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Community => Mitglieder und Off-Topic => Thema gestartet von: tusey am 04. Februar 2007, 21:51:34

Titel: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: tusey am 04. Februar 2007, 21:51:34
hallo freunde,

hoffe der post ist im dem bereich so ok

ich wollte mal das thema ausländer in der bw ansprechen
so gesehn gibt es keine "ausländer" in der bw jeder bw soldat ist
deutscher staatsbürger

trozdem gibt es soldaten die nicht deutscher herkunft sind
schwartze, asiaten, araber, russen , türken , juden? ,
was für erfahrungen habt ihr mit ihnen?
werden sie akzeptiert?
was ist mit den asiaten die 1.60 groß sind haben die ma probleme?
oder russen die immer mal wider etwas zu groß und breit sind haben die probleme damit?
oder kommt ja mal vor das ein türke kaum deutsch spricht?
gibt es juden in der bw und wie ist die kameradschaft mit ihnen?

danke fürs interesse

. tusey
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: StOPfr am 04. Februar 2007, 23:04:27
Eigentlich sollte man sich mit einem solchen Thread und den Fragen gar nicht beschäftigen, aber vielleicht weisst Du es wirklich nicht besser:

Es gibt bei der Bundeswehr nur Deutsche. Sie können in anderen Ländern geboren sein oder eine andere Hautfarbe haben, aber die Weltanschauung und Religion (Katholisch, Evangelisch, Orthodox, Muslim, Jude, Agnostiker, Atheist) spielt für den Dienst in der Bundeswehr keine Rolle.
Und weil das so ist muss auch gar nicht erst versucht werden, einen Gegensatz zu konstruieren, der in der Realität keine Rolle spielt.

Erst recht geben die Körpergröße eines Menschen oder die Breite seiner Schultern keine Auskunft über seinen Charakter und seine Fähigkeiten. Mangelhafte Deutschkenntnisse sind leider auch bei Deutschen nicht mehr die Ausnahme.
Dass Türken kaum deutsch sprechen ist übrigens normal. Iin ihrem Land ist das eine Fremdsprache: Türken dienen nicht in der Bundeswehr und bei NATO-Diensten bedient man sich des Englischen.
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: schlammtreiber am 05. Februar 2007, 09:16:44
Also, im Laufe meiner vier Jahre habe ich Soldaten verschiedenster Religion (es gibt für jüdische und muslimische Soldaten auf Antrag Sonderverpflegung vn der Bw) und Abstammung (Eltern wahlweise aus Vietnam, Namibia, Türkei, Österreich, Nachfolgestaaten der UdSSR, Polen, Rumänien, etc) getroffen.

Ist unproblematisch gewesen.
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: pmuench am 06. Februar 2007, 07:42:00
Ich kann StOPf nur recht geben!!!

Das ist kein Thema, und gehört schon deshalb micht hierher.
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: louny am 06. Februar 2007, 07:46:52
pmuench warum ist das denn kein thema?
Ist es denn Tabu über soetwas zu sprechen?
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: schlammtreiber am 06. Februar 2007, 08:45:03
Der Ton macht die Musik. Wenn man einen Thread mit Klischees über zu kleine Asiaten und grobschlächtige Russen eröffnet (vor allem letzteres ist Schwachsinn, Russen sind im Durchschnitt weder größer noch kleiner als Deutsche oder Polen oder Schweden oder whatever...), kann das in den einen oder anderen falschen Hals rutschen...
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: StOPfr am 06. Februar 2007, 08:48:47
Dass das ein Tabu-Thema ist, über das gar nicht geredet werden könnte, meinte ich nur für einen Teil der Frage. Und pmuench hat das wohl auch so verstanden.
Wenn es um eventuelle Probleme mit Kameraden geht, die in anderen Läöndern aufgewachsen sind, dann wurde darüber hier im Forum sogar schon ausführlich diskutiert. Das war gut und richtig. Unterschiedliche Mentalitäten können nämlich sehr wohl aus ganz verschiedenen Gründen einmal Stress machen, bis man sich dann im Dienst zusammenrauft.

Die weitergehenden Fragen berühren allerdings sensible Bereiche. Es ist für das Zusammenleben in der Bw völlig gleichgültig, welche Religion jemand hat, ob er/sie kleiner als der Durchschnitt ist oder breitere Schultern hat. Richtig Deutsch zu können wäre allerdings sehr wünschenswert.

Gerade die Frage nach der Religion finde ich persönlich ziemlich daneben. Es dienen ja keine Katholiken, Protestanten oder Juden in der Bw sondern Deutsche mit unterschiedlichen Weltanschauungen. Ob ich jemanden als meinen Kameraden oder Freund akzeptiere hängt von seinem dienstlichen und außerdienstlichen Verhalten ab. Es spielt keine Rolle, ob er an einem Freitag, Samstag, Sonntag oder gar nicht betet.   
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: louny am 06. Februar 2007, 11:03:54
schlammtreiber und StOPfr Ok so kann ich das verstehen! Ich dachte ihr meint das generell!
Was mich stört ist zum Beispiel das manchen wirklich kaum Deutsch sprechen können! Ihre Fähigkeiten und Kompetenzen mal außer acht gelassen....find ich es aber schwirig sie als Vorgesetzte einzusetzen?! Seh ich das zu engstirnig?
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: schlammtreiber am 06. Februar 2007, 12:05:43
Wer kein Deutsch spricht (oder kaum) wird im Allgemeinen nicht Vorgesetzter, da er/sie schwerlich die Einstellungstests zum SaZ schaffen wird.

Als Grundwehrdienstleistende sind solche Leute natürlich trptzdem vorhanden. Man kann sie ja nicht wegen mangelnder Sprachbeherrschung ausmustern, denn dann würden auf einmal Unmengen von Rekruten bei der Musterung kein Deutsch mehr verstehen  ;)
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: Gräfin am 06. Februar 2007, 18:58:20
und dazu möcht ich nochmal anführen, was auch oben schonmal genannt wurde, dass auch viele "deutsche" (bei der bundeswehr dienende sind ja alle deutsch) keinen vernünftigen satz mehr rausbringen können. die sprache vieler junger leute ist in wort und schrift einfach nur noch katastrophal!!!
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: Nidhögg am 07. Februar 2007, 00:32:15
In meiner Einheit gab es einen Kameraden mit (wie sagt man das, ohne jemanden dabei auf die Füße zu treten?) afrikanischen Wurzeln und zwei Spätaussiedler.
Soweit ich weiß, mußten die drei Kameraden genauso Sticheleien ertragen, wie jeder andere auch. Ich, der "Ossi", mit fast ausschließlich bayrischen Vorgesetzten, hatte es in den 4 Jahren auch nicht immer leicht, so etwas muß man wegstecken können.
Auch wenn man jetzt vielleicht anmerkt, das so etwas nicht vorkommen sollte, dann ist das schon richtig, aber Soldaten sind eben auch nur Menschen.
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: StOPfr am 07. Februar 2007, 10:01:53
Zitat von: Nidhögg am 07. Februar 2007, 00:32:15
Ich, der "Ossi", mit fast ausschließlich bayrischen Vorgesetzten, hatte es in den 4 Jahren auch nicht immer leicht...

;D  ;D
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: graueEminenz am 07. Februar 2007, 15:00:11
noch ne sache zu den einschränkungen... wenn du nur 1,60 groß ist, egal ob deutsche vorfahren oder ausländische, kommst du mit der größe nicht bei protokollarischen diensten im wachbtl. zum einsatz.

soweit ich weiß nehmen die nur leute zw. 1,78 und 1,95.
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: madu am 07. Februar 2007, 16:04:52
@graueEminenz es geht doch hier nicht ums Wachbtl. oder ??

Und zu louny: Es gibt da so ein Sprichwort..., das mit dem Glashaus und den Steinen...

Lies dir mal deine Beiträge durch, da sind genug Fehler drin. (Tippfehler können sicherlich passieren.)

Oder bist du selber der "Ausländer", und hast einige Bedenken.

Ansonsten kann ich nur Frau Gräfin recht geben!!! Das nimmt noch mal ein böses Ende.

Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: Gräfin am 07. Februar 2007, 17:28:21
nein madu...du hast recht, es geht hier nicht nur ums wachbat.
obwohl mich mal interessieren würde, wie das da gehandhabt wird.... ob sie auch, wie nidhögg das so schön ausdrückte, leute mit "afrikanischen wurzeln" ect. dabei haben.

@den threadsteller: haben sich deine "fragen" denn nun beantwortet?
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: schlammtreiber am 08. Februar 2007, 09:34:39
Zitat von: DieGräfin am 07. Februar 2007, 17:28:21
leute mit "afrikanischen wurzeln"

d.h. Afrogermanen  :D
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: NeckermannHpt am 08. Februar 2007, 09:37:46
wobei ich den Eindruck habe dass die Bundeswehr schon immer eine Intergrationskraft darstellte. M.E. (persoenliche Beobachtung) war auch schon in den 70er/80er festzustellen, dass viele Kameraden, (Berufs-und Zeitsoldaten) Namen mi *ski, *keit, *win, *ka, *aniak am Ende hatten, also polnischer, tschechischer oder sonstiger slawischer Abstammung waren, Vertriebene und Fluechtlinge eben.

Pfuetsei
Euer Jager
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: Gräfin am 08. Februar 2007, 11:17:31
Zitatwobei ich den Eindruck habe dass die Bundeswehr schon immer eine Intergrationskraft darstellte. M.E. (persoenliche Beobachtung) war auch schon in den 70er/80er festzustellen, dass viele Kameraden, (Berufs-und Zeitsoldaten) Namen mi *ski, *keit, *win, *ka, *aniak am Ende hatten, also polnischer, tschechischer oder sonstiger slawischer Abstammung waren, Vertriebene und Fluechtlinge eben.
*leicht seltsam schau*
also es kann ja durchaus sein, dass ich dich jetzt einfach nur falsch verstanden habe.....aber wenn man ein *ski* oder *keit* im nachnamen hatte, war man automatisch n vertriebener oder flüchtling???? *lol*
bitte um erklärung!

grüße
dat grä

P.S ich habe übrigens auch n *ski* im nachnamen und bin weder flüchtling noch vertrieben! mit der abstammung....das mag sein, aber die kommt ausm 16.Jhdt....also zählt das dann auch noch?
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: graueEminenz am 08. Februar 2007, 12:19:29
naja... sind die preußen nicht ursprüngliche polen? *kleiner scherz, nicht hauen und nicht böse sein*
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: schlammtreiber am 08. Februar 2007, 12:21:52
@ Gräfin:

Je nach Region hat man da unterschiedliche historische Hintergründe.

Wenn Dir im tiefen Westen (Ruhrpott besonders) jemand mit -ski über den Weg läuft, dann kannst Du davon ausgehen dass seine Vorfahren im 19. Jhdt als Bergarbeiter aus Polen kamen.

Hat jemand in Bayern einen "östlichen" Namen, setzt man sofort auf das Sudetenland als Herkunft, denn die Ex-Sudetendeutschen sind hier so zahlreich, dass man sie schon als vierten Stamm neben Bayern, Franken und Schwaben betrachten kann.

In vielen anderen Gegenden (insbesondere Schleswig-Holstein) ist die Wahrscheinlichkeit groß, einen Nachfahren Vertriebener aus Pommern, Schlesien, Posen, West- oder Ostpreußen vor sich zu haben. In den "Ostgebieten" haben der Deutsche Orden, das Königreich Preussen und das Deutsche Reich jahrhundertelang (!) eine starke Assimilationspolitik betrieben. Daraus entstanden im Laufe der Zeit Millionen von 100% germanisierten Untertanen, die zwar ein "ski" im Namen führten, ansonsten aber seit Generationen deutsch dachten, fühlten, handelten... sie waren eben Deutsche geworden. Und als solche wurden sie dann bei der "ethnischen Flurbereinigung" nach dem Krieg auch behandelt - ab nach Westen, sonst Beule!

Ach ja, kommt noch hinzu, dass das fast tausend jahre existierende Heilige Römische Reich einen Ansatz von Vielvölkerstaat hatte, und dementsprechend eine Durchmischung seit dem Mittelalter stattfand.

So, lange getippt aber trotzdem ist die Erklärung natürlich unvollständig, bitte um Nachsicht...

@ Eminenz:

fast richtig, die Pruzzen waren ein baltischsprachiges Volk, das bei der Einnahme durch den Deutschen Orden praktisch vernichtet wurde. Sie haben dem Land nur ihren Namen hinterlassen ;-)
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: Timid am 08. Februar 2007, 12:37:27
Zitat von: DieGräfin am 07. Februar 2007, 17:28:21nein madu...du hast recht, es geht hier nicht nur ums wachbat.
obwohl mich mal interessieren würde, wie das da gehandhabt wird.... ob sie auch, wie nidhögg das so schön ausdrückte, leute mit "afrikanischen wurzeln" ect. dabei haben.

"Afrikanische Wurzeln" sind kein Hinderungsgrund.
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: StOPfr am 08. Februar 2007, 13:14:22
Zitat von: DieGräfin am 08. Februar 2007, 11:17:31
P.S ich habe übrigens auch n *ski* im nachnamen und bin weder flüchtling noch vertrieben! mit der abstammung....das mag sein, aber die kommt ausm 16.Jhdt....also zählt das dann auch noch?

Bei aktuellen oder früheren Zuwanderern z.B. mit den Endbuchstaben "ski" dachte NeckermannHpt wohl eher an die polnischen Arbeitsemigranten des 19. Jahrhunderts im Ruhrgebiet (schlammtreiber hat sie dort richtig verortet...), an die vielen Flüchtlinge nach dem 2. Weltkrieg oder an neue Zuwanderer aus Polen wie etwa Lukas Podolski...
Dazu zitiere ich mal kurz aus der Wikipieda:  ...Familie Podolski hatte Anspruch auf die Aufnahme in die Bundesrepublik, da seine Großeltern vor dem Zweiten Weltkrieg bereits Deutsche Reichsbürger waren.


Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: wolverine am 08. Februar 2007, 15:01:29
Die ganze "Wander-Zuwander-Reichs-und Rasse-Geschichte" ist immer etwas seltsam. Unsere Sprache ist vom Stamm "indo-germanisch" und die "Arier" haben ihre Wurzeln wohl am Hindukusch.
Letztlich sind wir alle das Produkt einer oder mehrerer Völkerwanderungen.
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: marinewolfi am 08. Februar 2007, 15:35:41
mein Ur-Ur- Ur Großvater Mütterlicherseits war  der Kämmerer-Kammer Husar von dem Alten Fritz der heiß auch Strutzki. War damals in Oberschlesien geboren worden.
Die Familie stammt ursprünglich aus Polen.
Er war aber immer ein Preuße durch und durch.
http://home.foni.net/~adelsforschung1/gauhes04.htm
http://www.luise-berlin.de/Bms/bmstxt99/9908proc.htm
Also hat es mit der Ausrichtung der Gesinnung wenig zu tun woher einer kommt.
Ich finde es gut wenn sich zb. Arabisch sprechende oder Polnisch sowie Russisch sprechende oder andere Sprachen benötigte Soldaten als Dolmetscher in ihrem Stamm- Land einsetzen.
Warum nicht . Es muß nur sichergestellt sein das sie auf der demokratischen Grundordnung und dem Grundgesetz stehen.
wolfi
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: neckermannHpt am 08. Februar 2007, 18:15:11
was ich nur sagen wollte: Menschen die WAHRSCHEINLICH einen "Migrationshintergrund" haben (Vertriebene nach dem zweiten Weltkrieg) scheinen in der Bundeswehr staerker vertreten zu sein als in der Gesamtgesellschaft. Der Eindruck draengt sich mir auf, wenn ich die Namensschilder der Kameraden bei Wehruebungen/DVAGs studiere. Ist natuerlich nicht wissenschaftlich abgesichert....
Necki
Titel: Re: ausländer bei der bundeswehr
Beitrag von: schlammtreiber am 09. Februar 2007, 08:42:30
Zitat von: wolverine am 08. Februar 2007, 15:01:29
Die ganze "Wander-Zuwander-Reichs-und Rasse-Geschichte" ist immer etwas seltsam. Unsere Sprache ist vom Stamm "indo-germanisch" und die "Arier" haben ihre Wurzeln wohl am Hindukusch.

Deswegen verteidigen wir die Gräber unserer Ahnen jetzt auch am Hindukusch  ;D