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Fragen und Antworten => Allgemein => Thema gestartet von: VanilleKeks am 26. April 2022, 23:38:35

Titel: Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: VanilleKeks am 26. April 2022, 23:38:35
Guten Abend,

Ich hab ein Anliegen, welches mir einfach keine Ruhe lässt.

Vor fast genau 2 Monaten ereignete sich ein Vorfall in der Kaserne bei dem ich die Geschädigte bin. Ich hab meinen Diziplinarvorgesetzten direkt in Kenntnis gesetzt, in der Hoffnung dass er seiner Aufgabe als KpChef nach geht und Ermittlungen beginnt (bei dem Vorfall handelte es sich um eine an mir begangene Straftat in Verbindung mit BTM)

Mittlerweile sind seit dem Zeitpunkt des Ereignisses und heute 2 Monate vergangen und vor 3 Wochen konnte ich endlich meine Zeugenaussage tätigen

Nur durch mündliche Beschwerde beim Kommandeur durch die VP kam mein Chef endlich in die Pötte und vernahm die von mir angegebenen Beteiligten des Abends.

Das war eine grobe Zusammenfassung des Sachstandes nur meine eigentliche Frage:

Ich möchte mich Beschweren bei einer Höheren Instanz da durch die Untätigkeit meines KpChefs das Verfahren so lange hinausgezögert wurde dass nun sicher kein Täter Bzw Hinweise auf einen Täter gefunden werden können da der Vorfall so weit zurückliegt, sodass sich die meisten wenn überhaupt nur an grobe Einzelheiten erinnern können. Was nicht der Fall gewesen wäre, wenn die Vernehmungen früher stattgefunden hätten.

Ich fühle mich unglaublich im Stich gelassen und bin persönlich und menschlich sehr enttäuscht von diesem Verhalten.

Da ich aber noch nie eine Beschwerde/Eingabe verfasst habe Bzw bis dato nie einen Grund dazu hatte fühl ich mich mit der gesamt Situation überfordert und möchte hier um Rat bitten.


Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: justice005 am 27. April 2022, 06:45:11
Eine Beschwerde ist einfach. Man schreibt auf ein Blatt Papier, dass man sich beschweren möchte und beschreibt dann den Grund dafür. Besondere Formen gibt es nicht, außer dass die Beschwerde handschriftlich unterschrieben sein muss (E-Mail reicht nicht).

Trotzdem ist mir an der Geschichte und demzufolge auch hinsichtlich einer Beschwerde einiges unklar.

Wegen was wollen Sie sich denn beschweren? Wegen des ursprünglichen Vorfalls von vor zwei Monaten? Das geht nicht mehr, denn beschweren kann man sich nur innerhalb eines Monats. Die Beschwerdefrist ist daher diesbezüglich abgelaufen.

Oder wollen Sie sich gegen den Chef beschweren? Das wäre zwar zeitlich ggf. noch möglich, aber mir ist nicht klar, was Sie im Kern erreichen wollen.

Der Chef führt ja offensichtlich Ermittlungen, denn sonst hätten Sie ja keine Zeugenaussage gemacht. Alles andere hinsichtlich des Verfahrens geht Sie nichts an (auch wenn das hart klingt). Ein Zeuge (und mehr sind Sie nicht), hat keinen Anspruch darauf, an den Ermittlungen und am Ergebnis beteiligt zu werden. Daher haben Sie auch keine Auskunftsrechte, ob und was die Ermittlungen ergeben haben. Insofern sehe ich für eine Beschwerde jedenfalls nach den bisherigen Schilderungen keine Erfolgsaussichten.

Mir ist aber auch für eine endgültige Bewertung der Sachverhalt noch etwas zu vage. Vielleicht sollten Sie hier noch einmal etwas genauer werden.

1. Was genau ist passiert?
2. Kennen Sie den Täter?
3. Was hat der Chef konkret zu Ihnen gesagt, wie es weiter geht?

Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: BulleMölders am 27. April 2022, 08:03:35
So wie ich das lese, geht es dem TE um eine Untätigkeitsbeschwerde. Nach Ansicht des TE, hat der DV erst nach Intervention der VP beim Kommandeur Ermittlungen in der Sache aufgenommen.
Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: VanilleKeks am 27. April 2022, 08:08:17
Ich war Ende Februar in der Kaserne beim trinken mit Kameraden die ich gut bis kaum kannte. Wir hatten einen witzigen Abend ich hab nicht all zu viel getrunken. Ab ca 00:00 fehlen mir die kompletten Erinnerungen bis 09:00 in der Früh als ich geweckt wurde, da ich offensichtlich zu spät zum Dienst war.

Ich meldete mich beim Chef sagt ihm, dass ich trinken war und mein zu spät kommen nicht entschuldigen kann.

Kurz dannach traf ich in der kaserne zufällig eine gute Freundin und Kameradin die mich panisch fragte ob es mir gut da sie und eine weitere Kameradin auf dem Flur aufgefunden wurde (da das alles nicht lange her war, war sie selber sehr aufgeregt noch und ich sehr verwirrt da ich in meinem Bett aufgewacht bin -> sie brachten mich vom Flur ins Bett was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste.

Auch das meldete ich unverzüglich meinem Chef woraufhin er die Kameradin (welche nicht meiner Kompanie angehört sondern dem Stab) vernommen hat.

Daraufhin wurde ich ins Krankenhaus geschickt um meine Blutalkoholwerte zu bestimmen und entschied mich dort einen Drogentest zu machen, dieser war zuerst inoffiziell da ich ja nur wegen dem Blutalkoholwert dort war.
Der Drogentest schlug positiv auf 3 Dinge aus:
Mein Medikament
THC
Amphetamine

Da es am Freitag bereits 17:00 war als ich im Krankenhaus fertig war musste ich bis Montag warten

Ich hatte große Angst wegen dem THC da ich noch unter der 4 Jahre Grenze bin und entlassen werden kann

Jedoch kam das nicht von mir da ich (ja ich weis auch dass darf ich nicht und ich bereue es sehr das getan zu haben) an Silvester bei Freunden mitgeraucht habe, dass ist aber zu lange her als dass er deswegen positiv ausschlug.

Daher meldete ich am Montag lediglich das Amphetamin dannach begann direkt alles zu rollen und er wollte mich am Dienstag  in der Früh direkt vernehmen und meinen Zeugenaussage aufnehmen

Montag Abend hatte ich dann die Möglichkeit mit meinen Kameradinnen zu sprechen die mich in der Früh aufgefunden hatten. Diese erzählten mir dass sie mich gegen halb 6 auf dem Flur halb entkleidet und nicht bei Bewusstsein aufgefunden haben, ich soll sehr verkrampft dagelegen haben sodass die beiden starke Schwierigkeiten hatten mich wieder anzuziehen. Zudem lagen viele meiner persönlichen Dinge die ich dabei hatte verstreut im Flur herum (zb Zigaretten vor dem Klo die Schachtel war jedoch bei mir) zudem steckte mein Schlüssel in der Tür außen und vor meiner Tür lag eine Hose die mir mitgebracht wurde an dem Abend. Alles in einem eine sehr seltsame gesamt Situation von der ich überhaupt nichts mehr weis.

Aus das alles war dem Chef bekannt

Ich sprach mit meiner VP und erzählte ihr auch von Silvester und THC sowie die möglichen Erklärungen woher das THC kommen könnte. Ich sagte ihr dass ich meinem Chef die ganze Wahrheit sagen möchte sodass er in der Amphetamine Sache alles weis und ermitteln sodass wir zu einem Ergebnis kommen können.

Dienstag morgen meldete ich mich mit VP beim Chef und beichtete  ihm dass THC positiv war dass jedoch nicht von mir kommt und erzählte ihm ebenfalls von Silvester. Daraufhin sagte er das ändert alles und sagte den Termin zur Zeugenaussage ab und vernahm mich wegen Silvester. Am nächsten Tag erhielt ich mein Diszi (ich hab kein Problem mit dem Diszi daran bin ich selbst schuld und einfach froh nicht entlassen worden zu sein), dabei sind wie mir im Nachhinein mitgeteilt wurden über VP und PersRat einige Verfahrensfehler passiert, doch dass ist nicht das Thema.

Nach dem ausgesprochenem Diszi passierte rein garnichts mehr, auf mehrmaliges nachfragen ob sich denn schon was tut, wann ich meine Aussage machen kann etc wurde ich immer nur vertröstet.

Meine VP ging nach einem Monat Untätigkeit zur Gleichstellungsfrau des Bataillons, diese Sprach mit dem Chef und in der darauffolgenden Woche konnte ich meine Aussage machen

Dort hat er immer wieder versucht das von mir erzählte zu verunglimpfen und runterzuspielen.

Seitdem hatte ich immer wieder Gespräche mit VP und PersRat Vorsitzendem der sich der Sache annimmt und erfahre Stück für Stück was alles falsch lief und wie mein Chef durch seine hinauszuzögern und die Untätigkeit dafür bewusst oder unbewusst gesorgt hat dass bei den Ermittlungen kein Täter mehr festgestellt werden könnte.

Nach 3 weiteren Wochen wurden nun endlich die anderen Beteiligten vernommen. Das passierte nur weil der PersRat sich beim Kdr in meinem Namen beschwert hat und mein Chef nun endlich tätig werden muss.

Die 2 mit den ich gesprochen habe die nun vernommen wurden sagten mir selber dass sie nach 2 Monaten so gut wie gar keine Erinnerungen mehr an den Abend haben, natürlich grobe Dinge schon aber die eventuell wichtigen Kleinigkeiten eben nicht



Durch den ganzen Ablauf wie sich dass durch den Diszi ausgebremst wurde fühl ich mich einfach nur im Stich gelassen von meinem Chef, ich hab ihm das erzählt dass er alles weis und alles tun kann und zu ermitteln und er zeigt mir nur einen Mittelfinger drückt mir den Diszi von 1000€ und bleibt dann untätig (ist mein erster Diszi und das erste Diszi würdige was passiert ist) hätte ich das gewusst hätte ich mir den ganzen Stress, das Gerede über den Buschfunk und den Diszi sparen können denn hätte ich nicht selbst gemeldet wäre das nie bekannt geworden.

Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: bayern bazi am 27. April 2022, 11:34:21
in meinen Augen steht da sogar eine Verschleierung einer Straftat im Raum

und wenn der Kdr schon bescheid weis und involviertest - ein direktes Gespräch bei ihm kann unter Umständen Wunder bewirken



(am Platz der Republik ist bestimmt auch jemand der sich  über so einen Verlauf interessiert ;) )
Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: F_K am 27. April 2022, 12:53:15
Die Schilderung ist sehr "wirr", und was tatsächlich passiert ist (liegt überhaupt eine "Tat" vor) ist wohl unklar.

Howwever: Eine Untätigkeitsbeschwerde kann ja noch eingereicht werden, ggf. hilft erstmal ein Gespräch mit dem Kdr / der VP unter 6 Augen.
Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: justice005 am 27. April 2022, 13:46:06
Ich habe leider keine Zeit, ausführlich etwas dazu zu schreiben, aber ich würde das gerne heute Abend nachholen

Ich empfehle der TE, im Laufe des Abends nochmal in den thread zu schauen.

Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: VanilleKeks am 27. April 2022, 15:27:27
Zitat von: bayern bazi am 27. April 2022, 11:34:21
in meinen Augen steht da sogar eine Verschleierung einer Straftat im Raum

und wenn der Kdr schon bescheid weis und involviertest - ein direktes Gespräch bei ihm kann unter Umständen Wunder bewirken



(am Platz der Republik ist bestimmt auch jemand der sich  über so einen Verlauf interessiert ;) )


Steht es mir denn zu ihm dass in einer Beschwerde an den Wehrbeauftragten ihm das vorzuwerfen? Oder kommen die da selber drauf und ziehen ihre Schlüsse wenn ich dahin schreibe?
Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: F_K am 27. April 2022, 15:45:54
Nochmal:

Es ist zumindest mir unklar, ob hier eine Straftat (nebem dem Drogenmisbrauch und ggf. Besitz) vorliegt - tatsächlich belegt ist es wohl nicht.

Ohne Straftat lässt sich diese nicht "verschleiern ...".

Nochmal - sprich mit VP / Kdr.
Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: P3C-Orion am 27. April 2022, 17:26:13
Zitat von: VanilleKeks am 27. April 2022, 08:08:17
Ich war Ende Februar in der Kaserne beim trinken mit Kameraden die ich gut bis kaum kannte. Wir hatten einen witzigen Abend ich hab nicht all zu viel getrunken. Ab ca 00:00 fehlen mir die kompletten Erinnerungen bis 09:00 in der Früh als ich geweckt wurde, da ich offensichtlich zu spät zum Dienst war.

Ich meldete mich beim Chef sagt ihm, dass ich trinken war und mein zu spät kommen nicht entschuldigen kann.

Kurz dannach traf ich in der kaserne zufällig eine gute Freundin und Kameradin die mich panisch fragte ob es mir gut da sie und eine weitere Kameradin auf dem Flur aufgefunden wurde (da das alles nicht lange her war, war sie selber sehr aufgeregt noch und ich sehr verwirrt da ich in meinem Bett aufgewacht bin -> sie brachten mich vom Flur ins Bett was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste.

Auch das meldete ich unverzüglich meinem Chef woraufhin er die Kameradin (welche nicht meiner Kompanie angehört sondern dem Stab) vernommen hat.

Daraufhin wurde ich ins Krankenhaus geschickt um meine Blutalkoholwerte zu bestimmen und entschied mich dort einen Drogentest zu machen, dieser war zuerst inoffiziell da ich ja nur wegen dem Blutalkoholwert dort war.
Der Drogentest schlug positiv auf 3 Dinge aus:
Mein Medikament
THC
Amphetamine

Da es am Freitag bereits 17:00 war als ich im Krankenhaus fertig war musste ich bis Montag warten

Ich hatte große Angst wegen dem THC da ich noch unter der 4 Jahre Grenze bin und entlassen werden kann

Jedoch kam das nicht von mir da ich (ja ich weis auch dass darf ich nicht und ich bereue es sehr das getan zu haben) an Silvester bei Freunden mitgeraucht habe, dass ist aber zu lange her als dass er deswegen positiv ausschlug.

Daher meldete ich am Montag lediglich das Amphetamin dannach begann direkt alles zu rollen und er wollte mich am Dienstag  in der Früh direkt vernehmen und meinen Zeugenaussage aufnehmen

Montag Abend hatte ich dann die Möglichkeit mit meinen Kameradinnen zu sprechen die mich in der Früh aufgefunden hatten. Diese erzählten mir dass sie mich gegen halb 6 auf dem Flur halb entkleidet und nicht bei Bewusstsein aufgefunden haben, ich soll sehr verkrampft dagelegen haben sodass die beiden starke Schwierigkeiten hatten mich wieder anzuziehen. Zudem lagen viele meiner persönlichen Dinge die ich dabei hatte verstreut im Flur herum (zb Zigaretten vor dem Klo die Schachtel war jedoch bei mir) zudem steckte mein Schlüssel in der Tür außen und vor meiner Tür lag eine Hose die mir mitgebracht wurde an dem Abend. Alles in einem eine sehr seltsame gesamt Situation von der ich überhaupt nichts mehr weis.

Aus das alles war dem Chef bekannt

Ich sprach mit meiner VP und erzählte ihr auch von Silvester und THC sowie die möglichen Erklärungen woher das THC kommen könnte. Ich sagte ihr dass ich meinem Chef die ganze Wahrheit sagen möchte sodass er in der Amphetamine Sache alles weis und ermitteln sodass wir zu einem Ergebnis kommen können.

Dienstag morgen meldete ich mich mit VP beim Chef und beichtete  ihm dass THC positiv war dass jedoch nicht von mir kommt und erzählte ihm ebenfalls von Silvester. Daraufhin sagte er das ändert alles und sagte den Termin zur Zeugenaussage ab und vernahm mich wegen Silvester. Am nächsten Tag erhielt ich mein Diszi (ich hab kein Problem mit dem Diszi daran bin ich selbst schuld und einfach froh nicht entlassen worden zu sein), dabei sind wie mir im Nachhinein mitgeteilt wurden über VP und PersRat einige Verfahrensfehler passiert, doch dass ist nicht das Thema.

Nach dem ausgesprochenem Diszi passierte rein garnichts mehr, auf mehrmaliges nachfragen ob sich denn schon was tut, wann ich meine Aussage machen kann etc wurde ich immer nur vertröstet.

Meine VP ging nach einem Monat Untätigkeit zur Gleichstellungsfrau des Bataillons, diese Sprach mit dem Chef und in der darauffolgenden Woche konnte ich meine Aussage machen

Dort hat er immer wieder versucht das von mir erzählte zu verunglimpfen und runterzuspielen.

Seitdem hatte ich immer wieder Gespräche mit VP und PersRat Vorsitzendem der sich der Sache annimmt und erfahre Stück für Stück was alles falsch lief und wie mein Chef durch seine hinauszuzögern und die Untätigkeit dafür bewusst oder unbewusst gesorgt hat dass bei den Ermittlungen kein Täter mehr festgestellt werden könnte.

Nach 3 weiteren Wochen wurden nun endlich die anderen Beteiligten vernommen. Das passierte nur weil der PersRat sich beim Kdr in meinem Namen beschwert hat und mein Chef nun endlich tätig werden muss.

Die 2 mit den ich gesprochen habe die nun vernommen wurden sagten mir selber dass sie nach 2 Monaten so gut wie gar keine Erinnerungen mehr an den Abend haben, natürlich grobe Dinge schon aber die eventuell wichtigen Kleinigkeiten eben nicht



Durch den ganzen Ablauf wie sich dass durch den Diszi ausgebremst wurde fühl ich mich einfach nur im Stich gelassen von meinem Chef, ich hab ihm das erzählt dass er alles weis und alles tun kann und zu ermitteln und er zeigt mir nur einen Mittelfinger drückt mir den Diszi von 1000€ und bleibt dann untätig (ist mein erster Diszi und das erste Diszi würdige was passiert ist) hätte ich das gewusst hätte ich mir den ganzen Stress, das Gerede über den Buschfunk und den Diszi sparen können denn hätte ich nicht selbst gemeldet wäre das nie bekannt geworden.

Ehrlich?  Am 31.12. gekifft und Ende Februar noch nachgewiesen?  Aus meinen Erfahrungen lässt doch dies den Schluß zu, dass man hier nicht von einer einmaligen Angelegenheit sondern chronischen Drogenkonsum sprechen kann. Was dies bedeutet sollte Ihnen doch klar sein. Eigentlich hatten Sie doch bisher Glück, dass sich der DV scheinbar wenig gut auskennt...
Sicherlich können Sie sich beschweren oder eine Eingabe verfassen, dann wird man das Ganze komplett aufarbeiten, unter Mithilfe der Spezialisten der Feldjägertruppe. Auch wenn man Ihnen die Amphetamin unwissentlich verabreicht hat, werden sie aber Probleme bekommen den THC Nachweis, welcher auf nur bei chronischen Missbrauch so lange Nachweisbar ist, zu erklären.
Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: VanilleKeks am 27. April 2022, 17:36:51
Zitat von: P3C-Orion am 27. April 2022, 17:26:13
Zitat von: VanilleKeks am 27. April 2022, 08:08:17
Ich war Ende Februar in der Kaserne beim trinken mit Kameraden die ich gut bis kaum kannte. Wir hatten einen witzigen Abend ich hab nicht all zu viel getrunken. Ab ca 00:00 fehlen mir die kompletten Erinnerungen bis 09:00 in der Früh als ich geweckt wurde, da ich offensichtlich zu spät zum Dienst war.

Ich meldete mich beim Chef sagt ihm, dass ich trinken war und mein zu spät kommen nicht entschuldigen kann.

Kurz dannach traf ich in der kaserne zufällig eine gute Freundin und Kameradin die mich panisch fragte ob es mir gut da sie und eine weitere Kameradin auf dem Flur aufgefunden wurde (da das alles nicht lange her war, war sie selber sehr aufgeregt noch und ich sehr verwirrt da ich in meinem Bett aufgewacht bin -> sie brachten mich vom Flur ins Bett was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste.

Auch das meldete ich unverzüglich meinem Chef woraufhin er die Kameradin (welche nicht meiner Kompanie angehört sondern dem Stab) vernommen hat.

Daraufhin wurde ich ins Krankenhaus geschickt um meine Blutalkoholwerte zu bestimmen und entschied mich dort einen Drogentest zu machen, dieser war zuerst inoffiziell da ich ja nur wegen dem Blutalkoholwert dort war.
Der Drogentest schlug positiv auf 3 Dinge aus:
Mein Medikament
THC
Amphetamine

Da es am Freitag bereits 17:00 war als ich im Krankenhaus fertig war musste ich bis Montag warten

Ich hatte große Angst wegen dem THC da ich noch unter der 4 Jahre Grenze bin und entlassen werden kann

Jedoch kam das nicht von mir da ich (ja ich weis auch dass darf ich nicht und ich bereue es sehr das getan zu haben) an Silvester bei Freunden mitgeraucht habe, dass ist aber zu lange her als dass er deswegen positiv ausschlug.

Daher meldete ich am Montag lediglich das Amphetamin dannach begann direkt alles zu rollen und er wollte mich am Dienstag  in der Früh direkt vernehmen und meinen Zeugenaussage aufnehmen

Montag Abend hatte ich dann die Möglichkeit mit meinen Kameradinnen zu sprechen die mich in der Früh aufgefunden hatten. Diese erzählten mir dass sie mich gegen halb 6 auf dem Flur halb entkleidet und nicht bei Bewusstsein aufgefunden haben, ich soll sehr verkrampft dagelegen haben sodass die beiden starke Schwierigkeiten hatten mich wieder anzuziehen. Zudem lagen viele meiner persönlichen Dinge die ich dabei hatte verstreut im Flur herum (zb Zigaretten vor dem Klo die Schachtel war jedoch bei mir) zudem steckte mein Schlüssel in der Tür außen und vor meiner Tür lag eine Hose die mir mitgebracht wurde an dem Abend. Alles in einem eine sehr seltsame gesamt Situation von der ich überhaupt nichts mehr weis.

Aus das alles war dem Chef bekannt

Ich sprach mit meiner VP und erzählte ihr auch von Silvester und THC sowie die möglichen Erklärungen woher das THC kommen könnte. Ich sagte ihr dass ich meinem Chef die ganze Wahrheit sagen möchte sodass er in der Amphetamine Sache alles weis und ermitteln sodass wir zu einem Ergebnis kommen können.

Dienstag morgen meldete ich mich mit VP beim Chef und beichtete  ihm dass THC positiv war dass jedoch nicht von mir kommt und erzählte ihm ebenfalls von Silvester. Daraufhin sagte er das ändert alles und sagte den Termin zur Zeugenaussage ab und vernahm mich wegen Silvester. Am nächsten Tag erhielt ich mein Diszi (ich hab kein Problem mit dem Diszi daran bin ich selbst schuld und einfach froh nicht entlassen worden zu sein), dabei sind wie mir im Nachhinein mitgeteilt wurden über VP und PersRat einige Verfahrensfehler passiert, doch dass ist nicht das Thema.

Nach dem ausgesprochenem Diszi passierte rein garnichts mehr, auf mehrmaliges nachfragen ob sich denn schon was tut, wann ich meine Aussage machen kann etc wurde ich immer nur vertröstet.

Meine VP ging nach einem Monat Untätigkeit zur Gleichstellungsfrau des Bataillons, diese Sprach mit dem Chef und in der darauffolgenden Woche konnte ich meine Aussage machen

Dort hat er immer wieder versucht das von mir erzählte zu verunglimpfen und runterzuspielen.

Seitdem hatte ich immer wieder Gespräche mit VP und PersRat Vorsitzendem der sich der Sache annimmt und erfahre Stück für Stück was alles falsch lief und wie mein Chef durch seine hinauszuzögern und die Untätigkeit dafür bewusst oder unbewusst gesorgt hat dass bei den Ermittlungen kein Täter mehr festgestellt werden könnte.

Nach 3 weiteren Wochen wurden nun endlich die anderen Beteiligten vernommen. Das passierte nur weil der PersRat sich beim Kdr in meinem Namen beschwert hat und mein Chef nun endlich tätig werden muss.

Die 2 mit den ich gesprochen habe die nun vernommen wurden sagten mir selber dass sie nach 2 Monaten so gut wie gar keine Erinnerungen mehr an den Abend haben, natürlich grobe Dinge schon aber die eventuell wichtigen Kleinigkeiten eben nicht



Durch den ganzen Ablauf wie sich dass durch den Diszi ausgebremst wurde fühl ich mich einfach nur im Stich gelassen von meinem Chef, ich hab ihm das erzählt dass er alles weis und alles tun kann und zu ermitteln und er zeigt mir nur einen Mittelfinger drückt mir den Diszi von 1000€ und bleibt dann untätig (ist mein erster Diszi und das erste Diszi würdige was passiert ist) hätte ich das gewusst hätte ich mir den ganzen Stress, das Gerede über den Buschfunk und den Diszi sparen können denn hätte ich nicht selbst gemeldet wäre das nie bekannt geworden.

Ehrlich?  Am 31.12. gekifft und Ende Februar noch nachgewiesen?  Aus meinen Erfahrungen lässt doch dies den Schluß zu, dass man hier nicht von einer einmaligen Angelegenheit sondern chronischen Drogenkonsum sprechen kann. Was dies bedeutet sollte Ihnen doch klar sein. Eigentlich hatten Sie doch bisher Glück, dass sich der DV scheinbar wenig gut auskennt...
Sicherlich können Sie sich beschweren oder eine Eingabe verfassen, dann wird man das Ganze komplett aufarbeiten, unter Mithilfe der Spezialisten der Feldjägertruppe. Auch wenn man Ihnen die Amphetamin unwissentlich verabreicht hat, werden sie aber Probleme bekommen den THC Nachweis, welcher auf nur bei chronischen Missbrauch so lange Nachweisbar ist, zu erklären.



Da dass nicht das eigentliche Thema ist wollte ich darauf zuerst nicht eingehen aber tue es nun doch.

Ich konsumiere nichts. An Silvester war das ein leichtsinniges und dummes handeln. Ich liebe meinen Beruf und riskiere nicht ihn zu verlieren durch so etwas dummes. Silvester bis Ende Februar ist ein zu langer Zeitraum.

Wie oben schon erwähnt habe ich mit den Ärzten gesprochen wieso er dennoch ausschlug (Urintest).
Da niemand weis was mir genau verabreicht wurde gibt es zwei Erklärungen:

Mir wurde zusammengemischte scheiße untergemischt weswegen er ausschlug
Es reicht auch wenn zivil Freunde in meiner Nähe konsumiert haben dass der Test ausschlägt (was vorgekommen ist. Ich habe aber NICHT mitgeraucht!)


Daher können da gerne tiefergehende Untersuchungen kommen denn ich habe nichts zu verbergen
Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: ulli76 am 27. April 2022, 18:26:45
Also du feierst regelmäßig mit Freunden die dabei THC konsumieren.

Und jemand soll dir Amphetamine untergejubelt haben, ohne dass du es mitbekommen hast.

IS KLAR.

Nein, die Tests schlagen nicht an, wenn mal jemand anderes im Raum kifft.
Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: wolverine am 27. April 2022, 19:06:12
Um einmal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: In einer Eingabe an den Wehrbeauftragten geht es nicht um Vorwürfe gegen eine Person oder mehrere davon. Es geht da um systemische Fehler, welche im Bericht den Parlament vorgetragen werden. Hier ginge es z. B. Um Führungsverhalten, Innere Führung. Und der einzige Punkt ist, ob der Chef seiner Rolle gerecht geworden  ist oder nicht. Und interessant ist, ob dies ein Systemproblem wäre oder einfach nur ein Einzelfall.

So ganz kann man den Ausgangsfall nicht beurteilen. Da wurde offenbar getrunken und ,,konsumiert", ob verabreicht oder bewusst gewollt weiß man nicht. Natürlich steht bei irgendwelchem Zeug und halb entkleidet ein Verdacht auf eine Straftat im Raum. Der richtige Schritt wäre hier die Strafanzeige gegen unbekannt gewesen; entweder von der Geschädigten oder vom Chef.

Aber das wurde von beiden nicht eingeleitet. Also Beschwerde. Gegen wen? Wie konkret? Offenbar wurde ermittelt. Eventuell schleppend und schlecht. Das wäre beurteilungsrelevant für den Chef, ggfs. sogar Disziplinargrund.

Ich wüsste nicht, was eine Eingabe hier bringen sollte. Und der Kdr weiß wohl schon von der Sache und geht ihr nach.
Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: Löwe von Eutin am 27. April 2022, 19:33:48
Zitat von: VanilleKeks am 27. April 2022, 17:36:51
Ich konsumiere nichts. An Silvester war das ein leichtsinniges und dummes handeln. Ich liebe meinen Beruf und riskiere nicht ihn zu verlieren durch so etwas dummes...

Also ich sehe da schon einen Widerspruch, da du es ja an Silvester schon riskiert hast oder?

Ich bin vielleicht etwas "oldschool" oder altmodisch, aber z.B. bei den Themen Drogen und Fremdgehen habe ich persönlich Null Tolleranz.
Wenn ich Drogen nehmen will, dann kann ich kein Soldat sein. Wenn ich mich immer woanders meinen Spaß haben möchte, dann darf ich nicht heiraten.
Und dem Dienstherren und seinem Eid gegenüber sollte man auch treu sein.
Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: justice005 am 27. April 2022, 20:06:33
Ich schließe mich meinem Vorredner an. Trotzdem nocheinmal in eigenen Worten:

ZitatKurz dannach traf ich in der kaserne zufällig eine gute Freundin und Kameradin die mich panisch fragte ob es mir gut da sie und eine weitere Kameradin auf dem Flur aufgefunden wurde (da das alles nicht lange her war, war sie selber sehr aufgeregt noch und ich sehr verwirrt da ich in meinem Bett aufgewacht bin -> sie brachten mich vom Flur ins Bett was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste.

Auch das meldete ich unverzüglich meinem Chef woraufhin er die Kameradin (welche nicht meiner Kompanie angehört sondern dem Stab) vernommen hat.

Worum ging es denn überhaupt in der Vernehmung. Halbnackt im Flur aufwachen ist ja für sich alleine genommen noch kein Grund für eine Vernehmung. Gegen wen richteten sich denn überhaupt die Ermittlungen? Ging es hier bei diesen Ermittlungen um solche gegen einen Unbekannten, der gegen den Willen Drogen untergejubelt hat? Wenn ja, was genau wurde denn in den Ermittlungen gesagt? Wieviele Leute kommen denn als Täter in Betracht? Kannte man diese alle? Wie groß war denn die Party?

ZitatDaraufhin wurde ich ins Krankenhaus geschickt um meine Blutalkoholwerte zu bestimmen

Wenn Sie ins Krankenhaus "geschickt" wurden, dann war das klar rechtswidrig, denn im Rahmen von disziplinaren Ermittlungen sind solche Beweiserhebungen unzulässig. Zulässig wäre allerdings eine freiwillige Blutprobe, die man als Verdächtiger einreicht, um sich zu entlasten (!). Auch hier würde mich interessieren, wie das genau abgelaufen ist.

ZitatIch hatte große Angst wegen dem THC da ich noch unter der 4 Jahre Grenze bin und entlassen werden kann

Jedoch kam das nicht von mir da ich (ja ich weis auch dass darf ich nicht und ich bereue es sehr das getan zu haben) an Silvester bei Freunden mitgeraucht habe, dass ist aber zu lange her als dass er deswegen positiv ausschlug.

Daher meldete ich am Montag lediglich das Amphetamin dannach begann direkt alles zu rollen und er wollte mich am Dienstag  in der Früh direkt vernehmen und meinen Zeugenaussage aufnehmen

Was kam denn genau "ins Rollen"? Die Ermittlungen liefen ja vorher schon.

ZitatIch sprach mit meiner VP und erzählte ihr auch von Silvester und THC sowie die möglichen Erklärungen woher das THC kommen könnte. Ich sagte ihr dass ich meinem Chef die ganze Wahrheit sagen möchte sodass er in der Amphetamine Sache alles weis und ermitteln sodass wir zu einem Ergebnis kommen können.

Dienstag morgen meldete ich mich mit VP beim Chef und beichtete  ihm dass THC positiv war dass jedoch nicht von mir kommt und erzählte ihm ebenfalls von Silvester. Daraufhin sagte er das ändert alles und sagte den Termin zur Zeugenaussage ab und vernahm mich wegen Silvester.

Das war zwar ehrlich, aber extrem dämlich von Ihnen. Denn Sie haben ein schweres Dienstvergehen gestanden und der Chef MUSSTE deswegen jetzt gegen Sie ermitteln.

ZitatAm nächsten Tag erhielt ich mein Diszi

Das kann überhaupt nicht sein. Ein Disziplinarverfahren besteht aus Vernehmungen (Ermittlungen), Anhörung der Vertrauensperson, Schlussgehör, Bedenkzeit und schließlich der Verhängung einer Disziplinarmaßnahme. Es ist zwar höchst theoretisch (!!!) möglich, ein Disziplinarverfahren innerhalb von zwei Tagen durchzuziehen, das kommt aber in der Praxis nicht vor. Hier an dieser Stelle stimmt etwas nicht, da bin ich mir sicher.


Zitat(ich hab kein Problem mit dem Diszi daran bin ich selbst schuld und einfach froh nicht entlassen worden zu sein)

So, und jetzt sind wir an der Stelle, zu der ich eigentlich etwas sagen wollte, und was Sie sich ganz genau zu Herzen nehmen sollten: Nur weil der Chef offensichtlich keinen Entlassungsantrag gestellt hat, heißt das noch lange nicht, dass Sie auch tatsächlich nicht entlassen werden. Die aktuelle Policy bei der Bundeswehr ist nämlich, dass auch ein einmaliger Konsum von BTM ein Entlassungsgrund ist und das BAPersBw zieht das auch durch. Wenn andere Stellen als der Chef von dieser Geschichte erfahren, dann kann es ganz schnell sein, dass ein anderer höherer Vorgesetzter oder das BAPersBw selbst eine Entlassung anschieben. Das geht auch ohne den Chef!! Es sollte daher dringend in Ihrem Interesse sein, dass so wenig Leute wie möglich von dieser Geschichte erfahren. Und bei einer Eingabe an die Wehrbeauftragte erfährt es - etwas übertrieben ausgedrückt - die halbe Bundeswehr!


Zitatdabei sind wie mir im Nachhinein mitgeteilt wurden über VP und PersRat einige Verfahrensfehler passiert, doch dass ist nicht das Thema.

siehe oben. In der Tat kann da einiges nicht sein, wenn die Disziplinarmaßnahme innerhalb von zwei Tagen verhängt wurde. Daher könnte man sich möglicherweise gegen die Disziplinarmaßnahme beschweren oder aber (bei Fristablauf) mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde erreichen, dass die Disziplinarmaßnahme aufgehoben wird. Aber wie schon gesagt, ob das taktisch klug ist, ist äußerst fraglich.

ZitatNach dem ausgesprochenem Diszi passierte rein garnichts mehr, auf mehrmaliges nachfragen ob sich denn schon was tut, wann ich meine Aussage machen kann etc wurde ich immer nur vertröstet.

Sie haben als bloße Zeugin (und mehr sind Sie nicht) keinerlei Anspruch darauf, irgendetwas zu erfahren. Der Chef darf Ihnen sogar nichts hinsichtlich der Ermittlungen erzählen. Daher bringen Nachfragen gar nichts.

ZitatMeine VP ging nach einem Monat Untätigkeit zur Gleichstellungsfrau des Bataillons, diese Sprach mit dem Chef und in der darauffolgenden Woche konnte ich meine Aussage machen

Wie schon gesagt. Das alles geht Sie rechtlich nichts an.

ZitatDort hat er immer wieder versucht das von mir erzählte zu verunglimpfen und runterzuspielen.

Das würde ich jetzt gerne konkreter wissen. Was genau hat der Chef denn gesagt?

ZitatSeitdem hatte ich immer wieder Gespräche mit VP und PersRat Vorsitzendem der sich der Sache annimmt und erfahre Stück für Stück was alles falsch lief und wie mein Chef durch seine hinauszuzögern und die Untätigkeit dafür bewusst oder unbewusst gesorgt hat dass bei den Ermittlungen kein Täter mehr festgestellt werden könnte.

Wie auch immer, was da alles so erzählt wird, sollte man auch nicht immer für voll nehmen. Auch der PersR hat nicht den geringsten Einfluss auf disziplinare Ermittlungen und auch kein Akteneinsichtsrecht oder sonstwas. Das gilt auch für die GleiB. Die alle sind bei den disziplinaren Ermittlungen außen vor. Daher muss man unterstellen, dass der PersR nicht alle Informationen hat, die er für eine vernünftige Bewertung braucht.

ZitatNach 3 weiteren Wochen wurden nun endlich die anderen Beteiligten vernommen. Das passierte nur weil der PersRat sich beim Kdr in meinem Namen beschwert hat und mein Chef nun endlich tätig werden muss.

Der Kommandeur wiederum kann sehr wohl etwas tun. Dieser hat auch bei disziplinaren Ermittlungen die Pflicht zur Dienstaufsicht und kann dem Chef (zum Teil) Vorgaben machen.

ZitatDie 2 mit den ich gesprochen habe die nun vernommen wurden sagten mir selber dass sie nach 2 Monaten so gut wie gar keine Erinnerungen mehr an den Abend haben, natürlich grobe Dinge schon aber die eventuell wichtigen Kleinigkeiten eben nicht

Das einzige, was wichtig ist, ist die Frage, wer bei der Party dabei war und demzufolge in Betracht kommt. Man wird es aber nicht mehr rauskriegen, sofern wirklich jemand etwas untergejubelt hat. Wenn überhaupt hätte man gleich am Folgetag eine Durchsuchung beim Truppendienstgericht beantragen müssen. Dann hätte man vielleicht noch Drogen gefunden. Aber spätestens nach dem Wochenende ist das Zeug längst verschwunden, vor allem, weil sich die Ermittlungen ja rumsprechen.

ZitatDurch den ganzen Ablauf wie sich dass durch den Diszi ausgebremst wurde fühl ich mich einfach nur im Stich gelassen von meinem Chef, ich hab ihm das erzählt dass er alles weis und alles tun kann und zu ermitteln und er zeigt mir nur einen Mittelfinger drückt mir den Diszi von 1000€ und bleibt dann untätig (ist mein erster Diszi und das erste Diszi würdige was passiert ist) hätte ich das gewusst hätte ich mir den ganzen Stress, das Gerede über den Buschfunk und den Diszi sparen können denn hätte ich nicht selbst gemeldet wäre das nie bekannt geworden.

Was wollen Sie denn überhaupt? Was soll der Chef denn machen? Wie bereits gesagt, wird man den Täter - wenn es denn einen gab - nicht mehr finden können. Das ist dem Chef auch klar. Und Ihr eigenes Fehlverhalten können Sie jetzt auch nicht mehr ungeschehen machen. Lassen Sie es sich eine Lehre sein. Und vor allem: Denken Sie daran, dass eine fristlose Entlassung immernoch möglich ist. Daher würde ich an Ihrer Stelle nicht noch mehr Staub aufwirbeln.

ZitatIch konsumiere nichts. An Silvester war das ein leichtsinniges und dummes handeln. Ich liebe meinen Beruf und riskiere nicht ihn zu verlieren durch so etwas dummes. Silvester bis Ende Februar ist ein zu langer Zeitraum.

Das ist Unfug. Sie haben ja bereits Ihren Job riskiert, ob Sie sich das eingestehen wollen oder nicht. Und ich kann Ihnen auch sagen, warum die Policy so streng ist. Die allerwenigsten nehmen Drogen nur einmal. Zuerst ist es eine Ausnahme an Silvester, dann ist es eine Ausnahme an Karneval, dann ist es eine Ausnahme bei der Geburtstagsfeier, wo man ausnahmsweise zuviel getrunken hat. Und dann ist es ausnahmsweise an einem anderen Wochenende, weil man sich da ausnahmsweise mit dem Freund gestritten hat. Und ruckzuck sind die Ausnahmen die Regel. Genau deshalb ist auch ein einmaliger Drogenkonsum ein Entlassungsgrund. Es lässt nämlich Rückschlüsse auf grundsätzliche Charakterfehler zu und deshalb ist das Vertrauen, was der Dienstherr in Sie setzt, zerstört.

ZitatEs reicht auch wenn zivil Freunde in meiner Nähe konsumiert haben dass der Test ausschlägt (was vorgekommen ist.

Nein, das reicht nicht aus. Diese faulen Ausreden können Sie sich sparen. Das überzeugt keinen, erst Recht niemanden, der sich mit der Thematik auskennt und öfters damit zu tun hat.





Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: justice005 am 27. April 2022, 20:11:33
ZitatAlso ich sehe da schon einen Widerspruch, da du es ja an Silvester schon riskiert hast oder?

Witzig, dass wir quasi zeitgleich genau denselben Gedanken hatten. Dieses Selbstbelügen ist durchaus typisch.

Und nein, das ist nicht "oldschool", das ist vielmehr eine vollkommen zutreffende Bewertung. Da kann ich mich nur 100%ig anschließen.


Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: InstUffzSEAKlima am 27. April 2022, 21:32:51
Zitat von: justice005 am 27. April 2022, 20:06:33Halbnackt im Flur aufwachen ist ja für sich alleine genommen noch kein Grund für eine Vernehmung.

Bei einem Mannschafter, der sich kurz vor der Entlassung ordentlich die Kante gegeben hat, mag das so sein, auch wenn die Wohlverhaltenspflicht nicht mehr erkennbar war.

Wenn aber (angenommen) ein Soldat, der auch Vorgesetzten- und damit Vorbildfunktion hat, sich durch BTM bis zur Bewußtlosigkeit bringt und einen solchen Filmriß hat, dass er sich an das Konsumieren nicht mal mehr erinnert und es eventuell nur eine Schutzbehauptung ist, dass es durch Dritte verabreicht worden wäre, weil man ihm den Tip gab oder er es irgendwo gelesen hat, dann würde ich es nicht als Lappalie betrachten.
Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: VanilleKeks am 27. April 2022, 21:41:27
Ich möchte hier mal etwas klar Stellen. Jedem sollte bewusst sein dass ich nicht alle Details zu diesem Fall im Internet öffentlich machen will. Das Geschehene belastet mich psychisch und emotional immer noch sehr da sich auch vielleicht an mir sexuell vergriffen wurde und mir Drogen eingeflößt wurden während ich mit kameraden den Abend verbracht habe. Ich hab diesen Vertraut und mich sicher gefühlt.

Ich finde es ehrlich gesagt schlimm wie hier teilweise reagiert wird. Mein Chef hat Fehler gemacht. Er hätte anders handeln müssen dann hätte man auch vielleicht einen Täter ermitteln können. Ich habe ihm vertrauet dass er seiner Fürsorge Pflicht nachgeht und meinen Fall ernst nimmt. Einen Täter zu finden wird nun nicht mehr möglich sein das ist mit bewusst und macht die Situation nicht leichter für mich da ich nicht mehr weis wem ich vertrauen kann und wem nicht.

Wie ich bereits sagte ist mir bewusst dass ich falsch an Silvester gehandelt habe und werde das nie wiederholen. Auch wenn das keine Entschuldigung ist sollte einem bewusst sein dass nur durch mein Geständnis diese Tat überhaupt ans Licht gekommen ist, ohne dass wäre es nie bekannt geworden da man nichts nachweisen könnte. Und wenn ich dafür Entlassen werde dann ist das so, dass ist die Konsequenz mit der ich leben muss.

Und das Risiko gehe ich ein. Mein Chef macht viele Dinge falsch nicht nur bei mir sondern allgemein. Jeder hält seinen Mund. Aber ich will das nicht. Ich fühle mich von ihm im Stich gelassen und fühle mich als junge Frau nicht ernstgenommen.

Ich wollte nur einen Rat ob ich erst eine Beschwerde einlege oder direkt an die Wehrbeauftragte schreibe.

Niemand der hier anwesenden war dabei in der Zeit seit dem Vorfall und heute, wie ich bereits sagte gibt es Einzelheiten die ich nicht öffentlich machen werde das sollte auch jeder verstehen
Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: F_K am 27. April 2022, 22:18:44
@ Keks:

Justice hat deutlich gemacht, warum ein ZEUGE, schon aus Datenschutzgründen, kein Recht hat, über Zwischenermittlungsergebnisse informiert zu werden.

Viele Ihre Aussagen sind "in sich" nicht stimmig.

1. Finde ich eine nicht ansprechbare Person, informiere ich sofort den Rettungsdienst - so wird jeder Soldat ausgebildet.
2. Vermute ich eine Straftat (hier sogar ggf. gegen mich), stelle ich Strafanzeige (wohl wissend, dass die StA oft einstellt ... selbst bei klareren Sachverhalten)
3. Das eigene Fehlverhalten ist schon angesprochen worden.
Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: InstUffzSEAKlima am 27. April 2022, 22:19:10
Du solltest dir aber auch im Klaren darüber sein, dass ein öffentlich zugänglichen/einsehbares Internetforum sichtlich ungeeignet für solche Dinge ist. Selbst wenn du nur grobe Orientierung suchst oder einige wenige Informationen. Dazu muss man über den Vorgang (möglichst) vollumfänglich Bescheid wissen, was hier weder möglich, geschweige denn statthaft wäre. Keiner war dabei, kennt Zeugenaussagen und hat einen Überblick. Einzig deine Schilderung liegt vor, die man auch nicht nachprüfen kann.

Das in den Einheiten Fehler gemacht werden, auch DVs mal falsche Entscheidungen treffen oder "über die Strenge schlagen" - alles bekannte Dinge. Aber bei derart komplexen Handlungen, geht das keinesfalls in der Öffentlichkeit zu diskutieren.
Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: F_K am 27. April 2022, 22:22:42
Anmerkung am Rande:

Alkoholmissbrauch ist an sich nicht "so" ungewöhnlich bei jungen Menschen - bei Soldaten gibt es, wenn es auffällig wird, halt entsprechende Sanktionen - bis hin zur Repatrierung ..
Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: InstUffzSEAKlima am 27. April 2022, 22:27:59
Zitat von: VanilleKeks am 27. April 2022, 21:41:27Ich wollte nur einen Rat ob ich erst eine Beschwerde einlege oder direkt an die Wehrbeauftragte schreibe.

Das wurde ja beantwortet:

Zitat von: wolverine am 27. April 2022, 19:06:12In einer Eingabe an den Wehrbeauftragten geht es nicht um Vorwürfe gegen eine Person oder mehrere davon. Es geht da um systemische Fehler, welche im Bericht den Parlament vorgetragen werden. Hier ginge es z. B. Um Führungsverhalten, Innere Führung. (...) Ich wüsste nicht, was eine Eingabe hier bringen sollte. Und der Kdr weiß wohl schon von der Sache und geht ihr nach.
Titel: Antw:Beschwerde oder Eingabe?
Beitrag von: bayern bazi am 28. April 2022, 07:44:49
die TE weiß jetzt welche Möglichkeiten bestehen bzw was sie machen kann und daher ist hier  DICHT bevors noch meh ausartet

Nachbrenner - wegen der Psychischen Belastung würd ich mal mit TrPsych oder MilPfr Kontakt aufnehmen - die können auf jeden fall helfen - und evtl auch in blick auf die Angelegenheit mit den Vorgesetzten mal Kontakt aufnehmen

(Bei weiteren Fragen PN ans Team)