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Fragen und Antworten => Allgemein => Thema gestartet von: OberstabsSteiger am 05. November 2023, 14:15:10

Titel: Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: OberstabsSteiger am 05. November 2023, 14:15:10

Hallo zusammen,
,,Wie die Verpflegung, so die Bewegung" oder ,,ohne Mampf, kein Kampf" sind allseits bekannte Sprüche zur Verpflegung in der Bundeswehr die wohl jeder in der stetigen Hoffnung auf schmackhafte und nahrhafte Speisen verbindet.
Dass die quasi tägliche Zubereitung mehrerer hunderter Mahlzeiten innerhalb einer Truppenküche eine Herausforderung für das Küchenpersonal ist, steht hier ausser Frage. Dass nicht jeder Geschmack getroffen werden kann, liegt in der Natur der Dinge.

Nicht die jüngste BILD-Meldung zu dem gekürzten Speiseplänen ( siehe : https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,73993.0.html  ) war Grund für diesen Beitrag, sondern meine eigenen Feststellungen zu Änderungen in der Verpflegung in verschiedenen Zeiträumen und Standorten als Wehrpflichtiger (2009) und Reservistendienstleistender (seit 2015).

Gibt es zur Zusammensetzung und Art der Feldverpflegung in Form von EPA und Co. zahlreiche aktuelle als auch historische Beiträge in Internetforen als auch offiziellen Stellen, desto weniger Informationen sind über Grundsätze und Organisation der täglichen Verpflegung in den Truppenküchen zu erfahren.

Wie die Organisation der Verpflegung zu früheren Zeiten innerhalb der Bundeswehr mal ausgesehen haben mag, darauf lässt die ZDV 36/1 ,,Die Verpflegung der Bundeswehr im Frieden" schließen.

Hierbei sind mir die 3 Kategorien der Verpflegung bekannt:
•   Einsatzverpflegung,
•   Grundverpflegungsmittel und
•   Verpflegungsmittel zur laufenden Versorgung der Truppe am Standort.

Nach meinen Erkenntnissen liegt heutzutage die Federführung der Organisation, Beschaffung und Erstellung von Speiseplänen ausschließlich bei dem Verpflegungsamt der Bundeswehr in Oldenburg.

Der Rückgriff auf sogenannte Convenience-Produkte innerhalb der Truppenküchen hat nach meinen subjektiven Empfinden leider merklich zugenommen.
Die Beschaffung der Verpflegungsmittel zur laufenden Versorgung am Standort durch die Truppenküche selbst, scheint offenbar die Ausnahme statt die Regel zu sein.

Beispiel: Gab es 2009 in meiner Kaserne morgens noch Brötchen vom Bäcker, so habe ich auf den letzten Wehrübungen quasi nur minderwertigste Aufbackbrötchen ,,geniessen" dürfen. Kosten spielen hierbei natürlich eine wesentliche Rolle, ebenso wie Tatsache, dass die Truppenküche mal eben 100 Brötchen mehr in den Backofen packen kann, welches eine enorme logistische Erleichterung darstellt.
Ob und inwiefern diese Verpflegung schmackhaft und ernährungsphysiologisch wertvoll ist, steht auf natürlich einem anderen Blatt.


Kurz gefasst interessiere ich mich für die heutige Organisation der täglichen Verpflegung innerhalb der Truppenküchen.
Vielleicht ist hier jemand der früher und/oder heute tiefer in der Materie steckt und über Vor-und Nachteile zu berichten oder austauschen mag.

Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: bocuse am 05. November 2023, 18:09:04
Das kann ich bestätigen. Die Verpflegung,jedenfalls bei uns am StO wird immer schlechter. Völlegefühl, oft starke Blähungen und bereits nach kurzer Zeit wieder Hunger. Merke grundätzlich auch das dem Körper was fehlt. Wie soll die BW die auch sonst überall spart, gesund und vollwertig 180 tsd Münder stopfen? Das geht doch überhaupt nicht. Da hilft auch keine Salatbar mit Fertigbalsamico. Als noch frisch gekocht wurde das waren Zeiten.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: Schwarzbacher am 05. November 2023, 18:17:22
Zitat von: bocuse am 05. November 2023, 18:09:04
Das kann ich bestätigen. Die Verpflegung,jedenfalls bei uns am StO wird immer schlechter. Völlegefühl, oft starke Blähungen und bereits nach kurzer Zeit wieder Hunger. Merke grundätzlich auch das dem Körper was fehlt. Wie soll die BW die auch sonst überall spart, gesund und vollwertig 180 tsd Münder stopfen? Das geht doch überhaupt nicht. Da hilft auch keine Salatbar mit Fertigbalsamico. Als noch frisch gekocht wurde das waren Zeiten.
Ja das stimmt. 2005 in Kabul wurde noch frisch gekocht. Rouladen am Hindukusch und vieles mehr. 2007 in Bosnien dann schon Convenience-Produkte, sicherlich ausreichen für die Verpflegung. Aber ehrlich gesagt wenig motivierend und wenig für den Kopf. Frische Rouladen, Rotkraut und Klöße in Kabul sorgten dann schon für ein gewisse Heimatgefühl. Aber was soll es, sparen ist das einzige was zählt. Die Moral der Truppe interessiert wenig bis nicht.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: Ralf am 05. November 2023, 19:21:11
Zitat von: Schwarzbacher am 05. November 2023, 18:17:22
Ja das stimmt. 2005 in Kabul wurde noch frisch gekocht. Rouladen am Hindukusch und vieles mehr. 2007 in Bosnien dann schon Convenience-Produkte, sicherlich ausreichen für die Verpflegung. Aber ehrlich gesagt wenig motivierend und wenig für den Kopf. Frische Rouladen, Rotkraut und Klöße in Kabul sorgten dann schon für ein gewisse Heimatgefühl. Aber was soll es, sparen ist das einzige was zählt. Die Moral der Truppe interessiert wenig bis nicht.
Im Ernst? Wir wollen nun einen 18 Jahre Einsatz mit einem 16 Jahre Einsatz mit Blick auf die Verpflegung vergleichen, ob sich etwas geändert hat und das auch an der Moral festmachen?
Also nicht im Grundbetrieb, unterschiedlich mandatierte Einsätze mit unterschiedlichen personellen Obergrenzen, die Einfluss darauf haben, ob man selbst kocht, oder Verpflegung einkaufen muss? Und ggf. diese auch von den Verbündeten bereit gestellt wird?
Da  bin ich ja ziemlich beeindruckt von der Sachlogik. Und gut, dass ich selbst 2003 auf 2004 im KAIA war und 2004 auf 2005 in Mostar und da mitreden kann.
Und weder in AFG noch in BIH habe ich Einbrüche bei der Moral gesehen, Das, was wir in BIH auf die Beine gestellt haben, war beispielslos.
So ein Stammtischgesülze!
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: KlausP am 05. November 2023, 19:28:14
Ich halte die Entwicklung in diesem thread füreinander Fortsetzung des kürzlich Geschlossenen. Außer Stammtischparolen wird nichts Konstruktives kommen, denke ich.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: Schwarzbacher am 05. November 2023, 19:33:46
Zitat von: Ralf am 05. November 2023, 19:21:11
Zitat von: Schwarzbacher am 05. November 2023, 18:17:22
Ja das stimmt. 2005 in Kabul wurde noch frisch gekocht. Rouladen am Hindukusch und vieles mehr. 2007 in Bosnien dann schon Convenience-Produkte, sicherlich ausreichen für die Verpflegung. Aber ehrlich gesagt wenig motivierend und wenig für den Kopf. Frische Rouladen, Rotkraut und Klöße in Kabul sorgten dann schon für ein gewisse Heimatgefühl. Aber was soll es, sparen ist das einzige was zählt. Die Moral der Truppe interessiert wenig bis nicht.
Im Ernst? Wir wollen nun einen 18 Jahre Einsatz mit einem 16 Jahre Einsatz mit Blick auf die Verpflegung vergleichen, ob sich etwas geändert hat und das auch an der Moral festmachen?
Also nicht im Grundbetrieb, unterschiedlich mandatierte Einsätze mit unterschiedlichen personellen Obergrenzen, die Einfluss darauf haben, ob man selbst kocht, oder Verpflegung einkaufen muss? Und ggf. diese auch von den Verbündeten bereit gestellt wird?
Da  bin ich ja ziemlich beeindruckt von der Sachlogik. Und gut, dass ich selbst 2003 auf 2004 im KAIA war und 2004 auf 2005 in Mostar und da mitreden kann.
Und weder in AFG noch in BIH habe ich Einbrüche bei der Moral gesehen, Das, was wir in BIH auf die Beine gestellt haben, war beispielslos.
So ein Stammtischgesülze!
Schön wenn Mods ihre persönliche Meinung als das Nonplusultra darstellen. Dies trägt zur Diskussionskultur wahnsinnig bei.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: Schwarzbacher am 05. November 2023, 19:35:42
Zitat von: Ralf am 05. November 2023, 19:21:11
Zitat von: Schwarzbacher am 05. November 2023, 18:17:22
Ja das stimmt. 2005 in Kabul wurde noch frisch gekocht. Rouladen am Hindukusch und vieles mehr. 2007 in Bosnien dann schon Convenience-Produkte, sicherlich ausreichen für die Verpflegung. Aber ehrlich gesagt wenig motivierend und wenig für den Kopf. Frische Rouladen, Rotkraut und Klöße in Kabul sorgten dann schon für ein gewisse Heimatgefühl. Aber was soll es, sparen ist das einzige was zählt. Die Moral der Truppe interessiert wenig bis nicht.
Im Ernst? Wir wollen nun einen 18 Jahre Einsatz mit einem 16 Jahre Einsatz mit Blick auf die Verpflegung vergleichen, ob sich etwas geändert hat und das auch an der Moral festmachen?
Also nicht im Grundbetrieb, unterschiedlich mandatierte Einsätze mit unterschiedlichen personellen Obergrenzen, die Einfluss darauf haben, ob man selbst kocht, oder Verpflegung einkaufen muss? Und ggf. diese auch von den Verbündeten bereit gestellt wird?
Da  bin ich ja ziemlich beeindruckt von der Sachlogik. Und gut, dass ich selbst 2003 auf 2004 im KAIA war und 2004 auf 2005 in Mostar und da mitreden kann.
Und weder in AFG noch in BIH habe ich Einbrüche bei der Moral gesehen, Das, was wir in BIH auf die Beine gestellt haben, war beispielslos.
So ein Stammtischgesülze!
Der Stab und die Schlammzone waren und sind schon immer sehr unterschiedlich. Ja, so unterschiedlich kann man seinen Einsatz interpretieren.

EDIT: persönlichen Angriff gelöscht
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: Schwarzbacher am 05. November 2023, 19:38:00
Zitat von: KlausP am 05. November 2023, 19:28:14
Ich halte die Entwicklung in diesem thread füreinander Fortsetzung des kürzlich Geschlossenen. Außer Stammtischparolen wird nichts Konstruktives kommen, denke ich.

EDIT:  Antwort gelöscht,   persönliche Beleidigungen unterlassen Sie
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: LwPersFw am 05. November 2023, 20:07:35
Zitat von: OberstabsSteiger am 05. November 2023, 14:15:10

Kurz gefasst interessiere ich mich für die heutige Organisation der täglichen Verpflegung innerhalb der Truppenküchen.



https://www.lebensmittelmagazin.de/ernaehrung-gesundheit/20221216-die-truppenkueche-der-bundeswehr/

Anm.:
Abweichung zum Artikel: Aktuelle Verpflegungssätze ab 01.01.2023

Bw-Angehörige: Frühstück 2,00€ / Mittag 3,80€ / Abend 3,80€

Externe: Frühstück 2,95€ / Mittag 6,00€ / Abend 5,05€


Geplante Finanzmittel im EP 14 2024 für die Gemeinschaftsverpflegung: 61 Millionen Euro (2023: 40 Millionen Euro)

Zitat aus Entwurf EP 14 2024:

"Die Bereitstellung von Gemeinschaftsverpflegung ist eine Kernfähigkeit der Unterstützung der Bundeswehr im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung, des internationalen Krisenmanagements, des Heimatschutzes, der nationalen Krisen und Risikovorsorge, der Partnerschaft und Kooperation sowie der humanitären Not- und Katastrophenhilfe.

Dies erfordert die Befähigung zum resilienten, bundeswehrgemeinsamen Betrieb von eigenen stationären und feldmäßigen Verpflegungseinrichtungen, einschließlich Beschaffung, Transport, Lagerung und Umschlag von Lebensmitteln sowie Zubereitung und Ausgabe von Speisen im Grundbetrieb, im Einsatz und bei Versorgungskrisen.

Dazu und zur Sicherheitsvorsorge sind unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit Truppenküchen einzurichten und zu betreiben.

Damit kommt die Bundeswehr auch der sich aus der Vorschrift des § 18 des Gesetzes über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz-SG) ergebenden gesetzlichen Verpflichtung nach. Hiernach sind Soldatinnen und Soldaten auf dienstliche Anordnung u. a. verpflichtet, an einer Gemeinschaftsverpflegung im Sinne der hierzu erlassenen Verwaltungsvorschrift (Allgemeine Regelung A-1900/2) teilzunehmen.

Soldatinnen und Soldaten in diesem Sinne sind Berufssoldatinnen und Berufssoldaten, Soldatinnen und Soldaten auf Zeit, Soldatinnen und Soldaten, die Wehrdienst nach § 58b Soldatengesetz-SG leisten (Freiwillig Wehrdienst Leistende – FWDL) und Soldatinnen und Soldaten, die Wehrdienst nach dem Vierten Abschnitt des Soldatengesetzes-SG leisten (Reservistendienst Leistende – RDL).

Außerdem sind die Truppenküchen notwendiger Ausbildungsort für militärisches und ziviles Küchenpersonal, das für die Sicherstellung der Einsatzbereitschaft/Aufgabenerfüllung der Bundeswehr im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung erforderlich ist.

Zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Soldatinnen und Soldaten anderer Streitkräfte können im Zuge der Fürsorgepflicht des Dienstherrn bzw. im Rahmen der Bündnisverantwortung an der Truppenverpflegung dieser Truppenküchen teilnehmen. Der Anspruch auf die Bereitstellung unentgeltlicher Truppenverpflegung wird gesetzlich, tariflich oder vertraglich geregelt.

Mehr auf Grund erheblicher Preissteigerungen im Lebensmittelsektor."




Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: bayern bazi am 05. November 2023, 20:44:42
die komplette Vpfl der Bw hat sich im den letzten Jahrzehnten geändert

hatte bis Mitte / Ende der 2000er Jahre noch die Truppe die "Hoheit"  über ihre Küchen wurde dies in der Folgezeit im VpflA zentralisiert

Früher:
Leiter der Küche war der S4, der VpflFw der Einheit hat in seinem Namen die Küche geführt, Speisepläne erstellt und die Inhaltstoffe (Fett/Kohlehydrate/ Eiweiß Vitamine Mineralstoffe ),berechnet  der Küchenbuchalter (KBH) der STOV hat dann den Speiseplan kalkuliert damit er  von S4 Kdr und TrAzt  genehmigt und in Kraft gesetzt werden konnte


dann hat der KBH entweder über eine Ausschreibung - oder im freiem Einkauf  die  VpflM beschafft und bewirtschaftet, durch seien zivilen Lageristen gelagert und an die Küche ausgegeben

die Zubereitung unterlag den Soldaten der VpflGrp, welche durch einen zivilen Küchenmeister, der in der Küche dann die Verantwortung getragen hat zubereitet und ausgegeben. - zur Unterstützung warn dann noch je nach Küchengröße 1 oder 2 Köche und einige Küchenhilfskräfte von der STOV dabei - die Soldaten der VpflGrp waren im kompletten Küchenbetrieb - 24/7 eingebunden und wurden dadurch ständig aus und weitergebildet - auch berufsnah ausgebildete - Metzger- Bäcker - Konditoren, haben hier soweit das Kochen gelernt das man sie unter Umständen nach einiger Zeit mit der FKü beruhigt auf Übungsplätze schicken konnte, ohne das der TrpFhr verzweifelt ist, weil er alles selber zubereiten musste


heute:

die komplette Küche wird zivil betreiben, Soldaten kommen eigentlich nur noch zur  "Inübunghalten" ab und zu in die Küche (wenn die DP der VpflGrp überhaupt besetzt sind), und können sehr wenig Erfahrungen in der Gemeinschaftsverpflegung (GV) sammeln. Hier ist dann allerdings auch ein Problem zu sehen, da auch ein gelernter Koch, welcher bei einem Wirt gelernt hat in der GV fast komplett neu Anfangen muss weil hier ganz andere Mengen zubereitet werden und andere Maschinen zur Verfügung stehen

Die Speisepläne werden vom VpflA für ganz Deutschland zentral erstellt (rein theoretisch gibt es an einem Tag in kompletten Bereich der BW die selben Speisen

ebenso werden die meisten Rohstoffe / VpflM zentral vom Amt ausgeschrieben und beschafft, hier der Einfachheit- und Kostenhalber halt überwiegend Convenience-Produkte

gruß

Bazi -  gelernter VpflFw und StFw d.R.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: F_K am 06. November 2023, 09:58:04
In Ergänzung zu Ralf:

Verpflegung im Einsatz ist ein EIGENES Thema, dass mit der BW Grundversorgung nur am Rand etwas zu tun hat.

Wer wann DEU Soldaten im Einsatz verpflegt, ist vom Mandat, den Truppenstärken und der Führung des Einsatzes abhängig (und anderen Einflussfaktoren) - und hat sich entsprechend über die Zeit auch verändert.

Beispiel:

- kleines (Marine) Kontingent in Djibouti -> keine "eigene" Truppenküche, Verpflegung zivil abgestützt
- (noch) kleines Kontingent bei KFOR - NATO Einsatz - NATO organisiert Verpflegung - ziviler Caterer
- bei vielen (historischen) Einsätzen war es wohl zuerst "Truppe", später dann aber Caterer

Insoweit ist Ralf zuzustimmen, dass aus diesen Erfahrungen keine Rückschlüsse auf die Verpflegung im Inland gezogen werden kann - dafür ist es zu "anders".
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: Unproomn am 06. November 2023, 10:16:48
Ergänzung: Wochenendsverpflegung (bspw. bei DVags): Extrem müllverschwendende Plastikbeutel mit Müsliriegeln und belegten Semmeln, bei denen ich mir kaum irgendeinen Nährstoffgehalt abgesehen von der Zahl an "leeren Kalorien" vorstellen kann. Sollte die Gurke nicht angegammelt sein, kann man zumindest sie auf die Semmel legen. Aber ansonsten muss da wohl vor allem der Idealismus schmecken, etwas fürs Vaterland zu tun.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: thelastofus am 06. November 2023, 10:49:40
Naja die Plastikbeutel gab es ja schon früher, wenn die Kantine unter der Woche keine Abendverpflegung hatte (Veranstaltungen) oder am WE für Diensthabende wie UvD/GvD/Wache.. Der Inhalt war auch der gleiche. Allerdings gab es da zumindest am WE die Möglichkeit sich nicht dafür einzutragen und dementsprechend nix zu erhalten.

Ich kenne aus meiner Dienstzeit noch die von Bayern Bazi genannte Struktur mit der Küchenmannschaft aus dem militärischen Personal. (MVG-Zug -> Verpflegungsgruppe so bei uns). Bedingt durch meinen Dienstposten und dem Umstand das wir Wachdienst an 3 verschiedenen Kasernen hatte, konnte ich einige Kantinen testen. Einige waren gut einige weniger.

Meine alte Kaserne stieg dann auf ein Modell um wo ein ziviler Caterer das Essen in Thermoboxen ausgeliefert hat und es nur noch Ausgabepersonal gab aber keine Küche mehr.

Im Rahmen des Hsch/RSU war ich auch im neuen Modell essen. Ich kann nicht sagen, des besser oder schlechter als früher  ist, ich würde sagen es ist genauso. Es ist halt ein Stück weit das individuelle verloren gegangen.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: F_K am 06. November 2023, 11:00:43
@ Unproom:

Wieder technische Frage: Was sind "leere Kalorien"?

Die Wraps finde ich z. B. ausgesprochen lecker, und die belegten Sandwiches sind auch gut. Die Müsliriegel werden von meinen Kindern geliebt.

Dass nicht auf jeder Standortschiessanlage eine Truppenküche zur Verfügung steht, war "schon immer" so.
Dass vorhandene Truppenküchen ggf. am Wochenende Abends geschlossen sind, ist auch nicht so neu.
(Zur Kaserne "zuzuziehen", dort zu frühstücken, und dann zu verlegen, funktioniert nun mal sehr selten logistisch).

Dass damit die "Möglichkeiten" draußen eingeschränkt sind, ist eben so - ich fand am Samstag das "zweite Frühstück" und den Erbseneintopf mit Wurst / Brötchen durchaus angemessen.

Wenn die DVag in einer Kaserne ist, kann auch in der TrKüche verpflegt werden (Frühstück, Mittag, Abends ggf. Beutel).
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: SGBunny am 06. November 2023, 12:21:55
Zitat von: F_K am 06. November 2023, 11:00:43
Wieder technische Frage: Was sind "leere Kalorien"?
So werden typischerweise Lebensmittel genannt die "nur" Kalorien aber keine oder kaum Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe etc. liefern.
https://www.verbraucherzentrale-bayern.de/wissen/haetten-sies-gewusst/was-sind-eigentlich-leere-kalorien-9713
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: justice005 am 06. November 2023, 12:32:15
https://www.bmvg.de/de/presse/verpflegung-der-bundeswehr-bleibt-abwechslungsreich-und-frisch-5699268

Es scheint ja wirklich hohe Wellen zu schlagen, wenn sich sogar das BMVg zu einer Pressemitteilung veranlasst sieht...
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: F_K am 06. November 2023, 12:44:44
@ SG Bunny:

Ok, und warum sind "Wraps" oder "Sandwiches" mit Salat, Fleisch / Fisch und Brot dann "leere Kalorien"?

Die Verpflegung hat Vorgaben an Vitaminen, Ballaststoffen, Mineralien - bitte belegen, dass diese nicht eingehalten werden / worden sind - immer auf der Sachebene bleiben.
Auch die Müsliriegel sind "körnerbasiert" - also "viel" drin ...
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: SGBunny am 06. November 2023, 16:10:51
Zitat von: F_K am 06. November 2023, 12:44:44
@ SG Bunny:

Ok, und warum sind "Wraps" oder "Sandwiches" mit Salat, Fleisch / Fisch und Brot dann "leere Kalorien"?
Das war nicht meine These, ich habe lediglich auf die Frage was leere Kalorien bezeichnet wird geantwortet.
Da muss Uproom sich zu äussern
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: OberstabsSteiger am 06. November 2023, 17:13:02
Zur Einordnung der BILD-Meldung und des BMVG-Dementi:
Wenn das Verpflegungsamt einige ,,Verpflegungsartikel" (= Convience-Food + Sorten von Frischobst) nicht mehr beschafft, weil sie enormen Kostensteigerungen unterliegen, kaum verzehrt werden oder hohem Zubereitungsaufwand unterliegen, so ist das in meinen Augen kein Weltuntergang. Ein vielfältiges Angebot an Speisen ist zwar wünschenswert aber nicht zwingend erforderlich.

Seien wir doch ehrlich: Seit Aussetzung der Wehrpflicht sind Verpflegungsteilnehmer, welche bis zu 7 Tage/Woche sowohl Frühstück, Mittag und Abendessen in der Truppenküche zu sich nehmen, eher die Ausnahme als die Regel.

Trotzdem: Bis vor 1 Jahre waren die bundesweit-einheitlichen Speisepläne öffentlich einsehbar. Dass teilweise bis zu 4 (!) verschiedene Mahlzeiten täglich in den Truppenküchen angeboten wurden spiegelt doch den Wahnsinn dieser verordneten Quantität wieder.
Dass dieser hohe Anspruch, bei sinkenden Zahlen an Verpflegungsteilnehmern, nicht immer und überall erfüllt werden konnte ist doch logisch. 
Ich persönliche würde mehr Qualität statt Quantität bevorzugen. Manchmal ist weniger halt auch mehr.

Um die Admins nicht zu verärgern, würde ich bitten die Diskussion um obige Meldung oder einzelner Speisen nach individuellen Geschmacksempfinden nicht ausschweifen zu lassen. Über den Nutri-Score industriell hergesteller Sandwiches brauchen wir wirklich nicht zu debattieren.

Im Vordergrund steht die Analyse des früheren und heutigen Verpflegungswesen der BW.

In diesem Sinne vielen Dank an Bayern-Bazi seinen konstruktiven Beitrag.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: Pericranium am 06. November 2023, 20:59:39
Ich verstehe das Ganze hier nicht?

Das ist doch alles nicht nur auf einen Bild Artikel gewachsen, oder? Es gab doch letzte Woche schon eine dienstliche Mail, in der die Pläne drin standen. Verstehe jetzt nicht, wieso der GI das dementiert? War das in der Mail/dienstlichen Mitteilung alles erlogen?
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: bayern bazi am 06. November 2023, 21:49:04
Zitat von: Pericranium am 06. November 2023, 20:59:39
Ich verstehe das Ganze hier nicht?

Das ist doch alles nicht nur auf einen Bild Artikel gewachsen, oder? Es gab doch letzte Woche schon eine dienstliche Mail, in der die Pläne drin standen. Verstehe jetzt nicht, wieso der GI das dementiert? War das in der Mail/dienstlichen Mitteilung alles erlogen?

in diesem Beitrag ging es "eigentlich" nur um die Veränderung bei der Organisationsstruktur und Besorgung der Vpfl  weil der TE eigentlich nur Wissen wollte, was sich in den Küchen in den letzten 30 Jahren verändert hat .
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: OberstabsSteiger am 07. November 2023, 06:23:48
Vielen Dank für die Klarstellung und deinen konstruktiven Beitrag Bayern Bazi.

Hiezu hätte ich direkt folgende Fragen:


-   Gibt es deine Verwendungsreihe als Verpflegungsfeldwebel noch in der Truppe? Oder ist diese Verwendung analog zum Wallmeister ausgestorben oder im Aussterben begriffen?


-   Lese ich richtig heraus, dass die KBH der STOV komplett entfallen ist und die Aufgabe ausschließlich durch das Verpflegungsamt der BW wahrgenommen wird?


-   Wie gestaltete sich damals die Zusammenarbeit zwischen Küchenbuchhaltung ( KBH) der STOV, Verpflegungsfeldwebel und zivilen Küchenmeister im Hinblick zur Erstellung von Speiseplänen, Beschaffung und Auswahl von Lebensmitteln?


-   Welche Rolle spielte damals™ die Beschaffung regionaler Lebensmittel durch örtliche Händler, Bäckereien, Metzgereien, etc?



Ich nehme an das der zivile Küchenmeister heute unter der Bezeichnung ,,Regionalmanager" agiert.  Hiervon soll es bundeweit wohl 36 geben, welche die insgesamt über 200 Truppenküchen führen.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: Ralf am 07. November 2023, 06:28:37
Den VpflFw gibt es noch.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: bayern bazi am 07. November 2023, 08:22:45
des werd jetzad länger :

Zitat-   Lese ich richtig heraus, dass die KBH der STOV komplett entfallen ist und die Aufgabe ausschließlich durch das Verpflegungsamt der BW wahrgenommen wird?

de KBH gehört nicht mehr der STOV sondern ist dem VpflA unterstell - macht aber immer noch die selben aufgaben (bis auf die Ausschreibungen und den Großeinkauf - der wird ja Zentral gemacht

er sorgt halt dafür das "sein" Lager mit den Beständen der nächsten Tage befüllt ist


Zitat
-   Wie gestaltete sich damals die Zusammenarbeit zwischen Küchenbuchhaltung ( KBH) der STOV, Verpflegungsfeldwebel und zivilen Küchenmeister im Hinblick zur Erstellung von Speiseplänen, Beschaffung und Auswahl von Lebensmitteln?

Gut
- Vpfl Fw hat plan erstellt - und die Inhaltstoffe berechnet (ohne PC nur mit Listen/Büchern und Taschenrechner !!!)

- KBH hat dann die Pläne kalkuliert, ob man auch finanziell die Vorgaben einhalten kann  F =1,65 DM - M= 2,30DM A = 1,80DM wenn ich mich noch recht erinnert (is ja schon 25 her ;)

- VpflFw (oder VpflWart) hat morgens bis 0800 von sämtlichen ReFüs die Stärkemeldungen entgegengenommen, ebenso von de Spießen die Anforderungen an MschVpfl und bis 0900 dann die AuV Formulare (Anforderungs- und verbrauchsnachweis) in 4-facher Ausfertigung ausgefüllt und an den KBH weitergeleitet

-KBH hat dann die VplM für den nächsten Tag beschafft (entweder frisch oder  aus seinem Lage, wo er einen größeren Vorrat hatte)

-VpflWart  hat die VpflM vom Lageristen übernommen, kontrolliert und ins Küchenmagazin

- ziviler KM hat mit den VpflSol die Speisen zubereitet und ausgegeben

ging aber alles nur wenn sämtliche Personen am gleichen Strick in die richtige Richtung gezogen haben


Teil 2 des Fragenkatalogs  folgt dann zu einem späteren Zeitpunkt ;)
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: schlammtreiber am 07. November 2023, 08:48:42
Zitat von: OberstabsSteiger am 07. November 2023, 06:23:48
Welche Rolle spielte damals™ die Beschaffung regionaler Lebensmittel durch örtliche Händler, Bäckereien, Metzgereien, etc?

Ich kann zwar nicht aus der Küche erzählen, aber ich hatte "damals" (hier die 1990er) oft Wachdienst und da standen sehr regelmäßig die ortsansässigen Lieferanten für Brot, Fleisch, Gemüse etc am Tor und waren sehr ungeduldig wenn die Wache sie nicht sofort erkannt und durchgewunken hat  ;)

Diese Erwartungshaltung eben aus dem Umstand geboren, dass sie wirklich sehr oft (fast täglich) vorbeikamen.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: MikeEchoGolf am 07. November 2023, 10:24:37
Wirklich schade ist es um die Truppenköche, welche damals in den UHGs abends für einen kleinen Preis sehr leckere Speisen zubereiteten.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: bayern bazi am 07. November 2023, 16:04:55
Teil 2

ZitatWelche Rolle spielte damals™ die Beschaffung regionaler Lebensmittel durch örtliche Händler, Bäckereien, Metzgereien, etc?

in der "Regel" wurden vom KBH die VpflM in einem Warenkatalog ausgeschrieben oder wenn die nicht im Katalog gelistet waren frei beschafft

Ausschreibung wurde in Diverse Lose
- Fleischwaren
- Backwaren
- Obst und Gemüse 
- Konserven
- Dauerwaren ecc

aufgeteilt und von verschiedenen Firmen beboten und der günstigste Lieferant bekam dann für den Zeitraum X einen Zuschlag

Aufgrund von täglicher Lieferung - Lieferzeitpunkten bei Frischprodukten konnte der Zuschlag für Obst & Gemüse - Fleisch und Gebäck nur an Ortsansässige oder Sto nahe Lieferanten vergeben werden, da es wenig  groß Lieferanten gab, welche die geforderten Mengen in der kurzen Zeit (24h Vorlauf) liefern konnten

bei Lagerware war dies etwas anders - da wurde wöchentlich oder monatlich eine Großlieferung vom Großhandel geliefert

dazu bekam der KBH einmal im Jahr die Truppenbeladung Vpfl vom VpflGrpFhr ins Lager Umgeschlichtet, welche er dann mit in sein Lager aufnahm und dann an die Truppe zum verarbeiten weitergab

Truppenbeladung Vpfl bestand aus 3 Tagen Epa und 4 Tagen Küchengebundenen Einsatzverpflegung und wär für die 1. Woche für die komplette Truppe in V-Stärke durch die VpflGrp  zubereitet und ausgegeben worden
diese wurde einmal im Jahr durch Empfang von neuer VpflM im Wehrbereichsverpflegungsamt gefasst und kompanieweise eingelagert und nach 12 Monaten an den KBH zur Weiterverarbeitung ausgegeben.

durch die tägliche Anforderung für den nächsten Tag konnten auch die Spieße relativ kurzfristig Marsch oder Sonderverpflegung für Ausbildungsvorhaben anfordern, da gerade Wetterabhängige Touren (Bergmärsche) des öfteren mal kurzfristig angesetzt - oder  auch abgesagt werden mussten

außerdem hatte ein guter  VpflWart immer ein paar Rationen MschVpfl im, sagen wir mal Ü`-Bestand, um hier kurzfristige Wünsche von MschVpfl zu erfüllen

mit dem zentralem Einkauf heute und der Anlieferung aus größerer Entfernung, und dem Arbeitszeitgesetz ist natürlich hier auch keine Flexibilität mehr gegeben. Den Küchensoldaten wurde damalstm einfach der Wochenenddienst befohlen wenn ein Reservistenschießen mit 200 Mann angesetzt war, und es gab dann frisch gekochtes Mittagessen - heute fast unmöglich, da durch den knappen Personalstand fast keine Sonderschichten mehr gefahren werden können (dies zur Begründung der Fresspakete am WE)

Zitat
Ich nehme an das der zivile Küchenmeister heute unter der Bezeichnung ,,Regionalmanager" agiert.  Hiervon soll es bundeweit wohl 36 geben, welche die insgesamt über 200 Truppenküchen führen.

nein - der zivile Küchenmeister war nix anderes wie ein Küchenchef in jeder TrKüche. Ihm waren die zivilen Küchenkräfte  direkt unterstellt und bei den militärischen Kräften war er Fachvorgesetzter


der "Regionalmanager" ist nix anderes wie der Oberhäuptling über mehrere Küchen und damit nix anderes wei eine Zwischeninstanz um dies zu führen, da der Weg zum Amt und vom Amt für jeden einzelne  TrKüche in der Fläche zu weit ist

hoffe ich hab Jetzt alle Klarheiten beseitigt ;)
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: OberstabsSteiger am 08. November 2023, 21:05:50
Vielen Dank für die äusserst aufschlussreichen Informationen.

Ob eine heutige Truppenküche überhaupt eine Woche durchhaltefähig die 24/7 Versorgung der Soldaten am Standort sicher stellen könnte wage ich mal zu bezweifeln.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: InstUffzSEAKlima am 09. November 2023, 07:32:14
Zitat von: schlammtreiber am 07. November 2023, 08:48:42
Ich kann zwar nicht aus der Küche erzählen, aber ich hatte "damals" (hier die 1990er) oft Wachdienst und da standen sehr regelmäßig die ortsansässigen Lieferanten für Brot, Fleisch, Gemüse etc am Tor und waren sehr ungeduldig wenn die Wache sie nicht sofort erkannt und durchgewunken hat  ;) Diese Erwartungshaltung eben aus dem Umstand geboren, dass sie wirklich sehr oft (fast täglich) vorbeikamen.

Ja, das war auch danach noch so. Die Lieferanten fahren ja auch die normalen Einkaufsmärkte mitten in der Nacht an, da sie teilweise recht große Gebiete abdecken und da viele ja schon 7:00 Uhr öffnen, müssen natürlich dann auch Backwaren usw. vorhanden sein. Anwohner in direkter Nachbarschaft eines solchen Marktes wissen vom nächtlichen Lieferantenverkehr zur Genüge. Daher waren/sind auch Kasernen auf diesen Touren ganz normale "Kunden", die dann beliefert werden. Bei uns kamen die ersten Lieferanten teilweise auch kurz nach drei Uhr morgens, um Milch, Backwaren, aber auch Tageszeitungen usw. anzuliefern.

In vielen Regionen spielten daher die Kasernen eine wichtige wirtschaftlichen Rolle für die Lieferanten, die über entsprechenden Lieferverträge verfügten. Mit der Auflassung zahlreicher Großstandorte in den letzten 20 Jahren hatte das natürlich auch Folgen für diese Unternehmen.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: F_K am 09. November 2023, 08:01:33
@ OberstabsSteiger:

"24/7" ist so einfach "daher gesagt", ohne das Konzept zu verstehen.

Es ist Tatsache, dass in DEU noch kein Soldat im Inland "verhungert" ist, die Versorgung mit Nahrungsmitteln für Soldaten in DEU ist sichergestellt - 24/7/365 bei 100 %, dabei manches natürlich in Verantwortung der Soldaten.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: thelastoufs am 09. November 2023, 14:20:16
ZitatSeien wir doch ehrlich: Seit Aussetzung der Wehrpflicht sind Verpflegungsteilnehmer, welche bis zu 7 Tage/Woche sowohl Frühstück, Mittag und Abendessen in der Truppenküche zu sich nehmen, eher die Ausnahme als die Regel.

Auch "früher" hat man doch eigentlich nie am WE gespeist? Bei uns war die Truppenküche ab Freitag Mittag zu. Es gab dann bis Montag früh "Notbetrieb", also nur ein kleines Frühstück für Uvd und Wache und sonstige gemeldete. Mittag und Abend waren Lunchpakete die man Freitags holen musste (nach Vorbestellung). In kleineren Standorten, gab es auch schon mal Freitag (für Wehrpflichtige) den Satz für das WE in bar ausbezahlt wenn man am WE in der Kaserne war.

Allerdings war man früher auch flexibel. Ich erinnere mich wie unser Spieß schon weit nach 17 Uhr noch ein volles Abendessen in der Küche kochen ließ und auf die Schießbahn bringen hat lassen. Ob das heute noch so geht? Vermutlich..

Lieferanten war bei uns schon damals Großhändler, (Metro, Rewe Großverbraucherservice uvm.) für die war unsere Kaserne "ein Kunde" aber bei weitem nicht der wichtigste, da großere Werkskantinen in der Nähe gab. War vermutlich auch der Grund das man den nahmH

Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: KlausP am 09. November 2023, 16:23:24
Zitat... Auch "früher" hat man doch eigentlich nie am WE gespeist? Bei uns war die Truppenküche ab Freitag Mittag zu. Es gab dann bis Montag früh "Notbetrieb", also nur ein kleines Frühstück für Uvd und Wache und sonstige gemeldete. ...

So unterschiedlich sind die Erfahrungen. In ,,meinem" Standort war die Truppenküche am Wochenende zumindest bis Mittag für die Diensthabenden (OvWa, stvOvWa, KvD, Wache mit 1/8, 8 bis 10 UvD/GvD, Personal Feldjägerdienstkommando) normal in Betrieb. Lunchpaket gab es lediglich für die Abendverpflegung.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: thelastofus am 09. November 2023, 17:19:10
Das hängt vermutlich mit der Größe zussammen. Aber die Diensthabenden gibt es ja heute auch noch, seit nicht mehr zum GWDL einberufen wird.

Wir waren ja nur ein Btl mit mit wenigen UvD und die War auch nicht so groß.

Ich hätte mich gefreut wenn die Kaserne am WE offen gehabt hätte, wir hatten auch Wache in einer Kaserne, da bekamen wir das Essen aus dem BwK geliefert, aber nur wenn das auch rechtzeitig gemeldet wurde was auch nicht immer passierte.

Persönlich finde ich es schade das die Verpflegung und so organsiert ist. Das militärische Küchenpersonal war bei uns immer sehr zufrieden, da die Arbeitszeiten besser waren als in in der Gastronmie
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: bayern bazi am 09. November 2023, 17:19:34
Zitat von: KlausP am 09. November 2023, 16:23:24
Zitat... Auch "früher" hat man doch eigentlich nie am WE gespeist? Bei uns war die Truppenküche ab Freitag Mittag zu. Es gab dann bis Montag früh "Notbetrieb", also nur ein kleines Frühstück für Uvd und Wache und sonstige gemeldete. ...

So unterschiedlich sind die Erfahrungen. In ,,meinem" Standort war die Truppenküche am Wochenende zumindest bis Mittag für die Diensthabenden (OvWa, stvOvWa, KvD, Wache mit 1/8, 8 bis 10 UvD/GvD, Personal Feldjägerdienstkommando) normal in Betrieb. Lunchpaket gab es lediglich für die Abendverpflegung.

so kenn ich des auch noch - hab ja oft genug WE-Dienst geschoben

als Ausgleich für den Schichtbetreib in der Küche warn wir wenigstens Wach und UvD befreit ;) 

bei uns sind auch zum Teil die Wehrpflichtigen am WE nicht alle nach Hause gefahren - viele sind halt am WE dageblieben und haben dann Bayern und Salzburg erkundet
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: F_K am 09. November 2023, 18:04:48
Halten wir fest - auch "früher" (so vor 35 Jahren) waren am WE weniger Soldaten in der TrKüche - daher war auch damals das Angebot eingeschränkt - ggf. Abends "Beutel", und Mittag weniger Gerichte.

Genauso "Heute" - Frühstück/ Mittag gibt es ggf. auch für eine "Handvoll" Soldaten - Abends Beutel - auch in großen Kasernen ist dies so - einfach, weil es wirtschaftlich nicht anders darstellbar ist.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: KlausP am 09. November 2023, 18:12:30
Zitat... bei uns sind auch zum Teil die Wehrpflichtigen am WE nicht alle nach Hause gefahren ...

Bei uns auch nicht. Wer von denen dann am WE Truppenverpflegung einnehmen wollte musste das bis Donnerstag kundtun, damit der ReFü ihn in die Verpflegung melden konnten. In der Küche lag am WE immer eine namentliche Liste der Diensttuer und der in die Verpflegung Gemeldeten aus.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: OberstabsSteiger am 09. November 2023, 19:38:10
Zitat von: F_K am 09. November 2023, 08:01:33
@ OberstabsSteiger:

"24/7" ist so einfach "daher gesagt", ohne das Konzept zu verstehen.

Es ist Tatsache, dass in DEU noch kein Soldat im Inland "verhungert" ist, die Versorgung mit Nahrungsmitteln für Soldaten in DEU ist sichergestellt - 24/7/365 bei 100 %, dabei manches natürlich in Verantwortung der Soldaten.

Da hab ich mich, lieber F_K vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt.

bayern bazi hat ja die sogenannte Truppenbeladung Vpfl erwähnt, welche  im V-Fall für die komplette Truppe durch das militärische Verpflegungspersonal zubereitet worden wäre.
Nach seinen Aussagen war die Verpflegungsgruppe früher voll in die regulären Truppenküche integriert und wurde durch das zivile Küchenpersonal ergänzt.
Im Gegensatz dazu wird die Truppenküche heute nur durch Zivilpersonal betrieben, eine Unterstützung durch Soldaten der VerpflGr ist wohl eher die Ausnahme.

Ebenso erwähnte er dass die Spieße früher für kurzfristige Ausbildungsvorhaben Sonderverpflegung anfordern konnten ODER dass den Küchensoldaten Sonderdienste am WE befohlen werden konnte um die Verpflegung der Truppe bei Übungsvorhaben sicherzustellen.

Als Teilnehmer von Wehrübungen, DVags und VVags habe ich schon öfters festgestellt dass Spieße und Ausbildungsleiter sich nicht immer auf die Truppenküche abstützen können. Manche von denen können improvisieren, andere weniger....


In diesem Sinne habe ich halt meine Zweifel ob eine reine zivil geführte Truppenküche im Spannungs- oder V-Fall die 24/7 Versorgung der Soldaten am Standort sicherstellen kann. Dies insbesondere an kleineren bis mittleren Standorten, dessen militärischen Organisationseinheiten über keine eigene VerpflGr im STAN verfügen. Das soll nicht die Leistung oder die Motivation des zivilen Küchenpersonal schlechtreden.

Aber im Spannungsfall kann halt nicht jeder Soldat die Kaserne für nen Abstecher im Drive-in verlassen oder sich eine Pizza an die Wache bringen lassen.


Zitat von: KlausP am 09. November 2023, 16:23:24
Zitat... Auch "früher" hat man doch eigentlich nie am WE gespeist? Bei uns war die Truppenküche ab Freitag Mittag zu. Es gab dann bis Montag früh "Notbetrieb", also nur ein kleines Frühstück für Uvd und Wache und sonstige gemeldete. ...

So unterschiedlich sind die Erfahrungen. In ,,meinem" Standort war die Truppenküche am Wochenende zumindest bis Mittag für die Diensthabenden (OvWa, stvOvWa, KvD, Wache mit 1/8, 8 bis 10 UvD/GvD, Personal Feldjägerdienstkommando) normal in Betrieb. Lunchpaket gab es lediglich für die Abendverpflegung.

So wie KlausP kenne ich es auch aus meinen früheren Großstandort. Jeden FR, SA und SO konnte in der Truppenküche das Frühstück und das Mittagessen verspeist werden. Für Abends den obligatorischen Empfang des Verpflegungsbeutels, welche gern als Vorspeise zur späteren Pizza diente  ;D




Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: OFwNick am 10. November 2023, 06:29:22
Zitat von: KlausP am 09. November 2023, 18:12:30
Zitat... bei uns sind auch zum Teil die Wehrpflichtigen am WE nicht alle nach Hause gefahren ...

Bei uns auch nicht. Wer von denen dann am WE Truppenverpflegung einnehmen wollte musste das bis Donnerstag kundtun, damit der ReFü ihn in die Verpflegung melden konnten. In der Küche lag am WE immer eine namentliche Liste der Diensttuer und der in die Verpflegung Gemeldeten aus.

So kenne ich das auch noch aus Hammelburg, Zwei Truppenküchen, Jägerlehrbataillon  und Infanterieschule,
Wochenende nur InfSch mit Liste und alle zwei bis drei Wochen ein ReFü vor Ort. gab einige Entlassungen wegen unberechtigter Teilnahme an der Truppenverpflegung
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: InstUffzSEAKlima am 10. November 2023, 07:03:39
In einigen StO mit mehreren Kasernen wurde an WE oft eine Küche betrieben und mittels Kfz dann die Essenteilnehmer dort hin gebracht. Ich kenne das so von den Lehrgängen an der damaligen TSH/FSHT in AC (Lützow-Kaserne). Da gab es dann eine Zeit, wo der Kleinbus seinerzeit die Leute abgeholt hat und in die jeweilige Kaserne gebracht hat.

In unserem eigenen Standort war es so, dass die Diensttuer automatisch vom Spieß für die Verpflegung am WE gemeldet wurden und wer zusätzlich da war, hat beim Spieß seinen Bedarf rechtzeitig gemeldet, um dann an entsprechenden Teilmahlzeiten teilnehmen zu können. Meist war das dann der Fall, wenn man z.B. Freitag/Samstag Dienst hatte und dann das WE in der Kaserne blieb.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: Andi am 13. November 2023, 13:55:11
Zitat von: OberstabsSteiger am 09. November 2023, 19:38:10
In diesem Sinne habe ich halt meine Zweifel ob eine reine zivil geführte Truppenküche im Spannungs- oder V-Fall die 24/7 Versorgung der Soldaten am Standort sicherstellen kann.

Die aktuellen Strukturen der Truppenküchen sind - Überraschung - nicht auf Spannungs- und Verteidigungsfall ausgelegt. Wie auch der restliche Teil der Strukturen von Wehrverwaltung und Streitkräften.

Truppenküchen existieren in der aktuellen Struktur auch ausschließlich zur Verpflegung von Soldatinnen und Soldaten, die auf Grund des Wehrpflichtgesetzes (FWDL, Reservistendienstleistende) Dienst leisten. 180.000 Zeit- und Berufssoldaten begründen keine einzige Truppenküche - sie können sie nur im Rahmen vorhandener Strukturen/Kapazitäten vergünstigt mitnutzen.

Der Dienstherr bzw. der Gesetzgeber hat in den letzten 30 Jahren fast alle Sonderregelungen für Betreuung und Versorgung von Zeit- und Berufssoldaten abgeschafft und sie fast Beamten gleichgestellt (seien wir froh, dass noch Dienstsport gemacht werden darf). Dahinter stehen teilst banale haushälterische Gründe oder das Bemühen von Beamtenvertretern die besondere Behandlung von Soldaten auf Beamte auszuweiten (was eher zu Abschaffungen bei Soldaten geführt hat).

Für das Essen in der Truppenküche bleibt also banal festzustellen: Das ist definitiv keine Frage der "Arbeitgebermarke Bundeswehr" nach außen hin, denn Zeit- und Berufssoldaten haben gar kein Anrecht auf ein Essen in der Truppenküche. Weder mit Rindfleisch, noch ohne.

Gruß
Andi
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: schlammtreiber am 13. November 2023, 14:16:09
Zitat von: Andi am 13. November 2023, 13:55:11
180.000 Zeit- und Berufssoldaten begründen keine einzige Truppenküche (...) denn Zeit- und Berufssoldaten haben gar kein Anrecht auf ein Essen in der Truppenküche.

Aber ist es in der Praxis nicht so, dass man die Truppenküchen trotzdem für die SaZ/BS ebenfalls braucht, weil diese ja zumindest "draußen", bei Übungen etc ein Anrecht auf Verpflegung haben? Oder beschränkt sich auch dieses auf FWDL/Res?
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: KlausP am 13. November 2023, 16:25:29
Bei Übungen sollte regelmäßig der Satz ,,Sie Teilnehmer sind zum Wohnen in der Gemeinschaftsunterkunft und zur Teilnahme an der Gemeinschaftsverpflegung verpflichtet. ..." im Übungsbefehl stehen. Damit fallen SaZ und BS unter die gleiche Regelung wie FWDL/RDL.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: FoxtrotUniform am 13. November 2023, 16:41:31
Zitat von: Andi am 13. November 2023, 13:55:11
Zitat von: OberstabsSteiger am 09. November 2023, 19:38:10
In diesem Sinne habe ich halt meine Zweifel ob eine reine zivil geführte Truppenküche im Spannungs- oder V-Fall die 24/7 Versorgung der Soldaten am Standort sicherstellen kann.

[...]Berufssoldaten haben gar kein Anrecht auf ein Essen in der Truppenküche. [...]

Könntest du das bitte meiner abrechnenden Stelle bei BAUIDBw TM rechtssicher erläutern?
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: F_K am 13. November 2023, 18:21:42
@ FU:

Anrecht und Möglichkeit sind 2 unterschiedliche Begriffe, TM differenziert da sicher.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: FoxtrotUniform am 14. November 2023, 08:00:42
Zitat von: F_K am 13. November 2023, 18:21:42
@ FU:

Anrecht und Möglichkeit sind 2 unterschiedliche Begriffe, TM differenziert da sicher.
Ich weiß ja genau was Andi mein, daher auch der Emoti.

Hätte der BS/SaZ kein Recht die TruKü zu nutzten, wäre bei der Abrechnung stets "GV Nicht bereitgestellt" zu berücksichtigen. Das ist aber unzutreffend. Dabei belasse ich es aber, siehe einleitender Satz.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: F_K am 14. November 2023, 08:12:46
@ FU:

Ein Offizier sollte klare Sprache / Worte nutzen:

- Einen Rechtsanspruch auf eine TrKü hat der BS / SaZ nicht.
- Eine vorhandene TrKü darf vom BS / SaZ genutzt werden, er muss diese aber nicht nutzen.

Dein letztes Statement ist wie "Bäume sind manchmal grün" - zwar nicht falsch (sondern eher richtig), aber trägt nichts zum Thema bei.
Titel: Antw:Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute
Beitrag von: FoxtrotUniform am 14. November 2023, 18:29:34
Zitat von: F_K am 14. November 2023, 08:12:46
@ FU:

Ein Offizier sollte klare Sprache / Worte nutzen:

- Einen Rechtsanspruch auf eine TrKü hat der BS / SaZ nicht.
- Eine vorhandene TrKü darf vom BS / SaZ genutzt werden, er muss diese aber nicht nutzen.

Dein letztes Statement ist wie "Bäume sind manchmal grün" - zwar nicht falsch (sondern eher richtig), aber trägt nichts zum Thema bei.
Danke für diesen Einblick und diesen gehaltvollen Beitrag.

Leider sind beide deiner Strichaufzählungen unzutreffend (ich darf an deinen einleitenden Satz erinnern):

-Alleine der Status impliziert nicht, ob eine Verpflichtung zur Teilnahme an der Gemeinschaftsverpflegung und damit ein gesetzlicher Anspruch auf Bereitstellung von GemVpfl besteht (ein Anspruch auf die Existenz einer TrKü besteht grundsätzlich nie) und
-die Berechtigung zur Nutzung des Angebots einer Gemeinschaftsverpflegung ergibt sich nicht aus der reinen Existenz einer TrKü.

Fassen wir doch einfach zusammen, dass berechtigten Verpflegungsteilnehmern im Sinne der durch BMVg und BAIUDBw herausgegebenen Regelungen, mit Blick auf die Fürsorgeverpflichtung des Dienstherrn, das BGM und die Attraktivität des Dienstes, die GemVpfl ebenfalls angeboten wird, sofern die materielle und personelle Kapazität der TrKü ausreicht.

Da hätte ich mehr erwartet, als einfach - mal wieder - andere Forenteilnehmer zu diskreditieren.

Jetzt belasse ich es aber tatsächlich dabei.