Moin,
Ich habe eine etwas speziellere Frage. Vor ein paar Jahren durchlief ich die ROA Ausbildung (SaZ2) erfolgreich, wurde in Dresden zum OL1 geschickt und im Anschluss auf meinem Dienstposten in der Stammeinheit vertiefend ausgebildet. Das hat alles wunderbar geklappt und mir großen Spaß gemacht.
Im Anschluss habe ich dann mein ziviles Studium angefangen und währenddessen auch eine längere RDL gemacht. Während der RDL wurde mir bewusst, dass mir die Truppe eigentlich fehlt und entschied mich deswegen vor kurzem einen Antrag auf Wiedereinstellung in die Laufbahn der Offiziere (SaZ13) mit Studium zu stellen.
Soweit so gut, das KarrC half mir bei der Bewerbung und diese liegt jetzt laut dem Bewerberportal auch in Köln zur Prüfung.
Da ich mein ziviles Studium gerne bei der Bw fortsetzen würde bzw. in eine ähnliche Richtung studieren möchte, ich aber dennoch gerne vor meiner erneuten Dienstzeit wieder etwas Truppenerfahrung sammeln möchte, entschied ich mich im kommenden Sommersemester erst einmal für eine RDL und fragte daraufhin in Köln an, in welchem Zeitraum ich diese ableisten soll, damit sich diese nicht mit der Einstellung überschneidet.
Ich erläuterte einem Sachbearbeiter im ACFüKrBw in Köln meinen Sachverhalt und dieser gab mir daraufhin die Antwort, dass ich als Leutnant d.R. nicht mehr bei der Bundeswehr studieren kann. Ich kenne aus dem Bekanntenkreis einige Gegenbeispiele, das ist jedoch schon einige Jahre her.
Hat jemand von euch Erfahrung mit dem geschilderten Fall, ich möchte mein ziviles Studium nämlich jetzt ungern für eine RDL pausieren, wenn mir Köln am Ende eine Absage erteilt und diese lediglich auf der Unmöglichkeit einer solchen Laufbahn beruht.
Mit kameradschaftlichen Grüßen und danke im Voraus!
Das ist grds. nicht vorgesehen, denn das Studium dauert 4 Jahre und dann steht du ja auch schon zum Hptm an. Ein Hptm ohne Truppenerfahrung ist alles andere als ein guter Verwendungsaufbau.
Grds. heißt, dass es durchaus Einzelfälle geben kann, wenn ein dienstl. Interesse überwiegt. Das wäre eine Einzelfallprüfung durch den jeweiligen PersFhr abzuklären, ob es dafür ein dienstl. Interesse inkl. möglicher Verwendungen gibt. Du zählst ja als WE und durchläufst damit nicht mehr das ACFüKrBw (es sei denn, eine Studieneignung würde noch gebraucht werden).
Nur warum ein Studium, du studierst doch gerade und hast dann eins und kannst dich immer noch als WE bewerben?
Truppenerfahrung ist an sich schon vorhanden. Grundausbildung war nicht im OA Btl. (sprich normal), daraufhin Wehrrecht und OL1 in Dresden. Im Anschluss DPA und Kommandantenlehrgang auf dem Fennek. Die restlichen 9 Monate waren in der Stammeinheit, so viel Truppenerfahrung hat wohl kaum ein OA. Im normalen Werdegang geht einem diese Zeit ja auch verloren, wenn man zuerst an der Bw Uni studiert und dann auf seinem Dienstposten ausgebildet wird.
Studium bei der Bundeswehr aus folgendem Grund: Ziviles Studium überzeugt mich vom Fach leider nicht, ich hätte jedoch nicht die Zeit und Mittel um einen Wechsel zu vollziehen. Und da mir der Beruf des Soldaten sehr gut gefällt, wäre das die passende und letzte Möglichkeit.
ZitatTruppenerfahrung ist an sich schon vorhanden.
Nenene. Wo ist denn die Truppenerfahrung als ausgebildeter
Offizier? Es geht nicht um irgendwelche Dinge in der Anwärterdienstzeit.
Zitatwäre das die passende und letzte Möglichkeit.
Oder eben als WE ohne Studium.
Zitat von: Ralf am 15. März 2023, 16:29:04
Zitatwäre das die passende und letzte Möglichkeit.
Oder eben als WE ohne Studium.
Ja das geht natürlich auch, dann stände ich nach der Zeit als Soldat aber ohne Ausbildung da... das wäre auch bei der möglichen Verlängerung auf BS nicht mein Ziel.
Es wird sich vielleicht nicht immer DIE Goldrandlösung finden lassen zwischen dienstl. Bedarf und pers. Wünschen. Dann gilt es abzuwägen, was Priorität hat. Und: Als Offz ohne Studium hast du nach der SaZ Zeit vollen BFD Anspruch.
Ja das stimmt vermutlich. Ich denke aber, dass der allgemeine Bedarf an Offz in den nächsten Jahren weiter steigen wird, da mache ich mir um evtl. Hindernisse in der Karriereleiter nicht so große Sorgen. Ich kenne auch mehrere Hptm im ZgFhr Position, da war vermutlich die Corona Zeit ein Hindernis. Falls jemand weitere Tipps für diesen etwas außergewöhnlichen Werdegang hat, oder wie ich das dem Einplaner am besten vermitteln kann, gerne an mich richten :)
ZitatIch denke aber, dass der allgemeine Bedarf an Offz in den nächsten Jahren weiter steigen wird,
Wenn du meinst. Woraus leitest du das ab?
Zitatoder wie ich das dem Einplaner am besten vermitteln kann
Ich hatte den Unterschied bereits angesprochen: als WE und Offizier erfolgt die Bedarfsprüfung nicht durch den Einplaner, sondern die PersFhrg muss explizit einen Bedarf für dich haben.
Was studierst du denn zivil? Könnte das für die BW nützlich sein?
Habe schon mal bei der Universität angefragt, könnte mir wohl die meisten meiner Scheine anrechnen lassen. Könnte sich am Ende vielleicht sogar auf die Studienzeit bis zum Bachelor auswirken.
Randfrage: Wieviele Jahre / Semester wurde denn mit welchem Erfolg studiert?