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Politik und Zeitgeschehen => Aus Presse und Medien => Thema gestartet von: ResisTraktor am 14. April 2023, 13:08:05

Titel: Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: ResisTraktor am 14. April 2023, 13:08:05
https://www.rnd.de/politik/bundeswehr-reserve-in-desolatem-zustand-verbandspraesident-fordert-bessere-ausruestung-WVQHNTGVC5JWHLHLCOZXFOYKZM.html

,,Bislang können Reservisten selbst entscheiden, ob sie üben oder nicht. Meiner Meinung nach sollten sie verpflichtet sein, mindestens alle zwei Jahre für 14 Tage zu üben. Für diese Zeit müssen die Reservisten auch vom Arbeitgeber freigestellt werden."

Wirklich tragisch, wenn der Vorsitzende des Vereins, der in erster Linie die freiwillige Reservistenarbeit im Blick hat, Verpflichtungen für die Reservisten fordert.

Der Verband - genauso wie die Bw selbst - hat es in der Vergangenheit versäumt, in Richtung der Arbeitgeberseite zu wirken und hier Verpflichtende Regelungen zur Freistellung zu schaffen. Im Gegenteil, selbst in Veröffentlichungen der Bw und des Verbandes wird immer wieder betont, dass eine Freistellung der Arbeitnehmer in Absprache und angeblich freiwillig erfolgt (was übrigens für Reservistendienstleistungen bis zu 6 Wochen/Jahr schon heute nicht gilt).

Durch eine konkrete zeitliche Verpflichtung für die Reservisten wird eine Beorderung übrigens sicher nicht attraktiver.

Diejenigen Reservisten, die heute schon beordert sind, haben ausgesprochen große Herausforderungen, gegenüber ihren Arbeitgebern die Notwendigkeit für Reservistendienst zu erklären. Solche Äußerungen, wie die von Herrn Sensburg, erschweren dies noch weiter. Zudem ist zu bezweifeln, dass 14 Tage in zwei Jahren auch nur ansatzweise ausreichen, um Reservisten in Übung zu halten.

Ich weiß nicht, wessen Interessen der Reservistenverband vertritt, die der bereits aktiv übenden Reservisten aber ganz sicher nicht.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: F_K am 14. April 2023, 14:33:23
... ein "bisschen" aus der Zeit gefallen.

Es gibt ja kaum noch naTrT - und V DP sind auch weggefallen.

WENN mal also solche Pflichtdienste fordert, muss man na TrT aufstellen und ausrüsten und kann diese dann "beüben".

Kostet halt Geld - was nicht da ist ...
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: Beuteberliner am 14. April 2023, 16:25:18
Die Diskussion geht aus meiner Sicht an den tatsächlichen Problemen völlig vorbei.

Nach der deutschen Einheit wurde im Rahmen des "Einfahrens der Friedensdividende" auch die Reserve als im Prinzip überflüssig betrachtet und nicht nur sie, sondern auch das für ihren Betrieb notwendige Rahmenpersonal abgewickelt und reduziert (KWEA). Im selben Zusammenhang wurden seit Jahrzehntrn bewährte militärische Friedensstrukturen (Wehrleitersatzbataillone, Feldersatztruppenteile, die gesamte teilaktive Heimatschutzkomponente und die Masse der nichtaktiven Truppenteile sowie die durch Aktive zu besetzenden V-Dienstposten nach und nach abgewickelt. Mit deren Abschaffung entfielen dann natürlich auch die Möglichkeiten für die bis dahin durchaus regelmäßig durchgeführten Truppenwehrübungen 1 und 2, für die die in diesen nicht-/teilaktiven Truppenteilen beorderten Reservisten einfach einberufen wurden und dann die Unabkömmlichkeit durch den Arbeitgeber oder zwingende persönliche Gründe beim KWEA mit entsprechenden Belegen nachweisen mussten. Schließlich wurde jegliche Reservistenarbeit gesetzlich auf Freiwilligkeit und mitwirkung der Arbeitgeber als Systemwechsel eingeführt.

Die Bundeswehr könnte heute beliebig viele nichtaktive oder teilaktive Truppenteile aufstellen und diese auch per Grundbeorderung befüllen. Das geschieht ja seit vorletztem Jahr auch mit den RSU-/heute Heimatschutzkompanien und -regimentern. Doch solange das Freiwilligkeitsprinzip Grundlage für die Heranziehung zum Teservistendienst bleibt, wird man eben hinnehmen müssen, dass die Strukturen mit einer nicht unerheblichen Anzahl von Karteileichen gefüllt sind. Ganz davon abgesehen, dass ohne Wehrpflicht die Aufstellung und Inübunghaltung von nichtaktiven Truppenteilen potjemkinsche Dörfer bleiben werden.


Auch wenn sie heute in den SollOrg anders heißen, gibt es natürlich in den Truppenteilen und Dienststellen V-Dienstposten, auf denen bv Reservisten beordert werden können.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: F_K am 14. April 2023, 16:32:44
@ Beuteberliner:

Gibt es noch wirklich V Strukturen in aktiven Einheiten?

(Ich war damals "V", die G2 Abteilung wäre im V Fall 3 x so gross geworden (2 der 3 Schichten der Schichtfähigkeit waren V, plus zusätzliche Fähigkeiten, inklusive Material / Waffen für diese Reservisten).

MWn wurde die Masse davon "damals" aufgelöst - heutzutage werden Res in aktiven TrT auf "Spiegel DP" geplant.

However: wie gesagt, kein Geld.

Erstmal die 100 Mrd. ausgeben, dann 300 Mrd für die notwendige Vollausstattung, und dann kann man über (neue) n'a TrT sprechen ...
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: Beuteberliner am 14. April 2023, 16:48:14
Ja, es gibt Reservisten-Dienstposten gem. SollOrg in nahezu Kommandos und Truppenteilen ausgebracht, auf denen Reservisten beordert werden können. Das sind also strukturgebundene Dienstposten, die keine (laufenden) Kosten verursachen. Ihr Argument hierzu ist also falsch. Genauso könnten auch zusätzliche n/a Bataillone und Kompanien per SollOrg aufgestellt werden. Auch dies würde keine laufenden Ausgaben generieren.

Nur wäre es eben illusorisch, diese mit Reservisten zu befüllen und noch illusorischer zu denken, dass man diese Truppenteile üben lassen könnte.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: F_K am 14. April 2023, 16:58:54
Nunja - ein na TrT benötigt Waffen und Ausrüstung, dies kostet Initial Geld (je nach Grossgerät auch erheblich), die Wartung / Inst / Lagerung kostet auch Geld - wenn es funktionieren soll, muss geübt werden (Funktionspersonal öfter, die anderen weniger), kostet Geld.

... DESWEGEN hat man ja die HSchBtl aufgelöst, obwohl die LKW zivil ergänzt worden wären, es also nur um die Einlagerung von G3, MG3, ein paar PzFst und später ein paar Milan ging ...
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: funker07 am 14. April 2023, 20:21:09
Ich hab über nen ROA den Kontakt zur Bundeswehr bekommen und war als Wehrpflichtiger auch Mitglied im Reservistenverband (noch vor dem Plan SaZ/BS zu werden).
Der Schwerpunkt wirkte doch schon stark nach freiwilliger Reservistenarbeit und Saufen, Schießen, Schlauchbootfahren.

Die Reservisten, die ich bisher aus Sicht eines aktiven Soldaten positiv erlebt hab, waren deutlich überwiegend ehemalige Saz12+ oder BS, die schon zu aktiven Zeiten Kontakt zu der Einheit hatten, in der sie üben.
Ich erinnere mich noch an das Trauerspiel, als der Verband einen Sicherungszug für KFOR aufstellen wollte.

Die Mitgliedszahlen sinken, da wären verpflichtete, denen man die Mitgliedschaft irgendwie schmackhaft macht natürlich von Vorteil.

Für die Nachwuchswerbung der Bundeswehr wäre das eher ein Nachteil. Die Aussicht, auch nach der Dienstzeit von z.B. 13 Jahren noch regelmäßig regelmäßig wieder hin zu müssen und das auch dem späteren Arbeitgeber klar zu machen, ist bestimmt kein Pluspunkt.

Zitat von: ResisTraktor am 14. April 2023, 13:08:05
Der Verband - genauso wie die Bw selbst - hat es in der Vergangenheit versäumt, in Richtung der Arbeitgeberseite zu wirken und hier Verpflichtende Regelungen zur Freistellung zu schaffen
Das kann weder der Verband noch die Bundeswehr selbst, hier muss der Gesetzgeber aktiv werden.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: F_K am 14. April 2023, 21:14:01
Offtopic:

Was ist denn aus dem SichZg geworden?
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: Beuteberliner am 14. April 2023, 21:56:57
F_K, die gesamten nichtaktiven Strukturelemente (die ich aufzählte) wurden NICHT aus Kostengründen aufgelöst (Waffen und Ausrüstung waren ja sowieso da und das Thema der Lagerung hätte man auch anders lösen können). Es war eine rein politische Entscheidung, dass Landesverteidigung nicht mehr als nötig angesehen wurde und deshalb dir gesamte Reserve eingedampft werden sollte. Die Kosten spielten dabei eine marginale Rolle - da waren eher die aktiven Truppenteile im Fokus der Auflösung und Zusammenlegung.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: FoxtrotUniform am 15. April 2023, 09:30:55
Ehrlich gesagt stellten in meinen bisherigen Verwendungen die Wehrübenden eher eine Mehrbelastung, als eine Entlastung dar.

Ausschließen hiervon möchte ich (überwiegend) ehemalige BS oder eine handvoll SaZ.

Aber etliche Reservisten wurden in Kommandos eingesetzt oder spezialisierten TGrp und haben den Reservedienst als attraktives Taschengeld oder Hobby betrieben. So die Realität in Luftwaffe und AIN.

Nebensatz: Wie man einen Mitarbeiter von Airbus DS beim ,,Kunden" üben lassen kann, ist ebenfalls eine Unverständlichkeit.

Davon unberührt bleibt der Aspekt, durch Wehrübungen die Industrie und das Militär zusammen zu bringen, und gegenseitiges Verständnis zu entwickeln.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: F_K am 15. April 2023, 09:40:52
@ FU:

Jeder hat sein Lagebild.

Reservisten unterstützen (auch) in Einsätzen, Übungen und Regelbetrieb.
Genug mil. Führer schätzen diese Unterstützung - manche Abteilungen wären ohne Res deutlich weniger Leistungsfähig.

Reservisten, die mehrfach 10 Monate am Stück üben, sind fachlich ähnlich, manchmal besser als "aktive" Kameraden - einige, mir bekannte Res, sind inzwischen wieder "aktiv".

Your mileage May vary.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: LwPersFw am 15. April 2023, 14:31:33
"Verteidigungsministerium gegen Übungs-Pflicht für Reservisten

Das Bundesverteidigungsministerium hat die Forderung nach häufigeren und verpflichtenden Übungen für Bundeswehr-Reservisten zurückgewiesen. Ein Sprecher sagte in Berlin, es gebe derzeit keine Rechtsgrundlage, Arbeitgeber zur Freistellung von Reservisten und zur Übernahme der Kosten zu verpflichten. Daher bevorzuge man freiwillige Übungsleistungen.

15.04.2023"

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/verteidigungsministerium-gegen-uebungs-pflicht-fuer-reservisten-102.html

Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: F_K am 15. April 2023, 15:18:41
Nunja - die Freistellung für Übungen ist gesetzlich geregelt - da sollte das BMVg ggf. mal ins Gesetz blicken ...
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: Opa_Hagen am 18. April 2023, 07:26:29
Zitat von: F_K am 14. April 2023, 21:14:01
Offtopic:

Was ist denn aus dem SichZg geworden?

Wenn ich mich recht erinnere, ist das im Sande verlaufen. Ich hatte mich auch beworben, wurde abgelehnt (zu alt). Nun ja, 2 Jahre später war ich als normaler Resi für "meinen" Verband im vorletzten Kontigent in Prizren.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: Unproomn am 25. April 2023, 13:56:40
Verpflichtende Übungen waren ja vermutlich in den 70ern/80ern, wo dann halt bei fast jedem Betrieb ein nicht unerheblicher Teil der Belegschaft betroffen war, kein großes Hindernis. Wenn ich aber als jemand in einem der letzten GWD-Jahre und mit viel Idealismus (daher Beorderung) nun bei jedem Vorstellungsgespräch erklären müsste, dass ich und zwar aus dem ganzen Betrieb vermutlich nur ich potentiell ohne Widerspruch herausgezogen werden kann, wäre das definitiv ein unschönes Hindernis. Kann man gerne machen, aber dann fordere ich auch eine verpflichtende Grundausbildung für die 95% meiner Alterskohorte (männlich wie weiblich), damit die auch noch schnell wehrdienstfähig werden und herangezogen werden können ;)

Selbiges würde übrigens auch gelten, falls die "freiwillige, aber erwartete" Übungsdauer mit zunehmender Professionalisierung der HSchKp sukzessive ansteigt. Ich bin ins Vorstellungsgespräch mit "1-3 Wochen" und könnte es vermutlich auch nicht erklären, wenn daraus jetzt plötzlich 2x 2 Wochen Minimum und am besten auch noch hier eine Woche nSAK, dort 10 Tage Truppenübungsplatz und am besten noch zwei Wochen Großveranstaltungen werden.

Kurzum: Wenn man das verpflichtend macht, würde für mich sofort wieder das Thema "Wehrgerechtigkeit" im Raume stehen.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: F_K am 25. April 2023, 14:05:52
"Wehrgerechtigkeit" bei RDL?

Wie soll das funktionieren? Die Einen können und wollen "viel", andere eben nicht ...
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: ulli76 am 25. April 2023, 15:59:56
Ein Aspekt kommt hier aber meiner Meinung nach zu wenig zum Tragen: Man kann Fachpersonal nicht klonen. Jeden Tag an dem ein Reservist übt, fehlt er woanders. Und das muss man schon gut abwägen.

Mein Arbeitsplatz und mein DP passen ganz gut zusammen. Mein direkter Chef unterstützt mein Engagement, obwohl er sogar ungedient ist und er hat halt auch die Mehrarbeit an der Backe. Zum GLück lässt sich das entsprechend planen.

Wäre ich jetzt aber in einer Hausarztpraxis oder sogar die Praxisinhaberin, wäre das ganze schon deutlich problematischer. Wo sollen die Patienten denn in der Zeit hin?
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: F_K am 25. April 2023, 17:09:26
@ Ulli:

Zustimmung!

Deine / die Zeit ist begrenzt.

Letztes WE mit einem Res / NotSan durch den dunklen Wald gelaufen - dessen AG ist gegen eine Beorderung - weil dann fehlt er ja ...
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: Unproomn am 02. Mai 2023, 15:22:52
Zitat von: F_K am 25. April 2023, 14:05:52
"Wehrgerechtigkeit" bei RDL?

Wie soll das funktionieren? Die Einen können und wollen "viel", andere eben nicht ...

Das spielt momentan ja keine Rolle, da es keine "Pflicht" gibt. Wer den richtigen (also weniger vom Anspruch, aber von der Abkömmlichkeit) Zivilberuf hat, kann halt schneller Karriere machen. Wenn es aber eine "Pflicht" gäbe, würde es natürlich schon eine Rolle spielen, ob das in der Arbeitswelt ein Allgemeingut ist (wie in Finnland oder Israel) oder ob man halt der/die einzige im Unternehmen ist, der/die das erklären muss.

Bzgl. Beorderung war das auf eine momentan nicht bestehende, aber je nach Einheit mehr oder weniger deutlich ausgesprochene Erwartung bezogen. Hier hat mal jemand erzählt, dass im Berliner Heimatschutz 3x2 Wochen eigentlich "Pflicht" sind, um dabei zu sein. Würde das bei uns eingeführt werden, könnte ich dafür nicht garantieren.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: F_K am 02. Mai 2023, 15:24:57
Inhaltlich:

Wer "nur" 5 Tage im Jahr verfügbar ist, muss sich halt ein Hobby suchen, wo es mit 5 Tagen "passt".
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: schlammtreiber am 03. Mai 2023, 11:39:19
Zitat von: F_K am 02. Mai 2023, 15:24:57
Wer "nur" 5 Tage im Jahr verfügbar ist, muss sich halt ein Hobby suchen, wo es mit 5 Tagen "passt".

Nur ergänzend gesagt, nicht jeder sieht Reserve als "Hobby" - ich persönlich sehe es als meine staatsbürgerliche Pflicht. Allerdings investiere ich auch deutlich mehr als nur 5 Tage im Jahr, und ich denke auch mit 5 Tagen jährlich kommt man nicht weit, das ist schon richtig.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: tdn am 03. Mai 2023, 11:48:58
Ziel ist immer noch 12 Tage RDL im Jahr. Vielleicht sollte mehr Basisausbildung, auch in Form von DVAGs, am Wochenende stattfinden? Man könnte auch zb. vom Katastrophenschutz oder Ausland lernen, da geht es auch anders. UK zb.
Die Diskussion gab es aber glaube ich schon einmal.#
Man sollte sich aber im klaren darüber sein daß, je höher die zeitlichen Anforderung sind, es irgendwann nur noch Beamte/ÖDler sowie Arbeitslose und Selbstständige ohne Aufträge gibt. Inwieweit insbesondere die erste Gruppe dann im V-Fall verfügbar ist, dazu kann ich weniger sagen, glaube aber das sich das dann in Grenzen halten wird.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: schlammtreiber am 03. Mai 2023, 12:32:26
Zitat von: tdn am 03. Mai 2023, 11:48:58
Vielleicht sollte mehr Basisausbildung, auch in Form von DVAGs, am Wochenende stattfinden?

Das halte ich auf jeden Fall für sinnvoll, wird bei uns auch so praktiziert.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: F_K am 03. Mai 2023, 16:01:52
@ "Schlammtreiber" und Andere:

Der Begriff "Hobby" war mit einem Lächeln geschrieben - ich sehe es auch als meine staatsbürgerliche Pflicht - aber manchmal erkläre ich es als Hobby, was es manchmal, auch inhaltlich, eher ist ...

Wie dem auch sei - mir ging es sachlich darum, dass mit "5 Tagen im Jahr" (egal ob jetzt RD, Kurz RD oder DVag) ein Kompetenzerhalt nicht möglich ist.

(Warum nicht: Erhalt EEH A, Erhalt Ladungssicherung, Erhalt ABC / KLF / IGF, mal etwas "Schießen", Dienst auf eigentlichem DP, mal ein Fortbildungslehrgang ... )
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: Unproomn am 04. Mai 2023, 10:23:33
Zitat@ "Schlammtreiber" und Andere:

Der Begriff "Hobby" war mit einem Lächeln geschrieben - ich sehe es auch als meine staatsbürgerliche Pflicht - aber manchmal erkläre ich es als Hobby, was es manchmal, auch inhaltlich, eher ist ...

Wie dem auch sei - mir ging es sachlich darum, dass mit "5 Tagen im Jahr" (egal ob jetzt RD, Kurz RD oder DVag) ein Kompetenzerhalt nicht möglich ist.

(Warum nicht: Erhalt EEH A, Erhalt Ladungssicherung, Erhalt ABC / KLF / IGF, mal etwas "Schießen", Dienst auf eigentlichem DP, mal ein Fortbildungslehrgang ... )

Dem stimme ich ja vollkommen zu. Wer wirklich nur 5 Tage im Jahr die Zeit hat, eine Uniform anzuziehen, sollte wahrscheinlich wirklich lieber in der unbeorderten Arbeit 4mal im Jahr schießen gehen und vielleicht mal nen RK-Vortrag oder die Teilnahme am Volkstrauertag sicherstellen.

Mir geht es ja genau um den Bereich, der danach kommt: Beorderung, Heimatschutz oder auch ein aktiver Truppenteil. Gibt es hier eine Art "Erwartung"? Legt das jede Einheit selbst fest, sodass bspw. die eine HSchKp 2 Wochen im Jahr, die andere 8 Wochen beansprucht? Kann eine Einheit jetzt sagen "wir hatten bisher 2 Wochen, aber wir wollen an Wettkämpfen teilnehmen. Ab kommendem Jahr erwarten wir eine Verdoppelung der RDL-Tage, klärt das mit dem Arbeitgeber"?

Und dann natürlich irgendwann auch: Was bestimmt, ob jemand bspw. auch über den OSG hinaus Karrieremöglichkeiten hat? Einfach nur das Zeitfenster? Erfolgt die Selektion also eigentlich aufgrund des zivilen Arbeitgebers?
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: F_K am 04. Mai 2023, 10:40:55
@ Unproomn:

Die Einheit / der DV legt die Anforderungen fest - insoweit gibt es unterschiedliche Bedarfe.
(Da die RD Tage aber zugewiesen werden, sind den Unterschieden praktisch Grenzen gesetzt).

In der Laufbahn der Mannschaften ist für Res idR der OSG der Spitzendienstgrad.
Die Kriterien für Laufbahnaufstiege liegen fest, die Art des (zivilen) AG spielt keine Rolle - aber Du willst provozieren, oder?
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: F_K am 04. Mai 2023, 10:55:37
https://www.reservistenverband.de/magazin-die-reserve/ich-verplemper-hier-nicht-meine-zeit/

Gibt auch andere Berichte dazu - es wird arbeitgeberfreundlich umgesetzt - für ein Mindestmaß an RD Tagen muss der Bewerber natürlich zur Verfügung stehen - sonst ist die Ausbildung nicht möglich.

(...wie im "echten Leben" auch).
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: tdn am 04. Mai 2023, 11:22:24
Zitat von: F_K am 03. Mai 2023, 16:01:52
@ "Schlammtreiber" und Andere:


Wie dem auch sei - mir ging es sachlich darum, dass mit "5 Tagen im Jahr" (egal ob jetzt RD, Kurz RD oder DVag) ein Kompetenzerhalt nicht möglich ist.
Da sind wir uns einig. Deshalb wohl auch die 12 Tage Minimum (die ich persönlich als Dienst auf dem Beordungsdp (oder vergleichbar) interpretiere).
Zitat von: F_K am 03. Mai 2023, 16:01:52
(Warum nicht: Erhalt EEH A, Erhalt Ladungssicherung, Erhalt ABC / KLF / IGF, mal etwas "Schießen", Dienst auf eigentlichem DP, mal ein Fortbildungslehrgang ... )
Und da wäre mein Vorschlag bzw meine Frage, warum das zb nicht an den Wochenenden bzw virtuell abends geht. EEH A zb die Theorie digital, dann 1-2 Tage Praxis. Wer am Samstag schießen gehen kann, kann auch EEH machen. Es müßte halt angeboten werden. Genauso für die anderen Erhalte. Warum gibt es zb. keine Regionalen Kompetenzerhaltungszentren (zb angelehnt an die Truppenschulen?) in denen das regelmäßig, zb alle 3 oder 4 Monate angeboten wird?
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: F_K am 04. Mai 2023, 11:30:05
@ tdn:

Ich verstehe die Frage nicht!

ResVerband bietet Vollausbildung (EEH A) am WE an, ABC ist ausgeschrieben, und vieles andere auch (aber auch die Zeit am WE ist begrenzt).
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: Unproomn am 04. Mai 2023, 11:47:57
Zitat von: F_K am 04. Mai 2023, 10:40:55
@ Unproomn:

In der Laufbahn der Mannschaften ist für Res idR der OSG der Spitzendienstgrad.
Die Kriterien für Laufbahnaufstiege liegen fest, die Art des (zivilen) AG spielt keine Rolle - aber Du willst provozieren, oder?

Nein, mir geht es nicht darum, was in irgendwelchen Vorschriften steht - die kann ich selbst ergoogeln.

Mir geht es schon um die Praxis: Kann ich bspw. mit 12-15 RDL-Tagen im Jahr und vielleicht mal einem langen Wochenende dafür in Frage kommen? Oder scheitert es eben empirisch daran, dass ich neben dem, was die HSchKp eigentlich ohnehin vorsieht (Übungswoche, Sicherungsdienste, etc.) schlicht keine Zeit mehr habe, hier dann noch zusätzlich hier mehrere Wochen Eignungs-RDL, dort mehrwöchige Lehrgänge, freiwillige Zusatzmeldungen bei zusätzlichen Anfragen (um "motiviert" zu sein) etc. pp. zu machen? Und wo dann eben der/diejenige Glück hat, die in einer wenig ausgelasteten Behörde arbeitet oder sich selbst alle paar Wochen wieder von der Arbeit abmelden kann?

Ich denke, es kommt schon raus, was ich meine. Klar kann man antworten "Pech, dann bist du eben nicht der richtige" - aber genau dann entscheiden ja offenbar eher der Zivilberuf als die Motivation/Eignung.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: F_K am 04. Mai 2023, 12:06:25
@ Unproomn:

Nochmal - der "Zivilberuf" ist für die Frage der Eignung KEIN Kriterium.

Wer natürlich (aus welchen Gründen auch immer) schon den Ansprüchen des eigenen BeordTrT bezüglich Verfügbarkeit auf Ebene Mannschaftssoldat nicht ausreichend nachkommt (nachkommen kann) - der ist für Laufbahnen, die ggf. einen höheren Aufwand erfordern, halt nicht verfügbar.

Wer Interesse an einer Bewerbung hat - spricht mit seinem (D) Vorgesetzten - und bei Eignung (und Verfügbarkeit für die Lehrgänge und Ausbildung) geht dann alles seinen Gang.

(... und der verlinkte Bericht macht ja deutlich, dass die Lehrgänge AUSGEBUCHT sind, es sind also ausreichend geeignete und verfügbare Kameraden vorhanden - Leistungsprinzip und so .. )
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: tdn am 04. Mai 2023, 15:55:28
Zitat von: F_K am 04. Mai 2023, 11:30:05
@ tdn:

Ich verstehe die Frage nicht!

ResVerband bietet Vollausbildung (EEH A) am WE an, ABC ist ausgeschrieben, und vieles andere auch (aber auch die Zeit am WE ist begrenzt).
Ah, das war mir unbekannt. Das ist definitiv hilfreich. Danke!
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: doc. am 05. Mai 2023, 07:49:26
Zitat von: Unproomn am 04. Mai 2023, 11:47:57
Mir geht es schon um die Praxis: Kann ich bspw. mit 12-15 RDL-Tagen im Jahr und vielleicht mal einem langen Wochenende dafür in Frage kommen? Oder scheitert es eben empirisch daran, dass ich neben dem, was die HSchKp eigentlich ohnehin vorsieht (Übungswoche, Sicherungsdienste, etc.) schlicht keine Zeit mehr habe, hier dann noch zusätzlich hier mehrere Wochen Eignungs-RDL, dort mehrwöchige Lehrgänge, freiwillige Zusatzmeldungen bei zusätzlichen Anfragen (um "motiviert" zu sein) etc. pp. zu machen? Und wo dann eben der/diejenige Glück hat, die in einer wenig ausgelasteten Behörde arbeitet oder sich selbst alle paar Wochen wieder von der Arbeit abmelden kann?

Okay, also dann mal aus der Praxis...bei uns ist es so, daß die Kameraden die z.B. den FwTerrRes machen, in der Zeit kaum in der HSchKp zu sehen sind, weil der SP eben auf der Ausbildung liegt. Und wenn ich nunmal ein begrenztes Zeitbudget habe, dann muß ich Prioritäten setzen. Das versteht jeder. Und dieses "ja, man muß überall 'hier' rufen, um seine Motivation zu zeigen" habe ich so nicht erlebt. Es gibt einen Jahresplan, den sollte man ernst nehmen und dann ist gut. Die Überlegung, Kameraden zu "entordern" setzt erst bei auffälliger Nichtteilnahme über einen längeren Zeitraum ein. Und selbst dann gibt es erstmal ein Gespräch.

Das die Erfahrung der letzten 3 Jahre, 12-15 *Arbeits*tage (zzgl. einige WE-Tage) sollten dafür locker ausreichen, auch für ein Engagement als Fw oder Uffz (da käme dann aber noch die Vorbereitung der Ausbildung dazu, die i.d.R. ohne RDL abends in der Freizeit stattfindet).

Ich muß aber auch anmerken: es gibt Anzeichen, daß sich die Anforderungen an den HSch erhöhen werden, was die Teilnahme an Ausbildungsmaßnahmen etc. und das Anforderungsprofil insb. an das Führungspersonal betrifft. Da muß man mal sehen, wie sich das auswirkt.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: Unproomn am 05. Mai 2023, 09:47:42
Zitat(... und der verlinkte Bericht macht ja deutlich, dass die Lehrgänge AUSGEBUCHT sind, es sind also ausreichend geeignete und verfügbare Kameraden vorhanden - Leistungsprinzip und so .. )

Was aber halt keine Auskunft über faire Zugangsberechtigungen gibt. Wir sehen, dass Lehrgänge voll sind, aber nicht, wie viele potentiell Interesse hätten und ob die Grundgesamtheit aller beorderterten bzw. interessierten Reservist/innen abgebildet wäre. Blöd gesagt: Falls(!) es schon alleine mehr teilarbeitslose Selbstständige als freie Plätze gäbe, wären alleine dadurch schon alle Kurse voll belegt. Also alles passend?


ZitatOkay, also dann mal aus der Praxis...bei uns ist es so, daß die Kameraden die z.B. den FwTerrRes machen, in der Zeit kaum in der HSchKp zu sehen sind, weil der SP eben auf der Ausbildung liegt. Und wenn ich nunmal ein begrenztes Zeitbudget habe, dann muß ich Prioritäten setzen. Das versteht jeder. Und dieses "ja, man muß überall 'hier' rufen, um seine Motivation zu zeigen" habe ich so nicht erlebt. Es gibt einen Jahresplan, den sollte man ernst nehmen und dann ist gut. Die Überlegung, Kameraden zu "entordern" setzt erst bei auffälliger Nichtteilnahme über einen längeren Zeitraum ein. Und selbst dann gibt es erstmal ein Gespräch.

Das die Erfahrung der letzten 3 Jahre, 12-15 *Arbeits*tage (zzgl. einige WE-Tage) sollten dafür locker ausreichen, auch für ein Engagement als Fw oder Uffz (da käme dann aber noch die Vorbereitung der Ausbildung dazu, die i.d.R. ohne RDL abends in der Freizeit stattfindet).

So würde ich mir das auch vorstellen, leider gibt es meines Wissens nach hier kaum eine zentrale Richtlinie. Man weiß nicht, ob die benachbarten HSchKp völlig andere Anforderungen haben oder ob im Hintergrund eine Art Wettbewerb zwischen den HSchKp stattfindet. Keine Ahnung.


ZitatIch muß aber auch anmerken: es gibt Anzeichen, daß sich die Anforderungen an den HSch erhöhen werden, was die Teilnahme an Ausbildungsmaßnahmen etc. und das Anforderungsprofil insb. an das Führungspersonal betrifft. Da muß man mal sehen, wie sich das auswirkt.

Kann man an sich ja machen. Meiner Ansicht nach wäre dann vor allem relevant, inwiefern man den Reservist/innen und vor allem (!) den Arbeitgebern Angebote macht, wie das attraktiver werden könnte. Ich könnte mir vorstellen, dass viele einverstanden wären, statt 2 nun 4 Wochen den AN freizustellen, wenn er/sie dann 1000€ Guthaben für berufliche Weiterbildung mitbringt. Nur als Beispiel. Sollte die einzige Stellschraube sein, dass der/diejenige dann halt die HR besser überzeugen muss und dass der/die Chefin das halt bitteschön einsehen soll...kann ich mir abermals eine Selektion vorstellen. Keine Lösung kann in jedem Fall einfach eine Pflicht sein - das wäre dann nur ein Hindernis, eine Person nicht einzustellen. Wie wir in der Arbeitswelt bspw. ohnehin schon genügend Benachteiligungen aus viel biologischeren Gründen haben.

Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: doc. am 05. Mai 2023, 14:26:04
Zitat von: Unproomn am 05. Mai 2023, 09:47:42
Kann man an sich ja machen. Meiner Ansicht nach wäre dann vor allem relevant, inwiefern man den Reservist/innen und vor allem (!) den Arbeitgebern Angebote macht, wie das attraktiver werden könnte. Ich könnte mir vorstellen, dass viele einverstanden wären, statt 2 nun 4 Wochen den AN freizustellen, wenn er/sie dann 1000€ Guthaben für berufliche Weiterbildung mitbringt. Nur als Beispiel. Sollte die einzige Stellschraube sein, dass der/diejenige dann halt die HR besser überzeugen muss und dass der/die Chefin das halt bitteschön einsehen soll...kann ich mir abermals eine Selektion vorstellen. Keine Lösung kann in jedem Fall einfach eine Pflicht sein - das wäre dann nur ein Hindernis, eine Person nicht einzustellen. Wie wir in der Arbeitswelt bspw. ohnehin schon genügend Benachteiligungen aus viel biologischeren Gründen haben.

Soll ich ganz ehrlich sein? Das wird die Bw nicht die Bohne interessieren. Wenn dann aus 200 Soldaten, die heute halbwegs regelmäßig ihre 10 Tage machen in Zukunft nur noch 30 übrigbleiben, die dann (z.B.) 2mal 2 Wochen im Jahr üben können, dann ist das halt so. Dann wird das nach oben gemeldet, am besten wird sich noch darüber beschwert, daß die 170 die raus sind ihr Engagement nicht ernst nehmen und gut ist.

Sorry, aber die aktuelle Situation ist einfach nur nervig - und natürlich muß die Pflicht zur Ableistung einer RDL zumindest für die beorderten Reservisten seitens der Bw wieder eingefordert werden. Und es gibt ja den Preis "Partner der Reserve" des VdRBw, vielleicht könnte man dann auch mal gezielt AG benennen, die sich weigern ihre AN für ihre staatsbürgerlichen Pflichten freizustellen. Auch noch bezahlen für etwas das selbstverständlich sein sollte? Nein, dazu ist mir mein Steuergeld zu schade. Der AG kann heute schon zusätzlich zur Tatsache daß er kein Gehalt zahlen muß, eine Aushilfe beantragen für die Zeit der Abwesenheit.

Die in D ansässigen Firmen profitieren überdurchschnittlich von einer stabilen Rechts- und Sicherheitsordnung, da ist das Einhalten von Recht und Gesetz doch wohl das Mindeste.

Wir brauchen auch keine neuen Konzepte, wir hatten das alles schonmal - um jetzt auch noch das letzte Reizwort auszupacken: Wehrpflicht verbunden mit verbindlichen RDL im Anschluß um das Ausbildungsniveau zu halten und ggfs. zu steigern. Mir konnte bisher noch keiner schlüssig erklären, warum etwas was in den 80ern funktioniert hat, heute nicht mehr funktioniert - wenn denn der politische Wille da ist. Die Notwendigkeit ist schon da.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: Unproomn am 05. Mai 2023, 14:34:40
ZitatSorry, aber die aktuelle Situation ist einfach nur nervig - und natürlich muß die Pflicht zur Ableistung einer RDL zumindest für die beorderten Reservisten seitens der Bw wieder eingefordert werden. Und es gibt ja den Preis "Partner der Reserve" des VdRBw, vielleicht könnte man dann auch mal gezielt AG benennen, die sich weigern ihre AN für ihre staatsbürgerlichen Pflichten freizustellen. Auch noch bezahlen für etwas das selbstverständlich sein sollte? Nein, dazu ist mir mein Steuergeld zu schade. Der AG kann heute schon zusätzlich zur Tatsache daß er kein Gehalt zahlen muß, eine Aushilfe beantragen für die Zeit der Abwesenheit.

Die in D ansässigen Firmen profitieren überdurchschnittlich von einer stabilen Rechts- und Sicherheitsordnung, da ist das Einhalten von Recht und Gesetz doch wohl das Mindeste.

Kein Problem, solange mich die BW dann bei der Kommunikation mit dem AG hinreichend unterstützt. Ansonsten ist es, wie Du sagst, reine Theorie. In der Theorie haben wir auch Gleichberechtigung, in der Praxis erwägen halt AN offenbar doch oft, wer aus diversen Gründen in naher Zukunft mal "weg" sein könnte. Das soll hier aber nicht das Thema sein.

ZitatMir konnte bisher noch keiner schlüssig erklären, warum etwas was in den 80ern funktioniert hat, heute nicht mehr funktioniert - wenn denn der politische Wille da ist. Die Notwendigkeit ist schon da.

Da war ich noch nicht so zurechnungsfähig. Nehme aber mal an, in einer Gesellschaft, wo noch die meisten Männer beim Bund waren und die Gesellschaft eh geschmissen haben, war es normal, wenn hin und wieder mal große Teile der Belegschaft evtl. samt ihren Chefs einrücken. Ich bin 34 und in der IT. Aus meiner Alterskohorte gerade unter Abiturienten waren das nicht mehr viele und noch weniger haben nach dem GWD irgendwann nochmal einen Finger gerührt.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: schlammtreiber am 08. Mai 2023, 10:23:39
Zitat von: Unproomn am 05. Mai 2023, 14:34:40
Nehme aber mal an, in einer Gesellschaft, wo noch die meisten Männer beim Bund waren und die Gesellschaft eh geschmissen haben, war es normal, wenn hin und wieder mal große Teile der Belegschaft evtl. samt ihren Chefs einrücken.

Nein, das war so nicht gegeben, denn die Kollegen in einer Firma dienten ja nicht in denselben Verbänden der Bundeswehr und wurden daher nicht zusammen eingezogen  ;)

Zumindest nicht hier im Westen. Im Arbeiter- und Bauernparadies hingegen gab es mal sowas wie "Betriebskampfgruppen"  ;D
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: Unproomn am 08. Mai 2023, 12:01:33
Zitat von: schlammtreiber am 08. Mai 2023, 10:23:39
Zitat von: Unproomn am 05. Mai 2023, 14:34:40
Nehme aber mal an, in einer Gesellschaft, wo noch die meisten Männer beim Bund waren und die Gesellschaft eh geschmissen haben, war es normal, wenn hin und wieder mal große Teile der Belegschaft evtl. samt ihren Chefs einrücken.

Nein, das war so nicht gegeben, denn die Kollegen in einer Firma dienten ja nicht in denselben Verbänden der Bundeswehr und wurden daher nicht zusammen eingezogen  ;)

Zumindest nicht hier im Westen. Im Arbeiter- und Bauernparadies hingegen gab es mal sowas wie "Betriebskampfgruppen"  ;D

Also gut, dann sagen wir es anders: Ich glaube, in der damaligen Gesellschaft war die Bundeswehr durch den noch deutlich obligatorischen Wehrdienst und ein deutlich ausgebauteres Reservesystem vermutlich noch deutlich präsenter und man wurde nicht nur unwissend angeschaut, wenn man von so etwas gesprochen hat. Wahrscheinlich war es in bestimmten 68er-Ressorts natürlich weniger ausgeprägt, aber in der Fläche von Handwerk und Industrie wohl eher.
Titel: Antw:Präsident des Reservistenverbandes fordert Pflichtdienst für Reservisten
Beitrag von: F_K am 08. Mai 2023, 12:12:25
@ Unproom:

Glaube sind keine Fakten - einfach mal die Daten der verfügbaren Reservedienstleistungstage besorgen - und auf die Bevölkerung umrechnen.