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Allerlei Fragen über SanOA

Begonnen von obtampon, 12. Dezember 2011, 16:27:16

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obtampon

Hallo liebe Forengemeinde,

Ich informiere mich schon seit einiger Zeit über den Beruf des Offiziers mit abgeschlossenem Medizinstudium, jedoch findet man im Internet meist nur unqualifzierte Aussagen von verärgeten GWDlern oder Antimilitaristen, was denke ich ein schlechtes unwahres Bild auf die Bundeswehr wirft, weswegen ich mich nun hier angemeldet habe, um Informationen von direkt involvierten Personen zu bekommen.
Kurz zu meiner Person:
17 Jahre, männlich, sportlich, naturwissenschaftlich interessiert (Chemie, Biologie, Physik), Abitur voraussichtlich 2013 (Notendurchschnitt wahrscheinlich im 2er Bereich).
Dazu kommt Abenteuerlustigkeit und ein eher sozial ausgepräger Charakter, nicht getrieben von Geldgier oder Konsummaterialismus (zumindest denke (hoffe) ich das von mir)

Traumjob: Unfallchirurg oder Notarzt (ich weiß, kein eigenständiger Beruf, aber man kann ja verstärkt in der Rettungsmedizin tätig sein, kenne Ärzte, die sind zu 80 % ihrer Arbeitszeit nur als Notarzt tätig )

Warum ich dazu Neige, über die Bundeswehr zu studieren:
-kein NC, somit fast sofortiger Studienbeginn ohne 5-6 Jahre warten, was bei einem Medizinstudienplatz vorallem nach dem Doppelabiturjahrgang durchaus die Regel ist
-nettes Gehalt nebenbei (mir persöhnlich aber nicht so wichtig)
-Aufgabenfeld eines SanOA interessiert mich, vorallem die gute Ausbildung in der Notfallmedizin (soweit ich informiert bin)
und die Erfahrung, die man in diesem Beruf sammelt (Auslandseinsatz, Waffenumgang)

Nun zu meinen Fragen bzw. Bedenken:

-Sicher kann man es nicht pauschalisieren, aber wie oft wird man im Durchschnitt versetzt?
Habe da vorallem bedenken bei der Familienplanung, ich hätte es meinen Eltern nur schwer verziehen, wenn wir ,als ich kleiner war, umgezogen wären. Sicherlich eine große Belastung für die Familie, vorallem für Frau und Kind(er).
Auslandseinsätze sind sicher auch belastend, aber gehen schneller vorrüber als eine Versetzung in ein anderes Bundesland.

-Wie hoch ist die Chance auf eine Facharztausbildung? Kann jeder Facharzt werden oder wird das zugeteilt?
Besteht auch heute noch der Zwang zu einer bestimmten Facharztrichtung?
Wäre in der Chirugie sicherlich kein Problem, soweit ich das aus anderen Artikeln rauslesen konnte.

-Haben Fachärzte, ausgebildet bei der Bundeswehr, die gleichen Chancen an einem zivilem Krankenhaus wie andere zivil ausgebildete Fachärzte? Wie sieht es aus, wenn man die Bundeswehr ohne Facharzt verlässt?

Ist hier jemand anwesend, der Stabsarzt bei der Bundeswehr ist? Wäre über Erfahrungen sehr erfreut und bedanke mich im Vorraus für die Zeitopferung.


Alternative:
In den sauren Apfel beißen, 5-6 Jahre warten, in der Zeit eine Krankepfleger- oder Rettungsassistentenausbildung ablegen und arbeiten, nach "Absitzen" der Wartezeit dann zivil studieren.
Nachteile liegen auf der Hand, man steigt erst mit über 30 wirklich in den Beruf ein, Familienplanung fällt davor des Geldmangel wegens sowieso flach. Ich will nicht erst mich 40 Vater werden.

Falls irgendwas, was ich schreibe, totaler Nonsens ist, berichtigt mich bitte, ich bin kritikfähig und nehme es nicht übel.

Mit freundlichen Grüßen

Franz

StOPfr

Zitat von: obtampon am 12. Dezember 2011, 16:27:16
Falls irgendwas, was ich schreibe, totaler Nonsens ist, berichtigt mich bitte, ich bin kritikfähig und nehme es nicht übel.
Auf die fachlichen Fragen wird sicher unser Forumsdoc (w) eingehen.
Mein Rat: Als männlicher 17-Jähriger würde ich mir für offiziellere Anlässe einen anderen Nick zulegen  ;)!
Bundeswehrforum.de - Seit 17 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleiben kann!


obtampon

Zitat von: StOPfr am 12. Dezember 2011, 16:35:49
Zitat von: obtampon am 12. Dezember 2011, 16:27:16
Falls irgendwas, was ich schreibe, totaler Nonsens ist, berichtigt mich bitte, ich bin kritikfähig und nehme es nicht übel.
Auf die fachlichen Fragen wird sicher unser Forumsdoc (w) eingehen.
Mein Rat: Als männlicher 17-Jähriger würde ich mir für offiziellere Anlässe einen anderen Nick zulegen  ;)!

Keine Angst, der Name ist ein Relikt aus längst vergangenen Tagen, also nicht davon abschrecken lassen  ;), so heiße ich überall in der weiten virtuellen Welt und der Wiedererkennungswert ist enorm  ;D.

ulli76

Bin zwar kein Stabsarzt, aber ich kenn mich trotzdem mit der Materie aus:

-Was bedeutet denn nen "2er-Schnitt" bei dir? Bis knapp über 2 besteht noch ne Chance, eingeladen zu werden bei 2,9 eher nicht.
-Wenn das die Reihenfolge deiner Gründe ist, SanOA zu werden, dann lass es lieber
-man kann überhaupt nicht abschätzen, wie oft man versetzt wird- ich hab jetzt den 6. Dienstposten innerhalb von 5 Jahren (oder so, müsste nochmal nachrechenen- Lehrgänge, Einsätze, Unterstützung von Fremdstandorten kommt noch dazu)
-mit der regluären Verpflichtungszeit bekommst du die Zusage für 3 Jahre Weiterbildung- willst du mehr, musst du Gegenleistungen bringen (Dienstzeitverlängerung, BAT-Pool, manche Dienstposten- geht aber nur bei Interesse des Dienstherrn)
-du kannst dir die Fachrichtung NICHT aussuchen- gegen Ende des Studiums werden aus den Studienleistungen und ein paar Boni (sowie sozialen Kriterien) eine Reihenfolge gebildet- wer weiter vorne steht, hat die größere Auswahl- wer weiter hinten auf der Liste steht, bekommt die "Reste".
- als (angehender) Chirurg wirst du sicher keine 80% deiner Zeit als Notarzt verbringen. Rechne eher mit 6 Monaten, in denen du in der Anästhesie, in der Notaufnahme oder Intensiv eingesetzt wirst und in der Zeit darfste dann ein bischen Zeit auf dem NEF deine Einsätze sammeln. Danach entweder im Einsatz (wobei das eher in der Truppenarztzeit)oder 2 Wochen im Jahr als Inübungshaltung.
- bei der aktuellen Stellenlage ist es derzeit kein Problem, eine Stelle nach der Dienstzeit zu bekommen- wer weiss, wie das in 20 Jahren ist.
- im Waffenumgang wirst du nur begrenzt ausgebildet- wobei sich das in den letzten Jahren etwas gebessert hat.

Achso- diejenigen, die vor allem wegen Geld und NC zur Bundeswehr gekommen sind, sehen meist vor dem ersten Einsatz zu, dass sie wieder entlassen werden können.

•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

obtampon

#5
-Letztes Jahr lag mein Schnitt bei 1,8, in der Oberstufe bin ich allerdings leistungsmäßig abgesunken, müsste also im guten 2er Bereich liegen.
-Chronologische Reihenfolge war nicht bewusst gewählt, sondern willkürlich.
-Dachte ich mir schon. Versetzungen sind sicher recht unangenehm.
-Ok, wenn man sich die Fachrichtung nicht aussuchen kann, ist das natürlich blöd, man will ja schließlich die Tätigkeit ausüben, die einem gefällt. Also entweder Studium perfekt beenden oder dafür mehr oder weniger "büsen".
-Ja, das ist mir klar, aber wenn man dann aus der BW austritt nach der verpflichteten Dienstzeit könnte man ja die Richtung in die Notfall- und Rettungsmedizin einschlagen und wäre sicherlich gut ausgebildet
-Waffenumgang ist mir natürlich nicht wichtig, aber es ist interessant und man macht Erfahrungen,ob jetzt schlecht oder gut sei mal dahingestellt, die andere in ihrer zivilen Laufbahn nicht machen können, aber es geht ja nicht nur um die Waffe, sondern auch um andere grundlegende Sachen, die man in seinem Soldatendasein lernt

Also wie gesagt, Geld ist kein primärer Anreiz für mich, klar, ganz unbeachtet bleibt diese Thematik nicht, aber man setzt dafür ja auch einige gravierende Freiheiten in den Sand.
NC-Flüchtling trifft auf mich ganz gut zu, jedoch ist gleichzeitig auch das Interesse an der Bundeswehr vorhanden.

ulli76

Du bist als Rettungsmediziner genauso gut oder auch schlecht ausgebildet, wie die meisten zivilen Kollegen. Die zivilen haben den Vorteil, dass sie oft regelmäßig fahren- das machst du eher in deiner Freizeit.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html