Bundeswehrforum.de

Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: Arthur40 am 13. April 2022, 12:59:53

Titel: Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: Arthur40 am 13. April 2022, 12:59:53
Hallo zusammen,

ich habe leider nur eine vorläufige einplanung bekommen aufgrund meines Blutdruckes. Ich habe mich für den Opperationsdienst bei den Marinefliegern beworben, meinem Wunsch haben sie auch zugestimmt. Die  Feldwebel Laufbahn, der Standort ... alles super und bin super glücklich damit. Ich musste nun zu einem Kardiologen und mit meinem Herzen ist alles bestens bis auf meine leicht erhöhten Blutdruckwerte die immer so zwischen 145/80 und 165/90 liegen. An dem Tag der Tests war er sogar bei 179/79 was bestimmt der Aufregung geschuldet war.

Der einplaner sagte mir das ich für die Verwendungsreihe (mfg5) D1 oder wie es früher hieß T1 brauche. Der Befund wurde heute von der Praxis weitergeleitet.


Ist das ein Ausschlusskriterium ?
Titel: Antw:Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: Andi8111 am 13. April 2022, 13:04:05
Grundsätzlich bedeutet dies, dass eine neue Krankheit erkannt wurde. Diese neue Krankheit muss erst einmal behandelt werden, meistens mit Medikamenten. Eventuell bei etwas jüngeren Patienten ist auch noch eine weitere Diagnostik notwendig. Solange nicht eine endgültige Diagnose feststeht, wird eine Gesundheitsnummer vergeben, die die Borddienst-Verwendungsfähigkeit in der Regel ausschließt.
Titel: Antw:Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: BulleMölders am 13. April 2022, 15:10:13
MFG 5 bedeutet ja das auch eine Flugverwendungsfähigkeit gegeben sein muss. Wahrscheinlich soll der TE ja Dienst auf der P-3C leisten. Die anderen Luftfahrzeuge der Marine haben meines Wissens nach keinen reinen Operationsdienstler an Bord.
Titel: Antw:Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: Arthur40 am 13. April 2022, 15:35:24
Mein Arzt sagt es können sich folgen von meiner Corona Erkrankung sein. Ich muss nun noch die Ergebnisse vom Langzeit EKG abwarten.

Mfg5 ist im meines Erachtens im Helikopter.

Ich brauche wohl D1 dafür. Aber ist wegen ein wenig Bluthochdruck D1 auszuschließen ? Ich bin topfit, spiele Fußball, gehe joggen und ins Studio. Ich habe absolut keine Beschwerden.


Lg
Titel: Antw:Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: wolverine am 13. April 2022, 15:47:08
Und darum ist Ihr  Blutdruck niedriger?  ???
Titel: Antw:Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: Ralf am 13. April 2022, 15:48:39
Nein, D1 braucht man grds. für keine Verwendung, man muss "nur" für die entsprechende Verwendung" tauglich sein.
Und für fliegende Verwendungen braucht man eine WFV, die wird in Fürstenfeldbruck überprüft und geht um einiges tiefer als eine normale Musterung.

Und auch ohne Beschwerden kann man sogar komplett Nichttauglich sein. Das ist kein Argument.
Und ich verschiebe das nach "Bewerbungen", das hat nichts mit "Allgemein" zu tun.
Titel: Antw:Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: F_K am 13. April 2022, 15:58:02
Anmerkung:

Langzeit EKG und Blutdruck sind zwei unterschiedliche Dinge - und Sport wirkt sich eher positiv aus.
Titel: Antw:Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: Arthur40 am 13. April 2022, 21:55:51
Bei den Marine Fliegern in Nordholz wird der Operationsdienst auch in der Luft angeboten.

Mein körperlicher Zustand ist sehr gut, bis auf den Bluthochdruck der aber auch situativ sein kann wegen der Aufregung. Wenn die Diagnose arterielle Hypertonie lauten sollte, wurde mir gesagt das man das sehr einfach in den Griff bekommt.

Gibt es hier Ärzte die für die Bundeswehr in diesem Forum tätig sind ?

Worauf muss ich mich einstellen ?
Titel: Antw:Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: F_K am 13. April 2022, 22:15:46
Hat  vielleicht schon ein BW Arzt Stellung genommen?
Was ist daran nicht zu verstehen?
Titel: Antw:Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: ulli76 am 14. April 2022, 06:25:33
Du wirst die Langzeitblutdruckmessung abwarten müssen und wenn es nicht nur ein Weisskittelhypertonus ist, dann gehört das in so jungen Jahren abgeklärt, ob es nicht ein sekundärer Hypertonus ist.

Ansonsten ist es eben eine behandlungsbedürftige Erkrankung die auch mal zum vorübergehenden oder auch dauerhaften Ausschluss führen kann.
Titel: Antw:Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: BulleMölders am 14. April 2022, 07:57:09
Zitat von: Arthur40 am 13. April 2022, 15:35:24
Mfg5 ist im meines Erachtens im Helikopter.
Stimmt, das MFG 5 ist ja mittlerweile auch in Nordholz beheimatet und für die Bordhubschrauber der Fregatten zuständig.

Die P-3C Orine gehören zum MFG 3 welches ebenfalls in Nordholz ist.
Titel: Antw:Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: Arthur40 am 14. April 2022, 08:49:41
So nun ist auch das Ergebnis von der 24 Stunden blutdruckmessung da. Mein Blutdruck ist leicht erhöht und es wird empfohlen dies mit Blutdruck Tabletten zu behandeln.

Ich bin 27, dankt habe ich nicht gerechnet.

Was hat das nun für Folgen für meine Bewerbung/Einplanung?

Danke für die vielen Antworten!
Titel: Antw:Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: Andi8111 am 14. April 2022, 08:58:08
Zitat von: Andi8111 am 13. April 2022, 13:04:05
Grundsätzlich bedeutet dies, dass eine neue Krankheit erkannt wurde. Diese neue Krankheit muss erst einmal behandelt werden, meistens mit Medikamenten. Eventuell bei etwas jüngeren Patienten ist auch noch eine weitere Diagnostik notwendig. Solange nicht eine endgültige Diagnose feststeht, wird eine Gesundheitsnummer vergeben, die die Borddienst-Verwendungsfähigkeit in der Regel ausschließt.

III 46 Arterielle Hypertonie (vor Behandlung Ruhe-RR größer als 160/95 mmHg) ohne sekundäre Hypertoniefolgen, und bei guter therapeutischer Ansprechbarkeit.




Titel: Antw:Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: Arthur40 am 28. April 2022, 10:39:13
Moin zusammen, leider wurde ich heute morgen telefonisch darüber informiert das ich mit D4 eingestuft wurde. Mein Hausarzt und auch der Kardiologe waren überrascht von der Nachricht. Die Begründung war das die Feststellung einer Gesundheitsstörung, die in ihrer Auswirkung auf den Wehrdienst oder in ihrem Verlauf innerhalb von vier Wochen noch nicht abschließend beurteilbar ist.

Kann ich ein ärztliches Gutachten einreichen oder dagegen Einspruch einlegen einlegen ?
Titel: Antw:Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: F_K am 28. April 2022, 10:46:08
Liest und verstehst Du die Beiträge hier?

Deine Erkrankung ist jetzt medikametös zu behandeln - und wenn das gut "funktioniert", DANN (also erst in einigen Wochen) kann man die genannte Gesundheitsziffer vergeben und eine Tauglichkeit feststellen.

(Der Vorgang kann auch mal 6 Monate dauern - so der letzte Fall von dem ich gehört habe).

Viel Erfolg und gute Besserung.
Titel: Antw:Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: BulleMölders am 28. April 2022, 10:47:37
Sie können so viele Gutachten einreichen wie sie möchten und auch Einspruch können Sie einlegen. Ob das die Meinung des Musterungsarztes ändern wird steht auf einem Anderen Blatt. Es muss sich noch nicht mal jemand das ganze erneut ansehen. Denn Sie haben kein rechtlichen Anspruch auf ein Musterungsergebnis.
Titel: Antw:Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: F_K am 28. April 2022, 11:24:07
ZitatMein Blutdruck ist leicht erhöht und es wird empfohlen dies mit Blutdruck Tabletten zu behandeln.

Nochmal DEUTLICH - der TE zweifelt die Diagnose (ZU HOHER Blutdruck) ja nicht an - ein Gutachten / Einspruch kann also KEINEN Erfolg haben. NEVER EVER.

Was ist zu tun?

- Ursache des Blutdrucks feststellen, ggf. behandeln.
- zu hohen Blutdruck medikamentös einstellen.

- WENN das gelingt (sehr wahrscheinlich), und dies ist erst nach Zeitablauf zu beurteilen, dann Neubegutachtung.

- Mit eingestelltem Blutdruck ist eine Tauglichkeit möglich.

Wie gesagt, am Wochenende noch mit einem Reservisten gesprochen, bei dem der zu hohe Blutdruck auch "völlig überraschend" festgestellt wurde - ist dann jetzt eingestellt, der Blutdruck, dies ist dokumentiert worden, und damit ist der Reservist jetzt wieder tauglich - Dauer - 6 Monate.
Titel: Antw:Ärztliche Untersuchung T1
Beitrag von: Ralf am 28. April 2022, 11:26:35
Mal davon ab:
ZitatMein Hausarzt und auch der Kardiologe waren überrascht von der Nachricht. Die Begründung war das die Feststellung einer Gesundheitsstörung, die in ihrer Auswirkung auf den Wehrdienst oder in ihrem Verlauf innerhalb von vier Wochen noch nicht abschließend beurteilbar ist.

Ich bin überrascht, dass zivile Mediziner das meinen beurteilen zu können, was der militärische Dienst erfordert.