Hi Leutz,
Folgendes Problem hat sich bei uns auf Stube in den letzten zwei Tagen gestellt:
Aufgrund dessen das ein Gefreiter mehrere male grob aufgefallen ist sieht sich der Staffelkapitän dazu gezwungen oben genannten Gefreiten auf eine Stube zu packen, wo zwei Stabsunteroffizier Leben.
Jeden den ich diesbezüglich gefragt habe ob es denn möglich sein kann das ein Gefreiter also Mannschaftdienstgrad auf die Stube zweier Stabsunteroffizire kommt, verneint dies!
Jedoch finde ich nichts in den Vorschriften die eine klare Aussage über die Trennung der Dienstgradgruppen innerhalb der Gemeinschaftsunterkünfte besagen.
Nach deutlicher suche habe ich in der ZDV 10/5 unter dem Punkt 313 herausgefunden das die Zusammenstellung der Stubengemeinschaft in den Händen des KpFw liegt. (solange nicht Mann und Frau gleichzeitig drauf liegen ist es egal wer dort liegt)
Nun stellt sich mir die frage warum MannHeim, UHG, und OHG getrennt sind! (ZDV 10/5 308)
Also soll man nicht zusammen Saufen aber miteinander schlaffen???
Ich hoffe das mir diesbezüglich jemand etwas genaueres sagen kann und vielleicht doch noch irgendeine Vorschrift kennt wo so was genau geklärt ist!
PS: es ist genug platz in unseren Blöcken vorhanden, und auch habe ich mir die Vorschrift 10/2; 70/1 und 14/5 zur Brust genommen und bis jetzt noch nichts gefunden. Auch unter den Punkt leben im Auslandseinsatz in der ZDV 10/5 finde ich nichts was besagt das durch die besondere lage eine gemischte Stube erlaubt ist!
Gruß:
saubatz
PSS: Ich möchte nochmal darauf hinweisen das es um meine Stube geht. Des weiteren geht es darum das der gefreite grob aufgefallen ist! Damit meine ich das er klaut, sich nicht wäscht, keinen Respekt vor Dienstgrad höheren hat, und kameraden versucht durch petzten jeder Kleinigkeit in die Pfanne zu hauen! Dies sind keine erfundenen Geschichten sondern nachgewiesene Fakten!
Erstmal: Unteroffiziere und Offiziere dürfen auch ins Mannschaftsheim
UHGs und OHGs sind in der Regel sowas wie eine Art Verein und dürfen dann mit ihrer Satzung nur den Zutritt von Offiziern erlauben.
Das Mannheim ist kein Verein also darf da jeder rein wie er will.
Bei uns gab es auch gemischste Stuben aber nur weil es aufgrund knapper Stuben nicht anders möglich war, (und weil es mehr Uffze als Mannschaften gab).
Ich denke das man versucht "reine" Stuben zu machen solange es möglich ist. Ich denke einen Anspruch darauf hat man nur als Fw oder Offz
dann sag mir doch bitte mal in welcher zdv das steht!
oh man mein kopf quallmt schon von den vielen vorschrifften lesen!
Ich würd ma gern wissen wieso dich diese Frage so brennend
interessiert ?
kann dir doch egal sein und wenn nich, ändern kannste sowieso nixx dran,
und wenn doch was würds dir bringen was dran zu ändern ?
Meinst du es geht dem Gefreiten oder den Unteroffizieren schlechter weil sie zusammen auf einer Stube liegen?.
Die wenigen "reinen" Stuben dies bei uns gab waren den Gruppenführernund älteren Unteroffiziersdienstgraden vorbehalten.
Wenn du dein Problem mit der Stubenbelegung hast dann geh zum Spieß der kann dir auch die ZdV zeigen.
Genau - der Spieß ist ja offensichtlich für die Stubeneinteilung zuständig, also würde ich dem an deiner Stelle auch mal meine Meinung zu dem Thema vermitteln.
Vielleicht überzeugt ihn das, vielleicht nicht - aber an seinem Befehl (ob der jetzt lautet "der Gefreite XYZ kommt auf die Stube, basta!" oder "der Gefreite XYZ kommt nicht auf diese Stube, sondern wir versuchen mit anderen Mitteln, ihn zu massregeln und ein vernünftiges Zusammenleben in der militärischen Gemeinschaft zu erreichen") gibt es letztlich wenig zu rütteln ... Zumal der Spieß in so einem Fall auch kaum aus Jux und Dollerei den Gefreiten umquartieren will, sondern das sehr wahrscheinlich in Übereinkunft mit Zugführer und/oder Kompaniechef tut.
Ich denke, dass es gerade Sinn und Zweck dieser Zusammenlegung war, den Auffälligen unter Beobachtung zu halten und ich kann daran nichts Verwerfliches erkennen. In entsprechenden Situationen haben immer schon alle Dienstgradgruppen zusammengelegen. Wer die 8-Mann AMF-Zelte kennt, kann sich vorstellen, wie eine solche Übung abgelaufen ist und das teilweise über Wochen. Es ist immer ein angenehmer Vorteil der Bw gewesen, dass dort keine strikte Trennung der Dienstgradgruppen vorherrschte und z. B. Offiziere das gleiche essen, wie Mannschaften (insbesondere im Einsatz ungeheuer wichtig!).
Wenn Sie einer Unteroffiziere sind, ist es Ihr Auftrag, den Kameraden zu adäquatem Verhalten anzuleiten durch Hilfe aber auch durch die WDO. Werden Sie Ihrem Auftrag gerecht!
Kurze Geschichte einmal meinerseits ...
Auf der Vorausbildung in Augustdorf beschwerte sich einmal ein SU (PzTrp) das er zusammen mit mir als SG (PzGren) auf einer Stube liegen sollte. Hat einen tierischen Aufstand gemacht und ist dann aus Protest jeden abend nach Hause gefahren.
gecon
Und im Gelände schickt er bestimmt auch die Besatzung in ein Zweimannzelt und macht es sich selbst im Leo bequem! >:(
"Der Vorgesetzte führt durch sein persönliches Vorbild und teilt die Härten..." war da nicht einmal etwas?!
Mit Sicherheit ...
Neckermann - 1,5 Jahre beim Bund und dann rumspinnen.
gecon
Zitat von: wolverine am 08. September 2006, 09:52:31
.... z. B. Offiziere das gleiche essen, wie Mannschaften (insbesondere im Einsatz ungeheuer wichtig!).
So soll es sein und war es bei uns auch. Unser Chef und unser Spieß haben auf Übungen strikt darauf geachtet, daß zunächst die Mannschaften, dann die Uffze und dann der Bttr.Offz und zuletzt der Chef (in dieser Reihenfolge!) verpflegt wurden. Daß das Essen gleich war (kam ja aus dem gleichen Warmhaltebehälter) versteht sich sowieso von selbst
Ich kann mich an mehrwöchige Übungen in Baumholder erinnern, wo in den 20-Mann Buden alle vom Hauptmann bis zum Gefreiten zusammen genächtigt haben...
Scheinbar reden wir hier aber nicht von temporären Übungen, sondern vom Kasernenalltag.
Ich kann nachvollziehen, das sich ein gestandener, lebensälterer Dienstgrad ungern einen Mannschaftsdienstgrad auf die Stube legen lässt.
Schließlich lebt man mehr oder weniger in der Kaserne-und da möchte man sein grösstmöglichstes Maß an persönlicher Freiheit und Privatsphäre-die natürlich durch diese Zusammenlegung weiter eingeschränkt wird, da die StUffze jetzt eben 24 Std Vorbild sein müssen (was sie vorher vielleicht nicht so sein mussten-frei nach dem Motto: Stubentür zu, und Schluss mit Verantwortung).
Wie gesagt-nachvollziehen kann ich das ganze, und gutheissen tue ich es auch nicht, weil ich der Meinung bin, das man wenigstens etwas Distanz wahren sollte.
Dennoch ist mir keine Vorschrift bekannt, nach der ein Mannschaftsdienstgrad nicht mit einem Uffz zusammengelegt werden darf...
Ich kann das ganze nur zum Teil nachvollziehen.
Sicherlich will und sollte jede Dienstgradgruppe sich einen gewissen Status wahren.
Nach 8h Ausbildung würde ich auch lieber mal meine Ruhe auf der Stube haben wollen, und nicht mehr die selben Gesichter sehen, die ihn den ganzen Tag schon in der Ausbildung genervt haben.
Aber wenn aus Platzmangel / Stubenmangel / Bettmangel es nun mal so ist das es gemischte Stuben gibt dann ist das dann eben so.
gecon
Wo ist bitte das Problem? Oder gilt die "Pflicht zur Kameradschaft" neuerdings fur Uffze u.P. nicht mehr, so wie für alle anderen?
Ganz nebenbei finde ich es sowieso erschreckend - und mir jetzt auch egal, ob ich mich hier unbeliebt mache - dass einige (insbesondere) NeckarmannUffze, die grade mal minimal "mehr" sind als ein Mannschafter, sich aufführen wie die "Könige der Welt", ganz gleich ob in der Ausbildung oder nach Dienst.
Jetzt aber mal langsam mit den jungen Pferden - dem Kameraden ist nicht geholfen mit irgendwelchen Unterstellungen!
Und in der Motivation der Frage hat saubatz schon geschrieben, wo das "Problem" liegt - der "Delinquent" ist, salopp gesagt, ein dreckiges Kameradenschwein, das keinen Respekt vor dem höheren Dienstgrad, oder dem Eigentum seiner Kameraden hat. Um ehrlich zu sein, verstehe ich durchaus, warum saubatz nach möglichen Stellen in den Vorschriften sucht, die ihm helfen könnten - ICH wollte so jemanden auch nicht in "meiner" Stube haben!
Allerdings kann ich auch die Gründe für die Handlung der "Führung" sehr gut nachvollziehen. Der Gefreite ist auf dem besten Wege, sich gewaltigen Ärger einzuhandeln, also stellt man ihm zwei erfahrenere Kameraden zur Seite, die ihn eventuell "auf den rechten Weg" zurückbringen - oder ihn von weiteren "Dummheiten" abhalten können ...
Wie schon geschrieben: Spieß/Zugführer/Kompaniechef auf den Sachverhalt ansprechen und ihnen die eigene Ansicht zu der Sache schildern. Vielleicht ändern diese ihre Meinung, wahrscheinlich aber nicht - die werden sich ja schließlich etwas gedacht haben mit ihrer Anweisung. So oder so - der Spieß ist für die Stubeneinteilung zuständig, und somit wird nach seiner Pfeife getanzt ;)
Ach ja, nicht jeder Uffz oder Stuffz ist Fachdiener ...
Die Frage, ob der Chef da was dran ändert, stellt sich meiner Meinung nach gar nicht mehr, sah dieser sich doch zu dieser Stubenbelegung gezwungen (siehe erstes Post).
Und wie hier auch schon mehrfach richtig festgestellt, gibt es keine Vorschrift, die das Zusammenlegen verbietet. Und da alles, was nicht verboten ist, erlaubt ist, muss der Kamerad U.o.P., müssen beide (sind ja zwei Betroffene) hier jetzt eben mal die Backen zusammenkneifen. Und was noch viel wichtiger ist - und auch hier bereits angesprochen wurde, es gibt zwei ganz wichtige Dingeim Leben eines Soldaten, respektive eines Unteroffiziers:
Kameradschaft gegenüber ALLEN Soldaten
und
die Vorbildfunktion sowie - darin inbegriffen - auch die Verantwortung, die ein jeder Vorgesetzter hat.
Und genau das ist hier gefragt. Allerdings muss man auch ganz klar sagen, dass es vom Staffelkapitän nicht allein damit getan ist, dass er diesen offensichtlich schrägen Vogel einfach bei zwei Dienstgraden einquartiert, sondern hier sind auch entsprechende Gespräche mit ALLEN Beteiligten (auch dem Mannschafter) gefragt.
Übrigens auch hier ist der Gang zu den Vertrauenspersonen der Mannschaften und der Unteroffiziere mit Sicherheit angeraten und ggfls. hilft auch ein Gespräch mit dem Standortpfarrer.
Ich will hier nicht behaupten, dass ich begeistert wäre, wenn mir selbiges widerfahren würde, aber ich habe nunmal Verpflichtungen als Unteroffizier und somit würde ich wenigstens versuchen, die Situation als Herausforderung zu betrachten, der ich mich stellen würde.
Ist ja soweit alles schön und gut-aber was habt ihr bitteschön immer alle mit dem StoPfarrer?
Da gibt´s immer ein Snickers.
Und wir mögen Snickers doch so gern ;D
BTT.
In vielen Dingen kann der StOPfarrer sicherlich sehr weiterhelfen. Wieso er das jetzt bei einem Stubenbelegungsproblem tun muss... häh?
Muss dann demnächst auch der Truppenpsychologe die Raucherstuben festlegen?
Aus der Erfahrung, die ich im Feldjägerdienst sammeln durfte, kann ich ganz getrost behaupten, dass ein Gespräch mit dem StOPfarrer für solche Soldaten, wie den hier beschriebenen Mannschaftsdienstgrad sehr oft neue Perspektiven eröffnet.
Manchmal hat dieser Pfarrer auch einen ganz guten Draht zum Chef und kann vieles vermitteln, was der Soldat selbst aus den verschiedensten Beweggründen nicht kann oder will.
Und in meiner Kompanie kommt übrigens regelmässig ein Pater (nicht der offizielle StOPfarrer) vorbei und sponsert Schokoküsse...
Ich habe das früher (als kerniger Junguffz) auch nie so ganz verstanden, aber wie gesagt, sehe ich da durchaus Erfolgsmöglichkeiten.