Bundeswehrforum.de

Fragen und Antworten => Reserve => Thema gestartet von: LwPersFw am 10. Juni 2024, 09:16:53

Titel: Militärische Reserve soll deutlich wachsen
Beitrag von: LwPersFw am 10. Juni 2024, 09:16:53
"Pläne des Verteidigungsministeriums

Militärische Reserve soll deutlich wachsen

Stand: 09.06.2024 10:49 Uhr

Wer könnte im Verteidigungsfall für Deutschland kämpfen? Mit diesem Thema befassen sich derzeit Militärplaner. Geplant ist, die Reserve der Bundeswehr deutlich auszubauen - und auch die Zahl der Soldatinnen und Soldaten zu erhöhen.

Das Verteidigungsministerium möchte offenbar die Reserve der Bundeswehr deutlich verstärken. Sie solle wie im Kalten Krieg so ausgebildet und ausgerüstet sein, dass sie die aktive Truppe im Kampf verstärken oder ersetzen könne, sagte Generalleutnant Andreas Hoppe, Stellvertreter des Generalinspekteurs und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten.

Ziel der Militärplaner ist es, künftig bis zu 60.000 Männer und Frauen als Reservisten in einer sogenannten Grundbeorderung zu haben, die in diesem Status für eine feste Aufgabe eingeplant und befähigt sind. Hoppe sagte: "Ich bin der Überzeugung, dass wir die Reserve ganz den aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen anpassen müssen, damit sie die Bundeswehr bei der Wahrnehmung der Aufgabe Landes- und Bündnisverteidigung vernünftig unterstützen kann."

Reservistentruppe schrumpft stetigIm

Ministerium wird demnach auch geprüft, wie groß die Zahl derer ist, die grundsätzlich im Verteidigungsfall zum Dienst herangezogen und geeignet sein könnten. Dabei spricht man von "unbeorderter Reservistentätigkeit". Es geht um die Bürger, die Dienst in der Bundeswehr geleistet haben, aber nicht beordert sind. Diese Gruppe ist groß, doch schrumpft sie, seit die Wehrpflicht 2011 ausgesetzt wurde.

"Es gibt dazu unterschiedliche Zahlen. Wir gehen davon aus, dass es etwa 800.000 sind, die noch wehrrechtlich herangezogen werden können. Das sind im Prinzip alle, die irgendwann mal Dienst in der Bundeswehr geleistet haben und ausgeschieden sind und in den Altersgrenzen liegen, also auch die letzten Jahrgänge der Wehrpflichtigen", sagte Hoppe dazu. "Wenn man sich aber die Altersproblematik vor Augen führt, dann weiß man auch, dass das jedes Jahr weniger werden. Es schmilzt jedes Jahr ab. Das heißt, wir müssen gegensteuern und auch zusätzlich Personal finden und gewinnen für die Reserve."

Zahl der Soldaten muss erhöht werden

Für die überarbeiteten Verteidigungspläne der NATO muss die Bundeswehr, die trotz einer sogenannten Personaloffensive im vergangenen Jahr auf 181.500 Soldatinnen und Soldaten geschrumpft ist, allerdings sogar deutlich wachsen. Die NATO-Planungen bedeuteten absehbar eine Erhöhung des Personalziels von bisher 203.000 Soldaten auf "tendenziell deutlich über 272.000" Männer und Frauen in den Streitkräften, berichtete der Spiegel am Freitag.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will am Mittwoch seinen Vorschlag für ein Modell der Wehrpflicht erläutern. "


https://www.tagesschau.de/inland/ausbau-militaerische-reserve-100.html



Titel: Antw:Militärische Reserve soll deutlich wachsen
Beitrag von: Unproomn am 10. Juni 2024, 11:14:53
Eigentlich besteht der Pool ja aus drei ganz unterschiedlichen Gruppen:


1) Ehemalige Zeitsoldaten: Haben Dienstgrade, oft wahrscheinlich bereits die entsprechenden Posten besetzt und können ggf. oft wohl einfach da weitermachen, wo sie vor ein paar Jahren aufgehört haben.

2) FWDLer/ASSA/Ausbildung als Ungediente: Haben in den letzten Jahren von sich aus die Motivation gezeigt, den Dienst tun zu wollen, den sie eben tun. Kann sein, dass sie Mannschafter im Heimatschutz sind, kann sein, dass sie von dort aus mittlerweile einen Laufbahnwechsel angestrebt haben.

3) Ehemalige GWDLer: Kommen seit 2010/11 nicht mehr nach. Wer von denen Interesse gezeigt hat, wird wahrscheinlich mit denen aus Gruppe 2 zusammen beordert sein. Wer nicht, ist halt auch Jahrzehnte später OG d.R. und "Karteileiche", wo überhaupt kein Abgleich mehr stattgefunden hat, wie deren zivile Fähigkeiten sind.


Entscheidend dürfte da werden, wie zukünftig zivile Qualifikationen in die BW eingebracht werden (können). Wie an anderer Stelle gesagt: Jemand, der heute Ingenieur, Senior Consultant oder Meister eines Handwerksbetriebes ist, wird wahrscheinlich wenig Interesse haben, wieder als OG d.R. einzusteigen. Er wird aber vielleicht auch keine Möglichkeit sehen, 3 Monate im Jahr Lehrgänge, Eignungswehrübungen etc. zu machen, nur damit er etwas qualifiziertes machen darf.
Titel: Antw:Militärische Reserve soll deutlich wachsen
Beitrag von: StefanD am 10. Juni 2024, 13:13:52
Das mit unbeorderten Reservistentätigkeit habe ich so verstanden, dass diese bei den jeweiligen FwRes ja in der Datenbank stehen. Rein formal muss man wehrdienstfähig sein, wenn man an DVag teilnehmen möchte. Das wird i. d. R. aber nicht geprüft, es wird zunächst davon ausgegangen, dass die Tauglichkeit weiter besteht.

Da die Reservisten aus der bu Reservistenarbeit regelmäßig an DVag teilnehmen, sind da sicher bestimmte Grundfähigkeiten noch vorhanden. Damit hätte man eine gute Basis von wo man aufbauen könnte. Ich habe da allerdings meine Zweifel daran, dass man so vorgehen wird. Beim Heimatschutz hätte man das mMn längst tun können.
Titel: Antw:Militärische Reserve soll deutlich wachsen
Beitrag von: F_K am 10. Juni 2024, 13:57:12
Wäre schön, wenn Fachbegriffe genutzt werden würden, wie
- Reservisten
- freiwillige unbeorderte Reservistenarbeit
- beorderte Reservisten.

So ist der Text nicht vernünftig auszuwerten.
Titel: Antw:Militärische Reserve soll deutlich wachsen
Beitrag von: Unproomn am 10. Juni 2024, 14:08:11
Alleine dieses Subforum umfasst hunderte Seiten an Beweis dafür, dass Reserve in jeglicher Form, von der Einkleidung zum Schießen bis zur Beorderung und Laufbahnwechsel, bislang nicht nur a) völlig freiwillig sondern auch b) noch zahlreiches persönliches Engagement (und Leidensfähigkeit) der Interessenten vorausgesetzt hat. Das hatte wenig mit einem Bedarf an bestimmten Qualifikationen zu tun. Und das ist nicht zwangsläufig derselbe Pool, der auch in der Zukunft gefragt ist.

Es gibt sicherlich etliche Reservisten, die nur darauf warten, dass der AG endlich nicht mehr zustimmen muss und sie ihre "Zweitberufung" endlich regelmäßig und vielwöchig ausüben können. Das ist aber ganz etwas anderes, wie wenn nun die BW auf der Nachfrageseite steht und Personen gewinnen muss, die bisher noch nicht von sich aus mit der BW verbunden sind.


Titel: Antw:Militärische Reserve soll deutlich wachsen
Beitrag von: thelastofus am 11. Juni 2024, 11:35:54
ZitatEs gibt sicherlich etliche Reservisten, die nur darauf warten, dass der AG endlich nicht mehr zustimmen muss und sie ihre "Zweitberufung" endlich regelmäßig und vielwöchig ausüben können

Richtig, das kann man gar nicht oft genug sagen. Bei vielen ist es gar nicht das "wollen" sondern viel mehr das "nicht können" bzw. "nicht dürfen". Und ich war es leid, zusätzlich zu der ganzen Bürokratie mit Heranziehung usw. immer beim Chef zu betteln und es ggf. in Zusammenarbeit mit dem BR über 3 Ecken zu lösen weil im TV "Ehrenamt" gefördert wird und man keine Nachteile haben darf.

Und das die Einheit Abfragen schickt um dann kurz zu vor mit "doch nicht benötigt" abzusagen und das nicht nur 1x war auch alles andere es förderlich. Spät. dann kommt sich der AG auch "verarscht" vor. Respekt an alle die in nicht selbstständiger Arbeit sind und sich das regelmäßig "antun" wollen und vor allem können.

Aber das ist mittlerweile ein generelles Problem. Deswegen habe ich auch alles hingeschmissen (unter anderem RS im Ehrenamt, und Gruppenführer in der Feuerwehr), sollen es doch andere machen, wenn ich wegen 1h wo ich zu spät zur Arbeit komme 4h diskutieren darf wegen Verdienstausfall. Hat man aber auch bei Feuerwehrs erkannt und nimmt zumindest bei uns nur noch "neue" Quereinsteiger die in der Stadt arbeiten, im Homeoffice, und im bestenfalls 24h alarmtauglich sind.


ZitatDa die Reservisten aus der bu Reservistenarbeit regelmäßig an DVag teilnehmen, sind da sicher bestimmte Grundfähigkeiten noch vorhanden

Naja es kommt drauf an ob diese überhaupt die ganze Tauglichkeit im Sinne von D2 haben oder nur "X". Zudem gibt es (zumindest bei uns) kaum noch RK respektive DVAGS die über Märsche und ein bisschen Schießen oder erste Hilfe hinausgehen. Das würde ich nicht gerade als Grundfertigkeiten bezeichnen..

Zitateit die Wehrpflicht 2011 ausgesetzt wurde.

Es kamen doch FWDL nach und nicht jeder war doch beordert bzw. gab es da noch keine Grundbeorderung?

Titel: Antw:Militärische Reserve soll deutlich wachsen
Beitrag von: Unproomn am 11. Juni 2024, 12:00:58
Zitat von: thelastofus am 11. Juni 2024, 11:35:54

Richtig, das kann man gar nicht oft genug sagen. Bei vielen ist es gar nicht das "wollen" sondern viel mehr das "nicht können" bzw. "nicht dürfen". Und ich war es leid, zusätzlich zu der ganzen Bürokratie mit Heranziehung usw. immer beim Chef zu betteln und es ggf. in Zusammenarbeit mit dem BR über 3 Ecken zu lösen weil im TV "Ehrenamt" gefördert wird und man keine Nachteile haben darf.


Solche wie Du und etliche andere hier sind da die "Vorzeigereservisten", welche von der Bürokratie verschlissen werden. Die Frage ist, ob das aber auch genügend wären, um den Bedarf zu decken. Oder ob die BW nicht auch einen Haufen gewinnen müsste, die bisher keinerlei Ansätze hatten, nach ihrem GWD nochmal zur Bundeswehr zurückzukehren.


ZitatUnd das die Einheit Abfragen schickt um dann kurz zu vor mit "doch nicht benötigt" abzusagen und das nicht nur 1x war auch alles andere es förderlich. Spät. dann kommt sich der AG auch "verarscht" vor. Respekt an alle die in nicht selbstständiger Arbeit sind und sich das regelmäßig "antun" wollen und vor allem können.

Jap. Da sitzt halt irgendjemand in einem Stabsgebäude am Schreibtisch und denkt, die freie Wirtschaft passe sich den Erfordernissen der BW-Bürokratie automatisch an. Und schickt dann irgendwelche hinfälligen Anforderungen raus.


ZitatNaja es kommt drauf an ob diese überhaupt die ganze Tauglichkeit im Sinne von D2 haben oder nur "X". Zudem gibt es (zumindest bei uns) kaum noch RK respektive DVAGS die über Märsche und ein bisschen Schießen oder erste Hilfe hinausgehen. Das würde ich nicht gerade als Grundfertigkeiten bezeichnen..

Naja, zumindest haben sie die aktuellesten Special Combat-Westen und Einsatzpatches mit Blutgruppe und NATO-Dienstgrad für das Schießen am Samstag. Sorry für die Polemik ;)


ZitatEs kamen doch FWDL nach und nicht jeder war doch beordert bzw. gab es da noch keine Grundbeorderung?

Auch hier gilt aber wohl: Wer meinetwegen 2015 einen FWD abgeleistet hat, ist vermutlich entweder danach irgendwie dabeigeblieben und bereits irgendwo beordert/aktiv. Oder er/sie hat halt seitdem auch keinen Bedarf mehr gesehen.

"Grundbeorderung" ist auch erstmal nur ein nettes bürokratisches Wort. Gibt es denn eine Erhebung, wie viele ehemalige SaZler das auch machen?
Titel: Antw:Militärische Reserve soll deutlich wachsen
Beitrag von: StefanD am 11. Juni 2024, 13:02:00
@thelastofus

Verwendungsfähig als Reservist ist man auch mit D6 (ist der Ersatz für T3). Interessant für mich war, dass ich nun grundsätzlich mehr darf als mit dem alten T3. Von daher ist dort das Problem sicher nicht ganz so groß. Sicher werden dann aber auch einige aus dem Schema herausfallen, weil sie nicht mehr verwendungsfähig sind. Mir wurde das so erklärt, dass ein Reservist nicht unbedingt D2 braucht, da er ja nicht ständig diese Tätigkeiten ausübt.

Ärgerlich wird es sicher, wenn erst angefordert wird und es dann heißt: "Nein, benötigen wir doch nicht". Ich muss zwar mit keinem Arbeitgeber darüber diskutieren, aber spätestens nach dem 3. Mal würde auch ich sagen, Danke, das war's.

Was die bu Reservistenarbeit angeht, da liegt sicher vieles am Engagement der RK'en und der jeweiligen FwRes. Beim Schießen braucht es auch die Unterstützung durch die aktive Truppe. Die Waffen müssen ja von diesen Einheiten kommen. Märsche, IGF/KLF und SiPol lassen sich das leichter organisieren; aber auch das hängt vom "Wollen" der jeweiligen Akteure ab.

@Unproomn

Die Bürokratie ist sicher das größte Problem. Durfte es gerade erst wieder am eigene Leib erfahren. 
Selbst mein FwRes hat mal angedeutet, dass der Aufwand für ein paar Tage RDL aus seiner Sicht viel zu groß ist.
Selbst der Aufwand für eine DVag wird auf Bürokratieebene immer mehr. Ich weiß schon nicht mehr die wievielte Datenschutzerklärung ich zuletzt ausgefüllt haben, nur damit ich überhaupt an irgendeiner DVag teilnehmen darf.
Titel: Antw:Militärische Reserve soll deutlich wachsen
Beitrag von: tdn am 11. Juni 2024, 13:06:23
Zitat
Und das die Einheit Abfragen schickt um dann kurz zu vor mit "doch nicht benötigt" abzusagen und das nicht nur 1x war auch alles andere es förderlich. Spät. dann kommt sich der AG auch "verarscht" vor. Respekt an alle die in nicht selbstständiger Arbeit sind und sich das regelmäßig "antun" wollen und vor allem können.
Wenn denn auch abgesagt wird. Hatte schonmal alles abgeklärt und nur noch auf die Einberufung etc gewartet. Kam nie. Gingen auch bei mir nicht mehr ans Telefon. Freut sich der Arbeitgeber auch sehr.
Titel: Antw:Militärische Reserve soll deutlich wachsen
Beitrag von: thelastofus am 11. Juni 2024, 13:18:23
ZitatOder ob die BW nicht auch einen Haufen gewinnen müsste, die bisher keinerlei Ansätze hatten, nach ihrem GWD nochmal zur Bundeswehr zurückzukehren

Ich wurde 2003 bei der sog. "Ausscheiderbelehrung" als GWDL einfach nur drauf hingewiesen das es das gibt, aber keine Stellen im Btl. für kurzgediente GWD. Betraf mit Masse die SaZ4 Mannschaften und natürlich UoP. Die haben noch am selben Tag konkrete Vorschläge im Btl. erhalten. Für mich war das erst mal erledigt.

Die freiwillige Reservistenarbeit hat mich relativ schnell "abgeschreckt", als junger Kamerad.  Ich habe damals versucht eine Beorderung über das KWEA zu bekommen, aber dann was völlig unrealistisches bekommen  "Bordsicherungssoldat für taktische Operationen CH53", weiß ich noch wie heute. Also auch nix was schnell machbar war. Beorderung wurde dann aufgehoben.

Dann war es das erst mal für mich mit der Reserve. Ein Kamerad brachte mich dann auf die damalige RSU. (ist nun auch nicht mehr dabei).  Die Werbung und Aufklärung für Reservisten dürfte deutlich besser sein, auf Messen oder ähnliches. Ich habe mal auf DMAX gesehen wie ein Sprinter in Flecktarn mit "Reserve aufsitzen" foliert wurde, aber keine Ahnung wofür und wo der dann genau geworben ha
Ging also nicht viel ohne Eigeninitiative. Man müsste zumindest mal vielleicht ein paar anschreiben ähnlich dem Brief den Jugendlichebekommen sollen. Aber es macht ja auch keinen Sinn wenn man dann motiviert ankommt und dann von Bürokratie und AG ausgebremst wird.

Gerade diese Heranziehngen könnte man wunderbar über eine App machen (natürlich mit entsprechenden Sicherheiten bzw. dem Perso). So hätte man mehr Zeit und Energie mit dem AG zu kämpfen ;)

Beruflich gibt es bei mir viele die gedient haben, aber da ist die Reserve unbekannt/uninteressant wegen:

- schlechte Erfahrungen in der Dienstzeit gemacht und "Schnauze voll" (GWDL/FWDL/SaZ)
- nie Infos bekommen was möglich wäre (GWDL/FWDL)
-Sorge es beruflich unterzukriegen (alle)
- "Ja" aber nicht ewig als Msch (GWDL/FWDL)

ZitatSolche wie Du und etliche andere hier sind da die "Vorzeigereservisten", welche von der Bürokratie verschlissen werden

Wenn ich mich in meiner Einheit so umgesehen habe, so waren diejenigen die "immer" da waren (ohne Wertung der einzelnen Gruppen):

- Selbstständige
- Studenten
- Arbeitslos
-Beschäftige im öffentlichen Dienst oder in Bw bzw. Rüstungsnahen Unternehmen
- Einige wenige die einen guten AG hatten oder genug Atem es zu versuchen..

Gerade die letzten beiden Gruppen wurden gefühlt pro Monat weniger.  Ich habe auch kein Problem beim AG es durchzusetzen, aber er hat das letzte Wort. Und mal ehrlich: Benachteiligungsverbot hin oder her. Irgendwann kommt die Zeit wo einem das auf die Füße fällt. Sei es wenn es meine interne Bewerbung oder Beförderung oder schlicht um den Urlaub geht. Oder wenn Stellen abgebaut werden. Mir wurde beim vorherigen AG auch schon durch die Blume gesagt "Wenn sie so viel üben können und alles läuft dann brauchen wir sie nicht".

Es mag sein das es z.B. im Projektgeschäft außerhalb von Projekten leichter ist zu gehen aber nicht jeder hat so einen Job.


ZitatIch muss zwar mit keinem Arbeitgeber darüber diskutieren, aber spätestens nach dem 3. Mal würde auch ich sagen, Danke, das war's.

Bei Abfragen hat man noch ggf. Verständnis auch wenn da oft mit "verbindlicher Zusage bis T:xx.xx.xxxx" agiert wird.. Aber es wurden auch Vorhaben abgesagt tlw auch recht kurzfristig. Ich hatte da auch 3-5x mitgemacht und dann auch gesagt dann macht es alleine. Schließlich organsiert man ggf. eine Vertretung  übergibt  Sachen usw.



Titel: Antw:Militärische Reserve soll deutlich wachsen
Beitrag von: Unproomn am 11. Juni 2024, 14:07:13
Zitat von: thelastofus am 11. Juni 2024, 13:18:23

- schlechte Erfahrungen in der Dienstzeit gemacht und "Schnauze voll" (GWDL/FWDL/SaZ)
- nie Infos bekommen was möglich wäre (GWDL/FWDL)
-Sorge es beruflich unterzukriegen (alle)
- "Ja" aber nicht ewig als Msch (GWDL/FWDL)

(...)

Wenn ich mich in meiner Einheit so umgesehen habe, so waren diejenigen die "immer" da waren (ohne Wertung der einzelnen Gruppen):

- Selbstständige
- Studenten
- Arbeitslos
-Beschäftige im öffentlichen Dienst oder in Bw bzw. Rüstungsnahen Unternehmen
- Einige wenige die einen guten AG hatten oder genug Atem es zu versuchen..

Gerade die letzten beiden Gruppen wurden gefühlt pro Monat weniger.  Ich habe auch kein Problem beim AG es durchzusetzen, aber er hat das letzte Wort. Und mal ehrlich: Benachteiligungsverbot hin oder her. Irgendwann kommt die Zeit wo einem das auf die Füße fällt. Sei es wenn es meine interne Bewerbung oder Beförderung oder schlicht um den Urlaub geht. Oder wenn Stellen abgebaut werden. Mir wurde beim vorherigen AG auch schon durch die Blume gesagt "Wenn sie so viel üben können und alles läuft dann brauchen wir sie nicht".

Es mag sein das es z.B. im Projektgeschäft außerhalb von Projekten leichter ist zu gehen aber nicht jeder hat so einen Job.

Ich würde die beiden Aspekte mal zusammenfassen. Natürlich ist Reservedienst immer ehrenwert, aber eine alternative Unterteilung wäre wohl schon solche, welche sich im Sinne der BW Mühe geben, aus ihrer anspruchsvollen Ziviltätigkeit heraus trotzdem für RDL zur Verfügung zu stehen. Und solche, denen vermutlich eher die BW einen Gefallen tut, sie ein paar Wochen im Jahr aus ihrer langweiligen/unübersichtlichen/etc. Ziviltätigkeit zu "befreien"... zweitere melden sich natürlich proaktiv, sobald irgendwo eine Anfrage nach einem Vor-/Nachkommando, kurzfristige Unterstützung, Lehrgänge etc. vorliegt.

Und natürlich haben die dann auch tendenziell bessere "Karrierechancen". Ich finde es schon fair, wie es bei meiner HSchKp in den letzten Jahren bzgl. Jahresplanung gelaufen ist. Da gabs 1-2 möglichst verpflichtende Übungswochen, die man ab Dezember einsehen und zum Jahresanfang transparent mit dem AG kommunizieren konnte. Jetzt wächst die Nachfrage nach dem HSch, was einerseits erfreulich ist, andererseits nehmen seitdem auch die "spontanen" Anfragen zu. Und mehr als OSG werde ich mit meiner Bereitschaft von 1-3 Wochen im Jahr wahrscheinlich nie werden. Da kommen dann halt die Selbstständigen etc. deutlich weiter.

Titel: Antw:Militärische Reserve soll deutlich wachsen
Beitrag von: Lefy am 11. Juni 2024, 21:03:24
Zitat von: Unproomn am 11. Juni 2024, 12:00:58
Solche wie Du und etliche andere hier sind da die "Vorzeigereservisten", welche von der Bürokratie verschlissen werden. Die Frage ist, ob das aber auch genügend wären, um den Bedarf zu decken. Oder ob die BW nicht auch einen Haufen gewinnen müsste, die bisher keinerlei Ansätze hatten, nach ihrem GWD nochmal zur Bundeswehr zurückzukehren.

Es gab bereits vorletztes Jahr diverse Aufrufe, sich für die neu aufzustellenden HSchRgt z.B. zu melden. Wenn dann die BW nicht hinterherkommt und mehrere hundert Bewerbungen in diversen Gruppenpostfächern schlummern, welche ab einem gewissen Punkt nicht einmal mehr bearbeitet werden, dann macht man geeignetes und motiviertes Humankapital zunichte, noch bevor es beordert werden konnte. So im persönlichen Umkreis leider mehrfach erlebt. Dies natürlich nach sehr proaktiver Werbung meinerseits... die Rolle des Mittlers ist in dem Moment dann freilich keine angenehme.

Zitat von: thelastofus am 11. Juni 2024, 11:35:54
Und das die Einheit Abfragen schickt um dann kurz zu vor mit "doch nicht benötigt" abzusagen und das nicht nur 1x war auch alles andere es förderlich. Spät. dann kommt sich der AG auch "verarscht" vor. Respekt an alle die in nicht selbstständiger Arbeit sind und sich das regelmäßig "antun" wollen und vor allem können.

Kann ich nur unterschreiben. Nachdem man ewig gar nichts hört bzgl. seiner diversen Meldungen, kommen plötzlich Forderungen, man brauche nun aber ganz schnell noch Dokumente XYZ, um eine Heranziehung einzuleiten. Die dann oftmals eben doch nicht kommt. Die Kommunikation ist eine Oberkatastrophe. Auch wenn die Planung der Vorhaben der Kp/des Rgt für das Jahr plötzlich komplett über den Haufen geworfen wird. Für die Res besteht (bei uns) schlichtweg keine Planbarkeit mehr. Man selbst muss selbstredend maximal flexibel sein - ArbG eingeschlossen - und doch bitte Verständnis haben, wenn BW mal wieder etwas verschlampt. Das Ergebnis sehen wir ja, es kommen primär die von dir angesprochenen Personengruppen, alle anderen versuchen über Urlaub etc. irgendwie an den Vorhaben teilzunehmen. Zulasten des Privatlebens, versteht sich. 

Nach wie vor scheint es, als wäre das Mindset der "Zeitenwende" in einigen Köpfen noch nicht angekommen. Hier wird m.E. eine Menge Potenzial verschenkt.
Titel: Antw:Militärische Reserve soll deutlich wachsen
Beitrag von: PzPiKp360 am 12. Juni 2024, 17:12:51
An der Stelle seien die feinen Kameraden gelobt, die ich als Res-Bearbeiter im Beorderungstruppenteil habe: Gut erreichbar, kommunikativ, verlässlich usw.; Planung und Durchführung der RDL bzw. Lehrgänge über die letzten Jahre waren sehr gut.
Titel: Antw:Militärische Reserve soll deutlich wachsen
Beitrag von: thelastofus am 13. Juni 2024, 07:40:02
Ja wenn da so ist, ist es natürlich super, aber das kann sich leider schnell ändern.. (Versetzung, Ausscheiden..)

Als ich noch im Hsch war, hatten wir einen sehr engagierten aktiven OrgFw der hat dann gewechselt und macht was anderes. Dann hat ein SG das übernommen, soweit er konnte und durfte. Der hatte DZE nun läuft alles über München, was alles noch mehr verzögert wie man hört..

Habe das im TV nur kurz gesehen, und nur von mehr Res. Gehört aber man hat glaube ich nix vom AG gehört..

Wobei man auch sagen muss:

Wenn es wirklich einen gesetzlichen Anspruch gibt, dann heißt das nicht das man auch "üben" darf. Ähnliches haben wir ja seit über 70 Jahren in jedem Landesfeuerwehrgesetz verankert. Findet aber auch nicht immer so statt.. Da sitzt ein ganzer Löschzug tagsüber in einer Firma,aber keiner "darf" weg. Oder ein anderer darf für 2 Wochen Lehrgang auf der Feuerwehrschule betteln wie wir um eine RDL, obwohl das Gesetz klar vorsieht das man freizustellen ist..

Gut, bei der Bw mag es vielleicht einen anderen Charakter haben. Wobei es da sicher auch eine Öffnungsklausel geben wird, sprich "Unabkömmlichkeit". Es müsste irgendwas geben und sein was sich dann auch für den AG"lohnt". Was und wie weiß ich leider auch nicht.

So oder so das Thema Res ist für mich leider vorbei. Hätte gerne weiter gemacht aber selbst den Weg zum OSG hätte ich nicht geschafft. Und ich denke man Lehrgänge auch spliten oder auf mit Onlineanteilen.  Den RS habe ich vor Jahren auch über einen Zeitraum mehreren Jahren gemacht, allerdings immer im Urlaub, was ja bei der Bw mit RDL nicht so einfach möglich ist, wenn auch teilweise gelebte Praxis wie wir wissen...

Titel: Antw:Militärische Reserve soll deutlich wachsen
Beitrag von: Unproomn am 13. Juni 2024, 12:59:31
Es liegt ja in der Natur der Dinge, dass in diesem Forum vor allem Personen sind, die positiv zur Bundeswehr und Reserve stehen und wahrscheinlich eher wissen wollen würden, wie sie "mehr" machen können. Ist bei mir ja auch nicht anders.

Allerdings möchte ich auch einmal die andere Seite betonen: Ich habe mich seit 2020 für den HSch interessiert, weil das damals freiwillig war, ich es als nette Abwechslung zum zivilen IT-Beruf sehe und davon ausgehe, mit meinem AG bei der Jahresplanung 1-2 Wochen verhandeln zu können. In der Zweigstelle eines internationalen Unternehmens mit ca. 200 Beschäftigten war ich der erste, der die HR vor die Frage gestellt hat, wie mit so einer RDL/unbezahlten Freistellung umzugehen ist.

In dem Moment, wo der Gesetzgeber jetzt meint, hier von all den 200 Beschäftigten nur mir "mehr Einsatz" abzuverlangen, indem die AG mehr verpflichtet werden und das dann auch seitens der HSchKp eingefordert wird...bin ich mir nicht sicher, ob ich das weiterhin aufrecht erhalten würde. Das ist dann nämlich definitiv keine Wehrgerechtigkeit und ich müsste schon Nachteile befürchten. Und ich habe noch den Vorteil, dass man in der IT ein Projekt auch mal 2 Wochen on hold setzen kann. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie das bei Handwerksbetrieben und Unternehmen mit direktem Kundenkontakt, die sowieso schon aus allen Löchern pfeifen, wäre...

Titel: Antw:Militärische Reserve soll deutlich wachsen
Beitrag von: thelastofus am 14. Juni 2024, 16:35:42
ZitatIch will mir gar nicht vorstellen, wie das bei Handwerksbetrieben und Unternehmen mit direktem Kundenkontakt, die sowieso schon aus allen Löchern pfeifen, wäre...

Dann muss man das realstisch sehen und er kann es halt nicht machen. Man wird nie einen finden bei denen alles passt. Wobei mich mich immer gewundert habe, wie manche Selbsständige so gut wie immer üben konnten. Gut das waren keine Handwerksmeister sondern Berater, Makler und ähnliches..

Ich dachte auch ich könnte 1 bis 3 Wochen verhandeln. Aber die Hsch Kompanie neigte dazu die Übungen immer zu zerstückeln, das hießt Freitag bis Mittwoch und das dann dafür mehrmals pro Jahr anstatt mal  Montag bis Sonntag am Stück. Sowas war dann wieder schwer zu kaufen.
Und beim Vor oder Nachkommando sollte man sich auch mal sehen lassen..