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Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: Benutzername 3 am 03. Juni 2023, 13:44:13

Titel: FWD als Fortbildung/Auszeit als verbeamteter Lehrer
Beitrag von: Benutzername 3 am 03. Juni 2023, 13:44:13
Hallo zusammen,

ich habe eine nicht so ganz übliches Anliegen. Erstmal zu meiner Person:

Ich bin 31, männlich und Gymnasiallehrer in Sport und einem sprachlichen Fach. Meine studentische Ausbildung sieht so aus, dass ich den Bachelor/Master für Gymnasiallenramt gemacht habe und einen weiteren Master in Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Rehabilitation/Praevention. Ich habe zudem das Referendariat mit dem zweiten Staatsexamen beendet. Während des Studiums konnte ich mehrere längere Auslandaufenthalte durchführen. Daneben stehen in meiner Vita Trainererfahrungen im Leistungs- und Spitzenfussball (Athletik/Reha), diesen Weg wollte ich hauptberuflich aus verschiedenen Gruenden (vor allem Jobsicherheit, Gehalt, Ortswechsel) aber nicht eingehen.

Mein beruflicher Werdegang begann dann an einem privaten Gymnasium, bei dem ich bis heute als angestellter Lehrer tätig bin (also noch nicht verbeamtet). Der normale nächste Schritt ist jetzt der Wechsel an eine staatliche Schule mit damit einhergehender Verbeamtung auf Probe und nach drei Jahre fester Verbeamtung. Der Job macht mir so weit Spaß, mit den Kindern komme ich, bis auf ein paar übliche Ausnahmen, gut zurecht. Ich kann alles anwenden, was mich interessiert, auch in der Oberstufe habe ich es mit sehr guten Sportlern zu tun.

Bis hierher hört sich alles nach einer klaren Sache an. In letzter Zeit habe ich aber gemerkt, dass ich mich zunehmend für militärische Belange interessiere. Mich interessiert in verschiedener Hinsicht die Soldatenausbildung. In erster Linie im Hinblick auf die Ausbildung der koerperlichen Fitness, aber auch hinsichtlich der Persönlichkeitsentwicklung, beispielsweise die Ausbildung verschiedener Kompetenzen wie Disizplin, Resilienz etc. Wenn ich mich in meiner eigenen Schulzeit und meiner Ausbildungszeit an die Lehrer erinnere, die ich am besten fand, waren das häufig welche, die früher bei der Bundeswehr oder im Ausland beim Militär waren. Ich habe da auch irgendwie das Gefühl, dass mir in meiner eigenen Ausbildung eine militaerische Ausbildung fehlt.

Jetzt habe ich mir schon häufiger die Inhalte der Grundausbildung bei der Bundeswehr angeschaut und merke, dass das zu einem grossen Teil eigentlich genau mein Ding ist: Viel Sport und man ist viel in der Natur. Eine wirklich langfristige Karriere kann ich mir nicht (mehr) bei der Bundeswehr vorstellen. Ich sehe das eher als eine Art berufliche Weiterbildung. Wäre ich noch jünger, würde ich einfach mal so ein Jahr FSJ im Heimatschutz oder den klassischen freiwilligen Wehrdienst einschieben. Mittlerweile ist es aber so, dass in meinem Alter das Finanzielle eine gewisse Rolle spielt, da ich bisher noch relativ wenig Geld verdient habe. Ich möchte daher eigentlich erstmal durch eine Verbeamtung diese Sicherheit haben. Es besteht ja auch dann die Möglichkeit, ein Sabbatjahr oder unbezahlten Sonderurlaub zu nehmen.

Meine Idee daher: Ich würde in einer solchen Auszeit einen FWD im Heimatschutz absolvieren. Ist so etwas möglich? Eine Alternative wäre natürlich, solange zu warten, bis das Interesse von alleine oder durch andere Verpflichtungen (Familie, Beruf) verfliegt. Ich bin allerdings einfach so, dass mich irgendwann im Leben bestimmte Dinge einfach so sehr interessieren, dass ich meiner Neugier auch in lebendigen Situationen nachgehen möchte, weil ich einfach gerne Neues lerne und mit Bekanntem verknüpfe. Realistisch gesehen hängt man dann natürlich mit deutlich juengeren Leuten auf einer Stube ab, was vielleicht auch nicht so einfach ist, aber einen persoenlich auch weiterbringt.

Zunächst wäre es aber erstmal einfach hilfreich zu wissen, ob ein FWD als eine Art berufliche Weiterbildung auch möglich ist. Besten Dank für eure Ideen dazu!

Titel: Antw:FWD als Fortbildung/Auszeit als verbeamteter Lehrer
Beitrag von: F_K am 03. Juni 2023, 13:49:49
Wäre die Frage nicht dem Dienstherr zu stellen?
Titel: Antw:FWD als Fortbildung/Auszeit als verbeamteter Lehrer
Beitrag von: KillBurn93 am 03. Juni 2023, 14:49:00
Wie wäre die Möglichkeit sich als ungedienter Reservist zu melden und dann in den Ferien Wehrübungen zu machen?
Dagegen sollte der Dienstherr nichts einzuwenden haben und Sie kommen in den Genuss einer militärischen Ausbildung.
Titel: Antw:FWD als Fortbildung/Auszeit als verbeamteter Lehrer
Beitrag von: Löwe von Eutin am 03. Juni 2023, 14:52:34
Vielleicht wäre die Laufbahn der Reserveoffiziere im Wehrdienst etwas für Sie.
Sie verpflichten sich als Soldat auf Zeit für 2 oder 3 Jahre und werden zum Reserveoffizier ausgebildet.
Sie durchlaufen dann die Stationen Grundausbildung, Fahnenjunker-Lehrgang, diverse Offz-Lehrgänge, vielleicht den Sport-Übungsleiter usw.

Innerhalb der ersten 6 Monate können Sie den Dienst problemlos quittieren, sollte Ihnen der Dienst in den Streitkräften nicht zusagen.

Nach 3 Jahren würden Sie den aktiven Dienst in der Regel als Leutnant verlassen.

Anschließend können Sie an Wochenenden, in den Schulferien oder wenn Sie freigestellt werden als Reservist üben.

Sie könnten später als Zugführer oder Kompanichef etc. in einer Heimatschutzkompanie an ihrem jeweiligen Wohnort weiterhin Soldaten aus- und weiterbilden, und auch dafür sorgen, dass die Kameraden sportlich fit bleiben. Außerdem könnten Sie vielleicht auch so für mehr Verständnis und Interesse für die Bundeswehr und die Reserve bei Ihren Schülern sorgen.

Ich denke davon hätten Sie evtl. langfristig mehr, als von einem Jahr als freiwillig Wehrdienst Leistender.

Alternativ zum (RO) Reserveoffizier im Wehrdienst (SaZ 2 oder 3) gibt es noch den
(RO) Reserveoffizier außerhalb des Wehrdienstes, dort würden Sie die Ausbildungen und Lehgrgänge in kürzeren Abschnitten/ Modulen dafür aber in der Gesamtheit betrachtet über einen längeren Zeitraum verteilt, wahrnehmen.

Meine Idee:
Wechseln Sie von der privten Schule zur BW SaZ 3 Reserveoffizeir im Wehrdienst und im Anschluss an Ihre aktive Dienstzeit wechseln Sie an eine staatliche Schule und arbeiten an Ihrer Verbeamtung auf Lebenszeit und leisten bei Zeit und Lust parallel Dienst in der Reserve.

P.S.
Mein alter ZgFhr und mittlerweile Chef einer HeimatSchutzKompanie ((HSchKp) ehemals RSU- Regionale Sicherungs und Unterstützungs -Kompanie) ist u.a. auch Sportlehrer und einer seiner Schülerist mittlerweile auch schon über ihn in die Truppe udn anschließend in die Reserve gekommen.   
Titel: Antw:FWD als Fortbildung/Auszeit als verbeamteter Lehrer
Beitrag von: Löwe von Eutin am 03. Juni 2023, 14:57:27
Falls der Dienst als Soldat auf Zeit für Sie nicht in Frage kommt, dann werden Sie freiwillig Wehrdienstleistender. (geht auch im Heimatschutz)
Titel: Antw:FWD als Fortbildung/Auszeit als verbeamteter Lehrer
Beitrag von: Kensei am 09. Juni 2023, 13:39:24
Wenn du als Sportlehrer auch bereit wärst zu wechseln und es nicht unbedingt der höhere Dienst sein muss, vielleicht wäre das was für dich:

Zitat"Kommando Spezialkräfte der Marine, Eckernförde

Stellenbeschreibung

    Sie führen spezifische Trainings durch und stehen den unterschiedlichen Zielgruppen beratend zur Seite.
    Sie werten aktuelle sportwissenschaftliche Erkenntnisse aus, vermitteln diese und bringen diese zur Anwendung.
    Sie entwickeln und erhalten die Basisfitness, Soldaten-Grundfitness und Funktionsfitness der Angehörigen der Dienststelle.
    Sie identifizieren die benötigten körperlichen Fähigkeiten (Ausdauer, Kraftausdauer und Koordination) auf der Grundlage konkreter Belastungs- und Anforderungsprofile.
    Sie entwickeln und erhalten die einsatzspezifische Leistungsfähigkeit durch einen ganzheitlichen trainingsmethodischen Ansatz, die die physischen, psychischen und sensomotorischen Aspekte berücksichtigt.
    Sie arbeiten mit Ärzten, Psychologen, militärischen Führern und spezialisierten Ausbildern unter anderem bei der Erstellung der klientelbezogenen Belastungs- und Anforderungsprofile sowie der Regenerations- und Rehabilitationsmaßnahmen nach dem Einsatz zusammen.
    Sie stehen den Kommandeurinnen und Kommandeuren, Dienststellenleiterinnen und Dienststellenleitern, beratend u.a. bei der Einsatzvor- und Nachbereitung sowie bei der Umsetzung der inhaltlichen, organisatorischen und methodischen Vorgaben zentraler Erlasse, Weisungen und Dienstvorschriften zur Seite.
    Sie arbeiten zusammen mit den zuständigen militärischen und sportlichen Führungsebenen, den Sportlehrerinnen und Sportlehrern der Truppe und zivilen Institutionen. (z.B. DOSB, LSB, DLRG/WW)
    Die Bereitschaft zu regelmäßigen Dienstreisen im In- Und Ausland wird vorausgesetzt
    Die Teilnahme an regelmäßigen und weiterführenden Aus- und Fortbildungen wird vorausgesetzt.
    Die Stelle ist zum 01.09.2023 besetzen..."

https://bewerbung.bundeswehr-karriere.de/erece/portal/index.html#/JobDetail/civGroup/ThreeColumnsEndExpanded/C37F1818EE241EDDBEC3145E98E8900C/?json=%257B%2522Keywords%2522:%2522lehrer%2522,%2522Langu%2522:%2522D%2522,%2522SearchCategory%2522:%255B%25220025%2522,%25220026%2522,%25220027%2522,%25220028%2522%255D%257D