Moin,
habe letzte Woche meine Bewerbung zum Offizier abgegeben und mich bereits durch zahlreiche Jobporträts gearbeitet, aber so richtig schlau geworden bin ich noch nicht. Wie sieht denn nun der Dienstalltag eines Offiziers bei den Jägern, Gebirgsjägern oder Fallschirmjägern aus? Ich weiß, dass das vom Dienstposten abhängt. Nach dem Studium kommt dann der stellvertretende Zugführer oder direkt Stab. Dann Zugführer oder wieder Stab. Danach noch mal irgendwas mit Stab und dann ist Ende als SaZ. Auf Reddit habe ich gelesen, dass man als Zugführer Dienstpläne schreibt und Aufsicht führt. Und im Stab hat man angeblich Zeit die "interessanten" Lehrgänge zu besuchen? Kann da jemand Lichts ins Dunkle bringen?
LG
Zitatoder direkt Stab.
Nein!
Die Dienstposten sind gebündelt, eine Versetzung als SaZ muss nicht, kann aber erfolgen. Gerade wenn man Karriere machen will, ist Verwendungsbreite wichtig. Will man SaZ bleiben und der DP wird nicht anders gebraucht, kann man auch auf dem ausscheiden.
Das Thema hatten wir hier schon öfters.
Aber ein Schritt nach dem anderen: erst einmal die Eignung bekommen, dann auch die Zusage für eine infanteristische Verwendung (das wollen nämlich viele). Dann machst du die GA und Teile der Laufbahnausbildung, da kommen dann auch die Personalführer und stellen sich und ihre Ideen vor etc pp.
Seit wann ist die erste Offizierverwendung denn ,,stellvertretender Zugführer" und nicht mehr Zugführer?
Ich bereite mich bereits vor auf das Auswahlverfahren. Im Forum gibt es ja genügend Berichte! :) Infanterie ist scheinbar recht beliebt.
Unter gebündelten Dienstposten kann ich mir nichts vorstellen. Heißt das, dass Zugführer und Stabtätigkeiten innerhalb eines Dienstpostens zu erfüllen sind?
@ KlausP - stellvertretende Zugführer waren und sind Feldwebel. Richtig.
Aufgrund nicht ausreichend vorhandener ZugführerOffz-Vakanzen gibt es auch Erstverwender als KEO oder S 3 Offz im Stab.
Der in früherer Zeit übliche Verwendungsaufbau ZgFhrOffz - KEO - BS - Stabsverwendung Brigade - KpChef ist mittlerweile eher die Ausnahme, als die Regel, wie ich es feststelle.
@ teakwood: Gebündelte Dienstposten bedeutet, dass man als Offz nach seinem OL 3 auf ein und demselben Dienstposten vom Leutnant bis Hauptmann A11 verwendet werden kann, z.B. als Zugführer.
Also kein stellvertretender Zugführer. Das heißt nach dem Studium und dem OL3 direkt 30-60 erfahrene Soldaten befehligen. Na dann hoffe ich mal, dass der OL3 Wunder wirkt.
Abgesehen davon sind doch, wie von @Beuteberliner beschrieben, Zugführerpositionen in der Infanterie ohnehin schon sehr beliebt. Und die kann man theoretisch auch noch bündeln, sodass man dort bis zum ausscheiden verweilt? Wonach geht das? Bedarf, Beurteilung?
Gebündelte DP heißt, dass man vom Lt bis Hptm dort bleiben kann. Da man als SaZ 13 auch als Hptm ausscheidet, ist also eine Versetzung aufgrund Förderung nicht erforderlich.
Zitat von: teakwood am 16. August 2022, 23:32:00
Also kein stellvertretender Zugführer. Das heißt nach dem Studium und dem OL3 direkt 30-60 erfahrene Soldaten befehligen. Na dann hoffe ich mal, dass der OL3 Wunder wirkt.
Ich würde mir da nicht so den Kopf machen.
Da mussten in den letzten Jahrzehnten tausende junge Leutnante durch. Und dies hat funktioniert 😀
Anmerkung:
Ja, es gibt gebündelte DP, Ja, deshalb WÄRE es möglich, einen SaZ ohne Ambitionen dort ausscheiden zu lassen.
ABER die DP werden für junge Offiziere zur Bewährung benötigt und der Hptm mit ZgFhr Erfahrung wird im Stab % als KEO benötigt - also erfolgt eine Versetzung.
Es gibt die KEO in der Kp und auch im Stab (dort oftmals A12).
Eine Verwendung als KEO wird ohne Förderung also idR in der Kp sein.
Okay danke für die Erklärungen bezüglich der Dienstposten. Und wie sieht nun der Alltag eines Zugführers aus bei den Jägern? Oder der KEO / S3 Offizier?
Zitat von: teakwood am 17. August 2022, 12:04:47
Okay danke für die Erklärungen bezüglich der Dienstposten. Und wie sieht nun der Alltag eines Zugführers aus bei den Jägern? Oder der KEO / S3 Offizier?
Als Zugführer setzt man den Dienstplan um. Schießen, Gefechtsausbildung, Sport, Übungsplatz usw.
Führt sein Personal und Material. Auf dem Übungsplatz kommt dann doch eine taktische Komponente dazu.
Als KEO hängt es davon ab, wie der Chef einen einspannt. Der KEO wurde in meinem Verband liebevoll Vernehmungs- oder Kompanieentlassungsoffizier genannt.
Schwerpunkt waren Vernehmungen, Kompaniebefehle auswerten und bei Bedarf wurde der KTF unterstützt.
Ist ein recht unaufälliger Bereich mit einem ordentlichen Aufgabenpensum.
S3 ist dann eine Ebene höher. (Für den Anfang eher ungeeinget, wenn nicht auf Kp-Ebene Erfahrung gesammelt wurde.)
Befehle für die einzelnen Kompanien schreiben, Übungsplatzvorhaben planen mit allem was dazugehört.