Guten Tag Kameraden,
Ich strebe derzeit einen Laufbahnwechsel zum Offz im Truppendienst an. Ich bin jetzt seit ca 12 Jahren Soldat in der Laufbahn Uffz oP und seit 2 Jahren Berufssoldat.
Meine Bewerbung ist abgegeben und ich warte jetzt auf die Einladung zum Assessmentcenter nach Köln.
Jetzt kenne ich leider keinen der dieses Schritt aus der UffzoP Laufbahn gegangen ist und ich mir dementsprechend keine Erfahrungswerte ranziehen kann.
Vielleicht finde ich hier ja jemanden der mir Informationen über den Ablauf im Assessmentcenter geben kann.
Gerade im Bezug auf die Anforderungen zivil/Soldat. Gibt es da überhaupt Unterschiede?
Wie ist der Altersdurchschnitt? Ich bin schon in meinen 30zigern
Auf was sollte ich mich speziell Vorbereiten? Gerade was das psychologische Gespräch angeht.
Könnte mein Status BS mit im Wege stehen?
Kameradschaftliche Grüße
ViktorLima
Ich sehe das ziemlich problematisch und weiß nicht, ob du damit eine gute Entscheidung triffst, da gibt es nmB auch noch keinen Präzedenzfall. deswegen ist alles hier nun eine hypothetische Betrachtung.
Du würdest - falls du dich durchsetzt - zugelassen werden und dann scheiterst du im Studium, bist bis dahin Fähnr, eine Rückführung in die alte Lfb ist nicht mehr möglich, weil bereits in einem Fw-Dienstgrad. Normalerweise sind dann SaZ zu entlassen mit Ablauf der Zwischenfestsetzung.
Hier nun BS unausgebildet in einer Fw-Lfb. Das wäre der erste Kinken. Ziemlich blöde für dich, denn dann musst du noch komplett ausgebildet werden für irgend etwas und irgendwo. Vorstellbar wäre deswegen bspw., dass man dir den OaTrD anbietet, jedoch mit Rückführung zum SaZ.
Du würdest mit dem GEWET 2025 zugelassen werden und eine Beförderung zum Lt wäre damit 2028 frühestens möglich und kommst 2030 ausm, Studium raus. Nehmen wir mal an du bist jetzt 32, dann wärst du nach dem Studium 39, mit 43 frühestens Hptm und da du BS bist, müssten dann die weiteren Schritte hin zum StOffz eingeleitet werden. Sagen wir mal mindestens zwei Hptm Verwendungen a drei Jahre, damit du wenigstens ein bisschen Erfahrung sammelst, dann geht's zu um die 48-50 auf den ersten Maj DP.
Alles machbar, letztendlich läufst wie ein etwas später Lfb-Wechsler vom OffzMilFD zum OffzTrD, nur halt ohne Erfahrung. Und das halte ich persönlich für ein Problem. Ich sehe es ja an mir, als LfbW vom MilFD zum TrD, ich kann vieles mit meiner langjährigen Erfahrung wettmachen. Beurteilungstechnisch wärst du da schon deutlich im Nachteil ggü. normalen OffzTrD in deinem Lebensalter. Und mit denen musst du dich ja bei Auswahlentscheidungen dann messen oder aber mit Lebensjüngeren, die einen steilen Anstellwinkel haben.
Zu Deiner Frage: die meisten steigen direkt nach dem Abitur ein, da kannst du dir den Altersschnitt ausrechnen.
Vorbereiten: einfach die ganzen Erfahrungsberichte lesen, das hilft schon weiter.
Hallo Ralf,
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort und deinen Input.
Bin gerade zeitlich eingespannt, werde mich heute abend aber zu deiner Nachricht äußern.
Es wäre ja noch die Frage, ob OA mit Studium oder ohne Studium - bei beiden gibt es halt nicht nur die Herausforderung OA Eignung, sondern auch Bestenauslese - wenn es dann gelingt, dann wird man Dir etwas anbieten - und das würde ich dann erfolgreich umsetzen (wollen),
viel Erfolg.
Die Frage wäre noch, welchen Schulabschluss hast du erreicht?
Du bräuchtest mindestens Fachhochschulreife um eingeladen werden zu können.
Wäre es evtl eine Möglichkeit für dich den BS aufzugeben, zivil zu studieren und es später als Seiteneinsteiger zu versuchen? Das ginge aber nur mit bestimmtn Studiengängen und bietet immer das Risiko dass es kein Zurück gibt.
Ich teile die hier geübte Kritik nicht.
Das sich viele OffzMilFD nach dem Wechsel zum OffzTrD plötzlich in einer wesentlich stärkeren Vergleichsgruppe und am eher unteren Ende derselben auffinden hat nichts mir Ihrer persönlichen Eignung zu tun. Bei den Ideen Ihren BS aufzugeben und erstmal zivil zu studieren, um es dann als SaZ Seiteneinsteiger zu versuchen oder gar ganz auf den Laufbahnwechsel zu verzichten bleibt mir nur ein müdes Kopfschütteln.
Wenn Sie die Anforderungen der SLV, hier §23 Abs1 oder 4, erfüllen, spricht aus meiner Sicht nichts gegen Ihr Vorhaben. Sie werden sogar den Vorteil haben, dass Sie bereits Berufssoldat sind und sich erstmal nicht bewähren müssen - bis zum BLS. Daher kann ich Ihnen nur raten, es zu versuchen.
Was mit Ihnen passiert, wenn Sie das Studium nicht bestehen, ist aus meiner Sicht etwas, mit dem sich das BAPersBw beschäftigen muss so der Fall eintritt. Schlechte gestellt als heute werden Sie in keinem Fall.
Viel Erfolg beim Assessment!
MkG
Zitatseit ca 12 Jahren Soldat in der Laufbahn Uffz oP und seit 2 Jahren Berufssoldat.
Seit wann gibt es denn UoP als BS und v.a. UoP > SaZ8?
Seit etwa einem Jahr, wenn ich das noch richtig einordne.
Zitat von: InstUffzSEAKlima am 02. Dezember 2023, 23:08:10
Zitatseit ca 12 Jahren Soldat in der Laufbahn Uffz oP und seit 2 Jahren Berufssoldat.
Seit wann gibt es denn UoP als BS und v.a. UoP > SaZ8?
Sind schon mittlerweile zwei Jahre.
Die Regelverpflichtungszeiten der UoP sind schon länger bei 12/13 Jahren. Unbenommen dessen gibt es regelmäßig recht viele Weiterverpflichtungen über die Regelverpflichtungszeit hinaus.
Insbesondere auch 40+ jährige die versuchen SaZ 25 zu werden, hier kann man gleich in Rente gehen oder doch noch BS werden, es ist durchaus lukrativ bei den Leistungen und der Verantwortung im Gegensatz zu zivilen Wirtschaft.
Guten Tag zusammen,
Entschuldige das ich mich jetzt erst melde. Der Übungsplstz war jedoch einnehmender als erwartet.
Vorweg, die Voraussetzungen um den Laufbahnwechsel Offz zu machen habe ich. Sprich Fachabi. Berufsausbildung, positive Stellungnahme vom Chef.
@ Ralf:
Die Frage ob ich das Studium schaffe oder nicht, stellt sich mir nicht. Gehe ganz klar davon aus das ich es schaffe. Natürlich gibt es keine 100% Gewissheit aber sollte nicht etwas gesundheitlich gravierendes eintreten, wird das Studium positiv beendet.
Natürlich ist mir auch bewusst das ich, nach abgeschlossenem Studium zum Teil deutlich älter bin als der junge OA welcher mit 18 Jahren zur Bw geht. Allerdings fehlt ihm ja auch deutlich die Erfahrung die ich in meiner UffzoP Zeit gesammelt habe.
@ F_K
Grundsätzlich bin ich auch für einen Laufbahnwechsel ohne Studium bereit. Gerade eben weil ich schon BS bin und somit ja in der Regel nicht mehr in dem Studienzweig arbeiten werde.
@ Maybach:
Die Vorraussetzungen habe ich.
@ Ulli76
Meinen BS abzugeben, auszuscheiden dann zivil zu studieren um dann eventuell wieder einzusteigen, erschließt sich mir gar nicht.
Das wäre ja mehr als russisches Roulette und macht auch in meinen Augen überhaupt keinen Sinn.
@bashy
Ich sehe das ein Stückweit wie Sie.
Versuchen werde ich es auf jeden fall. Mich verunsichert nur immer das Gerede über den BS und das es dadurch fast unmöglich wird da die BW mich ja schon hat.
Wobei bei einem Wechsel von UffzmP zu Offz MilFd sind ja auch einige schon BS.
Vielen Dank für eure Antworten.
Mit kameradschaftlichen Grüßen
ViktorLima
Dann viel Erfolg, einfach versuchen und sehen was passiert.
Ansonsten sind hier einige Erfahrungsberichte, in denen bereits vieles beschrieben wird zum Ablauf etc.
Die Sorge mit Ihrem Status BS kann ich Ihnen nehmen. Ich kenne mehrere ehemalige U.m.P., die die Laufbahn im Status BS zum OffzTrD, über den selben Weg wie Sie es beabsichtigen, gewechselt haben (ohne Probleme).
Insofern gründlich auf das Assessment vorbereiten, insbesondere auf das Interview, dann klappt das schon.
MkG
@Maybach
Danke schön.
Habe schon einige Berichte gelesen. Allerdings immer nur aus der Sicht erst Bewerbung Bw und nicht über den Laufbahnwechsel.
Muss aber dazu sagen das ich gerade, was dieses Forum betrifft noch nicht tief genug danach geschaut habe.
@Bashy1
Das beruhigt mich schon mal ein wenig.
Vor dem Interview habe ich glaube ich auch die größten Bauchschmerzen. Im Grunde kann ja alles dran kommen.
Bereite mich im Schwerpunkt auf erweitertes Allgemeinwissen Politik, Bundeswehr und was gerade aktuell in der Welt geschieht vor.
Zitat von: Bashy1 am 04. Dezember 2023, 17:33:38
Die Sorge mit Ihrem Status BS kann ich Ihnen nehmen. Ich kenne mehrere ehemalige U.m.P., die die Laufbahn im Status BS zum OffzTrD, über den selben Weg wie Sie es beabsichtigen, gewechselt haben (ohne Probleme).
MkG
Man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen; das ist etwas anderes hinsichtlich einer möglichen Rückführung.
Bei der Zulassung spielt eine möglicherweise notwendige Rückführung keine Rolle.
Äußedem ist es kein Vergleich von Äpfeln mit Birnen, da alle OAs bereits während des Studiums Leutnant werden, regelmäßig vor Erreichen des Bachelors. Spätestens dann würde sich hier bei UmP die gleiche Frage stellen. Man könnte jetzt argumentieren, dass dann die OffzMilFD Laufbahn möglich wäre. Das wäre aber defakto ebensowenig eine Rückführung, wie im Falle eines UoP, der als Fähnrich oder Oberfähnrich versagt und dann UmP verbleibt.
Im Übrigen sind die Einstellungsvoraussetzungen für Offz ohne Studium derzeit offenbar höher als für Offz mit Studium. Zumindest existieren Einladungen vom ACFü, aus denen man das ableiten könnte.
Zitat von: ViktorLima am 04. Dezember 2023, 18:10:50
@Maybach
Danke schön.
Habe schon einige Berichte gelesen. Allerdings immer nur aus der Sicht erst Bewerbung Bw und nicht über den Laufbahnwechsel.
Muss aber dazu sagen das ich gerade, was dieses Forum betrifft noch nicht tief genug danach geschaut habe.
Das schöne daran ist, es spielt keine Rolle ob Soldat oder Zivilist, denn vor Ort werden alle gleich behandelt.
Von daher machen alle die gleichen Prüfungen, abhängig ob mit oder ohne Studium. Auch der BFT wird zu machen sein, auch wenn bereits schon für dieses Jahr erfolgt.
Zitat von: Bashy1 am 04. Dezember 2023, 20:34:52
Bei der Zulassung spielt eine möglicherweise notwendige Rückführung keine Rolle.
Äußedem ist es kein Vergleich von Äpfeln mit Birnen, da alle OAs bereits während des Studiums Leutnant werden, regelmäßig vor Erreichen des Bachelors. Spätestens dann würde sich hier bei UmP die gleiche Frage stellen. Man könnte jetzt argumentieren, dass dann die OffzMilFD Laufbahn möglich wäre. Das wäre aber defakto ebensowenig eine Rückführung, wie im Falle eines UoP, der als Fähnrich oder Oberfähnrich versagt und dann UmP verbleibt.
Im Übrigen sind die Einstellungsvoraussetzungen für Offz ohne Studium derzeit offenbar höher als für Offz mit Studium. Zumindest existieren Einladungen vom ACFü, aus denen man das ableiten könnte.
Die Beförderung von stud. OA erfolgt nach der A-1340/29. Sie richtet sich nicht nur nach der Mindestzeit der A-1340/49, sondern auch nach dem Studienfortschritt. Und deswegen scheitern idR nur wenige Lt am BA, denn deren Beförderung würde vorher wieder zurückgeschickt, wenn absehbar ist, dass eine Stufung oder Exmatrikulation erfolgt. Dann wird man in den AusbGang o.St. überführt, scheidet als SaZ mit der Zwischenfestsetzung aus, oder wird als BS entsprechend ausgebildet.
Eine "Rückführung" eines studOffz im DGrad Lt zum OffzMilFD ist nicht möglich, wer so argumentiert, vergleicht noch nicht einmal Äpfel mit Birnen. Wäre auch nicht erforderlich, weil man dann automatisch in den Ausbildungsgang o. St. überführt werden würde.
Die Einstellungsvoraussetzungen für OA o.St. sind identisch, diese leiten sich aus §23 SLV ab mithin bei Zulassung wie hier aus § 27 SLV. Die Auswahlkriterien – das meinst du wahrscheinlich – sind hier höher. Das liegt vor allem daran, dass die Bedarfsträgerforderungen hierfür immer niedriger waren. Die Forderung des GI / der SK ist ein studierter OffzTrD, alles andere ist die Ausnahme.
Wie ich anfangs schrieb, gibt es bei UoP keinen Präzedenzfall, von daher wird man sehen, was und wie in bestimmten Situationen umzugehen ist. Es ist mir jedoch wichtig, mögliche Fallstricke aufzuzeigen, über die man nachdenken muss. Sicherlich ist es dann ,,BAPersBw-Sache, sich darüber Gedanken zu machen", nur ob dann einem die Gedanken gefallen (bspw. dass man dann irgendeine Verwendung irgendwo machen muss, falls man in einem Anwärterdienstgrad zurückgeführt wird), das steht ja auf einem anderen Blatt.
Das ,,hätte ich das vorher gewusst", höre ich eben öfters, so wie die LfbAufsteiger FA aus der Msch-Lfb, die während der ZAW scheitern und auf einmal in einem Unteroffizierdienstgrad ohne alles dastehen und dann entlassen werden müssen.
Damit will ich es auch bewenden lassen, da wir mittlerweile arg am eigentlichen Thema vorbei sind.