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Fragen und Antworten => Allgemein => Thema gestartet von: Witek am 02. November 2006, 21:36:30

Titel: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Witek am 02. November 2006, 21:36:30
Hi,

ich mache 2010 voraussichtlich mein Abitur und mach mir jetzt schon Gedanken über eine Karriere bei der Bundeswehr und dazu hätte ich "ein paar" Fragen die mir so im Kopf rumschwirren ^^

1. Abi :   Kann man nur mit Abi ein Offizier werden?
             Welche konkreten Vorteile bringt mir dabei mein Abitur?

2. Studium:  "Für die Laufbahn der Offiziere können sich alle frauen und Männer
                  bewerben, die [...]mindestens 17, aber noch nicht 25 Jahre alt sind."

            - gilt das Alter nur für die Bewerbung oder soll das allgemein heißen,
            dass man nur bis 25 Offizier werden kann, wenn ich da nämlich so
            rechne, ich als Späteingeschuler Abi im August mit 20, dann gehts mit dem
            studium glaube ich auch nicht gleich los, anfang nächstes jahres wäre ich
            dann schon 21, dann ca. 3,5J. Studium, das kommt dann auf satte 24,5 jahre
            wär irgendwie ganz schön knapp, oder? Heisst das man hat keine 2. chance,
            wenn man das Studium nicht sofort packt?

            - Was für eine "Sorte" Offizier kann man werden?
            - Was ist der Unterschied zwischen einem Einheitsführer und einem
              Technischem Offizier? /Aufgaben? Muss man dafür jeweils verschiedene
              Kurse belegen? Welche wären das z.B.? Ich wäre Lieber ein "normaler"
              Offizier mit einer Einheit etc. , gibt´s da Vor-/Nachteile?
            - Wie verläuft das Studium so? Absolviert ein Student auch eine
              Grundausbildung, praktischer Umgang mit der Waffe, usw. oder
              wird das alles etwa nur theoretisch durchgenommen?
            - Wie sieht es nach dem Studium aus? wird man da gleich einer einheit
               zugeteilt und legt los oder wie?
           
            - Falschirmjäger - Ich wäre wirklich sehr gerne im Bereich Falschirmjäger
                                    tätig, was muss ich da beachten? bestimmte Kurse?
                                    Wie sieht die Ausbildung aus, es gibt wohl kaum hinter
                                    dem Unigelände eine Ausbildungsstätte für FJ...

Gehalt: Ich weiß, das Gehalt ist von verschiedenen Faktoren Abhängig, aber ich hab
           noch nicht viele konkreten Zahlenbeispiele gelesen.. Wie viel verdient ein
           junger offizier monatlich im netto ca. ?

Ausland: Wie siehts hier mit dem Gehalt aus?
             Für wie lange kann man sich für den Auslandseinsatz verpflichten (klar dass   
             nach oben vermutlich keine grenze)
             Kann man sich aussuchen wohin man kommt, wenn ja, wie hoch sind die
             chancen dass man wirklich in das gewünschte Land darf?
             Ist es im Ausland wirklich SOO gefährlich, ich mein man kann Afghanistan   
             nicht mit den Zuständen im Iraq vergleichen, aber ich vertrau den Medien da     
             nicht so recht und leg lieber mehr wert auf erfahrung, also was meint ihr?
             Wie viele deutsche Soldaten kommen jährlich in Auslandeinsätzen ums
             Leben?

Ziv. :  Wie siehts aus wenn man nach z.b. 12 Jahren Dienst die Nase voll hat und als
         zivilist weitermachen will?

Mobilität: Stimmt das, dass man nur innerhalb des Bundeslandes Mobil bleiben muss?



Sooo das waren ein haufen Fragen und alles uuunheimlich detailiert, ich weiss, aber dafür glaube ich , wenn später jemand diesen thread liest so ziemlich alles wichtige was er wissen will hier findet.

Ich hoffe ihr könnt mir wenigstens ein paar Fragen beantworten.

Vielen Dank im Voraus
MfG Witek

Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: assamit2 am 02. November 2006, 21:57:39
Ich versuch mal soviele Fragen wie möglich zu beantworten (ohne Garantie auf Richtigkeit):
1. www.bundeswehr-karriere.de
2. man kann auch mit Realschulabschluss + Berufsausbildung Offizier werden; allerdings sind die Chancen gering und es kann zu Problemen bei der zulassung zum Studium kommen (mit Abi bist Du auf der sicheren Seite)
3. das Alter gilt für den Zeitpunkt der Einstellung
4. "technischen Dienst" gibt es, glaub´ ich, bei Offizieren eher selten (dafür sind Uffz und FW zuständig)
5. erst Grundausbildung, dann Studium und weitere Kurse (Menschenführung, Fachbereich, etc.)
6. milit. Ausbildung und Studium finden nacheinander statt
7. Auslandseinsätze dauern 4-6 Monate, Ziel und Zeitpunkt sind fremdbestimmt
8. die Wahrscheinlichkeit nach 12 Jahren als Berufssoldat übernommen zu werden sind eher gering; Chancen in der freien Wirtschaft hängen vom Studienfach und Arbeitsmarktsituation ab
9. Versetzungen sind im gesamten Bundesgebiet möglich

Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Dennis812 am 03. November 2006, 08:40:28
Was den "Falli-Sprungturm" neben dem Campus angeht: Natürlich nicht! Solltest als FschJg eingestellt werden, wirst du deine Grundausbildung als Falli (übrigens mit Doppel-L) in einem der OA-Btl machen. Nach der AGA und den Lehrgängen an der OSH wirst du evtl. in den Genuss einer Sprungausbildung in Altenstadt kommen. Das dazu.

Aber das Beispiel verdeutlicht eines doch ganz klar: Mobilität ist entscheidend.
OA-Btl = Munster / Hammelburg
OSH = Dresden
Sprungausbildung = Altenstadt (Bayern)
Studium = München oder Hamburg

Fällt dir was auf? Ist nicht nur ein Bundesland - sondern die ganze BRD
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Witek am 03. November 2006, 12:45:02
Erstmals Danke für die bisherigen Antworten  :)

Zitat von: assamit2 am 02. November 2006, 21:57:39
3. das Alter gilt für den Zeitpunkt der Einstellung
Ich hoffe es heisst "bis einschließlich 25" sonst könnte das garnicht klappen...

Zitat von: assamit2 am 02. November 2006, 21:57:39
5. erst Grundausbildung, dann Studium und weitere Kurse (Menschenführung, Fachbereich, etc.)
6. milit. Ausbildung und Studium finden nacheinander statt
Achso, na das macht auch einiges klar, z.b. versteht sich das mit den FaLLschirmjägern dann auch von selbst, gell dennis812  ;)

Zitat von: assamit2 am 02. November 2006, 21:57:39
9. Versetzungen sind im gesamten Bundesgebiet möglich
Das mit der bundesweiten Mobilität habe ich in dem Bundeswehrchat aufgegriffen, was mir auch merkwürdig vorkam. Da ich jedoch den Kontext des Gesprächs nicht mitbekommen habe wollte ich zur Sicherheit lieber nachfragen. Aber Danke für die Aufklärung!

Und jetzt hab ich noch eine Frage mehr ^^ : Wenn die Grundausbildung vor dem Studium absolviert wird, darf man dann nach ihr sagen "nee lieber doch kein Studium", oder ist das dann zu spät?

PS: Wer Rechtschreibefehler findet, darf sie behalten.  ;D ;)
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: clip am 03. November 2006, 13:12:48
Zitat von: Witek am 03. November 2006, 12:45:02

Zitat von: assamit2 am 02. November 2006, 21:57:39
3. das Alter gilt für den Zeitpunkt der Einstellung
Ich hoffe es heisst "bis einschließlich 25" sonst könnte das garnicht klappen...


Du kannst bis zum 25. Lebensjahr, also bis zu deinem 25. Geburtstag, die Offizierslaufbahn einschlagen. Ob du nun mit 19 oder mit 22 oder mit 24 anfängst ist theoretisch egal. Mit der Altersbegrenzung ist nicht gemeit, dass man bis 25 die Ausbildung abgeschlossen haben muss, sondern sie gilt nur, wie assamit2 schon meinte, für den Zeitpunkt der Einstellung :)
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Timid am 04. November 2006, 12:38:49
Zitat von: Dennis812 am 03. November 2006, 08:40:28OA-Btl = Munster / Hammelburg

Plus Idar-Oberstein!
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Brago am 04. November 2006, 13:25:55
Zitat von: Witek am 03. November 2006, 12:45:02Und jetzt hab ich noch eine Frage mehr ^^ : Wenn die Grundausbildung vor dem Studium absolviert wird, darf man dann nach ihr sagen "nee lieber doch kein Studium", oder ist das dann zu spät

Du kannst dich auf Widerruf verpflichten. Dann hast du 6 Monate Probezeit, in der du dich noch umentscheiden kannst.
Solltest du dich umentscheiden leistest du deinen Normalen 9-monatigen Grundwehrdienst zu Ende und bist danach wieder Zivilist.
Wenn du jedoch merkst, dass dir der Soldatenberuf gefällt, dann wiederrufst du deinen Widerruf und bist 12 Jahre dabei.
Dannach wirds schwierig rauszukommen.
Aber grundsätzlich ist zu einer Verpflichtung auf Widerruf zu raten. Das wird dir so auch ziemlich jeder Wehrdienstberater sagen.

Zitat von: Witek am 03. November 2006, 12:45:02Ist es im Ausland wirklich SOO gefährlich, ich mein man kann Afghanistan nicht mit den Zuständen im Iraq vergleichen, aber ich vertrau den Medien da nicht so recht und leg lieber mehr wert auf erfahrung, also was meint ihr?

Sagen wir so. Dort unten sterben deutsche Soldaten. Jeden Tag müssen sie mit Bombenattentaten und Hinterhalten rechnen. Und die Lage wird alles andere als ruhiger.
Ich denke, das ist doch gefährlich genug, oder?

Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Timid am 04. November 2006, 13:54:24
Zitat von: Brago am 04. November 2006, 13:25:55Sagen wir so. Dort unten sterben deutsche Soldaten.

Naja ... Richtig, es SIND dort schon deutsche Soldaten getötet worden - der letzte zum Glück vor bald über einem Jahr. Insgesamt sind dort 5 Soldaten durch Anschläge gestorben, noch einige mehr durch "Besondere Vorkommnisse" (ein Hubschrauberabsturz, Minenexplosionen, Explosionen beim Umgang mit Munition und Sprengstoff).

Aber, wie geschildert, es ist nicht unbedingt ruhig in der Region. Dieses Jahr gab es einige Meldungen über Raketenangriffe auf Feldlager, (teils gescheiterte) Anschläge auf ISAF-Soldaten, innerhalb kurzer Zeit waren es sogar mehrere gezielte Angriffe auf deutsche Soldaten mit mehreren Verletzten.


Insgesamt sind bisher jedenfalls schon über 60 Soldaten im Ausland ums Leben gekommen, wobei die Bundeswehr sehr etwa 1990/91 regelmäßig in Auslandseinsätzen steht. Von denen wurden 7 durch Attentate und Bombenanschläge, also "gezielt", getötet, der Rest bei "Besonderen Vorkommnissen" (Unfälle im Straßenverkehr, Unglücke im Umgang mit Waffen, Munition, Minenexplosionen, ...).
Allerdings sollte man durch diese zum Glück recht geringe Zahl nicht denken, dass die Auslandseinsätze ungefährlich wären! Die Lage in Afghanistan ist auch im Norden nicht wirklich ruhig, im Kongo und bei UNIFIL kann es auch immer zu ... Konfrontationen mit Bewaffneten kommen. Und im Kosovo hat sich (2004? Oder 2005?) gezeigt, dass die Lage innerhalb von Stunden von "angespannt, aber ruhig" zu (im wahrsten Sinne des Wortes) "brandgefährlich" umschwenken kann!
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Witek am 04. November 2006, 14:59:56
Achso "Einstellung" heisst also Beginn der Ausbildung, ich dachte anfangs wenn man nach der Ausbildung mit der Offizierslaufbahn erst richtig beginnt...

Das mit dem Widerruf ist ja ne ganz feine Sache find ich  :)

Und zu Afghanistan: Natürlich ist mir klar, dass es im Ausland nicht zu Spaßen ist und man immer in Gefahr ist einem Anschlag oder einem "besonderem Vorfall" zum Opfer zu fallen, aber dennoch glaube ich dass es nicht zu vergleichen ist mit z.b. den Russen in Tschetschenien oder den Amis im Iraq. Aber naja, es stimmt schon dass sich die Lage jeder Zeit ändern kann. Wenn ich wirklich irgendwann mal den Dienst antrete, kann es ja sein, dass Deutschland die ISAF Trupps nicht mehr zu unterstützen braucht, oder aber auch mehr als zuvor gebraucht wird...
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Brago am 05. November 2006, 23:07:41
Zitat von: Witek am 04. November 2006, 14:59:56Natürlich ist mir klar, dass es im Ausland nicht zu Spaßen ist und man immer in Gefahr ist einem Anschlag oder einem "besonderem Vorfall" zum Opfer zu fallen, aber dennoch glaube ich dass es nicht zu vergleichen ist mit z.b. den Russen in Tschetschenien oder den Amis im Iraq.
Der Unterschied zwischen Russen/Amerikanern und der ISAF ist, dass die ISAF keinen Angriffskrieg gegen das Land geführt hat und die Truppen sich nicht als Besatzer aufführen und auch keine sind. Das ist eine völlig andere Situation.

Doch gerade dass fängt derzeit an zu bröckeln. Die Taliban sammelt sich wieder und hetzt das Volk auf. Gründe genug gibt es dafür. z.B. ist die Polizeiausbildung durch die ISAF sehr mangelhaft ausgefallen. Es wurde (zumindest in den unteren Dienstgraden) mehr auf Masse, als auf Qualität geachtet. Diese neuen Polizisten sind völlig unterbezahlt und haben ihre Loyalität immernoch bei ihren Clans und Warlords.
Dadurch ist das gesamte Polizeiwesen von Korruption versucht und ist nicht im Stande für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Statt dessen winken sie Drogenlieferungen durch und berreichern sich am Volk, oder führen persönliche Rachefeldzüge durch.

Dadurch fällt natürlich das Vertrauen des Volkes in die neue Regierung und auch in die ISAF-Schutztruppe. Das Volk ist dadurch ein leichtes Opfer, für die Taliban-Propaganda die behauptet, nur die Taliban könnte die Ordnung wieder herstellen und ein nichtmuslimischer Besatzer habe nicht die Möglichkeiten und das Recht dazu.

Desshalb wird die ISAF-Truppe immer mehr als Besatzungstruppe wahrgenommen. Das Ergebniss ist, dass es immer mehr Angriffe und Anschläge auf die ISAF gibt. Auch auf den deutschen Anteil. Inzwischen werden (oder wurden schon?) Marder Schützenpanzer nach Afghanistan verlegt um der Truppe größeren Schutz zu gewähleisten.

Also alles in allem, wird es da oben immer brisanter.
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Witek am 06. November 2006, 17:23:01
Zitat von: Brago am 05. November 2006, 23:07:41
[...] Also alles in allem, wird es da oben immer brisanter.

Tja das Zeitalter des Terrorismus; bis jetzt waren territoriale Kriege eher der Fall, jetzt muss das Militär und gar die Welt ein wenig umdenken und diese Umstellung geht nicht von heut auf morgen...
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Gast07 am 06. November 2006, 20:03:22
Hallo zusammen!

Habe auch eine Frage zum Offizierberuf, stelle sie deshalb in diesem Thread:

Macht es eurer Meinung nach Sinn sich als Offz. ohne Studium zu verpflichten?

Ist es richtig, dass man ohne Studium eher für uninteressante Verwendungen eingeplant wird, die sonst keiner machen will?

Was sind eure Erfahrungen diesbezüglich?
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Witek am 06. November 2006, 22:05:35
Man kann Offizier ohne Studium werden ???  :-\
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Gast07 am 06. November 2006, 22:17:20
Ja, kommt zwar immer seltener vor. Gibts aber.

Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: StOPfr am 06. November 2006, 22:26:32
Zitat von: Witek am 06. November 2006, 22:05:35
Man kann Offizier ohne Studium werden ???  :-\

@ Witek: Man kann sogenannter Fachoffizier werden (= Offizier des militärfachlichen Dienstes - OffzMilFD )

Die "Fachoffiziere" rekrutieren sich aus Feldwebeldienstgraden. Entweder stellen sie selbst einen Antrag auf Laufbahnwechsel oder sie werden von ihrem Einheitsführer vorgeschlagen. Die ausgewählten Fw-Dienstgrade durchlaufen i.d.R. eine Ausbildung an einer Fachschule der TSK und anschließend an der jeweiligen Offizierschule. Die Ausbildung dauert drei Jahre und endet mit der Beförderung zum Leutnant und Übernahme in das Dienstverhältnis eines Berufsoldaten. Der Enddienstgrad für Fachdienstoffiziere ist der Stabshauptmann...  ;)
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Andi am 07. November 2006, 00:26:24
Zitat von: Witek am 06. November 2006, 22:05:35
Man kann Offizier ohne Studium werden ???  :-\

Ja, man kann sich ganz normal als SaZ12 Offizieranwärter im Truppendienst ohne Studium bewerben. Selbstverständlich ist der Bedarf hier aber sehr gering. Hier ist eine Verpflichtung ist auch als SaZ4 und mehr möglich, wenn auch nicht wirklich häufig.

Gruß Andi
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Witek am 07. November 2006, 14:28:04
unterscheiden sich die Offiziere dann oder nicht?  Was genau bringt mir dann mein Abitur? nur bessere Vorteile?
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: StOPfr am 07. November 2006, 14:53:47
Zitat von: Witek am 07. November 2006, 14:28:04
unterscheiden sich die Offiziere dann oder nicht?  Was genau bringt mir dann mein Abitur? nur bessere Vorteile?

Die Offiziere unterscheiden sich bis zum Hauptmann nicht; den Offizieren mit Studium stehen danach die höheren Dienstränge offen (Major, Oberstleutnant usw.), während Fachdienstoffiziere (also die ohne Studium) höchstens Stabshauptmann werden können. Stabshauptmann ist der Dienstrang zwischen Hauptmann und Major.
Ein gutes Abitur verbessert die Chancen in der Ausbildungsphase ganz eindeutig. 

>>> Dies sind aber theoretische Erörterungen; der Bedarf ist gering und Offiziere ohne Studium gibt es zunehmend seltener.

Zitat von: Gast07 am 06. November 2006, 20:03:22
Ist es richtig, dass man ohne Studium eher für uninteressante Verwendungen eingeplant wird, die sonst keiner machen will?
@ Gast07:

Was verstehst Du unter "uninteressante Tätigkeit", die sonst keiner machen will? Fachdienstoffiziere werden nach ihrer fachlichen Eignung eingesetzt. Der Einsatz kann sehr verschieden sein, wird aber in aller Regel ihrer Qualifikation entsprechen.
Die Bedarfsplanung bei der Bundeswehr wird nicht nach interessant (für Studierte) und uninteressant (für alle anderen) ausgerichtet, sondern an den militärischen Erfordernissen.
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Gast07 am 07. November 2006, 15:03:22
Ich hab mal im inet gelesen, dass man als Offz. ohne Studium auch die weniger anspruchsvollen Tätigkeiten übernimmt/ übernehmen muss.

Will jetzt von euch wissen, ob sich das evtl. mit euren Erfahrungen deckt?



Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Andi am 07. November 2006, 16:14:57
Zitat von: Gast07 am 07. November 2006, 15:03:22
Ich hab mal im inet gelesen, dass man als Offz. ohne Studium auch die weniger anspruchsvollen Tätigkeiten übernimmt/ übernehmen muss.

Will jetzt von euch wissen, ob sich das evtl. mit euren Erfahrungen deckt?

Nein, grundsätzlich unterscheiden sich die Tätigkeiten überhaupt nicht! Nur beispielsweise im Bereich der Medizin oder der technik werden wohl kaum Akademiker anderer Fächer oder nicht Studierte zum Einsatz kommen, oder würdest du deine persönliche Fregatte von einem Pädagogen warten lassen? ;)

Gruß Andi
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Huey am 07. November 2006, 16:18:54
Du schmeisst da leider etwas durcheinander...

(Truppen)Offiziere mit und ohne Studium durchlaufen die gleichen Dienstgrade-abhängig von Leistung, Eignung und Befähigung.

Diejenigen Offiziere, bei denen i.d.R. bei Hauptmann Schluss ist, sind Fachdienstoffiziere....
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: StOPfr am 07. November 2006, 17:12:54
Zitat von: Gast07 am 07. November 2006, 15:03:22
Ich hab mal im inet gelesen, dass man als Offz. ohne Studium auch die weniger anspruchsvollen Tätigkeiten übernimmt/ übernehmen muss.
Will jetzt von euch wissen, ob sich das evtl. mit euren Erfahrungen deckt?

Wie schon gesagt: Wenn Du alles, was ab Major aufwärts verantwortet und getan wird, für anspruchsvoller hältst, dann hast Du dann Recht, wenn es um die Beurteilung von Fachdienstoffizieren geht. Diese können die Dienstränge der Stabsoffiziere und Generale und die entsprechenden Dienstposten nicht erreichen.
Wenn wir aber einmal davon ausgehen, dass Du in deinem Fach wirklich gut bist, dann kann es Dir doch egal sein, ob jemand anders Deine Tätigkeit für weniger anspruchsvoll hält.

@ Huey:
Eine Präzisierung im Sinne Deiner Antwort: Offiziere im Truppendienst durchlaufen auch ohne Studium alle Dienstgrade. Es gibt sie - ohne Studium - inzwischen aber kaum noch bzw. es werden immer weniger. Die Zahl sinkt weiter unter 10 Prozent.   
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Gast07 am 07. November 2006, 19:32:14
Ok, danke!

Bin jetzt schlauer!
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: OFw.P aus B am 07. November 2006, 20:45:11
Also wer heute wirklich noch glaubt, dass er als Offz länger als ZWEI Jahre an einem Standort bleibt, der glaubt auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet!!!!!! ;D
Zur Frage was im Ausland so los ist, da wird dir hier wohl keiner eine Erfahrungsauskunft geben, siehe einfach mal in die heutige Presse und glaub nicht das so etwas wie Gefahr oder Beschuß nicht vorkommen, aber dafür gibt es nach dem Ausland gute Psychologen die DIR helfen wieder klar zu kommen...
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Witek am 09. November 2006, 17:43:10
schade dass ein zitronenfalter keine zitronen faltet  :'(
Das ist ja dumm, wenn ich mich für 12 jahre verpflichte heisst das ja dass ich mindestens  6 mal umziehen muss, also wär nicht so berauschend mit freundinn bzw. frau und kindern...
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Huey am 09. November 2006, 21:54:30
Das muss nicht so sein-kann aber durchaus vorkommen...

Bei mir sind es alleine in den letzten 13 Jahren 8 1/2 Umzüge.....aber dafür bekommt man irgendwann Routine....
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Andi am 10. November 2006, 14:11:31
Zitat von: Witek am 09. November 2006, 17:43:10
schade dass ein zitronenfalter keine zitronen faltet  :'(
Das ist ja dumm, wenn ich mich für 12 jahre verpflichte heisst das ja dass ich mindestens  6 mal umziehen muss,

Das heißt vor allem erst mal 15 Monate Lehrgänge quer durch Deutschland, 3-4 Jahre Studium, wieder 12 Monate Lehrgänge quer durch Deutschland, Veresetzung in die neue Stammeinheit für 1-3 Jahre, während dessen Auslandseinsätze, Versetzung in die nächste Stammeinheit für 1-3 Jahre, während dessen Auslandseinsätze und dann geht der Otto-Normal Offizier wieder raus aus der Bundeswehr.

Gruß Andi
Titel: Re: Zukunft als Offizier? - viele viele Fragen ^^
Beitrag von: Witek am 12. November 2006, 00:02:58
naja, wenigstens wirds einem nicht langweilig  ;D