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Fragen und Antworten => Reserve => Thema gestartet von: MC234 am 02. April 2024, 13:15:11
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Guten Tag zusammen,
Wie der Titel schon sagt, ist mir eine Fortbildung die eigentlich durch meinen direkten Vorgesetzten genehmigt wurde von einer Etage höher abgelehnt worden, mit der Begründung auf Grund meiner Wehrdienstzeiten im laufenden Jahr bei der Bundeswehr würde ich meinem Betrieb ja fehlen und die Fortbildung soll deshalb an jemand anderen vergeben werden.
Nun gibt es ja den Paragrafen 5 des Arbeitsplatzschutzgesetzes der mir eigentlich zusichert keine betrieblichen Nachteile zu haben. Ist der in so einem Fall auch anwendbar ?
Die andere frage ist natürlich wenn ich damit um die Ecke komme, kann er ja einfach demnächst seine Zustimmung zu den RDL verweigern damit wären meine Heranziehung für kommende Übungen dann geplatzt und somit wäre der Paragraf komplett ausgehebelt. Außerdem kann er ja einfach seine Begründung einfach ändern und andere betriebliche Gründe vorschieben. ich ahne schon das wird ein entweder hinnehmen oder keine RDL mehr.
Aber dennoch hat jemand irgendwelche Erfahrungen damit?
MkG
MC
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Das eine ist, das die Bw sich ohnehin (zur Zeit)nicht gegen den AG stellen wird und die RDL durchsetzen. Das hatten wir schon mehrmals und ist auch hier nachzulesen.
Viele KarrC/Einheiten wollen auch eine Zustimmung des AG vor der RDL.
Gibt es die Ablehnung schriftlich? Wenn ja, würde ich das mal zum BR geben, sofern vorhanden. Ansonsten kann das ggf. schwierig sein als AN sowas durchzusetzen, Verstehen kann man den AG hier allerdings auch.
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Nun gibt es ja den Paragrafen 5 des Arbeitsplatzschutzgesetzes der mir eigentlich zusichert keine betrieblichen Nachteile zu haben. Ist der in so einem Fall auch anwendbar ?
Wo genau liegt denn der Nachteil für Dich? Bekommst Du deswegen keine höhenwertige Position? Von dem was Du geschrieben hast kann ich erst einmal keinen Nachteil für Dich erkennen. Dass der AG die Weiterbildung ggf. jemanden zukommen lässt, der ihm länger zur Verfügung steht ist ja durchaus nachvollziehbar.
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Ist halt die Frage was es für eine "Fortbildung" ist. (Weiterbildung, Anpassungs,Aufstiegsfortbildung usw.)
Wenn es einfach nur eine Schulung ist, die man nicht zwingend braucht wäre das kein Nachtteil
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Das ist eine aufwendige und teure medizinische Schulung zu einem hochinvasiven intensivmedizinischen Verfahren. Eine höhere Position entgeht mir dadurch zwar nicht aber der Nachteil der mir entsteht ist natürlich diese Schulung nicht machen zu dürfen.
Das meine Aussichten auf Erfolg gering sind war mir schon klar, ich wollte nur mal beleuchten ob das prinzipiell entgegen des ArbSchG (Pg.5) steht, weil ich schon die Ahnung habe, dass das in Zukunft nochmal Thema werden könnte. Da für mich auch noch andere Fort-und Weiterbildungen anstehen im Folgejahr die tatsächlich z.T. auch finanzielle Vorteile für mich im 4-Stelligen Bereich pro Jahr bringen. Das betrachte ich also eher als Vorläufer von Sachen die tatsächlich deutlichere Nachteile für mich haben.
Nachvollziehbar ja. Auf der anderen Seite soll es ja auch so sein, dass wer seinem Land auch nach seiner aktiven Zeit dient nicht befürchten muss im Zivilberuf benachteiligt zu werden. So soll ja sichergestellt werden eine übende und gut ausgebildete Reserve zu erhalten, die Wichtigkeit dessen sehen wir ja an aktuellen Zeitgeschehnissen.
Mein BeordTrpT will ebenfalls schriftliche AG Zustimmung vor der Anforderung einer RDL und schriftlich gab es die Aussage natürlich nicht. Daher hab ich da auch nichts an der Hand und die Begründung kann ja sehr schnell geändert werden das war nur eine prinzipielle Frage für ggf. Auch zukünftige Anlässe.
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Also meiner Meinung nach solltest Du Dich erst einmal auf Deine berufliche Zukunft konzentrieren und dass mit den RDL fürs erste sein lassen.
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Also meiner Meinung nach solltest Du Dich erst einmal auf Deine berufliche Zukunft konzentrieren und dass mit den RDL fürs erste sein lassen.
Bullshit! Ich gebe meinen Vorrednern jedoch insoweit Recht, dass eine Fortbildung nicht vom Arbeitsplatzschutzrecht umfasst ist, da diese ja quasi eine zusätzliche Leistung des AG darstellt und dein grundhaftes Arbeitsverhältnis nicht beeinträchtigt ist.
Klar, das ist momentan für dich echt Scheisse, aber sieh es mal so: Momentan gibt es sehr viele Reservisten, die überhaupt keine Freistellung erhalten und der Gesetzgeber und teilweise auch die Bw tatenlos zusehen, wie sich hoch motivierte Leute immer weiter von der Truppe abwenden.
Sofern deine aktuelle Beorderungseinheit für dich das Optimale ist und die Kameradschaft passt, bleib bei der Stange und lass dir von anderen hier nix einreden.
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Ich sehe das auch wie Al Terego.
Man kann ja selbst von den Weisungen des Generalinspekteurs und politischen Appellen zur Steigerung der Wehrfähigkeit und des Heimatschutzes überzeugt sein, wie man will. Solange man aber der einzige in der Etage ist, der das so sieht, ist das für den AG immer noch kaum mehr als ein meinetwegen sinnvolles Ehrenamt bei jemandem, der offenbar etwas zusätzliche Abwechslung benötigt. Die politische Realität ist weiterhin, dass Reservedienst absolute Freiwilligkeit ist und man sich darum eher noch aktiv kümmern muss. Und dementsprechend wertet das auch der AG ein.
Das könnte/sollte sich vielleicht mittelfristig ändern, aber momentan ist es eben so. Und wie das bei Dir klingt, könntest Du da karrieremäßig im zivilen Arztberuf (?) wirklich was reißen. Für mich wäre da außer Frage, was Priorität hat.
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Sofern deine aktuelle Beorderungseinheit für dich das Optimale ist und die Kameradschaft passt, bleib bei der Stange und lass dir von anderen hier nix einreden.
Das Geld verdient man aber am Ende des Monats auch nicht auf der RDL sondern im Zivilberuf. Und man sollte das nicht unbedingt für eine RDL auf das Spiel setzen. (Wobei dann hat man ja mehr als genug Zeit für eine RDL). Aber da der TE vllt im Bereich Pflege/Medizin unterwegs ist, dürfte da wohl nix passieren.
Man kann ja für die Zeit der Fortbildungen aussetzen und dann wieder anfangen wenn es nix mehr zu holen gibt.
Gesetzgeber und teilweise auch die Bw tatenlos zusehen,
Die Bw sieht nicht zu, sie wünscht das ausdrücklich so, das man nur mit Genehmigung vom AG herangezogen wird! Hatten wir ja schon mehrmals.
AG immer noch kaum mehr als ein meinetwegen sinnvolles Ehrenamt bei jemandem, der offenbar etwas zusätzliche Abwechslung benötigt.
Da heutzutage auch immer mehr FK nicht mehr "gedient" haben, ist das Verständnis da auch nicht unbedingt besser geworden. Ist bei mir im Staatskonzern nicht anders. Alte FK hatte keine Probleme mit RDL, dann intern gewechselt und der "neue" stellt sich quer. Hat sich über Heimatschutz informiert und für ihn war das nur "Soldat spielen und Bespaßung", das könne man ja am Wochenende tun. Eine RDL von Donnerstag bis Dienstag gab es dann nur mit viel Zureden, das war dann auch die letzte gewesen..
Wobei man fairerweise sagen muss, das auch andere Ehrenamtler nichts erhalten. Heutzutage können die wenigsten AG länger auf einen AN verzichten, die ehrenamtlichen Systeme im RD, Kats, FF und auch das "Ehrenamt" Bundeswehr wird auf lange Frist nicht mehr funktionieren.
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Aus deiner Schilderung kann ich keine Nachteile für dich erkennen und grundsätzlich ist juristisch zu entscheiden ob ein Nachteil vorhanden ist oder nicht, da gibt es kleine brauchbaren Pauschalaussagen.
Der Arbeitgeber ist ja auch nicht dafür verantwortlich das das Du von Ihm für eine zukünftige Stelle qualifiziert wirst, wenn Er das macht ist es natürlich gut aber ich kann den Arbeitgeber auch verstehen wenn Er seine Energie in einen Kollegen steckt, es ist deine Entscheidung ob >Du dich bei der Bundeswehr einbringst oder nicht.
Wenn Du dich auf eine Stelle bewirbst und dr Chef sagt nein Sie bekommen die Stelle nicht weil Sie eine RDL durchgeführt haben ist das Benachteiligung aber wenn Er eine andere Begründung hat ist es keine Benachteiligung, also wiew geschrieben muss unter Sterich ein Gericht entscheiden und Du für dich was dir eine RDL wert ist.
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Ist halt die Frage ob der AG es wirklich genauso schriftlich abgelehnt hat.
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Also danke für die Rückmeldungen erstmal.
Ich werde es so halten das jetzt erstmal ruhen zu lassen und das hinzunehmen. Die Einheit ist für mich optimal und mir liegt der Dienst als Res eben am Herzen und bin auch in der Richting idealistisch, daher nehme ich solche Sachen eben in Kauf. In der Tat ist beruflich bei mir als bereits hochausgebildete Fachkraft in einem Mangelberuf nicht zu erwarten dass ich mir existenziell Sorgen machen müsste im Gegenteil wenn mir die RDL per sé verweigert würden, käme es durchaus in Betracht mir einen Arbeitgeber zu meinen Konditionen zu suchen - das wäre schnell gemacht ich hab da viele Optionen und das weiß auch mein AG.
Ich wollte hier lediglich Input über die möglichen Optionen holen aber wie von mir schon gedacht gibt’s da nicht viel rauszuholen mit dem Arbeitsplatzschutz.
Schriftliches gab es dazu bis heute nicht, ich habe das still hingenommen und nehme das was ich hab das ist für mich die beste Option.
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Man könnte es schon eskalieren lassen und eine schriftliche Ablehnung einfordern und dann das in den BR/Personalrat geben. Aber so scheint ja alles gut zu sein momentan.
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Also danke für die Rückmeldungen erstmal.
Ich werde es so halten das jetzt erstmal ruhen zu lassen und das hinzunehmen. Die Einheit ist für mich optimal und mir liegt der Dienst als Res eben am Herzen und bin auch in der Richting idealistisch, daher nehme ich solche Sachen eben in Kauf. In der Tat ist beruflich bei mir als bereits hochausgebildete Fachkraft in einem Mangelberuf nicht zu erwarten dass ich mir existenziell Sorgen machen müsste im Gegenteil wenn mir die RDL per sé verweigert würden, käme es durchaus in Betracht mir einen Arbeitgeber zu meinen Konditionen zu suchen - das wäre schnell gemacht ich hab da viele Optionen und das weiß auch mein AG.
Ich wollte hier lediglich Input über die möglichen Optionen holen aber wie von mir schon gedacht gibt’s da nicht viel rauszuholen mit dem Arbeitsplatzschutz.
Schriftliches gab es dazu bis heute nicht, ich habe das still hingenommen und nehme das was ich hab das ist für mich die beste Option.
Ehre an Dich dafür...
Es wäre zu wünschen, wenn die BW hier auch noch mehr Initiativen startet, damit RDLs mehr merkbare Vorteile bringen als nur das Ehrgefühl. Vor allem mehr als ein paar hundert Euro zusätzlichen Wehrsold, welches je nach Gehaltsklasse halt bestenfalls eher ganz nett ist. Warum kann man sich bspw. nicht sukzessive eine kleine "Zusatzrente", oder besser noch, Guthaben für einen Pensionsfonds oder eigene Altersvorsorge aufbauen, die dann natürlich dauerhaft steuerfrei ist? Oder, um mehr in Deine Richtung zu gehen: Ein Guthabenkonto für den AG, damit dort dann Weiterbildungen mit finanziert werden können? Vielleicht würde genau sowas dem AG helfen, dass dann der/die RDL-Leistende trotzdem einen Mehrwert bietet: Die fehlen zwar ein paar Wochen, dafür wird die Weiterbildung anteilig erstattet.
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Also danke für die Rückmeldungen erstmal.
Ich werde es so halten das jetzt erstmal ruhen zu lassen und das hinzunehmen. Die Einheit ist für mich optimal und mir liegt der Dienst als Res eben am Herzen und bin auch in der Richting idealistisch, daher nehme ich solche Sachen eben in Kauf. In der Tat ist beruflich bei mir als bereits hochausgebildete Fachkraft in einem Mangelberuf nicht zu erwarten dass ich mir existenziell Sorgen machen müsste im Gegenteil wenn mir die RDL per sé verweigert würden, käme es durchaus in Betracht mir einen Arbeitgeber zu meinen Konditionen zu suchen - das wäre schnell gemacht ich hab da viele Optionen und das weiß auch mein AG.
Ich wollte hier lediglich Input über die möglichen Optionen holen aber wie von mir schon gedacht gibt’s da nicht viel rauszuholen mit dem Arbeitsplatzschutz.
Schriftliches gab es dazu bis heute nicht, ich habe das still hingenommen und nehme das was ich hab das ist für mich die beste Option.
Ehre an Dich dafür...
Es wäre zu wünschen, wenn die BW hier auch noch mehr Initiativen startet, damit RDLs mehr merkbare Vorteile bringen als nur das Ehrgefühl. Vor allem mehr als ein paar hundert Euro zusätzlichen Wehrsold, welches je nach Gehaltsklasse halt bestenfalls eher ganz nett ist. Warum kann man sich bspw. nicht sukzessive eine kleine "Zusatzrente", oder besser noch, Guthaben für einen Pensionsfonds oder eigene Altersvorsorge aufbauen, die dann natürlich dauerhaft steuerfrei ist? Oder, um mehr in Deine Richtung zu gehen: Ein Guthabenkonto für den AG, damit dort dann Weiterbildungen mit finanziert werden können? Vielleicht würde genau sowas dem AG helfen, dass dann der/die RDL-Leistende trotzdem einen Mehrwert bietet: Die fehlen zwar ein paar Wochen, dafür wird die Weiterbildung anteilig erstattet.
Alles sehr geile Ideen, die allerdings nach dem aktuellen Stand der Dinge zu viel Ressourcen in der Verwaltung binden würden.
Als aktuelles Beispiel kann man da Beispielsweise die geplanten Reformen bzgl. Kindergeld etc. nehmen, für die unsere Politik meint, 5000 weitere Verwaltungsstellen schaffen zu müssen. Dann überleg dir mal welche Ressourcen solche umfangreichen Änderungen verschlucken würden.
Dass es angebracht wäre - keine Frage. Dass es umgesetzt wird ? Eher Wunschdenken.
Aber dies dürfte ja mittlerweile jeder in der BW gewohnt sein ::)
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Was ähnliches hat man auch schon in anderen "Ehrenämtern" versucht. Betriebe ausgezeichnet als "feuerwehrfreundlich" oder sonstige Goodies.
Die Ideen die hier genannt wurden sind gut, braucht es aber meiner Meinung nach gar nicht. Es muss einfach ein Umdenken stattfinden in den Köpfen der AG. Bis jetzt sieht man ja nur "Der MA ist weg".
Wobei ganz schaffen wird man es nicht. Ich bekleide z.b. im Zivilberuf eine Position bei der ich Unternehmerpflichten übernehme, diese Position kann es eigentlich "nur einmal " geben. Den Urlaub und ein paar Abwesenheiten bekommt man so gestemmt, aber würde ich öfter noch zusätzlich 2-3 oder mehr Wochen auf RDL sein vllt auch mehrmals würden zuviele Entscheidungen liegen bleiben.
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Mir ist schon klar, dass solche brainstorming-Ideen momentan eher unrealistisch sind und ich sie hier nur mal am "virtuellen Stammtisch" zum Besten geben wollte...
Ich glaube aber, falls die Politik WIRKLICH dem Thema Reserve/Heimatschutz und BW in der Gesellschaft mehr Stellenwert geben möchte, braucht es genau solche Ideen. Mit den bisherigen überschaubaren Benefits (ein bisschen Wehrsold, USG, Übernahme eines Zeitarbeiters, vor allem aber einen warmen Dank) mag man ja innerhalb der Ehemaligen genügend finden, denen der Ausgleich zum Zivilberuf viel Spaß macht (oder wo es sich wegen saisonal wechselnden Einkommen anbietet). Irgendwo in die Tiefe kommt man damit aber kaum. Ich glaube auch kaum, dass viele reale AG sich am Sonntag eine Rede von Olaf Scholz oder Boris Pistorius anschauen und sich dann sagen "Ja, die haben eigentlich recht. Ich sollte meinen Beitrag dazu leisten und Kollege XY hier deutlicher unterstützen"...
Und eine Plakette wie "feuerwehr-" oder "bundeswehrfreundlich" mag beim örtlichen Betrieb auf dem Dorf oder in der Kleinstadt tatsächlich Renomee bringen und der Chef beim Maifest vom Bürgermeister gewürdigt werden. Aber in der "großen" Wirtschaft - naja, seien wir mal ehrlich.
Wobei ganz schaffen wird man es nicht. Ich bekleide z.b. im Zivilberuf eine Position bei der ich Unternehmerpflichten übernehme, diese Position kann es eigentlich "nur einmal " geben.
Könnte sein, dass Dir das in Finnland oder Israel aktiv nützen könnte, da Du andere Leistungsträger in der RDL triffst und dort netzwerken kannst. Hierzulande verstehe ich das.
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Es wäre zu wünschen, wenn die BW hier auch noch mehr Initiativen startet, damit RDLs mehr merkbare Vorteile bringen als nur das Ehrgefühl. Vor allem mehr als ein paar hundert Euro zusätzlichen Wehrsold, welches je nach Gehaltsklasse halt bestenfalls eher ganz nett ist. Warum kann man sich bspw. nicht sukzessive eine kleine "Zusatzrente", oder besser noch, Guthaben für einen Pensionsfonds oder eigene Altersvorsorge aufbauen, die dann natürlich dauerhaft steuerfrei ist? Oder, um mehr in Deine Richtung zu gehen: Ein Guthabenkonto für den AG, damit dort dann Weiterbildungen mit finanziert werden können? Vielleicht würde genau sowas dem AG helfen, dass dann der/die RDL-Leistende trotzdem einen Mehrwert bietet: Die fehlen zwar ein paar Wochen, dafür wird die Weiterbildung anteilig erstattet.
Sehe ich ebenfalls so. Durch die ganzen nicht monetären Benefits meines Arbeitsgebers würde ich bei einer RDL sogar draufzahlen. Klar, bei einer Betriebsrente ließe sich das noch einigermaßen beziffern, auch was mir durch Matching bei der Entgeltumwandlung verloren geht. Aber das alles der Personalabteilung zu erklären, einzuholen und nachzuweisen... Oder die wirklich nicht monetären Sachen zu beziffern. Viel Spaß. Die Zeit für die ganze Organisation noch nicht einmal mit berücksichtigt. Das wäre noch in Ordnung, wenn es dann wenigstens unkompliziert vonstatten gehen könnte, da ich wirklich Interesse gehabt habe, meine Erfahrung weiter von Zeit zu Zeit mit einzubringen und bei der hohen Personalfluktuation an meiner alten Dienststelle auch weiterhin jedes Jahr die Neuankömmlinge gewisse Grundlagen der Luftfahrtentwicklung nahe zu bringen. Da man hier aber keine pragmatischen unkomplizierten Lösungen kennt und auch keine Anreize schafft, tue ich mir die Bürokratie und den Papierkram auf seiten Bundeswehr sowie die Rennerei bei meinem AG nicht an. Nicht für 3-4 Wochen RDL. Ist ansich schade, dass es hier keine pragmatischen Möglichkeiten gibt, bzw. dann wenigstens die Anreize so sind, dass man das ganze drumherum dafür in Kauf nimmt. Mag sein, dass mein Idealismus da nicht ausreicht für. Resultat ist, dass ich gerne würde, aber unter den Umständen es nicht tue und die Dienststelle nun für fünfstellige Beträge jedes Jahr externe zivile Bildungsträger beauftragen muss.
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Ich denke, dass das auch etwas Zeit braucht unsere Gesellschaft war lange und in weiten Teilen indifferent und teils sogar ablehnend gegenüber den eigenen Streitkräften. Nun da man vor den Toren Europas einen Krieg sieht bröckelt diese Einstellung und auch in der Politik sind Forderungen pro Bundeswehr deutlich salonfähiger geworden als noch vor ein paar Jahren.
Äußerungen und Ideen zur Stärkung der Reserve gibts nun gehäuft zB kürzlich vom VdRBw mit dem Vorschlag an die 900.000 RES auf dienstfähigkeit zu prüfen und Rdl stärker zu fokussieren um den Erkenntnissen über eine einsatzfähige Reserve aus der Ukraine Rechnung zu tragen.
Vor dem Kontext sich entwickelnder/wachsender internationaler territorialer Spannungen und um Ressourcen so wie dem andauernden Terrorismus sollte da allerdings auch jeder selbst mal überlegen ob es nicht sinnvoll ist sich in Übung zu halten um seine Heimat Verteidigungsfähig zu mache, dafür sollte dann politisch allerdings auch der nötige Rückhalt und staatlicher Anreiz für die AG gesetzt sein.
In anderen Ländern funktioniert das ganz gut blicke man nur mal rüber in die Schweiz die einen deutlich höheren Anteil an regelmäßig übenden Res haben. Man muss das Rad ja nicht neu erfinden, eine gute Idee unserer Nachbarn und alliierten zu übernehmen reicht.
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Ich bräuchte nicht mal einen warmen Händedruck, mir würde es reichen wenn ich einfach sagen kann "Hier und da habe ich eine RDL" und es wird anstandslos genehmigt. Lustigerweise sieht unser Zeiterfassungsprogramm sogar ein Merkmal dafür vor (Wen auch noch mit "WÜ" betitelt). Auf der anderen Seite haben kommunale Ehrenamtsträger wie Stadträte usw. kein Problem.. Aber so ist es eben..
Wenn ich da noch an die frühen 90er denke, da im Büro meiner Mutter auch ein Buchhalter der war Hauptmann der Reserve und hat mehrmals im Jahr geübt. Und war nicht der einzige...
Und meiner AGA (2003) kamen auch mehrere Reservisten (vom GF bis zum Spieß) zum Üben und als Urlaubsvertretung .
In anderen Ländern funktioniert das ganz gut blicke man nur mal rüber in die Schweiz
Ich würde den Heimatschutz eher wie die Nationalgarde machen, also ein paar WE im Monat und 1 bis 2 Wochen im Jahr. Das würde ich auch stemmen können, aber ist ja so bei uns nicht möglich.
Für Leute mit mehr Zeit gäbe es dann ja weiterhin die Möglichkeit in aktiven TT zu üben.
Hierzulande verstehe ich das.
Mein Betrieb wäre unter Umständen sogar "kriegswichtig", wäre dann eh die Frage was im Falle eines Falles wäre. Als wir noch alle Beamte waren, war das ja klar aber heute..
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Man muss das realistisch sehen. Ja, wir brauchen eine starke Reserve. ABER: Muss (Engagement in Ehren, es geht mir mehr um die gesamtgesellschaftliche Betrachtung) eine hochqualifizierte Fachkraft, die dringend in ihrem zivilen Beruf gebraucht wird, unbedingt üben. Bzw. welche Übungen sind dann sinnvoll?
Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung muss ja auch sichergestellt sein.
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@ Ulli:
Die Gesundheitsversorgung der Soldaten ist ja auch sicherzustellen.
Ob der Arzt nun in Grün oder weiß arbeitet, sollte keinen Unterschied machen, solange er als Arzt arbeitet (Gesamtgesellschaftlich).
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Naja- wann wird er mit welcher Fähigkeit wo gebraucht. Ich bin zwar ein großer Freund davon, dass auch Sanitäter wissen wo das gefährliche Ende einer Waffe ist, aber je spezialisierter deren Tätigkeit fachlich ist, umso weiter "hinten" sind sie eher eingesetzt. Gerade bei LV/BV.
Und dann ist eben die Frage, was das Ziel der RDL ist. Da kann ich auch nur an die Führungsebenen appellieren- wenn sich Fachpersonal (und das müssen nicht unbedingt Ärzte sein) von seiner zivilen Aufgabe freischaufelt um an DVAGs/RDL teilzunehmen, dann verbratet nicht die Zeit mit Bullshit, sondern macht sinnvolle Ausbildung/Inübungshaltung.
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@ Ulli:
Ich bin ja inhaltlich bei dir.
Mein letzter Buddy hat 4 Wochen als TrArzt geübt, ansonsten halt (zivile) Praxis - inhaltlich ähnliche Tätigkeit, wenn auch unterschiedliche Patientengruppen.
Ärzte in "Verwaltung" / Führung bzw. Sicherung einzusetzen halte ich auch für nicht sinnvoll.