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Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: Benjamin0402 am 17. März 2024, 10:05:23

Titel: Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Benjamin0402 am 17. März 2024, 10:05:23
Guten Tag zusammen

Ich habe mir vor kurzem ein paar U-Boot Dokumentationen angeschaut und ich habe mir die Frage gestellt, welcher Weg dahinführt, um Teil einer U-Boot Besatzung werden zu dürfen.
Das möchte ich anhand folgender Verwendung erfragen: Soldat für die Waffensysteme (die genaue Bezeichnung auf dem Jobportal der BW habe ich nicht im Kopf). Dabei gibt es dir Feldwebel Laufbahn, hierbei ja der Bootsmann.
Da habe ich folgende Fragen:

- Der Feldwebel in dieser Kategorie, was macht er genau auf einem U-Boot? Er arbeitet, soweit ich es bisher gelesen hat, am Waffensystem und am Radar. Also arbeitet er mit den Torpedos, den umliegenden Schiffen, berät den Kommandanten etc. Mit dem Radar hat er eine aufklärende Aufgabe. Er arbeitet in der Operationszentrale eines U-Bootes. Ich sollte mich eventuell da nochmal genauer einlesen.

Wie lange dauert es von der AGA bis zur Bordverwendung auf einem U-Boot? Welche Stellen durchläuft man bezüglich Lehrgänge?

Wie ist die Personallage? Wenn man sich explizit für den Dienst bewirbt und offen anmerkt, dass man auf ein U-Boot möchte, welche Wahrscheinlichkeit hat dies? Ich kann mir vorstellen, dass nicht jeder sich es trauen würde, einmal 21 Tage unter Wasser zu sein (lt. einem Bootmann für Systemtechnik in der Doku, der 21 Tage getaucht gefahren ist).

- Wie schwer und fordernd ist die Ausbildung? Da gibt es einmal das Auftauchen, was geübt werden muss. Stresssituationen etc. müssen geübt werden, Notfälle sind immer stressfrei zu bewältigen, was ich mir als besondere Herausforderung in der Ausbildung vorstellen kann.

Ich würde gerne mal ein, zwei, drei Gedanken daran verschwenden, da ich doch einen Wehrdienst reizend finde. Ich habe das Gefühl, dass ich in meinem Leben unbedingt mal dienen muss, einfach aus dem Interesse an dem Arbeitgeber im militärischen Bereich. Ich verschwede auch Gedanken an einen Wehrdienst bei den Panzern, allerdings wären hier eventuelle 8 Jahre interessanter.

Wie gliedert sich die Ausbildung als Bootsmann für den Waffensystemeinsatz bei den U-Booten?

Gruß Benjamin
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: LwPersFw am 17. März 2024, 10:20:12
Wenn Sie Informationen aus 1. Hand erhalten möchten...

Nehmen Sie hier Kontakt zur Marine auf und sagen Sie das Sie gern zu den U-Booten möchten...

https://www.bundeswehr.de/de/organisation/marine/organisation/truppenbesuchszentrum

Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: KillBurn93 am 17. März 2024, 10:52:32
Moin, jetzt wollen Sie also nicht mehr Ladeschütze SAZ und anschließend Reservist sondern Meister bei der Marine auf einem U-Boot werden. Wie kommt es denn zu diesen spezifischen Sinneswandel?

Bevor Sie Ihre Ausbildung als Teil einer Besatzung beginnen müssen Sie die gesundheitliche Eignung besitzen, die vorherigen Ausbildungen/Lehrgänge bestehen und überhaupt erstmal überhaupt eingestellt werden.

Alleine für die normale Bootsmannausbildung von GA bis F2 inklusive Zaw brauchen Sie mindestens 4 Jahre, in dieser Zeit werden Sie nur durch Deutschland reisen und sehr viele Lehrgänge besuchen.
Sollten Sie alle im Erstversuch bestehen, gesundheitlich geeignet und es freie Stellen geben beginnt dann die zusätzliche mehrmonatige Ausbildung zum U-Bootfahrer in Eckernförde.
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Ralf am 17. März 2024, 11:03:30
Zitatallerdings wären hier eventuelle 8 Jahre interessanter.
Die Regelverpflichtungszeiten liegen zwischen 13 und 15 Jahren bei den Fw/Btsm.
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Benjamin0402 am 17. März 2024, 13:14:14
Zitat von: LwPersFw am 17. März 2024, 10:20:12
Wenn Sie Informationen aus 1. Hand erhalten möchten...

Nehmen Sie hier Kontakt zur Marine auf und sagen Sie das Sie gern zu den U-Booten möchten...

https://www.bundeswehr.de/de/organisation/marine/organisation/truppenbesuchszentrum

Guten Tag

Vielen Dank, ich schaue mir das einmal an!

Zitat von: Ralf am 17. März 2024, 11:03:30
Zitatallerdings wären hier eventuelle 8 Jahre interessanter.
Die Regelverpflichtungszeiten liegen zwischen 13 und 15 Jahren bei den Fw/Btsm.

Das erklärt auch, warum man erst nach ein paar Jahren erst zur Verwendung kommt. Die BW möchte auch noch was vom ausgebildeten Soldaten haben... Mit 13-15 Jahren habe ich keine Probleme, wenn ich bedenke, dass ich, sollte ich an solche Laufbahnen einschlagen wollen, generelles Interesse für den Arbeitgeber hege.

Zitat von: KillBurn93 am 17. März 2024, 10:52:32
Moin, jetzt wollen Sie also nicht mehr Ladeschütze SAZ und anschließend Reservist sondern Meister bei der Marine auf einem U-Boot werden. Wie kommt es denn zu diesen spezifischen Sinneswandel?

Bevor Sie Ihre Ausbildung als Teil einer Besatzung beginnen müssen Sie die gesundheitliche Eignung besitzen, die vorherigen Ausbildungen/Lehrgänge bestehen und überhaupt erstmal überhaupt eingestellt werden.

Alleine für die normale Bootsmannausbildung von GA bis F2 inklusive Zaw brauchen Sie mindestens 4 Jahre, in dieser Zeit werden Sie nur durch Deutschland reisen und sehr viele Lehrgänge besuchen.
Sollten Sie alle im Erstversuch bestehen, gesundheitlich geeignet und es freie Stellen geben beginnt dann die zusätzliche mehrmonatige Ausbildung zum U-Bootfahrer in Eckernförde.

Guten Tag

Ja...ich orientiere mich im Moment und überlege dabei vieles. Was ich möchte und was nicht, was zu mir passt und was vielleicht auch nicht. Die Panzertruppe ist für mich interessant, wie der Waffeneinsatz auf einem U-Boot. Gibt noch weitere Verwendungen, worauf man einmal einen Gedanken verschwenden könnte. Bei einer Bewerbung darf ich ja auch nicht direkt auf den Erstwunsch versteifen.

Für den Bootsmann Waffensysteme U-Boot, welche Lehrgänge kommen da genau auf mich zu? Könnte ich eine Liste bekommen, zu der ich mich mal informieren kann? Eine Ausbildungsvorschrift wird wohl kaum öffentlich einlösbar sein, die sind doch unterm Dienstgeheimnis zwecks Schutz von Wissen?

Außer Mathematik, welche Themengebiete umfassen diese Ausbildung zu einem großen Schwerpunkt? Ist auch Nautik gefordert?

Gruß
Benjamin
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: thelastofus am 18. März 2024, 07:16:51
ZitatFür den Bootsmann Waffensysteme U-Boot, welche Lehrgänge kommen da genau auf mich zu? Könnte ich eine Liste bekommen, zu der ich mich mal informieren kann? Eine Ausbildungsvorschrift wird wohl kaum öffentlich einlösbar sein, die sind doch unterm Dienstgeheimnis zwecks Schutz von Wissen?

Man wird die Infos bekommen, die für den normalen Bootsmann erforderlich sind. Alles andere kann man bei dem Truppenbesuch erfragen wenn man persönlich vor Ort ist. In der heutigen Zeit wird man kaum noch sowas über das Internet erhalten, was über Dokus, und Sachen auf der Bw-Seite hinausgeht.

ZitatIch kann mir vorstellen, dass nicht jeder sich es trauen würde, einmal 21 Tage unter Wasser zu sein
Naja U-Boote sind nicht ständig unter Wassern sondern sogar relativ oft aufgetaucht unterwegs.

Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: BulleMölders am 18. März 2024, 08:45:41
Auf einem U-Boot dienen Bootsleute in den Bereichen
- Seemänischer Dienst
- Führungsdienst (Sonar, Radar, Navigation, Eloka, Signal)
- Waffentechnik
- Elektronik (Instandsetzung)
- Antrieb (früher Heizerei)
- Versorgung (z. B. Smut)

Die erforderliche Gesundheitliche und Geistige Eignung ist wie bei allen anderen Bordverwendungen der marine auch.
Die Ausbildung geht als erstes dahin, die militärische und fachliche Verwendung als Bootsmann zu erreichen und dann kommt erst die U-Boot Verwendung.
Für die U-Boot Verwendung gibt es etliche Sonderlehrgänge, wovon viele in Neustadt in Holstein stattfinden. Suche nach Neustadt und Tauchtopf werden sicher einige Treffer bringen.

Des weiteren sind fast alle Dienstposten in einem U-Boot, aufgrund eer geringen Besatzung, mit mehreren Aufgaben besetzt. Da ist z. B. der Smut auch gleichzeitig der Sanitäter, denn einen Arzt gibt es z. B. an Bord nicht.

Zitat von: thelastofus am 18. März 2024, 07:16:51
ZitatIch kann mir vorstellen, dass nicht jeder sich es trauen würde, einmal 21 Tage unter Wasser zu sein
Naja U-Boote sind nicht ständig unter Wassern sondern sogar relativ oft aufgetaucht unterwegs.
U-Boote sind aus Sicherheitsgründen häufig über Wasser unterwegs. Z. B. auf Verlegungsfahrten. Da die Gewässer in denen die U-Boote hauptsächlich operieren viel befahrene Gewässer sind, die keine so großen Tiefen haben um absolut sicher um die großen Pötte herum navigieren zu können, wird wenn möglich über Wasser gefahren.

Und was das nicht trauen angeht, dafür gibt es das psychologische Auswahlverfahren. Und sollte doch jemand später Probleme damit haben, dann stellt sich das zu 99 Prozent in der U-Boot Ausbildung heraus und das letzte Prozent stellt das dann auf dem endgültigen Dienstposten fest.
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Chinok am 18. März 2024, 10:53:18
Dazu kommt, dass jede Tauchfahrt vom Marinekommando genehmigt werden muss. Auch bei starkem Sturm ist das nicht mal eben abtauchen. Da gab es mal eine gute Doku vom NDR.

Bei den paar Booten, ich glaube 6, was die BW hat, sind die Stellen natürlich rar und begehrt. Ich würde fast wetten, eine Stelle als Feldwebel bei den Fallschirmjägern ist, bei Eignung, einfacher zu bekommen. Was dazu kommt: In dieser Dose mit etlichen Leuten kleinstem Raum über Wochen zu leben, ist eine Herausforderung. Quasi, wie bei den Tütenscheißern, nur halt ohne frische Luft. Muss man mögen, mir ging das Leben in den Containern schon gewaltig auf die Nerven.

Es ist eine kleine Truppe und man kann sich nicht aus dem Weg gehen, damit sollte man umgehen können.
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Benjamin0402 am 22. März 2024, 18:27:54
Guten Tag

Danke für die ganzen informativen Informationen. Ich wäre bereit, mich für über 12 Jahre als SAZ bei der Marine verpflichten zu lassen. Ich überlege nur hin oder her, wie ich die allgemeinberufliche Karriere gestalten möchte. Mit dem Ziel eines Berufssoldaten (ja ich weiß, dass das nicht einfach so zu erwarten ist) bräuchte ich mir nicht um sowas Gedanken zu machen, wenn ich sowieso ein Leben lang dienen würde. Allerdings wenn die Marine als ein einzelnes Lebenskapitel betrachte, muss ich natürlich abwägen. Ich mache dieses Jahr mein Abitur. Das Problem ist, dass ich physisch überhaupt noch nicht tauglich bin. Es wird um die 2 Jahre dauern, wenn ich meine Gesundheit auf eine Wehrdiensttauglichkeit anheben möchte (Da geht es um das Abnehmen und die Fitness).

Das würde bedeuten, als Abiturient 2 Jahre lang irgendetwas nicht zukunftsträchtiges zu machen, um dann eventuell als Bootsmann für ein Lebenskapitel bei der Marine dienen zu können. Als Offizier hege ich so meine Bedenken, dass es nicht zu mir passen könnte. Ich bin bereit, die Verantwortung eines Bootmannes zu übernehmen, allerdings habe ich vor der Verantwortung eines Offiziers einen großen Respekt. Das ist nicht für jeden etwas und es bringt der BW auch nichts, wenn einer Offizier wird, welcher sich nicht dazu berufen fühlt nur weil sein Schulabschluss hoch genug ist. Ich hege allerdings ein sehr großes Interesse für die Bundeswehr, weshalb ich mir diese Gedanken machen muss.

Eine weitere Frage: Muss im Kriegsfall auch jeder Tauchgang von dem Marinekommando genehmigt werden oder bedarf es da lediglich eines Befehls des Kommandanten? Gibt es Literatur zu U-Booten der Bundeswehr oder anderes Interessantes außerhalb der paar Dokus auf YouTube?

Gruß
Benjamin
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Ralf am 22. März 2024, 19:02:31
ZitatEs wird um die 2 Jahre dauern, wenn ich meine Gesundheit auf eine Wehrdiensttauglichkeit anheben möchte (Da geht es um das Abnehmen und die Fitness).
Mach das doch erst einmal. Da dein Wunsch ja schon länger ist, zur Bw zu gehen und du es bisher auch nicht geschafft hast, zum Abiturende das zu erreichen, solltest du erst einmal das machen.
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Benjamin0402 am 22. März 2024, 19:42:45
Zitat von: Ralf am 22. März 2024, 19:02:31
ZitatEs wird um die 2 Jahre dauern, wenn ich meine Gesundheit auf eine Wehrdiensttauglichkeit anheben möchte (Da geht es um das Abnehmen und die Fitness).
Mach das doch erst einmal. Da dein Wunsch ja schon länger ist, zur Bw zu gehen und du es bisher auch nicht geschafft hast, zum Abiturende das zu erreichen, solltest du erst einmal das machen.

Das sowieso unabhängig von meiner karrieretechnischen Planung. Da ich auch noch jung bin, kann ich (nach aktuellem Kenntnisstand) auch theoretisch als Quereinsteiger zur Bundeswehr.

Es stellt sich dann nur die Frage der Sinnhaftigkeit, wenn ich jetzt während der Gesundheitsverbesserung ein Studium oder eine Ausbildung absolviere, nur um das als Übergang zu haben. Ich könnte theoretisch Geschichte aus Interesse studieren, ohne später darin arbeiten zu müssen. Ich habe immer den Glaubenssatz, dass wenn ich studiere, es sich auch karrieretechnisch auszahlen müsse und nicht nur eventuell der Erweiterung des eigenen Repertoires dient.

Gruß Benjamin
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: BulleMölders am 23. März 2024, 10:04:35
Aber Sie müssen doch auch nur im entferntesten eine Ahnung davon haben, was Sie auf einem U-Boot für eine Tätigkeit ausüben möchten. Offizier wollen Sie nicht, bleibt nur Bootsmann.
Die Bootsleute sind alle im Fachdienst, das heißt sie haben alle eine zur Tätigkeit passende Ausbildung bis hin zum Meister, wenn der Dienstposten das erfordert. Bootsleute im Truppendienst gibt es bei der Marine Hauptsächlich im Seebatallion und bei den Kampfschwimmern und Minentauchern.

Entweder Sie bringen die Ausbildung bereits mit oder Sie bekommen diese während Ihrer Dienstpostenausbildung über die Bundeswehr. Damit sollte eigentlich schon vorher klar sein, was Sie nach der Bundeswehr machen wollen, wenn es denn nicht der Berufssoldat wird.
Klar können Sie nach der Bundeswehr nochmal neu mit der Karriere in einem komplett anderen Beruf anfangen aber ob das dann so mit mitte 30 sinnvoll ist, lasse ich mal dahin gestellt.
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Benjamin0402 am 24. März 2024, 00:21:55
Zitat von: BulleMölders am 23. März 2024, 10:04:35
Aber Sie müssen doch auch nur im entferntesten eine Ahnung davon haben, was Sie auf einem U-Boot für eine Tätigkeit ausüben möchten. Offizier wollen Sie nicht, bleibt nur Bootsmann.
Die Bootsleute sind alle im Fachdienst, das heißt sie haben alle eine zur Tätigkeit passende Ausbildung bis hin zum Meister, wenn der Dienstposten das erfordert. Bootsleute im Truppendienst gibt es bei der Marine Hauptsächlich im Seebatallion und bei den Kampfschwimmern und Minentauchern.

Entweder Sie bringen die Ausbildung bereits mit oder Sie bekommen diese während Ihrer Dienstpostenausbildung über die Bundeswehr. Damit sollte eigentlich schon vorher klar sein, was Sie nach der Bundeswehr machen wollen, wenn es denn nicht der Berufssoldat wird.
Klar können Sie nach der Bundeswehr nochmal neu mit der Karriere in einem komplett anderen Beruf anfangen aber ob das dann so mit mitte 30 sinnvoll ist, lasse ich mal dahin gestellt.

Guten Tag

Ja ich habe schon ein paar Recherchen für einen möglichen Marinedienst recherchiert und interessiere mich aktuell für den Bootsmann für die Waffensysteme im U-Boot. Dazu sammle ich momentan Informationen.

Ich kann mir vorstellen, dass es nicht unbedingt mit einem Berufssoldaten klappen wird, geschweige denn ob es überhaupt zu mir passt. Ich diene gerne ein paar lange Jahre als Soldat, würde allerdings auch eine alternative Zeit danach einplanen. Es mag eventuell "sinnlose Zeit" sein, wenn man nach dem Wehrdienst neu karrieretechnisch anfängt, allerdings muss das nicht zwingend schlecht sein, wenn man unbedingt dienen möchte.

Welche Ausbildungen/Studiengänge würden sich abseits von Nautik für den Wehrdienst als U-Boot Bootmann im eventuellen Waffendienst oder im Allgemeinen für die Marine anbieten? Beispielsweise wenn ich etwas wie Technik/Informatik/Ingenierswesen studiere, wie relevant wäre das für den Einstieg in eine U-Boot Karriere. Sie scheinen da grundlegend besser informiert zu sein.

Welche Lehrgänge besucht momentan ein Bootsmannanwärter abseits des Feldwebellehrganges der Marineunteroffiziersschule Plön, der AGA und der U-Boot Ausbildung am Ausbildungszentrum in Eckernförde? Ist die AGA separat von den Mannschaftern oder mit den FWDLER etc. zusammen?

Gruß Benjamin
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Ralf am 24. März 2024, 06:46:09
ZitatWelche Ausbildungen/Studiengänge würden sich abseits von Nautik für den Wehrdienst als U-Boot Bootmann im eventuellen Waffendienst oder im Allgemeinen für die Marine anbieten? Beispielsweise wenn ich etwas wie Technik/Informatik/Ingenierswesen studiere, wie relevant wäre das für den Einstieg in eine U-Boot Karriere.
Schon mal auf der Seite www.bundeswehr-karriere.de geschaut, was ein Fw so macht und braucht? Feldwebel studieren nicht.
Fang an dich fit zu machen (gerade für die Marine sind ja auch weitergehende Anforderungen später erforderlich), dann machst du ca. 1 Jahr bis 9 Monate bevor du einen guten körperlichen Zustand hast ein Beratungsgespräch beim Karriereberater aus.
Und in der Zeit kannst auch schon anfangen mal einige Dinge zu lesen: https://www.bundeswehrkarriere.de/ihr-arbeitgeber/downloads
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: FoxtrotUniform am 24. März 2024, 10:59:53
Zitat von: Benjamin0402 am 24. März 2024, 00:21:55
Es mag eventuell "sinnlose Zeit" sein, wenn man nach dem Wehrdienst neu karrieretechnisch anfängt, allerdings muss das nicht zwingend schlecht sein, wenn man unbedingt dienen möchte.

Solange man die Möglichkeit hat seinen beruflichen Weg zu gestalten, würde ich niemals zu etwas raten, das 13+ Jahre als sinnlos wahrgenommen wird. Und da gilt nicht exklusiv für die Streitkräfte. Als Soldat habe ich z.B. für mich festgestellt, dass im BMVg der Anteil der für die Mülltonne und Styleguide der Vorlagen investierten Lebenszeit zu hoch ist, das ist dann meine Erfahrung und Vorstellung von sinnlos.

Wer Bock hat UBoot zu fahren sollte die Chance auch nutzen, die Zeit genießen und sich spätestens im letzten Drittel seiner Dienstzeit mit dem Danach beschäftigen, sofern nicht BS.

Gute Leute werden auch nach der Bundeswehr erfolgreich Fuß fassen.
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Benjamin0402 am 02. April 2024, 20:49:14
Guten Tag

Vielen Dank für die bisherigen Informationen. Ich habe mich grundlegend im Rahmen der leicht verfügbaren Informationen informiert. Im Generellen interessieren mich die Bereiche U-Boot, Panzer und Artillerie, wobei der Dienst auf einem U-Boot mir sehr spannend vorkommend.

Wenn wir diese Verwendung mal für ein U-Boot bedenken als Maat/Bootsmann: https://www.bundeswehrkarriere.de/soldatin-soldat-m-w-d-fuer-den-waffeneinsatz-der-marine-265

Welche Studiengänge/Ausbildungen würden für die Ausbildung zugute kommen, sprich Einstellung mit höheren Dienstgrad etc.? Ich bin sowieso gerade in einer Orientierungsphase bezüglich Studium/Ausbildungen, weshalb es Sinn ergibt, auch solche Ausbildungen/Studien miteinzubeziehen.

Gruß Benjamin
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: KlausP am 02. April 2024, 21:20:09
Ein Studium bringt Ihnen für die Masten- und die Bootsmannslaufbahn genau ... NICHTS in Bezug auf eine Einstellung mit höherem Dienstgrad. Da ist eine entsprechend förderliche Berufsausbildung auf Gesellen- oder Meisterebene Voraussetzung.
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: KillBurn93 am 03. April 2024, 09:29:40
Ansonsten reichen für eine Einstellung mit höherem Dienstgrad in der 25er Verwendung sämtliche kaufmännischen Ausbildungen.
Ein Studium bringt Ihnen absolut nichts für eine höhere Einstellung in der Bootsmannausbildung, als Offizier bietet sich allerdings ein Nautikstudium an, dann haben Sie allerdings nur noch wenig mit dem Waffeneinsatz an sich zu tun.
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: BulleMölders am 03. April 2024, 10:26:37
Als 23er (Radarmixer) kann ich nur sagen, dass man in keinem anderen Verwendungsbereich so eng an der Entscheidungsfindung und dem Befehl zum Waffeneinsatz beteiligt ist. Nur die Operationsoffiziere mit dem Kommandanten sind direkt mit der Entscheidung und dem ausführen betraut. Kommandant befiehlt und Waffenoffizier löst den Waffeneinsatz aus.
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Benjamin0402 am 03. April 2024, 21:02:49
Guten Tag

Ist der Waffenoffizier sozusagen einer der Wachoffiziere oder ist das gänzlich separiert?

Es gibt in der Marine ja zwei Jobs: Marine-Waffeneinsatz und Marine-Waffenmechanik. Wo liegen dann dort die Schwerpunkte, wenn ein Offizier den eigentlich Kampf durchführt. Dann müsste es so sein, dass der Marine-Waffeneinsatzsoldat die vorige Zielerfassung etc. vornimmt?

Gruß Benjamin
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: BulleMölders am 04. April 2024, 08:55:47
Da ich kein U-Boot Fahrer war, kann ich da nichts zu sagen. Da müssen dann ehemalige U-Boot Fahrer ran.

Zumal ich den Ablauf der "Befehlskette" beim Gefecht hier nicht darstellen werde. Denn da müsste man dann bestimmt einige Dinge ansprechen, die zumindest NfD (Nur für den Dienstgebrauch) sind und damit im Internet nichts zu suchen haben.

Und die Abläufe in irgendwelchen guten oder schlechten Marinefilmen sind meist realitätsfern.
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Benjamin0402 am 23. Juli 2024, 01:16:01
Zitat von: BulleMölders am 04. April 2024, 08:55:47
Da ich kein U-Boot Fahrer war, kann ich da nichts zu sagen. Da müssen dann ehemalige U-Boot Fahrer ran.

Zumal ich den Ablauf der "Befehlskette" beim Gefecht hier nicht darstellen werde. Denn da müsste man dann bestimmt einige Dinge ansprechen, die zumindest NfD (Nur für den Dienstgebrauch) sind und damit im Internet nichts zu suchen haben.

Und die Abläufe in irgendwelchen guten oder schlechten Marinefilmen sind meist realitätsfern.

Guten Abend,

vielen Dank für deine Info.

Was mich generell noch interessiert, wie ließe sich ein Physikstudium für den Dienst auf einem U-Boot verwerten? Eventuell spiele ich auch den Gedanken, doch als Offizier auf einem U-Boot zu dienen. Ich bin mir da noch sehr unentschlossen, ob Feldwebellaufbahn oder Offizierslaufbahn. Einerseits ist das eine Frage der Verantwortung, die man trägt und womit man klar sein muss, was auf dem Spiel steht, andererseits ist es eine Frage meiner bisherigen Qualifikationen, wonach ich mit Abitur und baldigen zivilen Physik-Studium (ich studiere dies aus Interesse am Fach, ohne konkreten Berufswunsch in einer zivilen Richtung) eigentlich eine Offizierslaufbahn anstreben müsse.

Es ist natürlich momentan ungünstig, so hin und her gerissen zu sein. Bevor ich diesen Weg einschlage, werde ich definitiv hier Fakten schaffen müssen und konkret im Klaren sein.

Was natürlich mir zugute kommt, ist, dass momentan in die Marine investiert wird. Mit einem skandinavischen Land zusammen an einem weiterentwickelten U-Boot arbeiten und zwei weitere davon bestellt zu haben bedeutet 2030 einen erhöhten Personalbedarf.

Gibt es eigentlich öffentlich zugängliche Dienstvorschriften für U-Boote oder ähnliches, welches nicht nur für den Dienstgebrauch ist und somit der Geheimhaltung unterliegt?

Gruß Benjamin
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Ralf am 23. Juli 2024, 04:04:10
ZitatWas mich generell noch interessiert, wie ließe sich ein Physikstudium für den Dienst auf einem U-Boot verwerten? Eventuell spiele ich auch den Gedanken, doch als Offizier auf einem U-Boot zu dienen.
Gar nicht, wenn man mal davon absieht, dass man mit irgend einem BA als OFähnr eingestellt werden kan.

Die Marine stellt nur in 2 Fachrichtungen ein. Marineflieger und Marine allgemein. Bei Studierenden entscheidet sich im letzten Studienjahr, in welchem Werdegang sie eingesetzt werden. Bei Studierten während/nach dem Offizierlehrgang.
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: BulleMölders am 23. Juli 2024, 10:22:37
Und bei der normalen Marine (ohne Flieger) wird halt noch nach Führungsdienst und Technik unterschieden. Jemand mit einem technischen Studium wird man nicht zum Funkoffizier machen. Der wird dann eher Antrieboffizier oder ähnliches. Genauso wird man niemanden mit einem Wirtschaftsstudium zum Technischen Offizier machen, der wird dann unter anderem Funkoffizier oder Artillerie Offizier. Die Bezeichnungen sind nur Beispiele. Wie genau die Bezeichnungen heute an Bord sind weiß ich nicht.

Der einzige Dienstposten, der an ein ganz bestimmtes Studium gekoppelt ist, ist meines Wissens nach der Navigation Offizier, da dafür das Nautische Studium erforderlich ist. Und das wird wie bei Ärzten auch an eine zivilen Uni studiert. Da wird dann der Bereich vor dem Studium festgelegt.
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Benjamin0402 am 23. Juli 2024, 11:30:44
Guten Tag

Zitat von: Ralf am 23. Juli 2024, 04:04:10
ZitatWas mich generell noch interessiert, wie ließe sich ein Physikstudium für den Dienst auf einem U-Boot verwerten? Eventuell spiele ich auch den Gedanken, doch als Offizier auf einem U-Boot zu dienen.
Gar nicht, wenn man mal davon absieht, dass man mit irgend einem BA als OFähnr eingestellt werden kan.

Die Marine stellt nur in 2 Fachrichtungen ein. Marineflieger und Marine allgemein. Bei Studierenden entscheidet sich im letzten Studienjahr, in welchem Werdegang sie eingesetzt werden. Bei Studierten während/nach dem Offizierlehrgang.

Das heißt also eine Einstellung mit erhöhtem Dienstgrad Oberfähnrich zur See und ohne weiteres Studium in der Bundeswehr, sofern ich den Bachelor vorher in zivil bestehen sollte? Dann würde ich nur noch die AGA, die drei OL, die typische Offiziersausbildung der Marine und die spezielle Uboot-Ausbildung machen müssen ohne dreijähriges Studium?

Zitat von: BulleMölders am 23. Juli 2024, 10:22:37
Und bei der normalen Marine (ohne Flieger) wird halt noch nach Führungsdienst und Technik unterschieden. Jemand mit einem technischen Studium wird man nicht zum Funkoffizier machen. Der wird dann eher Antrieboffizier oder ähnliches. Genauso wird man niemanden mit einem Wirtschaftsstudium zum Technischen Offizier machen, der wird dann unter anderem Funkoffizier oder Artillerie Offizier. Die Bezeichnungen sind nur Beispiele. Wie genau die Bezeichnungen heute an Bord sind weiß ich nicht.

Der einzige Dienstposten, der an ein ganz bestimmtes Studium gekoppelt ist, ist meines Wissens nach der Navigation Offizier, da dafür das Nautische Studium erforderlich ist. Und das wird wie bei Ärzten auch an eine zivilen Uni studiert. Da wird dann der Bereich vor dem Studium festgelegt.


Welche Offiziersdienstposten gibt es denn auf einem U-Boot?

Ich denke mal, ich müsste mich dann als Wachoffizier bewerben, wobei ich nicht zwingend der WO auf einem U-Boot werden muss? Es gibt ja auch noch die Bootsleute, die viel Fachwissen dort anwenden.

Auf der Karriereseite wird ja nur der WO und der nautische Offizier angeboten.

Gibt es da eine Möglichkeit, eine Mail dahinzuschreiben, um mir die Verwendungen einmal erläutern zu lassen? Sonst müsste ich einmal einen Tag der offenen Tür oder so dort besuchen und die Fahrer selbst befragen.

Gruß Benjamin
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Benjamin0402 am 23. Juli 2024, 12:31:41
Guten Tag

In der NDR Doku findet man die einzelnen Verwendungen:
- I WO
- STO
- II WO
- III WO
- IV WO
- SonO
- EinO (kann man nicht ganz erkennen)

Der Rest ist kein Offiziersdienstgrad.

Gruß Benjamin
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Ralf am 23. Juli 2024, 14:45:19
ZitatDas heißt also eine Einstellung mit erhöhtem Dienstgrad Oberfähnrich zur See und ohne weiteres Studium in der Bundeswehr, sofern ich den Bachelor vorher in zivil bestehen sollte? Dann würde ich nur noch die AGA, die drei OL, die typische Offiziersausbildung der Marine und die spezielle Uboot-Ausbildung machen müssen ohne dreijähriges Studium?
Ja.
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Benjamin0402 am 24. Juli 2024, 13:23:44
Guten Tag,

die Broschüre gibt folgenden Verlauf für den MarineOffz. ohne Studium an:

-6 Wochen AGA Marineschule Mürwik
-Offiziersgrundlehrgang MS-Mürwik + 8 Wochen Seemänn. Ausbildung Gorch Fock
- Infanteristische Basisausbildung MUS Plön 5 Wochen
- Grundpraktikum Truppenführer 8 Wochen
- Fachausbildung mind. 9 Monate

Meine Fragen:
- Warum dauert die AGA nur 6 Wochen statt 3 Monate?
- Ab wann wird entschieden, ob ich eine U-Boot Verwendung bekomme?
- Was ist das für ein spezielles Grundpraktikum als Truppenführer?
- Wie lange dauert der Offiziersgrundlehrgang mit der semännischen Basisausbildung?
- Wie lange dauert die U-Boot Ausbildung im Gesamten?

Was ihr nicht beantworten könnt, frage ich dann einen Wehrdienstberater oder einen Soldaten bei einer Infoveranstaltung.

Gruß Benjamin

Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Ralf am 24. Juli 2024, 16:57:12
Vielleicht ist die Broschüre alt? Die GA dauert 3 Monate.

Zitat- Ab wann wird entschieden, ob ich eine U-Boot Verwendung bekomme?
Hatte ich schon beschrieben.

Wie wäre es denn, wenn du erst einmal das ACFüKrBw durchläufst, vielleicht bist du ja gar nicht borddienstverwendungsfähig, setzt dich im Leistungsvergleich nicht durch etc.
Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: Benjamin0402 am 28. Juli 2024, 11:01:05
Hallo Ralf,

Ja, ich werde erst einmal die Eignungsfeststellung durchlaufen müssen, würde allerdings aus reinem Interesse schon möglichst konkrete Informationen zum Dienst zusammensammeln wollen.
Sollte die Eignungsfeststellung als Offizier negativ verlaufen, so werde ich es als Bootsmann probieren. Wenn ich nicht borddienstverwendungsfähig bin, so ist beides unmöglich. Ich werde es dann sehen.

Ich habe noch ein konkret familiäres Thema. Mein Onkel war Sanitäter beim 3. Minensuchgeschwader 89/90 und später Reserveoffizieranwärter. Im Gespräch mit meiner Mutter kam raus, er habe erzählt, er war mal auf einem U-Boot vor der Küste Englands. Für mich hat das grundsätzlich mit seiner Einheit keinen Sinn ergeben. Ich muss da auch nochmal meinen Onkel fragen. Ist das realistisch, dass er einmal auf einem U-Boot gewesen sein könnte?

Gruß Benjamin

Titel: Antw:Marine Wehrdienst U-Boot
Beitrag von: BulleMölders am 29. Juli 2024, 11:22:57
Geben kann es alles. Auch ich bin mal einen Tag auf einem U-Boot mitgefahren. War auch so um die Zeit, da brauchte man als Badegast keine U-Boot Verwendungsfähigkeit.
Ob er allerdings ohne U-Boot Verwendungsfähigkeit von Deutschland nach England mitgefahren ist, keine Ahnung.
Möglich währe, dass beide Einheiten zur gleichen Zeit beim FOST oder BOST in England waren und sich daraus eine Mitfahrgelegenheit ergeben hat.