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An meine medizinischen Kollegen

Begonnen von Medicus81, 16. September 2010, 12:47:04

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Medicus81


Hallo zusammen,

Ich habe eine Frage an meine ärztlichen Kollegen,falls einige davon an Bord sind ;).Ich bin selber Arzt,mache zurzeit meine Facharztausbildung in Chirurgie bzw. habe gerade meinen common trunk abgeschlossen und lasse mich in der Unfallchirurgie/orthopädie versklaven ;).
Zu meiner Frage,wir haben seid kurzem einen neuen Mitarbeiter welcher ebenfalls Arzt ist,jedoch war dieser vorher in der Bundeswehr aber konnte anscheinend vorzeitig gehen.Ich war ein wenig verblüfft da man sich doch mindestens 16 Jahre verpflichten muss?Mit Studium wär mein neuer kollege jedoch nur knapp 7 Jahre beim Bund gewesen.Nun haben wir in unserer Klinik eine menge Schüler die ihr 3 monatiges Pflegepraktikum fürs Medizinstudium machen,da diesen Schlitzohren es nicht entgangen ist woher unser neuer Kollege kommt,sind sie nun sehr euphorisch und denken sich O Ton:"Hey wenn man so leicht rauskommt aus dem Bund dann mache Ich das doch auch und kassier die ganze Kohle." Darauf erwiderte Ich das man sicherlich die Kosten des Studiums auch wenn es bei Medizinern an zivilen Unis stattfindet zurückzahlen muss.Darauf meinte jedoch ein weiterer ärztlicher Kollege das müsse man nur wenn man an Bundeswehrunis studiert,was Ich mir nicht so recht vorstellen kann.Vielleicht kann ja jemand klarheit schaffen.
Noch eine Frage interessehalber,wie sieht es bei euch mit der Facharztausbildung aus?Habt ihr Einfluß bei der Wahl des Faches oder werdet ihr nach Bedarf eingeteilt?

Kollegiale Grüße

ulli76

Es gibt bestimmte Konstellationen, bei denen man Ausbildungskosten zurück zahlen muss, bei anderen nichts.

Zur Facharztwahl: Also mit der normalen Verpflichtungszeit von 17 Jahren bekommt man 3 Jahre Weiterbildung zugesagt. Will man die volle Weiterbildugszeit, muss man seine Dienstzeit verlängern bzw. einen entsprechenden Antrag stellen und hoffen, dass dem statt gegeben wird (zur Zeit allerdings bei sehr vielen. Also wer will, bekommt in der Regel die Zusage.)

Am Ende des Studiums wird man anhand der bisherigen Leistungen in eine Rangreihenfolge eingereiht. Abgesehen von sozialen Kriterien, darf derjenige, der weiter oben auf der Liste steht, früher seine Fachrichtung und den Ort der ersten klinischen Verwendung aussuchen.

Wenn man weiter unten steht und die Wunschstelle schon vergeben ist, gibt es mehrere Möglichekeiten:
1. Man kriegt das gewünschte Fach aber einen anderen Ort
2.Man kriegt den Wunschort aber ein anderes Fach
3. Man muss sich umorientieren.

Bei bestimmten Fächern gibt es oft viele Stellen,aber zu wenige Bewerber, so dass es egal ist, wo man auf der Liste steht.
Bei den kleineren Fächenr gibt es nur wenige Stellen- so dass man zusehen sollte, gute Noten und keine Zusatzsemester  zu haben.
Säter Wechsel ist allerdings auch möglich.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

Medicus81

Hallo Ulli,

danke für deine Antwort.Du scheinst ja ebenfalls Arzt zu sein,für welche Facharztrichtung hast du dich denn entschieden?Wie sieht es denn im allgemeinen so aus,verlassen die meisten Ärzte nach ihrer Pflichtzeit die Bundeswehr oder machen sie weiter.Aus meiner Wehrdienstzeit in einer Sanitätsstaffel waren mir noch 2 Oberstabsärzte bekannt die noch einige Monate Dienst hatten und dann in zivile Praxen untergekommen sind.Da du jetzt diese Rangliste erwähnst wird mir jetzt auch klar warum meine Kommilitonen die in der Bw waren so strebsam waren ;).Wieviele Semester über der Mindeststudienzeit von 12 Semestern bei Medizin werden euch denn zugestanden?Im zivilen sind die Noten eher drittrangig,das erspart natürlich einiges an Streß den wir sowieso schon während des Studiums haben.

ulli76

Also ich kenne viele Kollegen, die jetzt für den Facharzt verlängert haben.
Ich werd Allgemeinmedizinerin und bin jetzt wieder für ein Jahr ans Krankhaus zurück gekehrt.

Jedes Zusatzsemester muss beantragt und begründet werden. Ein Semester ist in der Regel kein Problem. Passiert ja allein schon mal wenn man im 3. Semester durch Anatomie fällt und der nächste Kurs erst wieder im 5. angeboten wird.
Beim 2. Semester muss man schon eine gute Begründung haben.
Als ich mit dem Studium fertig war gab´s z.B. 3 "Strafpunkte" für ein Zusatzsemester.Erstes Staatsexamen hat einfach gezählt und 2. zweifach (HEX gab´s da noch nicht). Je mehr Punkte umd so weiter hinten auf der Liste.
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Medicus81

Die meisten brechen sich wahrscheinlich beim Physikum den Hals,die Vorklinik im allgemeinen war eine schreckliche zeit;).Wie wird denn eigentlich die 18 monatige ambulante hausärztliche Versorgung gehandhabt die du ja als Allgemeinmedizinerin absolvieren musst,könntest du die auch in einer zivilen Praxis machen oder kommst du in eine Sanitätsstaffel?Ich denke die zwei Jahre Tätigkeit in der stationären internistischen Versorgung macht man dann in einem Bundeswehrkrankenhaus oder?Die restlichen ein und halb jahre darf man sich ja mittlerweile aussuchen,also entweder 6 monate Chirurgie und der Rest Innere oder ambulant in der hausärztlichen Praxis,trifft das dann bei dir auch zu oder ist das straffer reglementiert?Wobei meiner Meinung nach jeder Arzt unbedingt fortgeschrittene Grundlagen der Chirurgie beherrschen sollte.

ulli76

Also ich mach jetzt das zweite internistische Jahr, hatte mit dem ersten Jahr Innere angefangen, dann 6 Monate Allgemeinchirurgie (das ist bei uns generell so vorgesehen), 6 Monate Anästhesie (ist auch so vorgesehen für die Fachkunde Rettungsmedizin-brauchen wir ja für den Einsatz), dann ein Jahr Allgemeinmedizin in einem SanZentrum, und wenn ich jetzt dann in der Truppe fertig bin mach ich nochmal Allgemeinmedizin in nem SanZentrum und 1/2Jahr zivil- weil uns eben ein Teil des Patientengutes fehlt(Kinder, alte Leute,bestimmte Krankheitsbilder sind bei uns auch selten). Den zivilen Teil bekommt man aber generell nur wenn man die Zusage für die komplette Weiterbildung hat und für die Dienstzeitverlängerung unterschrieben hat.
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Medicus81

Kann man die Fachkunde Rettungsdienst bei euch mit der zivilen vergleichen?Hierzu musste Ich einen Haufen Nachweise an die Bezirksärztekammer schicken (sei froh das du dich mit denen nicht rumschlagen musst).Dazu musste ich eine zweijährige klinische tätigkeit nachweisen,davon 3 monate auf intensiv (die wir ja sowieso im rahmen der neuen facharztordnung machen müssen),dann musste man noch 25 endotracheale intubationen,2 durchgeführte thoraxdrainagen und um die 50 venösen zugänge als einzelnachweis einreichen und ganz lächerlich ein zertifizierter reanimationsstandard am phantom,ich glaub fast jeder medizinstudent hat als student. aushilfskraft mehr reanimationen mitgemacht als manch rettungsassistent :D.dann musste man noch mindestens 10 notarzteinsätze mitgefahren sein unter anleitung eines notarztes der die fachkunde schon hatte,das können aber auch mehr werden wenn keine lebensbedrohlichen unfallfolgen behandelt wurden.Dann braucht man noch einen 80 stündigen kurs der natürlich von der ärztekammer anerkannt werden muss.

MediNight

Die "Fachkunde Rettungsmedizin" ist exakt die gleiche und wird auch oft im zivilen Rettungsdienst erworben, wenn man z. B. an einem haus ist oder war, an dem die Bundeswehr nicht im Rettungsdienst mitfährt! Z. B. bei mir am BWK Leipzig!

Dieser Nachweis ist sehr gefragt und für Ärzte auf einem BAT (= "beweglicher Arzt-Trupp = militärische Variante eines Notarztwagen ... grob gesagt ;) !) zwingende Voraussetzung. Und ... je mehr Kollegen diese Fachkunde haben, desto weniger trifft man die "üblichen Verdächtigen" (meistens die, die bei 3 nicht auf dem baum waren :D !) in Auslandseinsätzen wieder!

Medicus81

Wie kann man sich die Besetzung eines BAT vorstellen?Ich denke mal ein Offizier als Arzt,ein Unteroffizier als Rettass und ein Mannschaftsmensch als Rettsan?
Mir ist noch eine Sache aus meiner Wehrdienstzeit eingefallen,und zwar gab oder gibt es einen Airbus zur medizinischen Evakuierung,Ich war selber in einer Sanstaffel in Köln Wahn damals war das noch eine Luftwaffensanitätsstaffel,und wir durften damals rein bzw haben eine kurze Einweisung erhalten.Ich glaube das war damals die einzige Maschine mit solch einer Ausstattung (6 Intensivplätze wenn ich ich mich nicht irre),damals kam ich gerade erst von der Schule aber rückblickend muss ich sagen das diese Maschine für die damalige zeit sehr gut ausgestattet war,da das jetzt knapp 9 Jahre her ist wurde diese bestimmt noch weiter verbessert.

MediNight

Genau so ist es ;) ! Und das gilt für beide Ihrer Aussagen ... !

Der BAT wird (militärisch!) geführt von einem SanFw / RettAss, der fachliche Führer ist der Arzt mit Fachkunde Rettungsmedizin und der Fahrer ist ein "Einsatzsanitäter", quasi die BW-Variante des RettSan, der noch ein wenig militärisch weiter gebildet wurde!

Vom Airbus bin ich derzeit etwas weiter weg, als mir lieb sein kann, aber auch dort ist es so, dass je nach Bedarf die Konfiguration des Luftfahrzeuges vorgenommen wird und dass ständig ca. 40 Soldaten in einer Rufbereitschaft stehen, so dass diese Maschine alsbald nach alarmierung auch abheben kann. Der "normale" Vorlauf inklusive Alarmierung beträgt 24 Stunden, wobei je nach Personalbedarf auch schon deutlich unter der Hälfte dieser Zeit Einsätzer geflogen wurden.

Medicus81

Die Austattung war vom Feinsten,damals hatten die da unter anderem sehr moderne und aktuellste Oxylog Beatmungsgeräte drin.Ich hab damals 2001/02 meinen Wehrdienst geleistet und da hatten die gerade im November 2000 ihren allerersten Einsatz,es wurden aus dem Gazastreifen palästinensische Kinder ausgeflogen.Viele von den Angehörigen der Sanstaffel waren natürlich mitdabei und konnten aus erster Hand erzählen.Ich denke die Piloten dieses Airbus müssen auch ziemliche Teufelskerle sein,da die ja auch in Gaza in einen total zerstörten Flughafen gelandet sind.Übernimmt dann ein diensthabender Arzt die medizinische Leitung bei einem Einsatz,oder nur bestimme Ärzte mit besonderen Qualifikationen?

MediNight

Es sind unter diesen ca. 40 Soldaten auch mehrere für derartige Einsätze geeignete Kollegen! Man benötigt einen Lehrgang dafür, in dem man u. a. in das Lfz eingeweisen wird, sollte Fliegrearzt sein und die Fachkunnde Rettungsmedizin haben. Der nichtärztliche Leiter, der sogenannte "MCC" (Medical Crew Chief) ist üblicherweise ein Luftrettungsmeister, der ärztliche Leiter im Normalfalle ein erfahrener Facharzt für Anaesthesie oder Chirurgie mit den obigen Qualifikationen und im Range eines OFA oder OTA.

Allerdings werden für spezielle Einsätze auch speziele Crews gebildet, die dann ggf. auch mit anderen Lfz als dem Airbus fliegen!

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