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Flugstunden Jet, Trapo, Heli

Begonnen von SC57, 04. August 2012, 21:45:49

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SC57

Hallo an alle,
ich hätte ein paar Fragen bezüglich verschiedener Flugausbildungen bzw. zum tatsächlichen Berufsbild des Piloten nach der Ausbildung.

Zum einen wollte ich fragen ob jemand darüber Auskunft geben kann, wie viele Flugstunden ein Jetpilot, ein Transallpilot (bzw. generell Trapo) und wie viele Flugstunden ein Helipilot (z.B. CH53) im Jahr bei Luftwaffe, Heer und Marine zu absolvieren hat bzw. welche Zahl die jeweiligen Piloten im Endeffekt realistisch fliegen können?
Zum anderen interessiert mich das Aufgabenspektrum der CH53 (Beispieleinsätze) und der Transall (ebenfalls Beispieleinsätz und Häufigkeit , z.B. Tiefflug)

Über Ausbildung an sich brauche ich keine Informationen da ich relativ gut darüber Informiert bin, mich Interessiert viel mehr wie es mit dem Pilotenalltag nach der Ausbildung bei der Bundeswehr aussieht.

Kommen Piloten so oft in die Luft wie vorgeschrieben ? Wie sehen die jeweiligen vorgeschriebenen Flugstunden aus? Wie werden sie eingehalten? Kommt es unter Umständen sogar vor, dass der Pilot sogar wesentlich über der vorgeschriebenen Flugstundenzahl liegt statt darunter?

Fragen über Fragen, ich wäre sehr dankbar wenn mir jemand hilfreiche Antworten geben könnte, da ich für jede Richtung offen bin und es mir zur Zeit schwer fällt mich zu entscheiden (bin mitten in der medizinischen Untersuchung Phase II und zur Zeit sieht es so aus als könnte ich mich noch für alles entscheiden).
Die sache ist blos die, dass die Entscheidungsfreiheit ja wohl vorrüber ist sobald ich angegeben habe wohin ich zur Phase III möchte, sofern nicht noch eine höhere Macht dazwischengerät.

Anfangs war meine Traum Jet, wegen der hohen Geschwindigkeit, der Kräfte auf den Körper während bestimmten Manövern und vor allem der taktische Luftkampf.
Mitlerweile tendiere ich allerdings eher zu Trapo oder Heli, da im Netz überwiegend von extrem wenigen Flugstunden für Jetpiloten gesprochen wird, wohingegen Trapo und Helipiloten noch relativ viel fliegen können.
Ich will ja nicht Pilot werden um am Boden zu bleiben und da die anderen zwei Möglichkeiten auch Interessant für mich sind bitte ich um möglichst genaue Informationen zu meinen oben gestellten Fragen, damit man sich mal ein Bild über den aktuellen Stand der Piloten bei der Bundeswehr machen kann.

Danke im Voraus und liebe Grüße
Chris

Ralf

Mal realistisch gesehen: wer weiß heute, wieviel in 7 Jahren geflogen wird. Solange wirst du wohl mit Studium brauchen, bevor du ausgebildet ist.
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Helft mit, dass es so bleibt.

dragon46

Der NATO-Mindeststandard für Jets liegt bei 150 Stunden im Jahr, eine Zahl die gerade wohl so erreicht wird.

Bei den Helis soll es noch düsterer aussehen, neu in den Verband kommende Piloten können nicht angeblich fliegen, da die zur Verfügung stehende Flugstundenanzahl gerade so reicht um die Besatzungen mit "Combat Ready" diesen Status erhalten lassen zu können.

Der Wehrbeauftragte hatte sich auch in seinen Berichten mit dieser Problematik beschäftigt meine ich.
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.

DeltaEcho

Zitat von: SC57 am 04. August 2012, 21:45:49
Zum einen wollte ich fragen ob jemand darüber Auskunft geben kann, wie viele Flugstunden ein Jetpilot, ein Transallpilot (bzw. generell Trapo) und wie viele Flugstunden ein Helipilot (z.B. CH53) im Jahr bei Luftwaffe, Heer und Marine zu absolvieren hat bzw. welche Zahl die jeweiligen Piloten im Endeffekt realistisch fliegen können?
In der Luftwaffe gibt es soweit ich weiß verschiedene Abstufungen bei den Jetpiloten, combat ready Piloten bekommen 150 Flugstunden im Jahr (um die NATO Norm gerade so zu erfüllen), dann gibt es Reservepiloten für diese Norm ca. 70 Flugstunden und der Rest erhält ca. 40 Stunden um die Eignung zu halten. Dabei gehe ich stark davon aus, dass die Masse der Piloten in dem Bereich 40 bzw. 70 Stunden zu finden ist.


ZitatKommt es unterUmständen sogar vor, dass der Pilot sogar wesentlich über der vorgeschriebenen Flugstundenzahl liegt statt darunter?
Ganz bestimmt nicht, da Flugstunden nun einmal extrem teuer sind.

ZitatMitlerweile tendiere ich allerdings eher zu Trapo oder Heli, da im Netz überwiegend von extrem wenigen Flugstunden für Jetpiloten gesprochen wird, wohingegen Trapo und Helipiloten noch relativ viel fliegen können.
Dazu muss angemerkt werden, dass im Rahmen der Reform deutlich weniger Hubschrauber angeschafft wurden. Dies führte dazu, dass viele Kameraden jetzt nach dem Studium vor die Wahl gestellt wurden. Die Bundeswehr zu verlassen oder Truppenoffizier zu werden, da der Bedarf an Hubscharuberpiloten einfach nicht mehr gegeben ist.

ZitatIch will ja nicht Pilot werden um am Boden zu bleiben
Die Masse der Zeit wirst du aber am Boden sein, dafür musst du nur die Anzahl der Wochenarbeitsstunden mit den Flugstunden vergleichen. Zudem liegen die Wartezeiten für die Pilotenausbildung in der USA bei mitlerweile 1 1/2 - 2 Jahren, wie mir letzte Woche erst ein Kamerad von Luftwaffe erzählt hat, der irgendwann mal fliegen soll ...

SC57

Danke für die Antworten.

@ DeltaEcho : Gibt es bei Flugstunden nicht eine Abgrenzung zwischen Pflichtlugstunden und Flugstunden im Einsatz?
Laut sicherer Quelle gibt es zumindest unter Transallpiloten zur Zeit so viele Flugstunden durch Transportflüge ins Ausland und zurück, dass es den Piloten zum Teil schon fast zu viel wird.
Haben die nicht eine Anzahl an Pflichtstunden, zu denen unter Umständen noch Flüge hinzukommen wenn eben geflogen werden muss ?

Zur Anschaffung der Helis: sieht es da nicht so aus, dass auch entsprechend viele Leute eingestellt werden um nicht zu viele Piloten zu haben?
Die Bundeswehr wird doch nicht mehr einstellen als sie durch den aktuellen Bedarf benötigt !?  ???

Dass ich die Masse der Zeit am Boden bin ist mir allerdings auch klar. Ich habe blos den Unterschied gemeint zwischen z.B. 200 , 150, 120, 70 oder 40 Flugstunden.
Da sind 40 Flugstunden für mich quasi am Boden bleiben müssen und 100 aufwärts gehn in Richtung tatsächlich fliegen als Beruf zu haben.

Wie hast du aber folgenden Satz gemeint / auf was bezogen ? -> "Zudem liegen die Wartezeiten für die Pilotenausbildung in der USA bei mitlerweile 1 1/2 - 2 Jahren, wie mir letzte Woche erst ein Kamerad von Luftwaffe erzählt hat, der irgendwann mal fliegen soll ..."

Über weitere Detailreiche Antworten sowie Erfahrungsberichte von Piloten freue ich mich.

LuftwaffenSLD

Zu genauen Details hinsichtlich der Flugstunden wird sich hier sicherlich niemand äussern. Im allgemeinen kann man dennoch festhalten, dass in Lufttranssportverbänden mehr geflogen wird als in Fighterverbänden. Exot ist hierbei die Flugbereitschaft BMVg.
Allerdings, wenn man vor der Entscheidung Airline oder Bundeswehr steht, ist das Flugstundenaufkommen bei den Streitkräften deutlich geringer. Mit absoluten Zahlen werfe ich mal nicht um mich.
Als Offizier bei der Luftwaffe stehen also (Ausnahmen: SAR, Flugbereitschaft, Spezialeinheiten-Unterstützung) durchaus andere Bereiche im Vordergrund als die reine Fliegerei. Schade, aber Realität.