Bundeswehrforum.de

Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: Indi84 am 02. Dezember 2022, 05:50:29

Titel: Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 02. Dezember 2022, 05:50:29
Hallo Bundeswehrforum,

bisher war ich nur stiller Mitleser.
Nun habe ich mal selbst ein Thema.

Kurz zu meiner Person.
Privat: Ich bin Jahrgang '84 (also zum heutigen Tage 38 Jahre alt), sportlich, gehe zur Jagd, Jagdhundeführer. Also gerne Draußen unterwegs.
Beruflich: Wirtschaftsinformatik studiert (Abschluss 2015 mit Bachelor) und 8 Jahre Berufserfahrung in der IT (3 Jahre beim IT-Dienstleister, jetzt im fünften Jahr bei der Mercedes-Benz Group)

Die Bundeswehr hat mich schon immer interessiert und ich wollte mich nun engagieren/einbringen und dienen.
Das Thema Reserve war also naheliegend... (und bevor jetzt jemand "Falsches Forum!" schreit, hört mich an  ;D)
Habe mich also beworben, kam zum ACFüKrBW und habe dieses erfolgreich abgeschlossen, soweit so gut.

Da mein Job aktuell zwar lukrativ, aber nicht gerade erfüllend und sinnstiftend ist, habe ich mir vom Einplaner für Seiteneinsteiger einfach mal ein Angebot machen lassen.

Verständlicherweise bekam ich dann, aufgrund meines Studiums und beruflichen Werdegangs, ein Angebot für CIR:
Dienstverhältnis: SaZ13
Einstellungstermin: 1.7.2023
Einstellungsdienstgrad: Oberfähnrich
Laufbahn: Offiziere des Truppendienstes
Teilstreitkraft: Heer, Verwendung: H-CyberIT
Anerkennung von 2 Jahren Studium auf Beförderungszeiten (Also Beförderung zum Lt nach frühestens 12 Monaten)
Anerkennung von 10 Jahren auf Besoldungsstufe, also Stufe 5

Klingt alles fein, reizt mich auch. Was mich aber nicht loslässt ist die Tatsache dass mein Herz nicht an der IT hängt.
Nun meinte der Einplaner dass er mich auch bei der Jägertruppe unterbringen könnte, aber das hätte für mich einige Nachteile.
Zum Beispiel würden meine Berufsjahre nicht auf die Pension angerechnet (Das ist falsch ausgedrückt, aber ich hoffe ihr wisst was ich meine) und auch die Chance BS zu werden wäre deutlich geringer da mir im Bestenvergleich dann die verwertbare Vorerfahrung fehlt (sinngemäß wiedergegeben).
Weiß zufällig jemand ob aber meine Berufserfahrung, wenn es für die Pension schon keine Rolle spielen würde, trotzdem für die Besoldungsstufe herangezogen werden kann?

Jedenfalls sollte ich mir das gut überlegen, und das tue ich auch.
Aber ist euch bekannt ob es, ausser CIR, noch andere Verwendungen bei der BW gibt bei denen mein Studium/Berufserfahrung genau so gelten würde wie beim CIR?
Ich weiss nicht was es ist, die Standorte vom CIR sind nicht das Problem, aber CIR "klickt" bei mir einfach noch nicht so richtig.

Mit bestem Gruß
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 02. Dezember 2022, 06:03:52
Finde leider keine Möglichkeit den Beitrag zu editieren, daher mein Edit als neuer Post:

Klar könnte ich das auch den Einplaner fragen.
Aber wir haben nun schon mehrere telefonische Gesprächsrunden hinter uns und ich dachte bevor ich nun erneut anrufe frage ich mal hier nach euren Erfahrungen.
Wenn ich zur Jägertruppe gehen würde (mal angenommen er findet da wirklich was für mich) und ich müsste nach 13 Jahren wieder gehen weil es mit dem BS nicht geklappt hat; Könnte ich trotzdem in den Spiegel schauen und sagen "Das haste gewollt, Du hast dein Bestes gegeben".
Aber Aussage des Einplaners war, dass es ihm erster Linie darum geht die Leute in Verwendungen unterzubringen bei denen Ihnen ihre Dienstzeit auch in einer Jobsuche nach der BW weiterhilft. Da wäre IT für mich halt ideal, ergibt ja auch Sinn.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Ralf am 02. Dezember 2022, 06:13:33
Dei Einstellung als OFähnr erfolgt völlig unabhängig vom Studium, wichtig ist nur, dass ein Studium vorliegt, könnte also auch rhythmische Tanzgymnastik sein. Von daher:
ZitatWeiß zufällig jemand ob aber meine Berufserfahrung, wenn es für die Pension schon keine Rolle spielen würde, trotzdem für die Besoldungsstufe herangezogen werden kann?
Ja, du musst nur auf Ebene BA/MA gearbeitet haben.
ZitatAber Aussage des Einplaners war, dass es ihm erster Linie darum geht die Leute in Verwendungen unterzubringen bei denen Ihnen ihre Dienstzeit auch in einer Jobsuche nach der BW weiterhilft. Da wäre IT für mich halt ideal, ergibt ja auch Sinn.
Ja, das ist ein Ziel des "ehrlich Machens", denn es gibt ja manchmal ein Leben nach der Bw. Darüber hinaus ist das auch ein Gewinn für die Bw, da es in der Jägertruppe viele Bew gibt, für IT weniger. Und wenn jemand mit Vorerfahrung kommt, wäre es schon aus AG Sicht eine Verschwendung, jemand nicht dort einzusetzen.
Und du wirst ja auch nicht jünger. Wenn du ausscheidest, bist du über 50, ob du dann noch die Leistungen als ZgFhr bringst, ist eher weniger wahrscheinlich, als bei lebensjüngeren.
ZitatZum Beispiel würden meine Berufsjahre nicht auf die Pension angerechnet (Das ist falsch ausgedrückt, aber ich hoffe ihr wisst was ich meine) und auch die Chance BS zu werden wäre deutlich geringer da mir im Bestenvergleich dann die verwertbare Vorerfahrung fehlt (sinngemäß wiedergegeben).
Beim ersten Satz weiß ich nicht, was du meinst. Der zweite Satz stimmt so nicht, denn du startest genau auf dem gleichen Niveau wie alle anderen als Jäger, also im Bestenvergleich gleiche Chancen. Andersherum wird ein Schuh draus: im IT Bereich startest du mit einem Vorsprung (dein Wissen) und hast deswegen dort mglw (!) bessere Chancen.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 02. Dezember 2022, 06:25:18
Zitat von: Ralf am 02. Dezember 2022, 06:13:33
Dei Einstellung als OFähnr erfolgt völlig unabhängig vom Studium, wichtig ist nur, dass ein Studium vorliegt, könnte also auch rhythmische Tanzgymnastik sein. Von daher:
ZitatWeiß zufällig jemand ob aber meine Berufserfahrung, wenn es für die Pension schon keine Rolle spielen würde, trotzdem für die Besoldungsstufe herangezogen werden kann?
Ja, du musst nur auf Ebene BA/MA gearbeitet haben.
ZitatAber Aussage des Einplaners war, dass es ihm erster Linie darum geht die Leute in Verwendungen unterzubringen bei denen Ihnen ihre Dienstzeit auch in einer Jobsuche nach der BW weiterhilft. Da wäre IT für mich halt ideal, ergibt ja auch Sinn.
Ja, das ist ein Ziel des "ehrlich Machens", denn es gibt ja manchmal ein Leben nach der Bw. Darüber hinaus ist das auch ein Gewinn für die Bw, da es in der Jägertruppe viele Bew gibt, für IT weniger. Und wenn jemand mit Vorerfahrung kommt, wäre es schon aus AG Sicht eine Verschwendung, jemand nicht dort einzusetzen.
Und du wirst ja auch nicht jünger. Wenn du ausscheidest, bist du über 50, ob du dann noch die Leistungen als ZgFhr bringst, ist eher weniger wahrscheinlich, als bei lebensjüngeren.
ZitatZum Beispiel würden meine Berufsjahre nicht auf die Pension angerechnet (Das ist falsch ausgedrückt, aber ich hoffe ihr wisst was ich meine) und auch die Chance BS zu werden wäre deutlich geringer da mir im Bestenvergleich dann die verwertbare Vorerfahrung fehlt (sinngemäß wiedergegeben).
Beim ersten Satz weiß ich nicht, was du meinst. Der zweite Satz stimmt so nicht, denn du startest genau auf dem gleichen Niveau wie alle anderen als Jäger, also im Bestenvergleich gleiche Chancen. Andersherum wird ein Schuh draus: im IT Bereich startest du mit einem Vorsprung (dein Wissen) und hast deswegen dort mglw (!) bessere Chancen.

Hallo Ralf,

vielen Dank für die Information und Deine prompte Antwort!
So wie Du das wiedergibst gibt es dann aber, von meiner Warte aus, wenig Gründe welche dagegen sprechen würden eine Stelle/DP bei der Jägertruppe zu suchen.

Das mit der Pension/Rente versuche ich nochmal zu erklären wie es mir vom Einplaner erklärt wurde:
Mir wurde es so geschildert dass man auf mind. 32 Jahre  Dienstzeit kommen muss um nach Ausscheiden als BS die volle Pension zu erhalten. (nagelt mich nicht auf die Zahl '32' fest, vllt war es auch 35 oder 33)
Da ich bei Einstellung 38 Jahre alt bin, wäre es mir nicht möglich diese 32 Jahre Dienstzeit zu erreichen. In einer Verwendung im IT Bereich würden mir aber mein Studium und meine zivile Berufserfahrung auf diese Zeit angerechnet und daher würde es in einer solchen Verwendung (vorausgesetzt man wird BS) auch zur vollen Pension reichen.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Shonyu am 02. Dezember 2022, 10:47:28
Ich bin selbst bei CIR beordert und kann nur sagen: ja - es ist ein junger OrgBereich. Etliches von dem "Selbstbewusstsein" der traditionellen TSKs geht ihm noch ab.
Man ist jedoch sehr hinterher, hier voranzukommen. Das ist klar formulierte Absicht der Leitung.

Komme aus der "goldgelben" Zunft und habe also mein schwarzes gegen das dunkelblaue Barett getauscht und bin damit voll ok. CIR ist halt die Dimension, die keine Stunde Null hat. Es mag an mancher Ecke nicht so grün sein, wie bei den Jägern. Aber man sollte da trotzdem nicht denken, dort passiert nichts. Gerade mit dem IT-Hintergrund gibt es dort viele spannende Dinge, die es zu tun gibt. Man muss nicht immer davon ausgehen, dass man "nur" Enabler für die anderen ist.

Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Ralf am 02. Dezember 2022, 14:19:54
ZitatDa ich bei Einstellung 38 Jahre alt bin, wäre es mir nicht möglich diese 32 Jahre Dienstzeit zu erreichen. In einer Verwendung im IT Bereich würden mir aber mein Studium und meine zivile Berufserfahrung auf diese Zeit angerechnet und daher würde es in einer solchen Verwendung (vorausgesetzt man wird BS) auch zur vollen Pension reichen.
Falls das stimmt, dann aber auch nur als Seiteneinsteiger im Offizierdienstgrad auf einem IT-DP und nicht als OFähnr auf einem IT-DP, denn dafür ist kein bestimmtes Studium erforderlich, somit macht das fachbezogen auch keinen Sinn. Aber zum Thema renten-/Pensionsansprüche bin ich nicht firm.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 02. Dezember 2022, 14:30:07
Verstehe was Du meinst.
Das bisherige Modell des Seiteneinstiegs wurde mir auch angeboten. Dort wäre ich mit höherem Dienstgrad eingestiegen. Aber die Dienstzeit wäre wesentlich kürzer gewesen und mir wurde davon abgeraten wenn ich längerfristig am Dienst in der BW interessiert bin.
Und auch nur das Oberfähnrich Modell gibt mir die Möglichkeit überhaupt in (für mein Studium) fachfremden Verwendungen (z.B. Jägertruppe) einzusteigen.
Unter der Prämisse ergibt es dann auch Sinn dass egal in welcher Verwendung meine Berufsjahre auf die Soldstufe angerechnet werden. Da wird, wie Du gesagt hast, ein Schuh draus.

Dann muss ich für mich eigentlich nur noch überlegen ob ich quasi endlich der IT den Rücken kehre und ins kalte Wasser springen möchte. Vorausgesetzt mir wird das auch wirklich angeboten. Der Einplaner war da relativ zuversichtlich dass das klappt (Also Jägertruppe meine ich).
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: LwPersFw am 02. Dezember 2022, 15:40:39
Zitat von: Ralf am 02. Dezember 2022, 14:19:54
ZitatDa ich bei Einstellung 38 Jahre alt bin, wäre es mir nicht möglich diese 32 Jahre Dienstzeit zu erreichen. In einer Verwendung im IT Bereich würden mir aber mein Studium und meine zivile Berufserfahrung auf diese Zeit angerechnet und daher würde es in einer solchen Verwendung (vorausgesetzt man wird BS) auch zur vollen Pension reichen.
Falls das stimmt, dann aber auch nur als Seiteneinsteiger im Offizierdienstgrad auf einem IT-DP und nicht als OFähnr auf einem IT-DP, denn dafür ist kein bestimmtes Studium erforderlich, somit macht das fachbezogen auch keinen Sinn. Aber zum Thema renten-/Pensionsansprüche bin ich nicht firm.

Ich vermute es geht um § 23/24 SVG.

Und wichtig : für die volle Pension werden 40 Jahre benötigt.

Wenn ich mal annehme:

BS / Oberstlt / Pension mit allgAG 62

39 - 62 = 23 Jahre aktive Dienstzeit

plus ggf. anerkannte Vordienstzeit nach § 23/24 SVG= ??

Für 40 Jahre ... müsste ?? = 17 Jahre sein...

Das wird aber erst verbindlich durch das BAPersBw festgelegt, wenn man BS ist und die Anerkennung beantragt...

Es kann also sein ... es werden z.B. nur 8 Jahre anerkannt...

Dann hat man ein deutliches Fehl...

Mit 67 kann man dann seine Altersrente beziehen.

Pension + Altersrente dürfen den max. Betrag Pension bei 40 Dienstjahren nicht übersteigen.

Liegt man drüber, wird die Pension gekürzt.

Liegt man drunter, wird Pension u. Altersrente voll parallel gezahlt.

Von 62 ... 67 hat man ggf. eine Lücke... die man selbst schließen muss.


Und:
Die Anerkennung für die Erfahrungsstufen gem. BBesG hat damit nichts zu tun.




Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: KlausP am 02. Dezember 2022, 16:11:04
Die Lücke zwischen 62 und 67 kann man schließen, indem man eine vorübergehende Erhöhung des Ruhegehalts nach § 26a Soldatenversorgungsgesetz beantragt. Dann werden rentenversicherungspflichtige Zeiten mit 1 Prozentpunkt je Versicherungsjahr bei der Berechnung des Ruhegehalts hinzugezogen. Die vorübergehende Erhöhung endet automatisch mit Eintritt des gesetzlichen Rentenalters. Achtung! Wie geschrieben muss der Soldat das beantragen, das ist kein Automatismus.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 02. Dezember 2022, 22:08:29
Jetzt ist die Verwirrung jedenfalls perfekt  ???

Gibt es denn dann irgendwelche Gründe die dagegen sprechen eine Verwendung in der Jägertruppe zu erstreben? (in meinem Alter)
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Ralf am 03. Dezember 2022, 05:22:20
Ich gehe davon aus, dass du bei IT eine größere Chancen auf BS habe wirst, da du deine Vorkenntnisse einbringst und wahrscheinlich das Verhältnis Quote-Konkurrent auf der Ebene A9-A12 sich bei IT etwas besser gestalten wird.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: LwPersFw am 03. Dezember 2022, 08:33:03
Zitat von: KlausP am 02. Dezember 2022, 16:11:04
Die Lücke zwischen 62 und 67 kann man schließen, indem man eine vorübergehende Erhöhung des Ruhegehalts nach § 26a Soldatenversorgungsgesetz beantragt. Dann werden rentenversicherungspflichtige Zeiten mit 1 Prozentpunkt je Versicherungsjahr bei der Berechnung des Ruhegehalts hinzugezogen. Die vorübergehende Erhöhung endet automatisch mit Eintritt des gesetzlichen Rentenalters. Achtung! Wie geschrieben muss der Soldat das beantragen, das ist kein Automatismus.

Grundsätzlich richtig Klaus.

Es kommt aber darauf an, was im Einzelfall daraus wird...

z.B.

+ ist der mögliche Hinzuverdienst dann deutlich beschränkt

+ ist Absatz 2 , Satz 1 ab "...; unberücksichtigt bleiben ... " zu beachten

Gerade der letzte Punkt ist wichtig.

Denn wenn Zeiten bereits für die Pension als berücksichtigsfähig anerkannt wurden...

... können sie nicht nochmal berücksichtigtigt werden.

Und wer 66,97 % bei der Pension erreicht, bekommt auch keine Erhöhung.

Lücke bleibt dann 66,97 > 71,75




Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 03. Dezember 2022, 22:48:00
Wenn ihr beiden schon dermaßen gut Bescheid wisst was die Pension angeht hätte ich noch eine Frage.

Wie schaut das denn mit der Pension aus wenn man kein BS wird. Also als SAZ13 nach den 13 Jahren ausscheidet. Gibt es die dann anteilig wenn man ins Rentenalter kommt? Oder wird die auf die reguläre gesetzliche Rente runtergebrochen?

Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 03. Dezember 2022, 22:53:40
Zitat von: Ralf am 03. Dezember 2022, 05:22:20
Ich gehe davon aus, dass du bei IT eine größere Chancen auf BS habe wirst, da du deine Vorkenntnisse einbringst und wahrscheinlich das Verhältnis Quote-Konkurrent auf der Ebene A9-A12 sich bei IT etwas besser gestalten wird.

Ja, das würde ich auch vermuten.
Ich muss mich bis kommenden Freitag entscheiden.
Es fällt mir leider nicht leicht.

Bereits 2008 hatte ich mich bei der Bundeswehr beworben und wollte zur Jägertruppe. Hatte dann aber bei einer anderen Bewerbung eine Zusage für einen Job im Ausland und hab mich für einen zivilen Weg entschieden, so kam ich zur IT.
Jetzt rückblickend weiss ich nicht ob das die richtige Entscheidung war.
Dann wollte ich über die Reserve zur Jägertruppe, ging aber nicht. Als Seiteneinsteiger war ebenfalls nicht möglich. Jetzt würde es wohl funktionieren können über das Oberfähnrich Programm... Aber alles schreit "IT!"

Wäre jetzt halt kein Job wie jeder andere... Da fällt die Entscheidung dann schon schwerer, vor allem wenn man kaum jemanden kennt den man nach Erfahrungen fragen kann.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: xnos am 03. Dezember 2022, 23:27:42
Also wenn IT, dann lieber über den Seiteneinstieg mit höherem Dienstgrad und falls der Wunsch nach dem Ausscheiden aus der Bw bestünde, weiterhin Dienst zu leisten, dann als Wiedereinsteller bewerben.

Es klingt aber danach, dass dein Herz für etwas neues schlägt - einfach diese IT-Routine durchbrechen. Starte bei der Jägertruppe durch und in der Hinterhand hast du deinen IT-Background, falls du im Verlauf der Jahre doch lieber im alten Bereich verwendet werden möchtest. Da gibt es dann sicherlich Möglichkeiten (während der Dienstzeit bzw. nach dem Ausscheiden dann als Wiedereinsteller).

Ansonsten könntest du doch noch einmal Shonyu nach weiteren Erfahrungen per Privatnachricht fragen.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: KlausP am 04. Dezember 2022, 08:34:32
Zitat von: Indi84 am 03. Dezember 2022, 22:48:00
Wenn ihr beiden schon dermaßen gut Bescheid wisst was die Pension angeht hätte ich noch eine Frage.

Wie schaut das denn mit der Pension aus wenn man kein BS wird. Also als SAZ13 nach den 13 Jahren ausscheidet. Gibt es die dann anteilig wenn man ins Rentenalter kommt? Oder wird die auf die reguläre gesetzliche Rente runtergebrochen?

Ausscheidende SaZ werden durch die Bw in der Rentenversicherung nachversichert. In den Tiefen des Forums müsste sich dazu der eine oder andere. Eintrag finden lassen. Pensionsansprüche erwerben SaZ nicht.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: LwPersFw am 04. Dezember 2022, 09:23:30
Zitat von: xnos am 03. Dezember 2022, 23:27:42

Es klingt aber danach, dass dein Herz für etwas neues schlägt - einfach diese IT-Routine durchbrechen. Starte bei der Jägertruppe durch und in der Hinterhand hast du deinen IT-Background, falls du im Verlauf der Jahre doch lieber im alten Bereich verwendet werden möchtest. Da gibt es dann sicherlich Möglichkeiten (während der Dienstzeit bzw. nach dem Ausscheiden dann als Wiedereinsteller).

Ansonsten könntest du doch noch einmal Shonyu nach weiteren Erfahrungen per Privatnachricht fragen.

Bei allem Verständnis... Aber was sollen diese wirklichkeitsfremden Erwägungen ?

Wenn er sich für die Jägertruppe entscheidet... bleibt er grundsätzlich auch die zunächst geltenden 13 Jahre da.

Denn dafür hat ihn die Bw ja eingestellt.

Die Chance "später" ggf. doch noch in IT zu wechseln... geht gegen Null... und kann doch keine Entscheidungsgrundlage sein...

Dann ... Eintritt mit 39...
Wird er nicht BS... Entlassung mit 52...

13 Jahre nicht hauptberuflich in der IT...

Wie @Klaus schon sagte, keine Pension, sondern Nachversicherung in der Rentenversicherung...
https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,60219.msg731697.html#msg731697


...aber noch arbeiten 52 ... 67 ...

Und es müsste der Bw schon sehr schlecht gegen, wenn Sie den TE mit 53+ als Wiedereinsteller nochmal einstellt...


Träume sind schön, aber man muss sie sich auch leisten können...


Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: D1987 am 04. Dezember 2022, 09:50:38
Ich halte das für fahrlässig, dass der TE sein IT wissen wegwerfen will. Denn nichts anderes ist es, wenn es die Jägertruppe wird. In dreizehn Jahren ist die Technologie von heute überholt, man müsste dann Glück haben und ne Stelle zu finden, die den "legacy" Kram bedient - unwahrscheinlich.

Außerdem ist mit Mitte dreißig Vollzeit auf einem Stein im Feld schlafen nicht mehr ganz so geil. Vor allem nicht, wenn man das nicht im Jahrzehnt vorher eingeschliffen hat.

Würde ich jemanden einstellen, der seine besten Jahre zum Kompetenzaufbau, um in eine Senior Experten oder Führungsposition in der IT hätte kommen können, aber dann 13 Jahre raus war? Vermutlich ist die Antwort ein "nein".
Und selbständig machen ist dann leider auch schwer, weil man in seinem gelernten Handwerk ja auch nicht am Zahn der Zeit bleibt.

Ich halte das Unterfangen für schwierig bis gefährlich hinsichtlich der eigenen Karriereperspektiven. Die Entscheidung liegt natürlich beim TE.

Bezüglich Berufssoldat wurde hier was geschrieben, bewerten kann ich nur die zivile Perspektive. Und da maße ich mir an , dass ich das gut kann.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: xnos am 04. Dezember 2022, 10:32:32
@ LwPersFw:

Und bei der Jägertruppe gibt es keine Verwendung mit einer Schnittstelle zur IT, zu der sich der Fragesteller im Verlauf der 13 Jahre hinbewegen könnte? Vorausgesetzt er möchte das UND die Bw natürlich auch.

Des Weiteren ist davon auszugehen, dass der Fragesteller im Zeitalter der voranschreitenden Digitalisierung selbst mit 52 einen Job in der IT findet - zumal Geld/Karriere eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint (Wechsel vom lukrativen Arbeitsplatz zu einem befristeten Dienstverhältnis beginnend mit A8)... BFD käme dann ja auch noch ins Spiel.

Davon mal abgesehen, habe ich das doch nur als ,,Karte in der Hinterhand" angeführt. Der Fragesteller wünscht sich ganz offensichtlich einen Wechsel seiner Profession.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 04. Dezember 2022, 11:10:32
Zitat von: xnos am 04. Dezember 2022, 10:32:32
@ LwPersFw:

Und bei der Jägertruppe gibt es keine Verwendung mit einer Schnittstelle zur IT, zu der sich der Fragesteller im Verlauf der 13 Jahre hinbewegen könnte? Vorausgesetzt er möchte das UND die Bw natürlich auch.

Des Weiteren ist davon auszugehen, dass der Fragesteller im Zeitalter der voranschreitenden Digitalisierung selbst mit 52 einen Job in der IT findet - zumal Geld/Karriere eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint (Wechsel vom lukrativen Arbeitsplatz zu einem befristeten Dienstverhältnis beginnend mit A8)... BFD käme dann ja auch noch ins Spiel.

Davon mal abgesehen, habe ich das doch nur als ,,Karte in der Hinterhand" angeführt. Der Fragesteller wünscht sich ganz offensichtlich einen Wechsel seiner Profession.

Bei der Jägertruppe scheint es ja auch IT-Soldaten zu geben die dann z.b. Feldlager aufbauen etc. In wie weit eine solche Truppe dann auch einen Offizier benötigt im Rahmen von Planung etc. kann ich natürlich nicht beantworten. Da fehlen mir leider einfach Kontakte.
Ich würde aber vermuten dass, wenn man IT-Soldat in der Jägertruppe ist, man noch "grüner" unterwegs ist als ein IT-Soldat im CIR. Aber wie schon von anderen gesagt, CIR ist groß (geworden) und dort gibt es viele verschiedene Aspekte. Ihr könnt mir glauben, die letzten Tage mache ich nichts anderes als googlen und Informationen suchen, aber man findet halt erstaunlich wenig Erfahrungsberichte mit Substanz. Einige Foristen habe ich schon privat benachrichtigt und warte auf Rückmeldung.

Ich verstehe schon dass es für viele hirnrissig sein mag sein IT-Wissen abwerfen zu wollen. Aber es ist für mich halt nur Beruf und schon immer nur Mittel zum Zweck gewesen, meine Berufung/Erfüllung war das nie. Das hab ich immer aus meiner Freizeit gezogen (Jagen, etc) die ich mir mit meiner Arbeit finanziert habe.
Und ja, wenn ich von meiner jetzigen Position in den Oberfähnrich wechsle verliere ich etwa 1.500€ Netto/Monat, habe ich mir alles schon mehrfach durchgerechnet. Aber damit bin ich d'accord.

Wie gesagt, IT ist jetzt nicht die schwarze Pest für mich, ich kann schon in der IT arbeiten. Aber ich will es einfach nichtmehr nur aus einem Büro nine-to-five tun. Abwechslung ist das Stichwort, und die habe ich aktuell _null_. Und mit Abwechslung meine ich nicht Heute mal Windows, morgen mal Linux. Sondern dass ich auch mal vom Rechner wegkomme und meinen wirklichen echten Körper in der echten Welt bewege. Und das auch im Beruf, nicht nur in meiner Freizeit, das reicht mir einfach nicht mehr.
Dass ich jetzt, mit 38 Lebensjahren, nichtmehr Superheld bin ist mir schon klar. Aber ich bin gesund, schon immer gewesen, körperlich fit, motiviert und leistungsfähig.

Am Ende entscheide ich natürlich selbst. Aber das alles eben nur zum Hintergrund und besseren Verständnis.

Womit ihr mir nun schon wirklich geholfen habt (und gerne auch noch mal korrigieren wenn ich falsch liege):
- Meine Zeit des Studiums und meine Arbeitszeit nach dem Studium werden beim OFR-Modell auf meine Soldstufe angerechnet (+1 / 2 Jahre), egal in welcher Truppengattung ob Jägertruppe oder CIR.
- Die Chance Berufssoldat zu werden ist in allen Truppengattungen und Verwendungen gleich, es kommt in erster Linie darauf an ob Bedarf besteht und auch auf meine Leistung(*). Ich bekomme zum Beispiel beim CIR keine Bonuspunkte aufgrund meines beruflichen Werdeganges. (*) Natürlich kann es sein dass ich eine bessere Leistung bringe weil ich eben mehr Erfahrung habe.
- Im Falle dass ich a) das Angebot annehme und zum CIR gehe, und b) tatsächlich das Glück hätte Berufssoldat werden zu dürfen, _könnte_ meine Berufserfahrung vor der Einstellung auf meine Pensionszeit angerechnet werden, dieser Umstand und die Höhe wird dann aber im Einzelfall entschieden.
- Im CIR gibt es, nach eigener Recherche und Aussage hier, nicht nur reine Bürojobs (aber die gibt es eben auch, wie in jedem anderen Teil der Truppe). Aber hier fehlen mir einfach Möglichkeiten konkret herauszufinden wie ich z.B. in ein EloKa Bataillon komme. Kann ich mich da selbst spezialisieren während der ersten drei Jahre? Oder steht schon fest in welche Richtung ich gepresst werde aufgrund meiner Vorerfahrung (Wirtschaftsinformatik, IT-Sicherheit, Active Directory Infrastruktur, Konzern)?
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Beuteberliner am 04. Dezember 2022, 11:39:11
In allen Verbänden des Heeres gibt es S 6 Personal, einen Hauptmann FD Leutnant bis Hauptmann, einen Feldwebel (Feldwebel bis Stabsfeldwebel) und Mannschaften als Geschäftszimmerpetsonal. Diese Kräfte sind für die Anwenderbetreuung (soweit es nicht Sache der BWI ist) für die Umsetzung der IT-Sicherheit und für den Aufbau und Betrieb der IT- und Fernmelde-Verbindungen des Verbandes in Übung, Einsatz und im Krieg zuständig.

Ihre Vorstellung, IT "in der Jägertruppe" durchzuführen, ist abseitig. im Übrigen wäre es in Ihrem Fall eine Ressourcenverschwendung, weil Personal mit Ihren Kompetencen im OrgBer CIR weitaus sinnvoller und dort eingesetzt werden kann, wo Bedarf besteht.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: LwPersFw am 06. Dezember 2022, 06:36:28
Zitat von: xnos am 04. Dezember 2022, 10:32:32
@ LwPersFw:

Und bei der Jägertruppe gibt es keine Verwendung mit einer Schnittstelle zur IT, zu der sich der Fragesteller im Verlauf der 13 Jahre hinbewegen könnte?

Vorausgesetzt er möchte das UND die Bw natürlich auch.


Nein, gibt es realistisch und sachlich nüchtern bewertet nicht.

Wenn er OffzTrD als JägerOffz wird ... gilt dafür ein vorgegebenes Aufbaukonzept - angelehnt an diese Verwendung.
Mögliche erste Zielverwendungen in der Jägertruppe sind dabei u.a.:
EinhFhr JgKp, KpEinsOffz JgKp, JgOffz AHEntwg, etc. --- aber nicht IT

Deshalb, er wird nicht nur für ein paar Jahre JägerOffz und "dann schauen wir mal"... so funktioniert dies nicht.
Das ein Wechsel in einen anderen Werdegang ggf. im Einzelfall, z.B. aus gesundheitlichen Gründen, erfolgt --- kann keine Grundlage einer Perspektiventscheidung sein...



Zitat von: xnos am 04. Dezember 2022, 10:32:32
@ LwPersFw:

Des Weiteren ist davon auszugehen, dass der Fragesteller im Zeitalter der voranschreitenden Digitalisierung selbst mit 52 einen Job in der IT findet - zumal Geld/Karriere eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint (Wechsel vom lukrativen Arbeitsplatz zu einem befristeten Dienstverhältnis beginnend mit A8)... BFD käme dann ja auch noch ins Spiel.


Natürlich muss der TE dies selbst bewerten...

Aber ich gebe zu bedenken ... in seinem Alter sollte man einen realistischen Blick auf Verdienst während des Arbeitslebens ... und die möglich erreichbare Altersrente haben.

Das Rentenniveau wird z.B. auf 43 % abgesenkt.

Wer mir dann heute sagt, dass der Verdienst primär nicht so wichtig ist ... und damit auch ja explizit die Höhe seiner späteren Rente ... ja, was soll ich sagen --- dann ist das so.

Aber wenn er dann mit 67 eine Rente hat, von der er gerade so leben kann... weil z.B. der Wiedereinstieg in die private Wirtschaft mit 52 doch nicht so geklappt hat wie gedacht...


Und zum Punkt BfD:

Ja, auch als Offz mit Studium bei der Bw hat er Ansprüche... aber deutlich weniger als ein normaler SaZ 13.




Ich kann mich nur wiederholen ... Träume muss man sich leisten können ... heute und in der Rente ...

Wenn der TE sich entscheidet seinen Traum zu folgen -- und es geht später im Leben schief - weil Planungen nicht erfolgen wie erhofft  ... muss er eben auch mit den Folgen leben...





Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 06. Dezember 2022, 07:07:22
Also einige verstehen auf jeden Fall mein Dilemma :)

Aktuell tendiere ich auch eher zum CIR, einfach weil es nüchtern betrachtet die vernünftigere Entscheidung ist.
Dann mache ich meinen Job wenigstens bei einem AG hinter dem ich stehen kann, in der Hoffnung dass ich etwas mehr Abwechslung bekomme als bisher. CIR ist ein weites Feld und da gibt es viele Verwendungsmöglichkeiten. Mit Wirtschaftsinformatik und meinem bisherigen zivilen Werdegang als Projektleiter im Bereich IT-Sicherheit und Infrastruktur bin ich relativ breit aufgestellt (bin absolut kein Programmierspezialist) und habe daher die Hoffnung dass mir mehr Verwendungsmöglichkeiten offen stehen und ich so etwas finde was mir die gewünschte Abwechslung bietet.
Und im Falle dessen dass ich es tatsächlich zum BS schaffen sollte sieht die Pension ja dann ein bisschen besser aus als in der Jg-Truppe. Und natürlich besteh die nicht unwesentliche Chance dass ich auch in der Jägertruppe dann in einem Büro versauere.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: F_K am 06. Dezember 2022, 09:02:33
Anmerkung:

Eine Option könnte auch ROA im Wehrdienst (3 Jahre) sein - z. B. vollwertige Ausbildung in der Kampftruppe, weniger Gehalt auf 3 Jahre beschränkt - danach Reservedienstleistungen "nach Wunsch" und mit höherem Gehalt - je nach AG das "Beste" aus zwei Welten.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 06. Dezember 2022, 09:12:43
Zitat von: F_K am 06. Dezember 2022, 09:02:33
Anmerkung:

Eine Option könnte auch ROA im Wehrdienst (3 Jahre) sein - z. B. vollwertige Ausbildung in der Kampftruppe, weniger Gehalt auf 3 Jahre beschränkt - danach Reservedienstleistungen "nach Wunsch" und mit höherem Gehalt - je nach AG das "Beste" aus zwei Welten.

Danke für die gute Anmerkung. Das stimmt.
Anfangs wollte ich auch "nur" zur Reserve. Aber mittlerweile will ich meinen AG tatsächlich verlassen und mich beruflich völlig neu orientieren.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: F_K am 06. Dezember 2022, 09:49:16
@ Indi84:

Gerade DANN ist die Option SaZ 3 eine Überlegung - Sie bietet Dir alle Möglichkeiten der Verländerung bei der Bundeswehr (wenn Du das dann möchtest - dann auch mit Wechsel der Verwendung - natürlich abhängig von Eignung und freien DP usw. - aber dass muss ja immer gegeben sein), Du kann in der "Kampftruppe spielen" und hast die Möglichkeit der Rückkehr ins Zivile (3 Jahre sollten da kein Problem sein), und dann problemlos der "Mix" BW / Zivil.

(Ich kenne inwischen einige, die als Offizier dann über längere RDL inzwischen wieder eingestellt wurden ... )
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: D1987 am 06. Dezember 2022, 10:04:46
Und Roa saz3 ist nicht überlaufen oder?
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Ralf am 06. Dezember 2022, 10:05:55
Und nicht wenige entscheiden sich während der Dienstzeit dazu, vom ROA zum OA zu wechseln.

ROA iW ist immer deutlich weniger frequentiert als ROA adW.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 06. Dezember 2022, 10:13:22
Dann müsste man aber alle drei Jahre "verlängern" und würde mit steigendem Alter nicht ständig auch das Risiko steigen eben nichtmehr verlängert zu werden wenn sich auf den selben Posten dann evtl jüngere Bewerber melden?
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Ralf am 06. Dezember 2022, 10:19:40
Alle drei Jahre verlängern? Verstehe ich nicht.
Man macht einmal drei Jahre und ist ausgebildet. Dann übt man als RO.
Oder aber man entscheidet sich während der drei Jahre (möglichst schnell) als OA bleiben zu wollen und wird bei Bedarf (ggf. mit Studium um die Chancen zu vergrößern) übernommen und SaZ 13.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 06. Dezember 2022, 10:25:00
Zitat von: Ralf am 06. Dezember 2022, 10:19:40
Alle drei Jahre verlängern? Verstehe ich nicht.
Man macht einmal drei Jahre und ist ausgebildet. Dann übt man als RO.
Oder aber man entscheidet sich während der drei Jahre (möglichst schnell) als OA bleiben zu wollen und wird bei Bedarf (ggf. mit Studium um die Chancen zu vergrößern) übernommen und SaZ 13.

Achso, ich hatte das so verstanden dass man ständig wieder SAZ3 anmeldet. Also Ausbildung die ersten drei Jahre und dann immer wieder verlängern. Aber das gibt es wahrscheinlich so nicht, würde ich auch nicht wollen.
Aber das von Dir beschriebene ist ja dann quasi genau das was ich jetzt mache, nur dass man erstmal drei jahre reinschnuppert und sich dann, bei gefallen, entscheidet.
Wobei das nur interessant wäre wenn ich dann wirklich Jägertruppe wählen würde. Aber dann bleibt mir die Thematik mit den nicht anrechenbaren Berufsjahren zur Pension im Falle einer Übernahme als BS und die evtl geringeren Chancen BS zu werden wegen Stellen/Bewerber Verhältnis.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Ralf am 06. Dezember 2022, 10:28:12
Du musst dir erst einmal klar werden, was du willst:
ROA adW, iW oder OA oder Offz SE
Jäger oder IT
Da solltest du dich schon mal irgendwie entscheiden.
Ansonsten können wir ja noch ewig philosophieren.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: F_K am 06. Dezember 2022, 10:28:55
Geld oder Liebe?

Es gibt halt Entscheidungen, die man treffen muss ...
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: D1987 am 06. Dezember 2022, 11:05:06
Die Posts auf anderen Plattformen, hier bereits am 05. August 2022 mit einem AC Termin für den adW im September lassen dann doch nur den Schluss zu, dass es wohl nicht genug Informationen und/oder eigene Entscheidungsfreude im Vorfeld gab. Bitte den Sarkasmus etwas verzeihen, aber es verdeutlich und verstärkt genau die anekdotische Evidenz, die ich von den adW Kollegen in Köln gewinnen konnte --> "Hauptsache Offz".

Alle anderen Bewertungen behalte ich an der Stelle für mich, habe keine Lust auf Anschiss der Moderation.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 06. Dezember 2022, 15:15:52
Zitat von: D1987 am 06. Dezember 2022, 11:05:06
Die Posts auf anderen Plattformen, hier bereits am 05. August 2022 mit einem AC Termin für den adW im September lassen dann doch nur den Schluss zu, dass es wohl nicht genug Informationen und/oder eigene Entscheidungsfreude im Vorfeld gab. Bitte den Sarkasmus etwas verzeihen, aber es verdeutlich und verstärkt genau die anekdotische Evidenz, die ich von den adW Kollegen in Köln gewinnen konnte --> "Hauptsache Offz".

Alle anderen Bewertungen behalte ich an der Stelle für mich, habe keine Lust auf Anschiss der Moderation.

Solche Mutmaßungen sind halt Kaffeesatzleserei.und verbitten sich eigentlich.
Gleichzeitig bin ich beim Landeskommando eingeschrieben für die kommende Ausbildung zum Heimatschützer in der ganz regulären Mannschaftslaufbahn.
Meine vorrangige Motivation war Dienst zu tun. Dass ich sich mir aufgrund meines Ergebnisses beim Assessment nun mehrere Türen geöffnet haben verändert meine Situation und gibt mir eben zu Bedenken.
Und eines ist ganz klar: Es gibt nicht genug (einfach) zugängliche Informationen über gewisse Laufbahnmöglichkeiten, Verwendungen und sogar ganze Teilstreitkräfte.
Und eine Entscheidung über einen Eintritt ist ja auch kein Pappenstil und Berufsentscheidung wie jede andere. Es nennt sich ja nicht umsonst Verpflichtung.

Zitat von: Ralf am 06. Dezember 2022, 10:28:12
Du musst dir erst einmal klar werden, was du willst:
ROA adW, iW oder OA oder Offz SE
Jäger oder IT
Da solltest du dich schon mal irgendwie entscheiden.
Ansonsten können wir ja noch ewig philosophieren.

Ja, ist mir über die letzten Tage mittlerweile klar geworden.
Ich hatte ja heute Morgen bereits geschrieben dass ich für das CIR tendiere.
Das nun hier wieder wer mit einem neuen Laufbahnvorschlag um die Ecke kommt kann ich ja nun auch nicht riechen :) Aber auch das will man dann halt wieder evaluieren. Drüm prüfe wer sich ewig bindet...
Aber was rechtfertige ich mich hier überhaupt :P
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Ralf am 06. Dezember 2022, 15:25:53
ZitatUnd eines ist ganz klar: Es gibt nicht genug (einfach) zugängliche Informationen über gewisse Laufbahnmöglichkeiten, Verwendungen und sogar ganze Teilstreitkräfte.
Naja die gibt es schon, auf der Seite bundeswehrkarriere.de werden alle Lfb-Möglichkeiten angesprochen.
Informationen iRd Einstellung über TSK machen auch wenig Sinn, weil nicht die TSK entscheidet ist, sondern die Verwendung (so gibt es hunderte an Verwendungen, die in vielen TSK gleichzeitig abgebildet sind).
Und das hast du ja auch erkannt, denn entweder Jäger oder IT. Und IT kann es in allen Organisationsbereichen geben (auch in en ziv OrgBer als militärische Stellen, bspw. BAAINBw).
Und genau deswegen gibt es ja auch eine Erstberatung beim KarrBer und dann eine bedarfsorientierte Beratung iRd Einplanung. Das muss man als Gesamtpaket sehen und da denke ich nicht, dass es noch sehr viele andere AG gibt, die sich diesen Luxus leisten). Die Bundeswehr legt eben schon viel Wert auf den persönlichen Kontakt und Austausch, dafür ist -wie festgestellt- die Entscheidung zu weitreichend, um sie alles aus dem Internet rauszuziehen.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: D1987 am 06. Dezember 2022, 16:46:51
Ich gebe dir mal ein Beispiel: Du hast im August schon den adW Antrag gestellt und einen AC Platz bekommen - im Zweifel wird es aber gar nicht der adW, sondern die Cyberreserve oder sonst und du hast vielleicht jemandem den AC Platz oder sogar dann adW Platz weggenommen. Zumal du dann vor Ort ja auch den Einplaner Tag, den du als Oberfähnrich Einstieg ja hättest haben müssen, nicht hattest. Ich habe daher dargestellt, wie es wirkt. Und es wirkt eben nach Vollkasko Mentalität mit wenig Eigeninitiative. Was hat der Karriereberater denn erzählt?

Ziviles Beispiel gefällig?
Stell dir vor dein Arbeitgeber sucht einen Nachfolger für dich. Der bewirbt sich im Portal dann auf: Solutions Architect, Projektmanager, System Engineer, First Line Support und Business Controller. Wie würde das auf dich wirken? Zielgerichtet wohl kaum, sondern als "Hauptsache IT".

Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 06. Dezember 2022, 17:29:27
Zitat von: D1987 am 06. Dezember 2022, 16:46:51
Ich gebe dir mal ein Beispiel: Du hast im August schon den adW Antrag gestellt und einen AC Platz bekommen - im Zweifel wird es aber gar nicht der adW, sondern die Cyberreserve oder sonst und du hast vielleicht jemandem den AC Platz oder sogar dann adW Platz weggenommen. Zumal du dann vor Ort ja auch den Einplaner Tag, den du als Oberfähnrich Einstieg ja hättest haben müssen, nicht hattest. Ich habe daher dargestellt, wie es wirkt. Und es wirkt eben nach Vollkasko Mentalität mit wenig Eigeninitiative. Was hat der Karriereberater denn erzählt?

Ziviles Beispiel gefällig?
Stell dir vor dein Arbeitgeber sucht einen Nachfolger für dich. Der bewirbt sich im Portal dann auf: Solutions Architect, Projektmanager, System Engineer, First Line Support und Business Controller. Wie würde das auf dich wirken? Zielgerichtet wohl kaum, sondern als "Hauptsache IT".



Vor Ort hatte niemand einen Einplaner-Termin der richtung Reserve oder Seiteneinstieg ging. Weil der Einplaner für diese Stellen schlicht und einfach nicht da war. Wir haben alle die Info bekommen "Don't call us, we call you".
Auf meinem Verwendungsformular hatte ich folgende Reihenfolge: 1. Jägertruppe (H) - 2. Waffensystemtechnik (M) - 3. Luftwaffensicherung (Lw)
Über meine Möglichkeiten in einer dieser Stellen unterzukommen hat in Köln niemand mit mir ein Gespräch geführt.

Im ersten Schritt hatte ich dann das Telefonat mit dem Einplaner der Reserve. Der hat mich dann darauf hingewiesen dass in der Reserve für mich überhaupt garnicht die Möglichkeit besteht in einer der genannten Positionen unterzukommen, dazu müsste ich diese Position schon vorher inne gehabt haben, unter anderem wegen der erforderlichen Lehrgänge. Ich wurde dann aber darüber informiert dass ich natürlich über einen Seiteneinstieg bzw. Oberfähnrich Programm in diese Positionen einsteigen könnte.
Also hat er meine Akte quasi eine Tür weitergegeben zum Einplaner für Seiteneinstieg/Oberfähnrich. Und dann habe ich direkt eine Mail bekommen mit dem Verwendungsvorschlag CIR. Und jetzt schau nochmal was ich oben angegeben hatte.
Daher tue ich mich schwer dazu direkt "Ja" zu sagen und will/wollte gerne erstmal genau wissen was da die Möglichkeiten sind.

Jetzt kennst Du die ganze Geschichte :)
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: D1987 am 06. Dezember 2022, 17:35:58
Vielen Dank dafür auch, das könnte dann auch allen Beteiligten helfen dieses Vorwissen.

Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 06. Dezember 2022, 18:37:58
Zitat von: D1987 am 06. Dezember 2022, 17:35:58
Vielen Dank dafür auch, das könnte dann auch allen Beteiligten helfen dieses Vorwissen.


Ergänzung:
Dass man als Seiteneinsteiger/Oberfähnrich kein Gespräch mit dem Einplaner bekommt ist aber keine neue Praxis beim ACFüKrBw.
Es war den Umständen geschuldet dass der Einplaner in der Familienzeit war und seine Vertretung erkrankt. Daher bekamen wir nur den Anruf vom Einplaner (der etwa 5 Wochen später kam).
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: wolverine am 06. Dezember 2022, 23:04:26
Nur zur Klarstellung: als Seiteneinsteiger werden sie nie zur Jäger–, Luftwaffensicherungstruppe oder Marinesystemtechnik kommen. Da ginge ausschließlich eine fachgebundene Verwendung entsprechend Ihrer akademischen Vorbildung; also irgendetwas BWLlastiges.

Daten bedeutet der Einstieg als OFhr eben die ganz normale Laufbahn des Truppenoffiziers, möglich in allen Verwendungen, für die Sie geeignet sind und für welche Sie dann zusagen.

Beides bedeutet eine gewisse zeitliche und noch mehr örtliche Flexibilität. Jeder Soldat ist nun einmal grundsätzlich bundesweit ver– und weltweit einsetzbar. Dessen muss man sich klar sein.

Aktuell werden die Stabilisierungsmissionen weniger und dafür Verteidigung der Bündnisgrenzen mehr. Also sollten einige Wochen oder Monate in Litauen oder Rumänien einkalkuliert werden und nicht nur ein Mal im Leben.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Achilles12 am 07. Dezember 2022, 16:06:05
Als Ü30er, der die Ausbildung zum TruppenOffz macht, sollte man sich im klaren sein, dass man mit den ganzen jungen Hüpfern in einen Topf gesteckt wird und in der Regel auch genauso behandelt wird, bis Vorgesetzte einen älteren Kameraden näher kennenlernen. Aber auch dann gibt es keine Garantie nicht wie ein 18jähriger behandelt zu werden, der noch kaum was vom Leben gesehen hat.

Als Seiteneinsteiger mit (noch) höherem Dienstgrad (also ab Leutnant aufwärts) ist die OffzAusbildung deutlich kürzer, vor allem der Teil an der Schule ist um einiges verkürzt (um ca. 5 Monate) und man ist im selben Boot wie andere Akademiker und lebenserfahrenere Kameraden. Dementprechend ist dann auch der Umgang.

Diesen Umstand darf man auf keinen Fall unterschätzen. Es sollte aber auch niemanden aufhalten, der seinen Traum verfolgen will und bereit ist einiges hinzunehmen.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: F_K am 07. Dezember 2022, 16:39:29
@ Achilles:

Die Laufbahn ist Offizier im Truppendienst, oder kurz Offz TrD.

Grundsätzlich (als jemand, der mal junger Aganaut war und danach viele Jahre Vorgesetzter): Das Alter von Kameraden ist mir ziemlich "egal", mir kommt es auf Fähigkeiten und Verhalten an.

Die Erfahrung zeigt, dass lebensältere Kameraden (und hier ist jemand mit knapp 30 deutlich lebensälter als ein junger Abiturient mit 18 /19 Jahren) sich angemessener verhalten - dies bringt dann eher Vorteile.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 20. Dezember 2022, 16:41:20
Nochmals vielen Dank an alle für die Diskussion und die bisherigen Informationen.

Nun hat sich noch eine generelle Frage zur OA Ausbildung ergeben die hier ja evtl beantwortet werden kann.
Folgendes Schaubild zur "neuen" Offiziersausbildung im Heer habe ich gefunden:

(https://i.imgur.com/qzlorGy.png)
(Quelle: https://esut.de/wp-content/uploads/2020/05/IT_REPORT_2020.pdf)

Ich drösel es mal von unten(anfang) an auf.
Grundausbildung ist klar, die ist ja Verwendungs- und Organisationsbereichsunabhängig.
Spezialgrundausbildung ist dann schon wieder Verwendungsabhängig. Die würde bei mir im ItBtl292 stattfinden.
Fahnenjunkerlehrgang. Was sind hier die Ausbildungsinhalte? Ist das dann schon Verwendungsabhängig? Ich nehme mal an da ich hier folgende Info gefunden habe: "... kann in einfachen Lagen in der Truppengattung ausbilden und führen"

Danach kommt FüPrakt bzw. GrundPrakt? Welches von beiden trifft hier zu? Die Inhalte müssten ja dann ebenfalls wieder Verwendungsspezifisch sein. Da hier folgende Konsequenz gebildet werden soll: "... kann einfache Themen der Truppengattung in der Truppe ausbilden und führen."

Die Ergänzungen/Erklärungen zum erwarteten Erfahrungsstand nach den jeweiligen Lehrgängen habe ich aus folgendem Schaubild:
(https://i.imgur.com/Ge7l2ak.jpg)
Quelle: https://wehrtechnik.info/index.php/2021/04/07/die-neue-offizierausbildung-im-heer/

Was genau sind dann die Inhalte der Offiziersschule des Heeres in Dresden? Sind diese dann "lediglich" Heeres-spezifisch aber Verwendungsunabhängig?
Ich frage jetzt auch deshalb weil ich die Information bekommen habe dass vor der Zugführerausbildung dann ein Gespräch mit mir geführt wird wo ich als ersten Dienstposten eingesetzt werden kann/könnte und sich danach dann die Inhalte innerhalb der Zugführerausbildung richten.

Nun ist die Verwendung "Cyber IT" anscheinend sehr weitläufig. Meines Verständnisses nach müsste da ja dann schon in den vorherigen Lehrgängen eine ziemlich spezifische Basis gesetzt werden für gewisse Dienstposten. Gerade wenn es dann eher in Richtung EloKa, Strategische Aufklärung oder ähnliches geht. (Und das wäre wohl auch beides mit der Verwendung Cyber IT drin).

Hat hier wer Informationen bzgl. den Verwendungen?
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Ralf am 20. Dezember 2022, 18:17:09
Zitatwo ich als ersten Dienstposten eingesetzt werden kann/könnte und sich danach dann die Inhalte innerhalb der Zugführerausbildung richten.
Das ist aber auch völlig normal, so auch für diejenigen, die von der UniBw kommen: die kommen in den Stammverband, in der die erste Verwendung ist. I.d.R. ist man da auch noch nicht auf DP, sondern weiterhin auf Ausbildungsumfang. Mal ist der Vorgänge noch da, mal nicht. Und man wächst dabei langsam 8oder schneller) in seine Verwendung rein und macht von dort aus die militärfachliche Ausbildung, bei dir dann wohl an der ITSBw.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: bbbbb am 20. Dezember 2022, 19:52:59
Zitat von: F_K am 07. Dezember 2022, 16:39:29
@ Achilles:

Die Laufbahn ist Offizier im Truppendienst, oder kurz Offz TrD.

Grundsätzlich (als jemand, der mal junger Aganaut war und danach viele Jahre Vorgesetzter): Das Alter von Kameraden ist mir ziemlich "egal", mir kommt es auf Fähigkeiten und Verhalten an.

Die Erfahrung zeigt, dass lebensältere Kameraden (und hier ist jemand mit knapp 30 deutlich lebensälter als ein junger Abiturient mit 18 /19 Jahren) sich angemessener verhalten - dies bringt dann eher Vorteile.

Wie kommt man auf so eine Aussage? Die wenigsten sind 18/19. Die meisten eher 21-23.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: F_K am 20. Dezember 2022, 20:02:50
Ein Abiturient G12 ist 23?

Ja, ne, ist klar ...
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: bbbbb am 20. Dezember 2022, 20:43:12
Zitat von: F_K am 20. Dezember 2022, 20:02:50
Ein Abiturient G12 ist 23?

Ja, ne, ist klar ...

Was hat das damit zu tun? Weder in meinem AC noch zum Start der GA waren die meisten OA U20. Viele haben vor dem Bund entweder ne Ausbildung, FSJ, Ausland oder schon einige Semester studiert. Die Mehrheit ist ganz klar nicht 18. Von den OFR mal ganz abgesehen. Das heißt, der TE muss sich keine Sorgen haben da nur kleine Kinder sitzen zu haben. Und ich sage es immer wieder. Ein 18 jähriger gehört nicht in die Laufbahn des Truppendienstes. Schon gar nicht für Offiziere. Saz 2 machen und dann bewerben. Ist aber ein anderes Thema.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: F_K am 20. Dezember 2022, 21:47:44
Eigene, anekdotische Evidenz sollte / darf nicht verallgemeinert werden.

Die Regelqualifikation für OA (TrDst) ist Abitur, dass sich daraus ergeben Altersband ist bei G12 17 Jahre (+).

Anekdote - wenn man dann als (lebensälterer) OLt zum ersten Mal vor "seiner" Kp steht, (damals), hatte man das Gefühl - was für ein "Kindergarten" - und dieses Gefühl umfasste alle Kameraden U25 oder so - lediglich KpFw / ZgFhr und wenige Andere waren "erwachsen" - ist nicht negativ gegenüber den Kameraden gemeint.
( .. so im Sinne von Haus gebaut, Baum gepflanzt, Kind gezeugt ... wann ist ein Mann ein Mann ... )
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: bbbbb am 21. Dezember 2022, 00:03:42
Zitat von: F_K am 20. Dezember 2022, 21:47:44
Eigene, anekdotische Evidenz sollte / darf nicht verallgemeinert werden.

Die Regelqualifikation für OA (TrDst) ist Abitur, dass sich daraus ergeben Altersband ist bei G12 17 Jahre (+).


Die Regelqualifikation ist die Regelqualifikation und spiegelt nicht die realen Bewerber wieder. Die meisten FW TrD werden mit 17 keine FW Eignung bekommen -> Geistige Reife. Viele FW haben mittlerweile Abitur und dementsprechend ist die Bestenauslese.
Offiziere können sich natürlich mit 17 bewerben und davon kenne ich auch welche. Diese sind aber ob eigene Evidenz oder nicht, nicht die Norm sonder das Durchschnittsalter liegt schätzungsweise bei 20/21. An der Uni sieht es nicht anders aus. Und hier sammeln sich die OA. Nach ihrer Logik wären die Erstsemester voller 19 Jähriger. Dem ist nicht so. Wie auch immer. Ich glaube keiner hat hier Zahlen. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Dem TE wird die Diskussion nichts nützen. Ich wollte ihm nur die Angst nehmen, dass dort nur sehr junge Menschen sind.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 21. Dezember 2022, 10:28:22
Ach, vor jungen Menschen hab ich keine Angst. Die sind nur manchmal zum fremdschämen, aber da kommt man drüber hinweg  ::)

Ich mache mir mehr darüber Gedanken die falsche Verwendungsentscheidung zu treffen und dann dreizehn Jahre unzufrieden auf einem Posten bzw. in einer Einheit zu sitzen.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Ralf am 21. Dezember 2022, 12:49:51
ZitatIch glaube keiner hat hier Zahlen.
Ich schon, so zwischen 80 und 90 % kommen direkt nach dem Abitur.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: F_K am 21. Dezember 2022, 13:03:34
@ bbbb:

So, nun haben wir Zahlen.

Bleibt jemand nicht sitzen (wird der Regelfall sein, da ein gutes Abitur die Chancen für OA steigert), ergibt sich bei G8, eben so Einschulung mit 6, 4 Jahre Grundschule, 8 Jahre Gymnasium ein Lebensalter um 18 Jahre, bei G9 dann halt bei 19 Jahren.
Da diese Gruppe über 80 % ausmachen, ist der Regelfall mit Regelqualifikation beim Einstieg (in der GA) eben unter 20 Jahren alt.
Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Indi84 am 22. Dezember 2022, 16:31:08
Jetzt sind wir hier noch ein wenig abgedriftet. Aber bei mir kam noch eine Frage auf.

Vielleicht kann mir wer beantworten wie sich für bestimmte Tätigkeiten die Rangfolge bzw. die Punktezahl eines Bewerbers zusammensetzt. Also so im groben.

Ich weiß dass ich für meine geplante Verwendung (CyberIT) eine Punktzahl irgendwas um die 290 habe.
Nun wollte ich noch schauen ob es möglich ist evtl. zu den Heeresaufklärern zu kommen. Da muss ich aber abwarten wie die restlichen Bewerber noch bewertet werden.
Wird für diese Verwendung ein andere Punktzahl errechnet oder geht es hier einfach darum dass es so viele weniger offene Posten sind dass die Punktzahl noch deutlich besser sein müsste?
Für die Verwendung Heeresaufklärung "bringt" mein Studium und meine Berufserfahrung natürlich nichts (Wirtschaftsinformatik). Wird das dann quasi von meiner Punktzahl abgezogen oder besteht die Punktzahl wirklich ausschließlich aus meiner Leistung im ACFüKrBW.


Titel: Antw:Oberfähnrich-Programm - Verwendung, Verwertbarkeit von Studium/Beruf
Beitrag von: Ralf am 22. Dezember 2022, 16:58:07
Der Punktsummenwert ist unabhängig von der gewünschten Verwendung und gewünschtem Studium.
Gibt es viele Mitbewerbende, muss man idR eine besser Punktzahl mitbringen, um sich zu platzieren.