Hallo und guten Morgen liebe Forengemeinde 😊
Zur Begörderung der einzelnen Ämter finde ich nichts in der Laufbahnverordnung... Kann mir hier jemand ggf. einen Tipp geben, wo ich die einzelnen Beförderungszeiten gibt? Also die mindest-Stehzeit im einzelnen Amt, bis eine Beförderung möglich ist. Es geht um den Nicht technischen mittleren Dienst.
Per Gesetz muss immer mindestens ein Jahr dazwischen liegen...
Liebe Grüße,
Sandra
Hi,
dazu gibt es das PE (Personalentwicklungskonzept der Bundeswehr). Dieses ist gerade ausgesetzt / in Überarbeitung. Aktuell gibt es somit keine Verwaltungsvorschrift, man orientiert sich aber bis es eine Neuerscheinung gibt noch an den dortigen Regelungen.
Regelmäßig musst du 3 Jahre auf eine Beförderung warten. Ausnahmen bei guter Leistung blabla greifen so gut wie nie. IdR sitzt du also deine Zeit ab.
Daher mein Ratschlag, such dir einen gebündelten DP A6-A8 der möglichst entspannt ist und sitz deine Zeit ab. Leistung wird nicht belohnt.
Genau! Es gibt das Personalentwicklunskonzept der BW für Beamte. Ich kann für den gehobenen nichttechnischen Dienst sprechen. Dienstpostenbündelung A9 - A11. Nach der Probezeit nach 3 Jahren von A9 auf A10. Nach weiteren 3 Jahren bin ich nun A11. Und jetzt stehe ich, weil es in den Ortsbehlrden kaum A12 bzw. A13er DP gibt. Für die A12 brauche ich jetzt erneut 3 Jahre + 2 Verwendungen. Als A13 braucht man erneut 3 Jahre + 2 Dienstposten in der Wertung A12.
Bei uns geistert jedoch das Gerücht um dass man die Mindeststehzeit von A11 zu A12 wohl nicht mehr braucht. Insbesondere in der Rheinschiene. Hast du diesbezüglich die gleichen Infos?
Bis wann soll das neue Personalentwicklungskonzept kommen?
Ich kann diesbezüglich nur berichten dass es in meinem Bereich viele, sehr viele, Kollegen gibt die seit Jahrzehnten (!) auf der gleichen Besoldungsstufe festhängen, trotz Zweit- und Drittverwendung, Auslandserfahrung, guter Bewertung und was es sonst noch so alles gibt.
Personalentwicklungs-Konzept schön und gut, macht sich klasse bei lustigen bunten Präsentation und inhaltsleeren Meetings mit wohlklingen Worthülsen, aber wenn einfach kein Dienstposten mit einer höheren Besoldung frei ist, ist eben keiner frei. Bei mir hier gibt es einige Kollegen die seit über 25 Jahren in ihrer Einstellungs-Besoldungsgruppe (!) sitzen und werden in dieser wohl auch bis zur Pension bleiben. Kann mich nur wiederholen, wenn kein Dienstposten frei, dann kein Dienstposten frei, so einfach ist das.
Diese tollen Personalentwicklungs-Konzepte die sich irgendwelche Leute da ausdenken sind das Papier nicht wert auf dem sie gedruckt werden und dienen hier nur nur noch, wahlweise, zur Belustigen oder Frustration.
Ob das im mittleren Dienst und/oder im nichttechnischen Dienst ebenfalls so katastrophal aussieht kann ich jedoch nicht beurteilen.
Zitat von: BWBeamter am 17. April 2023, 21:35:23
Genau! Es gibt das Personalentwicklunskonzept der BW für Beamte. Ich kann für den gehobenen nichttechnischen Dienst sprechen. Dienstpostenbündelung A9 - A11. Nach der Probezeit nach 3 Jahren von A9 auf A10. Nach weiteren 3 Jahren bin ich nun A11. Und jetzt stehe ich, weil es in den Ortsbehlrden kaum A12 bzw. A13er DP gibt. Für die A12 brauche ich jetzt erneut 3 Jahre + 2 Verwendungen. Als A13 braucht man erneut 3 Jahre + 2 Dienstposten in der Wertung A12.
Bei uns geistert jedoch das Gerücht um dass man die Mindeststehzeit von A11 zu A12 wohl nicht mehr braucht. Insbesondere in der Rheinschiene. Hast du diesbezüglich die gleichen Infos?
Bis wann soll das neue Personalentwicklungskonzept kommen?
Hallo,
die Stehzeiten sind so - nach "altem Stand - korrekt.
Beförderungen sind natürlich immer nur bei Vorhandensein des dafür notwendigen DP / der Planstelle / HHM möglich. Andererseits kann man heutzutage auch erwarten, dass der Dienstherr eine Perspektive anbietet. So viele nutzlose DP / Beamte / Soldaten die es ab A12 und höher gibt ... Aber das weiß die Obrigkeit ganz genau!!
Wann das neue PE kommen wird steht aus. Liegt federführend beim BaPersBw.
Finde die Mentalität in der heutigen Zeit einfach lächerlichst: Hey, du machst zwar das Gleiche wie deine Kollegen, bist aber 3-4 Ämter schlechter besoldet. Das Gleiche mit den Stufen. Das hat GARNICHTS mit Erfahrung zu tun. Das ist eine Dienstjahresstufe. Kann ja auch nicht bei niedrigerer Stufe und Schrottamt in der Bündelung sagen ja ich bin 60% mieser besoldet so arbeite ich nun auch.
Aus der Zeit gefallen. Unverhältnismäßig. Und dann noch die seit knapp 20 Jahren verfassungswidrige Alimentation.
Kanzleramt läuft so: A9-A13 gebündelt. Alle 1-2 Jahre ist man mal dran. ... Ist mir aus persönlicher Erfahrung bekannt ...
Zitat von: Mert22 am 18. April 2023, 22:41:26
Ich kann diesbezüglich nur berichten dass es in meinem Bereich viele, sehr viele, Kollegen gibt die seit Jahrzehnten (!) auf der gleichen Besoldungsstufe festhängen, trotz Zweit- und Drittverwendung, Auslandserfahrung, guter Bewertung und was es sonst noch so alles gibt.
Wie örtlich flexibel sind denn die Kollegen? Ich wette nämlich gar nicht.
In der Rheinschiene und in der Fläche gibt es zig freie Dienstposten im gehobenen Dienst und viele sind auch gar nicht ausgeschrieben.
Zitat von: Mert22 am 18. April 2023, 22:41:26
Ob das im mittleren Dienst und/oder im nichttechnischen Dienst ebenfalls so katastrophal aussieht kann ich jedoch nicht beurteilen.
Aus meiner Sicht sieht das überhaupt nicht katastrophal aus. Im mitteleren Dienst wird auch direkt bis A8 durchbefördert.
Anekdote:
Mein Schwiegervater WAR örtlich NICHT flexibel - damit war bei "Amtmann EDEKA", weil eben keine höheren Stellen beim damaligen KWEA vorhanden waren (ist nun mal ein rechtlich nicht angreifbares Faktum).
Nach Umzugswillen (hier dann Ministerium) waren zügige Beförderungen dann kein Problem - weil eben ganz anderer Stellenplan.
Insoweit kann ich Nachtmensch nur voll zustimmen.
(... und am "Hofe" ist man halt näher am "König" - und da geht einiges einfacher ... hat auch sachliche Gründe).
So einfach ist es dann leider doch nicht, Umzugswillen ist vorhanden. Ich bin für meinen letzten Arbeitsplatzwechsel über 800km umgezogen, viele meiner Kollegen kommen aus allen Gegenden Deutschlands, von Bayern über NRW, Sachsen bis Schleswig-Holstein. So viel dazu. Wenn man unser Qualifikationsprofil nimmt und mal nach der übernächsten Besoldungsstufe sucht gibt es nicht einmal 10 Dienstposten dafür. In der gesamten Bundeswehr. Bundesweit. Da hilft einem Umzugswilligkeit auch nicht. Für mich siehts noch düsterer aus, wenn ich mit meiner Qualifikation eine Stufe höher suche gibt es genau... 0 Dienstposten. Ebenfalls bundesweit.
Ich kann nur wiederholen, wenn kein DP frei dann kein DP frei.
Aber wie gesagt, kann gut sein dass das je nach Laufbahn usw. unterschiedlich ist. Ich sage nur dass man dieses Gelaber von Personal-Entwicklungskonzept nicht ernst nehmen soll, das ist eine Werbebroschüre, mehr nicht.
Zitat von: Mert22 am 19. April 2023, 10:44:33
Wenn man unser Qualifikationsprofil nimmt und mal nach der übernächsten Besoldungsstufe sucht gibt es nicht einmal 10 Dienstposten dafür. In der gesamten Bundeswehr. Bundesweit.
Ich sage nur dass man dieses Gelaber von Personal-Entwicklungskonzept nicht ernst nehmen soll, das ist eine Werbebroschüre, mehr nicht.
Das ist doch dann auch eine ganz andere Sachlage.
Wenn ich mich für eine bestimmte Tätigkeit, mit einem bestimmten Qualifikationsprofil entscheide, für die es beim gewählten Arbeitgeber ab einer bestimmten Ebene nur noch ganz wenige Förderdienstposten gibt ...
... dann ist eben für Viele mit dem Erreichen einer bestimmten Ebene Ende der Karriereleiter.
Dies ist doch überall so.
Deshalb ist ja z.B. bei den Feldwebeln nicht der OStFw als Laufbahnziel definiert, sondern der StFw.
Und bei den Beamten ist es nicht anders.
Viele werden eben nicht das
höchste Amt ihrer Laufbahn erreichen und dies ist auch nicht in den Konzepten vorgesehen.
ZitatViele werden eben nicht das höchste Amt ihrer Laufbahn erreichen und dies ist auch nicht in den Konzepten vorgesehen.
Genau das wollte ich damit ausdrücken (wobei ich nicht vom "höchsten" Amt spreche) - weil es eben gerne anders dargestellt wird und hier auch so klingt als wäre das ein Selbstläufer (ein paar Jahre absitzen und schwups, Beförderung). Egal wie viel Leistung/Motivation man zeigt, je nach Qualifikationsprofil kann schnell Ende sein. In meinem Bereich ist eben bereits bei der Einstellungs-Gruppe für die allermeisten Schluss und sehr viele bei uns (tatsächlich die Mehrheit) erleben während ihr gesamten Dienszeit keine einzige Beförderung sondern bleiben bis zur Pension in der Besoldungsgruppe in die sie auch eingestellt wurden...
Das wollte ich nur klar stellen, dass es eben auch erheblich anders laufen kann und eine Beförderung immer sehr viel mit Glück zu tun hat ("unsere" DP wurden in der letzten Reform kurzerhand gestrichen was zu der jetzigen Situation geführt hat dass jeder in der Einstellungsstufe festhängt, dann hat man eben Pech gehabt).
Magst du mal die Laufbahn und die Richtung nennen? Ich kann mir das nur schwer vorstellen, dass im Eingangsamt bereits Schluß ist. Wir reden von Beamten oder?
ZitatMagst du mal die Laufbahn und die Richtung nennen? Ich kann mir das nur schwer vorstellen, dass im Eingangsamt bereits Schluß ist
Naja was heißt Schluss, es gibt ja höhere Posten - nur halt so wenige dass es schlichtweg nicht möglich ist dass jeder im Laufe seiner Dienstzeit auch mal befördert wird. Man soll ja, soweit ich weiß, keine Details nennen die identifizierbare Daten enthalten, ich bleibe daher mal möglichst vage: Es handelt sich um den naturwissenschaftlichen Bereich mit Betonung auf Wissenschaft.
Eben Leistungsprinzip.
Es gibt genug (Aufstiegs) laufbahnen, die "nur" aus zwei Ämtern bestehen - plus ggf. das zweite Amt mit Zulage (für sehr wenige).
Gibt ja Erfahrungsstufen - wer es nicht mag, sollte die Laufbahn halt nicht wählen.
Zitat von: F_K am 19. April 2023, 19:00:00
Eben Leistungsprinzip.
Es gibt genug (Aufstiegs) laufbahnen, die "nur" aus zwei Ämtern bestehen - plus ggf. das zweite Amt mit Zulage (für sehr wenige).
Gibt ja Erfahrungsstufen - wer es nicht mag, sollte die Laufbahn halt nicht wählen.
Wenn man von "außen" kommt und nicht die klassische Verwaltungslaufbahnausbildung im nichttechnischen Dienst (mntD und gntD) mitgemacht hat, ist man im Beamtenrecht nicht sonderlich bewandert. Selbst für die Beamtinnen und Beamten des hntD ist Beamtenrecht/öffentliches Dienstrecht kein klassiches Lehrfach im Studium, geschweige wird im Referendariat großartig darauf eingegangen.
Die Ausprägung bei der Bundeswehr im PEK ist auch recht "eigenwillig" für Beamte von anderen Dienstherren. Es erinnert halt an die Ausprägung bei den Soldaten. AbtL P im BMVg ist auch ein Militär, also liegt da die Spekulation nahe, dass man das Laufbahnkonzept/Werdegangsmodell ein wenig als Muster genutzt hat.
Bis man das PEK in allen Einzelheiten und Feinheiten verstanden hat, braucht es schon eine Weile.
Ist man nicht im Einstiegsamt seiner Laufbahn eingestellt worden, gelten schon wieder Besonderheiten, die man auch nicht gleich versteht und gelegentlich ziemlich frustierend sein können.
An der Rheinschiene und im Großraum Berlin ist es "einfacher" befördert zu werden, weil bei den großen Ämtern und Kommandoseben deutlich mehr Dienstposten ausgebracht sind, die aus der Bündelung rausfallen. Bei den Ortsbehörden sieht das eben anders aus, da sind die letzten beiden Ämter im mD und gD eben deutlich seltener ausgebracht. und auch im hD muss man sich auf DP ab A 15 bewerben.
Zitat von: LwPersFw am 19. April 2023, 12:12:36
Zitat von: Mert22 am 19. April 2023, 10:44:33
Wenn man unser Qualifikationsprofil nimmt und mal nach der übernächsten Besoldungsstufe sucht gibt es nicht einmal 10 Dienstposten dafür. In der gesamten Bundeswehr. Bundesweit.
Ich sage nur dass man dieses Gelaber von Personal-Entwicklungskonzept nicht ernst nehmen soll, das ist eine Werbebroschüre, mehr nicht.
Das ist doch dann auch eine ganz andere Sachlage.
Wenn ich mich für eine bestimmte Tätigkeit, mit einem bestimmten Qualifikationsprofil entscheide, für die es beim gewählten Arbeitgeber ab einer bestimmten Ebene nur noch ganz wenige Förderdienstposten gibt ...
... dann ist eben für Viele mit dem Erreichen einer bestimmten Ebene Ende der Karriereleiter.
Dies ist doch überall so.
Deshalb ist ja z.B. bei den Feldwebeln nicht der OStFw als Laufbahnziel definiert, sondern der StFw.
Und bei den Beamten ist es nicht anders.
Viele werden eben nicht das höchste Amt ihrer Laufbahn erreichen und dies ist auch nicht in den Konzepten vorgesehen.
Aber Entschuldigung in der heutigen Zeit mit einem eklatanten Personalmangel insbesondere in der Bundeswehr ist es für mich sogar selbstverständlich dass man in die höchste Stufe seiner Laufbahn (zumindest im mittleren u dgehobenen Dienst bis A13) kommt. Und zwar nicht irgendwann sondern nach Möglichkeit recht zügig.
Falls dass nicht möglich ist muss sich die BW nicht wundern keine Leute mehr zu bekommen und man zieht halt weiter. Wer sich heutzutage verarschen lässt bei dem Arbeitnehmermarkt ist selbst Schuld.Es gibt ja heute eine große Auswahl bei hunderten Dienstherren.
Aber wir haben tatsächlich auch paar Exemplare von diesem Kaliber. Sind jetzt 65 Jahre alt und gehen mit A11 in Pension traurig. Würde ich nicht mit machen.
Mehrere andere Kollegen sind als Dienstherrenhopper mittlerweile mot ca. 35 schon ROAR. Ist auch richtig so.
Mit dieser Unterwürfigkeit kommt man heute (leider) nicht mehr weiter.
Hallo,
den Maßstab sollte / muss ja nicht wie von mir genannt das Kanzleramt mit Bündelung A9-A13 sein, wo es auch vorkommen kann, das man mit unter 30 schon A13 ist ...
Dennoch finde ich dass mein Vorredner Recht hat. Die Perspektive sollte sein, dass man das "Endamt" erreichen kann.
Wenn einige hier sehen würden wie in meinem BwDLZ die DP bewertet / nicht neu bewertet wurden seit 2008!! Da gab es noch die WBVen ... Aufgabenprofile haben sich komplett verändert, erweitert aber Hauptsache die Leiter, Bereichsleiter und Teilbereichsleiter wurden aufgewertet.
Und es interessierte sich niemand dafür, wie da die Aufgabenprofile sind, nämlich unverändert. Das PE Konzept was ja zum Glück aktuell in Überarbeitung ist war doch die größte Lüge & Perspektivlosigkeit zu Gleich. Lassen wir die "neuen" erstmal paar Jahre für nix arbeiten. Die Gleiche Arbeit macht ja sonst auch nur der A11.
Hauptsache die Aufsteiger werden direkt nach einem Jahr befördert, gibt ja keinen mangel im mD.
So richtig verstehe ich das ganze Konzept nicht, da es auch keins zu geben scheint. Auch DP sollten doch nach dem Aufgabenprofil orientiert bewertet werden. Spricht oder deutet man unbequeme Dinge an wird abgewiegelt oder es tut sich nichts. Jeder ist sich selbst der Nächste.
Abgesehen von sehr wenigen Ausnahmen dankt einem keiner irgendwas.
Zitat von: Nanum am 20. April 2023, 22:08:09
Hallo,
den Maßstab sollte / muss ja nicht wie von mir genannt das Kanzleramt mit Bündelung A9-A13 sein, wo es auch vorkommen kann, das man mit unter 30 schon A13 ist ...
Dennoch finde ich dass mein Vorredner Recht hat. Die Perspektive sollte sein, dass man das "Endamt" erreichen kann.
Wenn einige hier sehen würden wie in meinem BwDLZ die DP bewertet / nicht neu bewertet wurden seit 2008!! Da gab es noch die WBVen ... Aufgabenprofile haben sich komplett verändert, erweitert aber Hauptsache die Leiter, Bereichsleiter und Teilbereichsleiter wurden aufgewertet.
Und es interessierte sich niemand dafür, wie da die Aufgabenprofile sind, nämlich unverändert. Das PE Konzept was ja zum Glück aktuell in Überarbeitung ist war doch die größte Lüge & Perspektivlosigkeit zu Gleich. Lassen wir die "neuen" erstmal paar Jahre für nix arbeiten. Die Gleiche Arbeit macht ja sonst auch nur der A11.
Hauptsache die Aufsteiger werden direkt nach einem Jahr befördert, gibt ja keinen mangel im mD.
So richtig verstehe ich das ganze Konzept nicht, da es auch keins zu geben scheint. Auch DP sollten doch nach dem Aufgabenprofil orientiert bewertet werden. Spricht oder deutet man unbequeme Dinge an wird abgewiegelt oder es tut sich nichts. Jeder ist sich selbst der Nächste.
Abgesehen von sehr wenigen Ausnahmen dankt einem keiner irgendwas.
Diesen Ausführungen stimme ich vorbehaltlos los. Es dankt einem keiner etwas selbst dann nicht, wenn man ständig "die Kohlen aus dem Feuer holt". Leider ist es bei uns so dass sich immer mehr Kollegen und Kolleginnen regelmäßig/dauerhaft in den Krankenstand verabschieden und dies durch die verbleibenden Mitarbeiter ausgeglichen werden muss.
Ich hoffe nur darauf dass sich durch das neue PE etwas tut. Weder sind die Stehzeiten, noch die DP Bewertungen in den Ortsbehörden noch die immer schlechter werdenden Arfbeitsbedingungen längerfristig tragbar geschweige den motivierend.
Insbesondere im PM Berich in den BwDLZs sehe ich die DP Bewertungen regelmäßig unsachgemäße (Aufgabentiefe, Arbeitsunfall usw.).
@ Nanun: in welchem Bereich bist du beschäftigt? mittlerer oder gehobener nichttechnischer Dienst? Hast du in deinem BwDLZ die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten / Telearbeit? Mich interessiert brennend wie das bei euch gehandhabt wird.
In den BwDLZs wurden doch die letzten Jahre ständig die Dienstposten angehoben. Erst nur der Leiter BwDLZ und dann die Sachgebietsleiter sind jetzt höherer Dienst. Demnach wird der Unterbau auch angepasst worden sein. In der Rheinschiene sind alle drei großen Ämter und da gibt es genug freie A12er Dienstposten im gehobenen Dienst. Allerdings setzt dieses auch örtliche Flexibilität voraus und wenn ich diese nicht habe, brauche ich mich nicht wundern, wenn ich keine Chance auf eine Beförderung habe. Insbesonders im Bereich A9 bis A11 wird einfach nach erreichen der Stehzeit durchbefördert. Das war vor der Dienstpostenbündelung noch anders. Da hatten viele Beamte, besonders die im BwDLZ gar keine Chance von A10 auf A11 befördert zu werden. Dieses wurde mit der Bündelung alles nachgeholt. Genau diese Bündelung war aufgrund mangelnder örtlicher Flexibilität von vielen Beamten die Gelegenheit doch noch A11 frühzeitig zu werden.
Letztendlich ist doch jeder selber Schuld, wenn er dreistellige Überstunden auf dem Gleitzeitkonto hat. Es gibt eine feste Arbeitszeit und kann die Arbeit in der Zeit dauerhaft nicht erledigt werden dann meldet man dieses dem Vorgesetzten und dann steht er in der Verantwortung zu priorisieren. Sollte das nicht helfen, dann einfach einen Antrag auf Mehrarbeit stellen und dann spätestens muss der Vorgesetzte sich rechtfertigen was in seinem Laden läuft. Es gibt genug Instumente, man muss sie nur nutzen, ist man jedoch zu feige dazu und meckert nur, wird sich natürlich auch nichts ändern.
Zitat von: Nachtmensch am 21. April 2023, 08:23:03
Es gibt genug Instumente, man muss sie nur nutzen, ist man jedoch zu feige dazu und meckert nur, wird sich natürlich auch nichts ändern.
+1 , wie bei den Soldaten/innen ... ;) ... bezogen auf die "Meckerer/innen" ... ;)
Hier muss halt jede/r mit sich selbst ausmachen, was er/sie bereit ist mitzutragen.
Aus welchen persönlichen Gründen auch immer.... und frei von jeglicher Bewertung durch andere Personen.
ZitatLetztendlich ist doch jeder selber Schuld, wenn er dreistellige Überstunden auf dem Gleitzeitkonto hat.
ZitatEs gibt genug Instumente, man muss sie nur nutzen, ist man jedoch zu feige dazu und meckert nur, wird sich natürlich auch nichts ändern
Von "nur meckern" und "feige sein" kann nicht die Rede sein. Ich kann dier gerne das "Instrument" nennen dass die Kollegen hier nutzen um etwas zu ändern: Sie wechseln reihenweise in die freie Wirtschaft (und bereut hat es davon keiner - was dann die anderen noch mehr bestärkt es ebenso zu halten). Die damit frei gewordenen Dienstposten zu besetzen dauert oft ein halbes Jahrzehnt (beim letzten waren es 4-5 Jahre) weil sich kein geeigenter Kandidat bereit erklärt unter den Rahmenbedinungen zu arbeiten. Hat man dann einen nach jahrelanger Suche gefunden, kündigt dieser oft nach kürzesters Zeit wieder (der lezte ein Monat nach Einstellung). Genau das erreicht man nämlich mit solch einer Einstellung wie "bla sind doch selbst schuld, sind doch nur feige, hätten ja dort nicht anfangen müssen bla" wie mancher es hier vertrittt.
Wenn das das Ziel ist, dann nur weiter so mit der Einstellung, wenn man hingegen wirklich Fachkräfte halten möchte wäre mal eine etwas kritische Selbstreflektion sicher zielführender als den eigenen Kollegen alles mögliche an den Kopf zu werfen. Wenn der Kollege in der freien Wirtschaft innerhalb kürzesters Zeit das Doppelte verdient und in die oberste Führungsriege aufsteigt während er hier jahrzehnte frustriert auf einem Enstations-DP versauerte, sollte man sich einfach überlegen ob dei "Meckerei" nicht begründet sein könnte. Verstehe ich nicht so eine Einstellung. Der Mangel an Fachkräften innerhalb der Bundeswehr kommt ja nicht von ungefähr.
Aber mehr will ich dazu auch nicht mehr sagen, man erkennt es gibt verhärtete Fronten, die einen sind einfach nur frustriert weil eben eine Beförderung NICHT immer möglich ist, auch nicht bei guter Leistung, guten Bewertungen und Umzugswillen, die anderen sind der Überzeugung die wären doch alle selbst schuld oder "feige" und der Fehler liegt sicher bei denen. Da gibt es keine große Schnittmenge.
Denke das ursprüngliche Thema/Frage wurde ohnehin bereits beantwortet.
Ja, nee, ist klar ...
Zitatund in die oberste Führungsriege aufsteigt
.. in der "freien Wirtschaft" ist JEDER in kürzester Zeit in der obersten Führungsriege - JEDER.
(Enthält Satire, reichlich - sowohl Wirtschaft als auch Beamtentum haben spezifische Vorteile, teils erheblich - und jeder kann da ja frei nach Möglichkeiten seinen Arbeitsplatz / Dienststelle wählen.
Aktuelles Beispiel wegen Heizungsdebate: Installationsbetriebe Heizung - Durchschnittsgröße 8 Mitarbeiter - da gibt es genau EINEN Chef (oberste Führungsebene), ggf. einen / zwei Meister - und dies bleibt genauso bis zur Rente - da steigt "niemand" auf - ggf. wird 1 von 6 mal Meister ...)
ZitatJa, nee, ist klar ...
Ich sag dazu nichts weiter, hab ich mir vermutlich nur eingebildet oder so und den Kollegen gibts gar nicht. So wirds wohl sein (müssen)...
Zitat von: Mert22 am 21. April 2023, 10:52:17
Von "nur meckern" und "feige sein" kann nicht die Rede sein. Ich kann dier gerne das "Instrument" nennen dass die Kollegen hier nutzen um etwas zu ändern: Sie wechseln reihenweise in die freie Wirtschaft (und bereut hat es davon keiner - was dann die anderen noch mehr bestärkt es ebenso zu halten).
Geben diese Kollegen ihren Beamtenstatus auf?
Zitat von: Mert22 am 21. April 2023, 10:52:17
Die damit frei gewordenen Dienstposten zu besetzen dauert oft ein halbes Jahrzehnt (beim letzten waren es 4-5 Jahre) weil sich kein geeigenter Kandidat bereit erklärt unter den Rahmenbedinungen zu arbeiten. Hat man dann einen nach jahrelanger Suche gefunden, kündigt dieser oft nach kürzesters Zeit wieder (der lezte ein Monat nach Einstellung). Genau das erreicht man nämlich mit solch einer Einstellung wie "bla sind doch selbst schuld, sind doch nur feige, hätten ja dort nicht anfangen müssen bla" wie mancher es hier vertrittt.
Genau deshalb macht man nicht die Probleme des Arbeitgebers zu seinen. Dann fährt halt was gegen die Wand und es knallt halt mal. Am besten ist immer, wenn es knallt und Haushaltsmittel dabei verblasen werden. Dafür gibts Vorgesetzte die fürs priorisieren der Aufgaben und Entscheidungen treffen bezahlt werden. Ich sehe da keine Probleme.
Auch hier gilt: Melden macht frei und belastet den Vorgesetzten.
@ Mert22:
Die Existenz von Einzelfällen bestreite ich (mangels Wissens) ja gar nicht - einzelne Beamte machen ja auch "Karriere" und werden entsprechend besoldet (erreichen oberhalb des Laufbahnziels die Spitzendienstgrade).
Man darf nur nicht den Fehler machen, von Einzelfällen auf eine Gesamtheit zu schließen - der Fehler ist dann fatal, wenn der Einzelfall eben eher eine Ausnahme ist - ein Beispiel für den Regelfall einer ganzen Branche habe ich genannt - da sollte man sich eher dran orientieren.
Zitat von: BWBeamter am 21. April 2023, 00:25:25
Zitat von: Nanum am 20. April 2023, 22:08:09
Hallo,
den Maßstab sollte / muss ja nicht wie von mir genannt das Kanzleramt mit Bündelung A9-A13 sein, wo es auch vorkommen kann, das man mit unter 30 schon A13 ist ...
Dennoch finde ich dass mein Vorredner Recht hat. Die Perspektive sollte sein, dass man das "Endamt" erreichen kann.
Wenn einige hier sehen würden wie in meinem BwDLZ die DP bewertet / nicht neu bewertet wurden seit 2008!! Da gab es noch die WBVen ... Aufgabenprofile haben sich komplett verändert, erweitert aber Hauptsache die Leiter, Bereichsleiter und Teilbereichsleiter wurden aufgewertet.
Und es interessierte sich niemand dafür, wie da die Aufgabenprofile sind, nämlich unverändert. Das PE Konzept was ja zum Glück aktuell in Überarbeitung ist war doch die größte Lüge & Perspektivlosigkeit zu Gleich. Lassen wir die "neuen" erstmal paar Jahre für nix arbeiten. Die Gleiche Arbeit macht ja sonst auch nur der A11.
Hauptsache die Aufsteiger werden direkt nach einem Jahr befördert, gibt ja keinen mangel im mD.
So richtig verstehe ich das ganze Konzept nicht, da es auch keins zu geben scheint. Auch DP sollten doch nach dem Aufgabenprofil orientiert bewertet werden. Spricht oder deutet man unbequeme Dinge an wird abgewiegelt oder es tut sich nichts. Jeder ist sich selbst der Nächste.
Abgesehen von sehr wenigen Ausnahmen dankt einem keiner irgendwas.
Diesen Ausführungen stimme ich vorbehaltlos los. Es dankt einem keiner etwas selbst dann nicht, wenn man ständig "die Kohlen aus dem Feuer holt". Leider ist es bei uns so dass sich immer mehr Kollegen und Kolleginnen regelmäßig/dauerhaft in den Krankenstand verabschieden und dies durch die verbleibenden Mitarbeiter ausgeglichen werden muss.
Ich hoffe nur darauf dass sich durch das neue PE etwas tut. Weder sind die Stehzeiten, noch die DP Bewertungen in den Ortsbehörden noch die immer schlechter werdenden Arfbeitsbedingungen längerfristig tragbar geschweige den motivierend.
Insbesondere im PM Berich in den BwDLZs sehe ich die DP Bewertungen regelmäßig unsachgemäße (Aufgabentiefe, Arbeitsunfall usw.).
@ Nanun: in welchem Bereich bist du beschäftigt? mittlerer oder gehobener nichttechnischer Dienst? Hast du in deinem BwDLZ die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten / Telearbeit? Mich interessiert brennend wie das bei euch gehandhabt wird.
Hi,
ich bin im Bereich Finanzen tätig. Beauftragter für den Haushalt. So toll die Bündelung auch ist, es soll ja gemäß PE noch immer "Verwendungsbreite" erreicht werden, was bei einer realen Einarbeitungszeit von in meinem Bereich mindestens einem Jahr (betreue zwei sehr verschiedene, militärische Dienststellen mit insgesamt über 4000 Soldaten) wohl aus sachlichen Gründen sinnlos erscheint.
Außerdem ist die Bündelung auch aus dem einfachen Grund irrational, da ja damit eine Gleichwertigkeit der Ämter A9-A11 oder gar A9-A13 manifestiert wird. Dann sollte ich wohl mal so arbeiten, wie ich bezahlt werde. Mir erschließt sich nicht das "positive daran", nun drei Jahre mit knapp 1,5k EUR weniger als meine Vorgängerin abgespeist zu werden.
zu @Nachtmensch
Unsere Bereichsleiter wurden nicht in den höheren Dienst angehoben. In meinem BWDLZ ist einzig und allein der urururalte Leiter in den höheren Dienst (rechtzeitig zur Ruhegehaltsfähigkeit) in den höheren Dienst aufgestiegen. Ein Schelm wer ... Verkrustete Vetternwirtschaftsstrukturen. Der Letzte Leiter FD hat erstmal nach "Nase" gefördert und fragliche Praktiken durchgeführt, dazu keine Details von mir.
Ich frage hier nur folgendes: Wieso wird von mir Leistung erwartet aber gleichzeitig gesagt: Hey du neu, du NICHTS wert finanziell. Jeder im mD der bissl länger dabei ist geht mit mehr nach Hause. Wir brauchen auch gar nicht anfangen mit den ganzen Familienzuschlägen, die ja gar nichts mit der Arbeitstätigkeit zu tun haben ...
Vergleiche mit der freien Wirtschaft will ich nicht ziehen. Das die Arbeit in der heutigen Zeit absoluter Regelungswut und zahlloser Dokumentationspflichten zeitintensiver geworden ist weiß ja jeder. Ich habe nicht mal einen Sachbearbeiter Haushalt der mich unterstützt. Und meine zahlreichen Erwähnungen der Mängel wurden bisher abgetan.
Wer hier von work life balance redet lügt schlicht, bei 41h Woche gibt es das NICHT.
Hauptsache man übersteht die Probezeit und wird dabei richtig fett ausgebeutet. :D
@BWBeamter Du hast auch perfekt antizipiert was weitere Probleme sind. Es gibt viele Kolleginnen und Kollegen die Langzeitkrank oder ständig paar Wochen krank sind: Bekommen weiter ihre Kohle und man selbst erstickt in seiner Arbeit. Vorgesetzte (Chef ist zwar neu seit 8 Monaten) tun seit Jahrzehnten garnix. Schafft halt auch keine Motivation.
Jeder der mich kritisiert kann ja gerne meine DP übernehmen. Nach der Probezeit werde ich meine gesammelte Kritik mal schonungslos weiter leiten und in diesem Fall den Dienstweg mal über meine Gremien ignorieren. Freut sich die ganz oben mal von "alledem" zu erfahren. Wobei wir kehren doch eh lieber alles unter den Teppich.
Die Kultur in der Bw ist einfach grottenschlecht, absoluter Egoismus und ein Streben nach Fortschritt ist nicht ersichtlich. Hauptsache dieses Jahr knapp 8 Mrd. EUR Trennungsgeld raus hauen.
So genug geredet. Zum Ausgangsthema kann man noch hinzufügen:
Leistung ist irrelevant. Man muss sich halt darum bemühen, mit allen Mitteln (und Wechselbereitschaft) seine Karriere selbst voran zu treiben. Dienstleistungsgedanke wird bestraft. Gute Leistungen werden ebenso bestraft. Vorgesetze juckt es nen scheiß wie es den Mitarbeitern geht, Hauptsache die 9999999 neue Vorschrift irgendwelcher Formalvorgaben ist erfüllt, die 99999 Belehrung / a erledigt und nebenbei soll dann noch das reguläre Geschäft funktionieren. Steinzeitliche Weisungen von 2012! werden mir vor die Füße geworfen, wo es aber zwischenzeitlich reichlich Reorganisationen / Umstrukturierungen gab, da es aber das Letzte ist, was es gibt, so muss es ja gelten. ...
In der Schlammzone muss man die Arbeit von oben drüber mit machen, weil die ja scheinbar selbst nicht wissen, was sie angewiesen haben ...
Es gibt aber auch sehr wenige, nette Kolleginnen und Kollegen (auch "oben"). Wo man dann pragmatisch und lösungsorientiert den Karren aus dem Dreck zieht. WTF wieso muss ich Grundsatzarbeit für ein Haushaltsreferat im BMVg leisten, weil die was anweisen und verpennt haben? Es fragt keiner wie man es schaffen soll, wenn Sachen heute kommen, die man vorgestern gebraucht hätte. Militärische Seite auch kein Verständnis, dass ein Rechtsstaat auch eine Rechtsgrundlage braucht, um mal eben zehntausende EUR auszuzahlen. :D
Na jut. Ich entschuldige mich für off topic.
Ich frage mich bei den ganzen Klagen immer, wenn man denn so unzufrieden ist, warum man nicht die Konsequenzen zieht.
Mir geht dieses ewige "Nestbeschmutzen" ziemlich auf den Geist. Vor allem, weil es oftmals von den zivilen Mitarbeitenden kommt.
Ich brauche mir nur die Fragerunden gestern nach den beiden Auftritten des BM in Berlin und Bonn anschauen, es war zum Fremdschämen.
Zieht doch bitte die Konsequenzen: ändert was und wenn das nicht geht oder ihr das nicht wollt: macht bitte Nägeln mit Köpfe. Wenn man denn meint (vielleicht zurecht), dass man eine Berufszufriedenheit woanders findet: bitte.
Aber dieses ewige Nörgeln vergällt dann auch denen die Freude am Beruf, die sie eben empfinden.
Und diese Doppelmoral dann k*** mich wirklich an: "Stellen bleiben jahrelang unbesetzt, es findet sich kein Nachwuchs". Na klar, Kunststück, wenn immer kolportiert wird, dass "die Bw eine Trümmertruppe ist", "sie stehe blank da", "keine Karrierechancen", "Vetternwirtschaft". Warum sollte dann noch jemand hingehen?
Hört doch auf, immer alles schlecht zu reden, zieht die Konsequenz.
Es gibt kein Land, in dem die Armee von den eigenen Mitarbeitenden so schlecht geredet wird, wie in Deutschland. Und das ist nicht mein Zitat.
Zitat von: Ralf am 21. April 2023, 19:45:48
Ich frage mich bei den ganzen Klagen immer, wenn man denn so unzufrieden ist, warum man nicht die Konsequenzen zieht.
Mir geht dieses ewige "Nestbeschmutzen" ziemlich auf den Geist. Vor allem, weil es oftmals von den zivilen Mitarbeitenden kommt.
Ich brauche mir nur die Fragerunden gestern nach den beiden Auftritten des BM in Berlin und Bonn anschauen, es war zum Fremdschämen.
Zieht doch bitte die Konsequenzen: ändert was und wenn das nicht geht oder ihr das nicht wollt: macht bitte Nägeln mit Köpfe. Wenn man denn meint (vielleicht zurecht), dass man eine Berufszufriedenheit woanders findet: bitte.
Aber dieses ewige Nörgeln vergällt dann auch denen die Freude am Beruf, die sie eben empfinden.
Und diese Doppelmoral dann k*** mich wirklich an: "Stellen bleiben jahrelang unbesetzt, es findet sich kein Nachwuchs". Na klar, Kunststück, wenn immer kolportiert wird, dass "die Bw eine Trümmertruppe ist", "sie stehe blank da", "keine Karrierechancen", "Vetternwirtschaft". Warum sollte dann noch jemand hingehen?
Hört doch auf, immer alles schlecht zu reden, zieht die Konsequenz.
Es gibt kein Land, in dem die Armee von den eigenen Mitarbeitenden so schlecht geredet wird, wie in Deutschland. Und das ist nicht mein Zitat.
Ich muss leider Nanum mit seinen Ausführungen zustimmen. So läuft es leider regelmäßig bei der Bundeswehr. Und es geht mir persönlich nicht im geringsten darum meinen Dienstherrewn schlecht zu reden aber es ist einfach manchmal frustrierend wenn man alles gibt, Überstunden ohne Ende leistet und keinerlei Anerkennung hierfür bekommt. Man versucht mit seiner täglichen Arbeitskraft die Bundeswehr voranzubringen aber man wird nur ausgebremst.
Insbesondere diese mittlerweile krankhafte Dokumentations und Regelungswut mit 15 neuen Weisungen jede Woche und der Wasserkopf in den Oberbehörden und dem BMVg selbst ist krank. Warum schafft es die BW denn nicht Einsatzbereit zu sein und fast 50!!!!!! Milliarden jedes Jahr irgendwo versumpfen?
Warum schaffen es die Niederländer, Skandinavier mit einem Bruchteil der HHM so viel besser? Aber eine Reflexionsfähigkeit fehlt der BW einfach komplett. Milliarden versumpfen innerhalb der Bürokratie irgendwo in den Ämtern, nichts geht voran und dauert alles 10 mal so lange wie angedacht, geplant. Aber das ist leider typisch deutsch sich in der Regelungswut zu verlieren. Wichtig auch zu wissen, dass ich vorher beim Bauamt anfrage welche Pflanzen ich 7,5 cm zur Grundstücksgrenze wie und wo Pflanzen darf.
Uns würde eine gewisse Gelassenheit und bisschen mehr Freiheit (und weniger Regelungswut) eines jeden Einzelnen ganz gut tun.
@Ralf: du bist leider genau dass Paradebeispiel warum in der BW alles schief läuft. Wenn dir etwas nicht passt gehe doch. Anstatt zusammen zu versuchen wirklich etwas zu bewegen und die BW "attraktiver" zu machen.
Deshalb ist die Bundeswehr zu attraktiv wie sie ist.
Sorry für Offropic aber das musste jetzt sein.
Zitat@Ralf: du bist leider genau dass Paradebeispiel warum in der BW alles schief läuft. Wenn dir etwas nicht passt gehe doch. Anstatt zusammen zu versuchen wirklich etwas zu bewegen und die BW "attraktiver" zu machen.
Nein, das Paradebeispiel bist du: Meckern und nichts ändern und wenn/falls das nicht geht, auch mal die Konsequenzen ziehen. Ich für meinen Teil mecker nicht, auch wenn nicht alles gut ist. Aber ich ändere: ich gebe eben nicht 15 Erlasse jede Woche heraus (wobei ich das auch nicht glaube, aber sei es drum), ich mache selber, ich lege den Finger in die Wunden und zeige auf, wenn etwas nicht klappt. Und dabei sind mir auch die Überstunden egal.
Also komm
mir nicht damit, dass ich nicht versuche, etwas zu bewegen. Da hast du dir leider den Falschen für deine Kritik ausgesucht. Ich bin ausgesprochen gerne bei der Bundeswehr, weil sie eben insgesamt ein wirklich guter Arbeitgeber ist, aber ich halte auch niemanden davon ab, einen anderen Arbeitgeber als besser anzusehen, wenn man eben andere Prioritäten hat. Aber dann sollte man es eben auch machen. So wie du gesagt hat, einfach mal machen und nicht nur reden. Oder man arrangiert sich damit, aber dann darf man auch nicht so und in der Form meckern, wie ich es hier lese: nämlich alles über einen Kamm scheren, verallgemeinern und die gefühlten negativen Punkte überhöht darstellen.
Und ich sage es nochmal: die Berufswahl ist frei, ich habe es mir bewusst ausgesucht. Wenn ich nicht insgesamt davon wäre, dass die Bw ein guter AG für mich ist, wäre ich schon lange nicht mehr dabei.
Auch wenn ich persönlich geneigt bin den Standpunkt von BWBeamter zu vertreten (wenn jeder dem etwas nicht passt einfach abhaut wird sich nie was ändern), sollte man vielleicht einfach akzeptieren dass es diesbezüglich verschiedene Ansichten gibt und für mich haben durchaus beide Seiten valide Argumente. Ich verstehe den Standpunkt "wenn es so schlimm ist, wieso ist man dann noch da, vom motzen wirds nicht besser", aber auch eben den "wenn man was ändern möchte muss auch mal anecken und die Probleme klar benennen".
Mit persönlichen Angriffen untereinander wird man die Probleme in der BW jedenfalls nicht lösen können, das steht schon mal fest, eher wenn man versucht die, wie gesagt, durchaus validen Punkte der jeweiligen "Gegenseite" auch mal mitzunehmen und nicht seinen Standpunkt für der Weisheits letzten Schluss hält.
Ich persönlich kenne in meinem direkten Arbeits-Umfeld nahezu ausschließlich tief frustrierte Mitarbeiter die alle resigniert haben, es ist interessant zu sehen dass dies aber offensichtlich nicht überall so ist. Vielleicht sollten die "frustrierten" mal überlegen wieso bei ihnen alle frustriert sind, wo anders aber offensichtlich nicht, da läuft also wohl eher lokal etwas falsch und nicht grundsätzlich überall - und die "zufriedenen" mal überlegen warum andernorts ganze Abteilungen geschlossen frustriert sind, das kann wohl kaum an den einzelnen Mitarbeiter liegen sondern eher an den Rahmenbedingungen.
Das als mein Wort zum Samstag.
Zitat von: Nanum am 21. April 2023, 18:08:10
Zitat von: BWBeamter am 21. April 2023, 00:25:25
Zitat von: Nanum am 20. April 2023, 22:08:09
Hallo,
den Maßstab sollte / muss ja nicht wie von mir genannt das Kanzleramt mit Bündelung A9-A13 sein, wo es auch vorkommen kann, das man mit unter 30 schon A13 ist ...
Dennoch finde ich dass mein Vorredner Recht hat. Die Perspektive sollte sein, dass man das "Endamt" erreichen kann.
Wenn einige hier sehen würden wie in meinem BwDLZ die DP bewertet / nicht neu bewertet wurden seit 2008!! Da gab es noch die WBVen ... Aufgabenprofile haben sich komplett verändert, erweitert aber Hauptsache die Leiter, Bereichsleiter und Teilbereichsleiter wurden aufgewertet.
Und es interessierte sich niemand dafür, wie da die Aufgabenprofile sind, nämlich unverändert. Das PE Konzept was ja zum Glück aktuell in Überarbeitung ist war doch die größte Lüge & Perspektivlosigkeit zu Gleich. Lassen wir die "neuen" erstmal paar Jahre für nix arbeiten. Die Gleiche Arbeit macht ja sonst auch nur der A11.
Hauptsache die Aufsteiger werden direkt nach einem Jahr befördert, gibt ja keinen mangel im mD.
So richtig verstehe ich das ganze Konzept nicht, da es auch keins zu geben scheint. Auch DP sollten doch nach dem Aufgabenprofil orientiert bewertet werden. Spricht oder deutet man unbequeme Dinge an wird abgewiegelt oder es tut sich nichts. Jeder ist sich selbst der Nächste.
Abgesehen von sehr wenigen Ausnahmen dankt einem keiner irgendwas.
Diesen Ausführungen stimme ich vorbehaltlos los. Es dankt einem keiner etwas selbst dann nicht, wenn man ständig "die Kohlen aus dem Feuer holt". Leider ist es bei uns so dass sich immer mehr Kollegen und Kolleginnen regelmäßig/dauerhaft in den Krankenstand verabschieden und dies durch die verbleibenden Mitarbeiter ausgeglichen werden muss.
Ich hoffe nur darauf dass sich durch das neue PE etwas tut. Weder sind die Stehzeiten, noch die DP Bewertungen in den Ortsbehörden noch die immer schlechter werdenden Arfbeitsbedingungen längerfristig tragbar geschweige den motivierend.
Insbesondere im PM Berich in den BwDLZs sehe ich die DP Bewertungen regelmäßig unsachgemäße (Aufgabentiefe, Arbeitsunfall usw.).
@ Nanun: in welchem Bereich bist du beschäftigt? mittlerer oder gehobener nichttechnischer Dienst? Hast du in deinem BwDLZ die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten / Telearbeit? Mich interessiert brennend wie das bei euch gehandhabt wird.
Hi,
ich bin im Bereich Finanzen tätig. Beauftragter für den Haushalt. So toll die Bündelung auch ist, es soll ja gemäß PE noch immer "Verwendungsbreite" erreicht werden, was bei einer realen Einarbeitungszeit von in meinem Bereich mindestens einem Jahr (betreue zwei sehr verschiedene, militärische Dienststellen mit insgesamt über 4000 Soldaten) wohl aus sachlichen Gründen sinnlos erscheint.
Außerdem ist die Bündelung auch aus dem einfachen Grund irrational, da ja damit eine Gleichwertigkeit der Ämter A9-A11 oder gar A9-A13 manifestiert wird. Dann sollte ich wohl mal so arbeiten, wie ich bezahlt werde. Mir erschließt sich nicht das "positive daran", nun drei Jahre mit knapp 1,5k EUR weniger als meine Vorgängerin abgespeist zu werden.
zu @Nachtmensch
Unsere Bereichsleiter wurden nicht in den höheren Dienst angehoben. In meinem BWDLZ ist einzig und allein der urururalte Leiter in den höheren Dienst (rechtzeitig zur Ruhegehaltsfähigkeit) in den höheren Dienst aufgestiegen. Ein Schelm wer ... Verkrustete Vetternwirtschaftsstrukturen. Der Letzte Leiter FD hat erstmal nach "Nase" gefördert und fragliche Praktiken durchgeführt, dazu keine Details von mir.
Ich frage hier nur folgendes: Wieso wird von mir Leistung erwartet aber gleichzeitig gesagt: Hey du neu, du NICHTS wert finanziell. Jeder im mD der bissl länger dabei ist geht mit mehr nach Hause. Wir brauchen auch gar nicht anfangen mit den ganzen Familienzuschlägen, die ja gar nichts mit der Arbeitstätigkeit zu tun haben ...
Vergleiche mit der freien Wirtschaft will ich nicht ziehen. Das die Arbeit in der heutigen Zeit absoluter Regelungswut und zahlloser Dokumentationspflichten zeitintensiver geworden ist weiß ja jeder. Ich habe nicht mal einen Sachbearbeiter Haushalt der mich unterstützt. Und meine zahlreichen Erwähnungen der Mängel wurden bisher abgetan.
Wer hier von work life balance redet lügt schlicht, bei 41h Woche gibt es das NICHT.
Hauptsache man übersteht die Probezeit und wird dabei richtig fett ausgebeutet. :D
@BWBeamter Du hast auch perfekt antizipiert was weitere Probleme sind. Es gibt viele Kolleginnen und Kollegen die Langzeitkrank oder ständig paar Wochen krank sind: Bekommen weiter ihre Kohle und man selbst erstickt in seiner Arbeit. Vorgesetzte (Chef ist zwar neu seit 8 Monaten) tun seit Jahrzehnten garnix. Schafft halt auch keine Motivation.
Jeder der mich kritisiert kann ja gerne meine DP übernehmen. Nach der Probezeit werde ich meine gesammelte Kritik mal schonungslos weiter leiten und in diesem Fall den Dienstweg mal über meine Gremien ignorieren. Freut sich die ganz oben mal von "alledem" zu erfahren. Wobei wir kehren doch eh lieber alles unter den Teppich.
Die Kultur in der Bw ist einfach grottenschlecht, absoluter Egoismus und ein Streben nach Fortschritt ist nicht ersichtlich. Hauptsache dieses Jahr knapp 8 Mrd. EUR Trennungsgeld raus hauen.
So genug geredet. Zum Ausgangsthema kann man noch hinzufügen:
Leistung ist irrelevant. Man muss sich halt darum bemühen, mit allen Mitteln (und Wechselbereitschaft) seine Karriere selbst voran zu treiben. Dienstleistungsgedanke wird bestraft. Gute Leistungen werden ebenso bestraft. Vorgesetze juckt es nen scheiß wie es den Mitarbeitern geht, Hauptsache die 9999999 neue Vorschrift irgendwelcher Formalvorgaben ist erfüllt, die 99999 Belehrung / a erledigt und nebenbei soll dann noch das reguläre Geschäft funktionieren. Steinzeitliche Weisungen von 2012! werden mir vor die Füße geworfen, wo es aber zwischenzeitlich reichlich Reorganisationen / Umstrukturierungen gab, da es aber das Letzte ist, was es gibt, so muss es ja gelten. ...
In der Schlammzone muss man die Arbeit von oben drüber mit machen, weil die ja scheinbar selbst nicht wissen, was sie angewiesen haben ...
Es gibt aber auch sehr wenige, nette Kolleginnen und Kollegen (auch "oben"). Wo man dann pragmatisch und lösungsorientiert den Karren aus dem Dreck zieht. WTF wieso muss ich Grundsatzarbeit für ein Haushaltsreferat im BMVg leisten, weil die was anweisen und verpennt haben? Es fragt keiner wie man es schaffen soll, wenn Sachen heute kommen, die man vorgestern gebraucht hätte. Militärische Seite auch kein Verständnis, dass ein Rechtsstaat auch eine Rechtsgrundlage braucht, um mal eben zehntausende EUR auszuzahlen. :D
Na jut. Ich entschuldige mich für off topic.
Wie handhabt eigentlich euer Dienststellenleiter das Thema Telearbeit/mobile Arbeit? Habt ihr die Möglichkeit diese zu nutzen. Bei uns im Zuständigkeitsbereich ist die aktuelle Regelungslage dass wir 2 Tage die Woche mobile Arbeit nutzen können. Telearbeit wird wohl grundsätzlich nicht mehr genehmigt. Ein Schelm wer böses dabei denkt. Stichwort: Rechtsanspruch aufgrund einer Individualvereinbarung (vertraglich). Mobiles arbeiten kann ja jederzeit widerrufen werden.
Beste Grüße
Hallo,
@BwBeamter
melde dich doch hier an, dann kann man ja via Privatnachrichten in Austausch treten. Oder irgendwie anders.
Ansonsten möchte ich hier nicht weiter off topic gehen. (nichts gegen deine Anfrage / Nachfrage!!)
Zitat von: BWBeamter am 22. April 2023, 21:14:43
Mobiles arbeiten kann ja jederzeit widerrufen werden.
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Mobiles arbeiten wird aufgrund der Situation gewährt und stellt keine Regelmäßigkeit dar.
Eine Weisungslage, dass Telearbeit nicht mehr zu gewähren ist kenne ich nicht. Ich halte dies auch für ein Gerücht.