Moin,
hab morgen mein Gespräch im Karrierecenter. Ich hab eigentlich schon bald meine Ausbildung (Bau), ich will aber nach der Ausbildung zur Bundeswehr. Pioniere würden mich interessieren. Gerade als Führer von Pioniermaschinen (z.B. Dachs). Bin grad erst 18 und ich glaube als Feldwebel bin ich noch zu jung und unerfahren. Mannschaften sehe ich wenig perspektive. Daher meine Idee als Fachunteroffizier bei den Pionieren.
Da mach ich ja dann auch nochmal eine Ausbildung und hätte was für später.
Kurze Fragen:
- Vom Karrierecenter zum Auswahlverfahren bis zur Einstellung. wie lange dauert das ca.? ich suche eigentlich ab August/September, weil dann meine Ausbildung fertig ist. kann das klappen?
- gibt es bei Pionieren im Moment viele offene Stellen?
- die Pionierstandorte sind weit weg von meinem Zuhause. Lebe ich dann die ganze Zeit in der Kaserne oder kann ich nach der Grundausbildung mir eine Wohnung in der Nähe vom Standort suchen?
zu 1.) Ja, das sollte zeitlich ausreichen, wenn es zu diesem Zeitpunkt freie zu besetzende Stellen gibt
zu 2.) Ja, es gibt einen Bedarf, so gibt es bspw. für bestimmte Verwendungen als Heeresuniformträger auch eine Verpflichtungsprämie, weil der Bedarf so hoch ist
zu 3.) Wenn du zum Wohnen in der Gemeinschaftsunterkunft verpflichtet bist, stellt man dir idR in der Kaserne eine Stube. Du kannst auch außerhalb dir natürlich eine nehmen (Selbstzahler). Wenn du Trennungsgeldempfänger bist, stellt man dir entweder in der Kaserne eine Unterkunft oder aber zahlt dir dir etwas, damit du dir draußen etwas anmieten kannst. Wichtig wäre hier, dass du einen eigenen Hausstand hast (findet sich jede Menge hierzu hier im Forum).
Kurzes Update: das Gespräch war zwar gut und ich habe verstanden, dass es einen hohen Bedarf gibt. Nach dem Gespräch sollte ich per Email kurz meine Wunschverwendungen mitteilen. Dann habe ich zwei Wochen nichts mehr gehört und dann einen weiteren Termin im Karrierecenter für Ende Mai erhalten. D.h. seit meiner ersten Anfrage (Anfang März) sin dann bereits fast drei Monate vergangen bis überhaupt eine Bewerbung über das Karrierecenter abgeschickt wird (und dann kommt ja noch das Warten auf Assessment usw.).
Das war mir dann doch zu lange und ungewiss und ich habe mich jetzt entschieden, eine neue Ausbildung zu machen. Da hat die Firma mich nach meiner Bewerbung nach drei Tagen angerufen, nach zwei Wochen gab es das Vorstellungsgespräch und drei Tage später das Angebot.
Ich hätte wahrscheinlich viel früher anfangen sollen bei der BW (mein Fehler), andererseits wenn so hoher Bedarf ist verstehe ich nicht dass man bei der BW nicht etwas schneller reagieren kann.
Nicht umsonst wird geraten sich ca. 1 Jahr vor dem Dienstantritt zu bewerben.
ZitatDa hat die Firma mich nach meiner Bewerbung nach drei Tagen angerufen, nach zwei Wochen gab es das Vorstellungsgespräch und drei Tage später das Angebot.
Zivil hat man in aller Regeln nur einen Einstellungstest (falls überhaupt), ein Gespräch und ggf. eine Untersuchung wenn bestimmt Tätigkeit oder U18.
Bei der Bw ist das Verfahren ungleich umfangreicher und es bewerben sich vermutlich ein paar Leute mehr als einer Firma. Und die Kapazitäten die ein KarrC am Tag durchtesten kann sind auch begrenzt.
Ein bisschen Verständnis sollte man schon haben.
Es kann schneller klappen muss aber nicht.
Anmerkung:
Je nach "Bewerbung" / Stelle geht es auch schneller.
Beispiel FWDL - Anruf, 1 Woche Termin KB, Abgabe Bewerbung per Email, 1 Woche, nach 3 Wochen Termin KC (für FWDL ja kurz) - Zusage - also unter 2 Monate.
Aber es bleibt der Ratschlag, dass 1 bis 1,5 Jahre vorab ein guter Anhalt sind.
Vielleicht probiere ich es in drei Jahren nochmal nach meiner Ausbildung. Ja 1 Jahr vorher ist besser. Aber immer hört man das so großer Bedarf an Soldaten ist und mit Zeitenwende, Fachkräftemangel usw. müsste die BW vielleicht auch etwas schneller werden.
Anmerkung:
"Rechtzeitig" ist auch eine Aufgabe des Bewerbers - kann man auch als Teil des (Test-) Verfahrens sehen.
Zitatel usw. müsste die BW vielleicht auch etwas schneller werden.
Die Bw hat Interesse an geeignten Bewerbern die auch die ganze Dienstzeit bleiben. Das alles kann man kaum zivil vergleichen. Wenn die Hauptintention eine Ausbildung, war ist zivil eh erst mal der bessere Weg.
Zu 2) bei welchen Verwendungsreihen gibt es eine Prämie?
Zitat von: Marc191 am 01. Mai 2024, 09:21:56
Zu 2) bei welchen Verwendungsreihen gibt es eine Prämie?
Das sind einige. Die Aussage hilft dir nicht, aber es es sind rd. 200 Positionen in unterschiedlicher Höhe in unterschiedlichen Lfb.
Und ich würde auch niemandem dazu raten, sich eine Verwendung nur wegen der Prämienberechtigung auszusuchen. Wenn einem das nämlich nicht wirklich liegt, kann das sehr schnell in Frust ausarten, wenn man noch 8 bis 15 Jahre vor sich hat.
Naja... es gibt einen Bedarf an Personal. Das ist nicht zu bestreiten. Zudem steht die Bundeswehr im Wettbewerb zur freien Wirtschaft.
https://m.youtube.com/watch?v=bHz5Irv00T4&pp=ygUTQnVuZGVzd2VociBwZXJzb25hbA%3D%3D
Wenn demnach eine substanzielle Verbesserung der Personalgewinnung erforderlich ist, dann ist dieser Fall beispielhaft dafür, wie es bundeswehrintern nicht laufen darf. Wettbewerbsfähigkeit sieht dann eben anders aus - soviel zur ,,frühzeitigen Bewerbung" mit 1-1,5 Jahren Vorlauf... die wenigsten Schulabgänger machen sich mit 16/17 Jahren Gedanken darüber, wo sie arbeiten wollen/werden/sollten geschweige denn sich dann auch mit den eigenen Unterlagen aktiv zu bewerben...
@ xnos:
Es gibt ja eine Taskforce Personal - und es sind schon Dinge umgesetzt.
Wie gesagt, MEIN aktuelles Beispiel lief gut - weniger als 2 Monate Durchlauf bei Einstellung zum 1. 10. - ist OK.
Es werden jährlich rd. 19000 Sdt und rd. 5000 ziv Mitarbeitende eingestellt.
Wer glaubt, dass da alles reibungslos läuft, glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Die durchschnittlichen Wartezeiten vom ersten Interessentenkontakt bis zum AC liegen bei 8 Wochen.
Oftmals stellt sich bei längeren Wartezeiten raus, dass die Mitwirkung des Bewerbenden nicht immer lückenlos war.
Lässt sich alles recht gut anhand der Notizen in e-rec nachvollziehen.
Dass jemand, bei dem es schnell ging, in social Media nicht jammert, ist ja auch keine Überraschung.
... auch im Zivilen gibt es Stellen mit Auswahlverfahren und längeren Bewerbungszeiten - und natürlich sollte man wichtige Dinge mit Vorlauf planen - auch wegen Alternativen / Problemen.
Insoweit denke ich schon, dass die meisten Menschen Sicht rechtzeitig Gedanken machen- genauso wie die Schulen / Lernplan das vorsehen - dass gehört zur Schule / dem Leben dazu.
ZitatLässt sich alles recht gut anhand der Notizen in e-rec nachvollziehen.
Dass jemand, bei dem es schnell ging, in social Media nicht jammert, ist ja auch keine Überraschung
Ähnlich wie in Autoforen. Wer schreibt schon "Ich bin mit meinem Modell ABC zufrieden"...
Ich bin auch in der Personalauswahl in einem Großkonzern immer mal wieder beteiligt, da daueren die Verfahren auch mind. 1 Monat. Sehr oft hat es dann auch am Bewerber gefehlt, so wurde nicht mal ein CV eingereicht usw.(Was nicht heißen soll das der TE da jetzt gemeint ist), gejammert wurde dann im Klarnamenprofil unter "Insta" natürlich trotzedem...
Ich kann mir auch vorstellen, das manche Bewerber gar nicht absagen und nie erscheinen, somit ist dann ein Platz frei den, man bei rechtzeitiger Absage einem anderen hätte geben können für das Verfahren..
Zitatgenauso wie die Schulen / Lernplan das vorsehen - dass gehört zur Schule / dem Leben dazu.
Damals (TM), als ich in der Realschule war, da musste man sich schon mit dem Zwischenzeugnis der 8. Klasse bewerben wenn man nur Ansatzweise eine Chance auf eine Ausbildung pünktlich im Abschlußjahrgang der 10. Klasse haben wollte..
Sicher wäre auch ein wenig Aufklärung der Bw gut, das man sich relativ früh bewerben sollte..
ZitatZudem steht die Bundeswehr im Wettbewerb zur freien Wirtschaft.
Frage ist halt wie lange "noch". DB und viele andere Firmen haben Einstellungstopp für externe. Bei der Bw ist der Job für die Verpflichtungszeit "sicher". Ich "darf" bei der DB nun nach fast 10 Jahren in den nächsten 3 Jahren "gehen" weil man über 20% des Personals abbauen will. Klar bekomme ich eine andere Stelle, aber Fahrgastzählen ist nicht meines (mancher macht es vllt für 55k p.A.), von daher wird die Bw (wieder) aktraktiver, auch wenn man in der Regel meist nicht im Tagespendelbereich stationiert ist.
Abschließend ist es für den TE hier doch dennoch gut gelaufen. Mit einer Ausbildung ist man erfahrner und es eröffnen sich ggf. bessere Möglichkeiten.
Naja schaue ich mir sämtliche Seiteneinsteiger meiner letzten Dienststelle an, die wir bekommen haben (Ingenieure und Informatiker) und höre mir an, was die für eine Bewerbungs-Odyssee hinter sich hatten, wundert es mich nicht, dass wir hier kein qualifizierteres Personal bekommen haben. Zu den Konditionen tut sich diesen langwierigen Weg in dieser Region doch keiner an, der fachlich wirklich was auf dem Kasten hat, bzw. schon gewisse Erfahrung mitbringt. Außer eine gehörige Portion Idealismus spielt da mit rein, aber die landen dann woanders und nicht bei uns als Ingenieur.
Bei uns spielt Idealismus auch eine große Rolle, auch wen es ein veraltetes Verkehrsmittel ist, das auf Schienen fährt. Klar, in IGM Regionen, hat es auch die Bw schwer und viele andere öffentliche AG, wenn ich sehe was man bei der IGM schon als Meister verdienen kann. Und sollte es einem nicht ums Geld gehen, so geht die Bewerbung dort auch relativ schnell.