Servus,
ich hab mir grad mal jetzt die neue youtube Serie über´s Wachbataillon angesehen - nun ja. Ich war bis 2018 in diesem Verband, und wenn jemand von den Protokollsoldaten so tätowiert gewesen wäre wie dieser Scharfschützen OSG (u.a. sichtbar am Kopf, nicht verdeckbar durch Bekleidung/ Ausrüstgung), wäre man nichtmal in die Nähe des roten Teppichs gekommen... hat sich das wirklich so extrem geändert?
Wie gesagt, deutlich sichtbar an Hals und Kopf, vor 4 Jahren wäre man absolut Protokolluntauglich gewesen.
Gruss aus dem schönsten IT Standort Deutschlands
Hagen
Wie heißt denn die allgemeine Regelung, die das für das WachBtl festlegt, dann kann man ja mal schauen, ob sich etwas verändert hat?
Darüber habe ich auch gestaunt. Unabhängig von einer eventuellen Änderung der Vorschrift finde ich es ungeschickt, den Kameraden mit in den Mittelpunkt der Serie zu stellen.
Bei Twitter hat jemand sein Instagram-Profil gefunden. Dort sieht man seine Tattoos in voller Pracht, inklusive Wehrmachtssoldat, und er wird mit rechten Mode-Labels in Verbindung gebracht (https://twitter.com/defendfdgo/status/1544437243120590848?s=21&t=sQ_dvGYJMWrQ5u6-L1eg5A).
Davon abgesehen finde ich es auch schwer vermittelbar, in der Serie einerseits über Bart-Vorschriften zu berichten und andererseits ein paar Zentimeter weiter großflächige Tatoos zu tolerieren.
ZitatDavon abgesehen finde ich es auch schwer vermittelbar, in der Serie einerseits über Bart-Vorschriften zu berichten und andererseits ein paar Zentimeter weiter großflächige Tatoos zu tolerieren.
Das eine hat mit dem anderen nichts zutun. Für erstes gibt es einen eigenen Erlass für das WachBtl, für letztes hatte ich ja die Frage gestellt.
Unabhängig davon, hat denn bereits jemand den Soldaten mit den Wehrmachtstattoos gemeldet? ... Hat denn jemand zufällig die Anonyme Meldehotline vom MAD für Hinweise?
edit: den Post auf den sachlichen Kern reduziert.
Ich habe diese Diskussion über Entlassungsverfahren, Gesinnung u.ä. hier entfernt, da Rückschlüsse auf die Person gezogen werden können.
Die Fragestellung -da sachlich- bleibt bestehen.
Ich kann mir gerade in der heutigen Zeit nicht vorstellen das bei Kameraden, die für eine derartige Serie gefilmt werden, nicht irgendwer ziemlich genau geprüft hat, ob da was negatives vorliegt. Hier jetzt direkt nach rechtsradikalen Tendenzen zu suchen find ich -da es ein öffentliches Forum ist- unfair.
Trennung.
Nichtsdestotrotz bleibt die Frage nach den großflächigen Tattoos im ProtDst; empfinde ich auch als seltsam weil in der Truppe das Gerücht geistert, dass mit erkennbaren Tattoos ProtDst nicht ist und selbst für normale Soldaten ja vergleichsweise strenge regeln bzgl. des Abdeckens von Tattoos bestehen.
Aber -so meine Vermutung- es wird wohl eher darsn liegen, dass sein Hauptaufttrag Scharfschütze ist und er da vermutlich echt gut ist. Klar, ProtSdt ist er auch, aber ich vermute mal schwer das er da eher selten bis garnicht zum Einsatz kommt.
Man bedenke, dass wir hier eine Youtubeserie besprechen. Sowas folgt mitunter anderen Logiken als die Realität. Vermutlich ging es den Machern mehr darum ein diverses Bild zu zeigen als einen realen Einsatz.
Werden denn tatsächlich alle Soldaten im Wachbataillon auch im protokollarischen Dienst eingesetzt?
Moin,
das Thema "Wachbataillon" wurde hier bereits in 2021 aufgenommen:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-ermittelt-gegen-rechtsextreme-gruppe-im-wachbataillon-a-6fe09752-aafe-4893-a58c-cd8cd8daa31a
Der MAD & Feldjäger kümmern sich - gut so!
Unabhängig davon sollte auch die evtl. sehr gute Erledigung der "Hauptaufgabe" keine Freiräume Richtung "rechts" ermöglichen.
Die Infos, die sich im Netz zum o.g. Fall via Instagram inkl. Bilder finden lassen machen mir Bauchschmerzen und ich bin mir sicher oder besser ich will daran glauben, dass es eine Nachlese geben wird. Für einen ersten Eindruck (Eigenwerbung in der "Semper Talis" Reihe) sollte die BW sehr genau prüfen, wer das Mauser halten darf.
Just my 20 cents,
VG
Zitat von: SolSim am 06. Juli 2022, 18:03:32
Werden denn tatsächlich alle Soldaten im Wachbataillon auch im protokollarischen Dienst eingesetzt?
Nein.
Das ist doch nichts, neues auch einen anderen auf Insta sehr präsenten Soldaten hatte es mal "erwischt" ich denke, da weiß jeder wer gemeint ist..
Daher wundert es mich das man da wohl nicht vorsichtiger war.
Aber offensichtlich hat man den Scharfschützen gut überprüft und es für unbedenklich befunden bevor man ihn in die Medien gestellt hat. Aber der wäre auch nicht der erste der "kein Glücksgriff" ist. Bei den Rekruten gab es auch einen Vorfall mit einem der Marinesoldaten, das wurde auch mal kurz thematisiert.
ZitatWerden denn tatsächlich alle Soldaten im Wachbataillon auch im protokollarischen Dienst eingesetzt?
Auch dort gibt es ein GeZi usw. und theoretisch ist es immer noch eine Sicherungseinheit. "Damals" wurden auch einige aus meinem Zug zum Wachbtl versetzt, auch mit Brille, und unter der geforderten Größe, waren dann selbstverständlich auch nicht im Protokolldienst.
Finde die Frage mit den Tatoos aber auch interessent, aber es scheint ja nun so zu sein wie es ist.
Servus Leute,
ich war bis 2016 in diesem Verband. WachBtl hat einen eigenen Haar- und Barterlass. Damal durften net einmal die MatBew Schiene Bart tragen - die kamen niemals auch nur in die Nähe protokollarischer Dienst. Siehe auch Bericht des Wehrbeauftragten aus dieser Zeit, da wurde Papier schwarz gemacht. Und Tatoos waren absolutes NoGo, grundsätzlich OHNE Ausnahme. Schade, dass unser profunder Kenner dieses Verbandes, miguahamburg, hier nicht mehr schreibt. (auch das Tragen einer Brille im protokollarischen Dienst ist verboten - und dann deutlich sichtbare Tatoos?!?!)
Wie gesagt, ich finde es zumindest sehr unglücklich, diesen OSG teils in den Mittelpunkt der Serie zu rücken.
Gruss
Hagen
siehe Thread darüber:
" Unverändert abzudecken sind sichtbare Tätowierungen bei Teilnahme an Veranstaltungen der
Bundeswehr (einschließlich des Bundesministeriums der Verteidigung) mit Außenwirkung/
öffentlichem Charakter (z.B. bei feierlichen Gelöbnissen, Tagen der offenen Tür,
Truppenbesuchen, Veranstaltungen mit bundeswehr-fremder Medienbegleitung, Flügen der
Flugbereitschaft der Bundeswehr mit externen Passagieren).
"
Ich finde diese Diskussion irgendwie komisch.
Es scheint keinen Erlass zu geben, der es Angehörigen des WachBtl verbietet, Tätowierungen zu tragen. Trotzdem finden das viele nicht angebracht. Ist der Betreffende auf einer Veranstaltung so aufgetreten? MWn nicht. Also, wo ist das Problem.
Da haben die Angehörigen es WachBtl also die selben Regeln zu befolgen wie alle anderen Angehörigen der Bundeswehr. Bei einem FschJg macht auch keiner so eine Welle deswegen.
Da heißt es, die Bundeswehr muss toleranter und diverser werden, um a) die Ziele des KoaV zu erfüllen und b) um sich inmitten der Gesellschaft wiederzufinden. Davon merke ich hier in der Diskussion aber wenig von.
Dann heißt es, die Bundeswehr soll nichts beschönigen, sondern die Realität zeigen. Zeigt sie es, ist auch nicht gut. Zeigt sie bspw. vermehrt Frauen in Veranstaltungsbildern, Broschüren o.ä., wird auch dagegen gewettert, das würde nicht der Realität entsprechen. Ja was denn nun?
Warum stigmatisiert man hier etwas, was ansch. den Regelungen entspricht? Mit welchem Recht?
Ich finde Tätowierungen ziemlich unnötig und würde mir nie eins machen lassen. Aber solange der Erlass ist wie er ist, warum wird hier über Leute gerichtet? Was stellt euch über diese Leute und über die allgemeingültige Reglung?
FK würde wohl schreiben: nochmal? Siehe:
ZDv A-2630/1 "Das äußere Erscheinungsbild der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr":
• Unverändert abzudecken sind sichtbare Tätowierungen bei Teilnahme an Veranstaltungen der
Bundeswehr (einschließlich des Bundesministeriums der Verteidigung) mit Außenwirkung/
öffentlichem Charakter (z.B. bei feierlichen Gelöbnissen, Tagen der offenen Tür,
Truppenbesuchen, Veranstaltungen mit bundeswehr-fremder Medienbegleitung, Flügen der
Flugbereitschaft der Bundeswehr mit externen Passagieren).
Ja und? Wo ist das Problem, solange er nicht bspw. auf öffentlichen Veranstaltungen auftritt?
https://m.youtube.com/watch?v=TcktNT16dzI
7:45 min
Anmerkung:
Ein Filmbeitrag wird zwar ggf. der Öffentlichkeit verfügbar gemacht - aber die Aufnahme selber (Zeit / Ort) ist eben oft KEINE öffentliche Veranstaltung.
Hier ist also zu differenzieren.
Zitat von: Reservist10 am 07. Juli 2022, 13:41:22
https://m.youtube.com/watch?v=TcktNT16dzI
7:45 min
Und mindestens 5 mal im Trailer... wie schon mehrfach ansgesprochen: dieser OSG tritt als Protagonist in einem Film übers WachBtl auf - es wird suggeriert, dass es auch mit solchen sichtbaren Tatoos möglich ist, protokollarischen Dienst zu leisten. NEIN! Semper Talis heisst: ALLE GLEICH - das ist der erste "Protter", den ich mit solchen Tatoos sehe. Mir ist es doch im Prinzip schnurz, wie der Kamerad aussieht, das ist seine persönliche Entscheidung, mich stört einfach gewaltig, dass hier den Zuschauern ein falscher Eindruck vermittelt wird. Und egal, ob es nur der Präsident von Montenegro im kleinen Jet ist oder Mr. president mit der airforce one: Protokoll ist Protokoll. Alte Forenmitglieder kennen ihn noch, hier war mal ein ehemaliger Kommandeur dieses Verbandes sehr aktiv - seine Meinung würde mich sehr interessieren.
Gruss
Hagen
Zitat von: Reservist10 am 07. Juli 2022, 13:41:22
https://m.youtube.com/watch?v=TcktNT16dzI
7:45 min
Ich habe da bei ihm kein sichtbares Tattoo gesehen.
Ich denke der wird sich die Tattoos einfach überschminken wenn er im Protokolldienst ist.
Zitat von: F_K am 07. Juli 2022, 14:03:04
Anmerkung:
Ein Filmbeitrag wird zwar ggf. der Öffentlichkeit verfügbar gemacht - aber die Aufnahme selber (Zeit / Ort) ist eben oft KEINE öffentliche Veranstaltung.
Hier ist also zu differenzieren.
Echt jetzt?!? Es ist vollkommen egal, ob da auf Rollbahn 349 der Präsident von Montenegro mit protokokallischen Ehren empfangen wird oder ob Ehrenwache vorm Bendlerblock oder Schloss Bellevue - Protokoll bleibt Protokoll. Und da werden auch bei Staatsbegräbnissen mal schnell OFw als Hauptmänner eingekleidet, damit die Sargträger
alle gleich aussehen.
Gruss
Zitat von: Büchse am 07. Juli 2022, 14:20:24
Ich habe da bei ihm kein sichtbares Tattoo gesehen.
Ich denke der wird sich die Tattoos einfach überschminken wenn er im Protokolldienst ist.
Eben, oder er ist auf solchen Veranstaltungen nicht eingesetzt.
Zitat von: Opa_Hagen am 07. Juli 2022, 14:21:14
Echt jetzt?!? Es ist vollkommen egal, ob da auf Rollbahn 349 der Präsident von Montenegro mit protokokallischen Ehren empfangen wird oder ob Ehrenwache vorm Bendlerblock oder Schloss Bellevue - Protokoll bleibt Protokoll. Und da werden auch bei Staatsbegräbnissen mal schnell OFw als Hauptmänner eingekleidet, damit die Sargträger alle gleich aussehen.
Nun zeig doch mal die Stelle, wo jemand tätowiert im Protokolldienst eingesetzt ist. Nicht nur sich echauffieren, sondern Fakten.
Der Bart- und Haartrachterlass zum WachBtl geht tatsächlich nicht auf Tattoos ein. Ich persönlich war auch etwas überrascht, dass ein Soldat als "Protter" eingesetzt wird, dessen Tattoos bis über den Hemdkragen hinauszeigen.
Naja, ich denke auch, migu hätte dazu mehr erklären können. Ich folge aber durchaus Ralfs Argumentation, die Bundeswehr wird tatsächlich "bunter" - sowohl was Geschlechtsidentitäten angeht, als auch was Körpermodifikationen angeht. Grenzen findet das natürlich irgendwo im Arbeitsschutz. Wobei selbst bei zivilen DPen die eine oder andere (zivile) Führungskraft bei deutlich sichtbaren Tattoos nicht ganz so amüsiert ist ...
Selbst auffällig farbiges Schminken bei Kolleginnen kann sauer aufstoßen ... das mag natürlich eine persönliche Ansicht der jeweiligen Führungskraft sein, ist aber beobachtbar.
und Opa_Hagen hat Recht, die Tattoos sind bei sorgfältiger Draufsicht oberhalb des Hemdkragens sichtbar. Ob das dem defilierenden Staatsgast auffällt, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich hatte bisher nicht die Ehre so empfangen zu werden und dann müsste OStGefr Dennis auch noch dabei sein.
Dann guckst du wohl ein anderes Videos... zu sehen z.B. bei 8:27 oder 8:50.
Zumal der Mann dort länger an der Veranstaltung mit Außenwirkung teilnimmt, als wir ihn in den paar Sekunden sehen können.
Mir ist es auch egal, ob jemand Tätowierungen hat oder nicht. Eine Dienstvorschrift sollte allerdings entweder befolgt oder entsprechend eines ,,moderneren Bildes der Bundeswehr" angepasst werden.
Leute nochmal, dass ist eine Youtube-Serie.
Ob das wirklich ein Staatsgast aus Gott weiß wo war oder ob es sich um "Scripted Reality" handelt, weiß hier keiner.
Ich würde mir wünschen das wir aufhören, hier auf der Person rumzuhacken. Gerne können wir weiter über die Frage der Tattoos im ProtDst diskutieren, aber hier so auf Ihm rumzuhacken find ich unwürdig!
Das er für diese Serie ausgewählt wurde wird Gründe haben.
Zitat von: Deepflight am 08. Juli 2022, 07:56:16
Leute nochmal, dass ist eine Youtube-Serie.
Ob das wirklich ein Staatsgast aus Gott weiß wo war oder ob es sich um "Scripted Reality" handelt, weiß hier keiner.
Ich würde mir wünschen das wir aufhören, hier auf der Person rumzuhacken. Gerne können wir weiter über die Frage der Tattoos im ProtDst diskutieren, aber hier so auf Ihm rumzuhacken find ich unwürdig!
Das er für diese Serie ausgewählt wurde wird Gründe haben.
So sieht's aus.
Wir können auch davon ausgehen, dass die Filme vorab ohnehin durch Teile des Verbands gesichtet wurden. (S1, PresseOffz o.Ä.)
Dort wird man wohl eher einschätzen können welche Wirkung man mit der Werbung bezwecken will, als einzelne ehemalige / aussenstehende im www.
Korrekt, sowas läuft aber viel weiter oben als auf Verbandsebene, sowas geht über PIZ direkt.
Und gerade nach den Vorfällen im WachBtl werden die Leute mehr als handausgewählt sein.
Also bitte gerne eine sachliche Diskussion und nicht so ein rumgehacke. Danke!
Zitatmehr als handausgewählt sein.
Nunja. ::)
Ich befürchte, irgendwer, irgendwie und irgendwann wird diese "Tattoaffäre" noch aufkochen.
Und damit ist es im Sinne des Kameraden gut... > closed