Ist es nicht.
Unterschweben von Brücken und Freileitungen ist ein wichtiges Verfahren, das selbstverständlich geübt wird.
Die Unterstellung in der Themenüberschrift finde ich unangemessen und respektlos.
Ich bin äußerst erschrocken über diese Makabre Wortwahl im Artikel, so wie in der Themenüberschrift. Mein tiefstes Beileid gilt den Kameraden und Angehörigen.
Da der Eröffnungspost dieses Threads regelrecht "Troll" schreit habe ich mir lange überlegt ob ich das hier überhaupt kommentieren soll.
Dennoch möchte ich ein paar Dinge ins richtige Licht rücken, da so vieles in dem Artikel einfach schlicht falsch oder an den Haaren herbei gezogen ist.
- Das Unterfliegen von Brücken und Freileitungen ist in Deutschland gem. §37 LuftVO grundsätzlich verboten.
Die Bundeswehr genießt jedoch umfängliche Sonderrechte für Abweichungen von der LuftVO.
Das Unterfliegen von Brücken und Freileitungen ist ein standardisiertes Verfahren, das definierten Regeln und Mindeshöhen je nach Hubschraubertyp unterliegt.
- Das Unterfliegen der Brücke hat nichts mit dem darauf folgenden Unfall zu tun
- Der Hubschrauber flog (z.B. auf dem Bild) nicht ungewöhnlich Tief. Die Mindestflughöhe für Hubschrauber dieser Größe im Profil des taktischen Tiefflugs erscheint für den Laien oft erschreckend gering, aber auch hier liegen entsprechende Vorschriften und eine gesonderte Ausbildung zu Grunde.
- Die Absätze des "Touch and Go" und der "Mutprobe" in dem Artikel entbehren jeglicher Grundlage und machen mich wütend. Allein in diesen 4 Sätzen stecken so viel Unwissen und haltlose Behauptungen, dass man sich seitenlang darüber auslassen könnte.
- der taktische Tiefflug in Bodennähe ist ein wesentliches Element der militärischen Hubschrauberfliegerei.
Trotz intensiver Ausbildung wird dieses Flugprofil immer verschiedene Risiken mit sich bringen, die bei Fehlern schnell zum Tod führen können.
Eine verlässliche, aktive Hinderniserkennung für Hubschrauber gibt es nach aktuellem Stand der Technik nicht.
Wie es in Detail zu dem Unfall kam und wie die Rahmenbedingungen aussahen wird aufgearbeitet und in einem entsprechenden Untersuchungsbericht veröffentlicht.
Üblicherweise dauert so etwas einige Monate und der Abschlussbericht wird möglicherweise VS-NfD eingestuft sein (auch das ist nicht ungewöhnlich).
Ich wünsche den Angehörigen der Besatzung viel Kraft in dieser schwierigen Zeit.
Danke für die ausführliche Erklärung/Einordnung.
Hast das mal an die Zeitung geschickt?
Zitat von: Ali1896 am 10. August 2025, 08:51:21Danke für die ausführliche Erklärung/Einordnung.
Hast das mal an die Zeitung geschickt?
Als ob die ,,Qualitätsmedien" sowas interessieren würde. ::)
Die Medien sind eben auch immer nur so gut, wie wir bereit sind dafür Geld zu investieren (Wer ist denn noch nicht bereit, für guten Journalismus zu bezahlen? Wer hat eine Zeitung im Abo?) oder Journalisten manchmal auch mit unserem Wissen zu unterstützten. Ist jetzt aber auch eine Grundsatzdiskussion, die wir eventuell hier nicht führen müssen.
Ein Versuch (eine Mail) wäre es ja wert.
@ Ali:
Habe eine Zeitung im Abo - ich habe die auch schonmal angeschrieben (telefonisch mit denen gesprochen), wenn die tatsächlich falsche Dinge geschrieben haben, mehrfach. (Also falsche Tatsachenbehauptungen, nicht Meinungen)
Und?
Maximal kommt ein lauwarmes "Danke' - aber keine Richtigstellung oder ähnliches.
Zitat von: Ali1896 am 10. August 2025, 13:57:39Die Medien sind eben auch immer nur so gut, wie wir bereit sind dafür Geld zu investieren (Wer ist denn noch nicht bereit, für guten Journalismus zu bezahlen? Wer hat eine Zeitung im Abo?)
Und welche Qualitätsverbesserung bewirkt mein Spiegel-Abo bei diesem oben verlinkten, mit Unmengen von Werbung zugepflasterten, generischen no-name-Newsportal ?
Richtig.
In dem Fall bist du bereit zu zahlen und bekommst (hoffentlich) gut recherchierte Informationen.
Und die anderen, die nicht bezahlen, bekommen dann eben zum Teil sowas. Oder eben nur noch die kleinen Häppchen, die ihnen der Algorithmus bei TicToc an Futter gibt.
(Mir geht es nur darum, dass wir manchmal sehr auf die Medien schimpfen, aber eben nur noch wenige Leute bereit sind, guten Journalismus zu unterstützen. Dass auch die Zeitungen, die man abonniert, nicht immer super recherchieren, steht dabei auch außer Frage. Nur: wenn ich in meinem Umfeld gucke, sind da nicht mehr so viele Menschen, die ein Zeitungsabo (Print oder digital) haben. Und die, die eines haben, sind oft ü50)
Wenn es guten Journalismus noch gäbe, hätte ich mein Zeitungsabo nicht gekündigt.
Zitat von: Ali1896 am 12. August 2025, 17:40:50Mir geht es nur darum, dass wir manchmal sehr auf die Medien schimpfen, aber eben nur noch wenige Leute bereit sind, guten Journalismus zu unterstützen.
Du hast meinen Einwand falsch verstanden. Geld für gute Medien auszugeben, verbessert die Qualität der schlechten Medien nicht, die man deswegen völlig zu Recht kritisieren kann und darf.
Oder anders gesagt: man darf über die BILD schimpfen auch ohne FAZ, SZ, Cicero und Philosophie Heute abboniert zu haben ;D
Zitat von: SolSim am 12. August 2025, 19:35:12Wenn es guten Journalismus noch gäbe, hätte ich mein Zeitungsabo nicht gekündigt.
Wer suchet, der findet!
Journalismus, der zu sehr auf Stimmungsmache setzt, sollte man mit Vorsicht begegnen.
Verständliche Erklärungen und vernünftige Argumente hingegen begründen einen zweiten, tieferen Blick.
Meine Meinung