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Zukunft ohne menschliche Soldaten

Begonnen von Wallenstein, 25. Mai 2007, 15:48:59

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Wallenstein

Guten Tag allerseits!

Ich bin Befürworter der Wehrpflicht und werde selbst demnächst dienen. Jedoch drängt sich mir eine Frage auf, die ich gerne einmal hier in den Raum werfen würde: Die Welt wird zunehmend technisiert. Manche Forscher wie Ray Kurzweil gehen davon aus, daß wir bereits 2020 Roboter haben werden, die so intelligent wie ein Mensch sein werden.

Natürlich ist das Militär auch daran interessiert, sich neuester Technologie zu bedienen. Die US-Armee forscht wohl am intensivsten an der Entwicklung Künstlicher Intelligenz für den Militäreinsatz, um, so ließ sie verlauten, ab 2020 keine Leichensäcke mehr zu benötigen. So wird vorerst an selbstfahrenden Panzern und selbstfliegenden Flugzeugen geforscht, letztlich aber auch an Gerätschaften, die man durchaus mit den "Terminator"-Filmen vergleichen kann, also menschenähnliche, frei denkende Roboterwesen.


Nun also meine zwei Fragen:

1. Wann wird Ihrer Meinung nach die Technik so weit fortgeschritten sein, daß eine Wehrpflicht nicht mehr nötig ist, weil keine Millionenheere mehr gebraucht werden, sondern nur noch einige ganz wenige Soldaten, Zehn-, vielleicht Hunderttausend?

2. Wann wird Ihrer Einschätzung nach selbst der Einsatz von Hunderttausend Berufs-/Zeitsoldaten unnötig werden, weil selbst deren Dienste von intelligenter Technologie ausgeführt werden kann? Wann wird die Armee ohne menschliche Soldaten sein?

Ich bin sehr auf Ihre Antworten gespannt.

F_K

Gelächter ....

besorge Dir mal die Infos über die "Autoroboter", und wie weit diese bei einem "autonomen Rennen" gekommen sind ...

Ich habe eher gehört, das die Wissenschaft so weit sein will, gegen 2020 eine "künstliche Intelligenz" auf dem Niveau einer Stubenfliege zu haben, und auch das ist technisch noch nicht abzusehen.

Also bitte mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben (und den Unterschied zwischen "Roboter" und KI kennen).

Wallenstein

#2
Na, da scheinen Sie aber mit Herrn Kurzweil nicht gerade einer Meinung zu sein. Der geht davon aus, daß die KI zwischen 2020 und 2025 den menschlichen Intellekt erreichen und sogar überschreiten könne.

Daß die "Autoroboter" im Jahre 2007 vielleicht nicht allzu weit kommen, sagt, das müßten Sie wissen, gar nichts darüber aus, was in zehn oder fünfzehn Jahren möglich sein wird. Ein solcher Vergleich mit der gegenwärtigen Situation ist also unangebracht.

Dessenungeachtet, F_K, ist mir der Unterschied zwischen einem Roboter und KI bewußt, auch wenn es Ihnen sicherlich Freude machte, diesen Satz unbedingt aufs virtuelle Papier zu bringen, wenn doch sonst so wenig geschrieben wurde. Nur ist das Endziel eben intelligente Roboter, KI in denselben. Es gibt die Pläne, und diese werden wohl auch verwirklicht werden. Oder glauben Sie, der technische Fortschritt wird ins Stocken geraten, weil Sie ihn nicht wahrhaben wollen? Mir wäre es recht, wenn er nicht weiterginge, nur leider habe ich das ebensowenig zu bestimmen wie Sie.

Man will erreichen, daß Panzer und Flugzeuge ohne menschliche Hilfe, höchsten von ihnen per Fernsteuerung bedient, selbständig fahren/fliegen. Und letzten Endes ist das Ziel der Wissenschaft, eine KI zu erfinden, die, im Roboterkörper, menschlich agiert.


Die Pläne mögen sich sicherlich lächerlich anhören, aber wenn jemand mit dem Wort "unmöglich" kommt, muß er sich mal anschauen, was wir heute alles haben, das noch vor 100 Jahren "unmöglich" war. Und jetzt wächst der technische Fortschritt weit schneller, als er dies noch vor 50 Jahren getan hat. Daß man im Jahre 2020 also KI erreicht hat, ist sicherlich nicht unmöglich.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ray_Kurzweil
http://de.wikipedia.org/wiki/Homo_sapiens_%28Buch%29, http://en.wikipedia.org/wiki/The_Age_of_Spiritual_Machines
http://de.wikipedia.org/wiki/Superintelligenz

(Wikipedia kann man zwar teilweise in der "Pfeife rauchen", aber zur Kurzinformation ist es noch immer besser als so manch anderes Internetnachschlagewerk.)

StOPfr

Zitat von: Wallenstein am 25. Mai 2007, 17:19:38
...Der geht davon aus, daß die KI zwischen 2020 und 2025 den menschlichen Intellekt erreichen und sogar überschreiten könne.[
Was im Einzelfall ja auch gar nicht so schwer ist... ;).

Wesentlich ernsthafter: Ich bin immer wieder erstaunt, wie weit Erfindergeist hier schon gekommen ist und welcher Erfindungsreichtum sich gerade die letzten Jahren auf diesem Gebiet angesammelt hat, - nicht nur in Japan. Dort sind aber wohl die interessantesten Fortschritte auf dem Weg zu einem Roboter gemacht worden, für den tatsächlich allererste Entwicklungsstufen in Richtung "intelligente Maschine" erklommen wurden.
An der Uni Bremen z.B. experimentiert man auf einem niedrigeren Level mit Robotern, die "logisch" Fußball spielen können sollen. Dies ist aber nur eine andere Ausgangsbasis für das Ziel, Roboter zu schaffen, die selbstständig "denken" und daraus Schlussfolgerungen ziehen können.
Dass die Amerikaner bei der Entwicklung unbemannter Flugzeuge, Fahrzeuge und Schiffe Fortschritte machen, ist für mich sicher. Wann, unter welchen Bedingungen und mit welchen Risiken erfolgversprechende Versuche und letztlich der Einsatz einer teilweise unbemannten Armee möglich sein könnte, wird man kaum vor der Zeit öffentlich bekanntgeben.
Ich habe Zweifel, dass das in den nächsten 20 bis 25 Jahren zu schaffen sein wird. Außerdem glaube ich, dass ein Roboter zwar sehr leistungsfähig aber niemals im menschlichen Sinne intelligent sein kann.
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F_K

Wallenstein,

dann zitiere ich mal aus den von Dir genannten Artikeln:

Es ist unter Umständen möglich, einen selbst lernenden Computeralgorithmus zu implementieren, eine so genannte starke Künstliche Intelligenz, die also nicht bloß vom Menschen einprogrammierten Verhaltensschemata folgt und dadurch Intelligenz vortäuscht. Die Forschung bemüht sich bereits seit Jahrzehnten, sich selbst verbessernde Künstliche Intelligenzen zu starten, bislang ohne Erfolg.

Zitat Ende.

(Künstliche) Intelligenz bedeutet für mich LERNFÄHIGKEIT, und zwar ohne ein Präjudiz in der "Programmierung", was zu lernen ist.
Wenn man darüber nachdenkt, wie Lebewesen lernen, stellt man schnell fest, das da Gefühle und dann letztendlich Werte und Moral eine Rolle spielen.

Derzeit ist technisch nicht mal im Ansatz erkennbar, wie eine Technologie aussehen soll, die so etwas kann.

Daher kann man auch keine SERIÖSEN Zeitangaben machen. Es mag ein Technologiesprung kommen, aber der ist NICHT absehbar.

Im übrigen: Die Kriegtechnologie / Führung bewegt sich aufgrund der asymetrischen Kriegsführung hin zum Infanteristen.

Trotz des hohen menschlichen Leidens ist selbst ein gut ausgebildeter / ausgerüsteter Infanterist erheblich preiswerter und LEISTUNGSFÄHIGER, als derzeit mit Robotertechnik darstellbar ist.

Und auch den US Kameraden "geht das Geld aus", viele High Tech Projekte sind den hohen Kriegsführungskosten zum Opfer gefallen.

Timid

Zitat von: Wallenstein am 25. Mai 2007, 17:19:38Nur ist das Endziel eben intelligente Roboter, KI in denselben.

"Endziel" entsprechender Rüstungsprojekte - vielleicht. Endziel der Wissenschaft - nicht zwangsläufig. Dort geht es eher um die KI oder den Roboter an sich, die Verknüpfung von beidem ist dafür nicht zwingend notwendig und dürfte nur einen Teil dessen ausmachen, was erforscht wird/werden wird. Denn für KIs gibt es noch genug andere Anwendungszwecke außerhalb von Robotern und dem militärischen Umfeld, und für Roboter gibt es viel zu viele Anwendungen, bei denen eine KI als Steuerung dem Versuch gleichzusetzen ist, mit einer ganzen Batterie Rohrartillerie einen einzelnen Spatzen auf weiter Flur zu erlegen ...

Zitat von: StOPfr am 25. Mai 2007, 18:10:13Dort sind aber wohl die interessantesten Fortschritte auf dem Weg zu einem Roboter gemacht worden, für den tatsächlich allererste Entwicklungsstufen in Richtung "intelligente Maschine" erklommen wurden.

Naja ... Die Grundgedanken und mathematischen Modelle von Expertensystemen oder ähnlichem, die selbstständig lernen können, sind nicht wirklich neu ... Expertensysteme waren etwa schon in den 80er Jahren im Einsatz, und lernfähige Systeme sind schon heute im Einsatz.

ZitatAn der Uni Bremen z.B. experimentiert man auf einem niedrigeren Level mit Robotern, die "logisch" Fußball spielen können sollen.

Das ist kein "niedrigeres" Level, sondern, wie du selber geschrieben hast, eine andere Ausgangsbasis. Denn ein einzelnes System in die Lage zu versetzen, autonom zu handeln, dürfte im Endeffekt maximal genauso arbeitsintensiv sein, wie der Versuch, ein System mit mehreren "Robotern" zu entwickeln, die autonom, aber vernetzt handeln.

ZitatDass die Amerikaner bei der Entwicklung unbemannter Flugzeuge, Fahrzeuge und Schiffe Fortschritte machen, ist für mich sicher.

So ist es bei unbemannten Drohnen (z.B. Global Hawk) ja schon möglich, dass diese halbwegs autonom ihren Zielen nachgehen. Der nächste Schritt wäre dann "nur noch", sie so lernfähig zu machen, dass sie etwa durch Training auch in Luftkämpfen mithalten können, Beschuss ausweichen und ihre Route selbstständig wählen und ändern können.

Zitat von: Wallenstein am 25. Mai 2007, 15:48:591. Wann wird Ihrer Meinung nach die Technik so weit fortgeschritten sein, daß eine Wehrpflicht nicht mehr nötig ist, weil keine Millionenheere mehr gebraucht werden, sondern nur noch einige ganz wenige Soldaten, Zehn-, vielleicht Hunderttausend?

Den Zustand haben wir bereits erreicht ... Die Armee, die unter Führung der USA den Irak bezwungen hat, war auch nur wenige hunderttausend Mann stark. ISAF kommt mit weit weniger aus.
Sprich: Die Zeit der Millionenheere ist schon lange vorbei - allerdings sind "Massenheere" noch immer von Nöten.

Zitat2. Wann wird Ihrer Einschätzung nach selbst der Einsatz von Hunderttausend Berufs-/Zeitsoldaten unnötig werden, weil selbst deren Dienste von intelligenter Technologie ausgeführt werden kann? Wann wird die Armee ohne menschliche Soldaten sein?

Niemals. Denn der Mensch hat entscheidende Vorteile gegenüber jedem Roboter:
- Er kann ohne jede Zufuhr von Betriebsstoffen wie Benzin oder Solarenergie agieren.
- Die nötigen Betriebsstoffe (Wasser, Nahrung) kann er richtig autonom und intelligent selbst beschaffen.
- Er ist ohne jede Elektronik einsetzbar, was beispielsweise bei EMP den Unterschied zwischen einer halbwegs funktionsfähigen, und einer nicht existenten Armee bedeuten kann.
- Ein Mensch ist nicht anfällig für Computerviren oder Softwarefehler in seinem System ...

Wie auch immer: Der Einsatz von autonomen Systemen zur Unterstützung von Menschen hat schon längst begonnen - Aufklärungsdrohnen oder Roboter zur Entschärfung/Aufklärung von Minen und ähnlichem (siehe EOD) sind da noch recht "simple" Beispiel, Systeme zur wirklich autonomen Steuerung von Maschinen werden der nächste Schritt sein. Lernfähig werden diese Systeme über kurz oder lang alle sein. Und vielleicht wird irgendwann einmal eine "KI" einen Roboter steuern können.
Aber zum einen werden bis dahin noch Jahrzehnte vergehen, zum anderen wird ein Computer einen Menschen niemals vollständig ersetzen können, in keinem Bereich ...
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Wallenstein

#6
@ F_K:

Und ich zitiere auch gerne:

Zitat... bislang ohne Erfolg.

ZitatTrotz des hohen menschlichen Leidens ist selbst ein gut ausgebildeter / ausgerüsteter Infanterist erheblich preiswerter und LEISTUNGSFÄHIGER, als derzeit mit Robotertechnik darstellbar ist.

F_K, mir ist schon klar, daß das alles JETZT noch nicht geht, sonst wären Sie alle schon jetzt schon als Zeit-/Berufssoldaten überflüssig, dieses Forum würde es gar nicht geben, und ich hätte keinen Musterungsbrief erhalten.

Ich bin nur sehr an diesen künftigen Entwicklungen interessiert und sehe, daß daran geforscht wird. Und deshalb wollte ich eigentlich Ihre Einschätzung, wann denn die Armee ohne Menschen funktionieren wird. Mehr wollte ich gar nicht.


@ Timid:

ZitatSo ist es bei unbemannten Drohnen (z.B. Global Hawk) ja schon möglich, dass diese halbwegs autonom ihren Zielen nachgehen. Der nächste Schritt wäre dann "nur noch", sie so lernfähig zu machen, dass sie etwa durch Training auch in Luftkämpfen mithalten können, Beschuss ausweichen und ihre Route selbstständig wählen und ändern können.

Und schon wäre die Luftwaffe in Maschinenhänden.

ZitatSprich: Die Zeit der Millionenheere ist schon lange vorbei - allerdings sind "Massenheere" noch immer von Nöten.

Sind Sie dann dafür, die Wehrpflicht abzuschaffen? Logischerweise hätte sie keinen Sinn mehr, wenn man die Reservisten gar nicht braucht. Wozu sieben Millionen Reservisten, wenn man mit einer "Handvoll" Berufssoldaten auskommt? (Ich persönlich befürworte sie eigentlich, aber wenn sie nicht mehr nötig ist, wäre es Unsinn, sie weiterzuführen.)

ZitatNiemals. Denn der Mensch hat entscheidende Vorteile gegenüber jedem Roboter:  ...

Danke für die Antwort. Die Massenheere werden also wohl bleiben. Das würde mich beruhigen. Warum? Natürlich ist es verlocken zu sagen, man setzt Maschinen zum Kämpfen ein, um Menschenleben zu schonen. Mich beunruhigt aber der Gedanke, daß Maschinen den Menschen ersetzen können. Außerdem würden weiterhin Zivilisten sterben, weshalb ein mit Maschinen geführter Krieg nicht unbedingt unblutiger würde.

ZitatWie auch immer: Der Einsatz von autonomen Systemen zur Unterstützung von Menschen hat schon längst begonnen ... Aber zum einen werden bis dahin noch Jahrzehnte vergehen, zum anderen wird ein Computer einen Menschen niemals vollständig ersetzen können, in keinem Bereich ...

Sie gehen also davon aus, daß auch künftig die Armee wie auch andere Felder des Lebens weiterhin in Menschenhand bleiben? Wäre erfreulich.

F_K

Lieber Wallenstein,

wer WEISS, wieviel Aufwand dahintersteht, einen "Global Hawk halbwegs autonom" fliegen zu lassen, der weiss, da ne ganze Kompanie an SOLDATEN notwendig ist, das zu realisieren.

Von "Einsparung" von Soldaten kann also gar nicht die Rede sein.

Wann das möglich ist? Das weiss niemand.

Wie gesagt, derzeit gibt es keinen "lernenden" Computer und damit auch keine KI.

Timid

#8
Zitat von: Wallenstein am 26. Mai 2007, 14:55:25Und schon wäre die Luftwaffe in Maschinenhänden.

Nur die "Ausführung" - Planung etc. werden zwangsläufig in Menschenhand bleiben müssen. Und letztlich dürfte ein menschlicher Pilot einem Computerpiloten auch dann noch überlegen sein - der Computer kann zwar entschieden schneller handeln, aber er ist in seiner Entscheidungssfreiheit doch stärker beschränkt als ein Mensch (der dafür wiederum bei genug G-Kräften bewusstlos wird ...).

Ach ja: Ein Eurofighter, F117 oder andere moderne Flugzeuge sind mittlerweile schon so instabil im Flugverhalten, dass ohne Computerunterstützung die Maschine niemals von einem Menschen kontrolliert werden könnte.

ZitatSind Sie dann dafür, die Wehrpflicht abzuschaffen? Logischerweise hätte sie keinen Sinn mehr, wenn man die Reservisten gar nicht braucht. Wozu sieben Millionen Reservisten, wenn man mit einer "Handvoll" Berufssoldaten auskommt? (Ich persönlich befürworte sie eigentlich, aber wenn sie nicht mehr nötig ist, wäre es Unsinn, sie weiterzuführen.)

Darüber mache ich mir Gedanken, wenn es irgendwann mal soweit ist, dass die Bundeswehr über genug derartiges Material verfügt ;D

ZitatMich beunruhigt aber der Gedanke, daß Maschinen den Menschen ersetzen können.

Wie gesagt: Meiner Meinung nach können sie das nicht. Sie können ihn unterstützen in seinen Zielen, ihm auch Aufgaben abnehmen (wie etwa im EOD-Bereich, bei autonomen Fahr- und Luftfahrzeugen), aber sie machen den Menschen aus den schon genannten Gründen nicht überflüssig.

Bestes Beispiel sind doch die regelmäßig vom ADAC herausgegebenen Pannenstatistiken: Heutige Autos werden durch immer komplexere Computer, Motoren und Elektronik ergänzt und der Fahrer dadurch unterstützt. Aber gleichzeitig ist die Elektronik eines der, wenn nicht das Hauptproblem bei Autopannen ...

ZitatSie gehen also davon aus, daß auch künftig die Armee wie auch andere Felder des Lebens weiterhin in Menschenhand bleiben? Wäre erfreulich.

Wie gesagt: Die Maschine wird dem Menschen Aufgaben abnehmen und ihn unterstützen können, aber nicht ersetzen.

Zitat von: F_K am 26. Mai 2007, 15:11:27Wie gesagt, derzeit gibt es keinen "lernenden" Computer und damit auch keine KI.

Naja ... Es gibt schon entsprechende Ansätze und zivile Einsatzgebiete  ;)
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F_K

@ Timid:

Nenne mir bitte EIN Beispiel von "echter starker KI"!

Nenne mir nur einen ANSATZ, wie KI realisiert werden soll!

(Spracherkennnungssoftware "lernt" nicht wirklich, das wird nur so genannt ... schaue Dir mal ein, wie ein Kind LERNT, nachmachen, gelobt werden, probieren, Werte lernen, ...
wie heißt denn der Befehl in welcher Programmiersprache zum "lernen"?
Roboter können zwar im "Teach in" Programme lernen, aber das ist auch nur eine Programmierart, die mit "lernen" nichts zu tun hat ...
Immerhin bin ich MaschBauer und in der IT tätig ...
Roboter / Rechner / Maschinen sind STROHDOOF, die können gerade 1 und 1 zusammenzählen und NICHTS machen, was man denen nicht vorher "gesagt" hat.).

Nochmal: Es gibt KEINEN Ansatz, und keine Technologie, die aufzeigt, wie KI funktionieren sollte.

Timid

#10
Zitat von: F_K am 26. Mai 2007, 16:30:37Nenne mir bitte EIN Beispiel von "echter starker KI"!

Ich habe nicht unbedingt von (starker) KI geschrieben, sondern von lernfähigen Systemen. Und die gibt es in Form von (intelligenten) Agenten - etwa im Wertpapier- bzw. Devisenhandel (wenn auch der Erfolg nur unwesentlich besser ist als bei purem Raten), bei Roboterfussball oder auch bei solchen Sachen wie Roboter-Staubsaugern. Expertensysteme gibt es schon seit Jahrzehnten, und als (schwache) KI sei nur auf Deep Blue oder die "Spiele-Theorie" verwiesen.

Ach ja: Ohne intelligente und lernfähige Agenten wäre sowas wie ein wirksamer Spam-Schutz oder Suchmaschinen wie Google nicht möglich ...


Egal: Mir wird die Diskussion zu blöd. Wenn ich als angehender Informatiker mit zwangsläufigem Kontakt mit der Materie ja anscheinend keine ausreichende Ahnung von dem Themengebiet habe, werde ich auch niemanden mehr mit meinem Unwissen belästigen, sondern dich einfach machen lassen  ::)
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F_K

Hallo Timid,

ich bestreite doch gar nicht Dein Fachwissen, ich versuche nur BEGRIFFLICHKEITEN klar zu machen.

"Lernfähig" ist nach meiner Meinung ein guter Spamschutz nicht. Er hat FESTGELEGTE Regeln, wie er zukünftige SPAMs erkennt.

(mir ist sehr wohl bekannt, das diese Worte in Verbindung mit EDV Systemen gebraucht werden. So wird ja auch von "intelligenten CAD Modellen" gesprochen, von lernfähigen OCR Programmen usw. und so fort ...).
Auch ein "Expertensystem" ist STROHDUMM, es macht nur das, was VORHER von einem IT Experten angedacht wurde. Oder hat jemals ein Expertensystem ein Buch zu dem Thema geschrieben?

Lernfähig bedeutet für mich, das man SPIELEN kann. Ich habe noch nie einen "IT Programm / Agenten" in der Sandkiste mit Förmchen spielen sehen ...

Aus wikipedia:
"Lernfähigkeit betrifft also verschiedene Gedächtnissysteme. Sie wird außerdem von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, wie Motivation, Anspruchsniveau, Selbstvertrauen, Lerntyp, Lernblockaden usw. Deshalb erfordert die exaktere Verwendung des Begriffes normalerweise nähere Angaben, worauf er sich bezieht."

Ich PERSÖNLICH verknüpfe lernfähigkeit mit MOTIVATION, WERTEN und FREUDE über einen Lernerfolg (wenn z. B. ein Kind ein Puzzleteil erfolgreich verbaut hat).

Für mich hat derzeit kein noch so komplexes IT System eine Motivation (von Freude und Werten reden wir mal erst recht nicht).

Ohne Lernfähigkeit keine Intelligenz.

Von daher gehe ich davon aus, das wir etwas aneinandervorbei reden ... und der Threadersteller ist sowieso draussen ...


Timid

#12
Okay, damit kann man arbeiten.

Zitat von: F_K am 26. Mai 2007, 19:03:37"Lernfähig" ist nach meiner Meinung ein guter Spamschutz nicht. Er hat FESTGELEGTE Regeln, wie er zukünftige SPAMs erkennt.

Das stimmt so nicht unbedingt. Er hat feste Regeln, wie er mit irgendwelchen Daten, Problemen oder wie auch immer man das Kind nennen will umzugehen hat - aber was davon Spam ist, und was nicht, das weiss er i.A. erstmal nicht. Sondern er bekommt es "beigebracht" (etwa indem der Nutzer im sagt, dass Email X Spam war, Email Y hingegen nicht), leitet daraus Regeln ab (z.B. anhand des Email-Headers oder was auch immer) und kann bei einer ähnlichen Situation entsprechend anders reagieren.

ZitatAuch ein "Expertensystem" ist STROHDUMM, es macht nur das, was VORHER von einem IT Experten angedacht wurde.

Das ist aber eine sehr kleinliche Definition ;) - demnach wäre letztlich jede Existenz von künstlicher Intelligenz und lernfähigen Systemen von vornherein für alle Zeiten ausgeschlossen, da alles irgendwie nur auf dem Mist von Informatikern oder Mathematikern gewachsen ist ;)

ZitatIch PERSÖNLICH verknüpfe lernfähigkeit mit MOTIVATION, WERTEN und FREUDE über einen Lernerfolg (wenn z. B. ein Kind ein Puzzleteil erfolgreich verbaut hat).

Zäumen wir das Pferd mal von hinten auf: Was ist "Lernen"?
Abstrakt gesehen ist es lediglich das "Merken" bzw. "Speichern" von Informationen - in Situation S habe ich Aktion A ausgeführt und Ergebnis E erzielt, das mich meinem "Ziel" (z.B., die Bauklötze richtig in dem Holzbrett in dafür vorgesehenen Vertiefungen zu platzieren, oder auch mein persönliches Gefühl der "Freude" bzw. Zufriedenheit zu verbessern) nähergebracht hat, oder auch nicht. Beim "Abschauen" ist es ähnlich - in Situation S hat Person P Aktion A ausgeführt und dabei ein Ergebnis E erzielt, die es seinem Ziel nähergebracht hat.
Diese Information kann zukünftig abgerufen werden, wenn die Person erneut in dieser Situation steckt, oder sie wird "verallgemeinert", so dass in einer nicht exakt gleichen Situation ein ähnliches Ergebnis eintritt.

"Lernen" bei Computersystemen ist davon nicht wirklich weit entfernt:
- Irgendwie wird dem entsprechenden System gezeigt, wie jemand anderes in Situation S agiert hat, das System verallgemeinert das Verhalten und muss durch "Training" die Korrektheit seiner Verallgemeinerung demonstrieren. Beim Computer nennt man es "Überwachtes Lernen", beim Menschen kommt dieses Vorgehen an das Prinzip des "VENÜ" recht nahe heran - nur kann das E bei Computer i.A. weggelassen werden ...
Das Ergebnis ist jedenfalls in beiden Fällen vergleichbar - das Kind, dass sich abgeschaut hat, wie man die Bauklötze richtig einsortiert, und dieses Vorgehen später mal bei anderen Klötzchen mit Spielfeld anwenden kann; der Computer, der sich z.B. abgeschaut hat, wie man bei der Entwicklung des Kurses einer Aktie zu reagieren hat (verkaufen, kaufen, halten o.ä.), und dieses Verhalten bei zukünftigen Kursentwicklungen anwenden kann. (Wie gesagt: Erfolg ist hierbei etwas besser als beim reinen Raten, ließe sich aber sicherlich, unter Beachtung weiterer Parameter, wesentlich verbessern.)

- Das System versucht ohne menschliche Anleitung, Probleme zu kategorisieren, so dass es mit der Kategorie arbeiten kann. Führt mal zu mehr, mal zu weniger hilfreichen Ergebnissen, aber letztlich lassen sich daraus Regeln ableiten - wenn A, dann B. Beim Computer "Unüberwachtes Lernen", beim Menschen reines Beobachten - wenn Person P1 so-und-so aussieht und sich so-und-so verhält und Person P2 ähnlich wie P1 aussieht, könnte es sich um die selbe "Gruppe Mensch" handeln und P2 wie P1 handeln; wenn Objekt O1 über bestimmte Parameter verfügt und irgendwas macht, und O2 teils gleiche Parameter hat, könnte es dieses "irgendwas" auch machen.

- Das "Reinforcement Learning" oder "Optimierende Lernen" bildet das "Glücksgefühl" bei einer Aktion nach: Das System versucht, ein für sich selbst möglichst positives Ergebnis zu erreichen, wobei "positiv" bedeutet, dass das Ergebnis möglichst effizient erreicht wurde, negativ aber beispielsweise, dass das Ergebnis nicht erreicht werden konnte. Verschiedene Ansätze liefern ein unterschiedlich hohes Maß an "Glück", den mit dem höchstmöglichen "Glück" wird das System daher zu wiederholen versuchen, wenn es erneut in dieser Situation stecken sollte.


Etwas abstrahiert gibt es die meisten Dinge, die (für dich) menschliches Lernen ausmachen, also auch bei Computersystemen: "Motivation" ist letztlich, ein bestimmtes Ziel zu erreichen (das bei Computern zwangsläufig vom menschlichen Bediener vorgegeben werden muss). "Freude" und "Lernerfolg" finden sich bei bestimmten Ansätzen schon wieder, wenn auch etwas abstrakt (je höher ein Wert, desto glücklicher das System). Das Prinzip des "Handlung abschauen, nachmachen und üben" ist das gebräuchlichste Verfahren bei lernenden Systemen.
Gut, und ob "Werte" für "Lernen" notwendig sind, ist Ansichtssache und würde zu sehr ins Philosophische abgleiten  ;)

Oder, anders formuliert: Auf einer abstrakten Ebene können Computersysteme in die Lage versetzt werden, zu "lernen". Etwa der Schachcomputer, der sich den Fähigkeiten seines Nutzers anpasst, oder der das Verhalten seines Gegenüber analysiert und daraus eine Strategie entwickelt, wie er ihn bezwingen kann.

ZitatFür mich hat derzeit kein noch so komplexes IT System eine Motivation (von Freude und Werten reden wir mal erst recht nicht).

Es hat keine Motivation, die es aus sich selbst heraus erzeugen kann, das stimmt. Aber es kann Motivationen haben - i.A. die, ein vorgegebenes Ziel zu erreichen. Eine Motivation könnte aber auch sein, dieses Ziel möglichst effizient zu erreichen (etwa bei Wegfindungsalgorithmen oder dem Reinforcement Learning).

ZitatOhne Lernfähigkeit keine Intelligenz.

Wobei "Künstliche Intelligenz" nicht unbedingt eine glückliche Übersetzung der "Artificial Intelligence" ist - Intelligence meint ja nicht nur Intelligenz, sondern etwa auch "Auffassungsvermögen", was in diesem Fall etwas besser passen dürfte.
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F_K

Ach Timid,

wie gesagt, wir reden etwas aneinander vorbei.

Ich stimme Dir bezüglich Deiner Auffassung von "selbstlernenden Computersystemen" ja zu.

WENN es gelingen würde, das ein Rechnersystem "wirklich" lernt, dann würde es in der Lage sein, sehr schnell ALLES zu lernen, und es wäre dann wirklich eine "Superintelligenz".

Intelligenz hat etwas damit zu tun, auch EIGENE Entscheidungen zu treffen und EIGENE Motivationen festzulegen, und zwar auch ganz andere, als die, die der ursprüngliche "Programmierer" im Sinn hatte. Und zack, da sind wir beim freien Willen ....

Derzeit ist kein Computersystem in der Lage, AUSSERHALB seines "Programmes" zu denken ....

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