Guten Tag Kameraden,
mein Name ist Mike, ich bin Berufssoldat und PTBS-Erkrankter.
Ich habe jetzt, nach langer Wartezeit, endlich die Möglichkeit eine stationäre Therapie in einem BWK durchzuführen.
Allerdings bin ich gleichermaßen aufgeregt und unsicher. Leider weiß ich überhaupt nichts über den Ablauf dort und welche "Rechte" ich dort habe.
Ich habe bis zum aktuellen Zeitpunkt eine ambulante Psychotherapie bei einem zivilen Therapeuten durchgeführt. Dieser sieht mich aufgrund meiner zusätzlichen depressiven Symptomatik eigentlich noch nicht stabil genug, um die Traumatherapie durchzuführen.
Ich wollte das aber unbedingt. Ich verspüre den inneren Druck endlich "weiterzukommen". Allerdings, jetzt wo es bald losgeht, kommen natürlich die Sorgen und Zweifel.
Ich kann euch nicht sagen, was ich mir von diesem Post hier verspreche, aber ich wusste einfach nicht wo ich mich sonst umhören bzw meine Bedenken äußern kann.
Vielleicht gibt es ja hier einen Kameraden, der mir etwas zum Ablauf und auch zum zeitlichen Rahmen einer solchen Therapie sagen kann. Und, ob es grundsätzlich die Möglichkeit gibt, diese Maßnahme zu beenden, zu unterbrechen oder zu verschieben, falls ich wirklich mit der Situation überfordert sein sollte?
Danke für eure Hilfe
kameradschaftliche Grüße
Die FU VI in Berlin ist ja eine der kompetentesten.
Hier würde ich einmal die Ansprechpartner anrufen und um die gesuchten Informationen bitten, um die bestehenden Sorgen und Zweifel zu besprechen.
z.B Oberfeldarzt Koch bzw. Oberfeldarzt Rau
https://www.bwkrankenhaus.de/de/bundeswehrkrankenhaus-berlin/kliniken-und-medizinische-abteilungen/psychiatrie-psychotherapie-und-psychotraumatologie
Zum möglichen Ablauf siehe auch im Link unter "Leistungsspektrum" dort "Stationen und Tagesklinik"
Hallo,
den kompletten Ablauf der Behandlung zu beschreiben ist unmöglich, da das eine sehr individuelle und komplexe Sache ist. Nur so viel:
Es wird ein langer, harter, tränenreicher Weg und der absolute Selbsterfahrungstrip. Eine Reise in die Vergangenheit, bis zurück in die Kindheit, konfrontiert mit all deinen Schwächen. Du wirst sehr viel über dich erfahren. Sollte alles einigermaßen optimal verlaufen, wirst Du um eine unglaubliche Erfahrung reicher sein und charakterlich enorm wachsen. Gib das was Du gelernt hast, an andere weiter. Viel Erfolg!
Normalerweise gibt es zunächst eine Art Eingewöhnungsphase in der verschiedene Untersuchungen stattfinden, psychologische Tests, Planung der Therapie etc.
Dann lernst du erstmal Stabilisierungstechniken und dann wechselns sich Traumaverarbeitung, Stabilisierung und auch Alltagserprobung ab.