Hallo liebes Forum,
gibt es bei der ROA a.d.W. Ausbildung einen "Standard" hinsichtlich der Einstiegsdienstgrade bzw. des weiteren Beförderungsverlaufes? Meine Frage ergibt sich aus einem (Werbe-)Bericht der Bundeswehr, in welchem über einen Major berichtet wird, welcher die Ausbildung ROA a.d.W. absolviert und mit eben diesem Dienstgrad
Major abgeschlossen hat.
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/heer/aktuelles/berufung-statt-beruf-der-reserveoffizier-273654Ist der Betreffende ggf. aufgrund seiner zivilen Ausbildung und Berufserfahrung (promovierter Akademiker) "höher eingestiegen"? Im Seiteneinstieg ist nach meiner Kenntnis der Fall - hier aber geht es explizit um die "a.d.W."-Variante.
Beste Grüße.
3018. Für die Beförderung von Anwärterinnen und Anwärter in der Laufbahn der Offizierinnen und Offiziere der Reserve des Truppendienstes, die sich nicht im freiwilligen Wehrdienst nach dem WPIG oder als besonderes staatsbürgerliches Engagement nach § 58b SG oder in einem Dienstverhaltnis als
SaZ befinden, gilt
Beförderung zum
Wehrdienstdauer im bisherigen Dienstgrad (Tage)
Zeit seit Eintritt in die Bundeswehr (Monate) bzw. seit
Zulassung zur Laufbahn62
Gefreiten d. R. ROA
24
3
Obergefreiten d. R. ROA
24
Fahnenjunker d. R.
24
12
Fähnrich d.R.
24
21
Leutnant d.R.
24
36
Beförderung zum
Wehrdienstdauer im bisherigen Dienstgrad
(Tage)
Zeit seit Ernennung zur Offizierin oder zum Offizier
d. R. (Jahre)
insgesamt
davon in höher bewerteten
Verwendungen
Oberleutnant d. R.
24
2 ½ (2)
Hauptmann d. R.
24
5 ¼ (5)63
Major d. R.
60
24
10 (9)64
Oberstleutnant d. R.
36
13 (11)65
Oberst d. R.
60
24
17 (15)66
3.2.4.2 Offizierinnen und Offiziere der Reserve des Truppendienstes
3019. Für die Beförderung von Offizierinnen und Offiziere der Reserve des Truppendienstes gilt
62 Sofern der Dienstantritt nicht im Zusammenhang mit der Zulassung als ROA erfolgt, können Ausbildungszeiten früherer Dienstverhältnisse angerechnet werden, sofem in diesen eine Ausbildung absolviert wurde, die vergleichbar im Ausbildungsgang der ROA enthalten ist. Die Entscheidung hierüber trifft das BAPersBw.
63 Mindestens drei Jahre seit Ernennung zum Oberleutnant.
5 Mindestens viereinhalb (vier) Jahre seit Ernennung zum Hauptmann.
6s. Mindestens drei Jahre seit Ernennung zum Major.
6 Mindestens vier (drei) Jahre seit Emennung zum Oberstleutnant.
Ergänzend:
https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,72720.msg735304.html#msg735304
Zitat von: xnos am 13. September 2024, 11:16:19
Ergänzend:
https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,72720.msg735304.html#msg735304
Danke für die Antworten. Die Übersicht mit den Beförderungszeiten kannte ich schon. Meine Frage bezieht sich explizit auf den porträtierten Kameraden, der - laut Bericht - von 2017 bis 2019 die Ausbildung ROA a.d.W. durchlaufen und mit Dienstgrad Major abgeschlossen hat. Welcher Umstand könnte dies bewirkt haben? Eine noch alte geltende Regelung betreffend Beförderungen?
Er hat die Ausbildung als Seiteneinsteiger (https://www.gesetze-im-internet.de/slv_2021/__25.html) mit vorläufig höherem Dienstgrad durchlaufen.
Deutlich:
Ein RO-SE ist kein ROA (kein Anwärter), aber beide Gruppen durchlaufen die gleiche Ausbildung.
Die Frage hat sich mittlerweile geklärt. Der Kamerad hat die ROA a.d.W.-Ausbildung durchlaufen und wurde "nahtlos" auf einen passenden DP beordert... mit entsprechender Beförderung aufgrund Ausbildung.
ZitatDer Kamerad hat die ROA a.d.W.-Ausbildung durchlaufen und wurde "nahtlos" auf einen passenden DP beordert... mit entsprechender Beförderung aufgrund Ausbildung.
Das ist so mit Sicherheit nicht richtig.
Wenn er kein RO-SE (Seiteneinsteiger) war, dann konnte er nicht nach Abschluss der a.d.W.-Ausbildung direkt zum Major befördert werden.
Es ist so wie F_K schon schrieb: Auch der RO-SE durchläuft die adW-Ausbildung, hat aber den Beorderungsdienstposten und den vorläufigen, höheren Dienstgrad schon ab Ausbildungsbeginn.
Es soll tatsächlich einzelne Fälle gegeben haben, in denen es als ROA a.d.W. los und durch die Ausbildung ging, und dann, mit dem ResOffz-Brief in der Hand, per passendem Dienstposten etc. steil nach oben. Einer sogar samt Einstellung als SaZ für eine bestimmte Zeit für ein bestimmtes Projekt, nun wieder draußen, vom Fahnenjunker zum Major. Öffentlich bekannter Ablauf und öffentlich bekannte Person, war Leiter des Teams ,,Internet und Social Media" (so oder ähnlich) der Invictus Games letztes Jahr hier im Lande.
Anmerkung:
Ich bezog mich auf den Regelfall - der sicherlich 99 % alle Fälle abdeckt - your mileage may vary.
Alleine daran, dass auf seinem Offizierbrief (siehe Foto im verlinkten Bundeswehr-Artikel) der Kamerad Dr. Leipold bereits als Major tituliert ist, beweist ja, dass er diesem Dienstgrad nicht erst nach dem Abschluss des Lehrgangs erhalten hat.