Hallo zusammen,
ich hätte ein paar Fragen zur Möglichkeit der Laufbahn Reserveoffizier außerhalb des Wehrdienstes.
Zu meiner Person: 35 Jahre alt, bisher ungedient, Familienvater, studierter Jurist.
Ich habe mich mit 19 Jahren vom Wehrdienst zurückstellen lassen, um mein Studium ungestört weiterzuverfolgen. Danach habe ich vom Kreiswehrersatzamt nichts mehr gehört, bis dann die Wehrpflicht ausgesetzt wurde. Ich hatte nach Beendigung des Studiums immer wieder mit dem Gedanken gespielt, mich zu verpflichten, allerdings davon Abstand genommen, weil ich beruflich angekommen und zufrieden war.
Nun besteht seit einiger Zeit die Möglichkeit, die Offizierslaufbahn quasi im "Nebenberuf" einzuschlagen. Klarer Vorteil für mich: Große berufliche Einschränkungen wären nicht zu befürchten.
Motivation für mich: Ich möchte in unsicheren Zeiten einen Beitrag zur Verteidigung meines Heimatlandes leisten.
Zu meinen Fragen: Wie hoch sind die körperlichen Anforderungen an die Laufbahn?
Welche Vergütung würde ich für Zeiten bekommen, in denen ich meinen Hauptberuf nicht ausüben kann?
Wie ist das überhaupt finanziell geregelt? Ich vermute, dass ich für die Zeiten des aktiven Dienstes eine Art Aufwandsentschädigung bekäme. Kann mir jemand sagen, wie das konkret geregelt ist?
Welche konkreten Verwendungsmöglichkeiten gäbe? Ich könnte mir gut einen Dienst im Heer vorstellen. Gegen einen Dienst in der Etappe zum Beispiel als Logistiker oder ähnliches hätte ich nichts einzuwenden.
Beste Grüße
Barnimer
Hier gibt es bereits einige Threads u ROA adW.
Das Heer bietet 40 Möglichkeiten an, 4 x Presse/Infü und 36 Op/Pl/Org/Ausb (EinsOffz, also keine bestimmte Tätigkeit).
Hallo Ralf,
danke für das Verschieben ins richtige Forum.
Ich habe mal die Beiträge hier im Forum und das Info-Material der BW quergelesen. Leider hat letzteres wenig gebracht. Ich hatte eine Anfrage beim Karrierecenter gestellt und um ein Beratungsgespräch gebeten. Als Antwort bekam ich eine E-Mail, dass ich mich an den Reservistenverband wenden solle. Aus deren Website werde ich leider auch nicht schlau.
Also so wie ich's verstehe: Für die Offizierslaufbahn der Reserve außerhalb des Wehrdienstes gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder man hat einen Hochschulabschluss und Berufserfahrung, die für eine spezifische Stelle verwendungsfähig ist. Dann kann man direkt als Reserveoffizier einsteigen, ggfs. auch mit höherem Dienstgrad.
Oder man hat ein anderes Studium/Berufserfahrung, für die keine spezifische Stelle vorgesehen ist. Dann kann man sich über das Assessment Center bewerben und wird nach Absolvierung diverser Lehrgänge zum Offizier ernannt.
So richtig?
Da ich studierter Volljurist mit einschlägiger Berufserfahrung bin, käme für mich eine Stelle als Stabsoffizier (Recht) in Betracht?
Wäre es denn ggfs. sinnvoll eine solche Stelle anzustreben? Sprich: Gäbe es eine sinnvolle Verwendung für einen Stabsoffizier, der quasi in Teilzeit/Nebentätigkeit für die Truppe tätig ist?
Beste Grüße
Barnimer
Zitat... Als Antwort bekam ich eine E-Mail, dass ich mich an den Reservistenverband wenden solle. ...
Vom Karriereberater als Interessent für die ResOffz-Laufbahn an der Reservisten
vereinverband verwiesen? Was soll der Unsinn denn? Der hat doch damit nun gar nichts zu tun.
Habe ich mich auch gefragt.
"Sehr geehrter Herr xy,
vielen Dank für Ihre Anfrage zu einem Reservistendienst und dem damit verbundenen Interesse am Arbeitgeber Bundeswehr.
Sie können sich über einen möglichen Bedarf der Bundeswehr auf der Webseite https://www.bundeswehr.de/de/ sowie des Verbandes der Reservisten unter https://www.reservistenverband.de/ informieren, oder Sie wenden sich - falls vorhanden - direkt an den eigenen Beorderungstruppenteil.
Für alle weiteren Fragen zum Reservistendienst können Sie sich schriftlich an die nachfolgende E-Mail wenden:
KarrCBwBerlinReservisten@bundeswehr.org"
Da ich keinen Beorderungstruppenteil habe und noch nicht einmal weiß, was das genau ist, wäre wohl der nächste sinnvolle Schritt die angegebene E-Mail-Adresse anzuschreiben und auf Infos zu hoffen.
Sonderlich motivierend ist das allerdings zugegebenermaßen nicht. ;)
Na, wenn da schon die intrinsische Motivation nicht reicht - dann lasse es bitte bleiben.
Warum so feindselig? Ich wundere mich lediglich über die Rekrutierungsstrategie. Dachte, die BW bräuchte Leute. Weder auf der BW-Seite noch auf der Seite des Reservistenverbandes habe ich ergiebige Informationen erhalten.
Falls noch jemand verwertbare Infos haben sollte, wäre ich nach wie vor dankbar.
Beste Grüße
Barnimer
@ Barnimer:
Mein Beitrag ist nicht feindselig.
Wenn Du Dich zum Thema ROA (gerade adW) einliesst, wirdt Du erkennen, dass es eine rein sachliche Anmerkung war.
Wenn Du solche Anregungen als feindlich einstufst, eine weitere sachliche Email als nicht motivierend, dann bist Du nicht für die Laufbahn nicht geeignet.
RO benötigen eine hohe Frustrationtoleranz und Eigenmotivation - wer dann noch ungedient ist ... nunja,
Viel Erfolg.
ZitatDachte, die BW bräuchte Leute.
Ja, Fachärzte, Piloten, Ingenieure, Elektroniker... es müsste sich hoffentlich irgendwann herumgesprochen haben, dass die Bw nicht "die Leute" braucht, sondern eben bestimmte Fachverwendungen. andere Verwendungen wiederum sind heftig überlaufen.
Ich schrieb es an anderer Stelle: die Anzahl der Bewerber ROA adW übersteigt den Bedarf um einige hundert. Letztendlich muss man hier festhalten, dass es für sehr wenig Lehrgang, sehr viel Dienstgrad gibt. Das mag für den Einzelnen selbstverständlich attraktiv sein, die Bedarfsträger sehen das nicht immer so.
... und wie oft schon dargestellt - es gibt unzählige (St)Offz d. R. die Reservisten sind, fertig ausgebildet, Volljuristen, und eben nicht als StOffz (R) dienen, weil zu wenige Stellen für zu viele Juristen ...
Zu Deinen anderen Fragen - Unterhaltssicherungsgesetz ist die Grundlage.
Zitat von: Ralf am 02. März 2022, 18:13:25
ZitatDachte, die BW bräuchte Leute.
Ja, Fachärzte, Piloten, Ingenieure, Elektroniker... es müsste sich hoffentlich irgendwann herumgesprochen haben, dass die Bw nicht "die Leute" braucht, sondern eben bestimmte Fachverwendungen. andere Verwendungen wiederum sind heftig überlaufen.
Ich schrieb es an anderer Stelle: die Anzahl der Bewerber ROA adW übersteigt den Bedarf um einige hundert. Letztendlich muss man hier festhalten, dass es für sehr wenig Lehrgang, sehr viel Dienstgrad gibt. Das mag für den Einzelnen selbstverständlich attraktiv sein, die Bedarfsträger sehen das nicht immer so.
Genau deswegen fragte ich ja nach möglichen Verwendungen bei meiner Qualifikation. Im Übrigen gern auch außerhalb der Fachrichtung. Ich habe an die angegebene E-Mail-Adresse die Bitte nach einem Beratungsgespräch gerichtet. Mal schauen, ob ich dort mehr Erfolg habe.
Zu den ROA adW Verwendungsmöglichkeiten hatte ich doch bereist etwas geschrieben.
Zitat von: Ralf am 02. März 2022, 14:05:58
Das Heer bietet 40 Möglichkeiten an, 4 x Presse/Infü und 36 Op/Pl/Org/Ausb (EinsOffz, also keine bestimmte Tätigkeit).
Zitat von: F_K am 02. März 2022, 18:05:28
@ Barnimer:
Mein Beitrag ist nicht feindselig.
Wenn Du Dich zum Thema ROA (gerade adW) einliesst, wirdt Du erkennen, dass es eine rein sachliche Anmerkung war.
Wenn Du solche Anregungen als feindlich einstufst, eine weitere sachliche Email als nicht motivierend, dann bist Du nicht für die Laufbahn nicht geeignet.
RO benötigen eine hohe Frustrationtoleranz und Eigenmotivation - wer dann noch ungedient ist ... nunja,
Viel Erfolg.
Mangelndes Interesse demotiviert Bewerber naturgemäß. Und das scheint ja durchaus systemimmanent zu sein, wenn ich eure Worte richtig deute.
Das wundert mich im Ergebnis ein wenig. Mag ja durchaus sein, dass mein Jobprofil bei der BW nicht nachgefragt ist, was mich überhaupt nicht wundert. Danach hat mich aber bisher niemand gefragt.
Ich hätte genauso gut der viel nachgefragte IT'ler sein können, der als Reaktion auf seinen Wunsch nach einem Beratungsgespräch eine automatisierte E-Mail erhält, nach der er sich auf Seiten informieren soll, die keine zielführenden Infos enthalten. Der wäre davon dann vermutlich genauso genervt wie ich. Wenn man Leute gewinnen will, ist das keine gute Kommunikationsstrategie.
Vielleicht gibt es auch allgemein wenig Bedarf für Reservisten. Dann wundern mich allerdings die anderslautenden Verlautbarungen der BW.
ZitatZu Deinen anderen Fragen - Unterhaltssicherungsgesetz ist die Grundlage.
Danke.
Zitat von: Barnimer am 02. März 2022, 13:29:02
Zu meiner Person: ...studierter Jurist.
Als studierter Jurist sollte man schon richtig suchen können. ;)
Nichtdestotrotz, möchte ich gerne helfen.
https://www.bundeswehrkarriere.de/reservist/160286Dort kannst Du dich direkt bewerben. Ich empfehle Dir vorab anzurufen > Kontakt & Wissenswertes
Viele Erfolg
Stop! Die LoNo ist nicht der Reservisten Verband sondern das KarrC Berlin Abt. Reservisten.
Klassischer Fall des Volljuristen und Ziel ResOffz.
Seiteneinstieg mit höheren DG ebenfalls.
Der KarrBer hat mit Dir gleich die Unterlagen durchzugehen, so dass Du die Bewerbung erstellst und diese bei ihm einreichst. Er prüft sie und leitet sie weiter.
Es ist zudem seine Aufgabe, Dich zu den Möglichkeiten zu beraten.
Zitat von: JLo am 03. März 2022, 09:02:58
Zitat von: Barnimer am 02. März 2022, 13:29:02
Zu meiner Person: ...studierter Jurist.
Als studierter Jurist sollte man schon richtig suchen können. ;)
Nichtdestotrotz, möchte ich gerne helfen. https://www.bundeswehrkarriere.de/reservist/160286
Dort kannst Du dich direkt bewerben. Ich empfehle Dir vorab anzurufen > Kontakt & Wissenswertes
Viele Erfolg
Genau diesen Weg bin ich gegangen. Über das Kontaktformular um ein telefonisches Beratungsgespräch gebeten. Daraufhin kam die oben zitierte E-Mail.
Mal schauen, ob meine E-Mail an die angegebene Adresse größeren Erfolg hat.
Alternativ werde ich mal schauen, ob mglw. eine Verwendung als Mannschaftsgrad bei einer Heimatschutzkompanie in Betracht kommt. Ich glaube fast, dass das für mich insgesamt sinnvoller wäre, als eine Karriere als Reserve-Offizier, wo mein Einsatz - wenn ich die allgemeine Forenmeinung richtig deute - von höchst begrenztem militärischen Wert wäre. ;)
Statt ROAadW würde ich es erst einmal beim Einsatzführungskommando der Bundeswehr mit einem Schnupperpraktikum als Jurist probieren oder wenn die freiberufliche Tätigkeit etwas ermüdet, würde ich es mit einer Direkteinstellung als Jurist probieren.
Auch in Berlin im BMVg werden eine Menge Juristen gebraucht und das BAPersBw in Strausberg braucht auch immer Juristen und Schwielowsee ist auch nicht so ganz ohne Juristen-DP.
Hallo, habe diesen Thread jetzt erst gelesen...
Ganz kurz zu Barnimer und seinen Erfahrungen, die ich auch tlw. erlebt habe.
Auch ich hatte die Absicht für mein Land dienlich zu sein und wollte/werde auch ca. 3-4 Wochen p.a. meine eigentlichen Job ruhen lassen. Meine Wehrdienstzeit liegt nun 20 Jahre zurück, aber besser spät als nie...Voller Tatendrang (auch aufgrund der massiven Werbung für Reservisten) stellte ich einen Antrag auf Reserveoffizier (ob Asubildung oder mit höherem DG war mit erstmal egal). Daraufhin hatte ich ein Beratungsgespräch ( bei mir sehr schnell und freundlich) in dem gesagt wurde, dass mein Studium (Bankakademie) nicht anerkannt wird (da keine FH oder Uni) und man mir eine Bewerbung mit vorl. höherem DG in der Feldwebel LB nahe legte. gesagt getan, Monate vergehen (bisher insgesamt 1 Jahr), dann Absage, es gibt zu viele (so wie hier schon gut von anderen erklärt wurde).
Letztendlich bin ich nun durch die Kontakte über meine Reservistenkameradschaft bei meinem ehemaligen Truppenteil gelandet. da ich immernoch gewillt bin mehrere Wochen pro jahr meine Arbeitskraft für das Land zu geben, läuft grad der persönliche Beorderungsvorschlag Stabsdienstsoldat mit dem damaligen DG (HG). Mal schauen wie es dann weiter geht und ob sich daraus die Möglichkeit ergibt eine andere Stelle mit LB wechsel zu bekommen, denn irgendwie möchte ich meine zivilen Studien und Erfahrungen gern anerkannt bekommen.
Für langgediente ist das natürlich teilweise ein Hohn, wenn jemand von außen auf einmal mit einem DG da steht, wofür der Soldat gedient hat. kann ich auch irgendwie nachvollziehen.
Sinn des ganzen Textes ist es, Barnimer und anderen zu bestätigen, dass die Werbung "Wir brauchen Reservisten" eben wirklich hauptsächlich auf bestimmte Bereiche zutrifft. Die Erfahrung habe ich nun auch 1 Jahr lang gemacht, aber gib nicht auf, ich denke auch mit niedrigerem DG kann man Gutes leisten. VG
Ich war selber vor einiger Zeit interessiert, ROAadW zu werden und muss den Vorrednern größtenteils zustimmen.
Man kommt - auch bedingt durch die Werbung - hochmotiviert an und wird an allen Ecken durch Desinteresse ausgebremst. Letztendlich ärgert man sich über die nutzlos versenkte Zeit.
Ich habe dann relativ schnell verstanden, dass an meiner Person (Elektroingenieur) eigentlich kein verstärkter Bedarf besteht, sondern dass die Bundeswehr analog zu den Industrie-OEM vielmehr ein Interesse an einem möglichst konstant hohen Bewerber-Posten-Verhältnis hat, um etwaige Bedarfe/Themenfelder möglichst schnell und passend besetzen zu können und den Wettbewerb hochzuhalten.
Nebenbei kann man auch die BS verstehen, welche die "grünen" ROAadW mit "geschenktem" DG schief anschauen. All das ist legitim, aber gibt ein schlechtes Bild.
Ich glaube einfach, dass der ganze vermeidbare Frust daher herrührt, dass die BW aufgrund von Bewerberoptimierung das Ganze zu sehr auf Hochglanz poliert.
Der verstärkte Rückgriff auf auf "zivile Reservisten" würde ggf. in einem Milizsystem (Schweiz) besser funktionieren.
Gut gemeinter Rat wenn man nicht perfekt auf einen Posten passt (Vordienst, spez. Fähigkeiten, Wohnort/Reisebereitschaft usw.): Sucht euch eine zivile Organisation (DRK, THW, WW), Arbeit in Vereinen, erhöht eure Stunden und zahlt damit mehr Steuern usw. . Da hat Deutschland deutlich mehr davon.
Ganz so pauschal ist die Kritik überzogen. Ich denke, die offerierte Möglichkeit weckt bei einigen Personen dann auch mal überzogene Erwartungen.
ROA a.d.W. werden - und das erwähnten Sie - nur in geringem Umfang und dann für entsprechend spezifische Dienstposten. Ich kenne u.B. einen Historiker, der diesen Weg ging und an einer der Offizierschulen einen Dienstposten Res als Truppenfachlehrer Militärgeschichte besetzt. Da passte die zivilberufliche Qualifikation zum Bedarf der Streitkräfte.
Der übliche Weg zum Reserveoffizier mit einem breiten möglichen Verwendungsspektrum ist und bleibt der als SaZ 2 oder 3 ROA.
Ich habe die Kritik bewusst pauschal geäußert, weil ich den Eindruck habe, dass es sich beim ROAadW eher um eine politisch gewollte Sache handelt, welche wohl nicht sonderlich beliebt ist bei den BS, welche die ROAadW dann "ausbaden" müssen (und wenns nur der hohe ungediente/unverdiente DG ist).
Ich gebe auch selber gerne zu, dass ich Visualisierungsschwierigkeiten hätte mir die Situation vorzustellen im Zweifel als Hauptmann/Major ROAadW mit wenigen Monaten Lehrgängen einen Oberleutnant//Hauptmann mit 8-10 Jahren BS zu sagen, dass er xyz zu machen hat.
Ihr Beispiel vom Historiker im Lehrbetrieb wäre genau mein Beispiel, wenn eine Stelle wie die Faust aufs Auge passt. Freut mich, dass er genaudas Gesuchte gefunden hat.
Die Werbung der Bundeswehr suggeriert aber gewollt oder ungewollt eine Situation, die es so nicht gibt. Wenn ich mich mit meiner Ausbildung zivil bewerbe, werde ich zu >80% innerhalb von einer Woche zum Bewerbungsgespräch eingeladen, zu >50% habe ich innerhalb von vier Wochen einen unterschriftsreifen Arbeitsvertrag vorliegen. Die Unternehmen reagieren i.d.R. hochinteressiert und auskunftsfreudig und schlagen konkrete Aufgaben vor und bemühen sich um einen.
Dagegen ist das Verfahren der Bundeswehr ein Kulturschock. Ich mag das auch ausdrücklich nur als kleine Kritik verstanden wissen. Letztendlich bin ich in dieser Situation das störende Element bei der BW, sofern ich nicht exakt hochspezialisierte und vor allem nachgefragte Kenntnisse mitbringe. Das ist halt einfach eine andere Welt, was man selber aber erst mal verstehen lernen muss.
Ihre Anmerkung SaZ2 und ROA ist sicherlich die bessere Lösung. Das ist aber in der freien Wirtschaft ab einem gewissen Level nicht mehr mit der zivilen Karriereplanung vereinbar. Das Konstrukt ROAadW erweckt den Eindruck, dieses Problem einfach zu umgehen, was aber aus den von den Vorrednern schon genannten Gründen leider oft nicht der Fall ist.
Auch Ihr Vorwurf, der ROA/RO a.d.W. wäre bei den Berufssoldaten allein deshalb unbeliebt, weil außerhalb des Wehrdienstes erworben und das würde auch dazu führen, dass der Bewerbungsprozess verzögert stattfände, ist schlicht unzutreffend und unbegründet.
Das Bewerbungsverfahren bei der Bundeswehr unterscheidet sich schlicht von dem vieler Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft. Das gilt für FWDL oder SaZ-Bewerber aller Laufbahnen gleichermaßen. Es richtet sich schlicht nach den Kapazitäten für Prüfungen bei den Karrierecentern oder dem Assessment Center für Führungskräfte der Bundeswehr in Köln. Das geht nunmal nicht in zwei bis fünf Wochen. Auch diesbezüglich mag manch überzogene oder aus mangelnder Kenntnis unrealistische Erwartung zur Enttäuschung führen.
Den ersten Absatz habe ich so nicht gemeint bzgl. Bewerbung, sondern auf die spätere, praktische Verwendungssituation bezogen gehabt.
Beim zweiten Absatz stimme ich Ihnen voll zu. Man kann da auch darüber diskutieren, wie die "Schuldverteilung" zwischen Bundeswehr und Bewerber bzgl. der falschen Erwartungen ist.
Wenn ich aber beispielsweise sehe, dass im Endeffekt jeder Interessent an ROAadW hier im Forum - mich eingeschlossen - mehr oder weniger falsche Erwartungen hat(te), ist das mMn eine verbesserungswürdige Situation seitens der BW.
Ich persönlich konnte die Gesamtsituation erst nach den Erläuterungen von erfahrenen Soldaten/Reservisten hier im Forum korrekt einschätzen (danke dafür), sonst hätte ich gleich was anderes gemacht.
Anmerkung:
Viele Soldaten (Status egal), denen ich Befehle gebe, kennen meinen Status nicht - spielt im Befehlsrecht auch keine Rolle.
Viele "BS" sind manchmal erstaunt, wie professionell und besser ausgebildet der Res ist ...
In ein paar Wochen wird meine Laufbahn als ROA a.d.W. mit der Beförderung zum Leutnant d.R. beendet sein.
Eine bereits vereinbarte neue und sehr interessante Verwendung wird sich anschließen.
Um es vorab zu sagen: Die Bundeswehr bietet Reservisten ein vielschichtiges Portfolio an Laufbahnen und Verwendungen an. In JEDEM Alter von z.Zt. maximal 65 Lebensjahren.
Im Zwischenschritt bin ich der Bundeswehr bereits heute sehr dankbar für diese interessante militärische Herausforderung neben dem zivilen Leben.
Der Weg zum Erfolg erfordert allerdings große Geduld, noch größere Eigeninitiativen - und kreative Beharrlichkeit.
Eine E-Mail schreiben und auf schöne Antwort hoffen funktioniert im Kosmos der Bundeswehr nur selten.
Ein Mix in der Nutzung ALLER Kommunikationswege ist ein wichtiger Schlüssel. Auch und besonders das analoge Schreiben und
das persönliche Gespräch.
Das tiefe Eintauchen in die Strukturen der Bundeswehr ist für die Erkenntnis ,,was ist möglich" unumgänglich und kostet in der Auswertung
der verschiedenen Quellen viel Zeit. In Online-Foren sind viele Schlaumeier oder Wichtigmacher unterwegs. Angaben von der Bundeswehr selber können veraltet oder gar falsch sein. Es ist ein stetiger Prozess der gesunden Abwägung und von ,,weiterbohren".
Vorauseilender Gehorsam ist völlig unangebracht solange Freundlichkeit, Höflichkeit und der gute Stil gewahrt bleiben. Auch angebrachter
Widerspruch kann ein Teil des Werkzeugkastens auf dem Weg zum Offizierpatent sein.
Leutnant der Reserve werden bedeutet 3 bis 5 Jahre dieses Projekt stabil zu verfolgen. Ziviles wird hin und wieder auf der Strecke bleiben müssen.
Dran ! Drauf ! Drüber !
Zitat von: HUE-68 am 25. Juli 2022, 20:38:48
In ein paar Wochen wird meine Laufbahn als ROA a.d.W. mit der Beförderung zum Leutnant d.R. beendet sein.
Eine bereits vereinbarte neue und sehr interessante Verwendung wird sich anschließen.
Tach,
Musst du noch das dritte Modul an der OSH machen, oder noch die 24 Tage RDL?
Zu was bist du denn als ROA a.d.W ausgebildet worden? EinsOffz?
Ist ja schön, dass es bei Dir jetzt auch noch zu einem Abschluss kommt. Erinnere mich an einen holprigen Beginn der Kommunikation mit dem BAPers.
Und? Er hat es offenbar erfolgreich beendet.
Herzlichen Glückwunsch und Fortune - das Soldatenglück.
Herzlichen Glückwunsch und viel Freude bei den nachfolgenden RDL!
Der weitere Diskussionsverlauf stellt m.E. sehr gut heraus, dass die Bundeswehr eben nicht jedermann pauschal als Reservisten benötigt, wenn die Arbeitgebermarke mit dem Spruch wirbt, Reservisten zu suchen. Sondern dass die Bundeswehr primär ehemals Gediente anspricht, um ihre so genannten "V-Dienstposten" in den aktiven Strukturen, teilaktiven und nichtaktiven Einheiten und Verbände personell aufzufüllen. Oder Reservisten die Gelegenheit zu geben, mittels Spiegelung aktiver Dienstposten Reservisten an sich zu binden.
Eine Ausbildung zuvor Ungedienter ist die Ausnahme und wird auch die Ausnahme bleiben, denn für diese Reservisten ist der Bedarf schlicht und ergreifend ausgesucht. Hier sind - und das sahen wir in der Diskussion, häufig Erwartungen von Interessenten im Spiel, die überzogen waren.
Zitat von: Beuteberliner am 26. Juli 2022, 06:33:04
Herzlichen Glückwunsch und viel Freude bei den nachfolgenden RDL!
Der weitere Diskussionsverlauf stellt m.E. sehr gut heraus, dass die Bundeswehr eben nicht jedermann pauschal als Reservisten benötigt, wenn die Arbeitgebermarke mit dem Spruch wirbt, Reservisten zu suchen. Sondern dass die Bundeswehr primär ehemals Gediente anspricht, um ihre so genannten "V-Dienstposten" in den aktiven Strukturen, teilaktiven und nichtaktiven Einheiten und Verbände personell aufzufüllen. Oder Reservisten die Gelegenheit zu geben, mittels Spiegelung aktiver Dienstposten Reservisten an sich zu binden.
Eine Ausbildung zuvor Ungedienter ist die Ausnahme und wird auch die Ausnahme bleiben, denn für diese Reservisten ist der Bedarf schlicht und ergreifend ausgesucht. Hier sind - und das sahen wir in der Diskussion, häufig Erwartungen von Interessenten im Spiel, die überzogen waren.
Also wie man zu diesem Schluß kommen kann, das kann ich sowohl aufgrund diverser persönlicher Erfahrungen und auch den Schilderungen im Forum nicht verstehen. In meinen RO-Lehrgängen waren fast 50% Ungediente, deren berufliche Expertise aber gefragt war. Eher ist es so, daß das was HUE-68 schreibt, voll zutrifft:
Zitat von: HUE-68 am 25. Juli 2022, 20:38:48
Der Weg zum Erfolg erfordert allerdings große Geduld, noch größere Eigeninitiativen - und kreative Beharrlichkeit.
Es ist doch völlig klar, daß die Bw ihre Anwerbeansprache so breit wie möglich streut, damit zum Schluß eine Auswahl im Sinne des Bedarfs möglich ist. Dadurch erhöht man naturgemäß auch die Anzahl der Bewerber, die eine Absage erhalten.
Leider ist es nach meiner Erfahrung aber tatsächlich so, daß Beziehungen, Hartnäckigkeit und Kenntnis der Rechtslage seitens der Bewerber i.d.R. ausschlaggebender ist, als die objektive Qualifikation oder Vordienstzeit. Und das erzeugt dann regelmäßig die in den sozialen Medien auftauchende Frustration seitens mutmaßlich qualifizierter Kameraden, die denken, daß die Übersendung eines Lebenslaufes ausreicht und der Bund kümmert sich dann um alles.
@doc, wir sind uns doch wohl hoffentlich einig darüber, dass sich der Bedarf an ROA adW in einem mehr als überschaubaren Bereich bewegt und dass die Erwartungshaltung vieler potenzieller Bewerber für diese wenigen Dienstposten unerwartet hoch ist.
Zitat von: Beuteberliner am 26. Juli 2022, 09:21:09
@doc, wir sind uns doch wohl hoffentlich einig darüber, dass sich der Bedarf an ROA adW in einem mehr als überschaubaren Bereich bewegt und dass die Erwartungshaltung vieler potenzieller Bewerber für diese wenigen Dienstposten unerwartet hoch ist.
Absolut - ich habe nur den Schluß angezweifelt, daß für ROA adW oder RO-SE hauptsächlich Kameraden mit Vordienstzeit angesprochen werden. Diese Nachricht hier zu senden, wo viele potentielle Bewerber mitlesen, hätte ich als suboptimal empfunden.
Und für die Erwartungshaltung kann man auch ein wenig Verständnis aufbringen, da es sich a) hier häufig um im Zivilleben begehrte Führungskräfte handelt, die es nicht mehr so richtig gewohnt sind, sich wie sauer Bier anzubieten und b) die Bw z.B. mit den InfoDVags (hieraus entstammte in meinem Umfeld ein nicht kleiner Teil der Interessenten) und der öffentlichen Kommunikation auch eben andere Signale sendet. Deswegen finde ich es wichtig, hier ein realistisches Bild zu zeichnen.
Zitat von: Beuteberliner am 26. Juli 2022, 09:21:09
@doc, wir sind uns doch wohl hoffentlich einig darüber, dass sich der Bedarf an ROA adW in einem mehr als überschaubaren Bereich bewegt und dass die Erwartungshaltung vieler potenzieller Bewerber für diese wenigen Dienstposten unerwartet hoch ist.
Und genau da liegt das Problem. Sie ist auf seiten der Bw
unerwartet hoch. Nicht jedoch bein den Bewerbenden. Diese wissen nicht um den Umstand der Besonderheit der Laufbahn und der vergleichbar geringen Anzahl an besetzbaren DP. Und das hier die erste Anlaufstelle, die diese erkennbar auftretende Frustration/Enttäuschung abmildern könnte, nicht effektiv ist, steht wohl auf das Ergebnis bezogen außer Frage.
Das zeigt doch wieder, wie wenig sich die Bw Gedanken um die Informationslage auf der anderen Seite, der Bewerber, macht. Das wiegt umso schwerer als der Bundeswehr, gerade im normalen Dienstbetrieb, genau bekannt ist, was es bedeutet eine aktuelle und umfassende Informationslage haben zu müssen.
Aha, die Bundeswehr ist also Schuld daran, dass ungediente Interessenten Reserveoffizier werden wollen, sich ohne viel weitergehende Recherche vorstellen, dass genau sie mit den Qualifikationen, die sie haben, pauschal händeringend gesucht werden?
Na, Sie machen es sich ja herrlich einfach!
Aus eigener Erfahrung heraus kann ich die Aussagen von "Seltsam" schon unterstützen, dass die offiziellen Informationen - incl. der Auskünfte, die man bei den Karriereberatern so bekommt - in Bezug auf die ROA adW-Laufbahn schon sehr dürftig, und zum Teil auf falsch / irreführend sind.
Ich bin inzwischen RO-Seiteneinsteiger (mit Vordienstzeit W15 und Reservedienstzeit in RSU / Heimatschutz) im vorläufigen Dienstgrad Oberstleutnant, und kann getrost behaupten, dass ich es bis hierhin ohne Informationen aus diesem Forum, und natürlich jede Menge Eigeninitiative garnicht geschafft hätte.
Die offiziellen Flyer etc. zum Thema ROA adW gaukeln dem Bewerber ohne Vorkenntnisse da schon eine falsche, weil zu rosige Laufbahn-Realität vor, und die Frustration ist dann um so größer, wenn man erst nach etlichen Monaten Vorbereitung und Engagement heraus bekommt, wie mühsam die Laufbahn nach 26.4 ist, und wie wenig Dienstposten es für die 26.2 (Seiteneinsieg) gibt.
Beste Grüße,
der Panzerjäger
Tach,
Musst du noch das dritte Modul an der OSH machen, oder noch die 24 Tage RDL?
Zu was bist du denn als ROA a.d.W ausgebildet worden? EinsOffz?
Auch Tach,
das bestehen des 3. Modul ( Erhalt Offizierbrief ) muss nicht unmittelbar mit der Beförderung zum Leutnant zusammenhängen.
Bei mir war das bereits schon im März 2021 der Fall. Vielmehr muss hier die Stehzeit seit der Ernennung zum ROA a.d.W. beachtet werden.
In der Regel sind das 36 Monate ( Bei ehemaligen W15 werden 3 Monate abgezogen ).
24 Tage RDL seit der Beförderung zum Fähnrich sind ebenfalls einzuhalten.
Als ROA a.d.W wird man ,,nur" zum Offizier ausgebildet. Die Ausbildung für den Dienstposten erfolgt dann ausserhalb der Offizierschulen in der jeweiligen Verwendung/Beorderung.
Zitat von: Beuteberliner am 26. Juli 2022, 12:18:57
Aha, die Bundeswehr ist also Schuld daran, dass ungediente Interessenten Reserveoffizier werden wollen, sich ohne viel weitergehende Recherche vorstellen, dass genau sie mit den Qualifikationen, die sie haben, pauschal händeringend gesucht werden?
Na, Sie machen es sich ja herrlich einfach!
Wenn wir schon die Schuldfrage ansprechen.
Nein, die Bundeswehr ist nicht schuld daran, dass ungediente Interessenten RO a.d.W. werden wollen.
Ihre schwererwiegende Schuld ist es, diese Laufbahn anzubieten, ohne den entsprechenden Bewerbern alle dazu notwendigen Informationen bereitzustellen.
Bitte nicht Ursache und Folgen umkehren.
Und das die Bundeswehr ein Hort der Bereitschaft ist, Informationen, wenn auch nur notwendigsten, freiweillig zur Verfügung zu stellen, ist mir in den letzten 36 Jahren nicht vorgekommen. Gleichzeitig beklagt/stellt fest und wundert man sich, dass es Personalmangel gibt.
Wenn man also den Bewerbern Naivität in Bezug auf ihr "Gesuchtsein" bescheinigt, wie nennt man dann das Verhalten der Bw? Professionell? Bitte immer daran denken, der Bedarf liegt bei der Bw und nicht bei den Bewerbern.
Nur zum Verständnis:
"Schuld" im strafrechtlichen oder moralischem Sinn? Welche Moral / welches Gebot?
Wo genau hat die BW nicht gedeckten Personalbedarf?
Hinweis - gerade bei ROA adW gibt es keinen "Mangel".
Da kann man F_K nur zustimmen, wenn die BW eines nicht hat, dann einen Mangel bei ROA a.d.W.
Der ROA a.d.W. ist sogar - gelinde gesagt - bis aufs äußerste Überlaufen, weil es zwar unzällige Bewerber gibt aber nur eine Hand voll Stellen jedes Jahr. Denn der Bedarf an ROA a.d.W. bezieht sich auf einige wenige, ganz spezielle Bereiche, in denen ein über diesen Weg zum Offz ernannter Soldat einen Mehrwert hat für die BW. Zivil-militärische Zusammenarbeit wäre so ein Beispiel (neben ein paar anderen)
Und auch wenn das für den einzelnen Bewerber vielleicht blöd sein mag, wir reden hier von einer absolut winzigen Nische mit Bedarfen im Bereich eines verschwindend kleinen Bruchteils des Gesamtpersonalbedarfs. Das das nicht jeder KarrBer so auf der Kette hat ist nur verständlich, und auch das zuständige Dezernat im BAPersBw ist mit Dienstposten nicht gerade gesegnet.
Das die BW bei einigen Verwendungen Personalsorgen hat stimmt zwar, aber das hängt mit vielen Faktoren zusammen; angefangen bei dem Wegfall der Wehrpflicht die früher jedes Jahr nicht wenige an einer SAZ-Veewendung Interessierte Bewerber generierte, die generelle Arbeitsmarktsituation, das (bis vor Ukraine) sinkende Verständnis der Bevölkerung für die Notwendigkeit des Militärs, Unattraktivität durch schlechte Ausrüstung nach Jahrzehnten von Sparrunden, schwindende Sportlichkeit der Bevölkerubg sodass eben immer weniger Bewerber überhaupt für gewisse Verwendungen tauglich sind und und und.
Aber eben nicht überall herrscht Nachwuchsmangel, es gibt eben auch "überlaufene" Bereiche.
Ich mache mal ein übertriebenes Beispiel: stellen Sie uns einen Abschlussjahrgang eines Sportgymnasiums auf den Hof die alle Mannschafter bei den Fallis werden wollen, werden vermutlich recht viele genommen. Stellen Sie uns einen Abschlussjahrgang Pilosophiestudenten daneben die alle ROA a.d.W. werden sollen, werden das überschaubar wenige in der Nähe von 1 oder Null werden.
Zitat von: HUE-68 am 25. Juli 2022, 20:38:48
In ein paar Wochen wird meine Laufbahn als ROA a.d.W. mit der Beförderung zum Leutnant d.R. beendet sein.
Eine bereits vereinbarte neue und sehr interessante Verwendung wird sich anschließen.
Um es vorab zu sagen: Die Bundeswehr bietet Reservisten ein vielschichtiges Portfolio an Laufbahnen und Verwendungen an. In JEDEM Alter von z.Zt. maximal 65 Lebensjahren.
Im Zwischenschritt bin ich der Bundeswehr bereits heute sehr dankbar für diese interessante militärische Herausforderung neben dem zivilen Leben.
Der Weg zum Erfolg erfordert allerdings große Geduld, noch größere Eigeninitiativen - und kreative Beharrlichkeit.
Eine E-Mail schreiben und auf schöne Antwort hoffen funktioniert im Kosmos der Bundeswehr nur selten.
Ein Mix in der Nutzung ALLER Kommunikationswege ist ein wichtiger Schlüssel. Auch und besonders das analoge Schreiben und
das persönliche Gespräch.
Das tiefe Eintauchen in die Strukturen der Bundeswehr ist für die Erkenntnis ,,was ist möglich" unumgänglich und kostet in der Auswertung
der verschiedenen Quellen viel Zeit. In Online-Foren sind viele Schlaumeier oder Wichtigmacher unterwegs. Angaben von der Bundeswehr selber können veraltet oder gar falsch sein. Es ist ein stetiger Prozess der gesunden Abwägung und von ,,weiterbohren".
Vorauseilender Gehorsam ist völlig unangebracht solange Freundlichkeit, Höflichkeit und der gute Stil gewahrt bleiben. Auch angebrachter
Widerspruch kann ein Teil des Werkzeugkastens auf dem Weg zum Offizierpatent sein.
Leutnant der Reserve werden bedeutet 3 bis 5 Jahre dieses Projekt stabil zu verfolgen. Ziviles wird hin und wieder auf der Strecke bleiben müssen.
Dran ! Drauf ! Drüber !
Sehr gut dargestellt, deckt sich mit meinen Erfahrungen (gerade den Offizierbrief erhalten, fehlt noch ein Fachlehrgang zur Umwandlung des vorläufigen Dienstgrades in den der Reserve)!
Solange man erkennt, wer für einen verantwortlich ist, also man selbst für sich, läuft es sehr gut! Ich habe viel Unterstützung erfahren, ein sehr gutes Netzwerk aufbauen können und einige interessante Dienstposten-Angebote.
Auch aktive Soldaten wertschätzen, dass man sich als Reservist einbringt! Ein höherer Dienstgrad ist da nicht schädlich und ich wurde bisher nicht komisch angesehen, als ob ich mir etwas erschlichen oder irgendwo ungerechtfertigt "überholt" hätte!
Dran bleiben, kommunizieren, mal stöhnen, mit den Augen rollen, aber dann weiter machen und in den meisten Fällen wird sich ein Weg finden und es sich lohnen!
Hallo,
ich bin auch über die markante Werbung der Bw auf die Laufbahn Reserveoffizier a.d.W. gestoßen und habe hier schon fleißig gelesen. Da ich vor 20 Jahren gedient haben, konnte ich mir schon denken dass im BW-Apparat es dann doch anders läuft als die Werbung suggeriert.
Was ich mir noch nicht beantworten konnte: Ich habe immer mal wieder gelesen, dass man die Ausbildung zum RO a.d.W. MIT einem bestimmten angestrebten Dienstposten im Hintergrund und OHNE diesen machen kann (bei letzterem steuert dann wohl das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr die ganze Ausbildung). Wenn schon so wenige Dienstposten für RO a.d.W. zur Verfügung stehen, wie hoch sind denn dann die Chancen, ohne Dienstposten in der Hinterhand die Ausbildung beginnen zu können? Sprich gibt es hier überhaupt einen Bedarf bzw. warum bietet die Bw das an?
Danke schonmal.
Es bedarf immer zumindest absehbar eines bestimmten DP, ohne wird man dir wohl kaum eine Einplanung geben, weil die Voraussetzung (DP mit Studium) nicht vorliegen.
Zitat von: seventh_son am 01. November 2022, 11:03:12
Was ich mir noch nicht beantworten konnte: Ich habe immer mal wieder gelesen, dass man die Ausbildung zum RO a.d.W. MIT einem bestimmten angestrebten Dienstposten im Hintergrund und OHNE diesen machen kann (bei letzterem steuert dann wohl das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr die ganze Ausbildung). Wenn schon so wenige Dienstposten für RO a.d.W. zur Verfügung stehen, wie hoch sind denn dann die Chancen, ohne Dienstposten in der Hinterhand die Ausbildung beginnen zu können? Sprich gibt es hier überhaupt einen Bedarf bzw. warum bietet die Bw das an?
Ich glaube ich konnte mir die Frage durch das Lesen des sehr guten Threads https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,72132.0.html selbst beantworten.
Der RO-Weg ohne Dienstposten, den ich oben meinte, bezieht sich damit wohl auf
3. Reserveoffizier-Seiteneinsteiger, kurz RO-SE bzw. offiziell "Seiteneinstieg in Truppenverwendungen" (aktuell eh ausgesetzt), und nicht auf eine Form des ROA a.d.W.
Hallo,
habe mich per E-Mail an das BaPersBw gewandt, meine Ausbildung und berufliche Situation geschildert und nach den aktuellen Möglichkeiten als ROA a.d.W. gefragt. Antwort kam 2 Tage später, Fazit: da aktuell der ROA a.d.W. in der Stellenbörse nicht ausgeschrieben ist, besteht kein Bedarf. Man soll die Stellenbörse beobachten und sich dann auf die konkrete Stelle bewerben, wenn sie ausgeschrieben werden sollte. Eine Initiativbewerbung ohne Ausschreibung wird nicht bearbeitet.
@seventh_son,
war es nicht so, dass der
Bewerbungsschluss für ROA adw der
31.10. ist?
Die Ausschreibung der Stellen im Karriereportal gibt es noch gar nicht so lange.
Ich hab mir grade nochmal die Anschreiben "ROA adw" angesehen (2019). Beim
ROA adw steuert das BAPers die Lehrgänge ein. Und es gibt ein Betreuungstruppenteil. Danach bist du
EinsatzOffz - hier wurde was dazu geschrieben.
Wenn ich das richtig verstehe, wirst du nach der erfolgten Ausbildung nicht unbedingt in dieser Einheit beordert.
Als
"2. RO-Seiteneinsteiger" (mit passendem Studium, AC und Auswahlkonferenz auf einen ausgeschriebenen DP) hast du eine Beorderung (Im Anschreiben 2019: "Ihre geplante Beorderung mit Verwendung XY, Dienststelle AB, Ort". Du bekommst auch eine passende Ausbildung auf dem DP (z.B. 6 Wochen). Zumindest war es so beim Ehemann (S6) - der grade für ein Projekt drei Monate in seiner ehemaligen Ausbildungseinheit war.
Korrigiere: ROA adw hat Betreuungs- und Beorderungstruppenteil!
Einfach warten, bis auf dem Karriereportal die nächste Runde ausgeschrieben wird, und dann darauf bewerben.