Guten Tag Kameraden und Ehemalige,
kurz um, ich finde dieses Forum sehr hilfreich und informativ, daher nutze ich es dieses, um vielleicht einen anderen Blickwinkel zu bekommen.
Zum "Problem". Ich bin aufgrund meines Laufbahnwechsel in eine neue Kaserne und Einheit gekommen und gehe jetzt demnächst auf ZAW. Mit dem Spieß habe ich bereits das ein oder andere gute Gespräch über dieses Thema geführt, leider ist Veränderung ja immer ein langer und mühsamer weg. Er versucht schon seit einiger Zeit dem Herr zu werden, aber ist halt schwer.
In dieser Einheit ist die Kluft zwischen Mannschaften und den restlichen Dienstgraden sehr hoch, wenn man mit einem Feldwebel redet,
kommt ein anderer Portepee und scheucht einen mit den Worten weg "ab jetzt, Erwachsene müssen Reden". Wenn es mit Humor zu nehmen wäre, könnte man das, aber die Art und Weise ist hier wirklich unterirdisch. Weiter existieren hier noch Kolektivstrafen, allerdings nur für Mannschafter. Ein Soldat hat sich falsch Neukrank gemeldet und alle Mannschafter, ohne den Verursacher haben eine Standpauke bekommen und mussten die nächsten 2 Stunden Plakate basteln mit der Voraussetzung, dass es schön bunt ist, ihr dürft auch Buntstifte benutzen.
Weiter: Es kamen zwei Soldaten aus dem GeZi und sollte 2 Formulare vor der Tür auf Richtigkeit prüfen. Die beiden Soldaten haben geprüft und ein Portepee hat sich vor diese gestellt. Aufgrund der Prüfung der Unterlagen haben sie den Portepee nicht bemerkt. Die Soldaten wurden dann zusammengefaltet, ob sie die Vorschrift nicht kennen das Dienstgrad höhere gegrüßt werden. Die beiden Soldaten sind recht jung und haben sich natürlich entschuldigt und wussten auch nicht wirklich, was sie sagen sollen. Die haben den Portepee einfach nicht gesehen, muss man die Leute dann dumm machen? Sie sollten dann einen Vortrag über die entsprechende Vorschrift halten.
Ich bin aktuell HG (MA) und behaupte von mir das ich mich durchsetzen kann, würde das auch gerne an meine Kameraden weitergeben, diese zum Teil jungen Soldaten sind aber so eingeschüchtert und ich nenne es auch Ängstlich einen Fehler zu machen, dass sie das lieber mit sich machen lassen. Frauen (Mannschafter) haben einen recht guten stand, weil einige Portepee mit diesen Flirten und dann freiräume genießen.
Meine Person sollte sich bei Dienstantritt in jedem Büro vorstellen, was auch völlig in Ordnung und auch in meinem Interesse liegt, leider war es aufgrund von Schießausbildung noch nicht möglich JEDES zu erreichen. Heute wurde mir dann von einigen Soldaten mitgeteilt das ein StUffz sich nach mir mit den Worten "Was ist das für ein Pisser das der sich bei mir nicht vorstellt" erkundigt hat. Die Soldaten mussten bereits eine Ausarbeitung über den §12 halten, weil sie einem Kameraden gesagt haben das die Uffz und StUffz ihn hinterm rücken beleidigen, daher haben sie jetzt Angst das dies wieder auf sie zurückfällt.
Während einer San Ausbildung, hat ein Soldat beim c-ABCDE (MARCH) Schema ein Fehler gemacht. Alle Mannschaften mussten 200 Burpees machen, oder 5 Runden um den Block rennen und zwischendrin auf Zuruf Liegestütze machen. Sobald ein Uffz in den Mannschaftsraum/Besenkammer kommt, müssen alle Mannschaften aufstehen, Blickrichtung zum Uffz und wenn er zickig ist, auch Meldung machen. Ja, in einer GA gehe ich mit, aber in der Stammeinheit.....Schwierig...
Versteht mich nicht falsch, ich habe meine AGA 2003 gemacht und habe auch körperlich hart gearbeitet, diesen Weg finde ich dennoch sehr Fragwürdig. Es wird von Führungsqualität und Kompetenz geredet, aber man hat das Gefühl das gerade die Unteroffiziere ohne Portepee sich für das Maß aller Dinge halten.
Von allen FDWLer wir niemand verlängern, die sehen keine Zukunft darin sich weiter so nieder machen zu lassen, kann nicht Sinn der Sache sein.
Einige werden hier Mimimi lesen, ich möchte aber meinen Kameraden helfen. Ich bin 38, verheiratet, habe einen gut erzogenen Sohn und kann damit umgehen, die jungen Kameraden aber nicht.
Was kann ich tun? Sehe ich das zu eng? Mir wurde von einem Portepee gesagt, dass ich mir das gut anschauen soll, wenn ich wieder komme, bin ich StUffz und so muss man mit Mannschaften umgehen...
Wenn Sie sich ungerecht behandelt fühlen, dann reichen Sie bei ihrem Disziplinarvorgesetzten Beschwerde ein.
Schauen sie es sich nicht ab, es gibt imemr wieder junge Fw oder SU die ihre macht ausspieln, gab es und gibt es immer. Seien Sie dan ein Vorbild und führen sie besser ihre zukünftigen Untergebenen.
Moin,
Wie mein Vorredner schon sagte einfach eine Beschwerde einreichen. Um nicht mit herunter gelassener Hose dazustehen, solltest du dir die SG Paragraph 10 belesen und selbst entscheiden inwiefern dagegen verstoßen wurde. Bewerten möchte ich die Sache nicht, weil ich nicht dabei war und nicht die ganze Situation kenne.
Beste Grüße und Viel Erfolg
Wenn er nicht direkt selbst betroffen ist ... ist die Beschwerde nicht zulässig.
Man kann sich nicht für Andere beschweren.
"(1) Der Soldat kann sich beschweren, wenn er glaubt, von Vorgesetzten oder von Dienststellen der Bundeswehr unrichtig behandelt oder durch pflichtwidriges Verhalten von Kameraden verletzt zu sein."
Hier bieten sich 3 Möglichkeiten an:
1. 6-Augen-Gespräch Disziplinarvorgesetzter + Anubis + VP ... Chef negatives Verhalten der Personen schildern und um sofortige Unterbindung bitten
2. Schriftliche Meldung an den Disziplinarvorgesetzten ( Eingang auf einer Kopie bestätigen lassen )
3. Eingabe an die Wehrbeauftragte
Wenn man hier Angst hat den Weg zu gehen:
"WBeauftrG
§ 9 Vertraulichkeit der Eingaben
Wird der Wehrbeauftragte auf Grund einer Eingabe tätig, so steht es in seinem Ermessen, die Tatsache der Eingabe und den Namen des Einsenders bekanntzugeben.
Er soll von der Bekanntgabe absehen, wenn der Einsender es wünscht und der Erfüllung des Wunsches keine Rechtspflichten entgegenstehen."
Für 2 und 3 gilt : so detailliert wie möglich schreiben; wer hat wann was getan, gesagt... wer war betroffen davon, mögliche Zeugen des Vorfalls ...