Bundeswehrforum.de

Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: PeLei am 14. Februar 2025, 16:43:33

Titel: Verwendungswünsche vs. -bedarf
Beitrag von: PeLei am 14. Februar 2025, 16:43:33
Woran liegt es, dass für Msch A280, A580 und ähnliche DP, lt. den Beratern/Einplanern in den KarrCBw keine freien DP verfügbar sind, während in der Trp Züge mangels Masse aufgelöst bzw. gar nicht erst aufgestellt werden können? Ich verstehe das nicht!
Titel: Antw:Verwendungswünsche vs. -bedarf
Beitrag von: Ralf am 14. Februar 2025, 17:01:36
Ich wills mal versuchen, aber die Fragestellung ist eben ziemlich allgemein.
Bewerbende und Einstellungen für diese Verwendungen gibt es jedenfalls genug.
Sieht man schon daran, dass die dort aufgeführten Verwendungen bis auf regionale Ausnahmen bei den PzGren keine Mangelverwendung iSv Prämien sind und selbst da nur die untere Grenze mit 15%.
Allerdings stellen viele dann in der GA fest, dass es wohl doch nicht so heroisch wie in den Videospielen ist und versuchen Verwendungswechsel oder ziehen den Widerruf. Dort kündigen oftmals mehr als in anderen Verwendungen.

Dass allerdings dort keine Züge aufgestellt werden können, hat nmB nichts mit Personal zu tun, denn die Aufstellung und/oder Auflösung von OrgEinheiten ist kein Personalthema.
Titel: Antw:Verwendungswünsche vs. -bedarf
Beitrag von: PeLei am 14. Februar 2025, 17:33:43
Danke für den Versuch. Verwendungswechsel und/oder Widerruf erklären das Phänomen nicht. Diese Ausfälle sind statistisch kalkulierbar und man könnte dem entgegenwirken. In den Kampf-/Einsatzkompanien kommt es tatsächlich hin und wieder vor, dass  ein Zug aufgelöst werden muss und die verbliebenen Soldaten auf die übrigen Züge verteilt werden. Und dass in einer Truppengattung, die in der Hitliste ganz oben steht!
Titel: Antw:Verwendungswünsche vs. -bedarf
Beitrag von: Ralf am 15. Februar 2025, 05:18:34
ZitatDanke für den Versuch. Verwendungswechsel und/oder Widerruf erklären das Phänomen nicht. Diese Ausfälle sind statistisch kalkulierbar und man könnte dem entgegenwirken.
Ein Phänomen ist das nicht.
Macht man auch, geht aber eben nur in Grenzen (Ausschreiben "auf Wolke"), weil man nie genau weiß, wo etwas frei werden wird. Und man eben ja schon StO-bezogen ausschreiben muss.
In welcher Hitliste ganz oben? und welche TrG? Du hast bisher nur 2 AnfSym benannt.
Hast du jetzt spezielle Fragen oder was genau ist der Kern deiner Frage?
Titel: Antw:Verwendungswünsche vs. -bedarf
Beitrag von: LwPersFw am 15. Februar 2025, 10:02:38
Und hinzu treten 2 Effekte, die in der Diskussion über Personalgewinnung oft vernachlässigt werden:

Viele positiv geprüfte Bewerber werden am Ende doch nicht eingestellt:

1. weil in der/den Region/en die der Bewerber wünscht...
+ kein Standort der Bundeswehr ist
+ kein Standort der Bundeswehr mit der/den möglichen Verwendung/en ist

2. weil der Bewerber dann doch davor zurückschreckt sich für z.B. 15 Jahre an die Bundeswehr zu binden, ohne eine jederzeitige Möglichkeit der "Kündigung"

Diese beiden Effekte führen dazu, dass die Bw jedes Jahre eine hohe vierstellige Anzahl an positiv geprüften Bewerbern nicht einstellen kann.


Und dagegen gibt es auch kein Mittel...
Wenn Wunsch und Wirklichkeit nicht zusammen passen... passt es eben nicht.

Wenn es z.B. 100 km um den Wohnort keine Einheit PzGren gibt ... dies aber DAS NoGo-Kriterium für den Bewerber ist... dann ist es so...


Titel: Antw:Verwendungswünsche vs. -bedarf
Beitrag von: BulleMölders am 15. Februar 2025, 10:04:42
Man kann ja schlecht einfach mal so 50 Leute mehr einstellen als man eigentlich braucht, weil Statistisch ca. 50 Leute nicht dabei bleiben. Wenn dann mal doch alle dabei bleiben, was mache ich dann mit den überzähligen 50, für die es dann keine Dienstposten gibt und damit auch keine Besoldung. Nach der GA entlassen?
Titel: Antw:Verwendungswünsche vs. -bedarf
Beitrag von: F_K am 15. Februar 2025, 10:54:25
... und es bleiben (auch) Engpässe in der Ausbildungskapazität und eben Herausforderungen im Haushaltsrecht, sowie beim politischen Willen der Finanzierung.
Titel: Antw:Verwendungswünsche vs. -bedarf
Beitrag von: Nachtmensch am 15. Februar 2025, 11:06:08
Zitat von: BulleMölders am 15. Februar 2025, 10:04:42
Man kann ja schlecht einfach mal so 50 Leute mehr einstellen als man eigentlich braucht, weil Statistisch ca. 50 Leute nicht dabei bleiben. Wenn dann mal doch alle dabei bleiben, was mache ich dann mit den überzähligen 50, für die es dann keine Dienstposten gibt und damit auch keine Besoldung. Nach der GA entlassen?
Würde nicht eine Maßnahme erlassen, das Dienstposten bis zu 30 Prozent überplant werden dürfen? Ich weiß nur nicht für Laufbahnen und Truppenteile dieses gilt.
Titel: Antw:Verwendungswünsche vs. -bedarf
Beitrag von: Ralf am 15. Februar 2025, 11:21:27
Ja, diese Maßnahme gibt es. Eben genau dafür, dass man anschließend verteilt. Ist aber eben auch "bis zu". Je nach Verwendung und immer in einem Rahmen, der es auch zeitlich zumutbar möglich macht, über DPäK bis zur DP-Besetzung zu führen..
Titel: Antw:Verwendungswünsche vs. -bedarf
Beitrag von: PeLei am 16. Februar 2025, 13:03:31
Zitat von: BulleMölders am 15. Februar 2025, 10:04:42
Man kann ja schlecht einfach mal so 50 Leute mehr einstellen als man eigentlich braucht, weil Statistisch ca. 50 Leute nicht dabei bleiben. Wenn dann mal doch alle dabei bleiben, was mache ich dann mit den überzähligen 50, für die es dann keine Dienstposten gibt und damit auch keine Besoldung. Nach der GA entlassen?

Kann man schon, wenn im Durchschnitt 100 nicht bleiben ...
Titel: Antw:Verwendungswünsche vs. -bedarf
Beitrag von: Ralf am 16. Februar 2025, 13:41:46
Zitat von: PeLei am 16. Februar 2025, 13:03:31
Zitat von: BulleMölders am 15. Februar 2025, 10:04:42
Man kann ja schlecht einfach mal so 50 Leute mehr einstellen als man eigentlich braucht, weil Statistisch ca. 50 Leute nicht dabei bleiben. Wenn dann mal doch alle dabei bleiben, was mache ich dann mit den überzähligen 50, für die es dann keine Dienstposten gibt und damit auch keine Besoldung. Nach der GA entlassen?

Kann man schon, wenn im Durchschnitt 100 nicht bleiben ...
Ja, macht man auch, trotzdem bleibt eben eine Differenz von 100 zu 50  ::)

Ich frage mich immer, warum alle meinen, bei Personalbedarfsplanung mitreden zu können und alle besser wissen. Ich schreibe doch auch nichts, wenn es um die Zielerfassung des Richtschützen im Leo geht. Weil ich eben keine Ahnung davon habe!
Titel: Antw:Verwendungswünsche vs. -bedarf
Beitrag von: thelastofus am 18. Februar 2025, 18:56:58
ZitatViele positiv geprüfte Bewerber werden am Ende doch nicht eingestellt:

1. weil in der/den Region/en die der Bewerber wünscht...
+ kein Standort der Bundeswehr ist
+ kein Standort der Bundeswehr mit der/den möglichen Verwendung/en ist

2. weil der Bewerber dann doch davor zurückschreckt sich für z.B. 15 Jahre an die Bundeswehr zu binden, ohne eine jederzeitige Möglichkeit der "Kündigung"

Diese beiden Effekte führen dazu, dass die Bw jedes Jahre eine hohe fünfstellige Anzahl an positiv geprüften Bewerbern nicht einstellen kann.

Wobei ich das persönlich besser finde als zu unterschreiben an einem Standort dem man nicht will um dann doch wieder irgendwie "rauszukommen", nach wenigen Monaten Jahren. Auf der einen Seite natürlich quasi Aufwand der Personalgewinnung und wertvolle Testkapazitäten für nichts..

Aber ist ja auch nichts neues ja nach Wohnort muss man schon gut 200km fahren um überhaupt mal eine Kaserne zu sehen


ZitatDiese Ausfälle sind statistisch kalkulierbar und man könnte dem entgegenwirken.

Naja hinter jeder Stelle stehen ja irgendwo Haushaltsmittel, die man woanders dringender gebraucht hätte bzw. könnte.

Im zivilen kann man das machen, da stellt man z.B. deutlich mehr Azubis ein weil man mittlerweile von einer hohen Abbruchquote noch weit vor der AP Teil 1 ausgeht. Der "Überhang" wird dann eben nicht übernommen, bzw. bestehen da kurzzeitige tarifliche Regelungen.

Aber da gibt es Rechenverfahren, Tools Erfahrungen und vieles mehr, bei der Bw sicherlich noch mal komplexer.