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Community => Mitglieder und Off-Topic => Thema gestartet von: Kirchner am 04. Februar 2007, 23:48:47

Titel: Langbinder aus Seide
Beitrag von: Kirchner am 04. Februar 2007, 23:48:47
Hallo!
Die LHD verkauft seit einiger Zeit ja auch Langbinder für Heer, Luftwaffe und Marine aus reiner Seide (von Jean Chatel - Paris). Insbesondere der Langbinder, anthrazit fürs Heer ist jedoch ein wenig heller als die ebenfalls erhältlichen Polyester-Versionen und erst recht die dienstliche gelieferten Langbinder.

Hat da jemand schon Erfahrungen mit dem Tragen gemacht? Mir wurde angeraten, lieber eine dunklere Krawatte zu tragen da ich ansonsten von jedem zweiten drauf angesprochen werden würde. In der Tat ist es schon ein wenig auffällig, was aber auch einfach am anderen Material liegt, welches sich halt schon von dem ansonsten dienstliche gelieferten als Langbinder bezeichneten Stück "Stoffetzen" abhebt.

Hier besteht halt das Problem, dass es sich nicht um eine der neuen Erfindungen der LHD wie z.B. die Ganzjahresjacke handelt, die zunächst vorschriftenwidrig getragen und erst im Nachhinein durch Tragegenehmigung eingeführt wurden. Die ZDV 37/10 macht ja zum Material keine Angaben, es besteht nur die Vorgabe der Entsprechung nach Form und Farbe.
Titel: Re: Langbinder aus Seide
Beitrag von: Andi am 05. Februar 2007, 16:06:52
Die alte LHD-Problematik. ;)

Fast alles, was die LHD über das "normale" Angebot hinaus verkauft darf zur Uniform nicht getragen werden - auf diverse Anfragen meinerseits zur Begründung des Verkaufs unterschiedlichen "Ausrüstungs"teilen wurde mir dementsprechend auch immer die Standartantwort gegeben "Ausrüstungsteil XY erfreut sich bei den Kunden höchster Beliebtheit, zudem ist die LHD ein privates Unternehmen...blablabla".
Um es kurz zu machen: Was nicht in der Vorschrift steht darf an sich auch nicht getragen werden. Das gilt dementsprechend dann (eigentlich) auch für die diversen Variationen beim Dienstanzug des Heeres (helle Dienstanzugjacke, dunkelere Diensthemden, schwarze Dienstgradklappen, heller Langbinder). Das das im Dienst anders gehandhabt wird ist aber kein Geheimnis. Nur ist wohl offensichtlich, dass die Bundeswehr weltweit die einzigen Streitkräfte stellt, die es nicht schaffen sich tatsächlich in einer Uniform zu präsentieren - ich glaube selbst die Angolanische Freiheitsbewegung hat einheitlichere Uniformen.

Also: Ob du den Langbinder trägst oder nicht musst du selber wissen - in dieser Bundeswehr ist was die Uniform angeht sowieso schon Hopfen und Malz verloren.

Gruß Andi
Titel: Re: Langbinder aus Seide
Beitrag von: StOPfr am 05. Februar 2007, 17:31:12
Zitat von: Andi am 05. Februar 2007, 16:06:52
Also: Ob du den Langbinder trägst oder nicht musst du selber wissen - in dieser Bundeswehr ist was die Uniform angeht sowieso schon Hopfen und Malz verloren.
Da muss ich Dir Recht geben. Das haben wir kürzlich schon einmal in der Diskussion um die Schirmmütze erlebt. Ein derart breit gefächerte Liste an Möglichkeiten, diese Mütze zu tragen und wenn ja, wann doch nicht, spricht einem einheitlichen ("uniformen") Erscheinungsbild Hohn. Dass z.B. das Tragen einer solchen Mütze Restdienstzeitabhängig ist, ist ein bürokratischer Witz.
Aber gut, diese Diskussion wollte ich nicht noch einmal aufwärmen. Jetzt also der Langbinder!
Titel: Re: Langbinder aus Seide
Beitrag von: Dennis812 am 05. Februar 2007, 18:19:19
Gab es nicht mal eine ähnliche Problematik mit den Heerespullovern, als alle StOffze auf einmal mit antrazit-farbenen rumliefen, obwohl es nur "oliv" gab?

@Andi: Ist das Ganze nicht ein Problem mit dem Selbsteinkleider-Erlass oder wie das heißt!?