Nabend,
ich habe mich für die Offizierslaufbahn beworben und in einem Monat steht das Assessment in Köln an.
Ich habe mich die letzten Tage intensiv mit den Verschiedenen Laufbahnen der Bundeswehr beschäftigt und habe 1. realisiert, dass ich mich mit der Verwendung als Feldwebel im Truppendienst besser identifizieren kann, als mit dem Offizier & zudem möchte ich nicht studieren.
Habe mich ehrlichgesagt vor der Bewerbung zu wenig mit dem Offizier beschäftigt und mich zu sehr vom Karriereberater bequatschen lassen.
Aufjedenfall habe ich mich für eine Einstellung am 1.07 dieses Jahres beworben. Wenn ich jetzt die Bewerbung zurückziehe und eine neue für den FA schicke ist es denke ich unrealistisch, dass ich für dieses Datum noch eingeladen werde. Ich würde den Termin daher gerne wahrnehmen, bin auch gespannt ob ich für meine Verwendung als tauglich gemustert werde.
Meine Frage: Reicht es vorort zu dem Einplaner zu sagen, dass ich mich doch für die Feldwebellaufbahn entschieden habe, oder sollte ich den Termin lieber absagen?
Klar würdest du noch vor dem 1. Juli eingeladen werden. Das sind ja noch 5 Monate.
Eines darf man auch nicht vergessen: es werden deutlich weniger FwTrD eingestellt als OffzTrD. Und viele -gerade junge Menschen- bewerben sich dafür (brechen dann allerdings während der GA ab, anscheinend wollen sie es dann doch nicht auf Dauer machen).
Klingt blöd, aber wenn man mal etwas dabei ist und älter ist, stellt man oftmals schon fest, dass man besser in einer höheren Lfb angefangen hätte. Und glaube nicht, dass ein Offz in einer infanteristischen Verwendung nur Kaffee kocht.
Das mit dem Studium ist en valides Argument. Wenn du partout nicht studieren willst, sind die Chancen eine Zusage als OffzTrD (insbesondere in inf. Verwendungen), sehr überschaubar.
Studium könnte ich mir allerhöchstens ein Bummelstudium (z.B: Sport) als Bachelor vorstellen, dass ich wenigstens irgendwas für Später habe.
Mein Gedanke dahinter war, dass ich als Fw zum Offz. aufsteigen kann, falls ich das später doch anstrebe.
Es ist schon eine schwierige Entscheidung. Aufjedenfall will ich zur Infanterie. Ich habe mir hier im Forum soviele verschiedene Meinungen zur Offizierlaufbahn durchgelesen und ich bin auch einer von denen der Angst hat sein leben alleine im Büro zu verbringen. So wie ich mitbekommen habe, hocken die meisten Offiziere im Büro, selbst in der Infanterie.
Ich habe bock auf Truppennähe, führen im Felde und physische Herausforderungen, einfach Teil des Teams sein.
So wie ich das mitbekommen habe, schreibt der Offizier eher Dienst & Ausbildungspläne und der Feldwebel setzt sie dann in der Truppe um.
Ich denke ich erkläre den Männern in Köln einfach meine Bedenken und gucke dann wo mich der Weg hinführt.
Afaik ist der angestrebte Regelabschluss für StudOA der Master - und Trimester ist wohl "weniger" bummeln.
Ein ZgFhrOffz schreibt eben keine Dienstpläne.
Wenn Du eine OA Eignung erreichtst, inkludiert dies die FA Eignung - eine Einplanung ist dann vor Ort wohl möglich (sofern DP vorhanden).
Viel Erfolg.
ZitatMein Gedanke dahinter war, dass ich als Fw zum Offz. aufsteigen kann, falls ich das später doch anstrebe.
Ich habe ja auch die harte Tour über Laufbahnaufstiege (noch etwas anders und mehr, als du evtl. planst) hinter mir. Alles ist immer mit einer weiteren Auswahlentscheidung verbunden.
ZitatSo wie ich mitbekommen habe, hocken die meisten Offiziere im Büro, selbst in der Infanterie.
Spannend, sagt wer?
Studium: wichtig ist hier auch eine Selbsterkenntnis: wenn man selbst wenig motiviert ist, bringt es oftmals auch nichts, das anzufangen. Zu fordernd sind Trimester (und ja, Master ist das Ziel) und wenn man scheitert, hat man überhaupt nichts.
Meine persönliche Meinung ist, wenn du eingeladen wirst, fahr nach Köln, liefer dort ab und dann schau weiter. Je nach Persönlichkeit ist die Eignung zum Offizier nun wirklich kein Hexenwerk aber es gibt für die Inf nicht viele freie Stellen und dein Mathetest und deine Abinote fließen halt auch mit rein. Überleg dir ob GeWi Studiengänge etwas wären. Geschichte, Politik sind sehr spannend und moderat vom Aufwand her. Sei dir darüber bewusst, dass ein Inf Offizier je nach Dienstposten genug draußen ist und vielleicht hast du irgendwann auch keinen Bock mehr drauf. Glaub mir einfach das ändert sich irgendwann. Und falls doch kannst du dich auch als Offz bei Spezialeinheiten bewerben und bekommst immerhin noch die Ausbildung mit.
Was als Offizier natürlich dazu kommt ist, dass du oft den Standort wechseln musst. Je nach dem wie man dich "aufbaut" ist das besser oder schlimmer. Als Fw bist du natürlich gebundener. Ist die Frage, ob du die nächsten 15 Jahre auf Übungsplätzen und in Kasernen sein willst. Aus meiner Sicht ist die Offz Laufbahn deutlich spannender. Du hast ja die körperliche Komponente als Leutnante bzw. Hauptleute. Nicht jeder Offz ist gleich General und kommandiert große Einheiten herum. Das sollten die Leute mal differenzieren. Lange rede kurzer Sinn: Ab nach Köln, dort als Offz eingestellt werden und falls nicht mach die Fw Laufbahn. Ist auch spannend nur halt etwas weniger abwechslungsreich und intellektuell.