was einem wichtiger ist: die Vereinbarkeit oder aber das Geld der Ehefrau oder aber die Förderung.
Pendeln eine weitere (auch das finden einige als Vereinbarkeit von Familie und Beruf, soll es auch geben).
Wenn man zu alllem nicht bereits ist, dann greift dein letzter Satz; dass das dem TE so klar war, sehe ich hier nicht. Aber zu jammern, dass man diese Vereinbarkeit nicht herbeiführen oder behalten kann, wenn man unbedingt gefördert werden will und dann sich ein WaSys aussucht, das nur an einem StO ist, das passt nicht zusammen. Dann muss ich halt eben umziehen (oder pendeln).
Ralf, mir ist das sehr wohl klar keine Sorge :),
wie gesagt letzten Endes war es nur eine Frage, ob es andere Möglichkeiten gibt, aber wenn es diese nicht gibt lehne ich ab, trotzdem danke an alle.
Zitat von: PersQueen am 04. Februar 2022, 12:26:06
ZitatVereinbarkeit von Familie und Beruf sehr wichtig.
Auch das geht, bspw. mit einem Umzug.
Gott sei Dank, dass alle Soldaten eine erwerbslose Partnerin haben, kinderlos sind und per se kein Eigentum bewohnen... Sollten sie doch schulpflichtige Kinder haben, oder wider Erwarten einen Partner mit Beruf, stellt der Bund natürlich von heute auf morgen einen entsprechenden Betreuungsplatz sicher und kümmert sich um einen neuen Arbeitgeber für den Partner (wenn gewünscht)... Das subjektive Attraktivitätsempfinden der Gegend wird einfach durch den DV befohlen.
Ja, heute klingt's aus aller Mund: Heut ist's wieder schön beim Bund!
Auch wenn das im Jahr 2020+ Viele nicht hören wollen und bewusst ausblenden: die Bundeswehr ist und bleibt kein normaler ziviler Arbeitgeber.
Deshalb schließt man keinen kündbaren Arbeitsvertrag, sondern ein grundsätzlich unkünbares Dienstverhältnis als SaZ.
Und für dieses gilt grundsätzlich:
Im Zweifel muss die Sicherstellung der personellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr
in einer Einsatzarmee indes Vorrang haben (2).
(2)
Zentrale Dienstvorschrift A-2640/22 ,,Vereinbarkeit von Familie und Dienst in den Streitkräften", Nr. 106
Bei Soldatinnen und Soldaten gehören die
+
jederzeitige Versetzbarkeit und damit
+ die Möglichkeit,
sie bedarfsgerecht einzusetzen,
+ zu den von ihnen
freiwillig übernommenen Pflichten und
+ zum
prägenden Inhalt ihres Wehrdienstverhältnisses.
Sie
müssen es deshalb hinnehmen, wenn ihre
persönlichen Belange
beeinträchtigt
werden und
für sie daraus Härten entstehen.
Erst wenn die mit einer konkreten örtlichen Verwendung verbundenen Nachteile
für die Soldatinnen bzw. die Soldaten
so einschneidend sind, dass sie ihnen
unter Fürsorgegesichtspunkten
nicht zugemutet werden können, muss das
grundsätzlich vorrangige Interesse des Dienstherrn, die Soldatin bzw. den Soldaten
dort zu verwenden wo sie oder er gebraucht wird, im Rahmen des dienstlich Möglichen
ausnahmsweise hinten angestellt werden.
Quelle: ständige Rechtsprechung des BVerwG
Wer sich also als Soldat auf Zeit auf viele Jahre an die Bundeswehr binden möchte und
z.B. auch in dieser Zeit die Familiengründung im Auge hat, muss sich vor der Bewerbung
und Einstellung über das o.g. im Klaren sein.... und dabei auch berücksichtigen:
+ nach Ablauf der Probezeit (bei widerruflicher VerpflErkl gibt es
kein Kündigungsrecht
+ wird einem Antrag auf Entlassung nur
bei schwerwiegenden Gründen stattgegen
+ wird einer Dienstzeitverkürzung nur bei
dienstlichem Interesse stattgegeben
Wie im zivilen Arbeitsleben können also auch bei der Bw Probleme im Familienleben auftreten.
Und wie im zivilen Arbeitsleben kann es dabei sein, dass es nicht die Aufgabe des Arbeitgebers
ist, diese Probleme zu lösen.
Wer diesen Anspruch an den Arbeitgeber Bundeswehr hat, hat einfach falsche, um nicht zu sagen
naive Vorstellungen !
In den letzten 30 Jahren hat sich sehr viel getan zum Thema Vereinbarkeit Familie und Beruf und es gibt definitiv noch Verbesserungspotenzial...
... aber an den o.g. Prinzipien wird sich nichts ändern.
Und wenn ich mich auf eine bestimmte Verwendung fokussiere ... die es nur an bestimmten Dienstorten gibt, oder wo ein Dienstposten nur aktuell an bestimmten Dienstorten frei ist, gibt es nur folgende Optionen:
+ an Standort ziehen
+ nicht an den Standort ziehen und pendeln
... oder mich eben für die Familie entscheiden und bleiben wo ich bin.
Genauso wie in einer zivilen Firma, wo ich z.B. in Nürnberg aktuell arbeite und mit Familie lebe... und einen förderlichen Posten in der Zweigstelle Flensburg angeboten bekomme...
Zitat von: 200/3 am 04. Februar 2022, 14:16:48
Die Bedingungen (bundesweite Versetzbarkeit, Einsätze, Verpflichtungszeiten usw...) sind jedem VOR Einstellung klar...sollten sie zumindest sein. Wer sich mit diesen Bedingungen nicht abfinden kann, der sucht sich halt was auf dem zivilen Arbeitsmarkt...und auch da wird einem die passende Stelle nicht mundgerecht vor die Haustür gebaut...und die allerwenigsten zivilen Arbeitnehmer bekommen z.B. den Umzug bezahlt, wenn sie eine Stelle fern der Heimat annehmen (müssen). Von großzügigen Reisebeihilfen für Fernpendler habe ich aus der zivilen Wirtschaft bislang auch noch nichts gehört und selten nur von einer Kostenübernahme für die Pendlerwohnung. Von daher geht es uns da vergleichsweise schon sehr gut.
Jaja, Lebensumstände können sich ändern...aber auch diese Option muss man vor einer Einstellung zumindest im Ansatz in Betracht ziehen (Was wäre wenn...).
Und natürlich kann ein "RPA-Führer" nur dort eingesetzt werden, wo es auch das Waffensystem gibt...es wird einem wohl niemand die Steuereinheit ins Homeoffice oder in eine benachbarte Kaserne stellen. Ebenso natürlich ist es, dass bei einer evtl. anschliessenden Stabsverwendung die gewonnene Expertise möglichst zielführend eingesetzt und der Experte nicht querschnittlich "verbraten" wird...ich setzte ja auch keinen Ex-U-Boot-Kommandanten als G4 in die Gebirgsjägerbrigade bloß weil der da wohnt...ergibt einfach keinen Sinn...
Bei "Weigerung" wird die Karriere halt zur Sackgasse...
Jetzt muss ich doch ein wenig schmunzeln 😊 Anscheinend haben Sie nie wirklich in gehobenen Positionen im zivilen Berufsleben gearbeitet und kennen auch niemanden in dem Bereich. Hier gibt es neben dem bezahlten Umzug, den teilweise bezahlten Häusern, Dienstwagen, Diensttelefonen, Tankkarten, bis hin zu Ladesäulen für den E-Dienstwagen, die durch den Arbeitgeber KOSTENLOS in die Garage installiert werden noch einiges mehr.
Aber lassen wir das... Wenn die Grundausbildungen in den 1960'er absolviert wurden und die Gutsherrenzeiten gelobt werden, wo der Soldat schließlich Soldat ist und der Bund nicht mit zivilen Unternehmen konkurrieren muss, dann werden einige Posts durchaus klar.
Der RPA - Führer hat sein Büro dort zu haben, wo er 1-2x im Monat in seiner Box sitzt! PUNKT!!!! An den anderen 20 Tagen sitzt er dort nämlich warm und trocken im Kaffeeshop und philosophiert über die Einsatzflüge... Fast so wie ein Jetti mit seinen zerschossenen Händen. Er ist ja schließlich Soldat!! Bzw. im fliegerischen Dienst, sonst würde er ja keine Fliegerkombi mit Kragen hoch tragen.
Fast so wie ein A400M Luftfahrzeugführer, der Offizier im Truppendienst ist. Die, die kein BS werden wollen, weil die Flugdienstzeiten im Simulator als real life Stunden anerkannt und gezählt werden! Sonst würde ja der Schein verfallen und was hätte das für Auswirkungen für den Dienstherrn... Sehr befriedigend! Aber es sind schließlich alle Soldat!
Aber wir sind ja schließlich ALLE Soldaten und wussten mit 18 mit der Unterschrift schon, was wir mit 30 für ein Leben führen wollen und werden.
Unzufrieden was? Merkt man garnicht...
@PersQueen:
60er? Nee, tatsächlich erst Anfang 2000er. Und dennoch geht mir als "Jungspund" diese Anspruchshaltung, der Dienstherr müsse ja immer alles und sofort für meine gößtmögliche Bequemlichkeit einrichten, schon seit Jahren gehörig auf die Nerven. Dienstlicher Bedarf geht vor persönliche Wünsche, basta. Man wird eingestellt, um an Ort X Dienstposten Y zu besetzen und dort einen bestimmten Auftrag zu erfüllen. Genauso läuft es bei Versetzungen, die sind kein Selbstzweck sondern decken einen Personalbedarf. Wenn ich einen Bäcker brauche dann stelle ich keinen Fleischer ein, der soll schließlich in der Fleischerei arbeiten, das hat er gelernt und kann er...und wenn ich einen Stabsdienstbearbeiter brauche dann setze ich da keinen RPA-Führer hin, der soll schließlich das tun wofür er teuer (hunderttausende von Euros) ausgebildet wurde...nämlich RPA-Führerdinge (und wenn es als "subject matter expert" in einem entsprechenden Stab/Amt/Kommando ist).
Kurioserweise meckern nach meiner Betrachtung in den letzten Jahren meist die am lautesten, die bislang noch kaum was geleistet sondern vielmehr schon ordentlich bekommen haben (ZAW bei vollem Gehalt, Studium bei vollem Gehalt o.ä.). Aber lassen wir das...
Bis man "draußen" die geschilderten Annehmlichkeiten bekommt muss man sich auch erstmal ganz schön strecken, der Azubi kriegt bestimmt keinen Firmenwagen. Und der Anteil der Soldaten, die sich in den Gehaltssphären bewegen in denen im Zivilen Häuser vom Arbeitgeber bezahlt werden...der dürfte sehr gering sein. Und die sind dahin gekommen, eben WEIL sie in ihrer Dienstzeit entsprechend flexibel waren und z.B. als Stabs-oder Generalstabsoffizier alle drei Jahre die Koffer gepackt haben (Umzug voll bezahlt wohlgemerkt) um Karriere zu machen. Stabsverwendung hier, Schulverwendung dort, Amtsverwendung ganz woanders, lange Lehrgänge im Ausland, integrierte Verwendung, Einsätze usw...das trifft einen im zivilen in diesen Einkommensklassen aber ganz ähnlich...mit vermutlich deutlich mehr Stunden Wochenarbeitszeit und ohne den nahezu unkündbaren Status des Berufssoldaten.
Aber wie gesagt, ist alles freiwillig, niemand wird gezwungen zur Bundeswehr zu gehen oder gar Berufssoldat zu werden. Und für einen SaZ ist die Zeit des Zähnezusammbeißens ja überschaubar, Auftrag erfüllen und dann "draußen" sein Glück versuchen. Wem's nicht passt, der soll es lassen. Ganz einfache Formel. Oder wie's mal einer meiner Spieße ganz trocken sagte: "Lieber 'ne Lücke als 'nen faulen Zahn..."
@PersQueen: einfach mal über die Bedeutung von Polemik nachdenken, die es nämlich eher keine Waffe als ein Bumerang. Einfach mal darüber nachdenken, ob man nicht auch sachlich diskutieren kann.
ZitatJetzt muss ich doch ein wenig schmunzeln 😊 Anscheinend haben Sie nie wirklich in gehobenen Positionen im zivilen Berufsleben gearbeitet und kennen auch niemanden in dem Bereich. Hier gibt es neben dem bezahlten Umzug, den teilweise bezahlten Häusern, Dienstwagen, Diensttelefonen, Tankkarten, bis hin zu Ladesäulen für den E-Dienstwagen, die durch den Arbeitgeber KOSTENLOS in die Garage installiert werden noch einiges mehr.
Wenn man denn meint, dass draußen alles besser sei, sollte man auch dort werkeln. Für viele ist es halt auch der passendere Job, zB in einer Gemeinde oder Finanzamt zu sein und halt eben 47 Jahre das selbe am selben Ort zu tun. Es ist gut, dass es solche Menschen gibt.
Oder halt eben so wie von dir geschildert eine Firma suchen, die dergleichen Annehmlichkeiten anbietet. Wenn man sie denn auch findet. Meine Frau arbeitet bei einem sehr sehr großen börsennotierten Unternehmen, da muss man schon in der Management-Ebene sein und Teile der von dir geschriebenen Vergünstigungen zu bekommen. Aber auch hier: es steht jedem frei.
Und ja ich habe für mich nach vielen Umzügen und auch Pendeln irgendwann eine entschieden, eben nicht nach Berlin zu gehen (und damit einen Förderbaustein früher zu durchlaufen) aus dem Grund, dass mir die Familie wichtiger war. Deswegen nöle ich aber auch nicht rum. Gibts im zivilen auch, da werden auch Leute (in der Firma meiner Frau) für 2-3 Jahre Übersee, nach China, Russland oder eben genau andersherum nach Deutschland geschickt. Könnten die doch auch irgendwo anders am Schreibtisch machen, oder?
Dass die Wiese "draußen" nicht immer so grün ist, wie viele denken, sieht man an einer nicht unwesentlichen Anzahl an Wiedereinsteller-Bewerbungen.
Warum jeder meint, er könne einfach so irgendwo irgendwelche "Stabsarbeit" machen, erschließt sich mir nicht. Ich mäße mir doch auch nicht an, Panzerkanonier machen sie können. Gerne kann ich meinen Schreibtisch am Hardtberg mal zur Verfügung stellen, dann kann man ja mal "Stabsdienst" machen. Stabsdienst ist ein bisschen mehr als darauf warten, dass ne LoNo reinkommt und diese dann weiterzuleiten. Aber lassen wir das, wir schweifen ab. Wer meint, dass der DP nicht ausgefüllt wäre mit den entsprechenden Tätigkeiten, der kann und sollte Änderungen über das gängige SollOrgVerfahren anstoßen. Denn jeder DP ist haushalterisch gebilligt aufgrund seiner hinterlegten Aufgaben. Wenn dem nicht so ist, ist das zu ändern. Wie per SollOrgVerfahren? Ist doch nur Stabsdienst, kann doch jeder.
Zu deinen "Beispielen" sag ich mal besser nichts.
ZitatKurioserweise meckern nach meiner Betrachtung in den letzten Jahren meist die am lautesten, die bislang noch kaum was geleistet sondern vielmehr schon ordentlich bekommen haben (ZAW bei vollem Gehalt, Studium bei vollem Gehalt o.ä.).
Da müssen wir uns daran gewöhnen und das meine ich ganz wertfrei. Die Generation Z drängt immer mehr auf den Arbeitsmarkt und hat nun einmal andere Bedürfnisse:
ZitatGeringe Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber
Sinnhaftigkeit und Spaß an der Arbeit
Hoher Anspruch an moderne Ausstattung und Internetzugang am Arbeitsplatz
Keine Wochenendarbeit
Damit tun sich größere Firmen naturgemäß schwerer als kleine Startups. Es kann halt nicht in jedem Unternehmen Kim mit Wollsocken aufm Sofa mit dem Jonas in Wien am Donauufer an einem kreativen Projekt werkeln. Es ist gut, dass es diese Leute und diese Arbeitsplätze gibt, es ist aber auch genauso gut, dass stationäre Fließbänder, Maurerbetriebe Sanitärfirmen und auch Finanzverwaltungen (nun ja) gibt. Wenn man sich das falsche aussucht, wird keiner glücklich. Deswegen Augen auf bei der Berufswahl. Ich muss dann aber auch die Rahmenbedingungen akzeptieren; wähle ich ein bundesweites Unternehmen, kann es passieren, dass ich auch dementsprechend tätig werde. Das schöne ist ja, dass volljährig ist, fü sich in Anspruch nehmen können, Auto zu fahren und zu wählen. Da kann ich mich auch über meinen zukünftigen Beruf schlau machen und mich nicht hinterher darauf zurückziehen "das hab ich mit 18 nicht gewusst". Deswegen ist es ja vielleicht gut, dass die Bw anfangs nur Zeitverträge (SaZ) anbietet und die Option auf eine lebenslange Anstellung idR erst später anbietet.
Nun simmer aber wirklich weit weg vom Thema.
Deswegen habe ich das vom ursprünglichen Thema https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,71453.0.html abgetrennt
Zitat von: PersQueen am 04. Februar 2022, 22:16:32
Aber wir sind ja schließlich ALLE Soldaten und wussten mit 18 mit der Unterschrift schon, was wir mit 30 für ein Leben führen wollen und werden.
Zumindest IST man auch schon mit 18 - 25 in der Lage sich mit den grundsätzlichen Wesensmerkmalen des gewünschten Arbeitgebers Bundeswehr zu beschäftigen und darüber nachzudenken, ob dies langfristig ein persönliches Problem werden
könnte.
Denn das man einmal Familie gründen will, in einem bestimmten räumlichen Umfeld leben will... kommt nicht überraschend...
Und die nochmals zitieren Grundprinzipien des Soldat seins findet jeder "im Netz" ... wenn er/sie sich etwas intensiver mit der Bw beschäftigt:
Bei Soldatinnen und Soldaten gehören die
+ jederzeitige Versetzbarkeit und damit
+ die Möglichkeit, sie bedarfsgerecht einzusetzen,
+ zu den von ihnen freiwillig übernommenen Pflichten und
+ zum prägenden Inhalt ihres Wehrdienstverhältnisses.
Sie müssen es deshalb hinnehmen, wenn ihre persönlichen Belange beeinträchtigt
werden und für sie daraus Härten entstehen.
Ein Soldat hat keinen Anspruch auf eine bestimmte örtliche oder fachliche Verwendung oder auf eine Verwendung auf einem bestimmten Dienstposten. Ein dahingehender Anspruch lässt sich auch nicht aus der Fürsorgepflicht ableiten. Vielmehr entscheidet der zuständige Vorgesetzte oder die zuständige personalbearbeitende Stelle nach pflichtgemäßem Ermessen über die Verwendung eines Soldaten
Quelle: ständige Rechtsprechung des BVerwG
Und um mich zu wiederholen: Ja, es kann noch Einiges bzgl. der Vereinbarkeit von Familie und Dienst getan werden.
Aber alles stößt an die o.g. Grenzen.
Hier ein Beispiel:
https://www.bverwg.de/de/010921B1WB9.21.0
Auszug:
"
Nach abgeschlossener Ausbildung werde er aus dem Schichtdienst herausgenommen und im Tagesdienst verwendet, um seine Eltern unterstützen zu können. Sein Dienstort sei ca. 35 km von seinem Wohnort entfernt, so dass eine tägliche Rückkehr möglich sei."
"Den Belastungen des Antragstellers durch die Betreuung seiner Eltern trägt der Dienstherr Rechnung, indem er den Antragsteller zum einen nach der Ausbildung nicht im Schichtdienst einsetzt und zum anderen bereits gegenwärtig im Tagespendlerbereich verwendet."Mehr war in Abwägung zwischen Dienst und Familie nicht realisierbar.
Aber dieser Kamerad wollte nur seine Position durchsetzen.
Wenn ich mir das Urteil so durchlese, bekomme ich schon wieder Schnappatmung. Jetzt einmal der kleine Hinweis: Wie würde ein ziviler Arbeitgeber handeln? Ich kann es mir vorstellen!
Zitat von: Andi8111 am 05. Februar 2022, 09:40:24Wie würde ein ziviler Arbeitgeber handeln? Ich kann es mir vorstellen!
wenn es Ihnen nicht passt - zum nächsten 1. können sie ständig zuhause bleiben
danke für ihre Mitarbeit
Zitat von: bayern bazi am 05. Februar 2022, 17:31:15
Zitat von: Andi8111 am 05. Februar 2022, 09:40:24Wie würde ein ziviler Arbeitgeber handeln? Ich kann es mir vorstellen!
wenn es Ihnen nicht passt - zum nächsten 1. können sie ständig zuhause bleiben
danke für ihre Mitarbeit
Ich glaube, wir verstehen uns falsch ;) Ich bin vollkommen und zwar ganz genau der selben Meinung, wie der Wehrdienstsenat...
Ich denke Batzi hat die Antwort gegeben, die ein ziv AG vielleicht geben würde, so würde ich da sverstehen.
Ich sag ja, wir verstehen uns falsch^^ Hahaha. Jetzt hab ichs auch kapiert^^
Wobei viele Konzerne (darunter auch ein großer mit Sitz in Berlin) mittlerweile viele Remote Arbeitsplätze anbieten, sodaß man von München aus dennoch in der Zentrale in Berlin arbeiten kann, 100%
Homeoffice eben..
Das geht natürlich nur bei Büro oder IT posten..
Ich verstehe das Thema mit er Vereinbarkeit immer nicht. Man weiß es doch mittlerweile, und auch am KC wird (zumindest nach meinen Erfahrungen) im Interview stark gebohrt ob man damit zurecht kommt. Und man wird auch belehrt das man keinen Anspruch auf eine bsteimmt Verwendung oder einen Standort hat. Und je seltener oder spezieller die Verwendung, desto kleiner werden eben die Möglichkeiten, ein GebJg ist eher selten in Köln unterwegs um dort rumzuklettern..
Im Zivilen hat man das auch, so hat der Zoll lange Zeit fast alle Anwärter nach der Ausbildung nach Frankfurt oder Hamburg an die Flughäfen geschickt, auch für viele nicht heimatnah. Oder Landesbeamte in Bayern, da kann man auch lange Zeit mit einer Verwendung im Großraum München rechnen..
Das ganze ist eben nicht für jeden was, aber mancheiner unterschreibt halt auch wegen Prämie und um "reinzukommen" nur um dann festzustellenn das sich das mit dem "Versetzen" eher schwierig gestaltet.
Die Bw ist eben mit Masse aus der Fläche verschwunden, so sind alleine bei mir in der Region 5 Standorte verschwunden oder massiv beschnitten worden, die alle im Tagespendelbereich gelegen hätten.
Persönlich würde ich es gut finden, wenn der Dienstherr da etwas für die Unterbringung tun würde. Uffz oder Feldwebelwohnheime in denen man kleine Appartments/Studios mieten kann und am WE nach "Hause" pendeln kann, oder kasernennahe Wohnblöcke für Soldaten. Aber das ist natürlich alles schwierig.
Zitat von: thelastofus am 06. Februar 2022, 10:41:59
Wobei viele Konzerne (darunter auch ein großer mit Sitz in Berlin) mittlerweile viele Remote Arbeitsplätze anbieten, sodaß man von München aus dennoch in der Zentrale in Berlin arbeiten kann, 100%
Homeoffice eben..
Das geht natürlich nur bei Büro oder IT posten..
Ich verstehe das Thema mit er Vereinbarkeit immer nicht. Man weiß es doch mittlerweile, und auch am KC wird (zumindest nach meinen Erfahrungen) im Interview stark gebohrt ob man damit zurecht kommt. Und man wird auch belehrt das man keinen Anspruch auf eine bsteimmt Verwendung oder einen Standort hat. Und je seltener oder spezieller die Verwendung, desto kleiner werden eben die Möglichkeiten, ein GebJg ist eher selten in Köln unterwegs um dort rumzuklettern..
Im Zivilen hat man das auch, so hat der Zoll lange Zeit fast alle Anwärter nach der Ausbildung nach Frankfurt oder Hamburg an die Flughäfen geschickt, auch für viele nicht heimatnah. Oder Landesbeamte in Bayern, da kann man auch lange Zeit mit einer Verwendung im Großraum München rechnen..
Das ganze ist eben nicht für jeden was, aber mancheiner unterschreibt halt auch wegen Prämie und um "reinzukommen" nur um dann festzustellenn das sich das mit dem "Versetzen" eher schwierig gestaltet.
Die Bw ist eben mit Masse aus der Fläche verschwunden, so sind alleine bei mir in der Region 5 Standorte verschwunden oder massiv beschnitten worden, die alle im Tagespendelbereich gelegen hätten.
Persönlich würde ich es gut finden, wenn der Dienstherr da etwas für die Unterbringung tun würde. Uffz oder Feldwebelwohnheime in denen man kleine Appartments/Studios mieten kann und am WE nach "Hause" pendeln kann, oder kasernennahe Wohnblöcke für Soldaten. Aber das ist natürlich alles schwierig.
Mit 18 oder 19 Jahren ist es ziemlich schwierig sich seine Lebenswirklichkeit mit Mitte 20 vorzustellen. Und mit Frau, Kind, Hund und Wohneigentum ändert sich die Lebenseinstellung von vielen nun einmal. Der Zoll ist übrigens kein ziviles Unternehmen.
Veränderungen kommen immer von Innen und auch die Bundeswehr verändert sich, wenn fehlende Standortsicherheit für immer mehr Soldaten ein Problem ist. Der Vergleich mit zivilen Unternehmen hinkt hierbei sowieso gewaltig. Abgesehen davon, dass Versetzungen in der zivilen Wirtschaft eine absolute Ausnahme sind, sind sie ansonsten mit einem spürbaren Karrieresprung verbunden. Diesen habe ich nicht, wenn ich zukünftig nicht mehr in München, sondern in Seedorf Funkgeräte repariere.
@ Nougie91 / alle
Dafür sind Kündigungen / Standortverlagerungen auch im Zivilen ein Thema - und was mögliche Verdienste angeht, bitte immer Durchschnitt und Median im Blick haben - z. B. Durchschnittsentgeld mit ca. 37.000 Euro / Jahr (Brutto, Abzüglich nicht nur Steuern sondern Sozialabgaben mit Rente, Arbeitslosenversicherung, GKV, Pflege) - und da ist in der Regel kein Firmenwagen "mit drin".
Naja, Standortverlagerungen betreffen zum einen regelmäßig Industrieunternehmen und somit einen Großteil der arbeitenden Bevölkerung nicht. Zum anderen sind sie selbst dort Einhörner und kein Tagesgeschäft. Momentan ist der Arbeitsmarkt rosig und Arbeitnehmer können sich ihre Arbeitgeber aussuchen. Arbeitgeber werben um neue Arbeitnehmer und wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
Wenn jüngere Soldaten es nicht mehr hinnehmen möchten sich durch ganz Deutschland versetzen zu lassen, dann ist das ein berechtigtes Anliegen. Und umso mehr es sind, umso mehr politisches Gewicht bekommen solche Forderungen.
ZitatWenn jüngere Soldaten es nicht mehr hinnehmen möchten sich durch ganz Deutschland versetzen zu lassen,
Wie oft und wann werden denn jüngere Sdt quer durch Deutschland versetzt?
Die Masse bleibt ja von der Einstellung bis DZE oder aber bis zur förderlichen Verwendung auf dem DP (und letztes kann durchaus auch am StO sein). Wenn -wie hier in unserem Fall- ein Laufbahnaufstieg gewünscht wird und das für ein WaSys, dass es nur an einem StO gibt, dann ist eine Versetzung unumgänglich. Und da hilft auch kein politisches Gewicht oder oder oder.
Bitte nun nicht das Kind mit dem Bade ausschütten und nur Allgemeinplätze raushauen.
ZitatZitatDer Vergleich mit zivilen Unternehmen hinkt hierbei sowieso gewaltig. Abgesehen davon, dass Versetzungen in der zivilen Wirtschaft eine absolute Ausnahme sind, sind sie ansonsten mit einem spürbaren Karrieresprung verbunden. Diesen habe ich nicht, wenn ich zukünftig nicht mehr in München, sondern in Seedorf Funkgeräte repariere.
Nein tut er nicht. Wenn der Dienstherr möchte das man FuG in Seedorf repariert dann ist es eben so.
Und zivil ist es oft nicht anders. Es gibt da einen großen Konzern, gerne auch als Staatskonzern bezeichnet, der bietet nach 6 Monaten Zugehörigkeit eine Beschätigungsgarantie. Nur ist es da auch so, da die Stelle in München ggf. wegfällt und man dann eben eine Putzstelle in Bebra im Wärterstellwerk 2 bekommt. Kann man nehmen, muss man nicht.
Und das kann einen schneller treffen als bei der Bw.
ZitatDer Zoll ist übrigens kein ziviles Unternehmen.
Wurde nie behauptet. Ist aber eine BOS oder zumindest eine zivile Bundesbehörde.
Wie gesagt, man weiß das vorher bevor man sich für eine Karriere bei der Bw entscheidet. Und es wird mehrmals auf die "bundesweite Verfügbarkeit" hingewiesen. Ob es dann den einzelnen betrifft ist dann wieder vom Einzelfall abhängig.
Ein normaler Stabsdienstfeldwebel wird wie erwähnt "wahrscheinlich" meiste Dienstzeit an einem Standort verbringen (von Lehrgängen usw. abgesehen), dieser muss nicht heimatnah sein, aber man hat eine gewisse Planbarkeit.
Während eben Gebirgsjäger oder Luftwaffe mit Verwendung im/am LfZ meist nur begrenzte Standorte zur Verfügung haben. Und auch die Marine ist eher selten am Starnberger See unterwegs..
Wenn es wie hier um einen Laufbahnaufstieg geht, dann kann es ja nichts besseres geben, als an dem Waffensystem eingesetzt zu werden für das man ausgebildet ist. Was soll der Dienstherr denn tun? Extra am Heimatstandort was dort stationieren? Wo fängt man da an und wo hört es auf?
Und der Dienstherr tut ja schon viel. Trennungsgeld/Mietzuschuss ggf. eine TG-Unterkunft oder ein Hotelzimmer, kostenlose Bahnfahrten in Uniform. Zudem bekommt man ja einen komplettem Umzug bezahlt wenn man an den Standort zieht. Das alles, hat man zivil kaum bzw. gar nicht.
Generell kann ich das Problem schon verstehen, vor allem wenn man sieht das Behörden wie Zoll/Bundespolizei das Konzept "aus der Heimat für die Heimat" haben und Bewerber regional suchen, ausbilden und einsetzen. Aber das lässt sich für die Bw eben nur begrenzt realisieren. Und es mag vllt für einen jungen Soldaten frustierend sein in der Kaserne zu bleiben, während alle anderen "heim" fahren, aber dennoch sind meine ich weit übe 70% aller Soldaten Wochenendpendler.
Ich kenne auch noch die Zeit, als die Bw deutlich mehr Standorte hatte, und der Worst Case nicht A-Stan sondern Wache am Wochende war. Da verlieb man auch in der Regel bis DZE am Standort und eine Versetzung war, wenn dann nur wenige km weiter.. ABER auch damals musst man weiter weg wenn man "Karriere" machen wollte..
Zitat
Mit 18 oder 19 Jahren ist es ziemlich schwierig sich seine Lebenswirklichkeit mit Mitte 20 vorzustellen. Und mit Frau, Kind, Hund und Wohneigentum ändert sich die Lebenseinstellung von vielen nun einmal.
Das haben viele Soldaten/Seeleute/Wochenendpendler auch und alle kommen damit klar. Ich verstehe das Problem immer nicht, man kann ja näher an den Standort ziehen. Wohneigentum ist vllt etwas ungeschickt, aber auch da gibt es sicher Möglichkeiten.
Und wenn sich diese Lebeneinstellung ändert, dann stellt man eben einen Versetzungsantrag (der ggf. dann eben negtativ entschieden wird) oder man erfüllt seine Verpflichtung bis zum DZE und geht dann eben ins zivile Leben.
Ich hatte auch zivil die Möglichkeit über eine Fachkarriere, den Weg München-Frankfurt-Berlin zu gehen. Hätte am Ende deutlich Mehr Geld (oder AT) bedeutet, Gewinnbeteiligung, Firmenwagen, Netzcard usw. bedeutet. Wollte ich aber nicht, diesen Aufstieg also bin ich da geblieben wo ich bin (im übrigen auch WE Pendler)
In meiner Einheit "wagten" damals auch viele SU alter Art den Aufstieg zum Fw. Viele bekamen die Eignung aber es gab zu wenig Stellen. Genug Stellen hätte es damals an der Nachschubschule in Garlstedt gegeben, als Ausbilder für ein neues System. Wollten aber auch nicht viele, und da kamen die gleichen Argumente wie hier, und es ist bald 20 Jahre her.
Ich finde es wie gesagt auch nicht so gut wie es ist, aber der Bedarf der Streitkräfte geht eben vor und die paar Jahre kann man das schon überleben. Und die Bw ist ja nicht alleine damit. In Bayern wird man im Justizvollzug auch gerne nach München oder Südbayern gesteckt und z.b. als lediger oder Kinderloser ziemlich weit unten auf der Liste platziert. Und eine neue Versetzungsrunde startet alle 2 Jahre, so ist man selbst als Familenvater mit Kind ca 10 bis 12 Jahre im "Süden" bevor man heimatnah kommt. Polizei Bayern analog und durch die Grenzpolizei noch schlimmer geworden.