Liebe Leute,
bei der britischen Armee, in der ich viele Jahre diente, hat sich im Laufe der Jahrhunderte eine eindeutige "Soldatensprache" ("squaddie-speak") entwickelt.
Als Ersatz, zum Beispiel, fur das englische Wort "underpants" (Unterhosen) benutzen britische Soldaten ausschliesslich die Begriffe "shreddies", "skiddies" oder "keks". Was mich interessiert ist, ob das bei der Bundeswehr so ähnlich ist. Welcher Begriff wird in der Soldatensprache als Ersatzwort für "Unterhosen" verwendet?
Wem die Frage ein wenig abwegig erscheint - ich recherchiere gerade für ein Buch, das ich schreibe und möchte alles, so fern es sich bewerkstelligen lässt, so "Deutsch" wie möglich gestalten. Dazu gehört auch die Verwendung von solchen "Spezialbegriffen".
Ich werde sicherlich in der Zukunft ganz ähnliche, verrückte Anfragen haben.:):):)
MsG
Also einen bundeswehrspezifischen Begriff gibt es nicht, aber sowas wie Unterbuchse oder Buchsen würde ich empfehlen. ;)
Zitat von: Andi am 22. September 2006, 21:49:26
Also einen bundeswehrspezifischen Begriff gibt es nicht, aber sowas wie Unterbuchse oder Buchsen würde ich empfehlen. ;)
Aah, natürlich! Besten Dank, Andi. :)
Ich bin jetzt schon seit 1997 nicht mehr in Deutschland gewesen und hatte das Wort total vergessen. Man merkt ohnehin, dass Deutsch nicht meine Muttersprache ist.
Ich kann mich aber erinnern, in Norddeutschland die Schreibweise "Bux" gesehen zu haben. Das war (wirklich ungelogen!) in Buxtehude. :)
Gesetzt den Fall ich übernähme diese Schreibweise, also "Bux" oder "Unterbux", in mein Buch, würde das auch in anderen Teilen Deutschlands richtig verstanden werden?
MsG
Keine Ahnung wie bei der Bw die Unterhosen genannt werden, aber für die topmodische Badehose gibt es sicher tausende witzige Begriffe. ;) ;D ;D
Die schicken blauen Ritzenputzer? ;D Heiße Teile!
Kurioserweise mussten wir uns in der AGA nach dem Duschen immer wieder komplett verhüllen und ja nicht in Boxershorts über den Flur laufen. Es könnte sich ja irgend eine Frau in den Block verirren und schockiert sein.
Beim Schwimmen hingegen mussten wir das "Blaue Nichts" tragen, also da frage ich mich, wo man mehr sieht... :)
(Unter-)Buchse versteht der Durchschnittsdeutsche auf jeden Fall.
Hies bei uns immer:
Unterhose, bw, unerotisch ;D
Oder noch viel einfacher:
Putzlumpen?!
ich würde auch die schreibweise mit 'x' bevorzugen
kommt, denk ich, eher von boxershorts als von ... büchsen?
mfg, mC
Die richtige Variante mit die mit X; kommt von den nordd. Buxen oder Büxen (für Hosen) und ist auch richtig als Buxe und Büx... Dass es was mit Boxershorts zu tun hat glaube ich eher nicht. :)
na dann ...
hätte das zwar anders hergeleitet, war ja aber am ende richtig ^^
mfg, mC
Zitat von: StOPfr am 26. September 2006, 17:28:22
Die richtige Variante mit die mit X; kommt von den nordd. Buxen oder Büxen (für Hosen) und ist auch richtig als Buxe und Büx... Dass es was mit Boxershorts zu tun hat glaube ich eher nicht. :)
Richtig, die Herleitung funktioniert eher andersherum, zumindest wenn man sich das ganze mal sprachgeschichtlich anschauen würde, wobei ich mir ziemlich sicher bin, das weder die mittelalterlichen Angelsachsen noch Ostfriesen schon Boxershorts kannten, weswegen diese theorie doch wahrscheinlich etwas weit hergeholt wäre...
und die büxen müsstn aus dem plattdeutschen kommen
daher auch nur im norden so zufinden ;)
Zitat von: Andi am 26. September 2006, 20:34:44
[wobei ich mir ziemlich sicher bin, das weder die mittelalterlichen Angelsachsen noch Ostfriesen schon Boxershorts kannten, weswegen diese theorie doch wahrscheinlich etwas weit hergeholt wäre...
Diese geradezu rassistische Herabwertung der modischen Fähigkeiten unserer Vorväter ist schlichtweg unglaublich. Die Schmutzkampagnen welscher "Historiker", die im Sold der französischen Modebranche die Propagandalüge von den gewalttätigen Angelsachsen verbreiten, die angeblich mit Feuer und Schwert die britischen Inseln unterwarfen, trägt offenbar giftige Früchte. In Wirklichkeit gewann die angelsächsische Avantgarde die hearts and minds der Briten mit gewagten Frühjahrkollektionen!
Und auch die Friesen legten größten Wert auf modisches Erscheinen: sie erschlugen St. Bonifatius vor allem seines unmöglichen Oberkleides wegen!
;)
Vielen Dank an alle für die sehr aufschlussreichen und interessanten Beiträge. Ich habe mir dadurch ein viel besseres Bild von der Sache mit der Unterhose verschaffen können. ;D
Aber jetzt mal eine andere Frage: Britische Fallschirmjäger schlurfen beim Absprung ganz lässig aus der Tür heraus. Bei den amerikanischen Fallshirmjägers hingegen gilt die Regel: "6 und 36". Will heißen: 6 Zoll in die Höhe, um nicht mit der Schwelle in Konflikt zu geraten, und 36 Zoll (ein Yard - etwa ein Meter) vom Flugzeug weg, um Luftverwirbelungen dicht am Flugzeugkörper möglichst zu vermeiden.
Außerdem hat der Herkules bei den britischen Streitkräften den Spitznamen "Fat Albert".
Gibt es bei der Bundeswehr eine solche oder ähnliche Regel beim Absprung, und hat der Herkules ebenfalls einen deutschen Spitznamen?
MsG
Da die Hercules bei der Bw nicht verwendet wird, hat sie wohl auch keinen richtigen Spitznamen. Die gute alte Transall (die diese Rolle in D übernimmt) nennt man gemeinhin "Trall".
Dieser Wikipedia-Eintrag ist ziemlich geil.
http://de.wikipedia.org/wiki/Soldatenjargon ;D ;D ;D
Danke für den Tipp. Echt starke Liste ;D ;D ;D
Zitat von: Brago am 27. September 2006, 15:01:12
Dieser Wikipedia-Eintrag ist ziemlich geil.
http://de.wikipedia.org/wiki/Soldatenjargon
;D ;D ;D
Wow! Genau was ich brauche! Vielen Dank, Brago.
MsG
Zitat von: bugsy7 am 27. September 2006, 14:03:51
Gibt es bei der Bundeswehr eine solche oder ähnliche Regel beim Absprung, und hat der Herkules ebenfalls einen deutschen Spitznamen?
Nein, bei der Bundeswehr wird beim Auomatikfallschirm einfach ausm Flieger gehüpft und dann kommt das allseits beliebte "hopptausend, zweitausend, dreitausend, viertausend, überprüfe Kappe, halte Umschau"...zumindest wenn sich der Fallschirm auch wirklich geöffnet hat... ;)
Gruß Andi